BDSM Sex - Alles was man über BDSM wissen sollte - Christina Bonanati - E-Book

BDSM Sex - Alles was man über BDSM wissen sollte E-Book

Christina Bonanati

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Beschreibung

Spätestens seit dem enormen Erfolg der Roman-Trilogie "50 Shades of Grey" der amerikanischen Autorin E L James scheinen SM-Praktiken in der (Sex-)Welt des "Normalbürgers" angekommen zu sein. Das heißt, immer mehr Paare praktizieren oder testen SM-Praktiken. Aus welchen Gründen Paare es auch ausprobieren wollen: Die Welt des BDSM erscheint dunkel, seltsam und anrüchig, aber auch spannend, reizvoll und erregend. Doch worin besteht eigentlich der Reiz von SM-Praktiken - auch für Paare, die nicht explizit sadomasochistisch veranlagt sind? Warum erscheint die Welt von Dominanz und Unterwerfung, dem Zufügen und Ertragen von Schmerz und Erniedrigung so dunkel und doch reizvoll? Dieses Buch nähert sich dem Phänomen BDSM, erklärt Begriffe und die unterschiedlichsten Aspekte der Praktiken - soll aber gleichzeitig für Neugierige und diejenigen, die SM-Praktiken immer schon einmal ausprobieren wollten, wichtige Tipps und Ratschläge bieten. Denn man sollte nicht unbedingt gleich eine neunschwänzige Katze (eine Peitsche also) zum Einsatz bringen, wenn man sich an SM-Spielchen vorsichtig herantasten will. Sie erhalten also nicht nur Anregungen, sondern lernen auch, welche Vorsichtsmaßnahmen es zu beachten gilt. Aber auch der psychische Aspekt von BDSM soll nicht übergangen werden: Denn genau dieser macht die Praktiken ja so faszinierend – und sorgt zugleich für Verstörung. Erfahren Sie also mehr über die Abgründe der Seele – und warum sie sich in sexuellen Praktiken offenbaren. Und wer weiß: Womöglich entdecken auch Sie etwas Dunkles, Verstörendes in sich - und leben es einmal aus.

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BDSM Sex

Alles was man über BDSM wissen sollte

Impressum

BDSM Sex

Alles, was man über BDSM wissen sollte

Copyright © 2013 by JoelNoah S.A.

ISBN: 9783955774844

Verlag: JoelNoah S.A

Kontakt: [email protected]

Autor: Christina Bonanati

Zur Beachtung

Das Werk einschließlich aller Inhalte ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck oder Reproduktion (auch auszugsweise) in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie oder anderes Verfahren) sowie die Einspeicherung, Verarbeitung, Vervielfältigung und Verbreitung mithilfe elektronischer Systeme jeglicher Art, gesamt oder auszugsweise, ist ohne ausdrückliche schriftliche Genehmigung des Verlages untersagt. Alle Übersetzungsrechte vorbehalten.

INHALT

Einleitung

Was versteht man unter „BDSM“?

Hardcore BDSM vs. Vanilla Sex

Ist BDSM-Sex „pervers“?

Was ist Sadomasochismus?

Sadomasochistischer Sex

Sadomasochistische Rollenspiele

Ist Sadomasochismus eine Paraphilie?

BDSM und Homosexualität

Sind BDSM-Anhänger Fetischisten?

Was ist ein Fetisch?

Wie entsteht ein Fetisch?

Psychologisch wichtige Begriffe im Kontext von BDSM und Sadomasochismus

Submission and Dominance

Vertrag und Übereinkunft

Ermächtigung

Hierarchie

Kontrolle – am Beispiel de Sades

BDSM-Verlies

Schmerz und Selbsterkenntnis

Die andere Dimension der Fesseln

Angst, Ekel und Entsetzen: Schockeffekte von BDSM

Sprachliche Macht und Unterwerfung

Beschimpfen und Beleidigen

Dirty Talk

Betteln

BDSM-Grundbegriffe

Top/Dom vs. Bottom/Sub

Switchen

Domina und Sado

BDSM-Öffentlichkeit

Szenemedien, Messen und Internet

SM-Partys und Clubs

BDSM-Praktiken: Tipps und Ratgeber

Bondage: Fessel mich!

Was bedeutet Bondage?

Wie funktioniert Bondage?

Anregungen und Tipps

Vorsichtsmaßnahmen

Schmerzen zufügen

Spanking

Whipping

Paddling

Caning

Heißes Wachs und Eis

Beißen und Kratzen

Brustwarzenklemmen und Co.: nützliche Utensilien für BDSM- Spiele

Strap-on Dildos

Brustwarzen- und Genitalklemmen

Knebel

Masken

Penisringe und Hodengurte

Reitutensilien: Geschirre, Peitschen und Gerten

Nipple-Pasties

Tickler

Das Wichtigste zum Schluss

Einleitung

Spätestens seit dem enormen Erfolg der Roman-Trilogie „50 Shades of Grey“ der amerikanischen Autorin E L James scheinen SM-Praktiken in der (Sex-)Welt des „Normalbürgers“ angekommen zu sein. Zumindest in einer etwas harmloseren Vanilla Sex-Variante. In Buchläden stapeln sich die äußerst erfolgreichen Romane, in Straßenbahnen und Flugzeugen sieht man Frauen, die das Buch begierig lesen. Die allerwenigsten gehen schamhaft damit um und lesen die Bücher insgeheim, im Gegenteil: Es scheint ein besonderer Reiz darin zu bestehen, die Bücher öffentlich zu lesen und sich dadurch zu „outen“. Als was? Als ein bisschen verrucht und schamlos? Oder schlicht als Neugierige?

Mag die Geschichte von dem gut aussehenden, wohlhabenden älteren Mann, der sich eine junge Studentin hörig macht, auch ein wenig klischeehaft sein: Den Leserinnen gefällt es (ja, es sind in der Tat eher Leserinnen, was auch mit dem Erzählmuster des Romans – der klassischen „Liebesgeschichte“ - zusammenhängt). Und es hat sie womöglich neugierig gemacht auf BDSM-Praktiken, die in dem Buch beschrieben werden.

Dem Bucherfolg folgte eine Kollektion von SM-Sexspielzeugen, die durch die Autorin ausgewählt wurden, und sich scheinbar sehr gut verkauft. Das heißt, immer mehr Paare praktizieren oder testen SM-Praktiken. Diese Paare sind aber weniger daran interessiert, dem anderen massive Schmerzen zuzufügen oder den jeweils anderen extrem zu demütigen oder zu unterwerfen. Für so manches Paar mag es sich beim Eintauchen in die Welt von SM-Sex schlicht um die Erfüllung einer geheimen Fantasie handeln. Oder die BDSM-Praktiken oder BDSM-Insignien dienen zur Intensivierung eines prickelnden Rollenspiels. Dabei basiert dieses Spiel auch - oder gar zu einem großen Teil - auf dem Gefühl, etwas Verbotenes zu tun und Grenzen zu überschreiten.

Aus welchen Gründen Paare es auch ausprobieren wollen: Die Welt des BDSM erscheint dunkel, seltsam und anrüchig, aber auch spannend, reizvoll und erregend. Doch worin besteht eigentlich der Reiz von SM-Praktiken - auch für Paare, die nicht explizit sadomasochistisch veranlagt sind? Warum erscheint die Welt von Dominanz und Unterwerfung, dem Zufügen und Ertragen von Schmerz und Erniedrigung so dunkel und doch reizvoll?

Dieses Buch nähert sich dem Phänomen BDSM, erklärt Begriffe und die unterschiedlichsten Aspekte der Praktiken - soll aber gleichzeitig für Neugierige und diejenigen, die SM-Praktiken immer schon einmal ausprobieren wollten, wichtige Tipps und Ratschläge bieten. Denn man sollte nicht unbedingt gleich eine neunschwänzige Katze (eine Peitsche also) zum Einsatz bringen, wenn man sich an SM-Spielchen vorsichtig herantasten will. Sie erhalten also nicht nur Anregungen, sondern lernen auch, welche Vorsichtsmaßnahmen es zu beachten gilt.

Aber auch der psychische Aspekt von BDSM soll nicht übergangen werden: Denn genau dieser macht die Praktiken ja so faszinierend – und sorgt zugleich für Verstörung. Erfahren Sie also mehr über die Abgründe der Seele – und warum sie sich in sexuellen Praktiken offenbaren. Und wer weiß: Womöglich entdecken auch Sie etwas Dunkles, Verstörendes in sich - und leben es einmal aus.

Was versteht man unter „BDSM“?

BDSM - diese Abkürzung steht für eine Reihe von englischen Begriffen: Bondage, Dominance, Submission, Sadism, Masochism. Das heißt, es geht um die psychischen Phänomene Sadismus und Masochismus, um Unterwerfung und Dominanz und um das Fesseln, also Bondage. Wir werden noch sehen, dass jeder dieser Begriffe sehr eng mit dem jeweils anderen zusammenhängt, auch, was die psychische Motivation für die eine oder andere Handlung anbelangt.

Denn der volle Reiz dieses oder jenes Aspektes entsteht häufig erst in der Kombination mit einem anderen: Unterwerfung wird da besonders deutlich spürbar, wo der andere sich fesseln und schlagen lässt, er also absolut den Wünschen und Handlungen eines anderen ausgeliefert ist. Eine sadistische Haltung setzt immer auch den Wunsch nach Macht und Dominanz voraus und geht mit ihm einher; umgekehrt braucht man eine masochistische Seite, um sich dem anderen - seinem Willen und buchstäblich seiner Gewalt – unterwerfen zu wollen - und das als erotisch prickelnd zu empfinden.

Hardcore BDSM vs. Vanilla Sex

Bei der Betrachtung von BDSM-Praktiken muss man ganz klar zwischen zwei Grundvarianten unterscheiden: Es gibt die wirklichen „Hardcore“-BDSM-Anhänger, deren Praktiken für die meisten Menschen sehr verstörend sind. Weil sie so anders, so fremd, so extrem wirken. Und es gibt jene sexuellen Praktiken, die Symbole oder Handlungen aus der BDSM-Welt einbinden, jedoch in einer „Light-Variante“, die wesentlich spielerischer ist.

Viele der sexuellen Praktiken um Dominanz und Schmerz können sehr extreme Ausmaße und Erscheinungsformen annehmen, besonders dann, wenn sie womöglich mit Fetischen oder anderen Paraphilien (zu dem Begriff „Paraphilien“ später mehr oder auch bei Wikipedia nachzulesen) verbunden sind. Denn es geht dabei längst nicht nur um Handschellen und Knebel. Manche Paare leben sadomasochistische Neigungen nicht nur auf sexueller Ebene, sondern werden ganz und gar von Gedanken der Beherrschung und Unterwerfung eingenommen. Das ganze Leben wird dabei zum Machtspiel.

Daneben gibt es natürlich jene Paare, die SM-Praktiken in ihrer harmlosen Variante lediglich als Bereicherung der sexuellen Spielmöglichkeiten betrachten und in ein Rollenspiel einbinden. Der wesentliche Unterschied zwischen der ersten und der zweiten Variante besteht darin, dass die einen - wirkliche BDSM-Anhänger - den Kick, den die BDSM-Praktiken mit sich bringen, die psychische Stimulans neben der sexuellen, tatsächlich benötigen, um höchste Lust erleben zu können. Ein wirklicher Sadomasochist kann sich nicht gegen die psychische Macht, die immer wieder dazu zwingt (egal ob im Leben oder beim Sex), Spiele um Macht und Dominanz zu spielen, zu unterwerfen oder sich zu unterwerfen, wehren. Weder im sexuellen Kontext noch „im wirklichen Leben“.

Ein Paar, das sich für BDSM-Praktiken interessiert, aber im psychischen Sinne keine extremen sadomasochistischen Tendenzen zeigt, wird vielleicht eher durch das Gefühl gereizt, etwas Verbotenes zu tun. Dafür muss die eigentliche Handlung nicht allzu extrem ausfallen. Es genügt die Imagination, etwas Extremes zu durchleben.

Ist BDSM-Sex „pervers“?

Der Begriff der Perversion ist doppelt besetzt, denn er besitzt sowohl eine Bedeutung im psychologischen Kontext wie auch im Alltagssprachgebrauch. Im alltäglichen Gebrauch des Begriffes „pervers“ meinen wir buchstäblich „Abartigkeit“, etwas Ekelerregendes, teilweise auch Krankes. Im Grunde gibt es kaum etwas Schlimmeres, als jemandem zu sagen: „Du bist doch pervers!“

Im psychologischen Kontext meint Perversion eine erhebliche Abweichung von der sexuellen Norm, was als Definition aber immer auch ein Problem aufwirft, da Normvorstellungen historisch wandelbar sind. Zudem muss man, im Sinne Michel Foucaults, ganz klar sagen: Eine Norm lässt sich nur dann konstruieren, wenn man andere Praktiken oder Anschauungen als „unnormal“ disqualifiziert: Das heißt, jede Norm setzt das Unnormale erst voraus, das sie scheinbar auszuschließen sucht. Im Zusammenhang mit Perversionen geht es zudem um die Abweichung von Moralvorstellungen, die ebenfalls immer wieder neu verhandelt werden müssen. Die Psychologie geht daher heute anders mit dem Begriff der Perversion um, als noch vor dreißig Jahren. Das zeigt ganz deutlich der Umgang mit Homosexualität, die inzwischen nicht mehr als „Perversion“ in den entsprechenden psychologischen Handbüchern erfasst wird.