Because It's True − Tausend Momente - Kelly Moran - E-Book

Because It's True − Tausend Momente E-Book

Kelly Moran

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Beschreibung

Zwei Herzen, die für Bücher schlagen. Und füreinander … Ein gutes Buch, ein Glas Eistee und eine Katze auf ihrem Schoß – das ist Rosemary Fillmores Vorstellung von einem perfekten Feierabend. Vor allem da sich ihre Katze – im Gegensatz zu den Teenagern, die sie tagsüber unterrichtet – nie über ihre Buchauswahl beschwert. Literatur ist Rosemarys ganze Leidenschaft, es gibt für sie kein größeres Glück, als in einer spannenden Geschichte zu versinken. Doch ihre drei Lieblingschülerinnen sind anscheinend der Meinung, dass Rosemary mehr als nur einen fiktionalen Mann in ihrem Leben braucht, und geben ihr einen Schubs in Richtung eines gewissen eigenbrötlerischen Bibliothekars … Ein kleiner Ort im Süden der USA, eine alte Bibliothek und eine Familienlegende – diese Geschichte ist voller Wärme und Romantik. Dieses E-Book gehört zur «Because It's True»-Reihe. Darin erzählen die vier Bestsellerautorinnen Kelly Moran, Kira Mohn, Anya Omah und Nikola Hotel vier unabhängig lesbare Liebesgeschichten rund um eine Social-Media-Challenge: «Mach mit bei der Three-Things-Challenge. Erzähl jemandem drei Dinge über dich: eine Wahrheit, eine Lüge und etwas, von dem du dir wünschst, dass es wahr oder gelogen wäre. Findet dein Gegenüber heraus, was was ist?»   Die «Because It's True»-Reihe als E-Books: Kelly Moran «Tausend Momente» Kira Mohn «Ein einziges Versprechen» Anya Omah «Tausend Gefühle» Nikola Hotel «Ein einziger Kuss»   Die Geschichten sind auch im Print erhältlich, zusammengefasst zu zwei Bänden: Kelly Moran, Kira Mohn «Tausend Momente und ein einziges Versprechen» Nikola Hotel, Anya Omah «Tausend Gefühle und ein einziger Kuss»

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Seitenzahl: 125

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Kelly Moran

Because It's True − Tausend Momente

 

 

Übersetzt von Vanessa Lamatsch

 

Über dieses Buch

Zwei Herzen, die für Bücher schlagen. Und füreinander …

Ein gutes Buch, ein Glas Eistee und eine Katze auf ihrem Schoß – das ist Rosemary Fillmores Vorstellung von einem perfekten Feierabend. Vor allem da sich ihre Katze – im Gegensatz zu den Teenagern, die sie tagsüber unterrichtet – nie über ihre Buchauswahl beschwert. Literatur ist Rosemarys ganze Leidenschaft, es gibt für sie kein größeres Glück, als in einer spannenden Geschichte zu versinken. Doch ihre drei Lieblingsschülerinnen sind anscheinend der Meinung, dass Rosemary mehr als nur einen fiktionalen Mann in ihrem Leben braucht, und geben ihr einen Schubs in Richtung eines gewissen eigenbrötlerischen Bibliothekars …

Ein kleiner Ort im Süden der USA, eine alte Bibliothek und eine Familienlegende – diese Geschichte ist voller Wärme und Romantik.

 

Dieses E-Book gehört zur «Because It’s True»-Reihe. Darin erzählen die vier Bestsellerautorinnen Kelly Moran, Kira Mohn, Anya Omah und Nikola Hotel vier unabhängig lesbare Liebesgeschichten rund um eine Social-Media-Challenge: «Mach mit bei der Three-Things-Challenge. Erzähl jemandem drei Dinge über dich: eine Wahrheit, eine Lüge und etwas, von dem du dir wünschst, dass es wahr oder gelogen wäre. Findet dein Gegenüber heraus, was was ist?»

 

Die «Because It’s True»-Reihe als E-Books:

Kelly Moran «Tausend Momente»

Kira Mohn «Ein einziges Versprechen»

Anya Omah «Tausend Gefühle»

Nikola Hotel «Ein einziger Kuss»

 

Die Geschichten sind auch im Print erhältlich, zusammengefasst zu zwei Bänden:

Kelly Moran, Kira Mohn «Tausend Momente und ein einziges Versprechen»

Nikola Hotel, Anya Omah «Tausend Gefühle und ein einziger Kuss»

Vita

Kelly Moran ist die Queen of Cozy Romance. Sie schreibt Wohlfühlgeschichten voller Romantik und Emotion, die sich durch ihre idyllischen Settings auszeichnen, und gewann für ihre Bücher schon diverse Preise. Ihre Leser:innen und Kritiker:innen begeisterte sie unter anderem mit der Redwood-Love-Trilogie über drei Tierärzte in einem kleinen Ort in Oregon. So urteilte beispielsweise die RT Book Reviews über Band 1: «So voller Wärme und Gefühl, dass man sich unweigerlich verliebt …» Die Bücher standen etliche Wochen auf der Bestsellerliste des Spiegels. Kelly Moran lebt mit ihren drei Söhnen in South Carolina, in den Südstaaten der USA, und arbeitet momentan an einer Trilogie über die Bookish Belles, die man bereits in der Geschichte «Because It’s True – Tausend Momente» kennenlernt.

 

 

Vanessa Lamatsch wurde 1976 in eine Familie von Tierärzten geboren. Doch sosehr sie Tiere auch mochte: Ihre größte Liebe galt immer den Büchern. Schon mit 14 Jahren begann sie, auf Englisch zu lesen, weil sie nicht auf die Übersetzungen warten wollte. Die logische Folge: Nach ihrem Abitur im Jahr 1996, einem Studium der Englischen Literaturwissenschaft und einem Aufbaustudiengang Buchwissenschaft sorgt sie seit 2008 dafür, dass Leser nicht mehr so lange auf neue Übersetzungen warten müssen.

Impressum

Die Originalausgabe erschien 2022 unter dem Titel «A Thousand Moments».

 

Veröffentlicht im Rowohlt Verlag, Hamburg, Januar 2023

Copyright © 2023 by Rowohlt Verlag GmbH, Hamburg

Redaktion Christiane Wirtz

Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt, jede Verwertung bedarf der Genehmigung des Verlages.

Covergestaltung ZERO Werbeagentur, München

Coverabbildung PixxWerk; Shutterstock

Schrift Droid Serif Copyright © 2007 by Google Corporation

Schrift Open Sans Copyright © by Steve Matteson, Ascender Corp

Abhängig vom eingesetzten Lesegerät kann es zu unterschiedlichen Darstellungen des vom Verlag freigegebenen Textes kommen.

ISBN 978-3-644-01453-4

www.rowohlt.de

 

Alle angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Printausgabe.

Liebe Besucher,

 

willkommen in Vallantine, Georgia, wo nur die Einwohner noch bezaubernder sind als die «Belle of Georgia»-Pfirsiche, die uns berühmt gemacht haben.

Gegründet 1870 von William und Katherine Vallantine, bietet unser gemütliches, pittoreskes Städtchen zwischen Statesboro und Savannah 2500 Menschen ein Zuhause. Das idyllische Vallantine schmiegt sich an den Ogeechee River und ist vom Highway 16 leicht zu erreichen. Für einen geruhsamen Schlaf stehen je nach Wunsch drei Pensionen und zwei B&Bs oder ein Hotel kurz hinter der Stadtgrenze zur Verfügung, und mehrere familiengeführte Restaurants bieten für jeden Geschmack kulinarische Genüsse an.

Bei Ihrem Besuch sollten Sie unbedingt auf unserem Marktplatz vorbeischauen. Außerdem erwarten Sie 45 außergewöhnliche, inhabergeführte Geschäfte in den kleinen gepflasterten Straßen. Gönnen Sie sich eine Flussschifffahrt bei Sonnenuntergang oder eine Kutschfahrt durch das historische Plantagenviertel. Genießen Sie einen Spaziergang über den Vallantine-Friedhof oder durch den Peach Park, wo Statuen an wichtige historische Persönlichkeiten erinnern und hundertjährige Eichen überwuchert von Louisiana-Moos Schatten spenden. Sie können sogar die ursprüngliche, immer noch erhaltene Bibliothek besichtigen, die William 1875 für seine Bücher liebende Katherine erbaut hat. Manche sagen, sie habe das Gebäude nie wirklich verlassen und man könne zwischen den Regalen immer noch ihrem Geist begegnen, wie sie in einem ihrer Lieblingsbücher liest, nur darauf wartend, einem Besucher auf der Suche nach Wissen behilflich zu sein.

Vielleicht sind Sie vom jährlichen Pfirsichfest oder dem Pekannuss-Festival in die Stadt gelockt worden, aber unser Südstaatencharme wird dafür sorgen, dass Sie am liebsten nie wieder abreisen würden. Gastfreundlichkeit ist unser zweiter Vorname. Vergessen Sie nicht, vor Ihrer Abreise auf jeden Fall Miss Katie Hallo zu sagen – dem ersten «Belle of Georgia»-Pfirsichbaum, der je in der Stadt gepflanzt wurde, benannt nach der hochgeschätzten Katherine Vallantine. In unserer Gegend ist man davon überzeugt, dass einem dies Glück und ein Leben voller Liebe beschert. Und hin und wieder, wenn sie in der richtigen Stimmung ist, erfüllt Miss Katie sogar Wünsche.

Ich hoffe, Sie alle bald wiederzusehen!

 

Gunner Davis, Bürgermeister von Vallantine

Prolog

Dorothy Wilson stemmte eine Hand in die Hüfte und starrte den Bürgermeister von Vallantine an, als wäre er gerade aus einem der berühmten Pfirsichbäume der Stadt gestürzt und hätte sich dabei mehrfach den Kopf angestoßen. Denn ehrlich … seine Worte ergaben absolut keinen Sinn.

Um Geduld bemüht und in der Hoffnung auf etwas Erleichterung in der schwülen Hitze fächelte sie sich mit der Aktenmappe, die er ihr gereicht hatte, Luft zu. Die historische Bibliothek besaß keine Klimaanlage. Oder sonst irgendwelche modernen Annehmlichkeiten, um ehrlich zu sein. Die Bibliothek war vom Stadtgründer William Vallantine 1875 für seine Frau Katherine erbaut worden, weil sie ein Bücherwurm gewesen war. Das atemberaubende, wenn auch ziemlich heruntergekommene Gebäude im alten Kolonialstil befand sich seitdem im Familienbesitz.

Es gab kaum einen Ort auf Erden, den Dorothy mehr liebte. Und jetzt schien der Bürgermeister den Verstand verloren zu haben, weil er gerade behauptete, die Bibliothek gehöre ihr. Na ja, ihr und ihren zwei besten Freundinnen.

«Gunner Davis, bei allem gebotenen Respekt, aber ich glaube, Sie sind verrückt geworden.»

Er bedachte sie mit einem vernichtenden Blick und zog seine Hose höher – zumindest versuchte er es. Sein runder Bauch verhinderte das jedoch recht effektiv. Aber dies war eine seiner Gewohnheiten, wenn er zum Punkt kommen wollte oder etwas zu sagen hatte. Was eigentlich immer der Fall war. Gunner Davis war ein wirklich netter Mensch, aber auch ein Wichtigtuer.

«Miss Wilson, ich versichere Ihnen, ich bin absolut bei klarem Verstand.» Er fuhr sich mit den dicklichen Fingern durch sein schütteres weißes Haar, das schweißnass an seinem Kopf klebte. Auch der Kragen seines weißen Polohemds war nass geschwitzt. «Als Anwalt von Sheldon und Rosemary Brown habe ich die Papiere persönlich nach ihren Wünschen aufgesetzt.»

Er war einer von nur wenigen Anwälten in der Stadt, praktizierte aber kaum mehr, seitdem er vor zwanzig Jahren Bürgermeister geworden war. Er unterhielt immer noch seine Kanzlei auf der Belle Street und nahm Aufträge an, doch der Großteil seiner Klienten hatte seine besten Jahre um den Vietnamkrieg herum erlebt. Dorothy wusste in der Tat, dass Sheldon Brown, Nachkomme von William Vallantine, ein Klient von Gunner war. Allerdings …

«Er ist nicht tot. Und dasselbe gilt für seine Frau Rosemary.» Es fühlte sich seltsam an, Ms. Fillmore beim Vornamen zu nennen. Sie war Dorothys Lehrerin gewesen. Ihre Lieblingslehrerin, genau genommen. «Ich habe beide gestern an der Eisdiele gesehen. Fit wie ein Paar Turnschuhe. Und selbst wenn sie gestorben wären … wieso sollten sie die Bibliothek uns hinterlassen?»

Der Bürgermeister schob das Kinn vor. «Sie haben Ihnen einen Brief geschrieben. Er liegt in der Aktenmappe. Sie sind die Einzige, die heute aufgetaucht ist, also dürfen Sie den anderen die frohe Nachricht überbringen.»

Die anderen waren ihre besten Freundinnen seit … eigentlich ihrer Geburt. Schon ihre Mütter hatten sich näher gestanden als Schwestern. Sie hatten den ersten Buchclub in der Stadt gegründet. Dorothy und ihre Freundinnen waren sogar nach Romanheldinnen aus den Südstaaten benannt worden. Die Einwohner hatten die drei Mädchen die Bookish Belles, die Bücherschönheiten, getauft, noch bevor sie in den Kindergarten gekommen waren. Rebecca hatte Vallantine direkt nach der Highschool verlassen, um aufs College zu gehen, und dann woanders ihre Karriere begonnen. Sie kam nur ein paarmal im Jahr zurück in die Stadt, um ihre Großmutter zu besuchen. Scarlett lebte ebenfalls noch in Vallantine, und so, wie Dorothy ihre Freundin kannte, verspätete sie sich wahrscheinlich nur. Vielleicht.

Die ganze Sache war seltsam. Die Browns waren nicht verstorben. Himmel, in einer Stadt dieser Größe hätte Dorothy noch nicht mal ihren morgendlichen Kaffee austrinken können, bevor sie erfuhr, wann und wie – und zwar ohne sich danach erkundigt zu haben. Sie hätte die Neuigkeit von ungefähr hundert Leuten zugetragen bekommen, denn es wäre das Stadtgespräch gewesen. Die Bibliothek hatte sich immer im Besitz der Vallantine-Nachfahren befunden, und ein Brief für Dorothy und ihre Freundinnen klang verdächtig danach, als wären die beiden umgezogen. Oder weitergezogen. Oder irgendwas.

Sie drückte eine Hand an ihre schweißfeuchte Stirn. «Ich bin verwirrt.»

«Die Sache ist ziemlich klar, Miss Wilson. Sie, Rebecca Moore und Scarlett Taylor sind jetzt die stolzen Besitzerinnen der Vallantine-Bibliothek.»

«Mr. Davis», stieß sie seufzend hervor, «das ist in etwa so klar wie der Ogeechee.»

«Falls Sie mich brauchen, ich bin in meinem Büro.» Damit nickte er und watschelte durch die offene Tür davon.

Sie starrte ihm hinterher. «Was zur Hölle …?» Sie warf die Hände in die Luft und sah sich um.

Das Erdgeschoss der Bibliothek hatte ungefähr hundert Quadratmeter, mit noch mal rund fünfzig Quadratmetern im ersten Stock. Eine schmiedeeiserne Wendeltreppe mit wunderschönem Geländer führte nach oben in die offene zweite Ebene, wo das Licht durch ein großes Buntglasfenster fiel, auf dem ein Buch im Gras unter einem Pfirsichbaum dargestellt war. Die Decke war mit Kupferplatten verkleidet, und die Bodendielen aus Kirschholz stammten noch aus der Bauzeit. In der Mitte des Erdgeschosses erhob sich ein Marmortresen, groß genug, dass zwei Leute bequem daran arbeiten konnten. An der rechten, linken und hinteren Wand standen deckenhohe Bücherregale.

Das waren die Highlights der Bibliothek.

Allerdings hing ein leichter Geruch von Staub und Schimmel in der Luft. Die Bodendielen hätten schon vor zwei Jahrzehnten abgeschliffen werden müssen, und die Spinnweben an dem großen Bleiglas-Kronleuchter hatten inzwischen eigene Spinnweben entwickelt. Die Rohre und Elektroleitungen stammten noch vom Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts. In der oberen Etage blätterte an vielen Stellen der Putz von der Wand, und Dorothy war sich nicht ganz sicher, wie viel Stabilität die griechischen Säulen dort noch boten, nachdem eine davon sich gefährlich nach links neigte.

Sheldon Brown hatte getan, was er konnte, um das wunderschöne alte Gebäude zu erhalten. Aber ihm hatten die finanziellen Mittel gefehlt … und die Spendensammlungen in der Stadt hatten auch nicht viel eingebracht. Diese Tatsache hatte ihm das Herz gebrochen, Tag um Tag, Jahr um Jahr. Aber er hatte es versucht. Mit aller Kraft.

Als Kind hatte Dorothy hier viele Stunden verbracht, war in Büchern versunken, verloren zwischen den Regalen. Sie hatte nach Katherine Vallantines Geist gesucht, der laut den städtischen Legenden die Bibliothek heimsuchte. Dorothy war ihm nie begegnet, und sie vermutete, dass auch niemand anders ihn je gesehen hatte. Wahrscheinlich hatte der Bürgermeister die Geschichte erfunden, um Touristen anzulocken.

Zugegeben, sie hatte oft davon geträumt, die Bibliothek zu übernehmen. Zusammen mit ihren Freundinnen. Aber das war weder wahrscheinlich noch möglich gewesen, weil sie keine Nachfahren der Familie Vallantine waren.

Stirnrunzelnd senkte sie den Blick auf die Aktenmappe, die der Bürgermeister ihr gegeben hatte, und klappte sie auf. Darin befanden sich drei Ausgaben der Besitzurkunde. Sie wirkten echt. Außerdem fand sie einen Gebäudeprüfbericht, ein Schätzgutachten und einen Briefumschlag. Sie nahm den Umschlag heraus, öffnete ihn und las den Brief darin.

An unsere Bücherschönheiten!

 

Vor langer Zeit haben drei Mädchen einer Lehrerin und einem Bibliothekar geholfen, die Liebe zu finden. Und das habt ihr innerhalb dieser Wände getan, die vor einem Jahrhundert von einem Gentleman erbaut wurden, der seine Frau so sehr angebetet hat, dass er ihr einen persönlichen Rückzugsort schenken wollte.

Wir möchten, dass diese Liebe fortbesteht, dass sie in der nächsten Generation weiterlebt. Aber für diese Aufgabe ist nicht jeder geeignet. Nachdem wir keine eigenen Kinder haben und wir nur euretwegen unser persönliches Happy End gefunden haben, haben wir euch erwählt. Niemand liebt und respektiert diesen Ort mehr als ihr drei jungen Damen. Unsere geliebte Bibliothek ist gefüllt mit Bänden voller Wissen und aufregenden Abenteuern, die nur darauf warten, erkundet zu werden. Ihr versteht, wie wichtig das ist und was das wirklich bedeutet. Wir halten euch für am besten geeignet, dieses Vermächtnis in Ehren zu halten, und sind uns sicher, dass ihr die Bibliothek auf eine Weise restaurieren werdet, wie es uns nicht möglich war. Ihr dürft damit tun, was auch immer ihr für richtig haltet.

Was uns angeht: Wir treten das große Abenteuer an, die Welt zu erkunden. Wir wissen nicht, wie lange wir unterwegs sein werden, aber eines Tages werden wir mit Sicherheit zurückkehren. Wenn es so weit ist, werdet ihr uns und dem Vallantine-Vermächtnis ohne Zweifel alle Ehre gemacht haben. In dieser Aktenmappe befindet sich unser Beitrag, der euch bei der Finanzierung helfen soll. Gunner Davis kann alles erklären. Wir sind euch unglaublich dankbar und sehr stolz zu sehen, zu was für wunderbaren jungen Frauen ihr herangewachsen seid.

 

Fröhliche Lesestunden wünschen euch

Sheldon & Rosemary Brown

Wow. O Gott! Dorothy war schockiert, und Zweifel stiegen in ihr auf, wenn auch begleitet von Hoffnung.

Mit tränenverschleierten Augen sah sie ein weiteres Mal in die Mappe – und hätte sie fast fallen lassen. Hinter den Besitzurkunden kam ein Verrechnungsscheck zum Vorschein, der auf sie, Rebecca und Scarlett ausgestellt war. Ein Scheck über eine wirklich ansehnliche Summe.

Dorothy stockte der Atem, bevor sie anfing zu lachen. Hysterisch. Hemmungslos.

Dann ließ sie sich langsam in den Stuhl neben dem Tresen sinken und begann zu weinen.

Kapitel 1

Frühling, 2004

«Sie sollten sich wirklich mal Ihr Haar hochstecken, Ms. Fillmore.»

Rosemary sah von ihrem Schreibtisch im Klassenzimmer auf, an dem sie gerade Aufsätze korrigierte – schrecklich schlechte Buchbesprechungen –, und sah Rebecca Moore an. Das Mädchen gehörte zu ihren Lieblingsschülerinnen in der achten Klasse. Aufgeweckt, ehrgeizig und selbstkritisch, wie sie war, erinnerte sie tatsächlich an Tom Sawyers Freundin in Huckleberry Finn, nach der ihre Mutter sie benannt hatte. Und sie war auch ähnlich frech. Ein blonder, blauäugiger, schlanker Wildfang, der schon bald Herzen brechen würde.

Sie und ihre zwei besten Freundinnen – bekannt als die Bookish Belles – waren freiwillig noch geblieben, um die Tafel zu wischen und das Klassenzimmer vor den Frühlingsferien aufzuräumen. Was das allerdings mit Rosemarys Frisur zu tun hatte, erschloss sich ihr nicht.

«Ich meine nur, vielleicht könnten Sie mal etwas Neues ausprobieren.»

«Oh.» Rosemary strich sich mit den Fingern über ihre braunen Locken und hoffte inständig, dass sie angesichts der Luftfeuchtigkeit nicht bereits aussah wie ein Pudel. «Ähm, nun …» Hmmm.