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Eine fünfjährige narzisstische Beziehung greift die eigene Persönlichkeit an. Ich durfte das erfahren und erkannte mich weder äußerlich noch innerlich. Eine Beziehung, mit verbaler Gewalt, körperlicher, und seelischer Gewalt. Körper, Geist und Seele kamen nicht mehr zusammen aus. Der Zweifel an der eigenen Persönlichkeit ist gepaart mit körperlichen Schmerzen, wo nicht mehr festgestellt werden kann, was schmerzhafter ist. Die Erniedrigung, die Demütigung oder die körperliche Gewalt. Das durfte ich erleben, und kann es so gut nachempfinden wie Menschen sich fühlen wenn sie in einer toxischen oder narzisstischen Beziehung leben, oder gelebt haben. Der Gedanke das man keinen Halt mehr im Außen hat, weil der Partner gute Arbeit leistete, lässt einen immer wieder den Schritt zurück gehen, anstatt sich trennen zu können. Die emotionale Abhängigkeit ist die Sahnehaube auf der Beziehung, und dadurch fällt es noch schwerer den Schritt der Vernunft zu gehen. Sich selbst zu schützen, dafür ist der Blick vernebelt. Die Hoffnung an das Gute, das es irgendwann besser wird, erlischt. Das Vertrauen zu sich selbst siecht dahin. Diese Gedanken hatte ich auch. Ich konnte mich jedoch trennen und erreichte später dank meiner Erfahrungen, die hilfreichen Erkenntnisse, wo ich den Zusammenhang zwischen meiner Kindheit, und der narzisstischen Beziehung verstehen konnte. Es war das größte Geschenk, denn dadurch konnte ich ein vollständiges neues Leben beginnen. Ich erreichte mein Selbstbewusstsein, mein Selbstwertgefühl, meine Autorität, und enddeckte die Liebe zu mir selbst. Es war ein Befreiungsschlag, und ich verstand WARUM WAS geschehen musste. Ich verstand zum ersten Mal wie das Leben wirklich funktioniert. Meine Lebenserfahrungen durften zu Erkenntnissen werden. Dieses Buch kann dir als Ratgeber, oder Selbsthilfe dienen, auf dem Weg zu Dir selbst. Denn DU bist der WERTVOLLSTE Mensch in Deinem Leben, der es verdient hat seinen inneren Phönix zu befreien. Dein Leiden hat ein Ende
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Seitenzahl: 381
Veröffentlichungsjahr: 2021
Marion Götze
BEFREIE DEINEN INNEREN PHÖNIX
weg aus narzisstischen und toxischen Beziehungen, hin zur Selbstermächtigung
© 2021 Marion Götze
Verlag und Druck:
tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg
ISBN
Paperback:
978-3-347-25674-3
Hardcover:
978-3-347-25675-0
e-Book:
978-3-347-25676-7
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
Über die Autorin
Nach ihren Erfahrungen und Erleben durch einer Narzisstischen Partnerschaft, schöpfte sie Erkenntnisse, die ihr eine vollständig andere Lebenseinstellung schenkten. Ein sogenannter Befreiungsschlag fand statt. Anhand ihrer persönlichen Erfahrungen wurden Erkenntnisse und sie konnte verstehen, was im Leben wirklich zählt und worauf es ankommt, um ein selbstbestimmtes Leben führen zu können, was ihr die Selbstliebe und das Selbstbewusstsein gab, was sie so noch nie kennengelernt hatte.
Ihr beruflicher Werdegang als Airbrusherin wurde durch einen schweren Verkehrsunfall beendet. Sie widmete sich danach verschiedenen Ausbildungen, um Menschen eine liebevolle Unterstützung sein zu können. Unter anderen ist sie Meditationslehrerin, Gesundheitspraktikerin für Selbstbewusstsein nach BfG1, Dozentin für Selbsterfahrung nach BfG und Gesundheitspraktikerin im Allgemeinen. Ihre Wissbegierigkeit nahm kein Ende und sie besuchte einige Workshops um stets und ständig auf dem neuesten Stand zu bleiben. Dadurch erlangte sie für ihre eigene Persönlichkeitsentwicklung weitere Erkenntnisse und durfte schon bei vielen Menschen durch Beratungen Licht in die Dunkelheit bringen.
1 Die BfG ist eine selbständige Fachgruppe in der Deutschen Gesellschaft für Alternative Medizin.
Inhalt
Vorwort
Einleitung
Der Anfang
Am Anfang war das Wort
Die Entstehung der Archetypen
Die Krise in deinem Leben
Der Einfluss des Sterns „Lillith“
Die eingeredete Schwäche des Menschen
Das Universum und die Wahrheit
Der Helfer als Besucher
Die Entscheidung
Tipp Angst erfühlen
Strategie der Persönlichkeit
Der Spiegel
Hilfestellung:
Kindheit:
Spätere Ereignisse:
Ich will mich nicht, aus Scham
Äußere Welt und der Spiegel
Das Energiefeld und die Macht
Grenzen und Macht
Gefühle annehmen und lösen
Selbstliebe
NEID, Komfortzone und Angst
MUT!
Wahl und Selbstbetrug
Wer wirft den ersten Stein?
Unbewusste Sabotage
Lüge, Betrug und Verrat
Die Zuständigkeit der Gefühle
Gedankenwiederholung
Überzeugungen
Unterbewusstsein - Geld - Verantwortung
Möge die Macht mit dir sein…
Sehnsucht, Gedanken und Gefühle
Das Wort „Nicht“ existiert nicht!
Unzufriedenheit und Veränderung
Energie und Müdigkeit
Check in – Check out
Intuition
Überlebensstrategie der Archetypen
Archetypen: Der Schamhafte oder der Beschämte
Der Archetyp des Opfers
Der Archetyp des Saboteurs
Der Archetyp der Prostituierten
Das unsichtbare Kind
Der Archtetyp der Inneren Künstlerin/ des inneren Künstlers
Der Archetyp des Waisen
Der Archetyp des Co Abhängigen
Der Archetyp des Kriegers
Der Archetyp des Bodyguards
Der Archetyp des Außenseiters, der Außenseiterin
Die fehlenden Puzzleteile
Energie und deine Glaubenssätze
DU BIST
Um was geht es in diesem Leben…
Der Phönix
Arbeitsblatt und Hilfestellung
Nachgedanken für dich
Danksagung
Raum für Notizen
Vorwort
Wie sehr sind wir doch in uns gefangen und kennen uns trotzdem nicht wirklich, auch wenn wir der Meinung sind, dass wir uns besser kennen würden als jede7r andere.
Gerade wenn es darum geht, dass wir in schwierigen Beziehungen leben. Wie zum Beispiel in einer narzisstischen Partnerschaft. Oftmals haben wir das Gefühl, dass WIR es gar nicht sein können, die dort gefangen sind. Dass es nur ein böser Traum ist, den wir tagtäglich träumen, dass wir irgendwann aufwachen werden, und das alles wieder „normal“ sein wird.
Der Schmerz in solch einer Beziehung zieht sich über Monate oder gar Jahre hinweg. Er ist wie ein roter Faden, der uns umwickelt, und je länger wir in diesen Beziehungen gefangen sind, desto enger zieht der Faden sich zu. Wir haben das Gefühl, das wir ersticken. Diese Gefühle sind so stark in uns, und wir wissen nicht, wie wir mit ihnen umgehen sollen. Schwere Traurigkeit, gepaart mit Frust und Resignation, unter Umständen auch ohnmächtig und hilflos dem ganzen ausgeliefert zu sein, lassen den Zweifel an uns ständig wachsen. Wir fühlen uns nicht mehr richtig, wissen nicht, wo wir hinsollen. Wir möchten fliehen, doch etwas hält uns davon ab. Wir haben das Gefühl, nichts mehr wert zu sein, weil es uns ständig gesagt und vermittelt wird. Das Gefühl, nie etwas richtig machen zu können, weil wir darauf hingewiesen werden, wann immer es geht, ist erniedrigend und lässt uns an unserer eigenen Persönlichkeit und dem Leben verzweifeln. Die Tränen sind schon lange versiegt und der Mut, sich zur Wehr zu setzen, ist eh sinnlos geworden. Wenn wir uns gewehrt hatten, wurde alles nur noch schlimmer.
Wir können nicht mehr unterscheiden, was mehr schmerzt: die emotionale Gewalt oder die verbale Erniedrigung, oder gar die körperlichen Schmerzen. Es fühlt sich alles gleich an. Am liebsten aufgeben und alles tun, damit wir unsere Ruhe haben vor den Anfeindungen. Wir haben es nicht anders verdient, weil wir ja schon immer alles falsch gemacht haben in unserem Leben. Das ist nun die Bestrafung, und wir müssen da durch, obwohl wir gerne dem Ganzen ein Ende bereiten möchten.
Der Körper befindet sich vierundzwanzig Stunden im Dauerstress. Es wird nicht mehr gelebt, es wird nur noch funktioniert. Wie eine Marionette durchleben wir den Alltag, während andere glücklich sind und ihr Leben zu leben wissen. Sehnsüchte kommen hoch, doch wir leben in einer Starre. Können nicht klar denken und sind weder zu einer Aktion noch Reaktion fähig. Unsere Lebensfreude ist eingeschlafen, doch hin und wieder wird sie kurz wach. Jedoch ist sie nicht von Dauer, denn der Partner weiß, wie wir wieder zurückkommen können, um weiter zu funktionieren. Wir denken, dass wir an allem schuldig sind. Wir sind die Verkehrten, die es nicht anders verdient haben. Der Partner hat ganze Arbeit geleistet.
Wir waren der Meinung, dass uns der Partner einmal geliebt haben muss, wie wir ihn, und dass es ja irgendwann wieder so sein wird. Wir müssen nur immer alles richtig machen, dann wird der andere wieder lieb und zugänglich werden. Wir dürfen nicht aufgeben, die Hoffnung stirbt schließlich zuletzt.
So erlebte ich fünf Jahre meine eigene Beziehung und kann deshalb so gut nachempfinden, wie es sich anfühlt, in einer solchen gefangen zu sein. Ich habe Freunde verloren, weil ich nicht auf sie hören wollte, obwohl sie mich immer wieder gewarnt hatten. Doch mein Partner wusste, wie er mich manipulieren konnte. Er fand in mir das perfekte Opfer und suggerierte mir, dass meine Freunde nichts taugen, denn sie wetterten ja gegen UNSERE Beziehung, weil sie neidisch sein würden. Während dieser Beziehung verlor ich meine Persönlichkeit, ich wusste selbst nicht, wer ich war, und was ich noch weniger wusste, WARUM ich DAS alles erleben musste. Erst als ich nach einem schweren Verkehrsunfall mit meinem Partner lange außer Gefecht gesetzt wurde, erkannte ich einige Zusammenhänge meines Lebens. Ich sah die Rolle, die ich so perfekt gespielt hatte, weil ich sie spielen musste: um wachsen zu können.
Kannst du dir vorstellen, dass eigentlich jeder Mensch einen Oskar verdient hat, weil er der perfekte Schauspieler seines eigenen Lebens ist? Zumal es jedem Menschen unbewusst ist, dass er überhaupt gewisse Rollen übernommen hat? Und ihm ist es meistens auch völlig unbewusst, WAS er überhaupt für Rollen spielt. Der Mensch befindet sich auf der größten Bühne seines menschlichen Daseins. Der Bühne seines Lebens.
Das Leben, welches wir gewählt haben, schenkt uns immer wieder einen neuen Akt, auch Herausforderung genannt, um erkennen zu können, welche Rolle wir gerade spielen. Doch ab wann fingen wir mit der Schauspielerei an? WARUM überhaupt?
Viele Ereignisse in unserem Leben fordern uns regelrecht dazu auf, gewisse Rollen spielen zu MÜSSEN, weil dies eine Überlebensstrategie ist. Damit wir unbeschadet durch das Leben kommen können, allem voraus durch unsere Kindheit. Die wichtigste Rolle jedoch bleibt uns verborgen. Wir spielten diese Rolle ab unserer Geburt, jedoch nur für eine sehr kurze Zeit. Sie war maßgeschneidert und perfekt, sie war vollkommen. WIR waren perfekt und vollkommen. Wir waren, wie wir im Grunde wirklich sind. Bedingungslose Liebe. Frei von Glaubenssätzen, Vorschriften, Paradigmen, Dogmen, Negativen Gefühlen und Verurteilungen. Wir waren WIR SELBST.
Wir sind auf unserer Erde so oft bemüht, andere Länder und Städte zu bereisen, um so dem Abenteuer auf der Spur sein zu können. Den besonderen Kick zu erleben, um auszuspannen, zu ruhen, einfach nur zu sein. Es gibt viel zu entdecken auf unserem wunderschönen Planeten, und ein einziges Leben würde nicht ausreichen, um alles zu erkunden. Jedoch die wohl aufregendste und spannendste Reise eines jeden Menschen ist die Reise in seine „eigene innere Welt“. Wenn er als Held diese Reise beginnt, gibt es so viel zu entdecken und so manch eine Überraschung, manch großes Abenteuer wartet dort auf ihn.
In dem Film „Der Zauberer von OZ“ wird die Geschichte der kleinen Dorothy beschrieben. Sie kommt in das magische Land und muss viele Prüfungen bestehen, um wieder zurück nach Hause zu kommen. Auf ihrer Heldenreise begegnet sie einigen Gefährten, die ihr helfen und denen sie hilft. Der Löwe, der angsteinflößend war, weil er so groß war, doch selbst voller Angst steckte. Ihm erklärte Dorothy, dass es keine Schande sei, auch mal Angst zu haben. Dass man nicht immer mutig sein könne, doch dass jeder den Mut in sich trage und sehr stark sei. Und genau-so ist der Weg in deine innere Welt. Voller Herausforderungen und Abenteuer, um wieder nach Hause zurück zu kehren. Zu DIR selbst!
Ich weiß, dass du den Mut in dir trägst, um in deine innere Welt zu reisen. Ich weiß, dass du die Kraft hast, deine innere Welt zu durchqueren, denn ich weiß, dass du gerade jetzt dazu bereit bist, etwas zu verändern, weil dein jetziger Zustand einfach nur noch schmerzt. Du möchtest nicht mehr leiden, weil du das Gefühl hast, dass dein Leben nur noch schwer ist, dass du nicht mehr kämpfen willst gegen alles Mögliche. Du bist bereit für die Reise deines Lebens.
Ich stellte mir andauernd Fragen, zu denen ich die Antworten im Außen suchte. Doch es war so ernüchternd und deprimierend, sie im Außen nicht wirklich beantwortet zu bekommen. Sicherlich waren nicht alle dieser Antworten ohne Wert für mich, doch irgendwie fühlte ich nicht. dass sie passten. Annähernd vielleicht, aber vollständig? Nein. Verzweifelt suchte ich nach allen möglichen Hinweisen, um meinen Hunger nach Lösungen stillen, meine Fragen nach den tieferen Gründen auflösen zu können. Doch es fühlte sich nie richtig an. Unzählige Bücher las ich, von vielen Bestseller-Autoren, jedoch kam ich nicht wirklich dahinter. WARUM mir immer wieder etwas geschah, was mir mein Leben enorm erschwerte. Bis ich eines Tages die Tür zu meiner inneren Welt fand. Die Reise begann und es dauerte 10 Jahre, um alle Antworten auf meine Fragen zu bekommen. Mit den Jahren erhielt ich sie Stück für Stück, und mein ganzes Leben veränderte sich zum Positiven.
Die späteren Erkenntnisse, die ich aus den gesammelten Erfahrungen gewann, öffneten mir weitere Türen und ich gelangte zum Raum der Selbsterkenntnis. Das war der schönste und hellste Raum. Damit bekam ich endlich die schönsten und wertvollsten Geschenke, die mein Leben komplett veränderten. Und genau dieses wünsche ich dir auch von ganzem Herzen.
Anhand von Beispielen aus meinem eigenen Leben, vorweg der narzisstischen Erziehung und später der narzisstischen Beziehung, möchte ich dir eine kleine Begleitung und Hilfestellung sein, deine eigene innere Welt ein bisschen besser kennen zu lernen. Damit du dein eigenes Leben vielleicht besser verstehen lernst, warum etwas geschieht oder geschehen ist.
Mein innerer Phönix, den ich über Jahre eingesperrt hatte, und der über die ganzen Jahre diese wertvollen Hölzer der Erfahrungen sammeln konnte, wurde endlich zu neuem Leben erweckt. Sein Nest war nun fertig gebaut, er durfte sich niederlassen und durfte seiner Bestimmung folgen. Er verbrannte und anschließend erhob er sich aus der Asche und flog hoch hinaus zu unserem Regenbogen, der uns immer wieder gezeigt wurde. Er strahlte in seiner ganzen Pracht als junger Phönix und er rief mir zu „Ich bin frei“
Einleitung
Dieses Buch kann dir Unterstützung bieten, wenn du dich in einer toxischen, sprich narzisstischen Beziehung befindest oder befunden hast. Vielleicht warst du Jahre in einer solchen Beziehung und hast den Absprung noch nicht richtig geschafft oder verarbeitet, sehnst dich eventuell nach einer neuen harmonischen Beziehung, und hast dennoch Angst, wieder an den „falschen“ oder die „falsche“ zu geraten. Auch wenn du dich gerade in einer „komplizierten Beziehung“ befindest, könnte dir dieses Buch einiges vermitteln, worüber du am allerwenigsten nachdenkst. Es geht mir nicht so sehr darum, dass du dein Bewusstsein erweiterst oder sofort die „Erleuchtung“ bekommst, oder du, nachdem du das Buch gelesen hast, die sofortige Transformation erreichen wirst, was natürlich wunderbar für Dich wäre. Nein, es geht mir mehr darum, dass du verstehen lernst, warum dir das geschieht oder geschehen musste. Das BE-GREIFEN ist der wichtigste Faktor, damit du in die Umsetzung kommen kannst und somit auch in die Selbstermächtigung zurückfindest.
Dieses Werk entstand aus meiner eigenen Lebenserfahrung heraus. Du kannst es „Selbsthilfebuch“, oder auch „Ratgeber“ nennen. Selbsthilfebuch in dem Sinne, weil einige Fragen gestellt werden, auf die du vielleicht nicht von allein draufgekommen wärst. Nicht alle, denn ich gehe sehr stark davon aus, dass du dir schon etliche dieser Fragen gestellt hast. Vielleicht oder wahrscheinlich findest du nun die Antworten hier. Ein Ratgeber, der dir helfen könnte, zu erkennen, warum du gerade das oder jenes durchmachst oder erfahren hast. Ein Ratgeber, der dich durch die dunkele Nacht begleiten möchte. Der dir zeigt, wo du hinschauen könntest, um verstehen zu lernen.
Einige Phasen in diesem Buch werden sich wiederholen, doch es ist Absicht, denn damit festigst du etwas in dir und die Erkenntnisse können greifbarer werden. Ich könnte keine großen Reden schwingen, hätte ich immer eine normale schöne Beziehung geführt. Nein, ich war von Kindheit an immer wieder in Beziehungen, die mir nicht gutgetan haben, bis auf eine Ausnahme, die wohl im Himmel beschlossen wurde, durch wen auch immer. Jedoch trennte mich ein Schicksalsschlag von diesem Menschen, mit dem ich so gerne meinen Lebensabend verbringen wollte. Anschließend durfte ich noch in die besagte narzisstische Beziehung gehen, und DAS war eine sehr dunkle Nacht. Deshalb kann ich mir vorstellen, wie du dich gerade fühlst oder dich gefühlt hast, als du in einer solchen toxischen Beziehung warst. Die Verzweiflung, das Gefühl der Ohnmacht, dem ganzen perfiden Spiel hilflos ausgeliefert zu sein, kenne ich also nur zu gut. Den Schmerz, der dabei entstand, fühle ich heute noch hin und wieder.
Mein spiritueller Weg begann 2011 bei einem Klosterbesuch auf Korfu - mir wurde so viel danach gegeben, sei es an Informationen oder aus Büchern, Dokumentationen, an Psychologie oder an Mentoren. Ich verstand damals nur noch nicht, dass es alles kein Zufall war, dass mir immer wieder etwas „zugespielt“ wurde. Heute weiß ich, weil ich mir Fragen stellte, dass diese Informationen, die ich fand, die Antworten gewesen waren auf einige jener Fragen.
2013 nahm mir das Leben das Liebste, was ich hatte: meinen Mann. Und ich stellte mir immer wieder die Frage, warum ich das alles erlernen und erleben sollte. Auf der einen Seite ein „himmlisches“ Geschenk zu bekommen und auf der anderen Seite von einer solchen Liebe weggerissen zu werden. Das war für mich einfach nur völlig unlogisch. Irgendwie wurden mein Glaube und mein Verständnis eingefroren, bis zu dem Tag, als ich die narzisstische Beziehung beenden konnte. Ich verstand mit einem Mal die ganzen Zusammenhänge und erreichte meine Erkenntnisse, WARUM ETWAS geschah und geschieht.
Und deshalb habe ich dieses Buch angefangen. Es beinhaltet einen Teil Geschichte, einen Teil „Religion“ und viele Geschichten aus meinem eigenen Leben als Beispiele. Damit ist die Grundlage geschaffen, die Zusammenhänge zwischen allem besser verstehen zu lernen. Ich habe mit Absicht keine Fremdworte oder Fachausdrücke verwendet, ich habe es so geschrieben, als wenn wir uns persönlich gegenübersitzen und uns bei einer Tasse Kaffee unterhalten. Als gute Freunde, denn dein Wohl ist mein Wohl und kann zu unser ALLER Wohl werden.
Der Anfang
Am Anfang war das Wort, welches eine so große Bedeutung hatte: Doch im Laufe der Evolution der Menschheit bekamen viele Wörter eine ganz andere Bedeutung. Dieses Wort „Wahrnehmung“ als Beispiel. Wir lesen es in einem durch, ohne die wahre Bedeutung zu erkennen.
Sagen wir nun „nimm doch diese Situation mal wahr, betrachte sie von allen Seiten, um erkennen zu können, was sie dir mitteilen möchte. NIMM WAHR“, dann hat das Wort eine ganz andere Bedeutung. Und unter Umständen erkennen wir dann den wahren Sinn einer Situation.
Das Wort „Einsamkeit“ zum Beispiel. Was steckt in diesem Wort? Wir sagen, „ich fühle mich einsam und allein.“ Dieser Satz hat eine Geschichte und eine Erkenntnis. Allein sein ist nicht gleich Einsamkeit. Und umgekehrt fühlen sich manche Menschen einsam, obwohl sie in einer Beziehung leben. Dieses Gefühl der Einsamkeit will jedoch genutzt und gesehen werden. Angenommen und durchfühlt werden. Denn in dem Wort der „Einsamkeit“ liegt „ein Same“, aus dem das Gefühl des All-eins-seins und des Geliebt-seins wächst.
Und glaub mir, es gibt unzählige Wörter, deren Bedeutung wir uns nicht mehr im Geringsten bewusst sind, weil wir zu schnell leben und gar keine Zeit dafür haben, sie aufzuschlüsseln. Der Schlüssel der Erkenntnis liegt aber in diesem „auf-schlüsseln“. Jedoch sind diese Erkenntnisse nicht nur in den Wörtern zu finden, sondern vor allem in den jeweiligen Situationen, Ereignissen und Gegebenheiten.
Genau wie unser aller Leben. Irgendwann geht es vorüber, doch wir können uns glücklich schätzen, dass wir gar nicht wissen können, wann es geschehen wird. Ich möchte dir keine Angst machen, denn diese beherrscht ja unser aller Leben ganz enorm und hält uns von unserer wahren Größe zurück. In vielen Facetten der Realität ist unser Leben und Wirken von Angst geprägt. Teils bewusst, teils unbewusst.
Und wie du noch herausfinden wirst, mit Hilfe dieser Zeilen, gibt es EINE Angst, die sehr vielen von uns unbewusst ist. Die Angst vor sich selbst.
Vor der eigenen Macht. Die Courage, zu sich selbst zu finden. Die Gedanken entstehen in unserem Kopf und das, was wir denken, ist so machtvoll und es ist uns nicht bewusst. Diese Gedanken sorgen jedoch dafür, dass uns so viel im Außen gezeigt wird. Die Umstände und Situationen sind wie magnetisch dank der Kraft meiner Gedanken angezogen. Laut wissenschaftlichen Untersuchungen hat der Mensch 60 000 Gedanken am Tag. Enorm viel und wir nehmen es nicht einmal wahr, weil wir uns dessen nicht bewusst sind, was wir Kraft unserer Gedanken überhaupt anrichten, erschaffen. Wir wundern uns, dass uns so viel Leid, Dramen und Miseren begegnen. Doch wenn wir im Außen etwas verändern wollen, weil wir nicht mehr mitmachen wollen, weil uns alles zu viel wird mit der Dramatik, wäre es da nicht erst einmal von Vorteil, die Gedanken zu hinterfragen, sich der Gedanken bewusst zu werden, die gedacht werden? Es ist nicht einfach, dieses zu bewerkstelligen, doch es funktioniert und ist machbar. Übung macht den Meister.
Wir müssen bedenken, dass wir nur 5% unserer Zeit im Tagesbewusstsein leben, die anderen 95% jedoch sind wir in einem unbewussten Zustand unterwegs. In unseren sogenannten Gewohn-heiten. Wir stehen morgens auf und beginnen, in der lang anerzogenen Gewohnheit, unseren Tag. Automatisch starten wir den Duschknopf oder die Kaffeemaschine. Automatisch setzen wir uns ins Auto und fahren einfach los. Unbewusst, weil es zur Routine, zur Gewohnheit geworden ist. DAS IST NORMAL!
Wir sind abgekommen von der Bewusstheit, von der Wahrnehmung, fühlen zu können, mit welchem Fuß wir als erstes aufstehen, wie sich der Boden unter unseren nackten Füßen anfühlt. Wir haben aufgehört zu fühlen, wie sich das Wasser auf unserer Haut anfühlt. Und so gehen wir durch den Tag, ohne zu fühlen, ohne bewusst wahr zu nehmen, WIE sich WAS anfühlt. Diese Muster, denen wir folgen und die sich über Jahre regelrecht festgefressen haben, bringen uns nicht wirklich bei, wie es ist, wenn man bewusst seinen Tag erlebt. Die Schaltzentrale im Gehirn ist so programmiert, dass alles automatisch abläuft. Deine Software ist eingespielt und auf Knopfdruck abrufbar. Das Unterbewusstsein beinhaltet also 95 %. Was dort verborgen liegt, können wir nicht erahnen, wir erleben es jedoch fast jeden Tag. Wir werden mit ca. vierzigtausend Informationen in der Sekunde gefüttert. Was würde wohl geschehen, wenn wir uns deren voll bewusst wären. Wenn wir alle diese Informationen wahrnehmen könnten? Wir könnten diese Informationsflut niemals verarbeiten. Und so gelangen nur 4 Informationen pro Sekunde in unser Bewusstsein, der Rest, die fünfundneunzig Prozent, wandert jedoch in unser Unterbewusstsein.
Wusstest du, dass ein Kind bis zu seinem siebtem Lebensjahr NUR das Unterbewusstsein zur Verfügung hat? Dass dieses Kind darum so unbeschwert durch den Tag geht? Weil das Unterbewusstsein noch von Leere gefüllt ist? Erst ab dem siebten Lebensjahr wird das Bewusstsein geformt. Es nimmt Verhaltensweisen seiner Umgebung an und lernt. Ein Kleinkind fühlt nicht mit den Fingern, es fühlt und erkennt durch das Anlecken seiner Spielsachen. Warum wohl stecken sich kleine Kinder die Dinge in den Mund? Sie erkennen und erfahren über die Zunge. Wir meinen zwar, dass ein Kind erzogen wird, jedoch lebt uns das Kind unsere Verhaltensweisen nach. WIR sind das Vorbild der Kinder.
Du brauchst mir keinen Glauben schenken, es ist ja MEINE Wahrnehmung und MEINE Wahrheit. Ich beanspruche auch nicht das Recht. dass es DIE ABSOLUTE WAHRHEIT IST! Doch wenn du dein Leben, deine Verhaltensweisen einmal reflektieren möchtest, im Zusammenhang mit der Verhaltensweise deines Kindes, so du eines hast, wirst du erkennen, was ich meine.
Doch zurück zum Tagesbewusstsein. Starte mal einen Versuch. So wie deine morgendliche Routine abläuft über die ganzen Jahre, verändere morgen früh, nachdem du aufstehst, deine gewohnten Schritte. Anstatt erst die Kaffeemaschine einzuschalten, gehe erst auf die Toilette, oder umgekehrt. Anstatt das erste Getränk, deinen Kaffee, zu nehmen, trinke ein Glas Wasser. Trinke zum Beispiel erst auf deiner Arbeit deine erste Tasse Café. Anstatt erst zu duschen, wasch dir nur die Haare als erstes und geh dann duschen. Du wirst für dich selbst herausfinden, dass irgendetwas nicht „richtig“ läuft. Du könntest sogar den Gedanken haben, dass du irgendetwas vergessen hast. Mit diesem Test kannst du selbst sehen, dass es für dein Gehirn völlig unnormal ist, etwas anderes zu tun, als es die ganzen Jahre gewohnt war. Eine neue Verhaltensweise, eine ungewohnte Tätigkeit bringt dich etwas durcheinander, weil in deinem Gehirn noch nicht programmiert ist, nach dem Aufstehen die Verhaltensweise zu verändern. Es macht unsicher. Dein Gehirn programmiert nun zusätzlich diese neue Aktion, damit du am nächsten Tag wieder darauf zurückgreifen kannst. Es wird abgespeichert.
Auch wenn du nun dein neues Muster beibehältst, und Wochen später dein Verhalten wieder änderst am Morgen, wird sofort auf deiner Festplatte nach dem programmierten „alten Morgenritual“ gesucht, und das Gefühl der Unsicherheit ist weg. Um dein Gehirn zu trainieren, kannst du am Tag öfters deine Gewohnheiten ändern. Du wirst selbst begeistert sein, was für einen positiven Nutzen dies hat. Denn es erschließen sich neue Neuronen, Synapsen, neue Wege. In deinem Gehirn werden sie zusammen verbunden. Eine neue Autobahn wird erstellt.
Unser Leben besteht aus Zyklen, wie die Natur aus diesen besteht. Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Bevor in unserem Leben ein neuer Zyklus beginnt, können einige es auch spüren, fühlen. Sie sagen dann „ich fühle, dass sich etwas verändern wird.“ Der menschliche Zyklus verändert sich nicht im Vierteljahres-Rhythmus. Der Monatszyklus ist allgemein bekannt. Die Oberhaut des Menschen erneuert sich nach vierzig Tagen vollständig. Eine Schwangerschaft hat einen 9 Monats Zyklus. Circa alle neunzig Tage erneuern sich zum größten Teil alle Körperzellen. Und ALLE SIEBEN Jahre verändert sich der Mensch. Seine Figur, seine Haare, ja und sogar seine Persönlichkeit. Dieses galt lange Zeit als Mythos, doch die Zellforschung stellte fest: Der Körper erneuert sich tatsächlich. Nach zwei Jahren ist die Leber komplett neu. Alles unterliegt eigenen Zyklen.
Was die Persönlichkeit ändert, hat sehr viel mit dem zu tun, was in der Kindheit erfahren wurde. Und ich nenne diese Phasen „Lektionen“. Nach meinen eigenen Beobachtungen, und weil ich oft Tagebuch geschrieben habe, konnte ich feststellen, dass ein Ereignis, oder Situationen, im Leben des Menschen stets eine gewisse Zeit andauert. Es sind Lektionen, die uns das Leben vor die Tür stellt. Hast du in einem Zyklus gelernt, WARUM dir diese Dinge geschehen mussten, wirst du in einem anderen Zyklus eine neue Herausforderung haben, um auch diese erkennen zu können. Hast du allerdings die erste Lektion nicht verstanden, wird sich alles noch einmal wiederholen. Was sich verändert, sind die Bühne des Lebens und die Schauspieler.
Vielleicht ist es dir schon einmal aufgefallen, dass die Gefühle, Emotionen gleichgeblieben sind, obwohl sich dein Umfeld verändert hat! Als kleines Kind konntest du zwar Gefühle fühlen, doch du hattest ihnen noch keinen Namen gegeben. Erst als andere dir z.B. sagten „warum bist du denn so traurig“, hast du deinem Gefühl den Namen Traurigkeit zugeordnet. Vorher nicht. Heut zu Tage gibt es sehr viele Menschen, vor allem Männer, die ihre Gefühle nicht zum Ausdruck bringen können, weil sie gehört hatten, „stell Dich nicht so an, ein Indianer kennt keinen Schmerz.“ Und diese Unterdrückung der Gefühle macht vielen das Leben sehr schwer. Denn Gefühle wollen gefühlt, gelebt, gesehen und angenommen werden.
Wir dürfen nicht vergessen, wo wir groß geworden sind, in welcher Gesellschaft wir erzogen wurden. Was unsere Eltern und deren Eltern erlebt haben. Nach den langjährigen Forschungen der Zellwissenschaft ist man zu der Erkenntnis gelangt, dass Traumata auch vererbt werden können. Es ist erwiesen, dass Urenkel der Holocaust-Opfer Alpträume hatten von den Lagern, obwohl sie niemals dort waren, geschweige dann etwas davon gehört hatten, weder von der Oma oder der noch übrig gebliebenen Verwandtschaft. Diese erzählten vielleicht etwas im Kleinen, weil es im Großen viel zu schmerzhaft gewesen wäre. Jedoch konnten diejenigen Menschen, die geträumt hatten, Details erzählen, die es noch nicht einmal in der Öffentlichkeit gab, die aber anhand von schriftlichen Dokumenten verifiziert wurden.
Ängste, die sich einige Menschen nie erklären konnten, kamen aus den Gedächtniszellen. Sie waren dort verankert. Unser Herkunftsland, die Geschichte, das alles hat uns zum großen Teil geprägt. Und diese Prägung sitzt nach wie vor in unserem Unterbewusstsein und in Zellen unseres Körpers. Wusstest du, dass in den Gedächtniszellen sogar Ereignisse von vor neun Generationen gespeichert sind?
Einige Sätze, die uns in der Kindheit gesagt wurden, prägen ja ebenso heute noch unser Leben und wir identifizieren uns mit diesen Sätzen. Daraus entstand dann der ein oder andere Glaubenssatz wie: „ich bin nicht richtig, ich bin falsch, ich bin nicht gut genug, ich kann nichts, ich bin nicht liebenswert und ich bin nicht wertvoll.“
Mit 57 Jahren begriff ich den Sinn, der hinter all dem lag, und verstand mit einem Mal, warum sich mir im Leben so viele Hindernisse, Schicksalsschläge und Hürden in den Weg stellten. Auch verstand ich, warum ich so war, wie ich bin, und warum ich in gewissen Situationen so gehandelt hatte, oder handeln musste, wie ich es tat.
Einige der Sätze, an die ich mich noch erinnern kann, waren:
„Ich habe Dich gewarnt, nun sieh zu, wie du damit fertig wirst.“ und: „Du bist zwar zu Allem fähig, jedoch zu nichts zu gebrauchen“. Und „DU BIST EIN BÖSES MÄDCHEN.“
Es sind solche Sätze, über die keiner der Erziehungsberechtigten näher drüber nachgedacht hat, doch sie prägen dich ein Leben lang, weil dadurch die Glaubenssätze ins Leben gerufen wurden und vor allem die dazugehörigen Gefühle verdrängt, die wir als Kinder nicht leben oder zeigen durften. Auch wenn Deine Kindheit auf Rosen gebettet war und du liebevolle Zuwendung, Verständnis und Fürsorge erfahren haben solltest, und dir dennoch in deinem späteren erwachsenen Leben Dinge zufliegen, die sehr schmerzhaft sind, könnten diese aus einer Generation vor deinen Eltern oder Großeltern stammen. Die Gedächtniszellen sind dafür verantwortlich. UND DAS ist wissenschaftlich erwiesen. Stammzellenforscher und Entwicklungsbiologen wie Dr. Bruce H. Lipton haben erstaunliche Ergebnisse geliefert, die man nachlesen kann. Er tat sich besonders durch die Verbreitung des Gedankens hervor, dass die Gen-Expression durch die Umwelt, die Einstellungen und Gedanken eines Menschen beeinflusst werden kann.
Bitte gehe nun nicht in die Verurteilung gegenüber deinen Eltern. Sie wussten es nicht besser und haben nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt. Wir sind alle alt genug, um die Entscheidung, ein anderes Leben zu führen, nun selbst treffen zu können. Und dabei möchte ich dich unterstützen. Als erstes können wir sehen und verstehen, in welcher Generation unsere Erziehungsberechtigen geboren worden sind. Die Evolution ist nicht stehen geblieben. Sie ging weiter und die Zeiten modernisierten sich. Denke nur an die 60ziger Jahre, in denen es sehr viele Hippies gab, die anders lebten, offener und zugänglicher. In denen die Frauen aufstanden und ihre Rechte einforderten. Das war der Anfang der spirituellen Bewegung von Menschen, die erkannten, dass es noch mehr geben muss auf dieser Welt und in diesem Leben, als man es sie gelehrt hatte. Es war die Zeit der Frau zu erkennen, dass sie sich nicht nur um die Familie kümmern muss, sondern auch ein Recht auf ihre eigene Entwicklung hat. Sich um sich selbst zu kümmern. Ihre Wünsche und Bedürfnisse zum Ausdruck zu bringen. Für diese Frauen und für viele Frauen seither begann eine neue Ära. Sie waren die Vorreiterinnen der Emanzipation. Gleichstellung zwischen dem männlichen und weiblichem Geschlecht. Sie forderten diese Gleichstellung nicht nur in den Familien, sondern auch der Gesellschaft gegenüber.
Natürlich kann ich dich verstehen, wenn du noch böse auf deine Eltern bist. Wenn du ihnen nicht verzeihen kannst. Genauso war ich jahrelang gefangen in dem Frust meinen Eltern gegenüber. Ich gab ihnen die Schuld und nahm meine eigene Verantwortung nicht an. Doch erst als ich anfing, ihnen zu vergeben, weil ich begriffen hatte, dass sie gar nicht anders handeln konnten, wurde ich innerlich ruhiger und zufriedener. Erst dann gelang es mir, die Verantwortung über mein Leben zu übernehmen.
Auch heute gibt es noch die sogenannten „Hippie-Blumenkinder Camps“, die an Orten wie Mallorca und Portugal zuhause sind. In Andalusien findet man abgelegene Gegenden, wo die Menschen leben, wie sie selbst es für richtig halten. Ohne Zwänge und Druck. In minimalistischen Zuständen und sie sind glücklich. Ist es nicht das, was normalerweise zählen sollte? Glücklich sein zu können? Das ist ein Thema, über das man ebenfalls stundenlang diskutieren könnte – und sollte. Wir würden vom Weg abkommen, wenn ich diesen Komplex an dieser Stelle ausführlicher beschreiben würde. Jetzt geht es erstmal darum, verzeihen und vergeben zu können.
Auch wenn es Dir momentan noch sehr schwerfällt, in die Vergebung zu gehen, schon der Gedanke „ich könnte vergeben“ wird ein kleines Wunder bewirken.
Wie heißt es im „Vater unser…“?
„ Vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.“
Wir müssen und sollten zunächst UNS vergeben lernen. Denn wir taten mit hundertprozentiger Sicherheit Dinge, die andere Menschen verletzt haben. Auch wir sind nicht frei von Schuld anderen Menschen gegenüber. Und wenn wir darüber mal nachdenken, was ich jedem sehr ans Herz lege, dann erkennen wir, wie gemein, ungerecht wir in einigen Situationen unseren Mitmenschen gegenüber gehandelt haben. „Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein“ heißt es. Ich kann ihn nicht werfen! DU?
Ich bin nicht „All-Wissend“ und habe lediglich auf der Universität des Lebens studiert. Ich bin keine Gelehrte. Ich bin einfach ICH. So wie DU DU bist. Nur habe ich das lange Zeit nicht erkennen können und schlüpfte in die Schuhe anderer Menschen.
Was meine ich damit? Fast alle Menschen sind große Schauspieler. Der Lehrer, der zum Schüler wird, der Schüler, der zum Lehrer wird. Die Mutter, die zum Vater wird, und der Vater, der zur Mutter werden kann. So konnte und musste ich ebenfalls viele Rollen in diesem Leben spielen. Heute bin ich so dankbar für dieses Leben. Mit all seinen Erfahrungen, die ich bekam, um wachsen zu können.
Wir haben archetypische Verhaltensweisen in der Kindheit entwickelt, Strategien, um zu überleben, weil wir in einer Abhängigkeit unseren Eltern gegenüber waren, und diese Archetypen begleiten uns. Unter Umständen ein Leben lang.
Und nun viel erkenntnisreiche „Aha“ Momente für dich auf deinen Weg zu dir selbst. Ich wünsche dir die Kraft und den Mut, die Einsicht und die Liebe, DICH selbst und dein Leben erkennen zu können, um alles leichter zu verstehen. Wenn du anhand dieses Buches herausgefunden hast, WARUM du so handelst, WIE du handelst, und, wenn du herausgefunden haben solltest, was dich von deinem wahren Leben abhält, dann hast du zwei Geheimnisse deines Lebens erkennen können.
Du bist ein wunderbarer wertvoller Mensch hier auf dieser Erde. Weil DU ein Teil des großen Ganzen sein darfst, der seinen Teil dazu beitragen könnte, etwas Wundervolles zu erschaffen, für DEIN höchstes Wohl und DAS Wohl der anderen.
Am Anfang war das Wort
Wenn ein Baby geboren wird, dann ist es die bedingungslose Liebe, die dieses Kind verkörpert. Es darf sich alles erlauben. Es darf aufstoßen und es wird gelobt, weil es so fein Bäuerchen gemacht hat. Es darf andere hauen, Dinge wegwerfen und um sich werfen, den Hund an den Ohren ziehen und so weiter, und man findet es „noch“ niedlich und freut sich darüber, wie weit dieses Kind doch schon ist. Das Baby fragt nicht, wer du bist, wo du herkommst, was du beruflich machst, ob du arm oder reich bist. Es fühlt. Es nimmt die Stimme der Eltern wahr und die der Geschwister. Die Stimmen der Verwandten, die oft bei ihm sind, und es fühlt, wer eine gute Schwingung hat und wer nicht. Es lebt unbeschwert ohne Ängste und Vorbehalte. Doch je älter dieses Baby wird, desto mehr wird es „erzogen“. Auf einmal ist es nicht mehr in Ordnung, wenn es am Tisch aufstößt, und es wird zur Räson gerufen. Auch darf es nicht mehr um sich werfen und andere Dinge tun, die ja vorher „völlig ok“ waren, und über die man lachen konnte.
Die Eltern möchten das Beste für ihr Kind, was normal ist. Doch woher können sie wissen, was für das Kind das Beste ist? Ahnen sie es nur, oder denken sie genauso, wie ihre Eltern oder Großeltern gedacht haben, was das Beste für ein Kind sein müsste. Und vor allem möchten sie, dass dieses Kind eine gute „Kinderstube“ hat, weil das Lob über das angenehme Verhalten des Kindes einem ja selbst die Schultern stärkt. Ja sicher ist man stolz, wenn Kinder sich vorbildlich benehmen und alles das tun, was ihnen von Erwachsenen gezeigt, anerzogen wurde. Gute Manieren beim Essen, Freundlichkeit anderen Menschen gegenüber, liebevolles Verhalten, nicht dazwischenreden, schön sitzen bleiben am Tisch, und wenn es noch geht, nicht zu reden, wenn gegessen wird. Wenn wir ehrlich sind, hat das doch eher etwas mit Dressur zu tun, oder? Und was weitaus schwerer ins Gewicht fällt, mit dem unhaltbaren Gedankenmuster der Generationen, „das haben wir schon immer so gemacht.“
Dieses Kind wird nun so erzogen, wie die Eltern es für das Beste empfinden, jedoch empfindet das Kind es ebenso? Wenn die Eltern „NEIN“ sagen, hat das Kind dies zu akzeptieren. Sagt das Kind „Nein“, wird es gleich mit allem Möglichen konfrontiert werden, und eine Diskussion findet statt, die das Kind überhaupt nicht verstehen kann.
„Erziehen heißt vorleben, alles andere ist höchstens Dressur.“
Zitat Oswald Bumke
Jedes Kind entwickelt sich anders, sowie auch jedes Kind von seinen Charaktereigenschaften ein völlig anderes Wesen darstellt. Die Anforderungen in den herkömmlichen Krippen, Kitas und Schulen sind allerdings so enorm hoch, dass das wirklich vermuten lässt, „jedes Elternpaar hat gefälligst kleine Einsteins auf die Welt zu bringen“. Am besten gleich das Handy oder den Laptop mit auf die Welt bringen.
Eine liebe Bekannte von mir, deren Tochter 3 Jahre alt ist, erzählte ihre Erfahrung aus der Krippe. Ihre Tochter ging mit 2,5 Jahren dorthin und man „verlangte“, dass dieses Kind bereits Kreise zeichnen solle. Auch Malbücher wurden den Eltern ans Herz gelegt, sollte doch ein 2,5-jähriges Kind schon gut ausmalen können. Damit es so schnell als möglich die Formen hinbekomme. Meine Bekannte hörte auf die Erzieherin und übte mit ihrem kleinen Mädchen, doch es gab mehr und mehr Tränen, weil dieses Kind einfach nur ihre Buntstifte dazu nutzte, um bunte Striche auf das Papier zu bringen. Die Kleine freute sich über das Ergebnis und in ihren Augen war es Kunst. Ein kleiner Picasso vielleicht, den keiner erkennen konnte?
Also werden kleine Kinder schon dazu aufgefordert, das leisten zu können, was in die Norm der Gesellschaft passt. Geschieht dieses nicht, kann es bereits ausgegrenzt werden. Und damit fängt es meistens an. Das Zugehörigkeitsgefühl ist bei Kindern von Anfang an sehr stark ausgeprägt, doch geht dieses oft schnell verschütt, weil man nach den stupiden Lehrplänen der Regierung voranschreiten muss und nach den erzieherischen Maßstäben der Vorfahren. Der kleine Mensch bleibt deshalb meistens auf der Strecke.
Und viele Erwachsene vergessen einfach, dass wir in einer Evolution leben, was heißt, dass die Weiterentwickelung eines Kindes heute eine gänzlich andere ist als vor 50 Jahren. Wir wollen doch nicht allen Ernstes behaupten, das wir fortschrittliche moderne Menschen sind, wenn die Denkweise noch fünfzig Jahre hinter her hinkt? Was passt da nicht? Wir meinen, dass wir mit dem Fortschritt der Industrialisierung mithalten, wir meinen, dass die Menschheit sich den evolutionären Gegebenheiten anpasst, und halten die Gedanken wie von vor zig Jahren fest, was das „Erziehen“ und „Lernen“ der jüngsten Generation angeht?
Ich bin achtundfünfzig Jahre und habe mehrere Enkelkinder, die zur Schule gehen, doch der Lehrstoff ist zu neunzig Prozent noch aus meiner Zeit. Was für ein Hohn. WAS möchte man diesen Kindern beibringen? Hat man denn wirklich vergessen, dass es immer wieder neue Generationen gibt, die auf einem neueren Stand sind, als wir es vor zwanzig Jahren waren? Wenn wir heute über die kleinen Kinder reden und sie beobachten, sagen wir selbst „diese Kinder sind weiter in ihrer Entwicklung, als wir oder unsere Kinder es früher waren.“
DAS wird erkannt, jedoch bis auf einige Ausnahmen nicht weitergehend die nötige grundlegende Änderung der Erziehung, des Lernens in den Schulen, um der Persönlichkeit dieser Kinder gerecht zu werden. Es muss alles so laufen wie vor Jahren und Jahrzehnten. Und dann wundern wir uns im Gegenzug, dass irgendetwas nicht stimmt mit unserer Jugend. Paradox.
Mein jüngster Enkel ist ein Jahr alt, und wenn er später Vater werden sollte, sind vielleicht fünfundzwanzig Jahre vergangen, eine neue Zeit hat angefangen und es wird sich in fünfundzwanzig Jahren sehr viel verändert haben. Da kann ich doch nicht denken, dass die Erziehung noch genau so sein muss und dass in den Lehrbüchern in Schulen das gleiche stehen wird wie heute.
Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass ein Kind bis zum vollendeten zwölften Lebensjahr nicht unterscheiden kann, ob es als Mensch nicht gut ist oder ob es die Handlung ist, die es getätigt hat, die nicht gut ist. Als Beispiel: Schreibt ein Kind eine Mathearbeit und hat von 20 Aufgaben, 10 rot markierte, also falsche, wird es nicht auf die richtigen Aufgaben hingewiesen, sondern auf DAS, was falsch ist. Dieses Kind bezieht automatisch die Stellung, dass ES SELBST FALSCH sei, und es kann dann nicht denken „es waren NUR die Aufgaben, die ich falsch gemacht habe, NICHT ICH bin falsch.“ Es wird stattdessen denken „ich bin nicht richtig, ich bin falsch.“ Doch dies wird den Kindern in den Kindergärten und Schulen nicht erklärt. Würde jedoch differenziert werden, und würden die Kinder vermehrt Lob erhalten, wie zum Beispiel „Du bist ein so großartiges Mädchen, oder ein so toller Junge. Du bist so wertvoll, auch wenn du diese Aufgaben nicht alle richtig gemacht hast, wird es an deinem Wert nie etwas ändern.“, DANN würde der Selbstwert des Menschen schon im Kindesalter gesteigert werden können, denn es ist nicht von der Hand zu weisen, dass viele Erwachsene gerade diesen eigenen Selbstwert nicht kennen. Sie wissen zwar, was ein Selbstwert ist, doch was es bedeutet, haben sie nie gelehrt bekommen.
Wie ich schon weiter vorne schrieb, die Gedanken sind maßgeblich für unser weiteres Leben verantwortlich. Es geschieht im Unterbewusstsein, und dabei bleiben die Erfahrungen der Kindheit bleiben sehr lange dort gespeichert. Und noch etwas sehr Wichtiges geschieht in der Kindheit.
Sollte ein Kind emotionale Gewalt erfahren, oder sogar körperliche Gewalt, kommt eine spezielle Verhaltensweise des Kindes zum Vorschein, damit sich dieser junge Mensch unbeschadet durch sein Leben bringen kann. Es entwickelt eine persönliche Strategie, um überleben zu können. Im Psychologischen nennt man diese Verhaltensweise „Archetypisches Verhalten“ Dieser Archetyp ist lange Zeit der Begleiter und er beinhaltet sowohl eine Strategie als auch ein Muster. Genau diese Strategien und Muster können dazu führen, dass wir in unserem Erwachsenenalter an Menschen geraten, wo gerade DIESE Strategie offensichtlich wird und in Erscheinung tritt. Die Verhaltensweise, welche der Archetyp in der Kindheit entwickelt hat, zeigt sich nun im späteren Leben. Auch die Muster, die entwickelt worden sind, werden bedient. Im Verhalten anderen Menschen gegenüber und mit anderen Menschen, um weiter unbeschadet überleben zu können.
Die Entstehung der Archetypen
Stelle dir bitte einmal vor, dass du in deiner Kindheit nicht gerade das Paradies hattest, wie es dir eigentlich zugestanden hätte. Du durftest keine Widerworte haben, musstest das tun, was man dir gesagt hat. Du hast viel körperliche Gewalt erfahren, wenn du aus dem Ruder gelaufen bist. Das schmerzt natürlich. Vielleicht hat man dir auch für alles die Schuld gegeben. Falls du noch Geschwister hast, waren sie immer die lieben, und du das „böse Kind“. Es war egal, was du gemacht hast, es war nie wirklich richtig. Vielleicht hat man dich auch verbal erniedrigt, so dass du immer das Gefühl hattest nicht dazu zu gehören, nichts wert zu sein. Einfach falsch zu sein. Unter Umständen hat man dich der Lügen bezichtigt und vor anderen erniedrigt.
Oder man hat dir die Schuld dafür gegeben, dass deine Mama jetzt traurig ist, dass du dafür verantwortlich seist. Dir hat man die Schuld zugewiesen, dass andere Menschen emotional am Boden waren. „Weil du das oder das gemacht hast, bin ich jetzt traurig.“ Sicherlich konntest du mit diesen Gefühlen noch nichts anfangen. Jedoch waren diese Gefühle präsent.
Nun versuchst du, dich zu schützen. Du möchtest dem Schmerz entfliehen, deine Tränen sieht man zwar, jedoch ist es den anderen egal. In diesem Moment wird der Archetyp des „unsichtbaren Kindes“ geboren. Dieser Typ befähigt dich nun dazu, ALL das zu tun, dass andere gut und lieb mit dir umgehen. Das ist die Strategie. Denn du hast mitbekommen, wenn du funktionierst wie eine Marionette, wirst du der emotionalen Gewalt und auch körperlichen Gewalt ein Stück entfliehen können. Du ziehst dich zurück, und wenn man dich ruft, wirst du dich so verhalten, wie man es von dir erwartet.
Wir kennen doch alle das Märchen von Aschenputtel. Genauso wirst du dich verhalten. Auch Cinderella war auf der Suche nach Anerkennung, indem sie die Erbsen mit Hilfe der fleißigen Tauben sortierte, in der Hoffnung, dass alles gut wird. So wirst du ebenfalls tun, was man will. Nur nicht auffallen und dem Groll der Erziehungsberechtigten oder der Geschwister ausgeliefert sein. Weil du nun alles getan hast und ein „braves Mädchen oder ein braver Junge“ bist, wartest du auf Anerkennung, Zuneigung und Liebe. Denn das würde die Belohnung sein, nach der du dich so sehr sehnst. Das Muster ist also, dass du nur noch funktionierst, und all das tust, was man von dir verlangt.
Dadurch, dass du deinen Wert niemals bestätigt bekommen hast, dich jedoch mit einem kleinen Lächeln zufriedengeben kannst, denn das beinhaltet so viel für dich, wird dieser Archetyp dich lange Zeit begleiten. Jetzt wirst du automatisch Menschen in dein Leben ziehen, wo du genau dieses Muster immer wieder fleißig bedienen kannst und wirst. Menschen, die deine Knöpfe drücken, die dich ausnutzen können. Partner, die so mit dir umgehen, als wärest du nichts wert. Sie wissen, wie sie dich händeln müssen, damit du für SIE funktionierst. Und du bedienst diese Muster, weil du auf der Suche bist im Außen, auf der Suche dessen, was so wahrhaftig in dir selbst schlummert. Selbstliebe, Selbstwertgefühl, Selbstbewusstsein.
Dein Unterbewusstsein hat den Archetypen des unsichtbaren Kindes also in sich, und es ist die Lernaufgabe deiner Seele, diese Erfahrung zu machen. Da deine Seele mehrere Lernaufgaben meistern möchte, jedoch nur Schritt für Schritt vorgehen kann, werden sich also diese Arten von Beziehung wiederholen, bis du den wahren Grund, die Erkenntnis daraus gewonnen hast.
Jedoch kann es auch sein, dass du das absolute Gegenteil von dem bekommen wirst, was du im Unterbewusstsein gespeichert hast. Dass das Universum Gnade walten lässt und dir einen Menschen schickt, bei dem du das Gefühl bekommst, den Himmel auf Erden zu haben. Dass derjenige „die große Liebe“ in deinem Leben sein wird. Dann hast du sehr großes Glück gehabt, und ich kann mir dann gut vorstellen, dass du es immer noch nicht glauben kannst, wie „ausgerechnet“ DU diesen Herzensmenschen finden konntest.
Meine Kindheit war in etwa so, wie ich es oben beschrieben habe. Nicht auf Rosen gebettet, und ich entwickelte diese Strategien und Muster, die ich in meiner Schulzeit, meiner Lehrzeit und in meiner ersten Ehe bediente. Als ich mich nach einundzwanzig Jahren Ehe trennte, begann mein Weg der Einsichten. Ich lernte einen Partner kennen, wie Cinderella ihren Prinzen. Es waren die schönsten Jahre meines Lebens. In dieser Zeit hatte ich einen Menschen an meiner Seite, der mir all das gab, was ich in meiner Kindheit und Ehe so sehr vermisst hatte. Dieses Glück konnte ich lange nicht verstehen und fassen. Jedoch war es anwesend und wir waren EINS, auch wenn wir arbeitsmäßig getrennt waren. Es war die Erfüllung, das berühmte „angekommen“ sein. Elf lange wunderschöne Jahre durften wir gemeinsam verbringen und genießen, bis das Schicksal unbarmherzig zuschlug. Heute weiß ich, warum ich diesen Himmel auf Erden so sehr genießen durfte. Ich sollte mich von der Vergangenheit erholen und vor der Zukunft ausruhen und Kräfte sammeln. Denn meine Zukunft lag zwar auf Rosen, doch sie waren nicht erblüht. Es waren zarte Knospen sichtbar, jedoch überragt von den Dornen an den Stielen. Und heute darf ich sagen, „ich bin sehr dankbar für meine Vergangenheit“, denn sonst hätte ich niemals aus all den Erfahrungen die wundervollen Erkenntnisse erlangen können, die ich hier in diesem Buch vermitteln möchte.
Die Krise in deinem Leben
Solltest du gerade in einer toxischen, sprich narzisstischen Beziehung feststecken, hast du wohl eine der größten Krisen zu bewältigen. Und ich kann dich so gut verstehen, wenn du am liebsten alles hinschmeißen möchtest. Doch bitte hab Geduld. Vor allem: „MIT DIR SELBST“. Es hat einen Sinn für dich. Denn gerade diese Krise ist ein Geschenk. Auch wenn es noch nicht so ausschaut. Es ist ein großes und wertvolles Geschenk. Ein Geschenk von deinem Leben an dich selbst!