Barrierefreie Theologie - Anne Krauß - E-Book

Barrierefreie Theologie E-Book

Anne Krauß

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Beschreibung

Menschen mit Behinderungen sind selten im Blick, wenn Theologen und Prediger über den Menschen vor Gott sprechen. Allzu oft sind Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Rationalität die bestimmenden Maßstäbe für ein gelingendes Leben. Ulrich Bach hinterfragte diese Haltung: Darf eine Theologie, die vom Versöhnungsgeschehen Gottes in Gestalt Jesu Christi herkommt, so von Menschen reden und handeln? Ist es theologisch falsch, zu bekennen, "dass Gott mich mit meiner Behinderung erschaffen hat?" Der Band führt in Bachs Werk ein und stellt die Erträge seiner Arbeit vor. Zugleich werden diese Erträge vor dem Hintergrund der neueren Debatten kritisch geprüft und Vorschläge zur Weiterentwicklung gemacht. Die Autorin führt kompakt und auf dem aktuellen Diskussionsstand in das theologische Nachdenken über Behinderung ein.

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Menschen mit Behinderungen sind selten im Blick, wenn Theologen und Prediger über den Menschen vor Gott sprechen. Allzu oft sind Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Rationalität die bestimmenden Maßstäbe für ein gelingendes Leben. Ulrich Bach hinterfragte diese Haltung: Darf eine Theologie, die vom Versöhnungsgeschehen Gottes in Gestalt Jesu Christi herkommt, so von Menschen reden und handeln? Ist es theologisch falsch, zu bekennen, 'dass Gott mich mit meiner Behinderung erschaffen hat?' Der Band führt in Bachs Werk ein und stellt die Erträge seiner Arbeit vor. Zugleich werden diese Erträge vor dem Hintergrund der neueren Debatten kritisch geprüft und Vorschläge zur Weiterentwicklung gemacht. Die Autorin führt kompakt und auf dem aktuellen Diskussionsstand in das theologische Nachdenken über Behinderung ein.

Dr. Anne Krauß ist Pfarrerin in der Ev. Krankenhausseelsorge Bayern, Nürnberg.

Anne Krauß

Barrierefreie Theologie

Das Werk Ulrich Bachs vorgestellt und weitergedacht

Alle Rechte vorbehalten © 2014 W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Umschlag: Gestaltungskonzept Peter Horlacher Gesamtherstellung: W. Kohlhammer Druckerei GmbH + Co. KG, Stuttgart Printed in Germany

Print: 978-3-17-025134-2

E-Book-Formate

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978-3-17-025135-9

epub:

978-3-17-025136-6

mobi:

978-3-17-025137-3

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

1. Einleitung

1.1 Zum Aufbau der Arbeit

1.2 Aus eigener Betroffenheit schreiben

1.3 Phänomene von „Gesundheit“, „Krankheit“ und „Behinderung“

1.3.1 Gesundheit und Krankheit als Grundzustände menschlichen Seins

1.3.2 Krankheit als Dysfunktion

1.3.3 Krankheit als Lebenserfahrung

1.3.4 Krankheit, Behinderung, Schmerz und Leiden

1.3.5 Die WHO-Gesundheitsdefinition

1.3.6 Soziale Identität in der Krankheit

1.4 Behinderung als soziale Konstruktion

1.4.1 Disability Studies

1.4.2 Die WHO-Definition von „Behinderung“

1.5 Das Thema der Inklusion (UN-Behindertenrechtskonvention von 2009)

1.6 Theologisch-kirchliche Aspekte: Theologie und Kirche mit Handicapfaktor

1.7 Konzentration auf Person und Werk von Ulrich Bach

1.8 Kontextuelle Theologie

2. Das Werk Ulrich Bachs: Bachs Theologie und seine Anfragen an Theologie und Kirche

2.1 Biographische und zeitgeschichtliche Zugänge zu Ulrich Bach

2.1.1 Auf dem Weg ins Pfarramt

2.1.2 Die Lebenswende im Rollstuhl

2.1.3 Viele kirchliche Stationen in Sachen „Menschen mit Behinderungen“

2.1.4 Starkes Engagement aus dem Rollstuhl heraus

2.2 Ulrich Bach und seine Theologie nach Hadamar

2.2.1 Zugänge zu Bachs Theologie

2.2.2 Bachs Theologie nach Hadamar

2.2.2.1 Kreuzestheologie als theologisches Fundament

2.2.2.2 Schöpfungstheologische Aspekte: Der behinderte Mensch – ein Geschöpf Gottes

2.2.2.3 Eschatologische Ein- und Ausblicke

2.2.2.4 Die Frage nach dem Bösen

2.2.2.5 Anthropologie: Das Defizitäre in der Definition des Humanum

2.2.2.6 Ekklesiologie und Diakonie

2.3 Ein theologischer Blick zurück auf Bachs Biographie

3. Das Thema „Heil“ und „Heilung“ in der Diskussion mit Ulrich Bach

3.1 Einführung

3.2 Die neutestamentlichen Heilungsgeschichten als Ausgangspunkt

3.2.1 Bachs Umgang mit den neutestamentlichen Heilungsgeschichten

3.2.2 Kritische Überlegungen zu Bachs Hermeneutik

3.2.2.1 Bachs Vorverständnis und dessen Bedeutung für die Auslegung

3.2.2.2 Biblisch-exegetischer Forschungsstand

3.2.2.3 Anfragen an Bachs Exegese und Hermeneutik

3.2.3 Fazit

3.3 Heil und Heilung

3.3.1 Heil und Heilung im Verständnis von Ulrich Bach

3.3.2 Exegetisch-hermeneutische Betrachtungen zum Umgang mit Heil und Heilung

3.3.3 Das Verhältnis von Heil und Heilung

3.3.4 These: Ein Ja zur Heilung im weiteren Sinn (gegen Bach)

3.4 Die Sinnfrage bei Krankheit und Behinderung

3.4.1 Theologische Deutungen von Krankheit/Behinderung

3.4.2 Theologische Gedanken zu Gesundheit

3.4.2.1 Gegen einen utopischen Gesundheitsbegriff und ein mythisches Ganzheitsideal

3.4.2.2 Gegen ein falsches Autonomie-Verständnis von Gesundheit

3.4.3 Die Suche nach Sinn

3.4.3.1 Sinngebung

3.4.3.2 Sinnkritik

3.4.4 Die Verborgenheit der Sinnfrage

4. Auf den Spuren von Ulrich Bach

4.1 Die Rolle von Ulrich Bach im theologischen Diskurs

4.2 Voraussetzungen für eine barrierefreie Theologie

4.2.1 Gottes- und Menschenverständnis im Zeichen des Handicaps

4.2.2 „RedenIn“ statt „RedenÜber“

4.2.3 Eine Hermeneutik des Verdachts

4.2.4 Wertschätzung durch Perspektivenwechsel

4.3 Eine barrierefreie Homiletik

4.3.1 Ein barrierefreier Umgang mit den Heilungsgeschichten Jesu

4.3.1.1 Ulrich Bach: Keine Kränkungsgeschichten

4.3.1.2 Dorothee Wilhelm: Keine Normalisierungsgeschichten

4.3.1.3 Ulrike Metternich: Dynamisgeschichten

4.3.1.4 Andreas Lob-Hüdepohl: Beziehungsgeschichten

4.3.2 Kathy Black: A Healing Homiletic

4.3.3 Adressaten und hermeneutische Ebenen einer barrierefreien Homiletik

4.3.4 Ein Praxisbeispiel: Hören und „Hören“ (Mk 7,31–37)

4.4 Historischer Exkurs: Teufel und Taubheit bei Luther

4.5 Beispiele für eine barrierefreie Theologie

4.5.1 Andrea Bieler/Hans-Martin Gutmann: Rechtfertigung der „Überflüssigen“

4.5.2 Henning Luther: Diakonische Seelsorge als Paradigma für kirchliches Leben

4.5.3 Ulf Liedke: Inklusive Anthropologie

4.5.4 Nancy Eiesland: Theology of disability

4.5.5 Andreas Lob-Hüdepohl: Eine befreiende Theologie der Versehrten

4.5.6 Ausblick auf eine Theologie des Imperfekten

5. Schluss: Inklusion als Paradigma für eine barrierefreie Theologie und Kirche

Literaturverzeichnis

Vorwort

Das Jahr 2003 wurde von der Europäischen Union zum Europäischen Jahr der Menschen mit Behinderungen ausgerufen, um die Gleichstellung behinderter Menschen in Europa voran zu bringen.1 Bislang haben sich mit dem Phänomen der (Nicht-)Behinderung und für die Lebenssituation von Menschen mit Behinderungen bzw. Handicaps primär die angewandten Wissenschaften wie etwa die Medizin oder die Sonder- und Heilpädagogik beschäftigt. Das sollte mit Hilfe dieses herausgehobenen Jahres anders werden.

Im gleichen Jahr erschien auch die Erzählung „Oskar und die Dame in Rosa“ des französischen Schriftstellers Eric-Emmanuel Schmitt.2 Im Mittelpunkt steht die Leukämieerkrankung des zehnjährigen Jungen Oskar. Chemotherapie und Knochenmarktransplantation haben bei ihm nicht angeschlagen. Oskar erkennt die Ausweglosigkeit seiner gesundheitlichen Lage und leidet an Einsamkeit. Seine Eltern kennen sein Schicksal und versorgen ihn, aber sie reden nicht mit ihm über seine Situation. Die Besuchsdame Rosa gewinnt Oskars Vertrauen und begleitet ihn in der Auseinandersetzung in Lebens- und Sinnfragen.

In einer Szene des Buches bricht es Oskar fast das Herz, als er seine Freundin Peggy Blue vor deren Operation so leidend sieht. Das weckt in ihm die Frage, warum Gott zulässt, dass man krank wird: „Entweder ist er böse. Oder er ist eine Flasche.“ Oma Rosa antwortet auf diese implizite Theodizeefrage: „Oskar, eine Krankheit ist wie der Tod. Das ist eine Tatsache und keine Strafe.“3 Die interessantesten Fragen seien immer ein Geheimnis, entscheidend sei die Praxis, denn „es gibt gar keine Erklärung für Leben, man muss es einfach leben.“4

So oder ähnlich könnte eine vergleichbare Situation für Menschen mit Behinderung aussehen, in der diese Frage nach dem Sinn verbunden mit der Frage nach Gott gestellt wird. Auch der Theologe und Pfarrer Ulrich Bach (1931–2009) hat sich diese Fragen gestellt.

Und er wusste, wovon er redete. Bach selbst war ein Betroffener: Er erkrankte während seines Theologiestudiums 1951 an Poliomyelitis und saß seitdem im Rollstuhl. Von 1962–1996 arbeitete er als Pastor in den orthopädischen Anstalten Vollmarstein sowie als Dozent für Neues Testament und Dogmatik an der Diakonenanstalt Martineum. Darüber hinaus hatte er einen Lehrauftrag an der Ruhruniversität Bochum inne, deren Theologische Fakultät ihm 1981 die Ehrendoktorwürde verlieh. 2002 wurde er für sein Lebenswerk mit der höchsten Auszeichnung, die das Diakonische Werk in Deutschland zu vergeben hat, mit dem „Johann Hinrich Wichern-Preis“ ausgezeichnet.

Als Verfasserin der vorliegenden Arbeit habe ich mich in meiner Dissertation von 2011 auf seine vielfältigen Spuren begeben, denen ich erstmals im Studium begegnete. Angeregt zu einer intensiveren Beschäftigung mit Bachs Theologie wurde ich 2002 in der Begegnung mit dem 2005 leider viel zu früh verstorbenen Münchener Praktischen Theologen Michael Schibilsky. Er ermöglichte mir auch den direkten Kontakt zu Ulrich Bach.

Während meines Probedienstes als Pfarrerin bekam ich dann doch noch die Möglichkeit zur Promotion bei Prof. Martin Nicol in Erlangen. Leider konnte ich Ulrich Bach aufgrund seiner schlechten gesundheitlichen Verfassung nicht mehr persönlich im Gespräch erleben. Dennoch war in der ersten Hälfte der Promotion noch ein Austausch per Email möglich.

2012 nahm ich im Frühjahr an der vom Diakoniewissenschaftlichen Institut organisierten Tagung „Wissenschaft trifft Praxis: Behinderung – Theologie – Kirche“ in Heidelberg teil. Dadurch kam der Kontakt zu den beiden Herausgebern dieser Reihe, Prof. Johannes Eurich (Heidelberg) und Prof. Andreas Lob-Hüdepohl (Berlin), zustande. Sie regten mich an, meine Dissertation für eine breitere Veröffentlichung zu überarbeiten. Die Fokussierung der vorliegenden Arbeit liegt nun nicht mehr wie ursprünglich vorwiegend im Bereich der Homiletik, sondern geht stärker auf das Thema der Inklusion ein. Das dürfte wohl auch eher der Intention von Ulrich Bachs Werk entgegenkommen. Dadurch wurde die Arbeit neu gegliedert, gekürzt, gestrafft und an einigen Stellen neu geschrieben. Das Literaturverzeichnis entspricht dem Stand Januar 2010 als dem schriftlichen Abgabetermin der Dissertation. Die Verwendung neuerer Literatur wurde aus praktischen Gründen auf die neubearbeiteten Stellen beschränkt.

Für redaktionelle Hinweise sowie die freundliche Aufnahme in die Reihe „Behinderung – Theologie – Kirche“ sei Herrn Eurich sowie Herrn Lob-Hüdepohl an dieser Stelle sehr herzlich gedankt. Ebenso herzlich gedankt wird folgenden Personen und Institutionen für ihre finanzielle Förderung meiner Arbeit: meiner Tante Ute Döbel (geb. Krauß), dem Landeskirchenamt der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, der Diakonie Deutschland (Oberkirchenrat Johannes Stockmeier), dem Diakonischen Werk Bayern (Diakoniepräsident Michael Bammessel), dem Evangelisch-Lutherischen Diakoniewerk Neuendettelsau (Prof. Dr. h.c. Hermann Schoenauer) und der Gehörlosenseelsorge der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern.

Nürnberg, im August 2013

Die Autorin

1 Bereits 1981 gab es das „Internationale Jahr der Behinderten“ der Vereinten Nationen.

2 Vgl. Eric-Emmanuel Schmitt, Oskar und die Dame in Rosa (2003).

3 A. a. O., 72.

4 Vgl. a. a. O., 94.

1. Einleitung

Am 26. März 2009 trat die UN-Menschenrechtskonvention für Menschen mit Behinderungen in Deutschland in Kraft. In diesem Kontext möchte die vorliegende Arbeit mit ihrem Schwerpunktthema ihren theologischen Beitrag verortet sehen. Ulrich Bach selbst hat meines Wissens explizit den Begriff der Inklusion in seinen Arbeiten nicht verwendet. Dennoch verfolgte er mit seinen Anregungen, Forderungen und mitunter auch scharfer Kritik letztlich das gleiche Ziel: kein Oben und Unten, und damit keine Barrieren zwischen den Menschen. Bach hat dies vorrangig im Bereich der Theologie, der Kirche und der Diakonie eingefordert und eindringlich vor den Folgen solch eines Barrieredenkens gewarnt. Nicht umsonst bezeichnet er seine Theologie als eine Theologie nach Hadamar, einem der vielen Vernichtungsorte im Dritten Reich.

1.1 Zum Aufbau der Arbeit

Zur Darstellung der „barrierefreien Theologie“ von Ulrich Bach und ihrer Einordnung und Würdigung werden zuerst die eigenen persönlichen Voraussetzungen (1.2) sowie die Begrifflichkeit und Bedeutungshorizonte von „Behinderung“, „Krankheit“ und „Gesundheit“ und deren Verwendung dargestellt (1.3). In der Regel erweist sich die „Be“-Hinderung eines Menschen neben dem physisch-psychischen Faktum und den medizinischen Befunden vorwiegend als soziale Konstruktion mit oft weitreichenden Konsequenzen für die betroffenen Personen: Das wird deutlich anhand der sog. Disability Studies und deren Anliegen als auch der WHO-Definition von „Behinderung“ (1.4).

In der UN-Behindertenrechtskonvention von 2009 geschieht nicht wirklich Neues, aber eine erneute Konkretion der Menschenrechtscharta von 1948: Aufgrund von leidvollen Erfahrungen zeigt sich die Notwendigkeit, dass an die Geltung der Menschenrechte auch für Menschen mit Handicap nicht nur ermahnt, sondern diese unter dem Thema der Inklusion auch nachdrücklich eingefordert werden muss (1.5).

Der jeweilige gesellschaftlich-soziale Umgang mit Menschen mit schweren Krankheiten und Behinderungen wurde und wird durch religiös-spirituelle Einflüsse und Vorgaben geprägt. Die christliche Theologie kann davon nicht ausgenommen werden: Auch sie hat im Laufe der Kirchengeschichte große Schuld auf sich geladen (1.6). Das wird in Person und Werk von Ulrich Bach immer wieder deutlich (1.7). Sein theologisches und gesellschaftliches Denken und Reden entzündet sich an konkreten Situationen der Benachteiligung und Diskriminierung von Menschen mit Behinderungen. Seine kontextuelle Theologie (1.8) besitzt keinen durchstrukturierten Aufbau vergleichbar der einer herkömmlichen systematischen Theologie, auch wenn solch ein Versuch in der Darstellung von Bachs Theologie unternommen wird (Kap. 2): Jedoch mindert das keineswegs ihre Bedeutung, sondern in ihr zeigt sich sehr eindrucksvoll eine Wahrheit über das Leben in christlicher Verantwortung, die sonst unterzugehen drohte.

In diesem Kontext wird es interessant sein, das Phänomen „Heilung“ genauer zu betrachten und deren Verhältnis zum „Heil“ zu illustrieren (Kap. 3). Denn Bachs Anliegen war es, bei körperlicher Nicht-Heilung dennoch das Heil der behinderten Menschen, letztlich aber aller Menschen, zu betonen.

Wenn Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Rationalität zu bestimmenden Maßstäben für ein gelingendes Leben werden, finden Erfahrungen von Liminalität und Angewiesen-Sein auf andere wenig Beachtung. Dadurch droht die Multidimensionalität des Lebens verloren zu gehen: Gesundheit und Krankheit bzw. Behinderung, Freude und Leid, Aktivität und Passivität.

Aus der Perspektive Bachs und anderer behinderter Menschen wird darin eine gefährliche Reduzierung sichtbar, die das Menschenbild der gegenwärtigen Gesellschaft zu großen Teilen dominiert. Es erwächst die Bedrohung der grundlegenden Einschränkung nicht nur des behinderten Menschen, sondern für jedes Individuum. Eine Theologie, die sich an einem solchen Menschenbild orientiert, erscheint von hier aus als eine behindernde und behinderte Theologie.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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