Beagle aus Tierversuchen - Megan McGary - E-Book

Beagle aus Tierversuchen E-Book

Megan McGary

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Beschreibung

Wussten Sie, dass Tierversuche auch an Hunden durchgeführt werden? Aber wussten Sie auch, dass einige dieser Hunde nach dem Versuch in private Hände abgegeben werden können? Um diese Tiere kümmern sich Vereine wie Laborbeaglehilfe e.V., doch der Wunsch, einen ehemaligen Laborhund zu adoptieren, wirft häufig Fragen auf. In diesem E-Book haben wir über hundert Stichworte gesammelt, die im Rahmen von Tierschutzarbeit immer wieder auftauchen – von A wie Adoption, Ablehnung und Alleinbleiben bis Z wie Zucht, Zusammenleben und Zielgruppe ist (fast) alles dabei. Außerdem erfahren Sie in diesem E-Book etwas über die Basics: Was ist ein Laborbeagle? Was wird mit den Hunden gemacht? Wer kann einen Laborbeagle bekommen? Wo kriege ich den her? Was kostet das überhaupt? Worin unterscheiden sich Laborbeagles von anderen Beagles? Was kann ich erwarten? Unterstütze ich mit der Adoption womöglich Tierversuche? Warum wird das überhaupt gemacht? Was haben die Vereine davon, und was die Labore? Wie sind die Voraussetzungen für eine Übernahme? Und wie läuft die Vermittlung eigentlich ab? Möchten Sie mehr wissen? Megan McGary ist unter ihrem bürgerlichen Namen seit 2012 ehrenamtlich im Tierschutz tätig und gibt die benötigten Antworten.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Inhaltsverzeichnis

Impressum

Beagle aus Tierversuchen

100 Fragen und Antworten für das Leben danach

Stichworte für Interessenten

Megan McGary

Über dieses E-Book:

Angenommen, Sie wünschen sich einen Hund.

Vielleicht sind Sie in Ihrer Entscheidungsfindung schon so weit fortgeschritten, dass Sie einen Beagle favorisieren.

Möglicherweise denken Sie darüber nach, einen Hund aus dem Tierschutz zu adoptieren.

Wenn Sie zu den Mutigen (und gut Informierten) gehören, ziehen Sie es in Betracht, einen ehemaligen Versuchshund in Ihr Leben zu lassen: einen Laborbeagle.

Haben Sie Fragen? Möchten Sie mehr wissen?

Für dieses E-Book hat die Autorin eine Umfrage in den sozialen Netzwerken durchgeführt, um die häufigsten Fragen zu ermitteln. Auf diese Weise wurden über hundert Stichworte gesammelt, die im Rahmen von Tierschutzarbeit immer wieder auftauchen – von A wie Adoption, Absage und Alleinbleiben bis Z wie Zucht,Zielgruppe und Zusage ist (fast) alles dabei.

Jeder Tierschutzverein möchte die ihm anvertrauten Lebewesen – egal, ob Meerschweinchen, Katzen, Pferde oder eben Hunde – in möglichst gute Hände geben. Rückläufer müssen möglichst vermieden werden. Demgegenüber steht das Problem, dass man Menschen leider nur bis vor die Stirn gucken kann. Menschen, die einen Wunsch durchsetzen möchten, sind clever: Manchmal werden Umstände, sagen wir mal, beschönigt. Die Aufgabe der Tierschützer ist es, die Diskrepanz zwischen Fiktion und Realität zu erkennen und für das betreffende Tier ein geeignetes, sicheres Zuhause zu finden.

In diesem E-Book erfahren Sie auch etwas über die Basics:

Was ist ein Laborbeagle? Was wird mit den Hunden gemacht? Wer kann einen Laborbeagle bekommen? Wo kriege ich den her? Was kostet das überhaupt? Worin unterscheiden sich Laborbeagles von anderen Beagles? Was kann ich erwarten? Unterstütze ich mit der Adoption womöglich Tierversuche? Warum wird das überhaupt gemacht? Was haben die Vereine davon, und was die Labore? Was sind die Voraussetzungen? Und wie läuft die Vermittlung eigentlich ab?

In diesem Buch geht es vornehmlich um die Tätigkeit des Verein Laborbeaglehilfe e.V.

Viele dieser Erfahrungen lassen sich auf andere Tierschutzorganisationen übertragen. Dieses Buch soll über Laborhunde informieren und darüber, wie Tierschutzvereine versuchen, ihre Hunde zu passenden Menschen zu bringen.

Auf ein klassisches Inhaltsverzeichnis habe ich zugunsten der Auffindbarkeit verzichtet.

Sie müssen dieses Buch aber nicht von A bis Z lesen: Im Anhang finden Sie ein Glossar. Die jeweiligen Begriffe können Sie mithilfe der Suchfunktion Ihres Readers leicht nachschlagen.

Im Text gibt es einige Links, für deren Aktualität ich leider keine Gewähr übernehmen kann. Falls etwas nicht funktionieren sollte, sagen Sie mir bitte Bescheid!

Sie werden in diesem Büchlein auf Wiederholungen stoßen – je nachdem, welchen Absatz Sie gerade lesen, werden Dinge erneut erklärt. Oft wird mit einem → auf andere Stichworte verwiesen.

Die Inhalte dieses Buches werden regelmäßig überarbeitet und ergänzt.

Wenn in diesem Buch von »Wir« die Rede ist, sind immer die Autorin und deren bisherige Erfahrungen und Vorgehensweisen mit bzw. im Tierschutz gemeint. Bitte beachten Sie, dass es sich stets um persönliche Aussagen der Autorin handelt. Der Verein Laborbeaglehilfe e.V. haftet nicht für Aussagen, die in diesem Werk getroffen werden.

Über die Laborbeaglehilfe:

Laborbeaglehilfe e.V. ist der älteste (Gründung: 2007) von derzeit fünf gemeinnützigen Vereinen in Deutschland, die Hunde aus Versuchslaboren an Privatpersonen vermitteln dürfen. Die »LBH« hat in der Zeit ihres Bestehens annähernd 2950 Hunde vermittelt (Stand: Oktober 2023). Die Rückgabequote liegt konstant bei unter 1 Prozent.

Über die Autorin:

Megan McGary ist das literarische Pseudonym von Marion Weigel, Teammitglied des gemeinnützigen Vereins Laborbeaglehilfe e.V.

Marion aka Megan schreibt am liebsten über Beagles, ist seit 2012 im Team der LBH und hat das Anliegen, der geringen Anzahl Versuchshunde, die eine Chance auf ein Leben nach dem Labor erhalten, das bestmögliche Leben »danach« zu verschaffen.

Megan lebt mit ihrer Familie und mehreren Tierschutzhunden in Nordhessen.

. 1. Auflage, Oktober 2023

©Alle Rechte vorbehalten.

Impressum:

Megan McGary

c/o Marion Weigel

Rosenweg 1

D-35116 Hatzfeld

www.meganmcgary.com

Instagram: megan_schreibt

Adoption

Wir sprechen von »Adoption«, weil die Vermittlung eines Lebewesens mehr als nur den Besitzerwechsel voraussetzt: Die Hunde sollen ein liebevolles Zuhause mit Geduld, Sachkunde und Verständnis bekommen. Wenn Sie von der LBH einen Hund übernehmen, geht er in Ihr Eigentum über. Man schließt mit Ihnen einen Tierschutzvertrag, dessen Bedingungen bindend sind. Ein Vertragsmuster bekommen Sie vor der Übernahme des Hundes zur Voransicht und Prüfung.

Ausnahme: → Pflege- und Dauerpflegehunde.

Ablauf einer Vermittlung

Sie gelangen zum Internetauftritt der Tierschutzorganisation – im Falle der Laborbeaglehilfe ist das www.laborbeaglehilfe.de – klicken sich durch die Seite und lesen im besten Fall alle Informationen inklusive FAQ und die Beiträge im Forum.

Dann sehen Sie sich unter »Hunde in der Vermittlung« die Hunde an, für die der Verein ein Zuhause sucht.

Angegeben sind dort in Form eines Steckbriefes die Basisinformationen: Name, Geschlecht, Alter, Rasse, kastriert ja/nein, Gewicht, Herkunft sowie eine Beschreibung des Hundes. Diese Beschreibung erstellen wir anhand der Angaben, die uns die bisherigen Betreuungspersonen – bei Laborhunden sind das meist die Pfleger – genannt haben.

Die Beschreibungen sind sozusagen unter »Laborbedingungen« entstanden und nur eine vorläufige Einschätzung. Fast immer treffen die wesentlichen Charakterzüge zu – ähnlich einem Züchter, der seinen Wurf gut einschätzen kann. Manche Dinge können im Labor aber nicht festgestellt oder ausreichend beurteilt werden: Ob ein Hund jagen wird, gern spielt oder wie schnell er stubenrein sein wird, sieht man leider erst später.

Außerdem geben wir die Kontaktdaten der jeweiligen Ansprechpartner an, die Sie bei Interesse an diesem konkreten Hund dann direkt kontaktieren können.

Bitte richten Sie sich auf Wartezeiten ein oder vereinbaren Sie einen Telefontermin: Wir machen das ehrenamtlich und haben eigene Berufe, Familien und Tiere. Wenn neue Hunde auf der Homepage sind, herrscht oft ein gewisser Andrang. Heißt: Die Vermittler telefonieren ständig.

Bitte seien Sie versichert, dass wir Sie nicht böswillig ignorieren oder übergehen wollen.

Normalerweise führen wir mit den Interessenten zwei Telefonate, bei Bedarf auch gern mehr. In einem Erstgespräch nehmen wir bestimmte Daten auf: Name, Anschrift, telefonische und digitale Erreichbarkeit, Familienzusammensetzung, Beruf, Alter aller Familienmitglieder, Wohnort, Wohnart (Haus oder Wohnung, Miete oder Eigentum), Wohnlage (ländlich oder Stadt, Ortsrand oder Hauptstraße), Erfahrung mit Hunden/Beagles. Viele Tiervermittler fragen auch, ob möglicherweise demnächst ein Umzug geplant ist oder seit wann Sie dort wohnen. Beschreiben Sie auch bitte Ihre Umgebung.

Wir möchten wissen, wie Sie uns gefunden haben und was Sie dazu motiviert, diesen Hund aufzunehmen. Haben/hatten Sie schon Haustiere? Hunde? Jagdhunde? Wir fragen danach, wie Sie Ihren Urlaub gestalten, was für Sie ein Abgabegrund wäre und wo der Hund bleibt, falls Ihnen etwas zustößt. Wer ist noch Teil Ihrer Familie, wie alt sind die Familienmitglieder und sind überhaupt alle einverstanden?

Wir wollen auch wissen, was für Sie ein Grund wäre, den Hund wieder abzugeben.

Sie müssen uns diese Fragen nicht beantworten. Allerdings ist der Vermittlungsweg dann auch entsprechend kurz, sprich: zu Ende.

Ja, wir gehen auch nach dem berühmten Bauchgefühl: Von Sympathie und Antipathie können auch wir uns nicht freimachen.

Wir wollen das Beste für diese Hunde, und am Telefon hat man nur begrenzten Handlungsspielraum. Aus diesem Grund nutzen wir im Anschluss an das Gespräch bestimmte technisch gestützte Überprüfungsmöglichkeiten – etwa Google Maps, aber auch die sozialen Medien und allgemein das Internet. Bitte stellen Sie sich darauf ein, dass wir nach dem Verbleib Ihrer bisherigen Tiere fragen und Fotos Ihrer Hunde sehen möchten: Wir können leider keinen Hund an Personen mit sehr dicken oder mangelernährten Hunden vermitteln.

Wir machen bei Bedarf → Vorkontrollen und setzen dazu auch Mitarbeitende befreundeter Vereine ein. Nach der Übergabe des Hundes melden wir uns nach ein paar Tagen und besprechen die ersten Eindrücke mit Ihnen. Auch Nachkontrollen werden durchgeführt.

Es ist übrigens kein Fehler, frühzeitig mit jemandem vom Verein Ihrer Wahl Kontakt aufzunehmen, unabhängig von einem späteren Vermittlungstermin. Sind die Hunde erst einmal auf der Homepage vorgestellt, geht es bei den Vereinen manchmal zu wie in der Rush Hour am Frankfurter Kreuz, und man kann sich möglicherweise nicht ganz so viel Zeit für Sie nehmen. Melden Sie sich einfach bei einer Vermittlerin Ihrer Wahl, sie sind alle unter »Team« oder »Ansprechpartner« auf der Website vorgestellt. Wenn beide Seiten einen Konsens finden, ist der passende Hund später meist schnell gefunden.

Allgemeine Fragen

Wenn Sie allgemeine Fragen – zum Ablauf, zu den Hunden, über unsere Arbeit – haben, schreiben Sie uns bitte eine E-Mail über das Kontaktformular! Wir melden uns so bald wie möglich, meist innerhalb von 24 Stunden.

Ablehnung, Absage

»Nur weil ich...

... in XY wohne

... im 9. Stock wohne

... 75 Jahre alt bin

...haben die mich abgelehnt!«

Bei diesem Thema müssten wir ein wenig ausholen.

Die häufigsten Ablehnungsgründe betreffen:

– die tägliche Abwesenheit des Halters

– die Wohnsituation

– das Alter des Halters

– die Familienzusammensetzung.

Außerdem gibt es ein paar absolute → »No Gos«.

Wenn Sie eine Absage erhalten, gibt es dafür so gut wie niemals nur einen Grund. Eigentlich geht es um das Gesamtpaket. Jede Vermittlung ist eine Einzelfallentscheidung, und fast jede Vermittlung beinhaltet den einen oder anderen Kompromiss.

Wenn die Kompromisse zu faul werden, lehnt der Tierschutzmitarbeiter den Interessenten ab. Normalerweise geschieht das übrigens in einem Telefonat und mit Begründung.

Wir suchen nicht das perfekte Zuhause, sondern lediglich eines, in das der Hund nach unserem Dafürhalten gut passt. Sie möchten doch sicher, dass wir die Hunde so gut wie möglich unterbringen. Das Leben der Hunde soll sich verbessern, nicht bloß verändern.

Möchten Sie diesem Hund etwas Gutes tun, oder sich selbst? Bloßes Mitleid ist nicht immer von Vorteil, aber man sollte auch nicht das Ziel haben, billig einen reinrassigen Hund abzugreifen.

Alle Tierschutzorganisationen überprüfen die zukünftigen Endstellen. Bei manchen müssen Sie die Quadratmeterzahl Ihrer Wohnung angeben, einen direkten Zugang zum Garten garantieren UND anhand des Mietvertrages nachweisen, dass Sie tatsächlich dort wohnen, am besten noch beglaubigt. Andere fordern einen Gehaltsnachweis oder eine eidesstattliche Versicherung über dieses und jenes.

Ganz so weit geht die LBH nicht (übrigens sind manche Forderungen mancher Organisationen sittenwidrig, etwa Fragen zu sexueller Orientierung, Religionszugehörigkeit und politischer Einstellung. Auch Ihren finanziellen Background müssen Sie nicht offenlegen. Informieren Sie sich, auch in dieser Hinsicht).

Gestehen Sie den Vermittlern bitte eine gewisse Expertise zu, und nehmen Sie es nicht so schwer. Vielleicht ändern sich Ihre Umstände bald, und die Zeit war einfach noch nicht reif. Wenn Sie aber der dritte Verein in Folge ablehnt, stimmt vermutlich etwas mit Ihrer Sicht auf die Dinge nicht.

Unser Kontakt mit den Interessenten beschränkt sich (zumindest vor der Übergabe des Hundes) auf Telefonate und E-Mails. In der Regel sind das zwei längere Telefonate. Bitte nehmen Sie sich einen Moment der Ruhe dafür. Es ist schrecklich, wenn man einen Hund in einen neuen Haushalt vermitteln möchte, aber vor lauter Hintergrundgeräuschen nicht feststellen kann, ob der Adressat überhaupt zuhört (lachen Sie bitte nicht: alles schon da gewesen).

Manchmal ist es gar nicht so einfach, eine Entscheidung zu treffen. Deshalb tun wir dies nicht allein, sondern im Team. Trotzdem gibt es Irrtümer; wir sind ja nicht unfehlbar.

Es tut uns leid, wenn Menschen im Zusammenhang mit unserer Arbeit mit negativen Erfahrungen konfrontiert werden. Wir bemühen uns, unsere Gründe zu erläutern und bitten Sie darum, die Fassung zu bewahren. Sie bekommen Ihren Wunsch-Hund nicht schneller, wenn Sie in den Sozialen Medien auf den Putz hauen und dadurch vielleicht andere Interessenten verschrecken.

Je länger Sie versuchen, einen Hund zu bekommen, umso mehr werden Sie feststellen, dass unter den Organisationen ein gewisser Konsens im Hinblick auf die Vorstellungen davon, wie eine Vermittlung sein sollte, herrscht. Manche Dinge sind halt leider einfach nicht machbar.

Das wirkliche Problem ist häufig, dass die Menschen nicht wissen, warum sie abgelehnt wurden. Hier müssen die Vermittler und Vereine an sich arbeiten. Wenn Leute erfahren, warum sie für diesen oder jenen Hund nicht in Betracht kommen, haben sie die Chance, die Ausgangssituation zu verbessern. Wenn sich man dann nicht direkt alles verscherzt hat, kann vielleicht in ein paar Monaten alles super klappen.

Absagen werden häufig als »Diskriminierung« verstanden. Definitionsgemäß werden Sie bei einer Ablehnung aber gerade nicht diskriminiert, weil die Vereine Sie und Ihr Anliegen individuell betrachten.

Den abgelehnten Interessenten, auch wenn es viele sind, stehen all die Menschen gegenüber, die einen Hund bekommen haben. Und das sind auch viele.

Übrigens: Tierschutzvereine sind häufig miteinander vernetzt.

Bevor Sie aufspringen und böse werden: Ja, das dürfen die.

Alter des Halters

Besonders heikel – weil: emotional – wird es, wenn Menschen wegen ihrer Familiensituation abgelehnt werden, beispielsweise, weil die Kinder sehr klein sind oder die Übernehmer in unseren Augen altersmäßig nicht (mehr) passen.

Wir verstehen, dass es schmerzhaft ist, wenn Sie von uns hören, dass wir Ihnen den Hund aufgrund Ihres Lebensalters nicht vermitteln können.

Unsere Ablehnung gründet sich auf die Erfahrungen, die wir seit unseren Anfangen im Jahre 2007 gesammelt haben.

Aus diesem Grunde vermitteln wir grundsätzlich nicht an Personen, die älter sind als 75 Jahre.

Die Altersgrenze sinkt, je jünger der favorisierte Hund ist.

An Interessenten, die älter sind als 70, geben wir grundsätzlich keinen Hund ab, der jünger ist als fünf Jahre.

(Zur Bedeutung des Begriffs »grundsätzlich« siehe bitte dort!)

Alter des Hundes

Ein Beagle ist mit 5 bis 8 Jahren in seiner mittleren Lebensphase. »Alt« ist ein Beagle, wenn er deutlich über 10 ist. Die Lebenserwartung eines Beagles beträgt durchschnittlich 15 Jahre. Wir hatten auch schon Laborhunde, die mit 18 das Zeitliche gesegnet haben. Es gibt aber auch Beagle, die mit sieben an Krebs sterben. Was es nicht gibt, sind verlässliche Aussagen oder sogar eine Garantie.

In den Instituten arbeitet man sowohl mit jüngeren als auch älteren Hunden. Die Laborbeaglehilfe übernimmt auch ältere Hunde, weil jeder Hund ein Leben »danach« verdient hat. Es ist übrigens falsch, dass ältere Hunde nichts mehr lernen können. Richtig ist jedoch, dass ältere Hunde häufiger Anpassungsschwierigkeiten haben: Sie werden möglicherweise ein paar Wochen länger brauchen, um Stubenreinheit und Leinegehen zu erlernen. Sie haben aber auch sechs, sieben oder acht Jahre ihres Lebens einen Job gemacht, den wir vielleicht unserem schlimmsten Feind nicht wünschen würden und es somit verdient, die Zeit zu bekommen, die sie brauchen.

Alleinbleiben / Abwesenheit

Auch ehemalige Laborhunde können für eine gewisse Zeit allein gelassen werden. Allerdings müssen sie das erst lernen.

Laborhunde werden in Gruppen gehalten. In der Regel war so ein Hund also noch nie allein.

Es ist leider ausgeschlossen, dass ein Hund bei Ihnen einzieht, der dann direkt stundenlang auf sich gestellt ist.

Dies funktioniert leider auch nicht, wenn Sie bereits einen gut sozialisierten Hund besitzen. Der neue Hund würde möglicherweise mit unerwünschtem Verhalten reagieren, und das Ende vom Lied ist, dass das Tier wieder abgegeben werden muss.

Aus diesem Grund fragen wir Sie beim Vermittlungsgespräch nach Ihrem Beruf und der täglichen Abwesenheit.

»Tägliche Abwesenheit« heißt: Job plus Fahrtzeit plus Sonstiges. Wenn Sie vor und nach Ihrer Arbeit jeweils dreißig Minuten fahren, noch eben die Kinder zum Sport bringen und abends Ihren Yogakurs haben – wozu genau wollten Sie dann den Hund?

Zu geschönten, um nicht zu sagen märchenhaften Umschreibungen persönlicher Situationen lesen Sie bitte unter → X nach.

Die Autorin dieses Textes arbeitet im Öffentlichen Dienst, überwiegend in Nachtschicht.

---ENDE DER LESEPROBE---