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Nachdem sie ihren Mann Toby verloren hat, erfährt die 34-jährige Lady Victoria Howard von ihrer Großmutter, dass sie die Fähigkeit besitzt, mit Hilfe eines magischen Spiegels, der in ihrer Familie weitervererbt wird, durch die Zeit zu reisen. Victoria findet sich mit ihrem Leben ohne Toby ab und lässt sich auf etwas Neues mit ihrem Buchhalter und Tobys Freund Jonathan ein. Aber rutscht sie damit nur wieder in etwas so Eintöniges und Erdrückendes wie ihre Ehe? Als Victoria in die Vergangenheit reist, trifft sie den faszinierenden, aber schwierigen William, der im selben Haus wie ihre Großmutter lebt, allerdings mehrere Generationen in der Vergangenheit. Mit William hat sie die Art von feurigen sexuellen Begegnungen, von denen sie in ihrer Ehe nur träumen konnte. Während sie in der Vergangenheit Risiken eingeht, verändert sich Victorias Leben auch in der Gegenwart. Sie sucht nach neuen Erfahrungen wie dem Besuch einer Fetischmesse und einem ganz besonderen Dreier in Paris. Der Spiegel beginnt, ihre bisher begrenzte Welt zu öffnen, und schon bald staunt Victoria über die unendlichen Möglichkeiten und all die neuen Vergnügungen, die ihre Gabe des Zeitreisens mit sich bringt... "Mirror Hours" von Lady Victoria Howard ist ein erotischer Zeitreise-Roman, der Fans von "Outlander" und "Bridgerton" begeistern wird. "New Pleasures" enthält die ersten 13 Episoden von Lady Victoria Howards sexy Liebesroman-Serie und beschreibt ihre Abenteuer im viktorianischen Zeitalter. "Witzig, klug und etwas rebellisch, ist Victoria eine glaubwürdige und nachvollziehbare Figur, was die Geschichte umso besser macht." Alice Broster, Bustle UK Für [jeden], der gerne ein bisschen Erotik im Verborgenen genießt, ist LVH ein wahr gewordener Fantasy-Traum." Elizabeth Hazard, Provokr
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Seitenzahl: 197
Veröffentlichungsjahr: 2023
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Lady Victoria Howard
Lust
Bekenntnisse einer Lady: Neue Vergnügungen – eine Zeitreise-Romanze
Titel der Originalausgabe: New beginnings: Complete season
Originalsprache: Englisch
Coverimage/Illustration: Shutterstock
Copyright ©2022, 2023 Lady Victoria Howard und LUST
Alle Rechte vorbehalten
ISBN: 9788728345689
1. E-Book-Ausgabe
Format: EPUB 3.0
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Saga ist Teil der Egmont-Gruppe. Egmont ist Dänemarks größter Medienkonzern und gehört der Egmont-Stiftung, die jährlich Kinder aus schwierigen Verhältnissen mit fast 13,4 Millionen Euro unterstützt.
Ein Jahr. Fünf Monate. Drei Tage. Zwei Stunden und 57 Sekunden. Nein. 58… 59…. .
Victoria zählte jede Sekunde. Die Leere des Tages lag vor ihr: die Sekunden, Minuten und Stunden, die es zu füllen galt, die Routine des Alltags, bevor sie ins Bett fiel und wieder aufwachte, um alles von vorn zu beginnen. Das Mitzählen der Uhr war eine stumpfsinnige Übung, aber es war eine zwanghafte Angewohnheit, die sie bei Verstand gehalten hatte.
Aber es hat auch verhindert, dass du nach vorne blicken kannst, nicht wahr? dachte sie und betrachtete ihr Gesicht im Badezimmerspiegel.
Heute wird alles anders. Heute ist der Tag sagte sie sich selbst.
Ihre beste Freundin Sally hatte den Stein ins Rollen gebracht. "Die besten Jahre deines Lebens liegen noch vor dir", hatte sie an einem Freitagnachmittag vor etwa einem Monat bei der zweiten Flasche Wein gepredigt. “Du bist erst 34 – du bist Single – und du bist so umwerfend, dass es geradezu lächerlich ist. Du weißt es nicht einmal, um Himmels willen. Und du hast deinen sexuellen Zenit noch nicht erreicht", hatte sie ihr zugezwinkert und ihr Glas erhoben.
Damals hatte Victoria gestöhnt und die Augen gerollt. Ja, natürlich hatte sie seit Tobys Tod den Sex vermisst. Aber sie hatte alle Gedanken an dieses Vergnügen verdrängt, während sie versucht hatte, sich damit abzufinden, so jung Witwe geworden zu sein. Eine Witwe! Himmel, das klang so alt.
Sie wusste, dass sie nicht die geringste Schuld an Tobys Tod traf. Nein. Die Schuld dafür trug allein der übermütige sechzehnjährige Fahrer des gestohlenen Tesla. Die Tatsache, dass es sich um ein "geräuschloses" Auto handelte und dass der Bengel zu sehr damit beschäftigt gewesen war, vor seiner Freundin anzugeben, anstatt aufzupassen, waren "mitursächliche Faktoren" - wie der Gerichtsmediziner hilfsbereit erklärt hatte.
Bei der Untersuchung waren die Momente, kurz bevor Toby den Weg des Tesla gekreuzt hatte, nicht erwähnt worden - die "unangenehme" Konfrontation, wie Toby es genannt hatte, ihre tränenreichen Anschuldigungen und sein vehementes Leugnen. Was für ein Lügner er gewesen war.
Sie hatten direkt nach dem Abschluss geheiratet, und in den dreizehn Jahren ihrer Ehe hatte es nur Toby gegeben. Der Gedanke, sich jemand Neues zu suchen und noch einmal ganz von vorne anzufangen, hatte sie bisher nicht gereizt. Aber sie spürte eine Veränderung in sich.
Es war an der Zeit. An der Zeit, sich nicht länger schuldig zu fühlen, weil sie weiterleben wollte.
Sie blickte ihr Spiegelbild eindringlich an und die Pupillen ihrer katzenartigen, grünen Augen weiteten sich, als sie sich vorstellte, welch vielfältige Vergnügungsmöglichkeiten es da draußen gab.
Unten machte sie sich eine Tasse Tee und nahm sie mit ins sonnige Wohnzimmer. Sie hatten das Haus in Primrose Hill zu Beginn ihrer Ehe gekauft und als sie sich jetzt in dem Raum umsah, musste sie zugeben, dass sie sich sehr glücklich schätzen konnte, in einem so schönen Haus zu leben, auch wenn die letzten siebzehn Monate sie für die guten Dinge in ihrem Leben unempfänglich gemacht hatten. In ihren düstersten Momenten war ihre Großmutter von ihrem Landsitz in Gloucestershire herbeigeeilt und hatte Victoria daran erinnert, dass, wie trostlos die Dinge auch erscheinen mochten, es ganz sicher nicht das Ende der Welt war. Lady Isabelle mochte privilegiert geboren worden sein, aber sie war eine starke Frau und fast ihr ganzes Leben lang Victorias Fels in der Brandung gewesen.
Sie blieb vor dem gerahmten Foto ihrer Eltern auf dem Kaminsims stehen und nahm es in die Hand. Was für ein hübsches Paar sie gewesen waren. Ihr Vater, Richard, der Duke of Bibury, sah in jeder Hinsicht wie ein Gentleman Farmer aus Gloucestershire aus: eine patrizische Nase und stark gefärbte Wangen, sandbraunes Haar, das nur schwer zu bändigen war, und ein leicht hervortretendes Kinn, das jedermann signalisierte, dass er sich seines gesellschaftlichen Status bewusst war. Aber soweit sie sich an ihn erinnern konnte, war er nie ein Snob gewesen und hatte alle Menschen mit der gleichen Höflichkeit behandelt. Alle Angestellten des Anwesens und auch die Bewohner des Ortes hatten ihn geliebt und in der örtlichen Kneipe "At the Bibury Arms" war er als "Duke Dickie" bekannt gewesen. Offenbar hatte ihm dieser Spitzname durchaus gefallen und er hatte sich oft als Duke Dickie gemeldet, wenn er zu Hause ans Telefon ging. Sie bewahrte die Erinnerungen an ihn und an Eloise, ihre lebenslustige Mutter, tief in ihrem Herzen.
Das Aussehen ihrer Mutter stellte einen etwas exotischen Kontrast zu seiner Englishness dar. Wie Victoria hatte sie kastanienbraunes Haar, das auf diesem Foto auf eine Weise frisiert war, wie sie unverkennbar in den späten Siebzigern typisch gewesen war. Wie hieß bloß die Schauspielerin, die diesen Stil berühmt gemacht hatte, überlegte Victoria. Ah, ja, Farah Fawcett Major in Charlie's Angels. Ihre Haut hatte einen dunkleren Goldton als die von Victoria, aber sie hatten die gleichen katzenhaften grünen Augen. In Cambridge hatten einige Studenten Victoria gegenüber bemerkt, dass sie nicht sonderlich englisch aussah, und sie hatte entgegnet, dass sie nach ihrer Mutter kam, die einige der Züge ihrer französischen Großmutter, Fleur, geerbt hatte. Diese Großmutter stammte aus Marseille, einem Schmelztiegel europäischer und nordafrikanischer Ethnien, und Victoria vermutete, dass sie einige Überraschungen erleben würde, wenn sie einen dieser DNA-Tests machen würde, mit denen man seine ethnische Herkunft bestimmen konnte.
Sie musterte das Gesicht ihrer Mutter genauer: Sie hätte ein hervorragendes Modell für einen Künstler abgegeben, dachte Victoria, insbesondere für jemanden wie Matisse oder Klimt. Victoria begutachtete das Foto mit dem professionellen Blick einer Kuratorin für moderne Kunst. Ein prominenter Fotograf, der den königlichen Kreisen sehr nahestand, hatte es aufgenommen, und es war ein wunderbares Exempel seines Porträtstils.
Sie stellte das Foto zurück an seinen Platz, den es seit Victorias und Tobys Einzug in Chalcot Terrace eingenommen hatte, und wünschte sich zum ersten Mal seit langem, ihre Eltern wären noch am Leben. Sie waren bei einem Unfall ums Leben gekommen, nur zwei Monate nachdem Victoria dreizehn Jahre alt geworden war; ein Mädchen an der Schwelle zum Erwachsenwerden. An Heiligabend 1997 waren schwere Stürme über das Vereinigte Königreich hinweggezogen und auf der Heimfahrt vom Haus eines Freundes in Cirencester hatte ein von den Orkanböen entwurzelter Baum das Auto ihrer Eltern zerquetscht und beide sofort getötet. Ihre Großmutter Lady Isabelle hatte daraufhin die Elternrolle sowohl für Victoria als auch für ihren älteren Bruder James übernommen, der den Adelssitz geerbt hatte. Obwohl ihre Großmutter damals und nach Tobys Tod eine große Stütze gewesen war, wünschte sie sich von ganzem Herzen, ihre Eltern wären noch am Leben und sie hätte sich auch an sie wenden können, um Trost zu finden.
Die ersten Monate nach Tobys Tod im November 2016 waren entsetzlich gewesen. Nicht nur, dass er vor ihren Augen gestorben war, er hatte ihr auch jegliche Informationen über ihre Finanzen vorenthalten. Sie hatte sich in ihrem Leben noch nie Gedanken über Geld machen müssen und den Umstand, dass Toby sich um all ihre Konten und Investitionen kümmerte, nicht in Frage gestellt. Sein Tod hatte sie gezwungen, sich mit ihren Finanzen zu befassen, aber sie hatte nicht gewusst, wo sie anfangen sollte, und hatte dabei nicht einmal auf seinen Computer zugreifen können. Glücklicherweise hatte der Sohn eines Freundes, der ein IT-Genie und Möchtegern-Hacker war, Tobys Passwort geknackt und es geschafft, einige Konten und persönliche E-Mails abzurufen, die Victoria niemals hätte zu Gesicht bekommen sollen.
Victoria erinnerte sich, wie sie Toby zum ersten Mal gesehen hatte. Wer ist das? hatte sie Sally zugeflüstert, als er das Anchor in Cambridge betrat, eine beliebte Studentenkneipe.
Victoria und Sally hatten in ihrer Lieblingsecke gesessen und kaum mit ihrem ersten Glas Hausweißwein angestoßen, als Toby, dessen Gesicht noch von einem improvisierten Rugbyspiel mit den Jungs gerötet war, mit zwei Freunden, Guy und Jonathan, durch die Tür gekommen war. Er schaute sich gerade nach den anderen um, als sein Blick direkt an ihr hängenblieb. Sie schnappte nach Luft und sie wusste es einfach. Er gehörte ihr. Sie gehörte ihm.
Beflügelt von einem zweiten Glas Weißwein war sie an die Bar gegangen, um eine weitere Runde für sich und Sally zu bestellen, und hatte darauf geachtet, sich direkt neben Toby und seinen Freunden zu positionieren.
Sie war allen aufgefallen; groß, aber nicht zu groß, athletisch und mit kastanienbraunem Haar, das ihr in Wellen um die Schultern fiel. Zudem hatte sie stechend grüne Augen und goldfarbene, leicht gebräunte Haut.
Sie waren in jener Nacht sofort im Bett gelandet, hatten sich noch schneller ineinander verliebt und kaum eine Woche nach ihrem Abschluss geheiratet. Damals war sie eine forsche junge Frau gewesen, aber dreizehn Jahre Ehe mit Toby, der sich selbst nur halb scherzhaft als "Master of the Universe" bezeichnete, hatten sie ihres natürlichen Selbstbewusstseins beraubt. Nun wünschte sie, sie hätte von Anfang an mehr auf seinen wahren Charakter geachtet.
Aber heute hatte sie andere Sorgen. Heute würde sie Jonathan, ihren Buchhalter, treffen. Offenbar hatte er "Neuigkeiten". Sie klopfte die Sofakissen auf und gab einem von ihnen einen kräftigen Hieb, während sie sich daran erinnerte, dass Jonathan an dem Tag, an dem sie ihren zukünftigen Ehemann kennengelernt hatte, mit Toby zusammen gewesen war. Jetzt war er ihr Buchhalter, und ein ziemlich attraktiver noch dazu!
In den Monaten nach Tobys Tod war Jonathan oft quer durch die Stadt nach Primrose Hill gefahren und hatte ihr erklärt, sie solle sich nicht mit dem Verkehr herumärgern. Das war in der ersten Zeit gewesen, als sie beide damit beschäftigt waren, Tobys Investitionen, sein Testament und die Ansprüche aus der Lebensversicherung zu regeln.
Heute konnte sie wirklich etwas Bewunderung gebrauchen.
Wagte sie es? Ein kleiner Flirt konnte doch nicht schaden? Sie hoffte, sie hatte seine Signale richtig gedeutet.
Die Frage war nur: Was sollte sie anziehen?
Sie hatte darauf gewartet, ihre letzten Einkäufe anzuprobieren und packte sie nun vorsichtig aus. Schlicht und klassisch, weißer Spitzen-Push-up und Höschen. Es war schon eine Weile her, seit sie bei Rigby & Peller das letzte Mal so viel Geld auf einmal ausgegeben hatte, aber sie wusste, dass es eine lohnende Investition war.
Weiß ist vielleicht ein bisschen übertrieben jungfräulich, dachte sie, aber rot oder schwarz wären ihr zu viel gewesen. Sie richtete ihre prallen, aber festen Brüste und trat einen Schritt zurück. Sie liebte diesen Anblick, und zum ersten Mal seit langer Zeit genoss sie, wie begehrenswert sie sein konnte.
Sie schloss den Reißverschluss ihres anthrazitfarbenen Zara-Bleistiftrocks: Er war erfreulicherweise weniger enganliegend als beim letzten Mal, als sie ihn getragen hatte. Jetzt saß er viel besser auf ihren Hüften und schmiegte sich hinten perfekt an sie.
Victoria zog die zitronengelbe Chloe-Seidenbluse an - ein weiterer Impulskauf. Für ein Treffen mit einem Buchhalter war das wahrscheinlich etwas zu dick aufgetragen, vor allem für Jonathan. Zu luftig, zu freizügig... zu sexy. Aber zum Teufel damit.
Sie vervollständigte ihr Outfit mit ihren schwarzen Jimmy-Choo-Lieblingsschuhen: Sie betonten die Rundungen ihrer Waden und verlängerten ihre Beine. Sie beschloss, ihre langen, kastanienbraunen Locken offen über ihre Schultern fallen zu lassen. Ein letzter Blick in den Spiegel und sie war fertig.
Konnte sie sich noch daran erinnern, wie es ging?
Sie glitt in ihren BMW und machte sich auf den Weg zu Jonathans Büro. Im dichten Londoner Verkehr kam sie nur langsam voran und immer wieder verfiel sie in Tagträume. Eine Erinnerung an Toby brach an die Oberfläche. Es war gewesen, nachdem er das erste Mal die ganze Nacht durchgearbeitet hatte und erst nach Sonnenaufgang nach Hause gekommen war. Jetzt wusste sie, dass seine Geschichte über die Pläne für ein neues Bürogebäude in der Stadt, die er unbedingt fertigstellen musste, wahrscheinlich eine Lüge gewesen war. Er mochte ein angehender Stararchitekt gewesen sein, aber inzwischen wusste sie, dass es bei seinen "späten" Arbeiten eher um Zerstreuung gegangen war.
An diesem Morgen hatte er sich leise in ihr Schlafzimmer geschlichen. "Ich muss mich wohl entschuldigen", hatte er geflüstert, leicht die Kurve ihrer Hüfte nachgezeichnet, einen Moment lang auf ihren Schenkeln, ihrem Gesäß, dem Bogen ihres Rückens verweilt, Kreise der Lust auf ihrem Körper gezogen und sie vor Vergnügen nach Luft schnappen lassen. "Vergibst du mir?" Sie musterte ihn. Sein verspieltes Lächeln, sein zerzaustes Haar, seine nackte Brust waren betörend nah. Sie blickte ihm in die Augen, und er sah die Reaktion, auf die er gehofft hatte.
Er beugte sich zu ihr und küsste sie innig, und ebenso natürlich und leidenschaftlich erwiderte sie seinen Kuss. Die Wärme ihrer Körper erregte sie augenblicklich und seine Zunge drang in ihren Mund ein und erforschte ihn eingehend, steigerte ihre Lust weiter.
Er zog sie an sich und umschloss eine ihrer festen Brüste, bevor sein Finger und Daumen die Brustwarze fanden. Sie richtete sich unter seiner neckischen Berührung auf und er führte seinen Mund von ihren Lippen zu ihrer Brust, nahm sie in den Mund und saugte gerade fest genug daran, um das Beben auszulösen, das sie so sehr liebte.
Die Finger seiner anderen Hand wanderten hinunter über ihren Bauch und zwischen ihre Beine. Er ertastete sie, streichelte sie sanft, spreizte die Lippen, um ihre Nässe zu spüren. Ein Stöhnen entwich tief aus ihrer Kehle, als er erst einen, dann zwei seiner Finger tief in sie hineinschob und einen Rhythmus fand, auf den ihre Hüften automatisch reagierten.
Sie spürte, wie seine Erektion gegen ihren Oberschenkel drückte und griff instinktiv nach seinem harten Schwanz. Er stöhnte auf, als sie ihn leicht streichelte, nur mit den leisesten Berührungen, einer kaum spürbaren Bewegung - auf und ab -, die ihn jedes Mal anmachte. Sie bewegte ihre Finger ganz hinauf zur Spitze seines Schwanzes, und - zu rasch - quoll ein Schwall salziger Nässe heraus. Sie verspürte ein überwältigendes Gefühl der Genugtuung, ihn zu verwöhnen.
Im Gegenzug glitt er langsam an ihrem Körper hinunter, küsste und leckte jeden Zentimeter ihrer Haut. Es war unerträglich wundervoll. Sie schloss die Augen und genoss es, wie er sich zwischen ihren Beinen bewegte. Er sah zu ihr auf, während seine Zunge über ihre geschwollenen Lippen leckte. Ihre Klitoris pulsierte, verlangte nach Erlösung. Die Spitze seiner Zunge umkreiste sie, erst sanft, dann energischer...
Ein lautes Hupen riss Victoria aus ihrer Träumerei und sie manövrierte das Auto vorwärts.
Zwanzig Minuten später wünschte Victoria der glamourös blonden Empfangsdame von Wentworth, Blake and Associates einen guten Morgen. Wie jung sie aussieht, dachte Victoria selbstkritisch, als sie ihr einen Sessel und eine Tasse Tee anbot.
"Mr. Wentworth verspätet sich ein wenig. Er hat mich gebeten, ihn zu entschuldigen, und hofft, dass es Ihnen nichts ausmacht, etwas zu warten", lächelte die Empfangsdame entschuldigend, während sie Victoria die Tasse Tee reichte.
Victoria lächelte zurück. “Ich hab's nicht eilig. Bitte sagen Sie ihm, dass ich warten werde."
Sie hatte heute nichts anderes zu tun, und außerdem hatte sie Pläne, in denen Jonathan vorkam. Es wäre ihr ein Vergnügen zu warten, schmunzelte sie innerlich.
Sie sah die Hochglanzmagazine an der Rezeption durch und nahm eine Ausgabe von GQ in die Hand. Das war definitiv besser als The Accountant. Sie blätterte es durch, bis sie bei einem Artikel über Paul McCartney hängenblieb. Darin erinnerte er sich an einige der unanständigen Abenteuer, die er mit den anderen Bandmitgliedern erlebt hatte. Sie war überrascht, von Dreiern in Vegas, wechselseitiger Masturbation im Dunkeln und anderen Geschichten zu lesen, die in anderen Kreisen für Stirnrunzeln sorgen würden.
Victoria musste daran denken, dass sie bisher nur mit Toby Sex erlebt hatte. Der Sex mit ihm hatte ihr Vergnügen bereitet und ihr ein Gefühl von Intimität vermittelt. Aber in der Regel lief es immer nach dem gleichen Schema ab, mit geringfügigen Variationen, wie etwa in Bezug darauf, wo der Sex stattfand. Das war ausnahmslos bei ihnen zu Hause und immer in geschlossenen Räumen. Eines Abends, bei einem Spaziergang über Primrose Hill, hatte sie erwähnt, dass sie etwas darüber gelesen hatte, wie viele Menschen in den Londoner Parks Sex hätten. Toby hatte gelacht, aber dann hatte er gesagt: "Ich hoffe, du meinst nicht, dass wir das ausprobieren sollten." Die Art und Weise, wie er es gesagt hatte, hatte sie erschreckt. Es war doch nur ein normales Gespräch, aber sein Ton ihr gegenüber war unnötig aggressiv. Sie fühlte sich abgewertet, zurück in ihr Körbchen kommandiert. Sie stellte sich vor, was er wohl gesagt hätte, wenn sie einen Dreier vorgeschlagen hätte. Nicht, dass sie jemals daran gedacht hätte, so etwas anzuregen, aber sie hatte genug von Sallys Geschichten gehört, um zu wissen, dass es beim Sex viele Spielarten gab.
Welche Spielart mochte sie wirklich, fragte sie sich: die, die sie schon kannte, oder hatte sie vielleicht Appetit auf Dinge, von denen sie immer nur gelesen hatte?
Sie grübelte noch über die Antwort nach, als ihr bewusst wurde, dass jemand vor ihr stand.
"Jonathan!" rief sie, legte schnell die Zeitschrift zurück auf den Tisch und stand auf.
"Tori", begrüßte er sie herzlich, fasste sie an den Schultern, zog sie näher zu sich heran und drückte ihr einen Kuss auf beide Wangen.
"Es tut mir so leid, dass ich dich habe warten lassen", entschuldigte sich Jonathan. Er benutzte die Koseform ihres Namens. Toby hatte damit in Cambridge angefangen und ihr gesamtes soziales Umfeld hatte es ihm nachgemacht.
Unauffällig begutachtete Victoria ihn. Sein dunkler marineblauer Anzug war so geschnitten, dass er seinen athletischen Körper betonte. Das gestärkte weiße Hemd und die hellblaue Krawatte vermittelten Professionalität und sein brauner Lockenschopf erzählte von der Jungenhaftigkeit, die er nie ganz verloren hatte.
Jonathan schaffte es immer, kerngesund auszusehen. Vermutlich lag das daran, dass er genau das war. Er gehörte zu den Menschen, die scheinbar mühelos und unbeschwert durchs Leben segelten. Er war nie verheiratet gewesen ... vielleicht war das sein Geheimnis ... aber er hatte eine Reihe schöner, ebenso gesund aussehender Freundinnen gehabt, die auf dem Titelblatt eines jeden Hochglanzmagazins hätten prangen können. Aber sie waren nie hohlköpfige Flittchen. Jonathan hatte seine Frauen schon immer stark, intelligent und erfolgreich gemocht; die Art von Frauen, die ihr eigenes Unternehmen führten und dazu noch Marathons liefen.
Doch jetzt fiel ihr etwas auf, was sie in all den Jahren, in denen sie ihn kannte, noch nie bemerkt hatte: In seiner Büroumgebung verströmte er eine verführerisch selbstsichere Aura. Was war aus dem schüchternen, unbeholfenen Jonathan geworden, der zu ihr nach Hause kam?
“Was hast du gelesen?” fragte er.
"Ach, nur irgendwas über die Sex-Eskapaden der Beatles", lachte sie nervös.
“Mmmm, wie interessant. Hast du etwas Nützliches erfahren?"
"Nützliches?", wiederholte sie und fragte sich, was er wohl meinen könnte.
Er antwortete nicht. Er sah ihr direkt in die Augen, so wie er es noch nie zuvor getan hatte.
Einen Herzschlag später machte er mit der Hand eine Geste in ihre Richtung. "Komm mit."
Sie trottete neben ihm her und fragte sich, ob es hier wirklich um eine Besprechung über ihre Finanzen gehen würde oder doch um etwas ganz anderes.
◊ ◊ ◊ ◊ ◊
Das große Bürofenster bot den Rahmen für etwas, das ein Ölgemälde mit dem Titel "London im April" hätte sein können. Mehr brauchte man dazu nicht zu sagen, zumindest wenn man schon einmal im April in London gewesen war. Es war eindeutig einer der schönsten Monate. Klare, helle Tage, an denen Narzissen und Baumknospen aufblühten und den wahren Beginn eines neuen Jahres unter einem tiffanyblauen Himmel und comicartigen, weißen Wolkenbäuschen versprachen.
"Also, wie geht es dir?" Jonathan stellte die unvermeidliche Frage und blickte dabei seitlich unter seinen dunkelbraunen Wimpern hervor. Sie hatte sich an die Frage gewöhnt, ebenso wie an die Art, wie sie gestellt wurde. Aber vielleicht war sie zum ersten Mal in der Lage, ehrlich zu antworten: "Gut. Wirklich gut. Und sie realisierte mit einer gewissen Überraschung, dass es ihr wirklich "gut" ging. Sie hatte "die Kurve gekriegt", wie man ihr gesagt hatte, dass es "mit der Zeit" passieren würde.
"Na, du siehst auch wirklich gut aus!", schwärmte er mit einem breiten Lächeln. "Aber für mich siehst du das sowieso immer."
Wieder dieser Seitenblick, als er seinen dunklen Mahagonischreibtisch umrundete und sich in seinen imposanten Ledersessel setzte, beide von seinem Buchhaltervater geerbt; dem Mann, der diese Firma gegründet hatte, die auch nach 50 Jahren noch florierte. Auch sein Aussehen und seinen Teint hatte Jonathan von diesem Mann geerbt. Man hätte ihn fast als "dunkel und grüblerisch" beschreiben können, aber Jonathan hatte immer ein ansteckendes Grinsen im Gesicht und dazu ein ebenso ansteckendes Lachen. Er sah aus wie ein vergnügter Colin Firth nach ein paar Drinks.
Unwillkürlich fiel ihr die Szene wieder ein, an die sie sich im Auto erinnert hatte, und sie errötete heftig. Plötzlich erhitzt fragte sie: "Hast du was zu trinken? Wasser wäre toll, bitte."
"Natürlich", sagte er locker. "Was magst du lieber? Still oder mit Kohlensäure? Oder soll ich dir einen Tee oder Kaffee bringen?" Sie schüttelte den Kopf. “Deine Empfangsdame hat mir einen Tee gemacht. Wasser ist in Ordnung, Jonathan, danke."
Jonathan fuhr fort: "Ein Vorschlag ... ich weiß, es ist noch nicht ganz Mittag ... aber warum trinken wir nicht ein Glas Schampus? Das haben wir schon so lange nicht mehr gemacht und ich habe auf einen besonderen Anlass gewartet."
Es erschien ihr sehr dekadent, zu dieser Tageszeit Champagner zu trinken. Das war etwas, was sie routinemäßig getan hatte, als sie direkt nach der Uni eine Zeit lang in der PR-Branche gearbeitet hatte, wo man auf Erfolge anstieß und bei langen, feuchtfröhlichen Mittagessen wichtige Aufträge an Land zog.
Bevor sie protestieren konnte, holte Jonathan eine eisgekühlte Flasche Pol Roger Winston Churchill 2006 aus seinem Bürokühlschrank und stellte zwei Champagnerflöten aus Bleikristall auf den Tisch. Es war ihr Lieblingschampagner. Er ging zu einem der beiden Sofas und bedeutete ihr, sich zu ihm zu setzen.
"Na, das ist schon etwas Besonderes", sagte sie. "Du musst hervorragende Neuigkeiten haben, oder?"
Gekonnt zog er den Korken heraus, schenkte mit perfekter Präzision zwei Gläser ein und reichte ihr eines. Sie stießen an, sahen einander direkt in die Augen und lächelten. Zum ersten Mal wandte er den Blick zuerst ab und sie fragte sich, warum.
"Also, lass uns das Geschäftliche erledigen, bevor ich dazu nicht mehr in der Lage bin", sagte Jonathan und zog ein paar Unterlagen aus seinem Schreibtisch. Er breitete die Excel-Tabellen vor ihr aus und erklärte ihr, was die Zahlen bedeuteten.
"Ich weiß, dass es eine schwierige Zeit war und die Abwicklung des letzten Teils des Nachlasses eine größere Herausforderung war, als wir gedacht hatten. Aus welchem Grund auch immer, Toby hielt es für angebracht, ein paar Offshore-Konten einzurichten. Es erwies sich als etwas schwieriger, diese Gelder direkt an dich auszuzahlen, bevor bestimmte Schulden beglichen waren. Keine großen Schulden, das solltest du wissen. Wusstest du, dass er ein weiteres geschäftliches Projekt in Planung hatte? Das war in seinem Testament nicht eindeutig definiert - ich kann mir vorstellen, dass er das eher früher als später hätte angehen wollen, bevor das Schicksal, äh, dazwischengefunkt hat. Wie dem auch sei, es gab einige Verpflichtungen, die aus dem Nachlass beglichen werden mussten. Aber keine Sorge, die waren sehr gering, verglichen mit dem Restbetrag, der durchaus beträchtlich ist. Es scheint, als ob Toby sehr klug investiert hat."
Während sie an dem außergewöhnlich guten Champagner nippte, dämmerte ihr langsam, dass sie nun eine unabhängige, wohlhabende Frau war, die zusätzlich zu ihrem Familienvermögen noch zusätzliches Geld zum Ausgeben bekam.