Bekenntnisse einer Lady: Vergnügen und Zorn – eine Zeitreise-Romanze - Lady Victoria Howard - E-Book

Bekenntnisse einer Lady: Vergnügen und Zorn – eine Zeitreise-Romanze E-Book

Lady Victoria Howard

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Beschreibung

Victorias Abenteuer hinter dem Spiegel gehen weiter. Sie begibt sich auf ein Abenteuer bei den Wikingern, wo sie in einem sexuellen Ritual als Göttin verehrt wird. In den späten 1930er Jahren landet sie am Set des Films "Vom Winde verweht" und hat eine sexuelle Begegnung mit Clark in der Rolle von Rhett Butler. In der Gegenwart lernt sie den wohlhabenden Kunstsammler George Shervashidze kennen. Dann trifft sie in Bibury das genaue Gegenteil von George, Jude. Victorias Gedanken schwirren zwischen verschiedenen Männern hin und her: Ragnar, George, William, Jude und Jonathan. Doch nach einem Streit mit Jonathan werden ihre Beziehung zu ihm, ihre Freundschaft zu Sally und ihre Ehe mit Toby in Frage gestellt, und Victoria will die Wahrheit herausfinden, indem sie ihre Gabe der Zeitreise nutzt. Sie reist in der Zeit zurück nach Cambridge, in die frühen 2000er Jahre, um endlich die Wahrheit aufzudecken. "Mirror Hours" von Lady Victoria Howard ist ein erotischer Zeitreise-Roman, der Fans von "Outlander" und "Bridgerton" begeistern wird. "Vergnügen und Rage" enthält die Episoden 27-39 von Lady Victoria Howards sexy Liebesroman-Serie. "Witzig, klug und etwas rebellisch, ist Victoria eine glaubwürdige und nachvollziehbare Figur, was die Geschichte umso besser macht." Alice Broster, Bustle UK Für [jeden], der gerne ein bisschen Erotik im Verborgenen genießt, ist LVH ein wahr gewordener Fantasy-Traum." Elizabeth Hazard, Provokr

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Seitenzahl: 323

Veröffentlichungsjahr: 2023

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Bekenntnisse einer Lady: Vergnügen und Zorn – eine Zeitreise-Romanze

Übersetzt von Katy Abberline

Lust

Bekenntnisse einer Lady: Vergnügen und Zorn – eine Zeitreise-Romanze

 

Übersetzt von Katy Abberline

 

Titel der Originalausgabe: Fun and Fury: Complete season 3

 

Originalsprache: Englisch

Coverimage/Illustration: Shutterstock

Copyright ©2022, 2023 Lady Victoria Howard und LUST

 

Alle Rechte vorbehalten

 

ISBN: 9788728355626

 

1. E-Book-Ausgabe

Format: EPUB 3.0

 

Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit der Zustimmung des Verlags gestattet.

 

www.sagaegmont.com

Saga ist Teil der Egmont-Gruppe. Egmont ist Dänemarks größter Medienkonzern und gehört der Egmont-Stiftung, die jährlich Kinder aus schwierigen Verhältnissen mit fast 13,4 Millionen Euro unterstützt.

Episode 27: Eine neue Perspektive

Victoria war aufgewühlt. Während sie die Chalcot Terrace entlangschritt, dachte sie an Ruth. Vielleicht konnte sie ihr Antworten zum Spiegel geben und dazu, ob andere Menschen durch ihn hindurchgehen konnten oder nicht. Sie hatte eine Stunde, bis sie wieder in der Galerie sein musste.

 

Marielle hatte ihr gesagt, sie solle Ruth visualisieren und sie in Gedanken rufen. Victoria merkte schnell, dass dies im Gehen ziemlich schwierig war. Was sie brauchte, war ein ruhiges Plätzchen, wo sie sitzen und sich konzentrieren konnte. Plötzlich wurde ihr klar, dass die Lösung eigentlich in greifbarer Nähe lag. Sie machte sich auf den Weg zum Regent's Park, um sich in der Nähe des Bootsteichs hinzusetzen und zu üben. Vielleicht war Ruth ja auch dort.

 

Victoria brauchte weniger als zehn Minuten, um den Eingang des Parks zu erreichen. Dort angekommen verlangsamte sie ihren Schritt und nahm sich etwas Zeit, um diese grüne Oase vor ihrer Haustür zu würdigen. Am Bootsteich suchte sie sich eine Bank in der Nähe der Stelle, an der Marielle und sie Ruth am Vortag getroffen hatten. Sie schloss die Augen und ließ die Sonne auf ihr Gesicht scheinen. Dann visualisierte sie das Gesicht der älteren Frau und ihre funkelnd blauen Augen und bat sie inständig, sie zu treffen.

 

Es fiel ihr schwer, sich zu konzentrieren. Sie konnte die vorbeigehenden Menschen nicht ausblenden, ihre Bewegungen lenkten sie immer wieder von ihren Bemühungen ab. Sie hatte keine Ahnung, ob sie es richtig machte: Ihr einziger Leitfaden war eine visuelle Meditationsmethode, die sie vor langer Zeit beim Yoga gelernt hatte.

 

Victoria öffnete die Augen, sah auf die Uhr und stellte fest, dass sie erst seit fünfzehn Minuten dort saß. War das lang genug, um eine Nachricht zu senden? Sie sah sich um, konnte aber keine Spur von Ruth entdecken. OK, versuch's nochmal, Victoria, dachte sie und schloss wieder die Augen.

 

Plötzlich wurde ihr bewusst, dass die Sonne ihr Gesicht nicht mehr wärmte, weil ihre Strahlen von einer menschengroßen Gestalt abgehalten wurden. Victoria riss die Augen auf.

 

"Ruth!" rief sie. Victoria sprang auf und stürzte fast über die Frau, weil sie vor Überraschung ins Straucheln geraten war.

Ruth streckte eine Hand aus, um Victoria zu halten. "Geht es dir gut, meine Liebe?"

 

"Es geht mir gut, danke, Ruth. Ich war nur erschrocken, dich zu sehen."

 

Ruth lächelte. “Ich habe deine Nachricht bekommen. Sie war ein bisschen verschwommen, aber am Ende habe ich verstanden, dass sie von dir kam und dass das Grün wohl bedeutete, dass du im Park bist."

 

"Wow, es hat also doch funktioniert." Victoria war ziemlich stolz auf sich. "Du musst irgendwo in der Nähe wohnen, wenn du so schnell hergekommen bist?"

 

Ruth winkte lässig mit dem Arm in diverse Richtungen: "Ja, meine Liebe, ich kann immer in ein paar Minuten hier sein." Es war klar, dachte Victoria, dass Ruth ihr keine Adresse verraten würde und dass sie dafür ihre Gründe haben musste.

 

"Nun, Victoria, wie kann ich dir helfen?" Ruths Tonfall verriet, dass sie nicht der Typ für müßiges Geplauder war.

 

“Ich wollte dich etwas wegen meines Spiegels fragen. Das ist das Medium, mit dem ich reise", erklärte Victoria und hatte das Gefühl, dass sie Ruth wahrscheinlich etwas erzählte, was die Historikerin längst wusste.

 

"Ah, ja, der Spiegel“, nickte Ruth. “Was möchtest du denn wissen?”

 

Victoria erzählte, wie sie die Murmel auf ihrem Nachttisch gefunden hatte, und dass sie beim Betreten des Raumes, in dem sie den Spiegel abgestellt hatte, das Gefühl gehabt hatte, dass er kalt und irgendwie verändert war, sie aber keine Anzeichen dafür hatte finden können, dass jemand dort gewesen war. “Ist es möglich, dass jemand anders durch meinen Spiegel kommen könnte?” fragte sie Ruth.

 

Ruth musterte sie aufmerksam und wog offensichtlich ihre Antwort ab. Victoria war besorgt, wie diese Antwort lauten könnte.

 

“Nein, meine Liebe. Nur du kannst den Spiegel benutzen.”

“Da bist du dir sicher?”

“Absolut.”

 

Victoria war nicht ganz überzeugt und erzählte Ruth von ihrem Treffen mit William. Sie erklärte, dass sie überzeugt war, dass die Murmel, die sie in ihrem Haus gefunden hatte, dieselbe sein musste, auf die sie im Kinderzimmer getreten war, als sie versucht hatte, in ihre eigene Zeit zurückzukehren.

 

Ruth sah besorgt, aber nicht übermäßig beunruhigt aus. "Bist du sicher, dass du sie nicht aufgehoben und mit zurückgebracht hast? Vielleicht hast du sie in deinem Schlafzimmer fallen lassen?"

 

Vielleicht hatte sie das getan und ihre Putzfrau hatte die Murmel gefunden und sie auf den Nachttisch gelegt. Victoria zermarterte sich das Hirn, um sich an die Reihenfolge der Ereignisse zu erinnern und daran, ob sie zu dieser Zeit in Bibury oder in London gewesen war. Nein, sie war definitiv in Bibury gewesen, als sie durch den Spiegel gegangen war, um William zu treffen.

 

"Du scheinst nicht richtig überzeugt zu sein, Victoria", bemerkte Ruth und berührte sie am Arm, als wolle sie sie beruhigen.

 

"Es ist nur so, dass ich zu der Zeit bei meiner Großmutter in Bibury war und nicht in London." erwiderte Victoria mit besorgter Stimme.

 

Ruth blickte nachdenklich drein. "Hm, ich verstehe. Aber vielleicht gibt es doch eine ganz plausible Erklärung. Manchmal vergessen wir Reisenden, dass wir zwar diese außergewöhnliche Gabe haben und unser Leben etwas aus dem Rahmen fällt, aber nicht alles in unserer Gegenwart einen direkten Bezug dazu hat. Ich habe mehr als nur ein paar Reisende getroffen, die überzeugt waren, dass jedes unerklärliche Ereignis mit ihrer Gabe zusammenhängen muss. Ich denke, man kann sagen, manchmal ist es wirklich so, aber meistens eher nicht."

 

Victoria starrte nachdenklich in die Ferne. "Ja, ich verstehe, was du meinst. Vielleicht liegt es daran, dass ich meine Gabe erst vor so kurzer Zeit entdeckt habe und sie deshalb noch nicht richtig einschätzen kann."

 

Ruth nickte. "So geht es den meisten. Wir alle müssen lernen, mit den Füßen auf dem Boden zu bleiben. Die Erfahrung, sich in der Zeit vor und zurück zu bewegen, kann zu einer gewissen Orientierungslosigkeit führen, wie du dir sicher vorstellen kannst. Wie Marielle vielleicht erwähnt hat, wird das mit der Zeit nachlassen."

 

Victoria nickte langsam zustimmend mit dem Kopf. Und dann erinnerte sie sich an das andere Ereignis, von dem sie Ruth erzählen wollte. Der Kapuzenmann, der ihr in Marrakesch gefolgt war, und wie Marielle auf den Vorfall reagiert hatte, indem sie Victoria aufgefordert hatte, so schnell wie möglich in ihre Gegenwart zurückzukehren.

 

Ruth nahm Victorias Hände und hielt sie in ihren. "Vertrau immer auf deine Intuition. Sei auf jeden Fall vorsichtig und wachsam und denk daran, dass du überall, wo du hingehst, in bedrohliche Situationen geraten kannst. So ist das Leben, nicht nur für Reisende, sondern auch für jeden anderen."

 

"Aber was glaubst du, warum Marielle so darauf bedacht war, dass ich nach Hause zurückkehre?"

 

"Ich kann nur vermuten, dass sie dachte, dieser Kapuzenmann könnte eine Schwäche bei dir entdeckt haben. Hast du sie bei eurer letzten Begegnung danach gefragt?“

 

Victoria schüttelte den Kopf. "Nein, ich war so sehr mit anderen Fragen beschäftigt, dass ich es vergessen habe. Der Vorfall mit der Murmel hat mich daran erinnert."

 

"Ja, ja, ich kann verstehen, warum, meine Liebe."

 

"Es gibt noch etwas, das mir Sorgen macht. Was ist, wenn ich in eine andere Zeit reise und mein Spiegel aus irgendeinem Grund beschädigt wird? Oder ich ihn nicht finden kann?"

 

"Um ganz offen zu sein, Victoria, das ist einigen in unserer Gemeinschaft schon passiert. Ich möchte betonen, dass es sehr selten ist, aber es kommt durchaus vor. Falls es dich beruhigt, du bist nicht die Einzige, die einen ziemlich großen Gegenstand zum Reisen benutzt. Eine Person, die ich kenne, hat einen Kleiderschrank, den man im wirklichen Leben nur mit vier Männern bewegen kann. Sollte deinem Spiegel etwas zustoßen, was dich daran hindern könnte, in die Gegenwart zurückzukehren, musst du dich an Marielle oder mich wenden. So wie du es heute getan hast."

 

"Verstehe, und dann kommst du und rettest mich?" Victorias Augen hellten sich bei diesen Worten sichtlich auf.

 

Ruth lachte. "Ja, das ist der Gedanke."

 

Victoria lächelte. "Es geht mir so viel besser, jetzt wo ich mit dir gesprochen habe. Vielen Dank, dass du meine Fragen beantwortet hast. Mir ist bewusst, dass einige von ihnen ziemlich albern klingen müssen."

 

"Ganz und gar nicht, meine Liebe", antwortete Ruth und erhob sich. "Wenn es sonst nichts mehr gibt, muss ich mich jetzt auf den Weg machen. Vergiss nicht, dass du mich jederzeit kontaktieren kannst."

 

Victoria stand auf, bedankte sich bei Ruth und küsste sie auf die Wange. Sie hatte es genossen, mit der älteren Frau zusammenzusitzen, die sie irgendwie ein wenig an Lady Isabelle erinnerte. Vielleicht fühlte sie sich deshalb so wohl bei ihr, auch wenn das Rätsel der Murmel nicht zu ihrer vollen Zufriedenheit gelöst worden war. Aber womöglich hatte Ruth recht und es gab eine völlig logische Erklärung. Wenn sie nur herausfinden könnte, welche das war.

 

Victoria schaute Ruth mit einem Gefühl des Bedauerns hinterher, als sie sich entfernte. Sie hätte gerne mehr Zeit mit ihr verbracht, aber sie nahm an, dass Ruth andere Leute zu treffen und zu beraten hatte. Sie machte sich auf den Weg zur Galerie, fest entschlossen, einen guten Arbeitstag hinzulegen und anschließend einen ruhigen Abend zu Hause zu verbringen.

 

Als sie am frühen Abend zurückkehrte, hatte das Haus das beklemmende Gefühl verloren, das sie zuvor noch empfunden hatte. Das Gespräch mit Ruth hatte ihr einen neuen Blickwinkel eröffnet. Sie schaltete die Kaffeemaschine ein und schaute in den sonnigen Garten hinaus. Es war ein perfekter Abend, um draußen zu sitzen. Dazu hatte sie nicht oft die Gelegenheit. Victoria trug ihren Kaffee und eine Ausgabe der Vanity Fair, die sie auf dem Heimweg gekauft hatte, hinaus und machte es sich auf einer ihrer Sonnenliegen bequem.

 

Vielleicht hatte sie sich das alles nur eingebildet - obwohl die Murmel, die immer noch auf ihrem Nachttisch lag, sicher nicht eingebildet war. Victoria blätterte in ihrer Zeitschrift, ohne wirklich auf den Inhalt zu achten. Sollte sie Sally doch anrufen und ihr von dem Anruf von Lukas erzählen? Andererseits fühlte sie sich nach dem Gespräch mit Ruth so viel besser, dass es eine Schande wäre, ihre derzeitige Stimmung zu ruinieren, indem sie Sally erzählte, dass ihr neuer Freund Victorias Nummer aus ihrem Telefon gestohlen und einen ziemlich beunruhigenden Anruf getätigt hatte. Bisher hatte er nicht wieder angerufen. Wahrscheinlich war er einfach nur betrunken gewesen, entschied Victoria. Vielleicht wäre es überhaupt das Beste, ihm einen Vertrauensvorschuss zu geben, solange es nicht wieder passierte. Und das würde es hoffentlich nicht.

 

Mit einem Blick auf ihre Uhr beschloss Victoria, dass es Zeit für ein Glas gekühlten Weißweins war. Sie goss sich reichlich ein und ging zurück in den Garten, wo sie sich in der Sonne entspannte und den Luxus genoss, einfach nichts zu tun - etwas, das sie, wie sie feststellte, viel zu selten tat.

 

Victorias Gedanken kreisten um einige ihrer kürzlichen Abenteuer und die Männer, die sie getroffen hatte. Zamir war wahrscheinlich derjenige, bei dem sie sich am wohlsten gefühlt hatte, derjenige, zu dem sie die größte romantische Affinität verspürt hatte. Sie fragte sich, ob sie es jemals schaffen würde, ihn wiederzusehen. William war vielleicht der beunruhigendste von ihnen gewesen. Vermutlich, weil er in Bibury gelebt hatte, wodurch er unweigerlich einen Bezug zu ihrer Gegenwart hatte. Sie nahm sich vor, das nächste Mal, wenn sie ihre Großmutter besuchte, weiter nachzuforschen. Und dann war da noch Jonathan. Der Stand der Dinge zwischen ihnen irritierte sie, aber sie war sich immer noch nicht sicher, was sie tun wollte. Sollte sie einen Versuch unternehmen, sich mit ihm zu versöhnen? Letztlich waren seine Bedürftigkeit und sein Kontrollzwang jedoch Faktoren, die sie nicht ignorieren konnte, und wenn sie jetzt auf ihn zuging, würde sie ihm wahrscheinlich genau in die Karten spielen.

 

Sie hatte für den Abend nichts geplant und spielte ihre Optionen durch. Ins Kino gehen oder zu Hause bleiben, mit Takeaway und einem Netflix-Film? Wäre die Sache mit Lukas nicht gewesen, hätte sie wahrscheinlich Sally eingeladen. Allerdings war es nicht gerade Sallys Vorstellung von einem unterhaltsamen Abend, zu Hause zu sitzen, und sie würde Victoria zweifellos dazu drängen, in einen Club zu gehen. Dafür war Victoria nicht in der Stimmung. Aber sie hatte ja auch ihren Spiegel. Sie war tiefenentspannt. Sollte sie einfach drauflos spazieren und abwarten, wo der Spiegel sie hinführen würde, oder sollte sie versuchen, eine bestimmte Zeit und ein bestimmtes Ziel zu erreichen? Victoria musste schmunzeln bei dem Gedanken, dass sie im Grunde genommen ihr eigenes Reisebüro war.

 

Sie ging die Treppe hinauf in das, was sie inzwischen als "das Spiegelzimmer" bezeichnete. Wie der Rest des Hauses fühlte sich auch dieser Raum wieder normal an. Wohin könnte sie gehen, wo es aufregend wäre? Es fiel ihr kein konkretes Ziel ein, obwohl sie sich amüsiert fragte, wie es wohl wäre, Casanova zu treffen.

 

Victoria beschloss, den Spiegel entscheiden zu lassen, wenn er tatsächlich so funktionierte. Sie holte tief Luft und blickte in den Spiegel, bedacht darauf, ihren Blick über ihr Spiegelbild hinaus zu richten. Mittlerweile fühlte es sich beinahe vertraut an, wie sich der Raum um sie herum auflöste, und als die Dunkelheit wieder zu Licht wurde, spürte sie plötzlich den salzigen Geschmack von Meeresgischt in ihrem Gesicht.

 

Ein großer Mann mit fettigem, langem blondem Haar und eisblauen Augen stand grinsend über ihr. Er brüllte etwas, packte ihren Kopf und lenkte ihren Blick in die Richtung, in die er wollte. Sie waren nicht weit von Land entfernt, aber sie wusste nicht, welches Land es war. Sie scannte das Schiff. Auf beiden Seiten saßen Männer und ruderten. Von dort, wo sie saß, konnte sie den Drachen am Bug sehen, der durch das raue Wasser pflügte.

 

Im Bug und am Heck des Bootes erblickte sie weitere Frauen. Sie waren aneinandergefesselt, mit Ketten um die Handgelenke und einer weiteren langen Kette, die durch die Handgelenksketten gefädelt war, um sicherzustellen, dass die anderen mitgerissen würden, wenn eine von ihnen versuchte, durch einen Sprung über Bord zu entkommen. Nicht, dass sie überhaupt würden schwimmen können.

 

Sie sah sich den Mann, der sie angeschrien hatte, genauer an. Seine Tätowierungen wirkten irgendwie vertraut und der Schmuck, den er trug, war silbern und schön gearbeitet. Als er sie wieder ansprach, verstand sie ihn. Und dann wurde ihr klar, wo sie war. Sie befand sich auf einem Wikinger-Langschiff. Aber wohin fuhren sie? Und wer war sie? Wie ist mein Name, fragte Victoria sich und die Antwort, die sie fand, war Osanne.

 

Schon bald fuhr das Schiff in einen engen Kanal ein, einen Fjord, wie Victoria feststellte. Sie konnte nun eine Ansammlung von Gebäuden sehen, wo das Wasser endete, und Menschen, die sich um den Hafen versammelten, in dem einige ähnliche Boote festgemacht waren. Der Mann zerrte sie auf die Beine und zeigte auf das Ufer. "Ragnar wartet auf seine Beute. Er wird sehr erfreut über dich sein."

 

Victoria vermutete, dass Ragnar eine sehr wichtige Person sein musste, wenn seine Männer sie eigens für ihn herbrachten. Als sie die Szene, die sie erwartete, genauer in Augenschein nahm, kam ihr plötzlich ein beunruhigender Gedanke. Wo ist mein Spiegel? Sie sah sich auf dem Schiff um, aber auf dem Deck war keine Spur von ihm zu entdecken.

 

Schließlich legten sie an und sie sah zu, wie die anderen Frauen über den hölzernen Steg zu den wartenden Männern, Frauen und Kindern geführt wurden, die alle die Rückkehr ihrer Helden bejubelten. Sie ging als Letzte von Bord und der Mann hielt ihren Arm fest, als sie auf die Menschenmenge zugingen, die sich plötzlich teilte. In diesem Moment erhaschte sie einen ersten Blick auf den Mann, der auf sie wartete.

 

Sein blondes Haar fiel über ein Bärenfell, das er sich um die Schultern gelegt hatte. Sie erkannte sofort, dass sein Schmuck prächtiger war als der der anderen Männer, und sein gebieterisches Auftreten verriet ihr, dass er zweifellos derjenige war, der hier das Sagen hatte.

 

"Willkommen zuhause, Ulf. Wie ich sehe, hast du mir ein hübsches Spielzeug von deinen Beutezügen in Nordumbrien mitgebracht."

 

Victoria verzog angewidert die Lippen bei der Bemerkung, sie sei ein "Spielzeug".

 

"Es ist mir eine Ehre, Jarl Ragnar. Und wir haben auch viele andere Schätze mitgebracht, nicht nur die Frauen. Ich dachte mir, dass Euch dieses temperamentvolle Ding besonders gut gefallen könnte." Er hielt Victoria immer noch fest, obwohl er genauso gut wie sie wusste, dass es nichts gab, wohin sie hätte fliehen können.

 

Ragnar trat vor und hob ihr Kinn an, sodass Victoria gezwungen war, direkt in seine blaugrünen Augen zu sehen, die so hell waren, dass sie fast zu fluoreszieren schienen.

 

"Wie nennen sie dich?", fragte er. Seine Stimme war tief, aber Victoria spürte eine unterschwellige Sanftheit darin, die sie beruhigte.

 

"Osanne", antwortete sie.

 

Er nickte und musterte sie, nicht gerade gentlemanlike.

 

"Ulf, bring sie zu Freyja und sorg dafür, dass sie gewaschen und für das Festmahl heute Abend vorbereitet wird."

 

Victoria fühlte sich brüskiert. Er war selbst nicht gerade ein Ausbund an Sauberkeit. Angesichts ihrer schmutzverkrusteten Hände und Arme hätte sie jedoch gerne jede Möglichkeit wahrgenommen, sauber zu werden.

 

Die Menge teilte sich, um Ulf und sie durchzulassen. Die neugierigen Blicke und Versuche, sie zu berühren, veranlassten sie dazu, sich zu fragen, was auf sie zukommen würde. Ulf schlug einige allzu aufdringliche Hände weg und stieß einen Mann sogar kurzerhand in den Schlamm, worüber sich die anderen vor Lachen krümmten.

 

Die Siedlung wirkte auf Victoria nicht groß, aber sie kam ja auch geradewegs aus London. Es konnte durchaus sein, dass es sich hier um einen Ort von ähnlicher Bedeutung handelte. Ulf blieb vor einer Blockhütte stehen und zog einen Vorhang aus Tierfell zur Seite. "Freya!" rief er.

 

Victoria konnte das Alter der Frau nicht einschätzen, aber sie registrierte, dass sich graue Strähnen durch ihr ordentlich geflochtenes Haar zogen und ihr Gesicht von Falten gezeichnet war. Sie sah stark aus, kämpferisch sogar, aber Victoria erkannte, dass ihre Augen, blau wie die von fast allen anderen, keineswegs unfreundlich waren.

 

"Jarl Ragnar möchte, dass sie gewaschen und für heute Abend vorbereitet wird."

 

"Ah, Ulf, wie ich sehe, bist du wohlbehalten zurückgekehrt", erwiderte Freyja mit einem Lächeln. "Jetzt geh und lass mich meine Arbeit machen. Ich kann es nicht gebrauchen, dass du hier herumlungerst und mir im Weg stehst. Außerdem würden deine Frau und deine Kinder dich vielleicht gerne sehen."

 

Victoria lächelte innerlich, als sie hörte, wie der Krieger von Freyja abgefertigt und zurechtgewiesen wurde. Vielleicht würde das hier wirklich ganz spaßig werden.

 

Freyja betrachtete Victoria von allen Seiten. Sie hob ihr Haar an. "Interessante Farbe", bemerkte sie, "und deine Augen sind wie die eines Tieres. Ich kann verstehen, warum Ulf dich für Ragnar mitgebracht hat."

 

Sie nahm Victoria bei der Hand und führte sie durch die Hintertür der Hütte hinaus. Es gab eine hölzerne Konstruktion, von der Victoria annahm, dass sie zum Baden diente, und große Töpfe mit Wasser, die auf mehreren Feuern kochten.

 

"Zieh dich aus", forderte Freyja sie auf. Es gab keinerlei Sichtschutz, um sie vor fremden Blicken zu verbergen, und Victoria fühlte sich plötzlich gehemmt. Sie begann, sich der groben Kleidung zu entledigen, die sie am Leib trug, aber Freyja ging das nicht schnell genug. Sie übernahm und hatte sie in kürzester Zeit komplett ausgezogen. Plötzlich tauchte wie aus dem Nichts ein jüngeres Mädchen auf und ließ Victoria aufschrecken. "Das ist Alva. Sie wird mir dabei helfen, dich zu baden."

 

Alva und Freyja füllten die Wanne mit heißem und kaltem Wasser. Sie warfen etwas hinein, von dem Victoria annahm, dass es Kräuter waren, und sie war überrascht von ihrem angenehmen Duft.

 

"Steig hinein", wies Freyja Victoria an, die bereitwillig gehorchte. Victoria schloss die Augen, während Freyja Wasser über ihr Haar schüttete und dabei irgendeine Pflanze einmassierte, die einen leichten Schaum bildete. Sie spülte das Haar mehrmals aus und nahm dann ein Tuch und noch mehr von der Pflanze, begann mit Victorias Gesicht und arbeitete sich bis zu ihren Zehen hinunter. Victoria war nicht im Geringsten überrascht, als Freyja sie aufforderte, ihre Beine zu spreizen, damit sie Victorias intimste Stellen waschen konnte. Tatsächlich waren die Empfindungen eher angenehm und sie wurde sich plötzlich bewusst, dass sich ihre Erregung zeigte, als sich ihre Brustwarzen verhärteten und aufrichteten.

 

Victoria hörte Alva kichern und errötete. Freyja scheuchte das Mädchen lachend weg und half Victoria aus dem Bad. Sie fröstelte in der kalten Luft und Freyja wickelte eine Decke um sie und schob sie zurück in die Hütte, damit sie sich vor das Feuer setzen konnte.

 

Sie kämmte Victorias Haar und flocht es zu einer offenbar ziemlich komplizierten Frisur. Victoria wünschte sich, es gäbe einen Spiegel. Sie wollte zu gern sehen, was Freyja tat und wie Osanne aussah. Als ihr Haar fertig war, forderte Freyja Victoria auf, aufzustehen. "Jetzt muss ich deinen Körper für Ragnar und die Götter vorbereiten", lächelte sie.

 

Victoria verspannte sich augenblicklich. Dass Ragnar mit ihr ins Bett wollte, verstand sie wohl, aber was hatten 'die Götter' damit zu tun? Es hörte sich langsam so an, als sollte sie in einer Wikingerzeremonie eine Rolle spielen. Leider hatte sie keine Ahnung, was das bedeuten könnte, aber sie hatte das Gefühl, dass es nicht gerade wie in der Church of England sein würde.

 

"Welche Götter?", fragte sie Freyja zögerlich. Freyja sah sie verächtlich an. "Unsere Götter, die echten Götter, nicht die, die ihr Engländer anbetet."

 

"Aber was haben die mit dem heutigen Abend zu tun?"

 

Freyja schnaubte. "Das wirst du heute Abend herausfinden. Und jetzt lass mich mit meiner Arbeit weitermachen."

 

Victoria atmete laut aus und Freyja hob eine Augenbraue, als wolle sie sie warnen, dass sie kurz davor stand, sich einen Rüffel einzuhandeln.

 

Freyja nahm ihr die Decke ab und forderte Victoria auf, sich auf ein Tierfell zu legen, das sie auf dem Boden ausgebreitet hatte. Sie begann, Victorias Haut mit duftendem Öl einzureiben. Zentimeter für Zentimeter benetzte sie jedes Stückchen von ihr, zuletzt zwischen ihren Beinen, öffnete ihre geschwollenen Lippen und ölte sogar die feuchten inneren Falten ein. Sanft streiften Freyjas Finger ihre Klitoris. Victoria zuckte zusammen und keuchte auf. "Gut", lächelte Freyja, "du hast Feuer. Aber du musst auf Ragnar warten", flüsterte sie, als wären sie alte Freunde und Verschworene.

 

Victoria war von dieser Art von Intimität überrascht, nahm aber an, dass sie in dieser Kultur wohl üblich war. Sie wusste nicht, ob sie es genossen hätte, wenn ihr das in einem Londoner Salon passiert wäre, aber in dieser anderen Zeit und an diesem anderen Ort hatte sie das Gefühl, dass sie sich das Vergnügen erlauben konnte und sich nicht für ihre offensichtliche Erregung schämen musste.

 

Freyja kleidete sie an und arrangierte das grüne Kleid aus weicher Wolle und den Silberschmuck nach ihren Vorstellungen. Dann trat sie zurück und nickte anerkennend. "Du bist eines Gottes würdig und ganz sicher auch eines Jarl Ragnar."

 

Freyja vervollständigte Victorias Outfit mit einem warmen Wollmantel, legte ihren eigenen an und bedeutete Victoria mit einer Geste, ihr zu folgen.

 

Es war inzwischen dunkel geworden. Victoria konnte Tausende von Sternen am Himmel funkeln sehen. In einigen Hütten flackerte schummriges Licht, aber die meisten lagen im Dunkeln. Freyja hielt ihre Hand und achtete darauf, dass sie nicht stolperte. Als sie um eine Ecke bogen, hörte Victoria lautes Getöse, das aus dem offenbar größten Gebäude der Siedlung kam. Vor der Tür standen Wachen, die ihnen öffneten, sobald sie sich näherten.

 

Victorias Augen weiteten sich, als sie eintraten. Lange Tische reihten sich im Hauptteil des Innenraums aneinander, jeder einzelne von ihnen dicht mit Männern und Frauen besetzt. Die Tische waren mit Speisen und Bierkrügen beladen und die Trinkbecher waren aus Tierhorn gefertigt.

 

Am hinteren Ende gab es ein Podest, auf dem er über allen anderen saß: Jarl Ragnar, in Erwartung seiner Frau, vermutete Victoria.

 

Freyja führte Victoria nach vorne. Erneut wurde sie von Hunderten von Augenpaaren bestaunt. Sie bemerkte, dass einige der Frauen sie missbilligend ansahen, aber sie verstand, warum das so war. Vermutlich wünschten sie sich, an ihrer Stelle zu sein.

 

Ragnar stand auf und streckte Victoria seine beiden Hände entgegen. "Willkommen, Osanne, zu meinem Festmahl. Dies ist eine besondere Nacht, in der wir Freyja feiern, die Göttin des Krieges und des Todes, des Fleisches und der Fruchtbarkeit ... und des Goldes!" Seine Leute jubelten, stampften mit den Füßen und schlugen mit den Fäusten auf die Tische. Victoria fühlte sich wie betäubt, als er sie zu sich zog und sie auf einen Platz neben sich setzte, von dem aus sie die Halle überblicken konnte.

 

Sie spürte elektrische Impulse durch ihren Körper pulsieren und die Hitze, die in ihr aufstieg, ließ ihren Hals und ihre Brust erröten. Er hob ihre Hand an seine Lippen und küsste sie, woraufhin sie noch mehr errötete. Ragnar reichte ihr einen Becher mit Wein. Sie wusste, dass sowohl der Becher als auch der fremde Wein Kriegsbeute waren, aber sie nahm die Erfrischung dankbar an.

 

"Jetzt iss", wies er sie an, laut genug, damit die Leute in der Nähe es hören konnten, "denn heute Abend wirst du eine Menge Energie brauchen." Sein Grinsen schien sich über die gesamte Breite seines Gesichts zu erstrecken. Er war gleichsam ein hungriger Wolf und ein kleiner Junge voller Vorfreude darauf, dass er genau das bekommen würde, was er wollte.

 

"Heute Nacht, Osanne, bist du die Göttin Freyja, und dir soll bis zum Morgengrauen gehuldigt werden."

 

Die Männer standen allesamt auf und jubelten. Sie bemerkte, dass einige von ihnen sogar ihre erigierten Schwänze in den Händen hielten. Die Frauen lachten. Lachten sie über sie oder über die Männer?

 

Victoria sah sich nach der Frau um, die sie gebadet hatte, konnte sie aber nicht entdecken. Sie wandte sich Ragnar zu und hoffte, bei ihm Rückhalt zu finden, aber er war gerade dabei, mit seinen Zähnen eine Lammkeule zu zerfleischen. Sie war erregt von ihm, erregt von der Vorstellung, wie seine muskulösen Arme sie festhielten, aber sie hatte das Gefühl, dass diese Zeremonie, wie auch immer sie aussehen mochte, mehr beinhalten würde, als sie sich erhoffte.

◊ ◊ ◊ ◊ ◊

Episode 28: Eine nordische Göttin

Victoria sah sich in dem Festsaal um. Die Hitze, die durch die vielen Körper, die Fackeln und das offene Feuer erzeugt wurde, machte nicht nur das Atmen fast unmöglich, auch der Gestank der Leiber und des gebratenen Fleisches bereitete ihr Übelkeit. Die Krieger und ihre Frauen machten immer mehr Lärm, je mehr Bier sie in ihre Kehlen schütteten. Es dauerte nicht lange, bis Streitereien ausbrachen, die meist dadurch geschlichtet wurden, dass ein Nachbar die Köpfe zusammenschlug oder eine Drohgebärde mit einer der furchterregenden Streitäxte machte, die sie alle trugen.

 

Irgendwann legte Ragnar seine Lammkeule weg, leerte einen Becher Bier in einem Zug und stieß einen herzhaften Rülpser aus. Victoria sah ihn voller Abscheu an, was nur noch mehr Gelächter von Ragnars Männern provozierte. Auch Ragnar hatte den Ausdruck bemerkt und lachte mit ihnen.

 

"Verzeihung", sagte er und neigte den Kopf in ihre Richtung, "es scheint, unsere Manieren sind nicht nach Eurem Geschmack? Vermutlich rülpst oder furzt in Eurem Land niemand?"

 

Jetzt war es Victoria, die lachen musste. "Es tut mir leid. Das war wirklich ungehobelt von mir. Tatsächlich sind meine Landsleute Experten in beidem und halten Rülpsen und Furzen für äußerst unterhaltsam."

 

Ragnars Augen funkelten. Sie hatte es bisher geschickt vermieden, ihn oder seine Leute zu brüskieren, aber sie konnte kaum erklären, dass sie ihren Ekel nur gezeigt hatte, weil es in der Halle keine moderne Lüftung gab. Allerdings bewies es ihr, dass er ein intelligenter Mann mit Sinn für Humor war, der zudem noch charismatisch und damit überaus attraktiv war. Sie ermahnte sich jedoch, dass er immer noch ein Wikinger war, und die hatten einen furchterregenden Ruf in Bezug auf ihren Umgang mit Frauen.

 

Ragnar stand auf und schlug mit dem Stiel seiner Axt auf den Tisch. Die Feiernden verstummten und blickten gebannt zu ihrem Anführer; selbst diejenigen, die kaum noch in der Lage waren, den Kopf vom Tisch zu heben, schafften es, ihre Augen auf ihn zu richten.

 

Mit feierlichem Ernst verkündete Ragnar: "Lasst die Zeremonie zu Ehren der Göttin Freyja beginnen. Sie gibt uns Mut im Kampf, segnet unsere Felder mit Ernte und schenkt uns unsere Kinder. So wie Thors mächtige Kraft mit dem Donner über den Himmel grollt und Odin die Welt formt, so bringt uns Freyja den Reichtum dieser Welt, den wir eines Tages, so die Götter wollen, mit nach Walhalla nehmen werden. Lasst uns sie nun auf die Weise ehren, die unsere Götter für rechtmäßig erklärt haben."

 

Gewaltiges Gebrüll ertönte und die Wachen stießen die Türen auf und ließen einen Schwall kalter Luft in die Halle. Victoria spürte sie auf ihrem Gesicht und atmete tief ein, in der Hoffnung, dass sie bald nach draußen kommen würde. Während sich die Leute in einer für ihre Begriffe ziemlich ungeordneten Weise auf den Weg zu den Ausgängen machten, wandte sich Ragnar ihr zu und reichte ihr die Hand. "Es ist Zeit, Osanne, dass wir die Feierlichkeiten anführen."

 

Victoria legte ihre Hand in seine und spürte wieder den Strom durch ihren Körper jagen. Sie ließ sich von ihm nach draußen und durch eine Ehrengarde führen, die von der Halle zu einem freien Platz führte, auf dem ein niedriges, mit Blumen, Grün und einer Art Altar geschmücktes Podest vor einem hoch aufragenden, noch nicht entzündeten Freudenfeuer stand.

 

Die Menge grölte und stampfte auf den Boden, als sie und Ragnar zwischen ihnen zu dem Podest schritten. Er sprang darauf und beugte sich vor, um sie neben sich hochzuziehen. Er warf seinen großen Bärenfellmantel auf den Altar und riss sich das Lederwams, das er darunter trug, vom Leib, sodass die prallen Muskeln seines Oberkörpers zum Vorschein kamen. Seine tätowierten Arme waren mit einer Reihe von silbernen Armbändern geschmückt, die im Fackelschein schimmerten. Victorias Blicke wurden von seinem Halsreif angezogen, dessen Enden mit zwei riesigen blauen Steinen besetzt zu sein schienen. Sicherlich Saphire, mutmaßte Victoria.

 

Ragnar stemmte beide Fäuste in die Luft und stieß ein wolfsähnliches Heulen aus, das Victoria die Haare auf den Armen zu Berge stehen ließ. Die Menge erwiderte das Heulen, bis die Luft von den gellenden Geräuschen erfüllt war. Victoria zitterte. Ihr war klar, dass es eine Handlungsaufforderung sein musste.

 

Der Jarl drehte sich zu ihr um und Victoria konnte an der Beule in seiner Lederhose sehen, dass er voll erigiert war. Er zog sie zu sich herum, griff wortlos mit beiden Händen in den Ausschnitt ihres Kleides und riss es bis zu den Oberschenkeln auf. Sofort musste sie an William denken. Doch diesmal war sie vor einer ganzen Menschenmenge entblößt. Sie spürte, dass Osanne mit all dem vertrauter war als eine Frau aus dem 21. Jahrhundert und dass sie das Ganze am besten würde überstehen, vielleicht sogar genießen können, wenn sie sich voll und ganz darauf einließ, Osanne zu sein.

 

Mit geübten Händen zog Ragnar ihr das Kleid von den Schultern und weiter herunter, bis es an ihren Füßen lag. Er hob sie heraus und auf den Altar, ließ seine Hose fallen und kickte sie zur Seite. Die Länge und der Umfang seines Schwanzes versetzten Victoria in Erstaunen. Sie hatte noch nie einen von solch beeindruckenden Ausmaßen gesehen. Sie atmete scharf ein und fragte sich, ob sie eine derartige Waffe, denn so sah es für sie aus, überhaupt unterbringen konnte.

 

Im Fackelschein stand er über ihr, die Spitze seines Schwanzes glitzerte. Victorias Blick blieb an seinen Eiern hängen, die schwer und voll herabhingen, und ihre Reaktion ließ Ragnars Penis noch deutlicher auf sich aufmerksam machen. Sie lag mit geschlossenen Beinen da, unsicher, was genau als nächstes passieren würde. Sie war sich überaus bewusst, dass alle zuschauten, und die Versuchung, die Augen zu schließen, war groß, aber sie konnte ihren Blick nicht von diesem Mann abwenden, der zu ihren Füßen stand.

 

Mit festem Griff spreizte er ihre Knie und zog sie an den Rand des Altars. Ragnar öffnete ihre Beine, sodass er ihre Muschi sehen konnte, und atmete tief ein, als würde er an einem guten Wein schnuppern. Victoria wusste, dass sie feucht war und dass er ihre Erregung sehen und riechen konnte. Einen Moment lang schaute er Victoria direkt in die Augen, sein Blick unergründlich.

 

Er hielt sich an ihren Schenkeln fest und brachte sie völlig aus dem Konzept, als er seinen Kopf senkte und sie seine Zunge an ihrer Pussy spürte. Er erkundete jede Falte und drang sogar in sie ein, bevor er schließlich mit der Zunge über ihren pulsierenden Lustknopf strich. Victoria stemmte ihm ihre Hüften entgegen und schrie vor Vergnügen auf.

 

Die Menge jubelte. Ragnar umkreiste und liebkoste weiter ihre Klitoris. Victoria spürte, wie ihre Säfte und sein Speichel in die Spalte zwischen ihren Arschbacken tropften. Die Spannung stieg rapide an, ihr Atem ging stoßweise. Sie konnte sich nicht dagegen wehren, jedes Mal aufzuschreien, wenn er sie kurz vor den Höhepunkt brachte und dann wieder von ihr abließ. Victoria wollte ihn anflehen, einfach weiterzumachen, aber sie wusste, dass er sie erst kommen lassen würde, wenn er bereit war. Außerdem waren die Empfindungen so wunderbar, dass sie nicht wollte, dass sie vorübergingen.

 

Plötzlich steigerte er seinen Rhythmus und Victoria ertappte sich dabei, wie sie sich an beiden Seiten des Altars festklammerte, während sie sich seinem Mund entgegen schob. Die Explosion, die durch ihren Körper fuhr, machte sie für Sekunden blind und hinter ihren Augenlidern sprühten Funken, als wäre sie von einem grellen Licht geblendet worden. Ragnar hielt immer noch ihre Beine fest und sah zu, wie sie wieder und wieder zuckte, als hätte ihr Körper die Kontrolle über ihren Verstand übernommen und handle nun autonom.

 

Schließlich gewann Victoria die Gewalt über ihre Atmung zurück und konnte ihre Augen öffnen und Ragnar ansehen, dessen Gesicht und Bart mit ihren Säften verschmiert waren. Der intensive Geruch erfüllte die Luft um sie herum und sie richtete ihren Blick auf seinen Schwanz. Sie empfand ein verzweifeltes Verlangen danach, ihn in sich zu spüren, hob ihre Hüften vom Bärenfell und drängte sich ihm voller Hingabe entgegen. Die Menge jubelte und stampfte, und diese Energie führte dazu, dass Victoria ihn noch mehr begehrte.

 

Ragnar umfasste ihren Po, eine geschwungene Backe in jeder seiner großen Hände, und richtete seinen Schwanz auf, bereit, in sie einzudringen. Mit ihren Blicken trieb sie ihn an. Tu es, forderte sie lautlos. Sie spürte, wie die Spitze seines Schwanzes sie berührte, und dann rammte er ihn so fest in sie hinein, dass sie ihren Rücken krümmte und schrie. Sie fühlte sich, als müsste sie bersten. Ragnar blieb einen Moment lang ganz still, damit sie sich an das Gefühl gewöhnen konnte. Victoria vernahm einen Trommelschlag, der die fast vollkommene Stille durchbrach. Er hallte in der Nachtluft wider. Ragnars Stöße fielen in den langsamen Takt ein. Die Klänge versetzten Victoria an einen anderen Ort. Ihr Körper öffnete sich mehr und mehr für den Schwanz, der immer tiefer und schneller in sie eindrang, als der Rhythmus sich veränderte. Sie schwebte durch die Luft wie ein großer Raubvogel. Die Trommel schlug schneller und seine Stöße folgten dem Rhythmus. Sie hörte die Leute singen, und das schien sie noch weiter aus ihrem Körper herauszutragen, bis zu dem Punkt, an dem sich ihre Körpersinne einzig auf ihre Muschi und seinen Schwanz konzentrierten.

 

Victoria spürte, wie sich ihre eigenen Hüften dem rhythmischen Schlag der Trommel fügten. Sie und Ragnar bewegten sich gemeinsam in einem Rausch von Stößen, alles andere war für sie bedeutungslos. Sie spürte sie kommen, die Flutwelle der Lust, in der sie alles loslassen konnte. Sie konnte und wollte sich nicht mehr beherrschen und stieß einen Schrei aus, wie sie ihn noch nie zuvor von sich gegeben hatte. Er kam aus einem verborgenen Ort tief in ihrem Inneren. Der Grad der Ekstase, den sie fühlte, war neu für sie, und sie erschauderte erneut, als Ragnar schrie und seinen Samen in sie ergoss. Victorias Muschi klammerte sich an seinen pulsierenden Schwanz, hielt ihn fest, während er in ihr zuckte und pochte. Sie wollte ihn so lange in sich festhalten, wie sie nur konnte.

 

Ragnar zog sich langsam zurück und Victoria bemerkte, dass sein Schwanz, obwohl er weicher geworden war, sich bereits wieder aufrichtete. Er sagte etwas zu der Menge, das sie nicht ganz verstehen konnte, aber als einer der Krieger das Lagerfeuer entzündete und die Menge klatschte und jubelte, nahm sie an, dass dies ein Zeichen dafür war, dass die Feierlichkeiten nun offiziell begonnen hatten.

 

Victoria hatte bisher nicht versucht, sich aus ihrer Rückenlage aufzurichten. Tatsächlich war sie sich nicht sicher, ob sie sich überhaupt bewegen konnte. Ihr Körper fühlte sich schwer an, so schläfrig und gesättigt, dass sie sich auf dem Bärenfell hätte zusammenrollen und einschlafen können.

 

Sie spürte, wie Ragnar sich ihr wieder näherte. Jetzt war er neben ihrem Gesicht, sein Schwanz stieß gegen ihre Wange. Instinktiv wandte sie ihm ihr Gesicht zu und er rieb die feuchte Spitze an ihren Lippen. Sie roch die vermischten Flüssigkeiten an ihm, öffnete erregt ihren Mund und nahm ihn in sich auf. Victoria fuhr mit ihrer Zunge an der empfindlichen Unterseite entlang und genoss es, wie sich Ragnars Schwanz in ihrem Mund verhärtete und ausdehnte. Sie griff an die Wurzel des Schafts, das erste Mal, dass sie seinen Schwanz mit den Händen berührte, und spürte, wie das Blut darin pulsierte. Er war so dick, dass sie ihre Finger kaum darum schließen konnte. Sie richtete sich auf und stützte sich auf einen Ellbogen, sodass sie ihren Kopf freier bewegen konnte. Er packte sie nicht an den Haaren oder am Kopf, wie sie erwartet hatte. Offensichtlich wollte er ihr Freiheit lassen. Sie leckte und lutschte seinen Schwanz mit Genuss, wollte ihm Freude bereiten, auf Augenhöhe. Als er in ihren Mund spritzte, kostete sie seinen Geschmack aus und hielt ihn dort fest, bevor sie ihn losließ. Dann leckte sie seinen Schwanz sauber und küsste die Spitze.