Beate und Mareile - Eduard Keyserling - E-Book

Beate und Mareile E-Book

Eduard Keyserling

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Beschreibung

Eine delikate Dreiecksgeschichte um Schuld, Moral und Sühne

Die eine: sanftmütig, nobel und fein, eine Seele von einer Frau; die andere: geheimnisvoll, sinnlich und sündhaft schön, eine Künstlernatur par excellence – wie soll sich der leichtsinnige Günther von Tarniff zwischen Beate und Mareile entscheiden können? Was zwangsläufig hieße: Entsagung üben, und damit just das, wofür er so gar kein Talent hat. Eine allein ist ihm zu wenig, beide zusammen bringen ihn um den Verstand. Er weiß es und kann doch nicht anders. Die Geschichte endet im Desaster menschlichen Unvermögens, dem brennenden Herzen Mäßigung zu gebieten. 1903 erschienen, begründete dieser baltische Schlossroman den Ruf des Autors. Die Feinheit, mit der der Anti-Nostalgiker Keyserling darin moderne Seelennöte ausmalt, weist ihn als Stilisten vom Range eines Tschechow aus.

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Seitenzahl: 185

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EDUARD VON KEYSERLING

Beate und Mareile

Eine Schlossgeschichte

Nachwort von Uwe Timm

MANESSE VERLAG

ZÜRICH

Copyright © 2013 by Manesse Verlag, Zürich

in der Verlagsgruppe Random House GmbH, München

Diese Buchausgabe der Manesse Bibliothek der Weltliteratur

wurde aus der Berthold Bembo gesetzt

eBook Umsetzung: Greiner & Reichel, Köln

ISBN 978-3-641-12937-8

www.manesse.ch

ERSTES KAPITEL

Aus dem Badezimmer erscholl ein gleichmäßiges Plätschern. Günther von Tarniff saß in seinem rotgelben Badebassin. Die lauwarme Dusche wurde in der Morgensonne ganz blank – fließendes Kristall. Das war so hübsch und angenehm, dass Günther sich nicht davon trennen konnte. Er saß da schon geraume Zeit und registrierte die behaglichen Empfindungen, die über seinen Körper hinglitten… wachsam und aufmerksam, wie er jedes angenehme Gefühl in sich zu verfolgen pflegte, als müsste aus dieser Addition sich ein Glück herausrechnen lassen.

«Ziehen Herr Graf die neuen Weißen an?», fragte Peter aus dem Nebenzimmer.

«Ja. Gefallen sie dir nicht?», rief Günther zurück.

«’ne neue Mode. Wird man sehen», meinte Peter.

Nun musste Günther heraus. Peter rieb ihn behutsam mit einem weichen Tuch ab. Günther pflegte seinen Körper wie ein Brahmane. Er bewunderte ihn und achtete ihn, als die Tafel, auf der das Leben viele, wichtige Genüsse zu verzeichnen hat.

«Frau Gräfin waren schon auf, bei der Morgenandacht», berichtete Peter. «Ja, bei den alten Herrschaften im Flügel ist Morgenandacht mit den Leuten vom Alten Testament, wie die Amalie sagt.»

«Teufel. Dann sind wir hier das Neue Testament – was? Bedeutend freche Jungfrau, die Amalie. Und du?»

«Gott, ich!» Peter zog die Augenbrauen über den kleinen litauer Augen empor: «Heute bin ich dabei gewesen. So ’n mal. Sonst, der Beckmann geht nich –»

«– So – der Beckmann ist dein Dienerideal? – Gott! Mit dem dummen Gesicht!»

Als Peter seinem Herrn das Beinkleid reichte, nahm er ein anderes Thema auf: «Schön is hier! Das Haus, der Garten. Alles gehört uns!»

«Ja», meinte Günther und hielt im Ankleiden inne, um seine Bemerkung Peter eindringlich mitzuteilen: «Wie dieser Anzug. Alles weich – lose. Nicht? Und die Uniform war steif – und eng. Nun also. Wenn man den Dienst aufgibt und nach Kaltin zieht, dann zieht man eben die Uniform aus und dies hier an!»

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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