Ben und Lasse - Agenten sitzen in der Falle - Harry Voß - E-Book

Ben und Lasse - Agenten sitzen in der Falle E-Book

Harry Voß

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Beschreibung

Eigentlich wollen die Eltern von Ben und Lasse bloß das leer stehende Haus einer kürzlich verstorbenen Verwandten nach brauchbaren Gegenständen durchsuchen. Während sich die Erwachsenen in Akten und Ordner vertiefen, finden die Agentenbrüder im Keller und auf dem Dachboden Spuren, die auf ein dunkles Familiengeheimnis hinweisen, das bis in die grausame Zeit des Zweiten Weltkriegs hineinreicht. Richtig unheimlich wird es, als sie bei einer nächtlichen Geheimaktion die Umrisse einer blassen Gestalt im Gebüsch erkennen. Sind die Gerüchte, die sich um das Haus ranken, etwa wahr? Ab 8 Jahre. Bisher erschienen: Ben & Lasse - Agenten mit zu großer Klappe Ben & Lasse - Agenten ohne heiße Spur Ben & Lasse - Agenten außer Rand und Band Ben & Lasse - Agenten hinter Schloss und Riegel Ben & Lasse - Agenten als Piratenbeute Ben & Lasse - Agenten sitzen in der Falle

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Harry Voß

Ben & Lasse

Agenten sitzen in der Falle

www.bibellesebund.net

Harry Voß, Jahrgang 1969, ist hauptamtlich für den Bibellesebund e.V. tätig und leitet dort den Bereich Arbeit mit Kindern.

Nach dem Megaseller Schlunz hat Harry Voß mit Ben & Lasse eine neue erfolgreiche Buchreihe für Kinder ab 8 Jahren ins Leben gerufen.

Mit seiner Familie lebt Harry Voß in Gummersbach.

Impressum

Eine Koproduktion des Bibellesebund Verlags, Marienheide mit

SCM Verlag in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Holzgerlingen.

© 2021 Bibellesebund Verlag, Marienheide

und SCM Verlag in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Holzgerlingen

© 2021 der E-Book-Ausgabe

Bibellesebund Verlag, Marienheide

Alle Rechte vorbehalten

https://shop.bibellesebund.de/

Autor: Harry Voß

Coverillustration: Georg Design, Münster (www.georg-design.de)

Covergestaltung: Luba Ertel, Marienheide

ISBN 978-3-95568-466-2

Hinweise des Verlags

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf - auch teilweise - nur mit Genehmigung des Verlags wiedergegeben werden.

Abhängig vom eingesetzten Lesegerät kann es zu unterschiedlichen Darstellungen des Textes kommen.

Noch mehr E-Books des Bibellesebundes finden Sie auf

https://ebooks.bibellesebund.de

Inhalt

Titel

Impressum

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1

Ich weiß noch nicht, ob dieses Wochenende ein aufregendes wird. Es könnte sein, dass wir richtige Schätze finden. Verschollene Juwelen in einer alten Kiste im Keller. Oder eine verborgene Schmuckkiste unter dem Bett oder hinter dem Kleiderschrank. Eine Schatzkarte. Einen Geheimgang. Aber eigentlich fürchte ich, dass wir bloß ein langweiliges Wochenende verbringen, an dem Mama und Papa den ganzen Tag in einem heruntergekommenen Haus herumwühlen, alte Klamotten wegwerfen, unzählige Ordner mit Papieren durchstöbern und wir am Ende nach Hause fahren, ohne einen Schatz gefunden zu haben.

Wir sind mit dem Auto unterwegs nach Süddeutschland. Papa fährt, Opa Heinrich sitzt auf dem Beifahrersitz. Mama, mein Bruder Lasse und ich sind zu dritt auf der Rückbank eingequetscht. Lasse, zwischen Mama und mir, schmiert unentwegt in seinem neuen Notizblöckchen herum, das er sich vor ein paar Tagen gekauft hat. Hin und wieder zeigt er mir stolz seine Kritzeleien: „Schau, Ben. Erkennst du das? Das ist der Schatz, den wir finden werden! Ein Goldschatz!“

Ich kann auf dem Block beim besten Willen nichts erkennen, das aussieht wie ein Schatz. Trotzdem sage ich: „Aha. Sehr schön.“ Dann schaue ich wieder aus dem Fenster und male mir in Gedanken aus, was wir in den kommenden Tagen alles finden und entdecken könnten oder auch nicht.

Unser Ziel ist ein Haus in der Nähe von München, in dem bis vor Kurzem eine entfernte Tante mit Namen Gertrud gewohnt hat. Wenn ich es richtig verstanden habe, war sie die Tante von Opa Heinrich. Krass, dass die überhaupt noch so lange gelebt hat, denn Opa ist auch schon über 70. Gertrud ist vor ein paar Wochen mit 92 Jahren gestorben. Jetzt steht ihr Haus leer und gehört niemandem, weil die Frau keine Kinder hatte. Und ihr Ehemann Hubert lebt schon ganz lange nicht mehr.

Irgendein Mensch aus dem Dorf, der sich bis zuletzt um Tante Gertrud gekümmert hat, hat bei Opa Heinrich angerufen: Die nächsten Verwandten sollen jetzt bitte kommen und sich anschauen, ob es im Haus noch brauchbare Gegenstände gibt oder ob da vielleicht sogar einer der Verwandten drin wohnen will. Opa braucht kein zweites Haus. Anschauen will er es sich trotzdem. Vielleicht findet er dort ja Familienfotos von früher oder andere Dinge, die er noch gebrauchen kann. Außerdem muss geregelt werden, was mit dem Haus passiert: Ob es verkauft werden soll, vermietet oder sonst was. Dafür sind nämlich die nächsten Verwandten zuständig.

Opa hat Mama und Papa gefragt, ob sie nicht mit ihm nach Bayern fahren könnten, um da ein bisschen herumzustöbern. Und die haben nun dieses verlängerte Wochenende dafür ausgesucht: Der Donnerstag ist ein Feiertag, am Freitag haben Lasse und ich schulfrei und Papa muss auch nicht zur Arbeit. So haben wir vier Tage Zeit, um dort nach Schätzen zu suchen.

Heute ist Mittwoch. Nach der Schule sind wir losgefahren. Bis nach München brauchen wir einige Stunden. Es ist eng im Auto und Opa muss andauernd zur Toilette, darum halten wir an fast jeder Raststätte, die auf dem Weg liegt. Dazwischen erzählt er von früher und dass er die verstorbene Tante gar nicht richtig gekannt hat. Es muss da irgendeinen Familienstreit gegeben haben, als er noch klein war. Jedenfalls kann er sich auch nicht erinnern, jemals in dem Haus gewesen zu sein, das wir jetzt aufsuchen werden.

„Schau her, Ben“, kommt es wieder von Lasse, „ich kann schon sehr gut schreiben. Aber nicht nur das. Ich kann sogar Geheimschrift schreiben!“ Er hält mir seinen Block unter die Nase. „Kannst du lesen, was hier steht?“

Lasse ist sechs Jahre alt und geht in die erste Klasse. Ich fürchte, er ist dort nicht der Beste im Lesen und Schreiben, denn normalerweise lässt er sich von mir alles vorlesen. Er behauptet immer, er könne noch nicht lesen und er müsse das auch nicht, denn immerhin sei er erst im ersten Schuljahr. Heute dagegen kommt er sich wie ein Schreib-Profi vor. Mit seiner Erstklässler-Schrift hat er mit riesigen Buchstaben aufgeschrieben: „NEB ASSEL“.

„Was soll das denn heißen?“, frage ich.

„Das sind unsere Namen“, erklärt er stolz. „BEN und LASSE. Aber damit man es nicht herausfindet, habe ich sie in Geheimschrift geschrieben. Klasse, was?“

„Ja, klasse, Lasse.“ Ich bin nicht wirklich an seinen Spielchen interessiert. „Und wie lautet der Schlüssel?“

„Schlüssel? Was denn für ein Schlüssel?“

„Na, irgendwie muss man das Rätsel ja lösen können. Wenn man etwas in Geheimschrift aufschreibt, muss man selbst doch später noch wissen, wie man es wieder löst. Oder wenn man eine Botschaft an jemand anderen schreibt, die nur der andere lesen können soll, dann muss derjenige wissen, wie man das wieder entschlüsselt. Also, wie man das richtig lesen kann.“

„Tja, da staunst du, was?“ Lasse grinst, als hätte er das Geheimschrift-Schreiben gerade erst erfunden. „Das verrate ich natürlich nicht, sonst ist es ja nicht mehr geheim.“

„Ach so. Ja. Klar.“ Ich schaue aus dem Fenster.

„Na gut, ich verrate es dir“, schiebt Lasse hinterher. „Ich habe die Wörter einfach rückwärts geschrieben.“ Wieder hält er mir den Block hin. „Ben heißt rückwärts NEB. Und Lasse heißt rückwärts ASSEL.“

„Da stimmt aber was nicht. Lasse heißt rückwärts ESSAL.“

„Ach so.“ Er schaut sich seine Buchstaben genauer an. „Mensch, dann ist es ja noch geheimer als geheim! Es ist rückwärts geschrieben und dann auch noch die Buchstaben vertauscht! Da kommt kein Mensch drauf!“

„Nee. Wirklich nicht. Du bist echt der Geheimschriften-Meister.“ Ich schaue wieder zum Fenster raus.

„Ja, findest du? Prima! Ich muss ja auch ein Geheimschriften-Meister sein. Denn wir sind doch die Meister-Agenten!“

„Das stimmt. Hätte ich fast vergessen.“

Lasse beugt sich nach vorne: „Opa, wusstest du, dass Ben und ich Meister-Agenten sind?“

Opa lacht. „Ja, ich glaube, das hast du schon das eine oder andere Mal erzählt.“

„Wenn wir groß sind, werden wir Polizisten!“, erklärt Lasse. „Wie Papa. Was, Papa?“

„Davon bin ich überzeugt“, grinst Papa.

Auch wenn das aus dem Mund meines kleinen Bruders etwas lächerlich klingt, hat er doch recht. Für uns beide steht unser Berufswunsch jetzt schon fest. Wir werden Polizisten. So wie Papa. Also – ich zumindest. Ob Lasse so ein guter Polizist wird, bezweifle ich. Und mit sechs Jahren kann man das auch noch nicht wirklich wissen. Da will man ja alle zwei Wochen etwas anderes werden. Aber ich bin immerhin schon elf Jahre alt und gehe in die fünfte Klasse. Da muss man sich schon Gedanken um die Zukunft machen. Und weil Papa ein richtig guter Polizist ist, will ich das auch werden. Ich habe schon hier und da mitgeholfen, Schmuggler oder andere Ganoven zu fangen. Um Weihnachten herum, als ich zum ersten Mal Papa bei einem Fall geholfen habe, habe ich mir sogar eine Anstecknadel gebastelt mit der Aufschrift: „Agent Benjamin Baumann“. Und weil Lasse mir ein bisschen bei der Aufklärung geholfen hat, habe ich ihm zu Weihnachten auch einen Anstecker geschenkt. Darauf steht: „Agent Lasse Baumann“. Er ist aus Goldpapier ausgeschnitten und hinten mit einer Sicherheitsnadel beklebt. Sieht etwas peinlich aus, aber Lasse liebt seine Agentennadel. Seitdem jedenfalls bin ich Agent. Geheimagent natürlich. Denn andere müssen das nicht wissen, sonst machen sie sich nur lustig. Lasse dagegen muss allen auf die Nase binden, dass er ein Agent ist, und gleich darauf seine Agentennadel herumzeigen.

„In einer Stunde sind wir da“, kündigt Papa jetzt an.

„Das ist gut“, erwidert Opa. „Können wir trotzdem noch mal bei der nächsten Raststätte anhalten? Ich glaube, ich muss mal aufs Klo.“

2

Das Dorf, in dem Tante Gertrud gewohnt hat, heißt Fremding. Wir halten an der Hauptstraße vor einem großen Haus, das gar nicht so alt aussieht.

„So, alles aussteigen!“, weist Papa an.

„Das soll ein altes Haus sein, in dem ein Schatz versteckt ist?“, blökt Lasse, während er vom Rücksitz rutscht.

„Nein“, sagt Mama. „Das ist unsere Pension. Hier werden wir schlafen.“

„Schlafen wir gar nicht in dem Haus von der alten Tante?“

„Nein.“ Mama grinst, öffnet den Kofferraum und holt eine Reisetasche heraus. „Wir wissen ja gar nicht, in welchem Zustand das Haus ist. Und da möchte ich, ehrlich gesagt, nicht übernachten.“

„Ich hätte das cool gefunden“, sagt Lasse.

Mama wuschelt Lasse mit der Hand über den Kopf. „Das kann ich mir denken.“

Aus der Pension kommt eine Frau mit schulterlangen schwarzen Haaren, die an einigen Stellen schon etwas grau sind. Sie ist ungefähr so alt wie Mama und Papa. „Da seid ihr ja endlich“, beginnt sie ohne weitere Begrüßung. „Wir warten schon seit Stunden!“

Papa zieht einen Koffer aus dem Auto und schlägt den Kofferraumdeckel zu. „Wir haben auch eine weitere Anreise als ihr und wir mussten hier und da eine Rast einlegen.“

„Na ja, jetzt seid ihr ja da.“ Sie gibt Opa einen flüchtigen Kuss auf die Wange. „Hallo, Onkel Heinrich. Ich hab schon mit Herrn Dumpferl gesprochen. Der ist jederzeit bereit, uns ins Haus zu lassen. Wir müssen ihm nur Bescheid sagen, wenn wir so weit sind.“

„Dürfen wir vielleicht erst mal ankommen?“, fragt Papa gereizt.

„Na klar. Kommt rein. Ich hab für euch schon mal die Zimmerschlüssel besorgt. Ihr habt Zimmer 14, das ist im oberen Stockwerk. Es ist eigentlich nur ein Doppelzimmer, aber sie haben zwei Kinderbetten reingeschoben.“ Jetzt entdeckt sie mich und kommt auf mich zu. Ich habe gerade meinen Rucksack vom Rücksitz geholt. „Ach du meine Güte, bist du groß geworden. Du bist Benjamin, richtig?“ Sie streckt ihre Hand aus, aber nicht, um mir die Hand zu schütteln, sondern um mir über den Kopf zu wuscheln. Schnell ziehe ich meinen Kopf nach hinten. Ich habe meine Haare lange vor dem Spiegel gestylt. Die darf man nicht zerstrubbeln. Die Frau merkt das und zieht ihre Hand wieder zurück. „Oh, Junge, Junge. Einen eigenen Kopf hast du auch schon, was? Mann, ist das lange her, dass wir uns das letzte Mal gesehen haben. War das auf Onkel Heinrichs 70. Geburtstag? Da warst du doch noch ein ganz kleiner Junge. Dann bist du ja jetzt bestimmt schon neun oder zehn.“

„Ich bin elf.“

„Was? Also, wie die Zeit vergeht!“ Sie dreht sich zur Seite und tätschelt Lasses Wange. „Ach, dann bist du der kleine Lars. Ja?“

„Ich heiße Lasse.“

„Ach, ja, richtig. Lasse. Und wie alt bist du? Nicht dass ich schon wieder daneben liege.“

„Ich bin sechs! Und ich gehe schon in die erste Klasse!“

„Was, du gehst schon zur Schule? Kinder, wie die Zeit vergeht!“ Sie kichert albern. Dann dreht sie sich Mama und Papa zu und gibt ihnen einen unsichtbaren Kuss neben die Wange. „Hallo Jan, hallo Julia. Hattet ihr eine gute Fahrt?“

„Es ging so“, antwortet Mama. Ich sehe ihr an, dass sie jetzt schon von der Frau genervt ist.

„Na ja, kommt erst mal rein. Ich hab mir erlaubt, in eurem Zimmer mal die Fenster aufzureißen. Da hat es ziemlich gestunken.“

„Danke“, knurrt Mama und quetscht sich an der Frau vorbei, die sich im Türrahmen so breitmacht, als wollte sie die Tür bewachen.

Als ich an ihr vorbei will, grinst sie mich an und versucht, mir schon wieder mit der Hand durch die Haare zu fahren. Wieder ziehe ich meinen Kopf zur Seite. „Du weißt ja sicher noch, wer ich bin, oder?“ Sie zieht ihre Augenbrauen hoch, als hätte sie mir eine lustige Quizfrage gestellt.

Nein, ich weiß nicht mehr, wer sie ist. Aber ich habe auch keine Lust auf Ratespiele. Wie ein dummer Schuljunge brumme ich nur: „Ähm, nein …“

„Nicht?“ Sie beugt sich etwas zu mir herab. „Ich bin Nina, die große Cousine von deinem Papa.“ Sie kichert. „Also, eigentlich bin ich nur ein Jahr älter. Aber ich sag immer, ich bin die große Cousine.“

Ich nicke und versuche zu lächeln. Die Frau redet mir etwas zu viel. Endlich gelingt es mir, mich mitsamt meinem Rucksack an ihr vorbeizudrücken und ich gelange in den schmalen Flur dieser Pension. Es riecht nach gekochtem Essen und Schweißfüßen. Am Ende des Flurs kommt eine ältere Frau eine Treppe herunter. Sie ist sehr dünn, hat kurze graue Haare, trägt Wollpullover, Jeanshose und Turnschuhe, als sei sie eine Jugendliche. „Da seid ihr ja endlich“, begrüßt sie Mama und Papa, die gerade die erste Stufe der Treppe genommen haben. „Wir warten schon seit Stunden!“

„Hallo, Tante Margret“, sagt Papa ohne Begeisterung. „Wir hatten Vater im Auto und der musste im Fünf-Minuten-Takt aufs Klo.“

„Ach, mein Bruderherz,“ Margret geht geradewegs auf Opa zu, der noch unten im Flur steht, „ist es noch nicht besser geworden?“ Sofort wendet sie sich mir zu. „Meine Güte, bist du groß geworden. Bist du der kleine Lars? Als ich dich das letzte Mal gesehen habe, warst du noch so klein.“ Sie zeigt mit der Hand einen halben Meter über dem Boden an.

„Ich heiße Ben“, sage ich zerknirscht. „Und mein Bruder heißt Lasse.“

„Meine Güte, wie die Zeit vergeht.“ Sie sieht Lasse und schlägt ihre Hände vor der Brust zusammen. „Was, und du bist der kleine Bruder von dem großen Jungen? Warst du nicht erst neulich noch ein Baby?“

„Das ist lange her, dass ich ein Baby war.“ Lasse lässt sich seine gute Laune nicht nehmen. „Jetzt bin ich sechs und schon im ersten Schuljahr.“

Wieder klatscht die alte Dame einmal in die Hände. „Ach, du gehst schon in die Schule?“ Sie dreht sich zu mir um. „Dann gehst du sicher auch schon zur Schule.“

„Ich bin im fünften Schuljahr.“

„Meine Güte, wie die Zeit vergeht! Dann bist du ja schon ein kleiner Teenager!“

„Ich bin elf.“

„Wie unsre Carlotta, was?“

Nina ruft von der Haustür her: „Carlotta ist 13, Mama! Ronja ist elf!“

„Ach, ist ja richtig. Da kommt man auch schon mal durcheinander bei den vielen Enkelkindern.“

Mama und Papa gehen die Treppe nach oben. Ich folge ihnen. Irgendwie sind mir das eindeutig zu viele Leute hier im Flur. Und alle scheinen sich irgendwie zu kennen und miteinander verwandt zu sein. Was wollen die alle hier?

Plötzlich höre ich ein Getrampel und Getöse, als würde oben eine Herde Elefanten über den Flur laufen. Drei Kinder kommen mit lautem Gepolter die Treppe nach unten gerannt. „Da sind sie!“, ruft das eine von ihnen. Sie bleiben vor mir stehen, als erwarteten sie von mir eine Begrüßung. Ich bin aber noch so erschlagen von den vielen Leuten, dass mir die Worte fehlen. Die Erste von den dreien, die direkt vor mir stehen geblieben ist, könnte in meinem Alter sein. Sie hat lange Haare und trägt eine Brille. Das Kind direkt hinter ihr ist etwas jünger. Es hat blonde, kinnlange Haare und auf der einen Seite einen Ohrring. Trotzdem glaube ich, dass es ein Junge ist. Und noch eine Stufe weiter oben steht ein Mädchen, das auf jeden Fall älter ist als ich. Es ist im Gesicht geschminkt und mir fallen sofort die lackierten Fingernägel auf. „Du bist Benjamin!“, plärrt die Erste mich an, als wüsste ich nicht selbst, wie ich heiße.

„Ja.“ Mehr krieg ich nicht raus.

„Dann bist du Lars“, ruft sie Lasse zu.

Lasse scheint das lustig zu finden. Er kichert laut los. „Ich heiße Lasse. Und zu meinem Bruder könnt ihr Ben sagen.“

„Ben!“, sagt die Erste und grinst breit.

„Hallo Ben!“, kommt es von dem Blonden. „Ich bin Finn!“

„Ich bin Ronja!“, teilt die mit, die mir am nächsten steht.

„Und ich bin Carlotta“, haucht die Ältere und klimpert mit den Augen.

„Aha.“ Muss ich mir diese ganzen Namen merken? Die drei werden jetzt nicht die nächsten Tage pausenlos um uns herumspringen, oder?

„Hallo Carlotta!“, höre ich auch schon meinen Bruder von unten. „Wie alt bist du? Du hast dich ja schon im Gesicht angemalt!“

Die zwei Jüngeren auf der Treppe prusten los und spucken sich dabei in die Hände vor Lachen.

„Ich bin 13“, sagt Carlotta. „Und ihr?“ Sie schaut mich an. „Lass mich raten. Du bist zehn.“

„Ich bin elf.“

„Ich auch!“, schreit Ronja, als hätte sie gerade einen Preis gewonnen, und hopst auf der Treppenstufe.

„Ich bin neun“, sagt Finn, „aber im Sommer werde ich zehn.“

„Ich bin sechs“, ergänzt Lasse, „aber nach den Sommerferien werde ich sieben!“

„Sollen wir was spielen?“, fragt Finn fröhlich.

„Au ja!“, ruft Lasse. „Mama, darf ich?“

„Ja“, ruft Mama von oben, „aber bleibt in der Nähe. Wir wollen bestimmt gleich was essen.“

Finn donnert die Treppe nach unten zu Lasse. Ronja hinterher. „Kommst du auch mit, Ben?“

„Ich bringe erst mal meine Sachen ins Zimmer“, murmle ich leise und gehe nach oben.

Carlotta klimpert mit den Augen und stakst mit einem leichten Hüftschwung die Treppe nach unten. Wenn ich es mir recht überlege, habe ich jetzt schon keine Lust mehr auf dieses Wochenende.

3

Nach dem Abendessen gehen wir alle miteinander zu dem Haus der verstorbenen Tante Gertrud. Es befindet sich im selben Dorf, in dem auch unsere Pension ist. Aber wir müssen mindestens eine Viertelstunde laufen. „Laufen tut uns allen gut“, hat Nina beschlossen, und keiner hat ihr widersprochen.

Opa und Margret, die alte Frau mit der Jeanshose, gehen mit Nina voraus. Dahinter Mama und Papa, dann Lasse und ich und dahinter Carlotta, Ronja und Finn, die sich unentwegt in die Seite stoßen und sich beschimpfen, wer hier wen vom Gehweg schubst oder wem mit den Schuhen in die Hacken läuft oder aus anderen Gründen einfach doof ist.

Inzwischen habe ich die verwandtschaftlichen Zusammenhänge so halbwegs verstanden. Margret ist die Schwester von Opa Heinrich. Die Mutter von den beiden war die Schwester von der verstorbenen Hausbesitzerin Gertrud Ohl. Also war Gertrud Ohl die Tante von Opa und Margret. Nina ist die Tochter von Margret. Carlotta, Ronja und Finn sind die Kinder von Nina und damit die Enkel von Margret.

„Haben Hubert und Gertrud eigentlich ein Testament gemacht?“, höre ich Margret an Opa gerichtet fragen.

„Das werden wir ja gleich erfahren“, gibt der kurz angebunden zurück.

„Mama, was ist ein Testament?“, fragt Lasse, drängt sich dabei zwischen Mama und Papa und nimmt Mamas Hand.

Mama überlegt kurz, dann erklärt sie: „Also. Wenn jemand stirbt, dann gibt es Gesetze, die festlegen, wer all das bekommt, was der Verstorbene besessen hat. Wenn einer verheiratet war und Kinder hatte, geht der ganze Besitz an den Ehepartner und die Kinder über. Man nennt das ‚erben‘. Die Kinder und die Ehefrau erben den Besitz, wenn der Vater stirbt. Wenn es keine Kinder und keinen Ehepartner gibt, erben die Eltern oder Geschwister des Toten. Wenn die nicht mehr leben, wie hier bei Frau Ohl, dann erben die nächsten Verwandten. Das sind in diesem Fall die Kinder der Schwester. Also Opa und Tante Margret. Sie bekommen zu gleichen Teilen das Geld, das Haus und was immer die Verstorbene besessen hat.“

„Aha“, quakt Lasse, als hätte er das kapiert. Ich wette, der hat kein Wort verstanden. Das klingt ja selbst für jemanden wie mich ziemlich kompliziert.

Mama fährt fort: „Wenn aber jemand möchte, dass sein Besitz anders verteilt wird, als es im Gesetz geregelt ist, dann verfasst er ein ‚Testament‘. Das bedeutet, er schreibt genau auf, wer nach seinem Tod was bekommen soll. Da steht dann zum Beispiel: ‚Mein Haus vererbe ich meinen Kindern, das Auto bekommt der Onkel, das Geld soll unter meinen Nichten und Neffen aufgeteilt werden.‘ Und so weiter. Oder er legt fest, dass bestimmte Leute nichts bekommen sollen, die normalerweise etwas erben würden. Zum Beispiel: ‚Ich bestimme, dass mein ungezogener Sohn nichts erbt. Dafür soll meine Cousine das wertvolle Geschirr aus dem Wohnzimmerschrank bekommen.‘ Das alles steht in dem sogenannten ‚Testament‘. Wenn es kein Testament gibt, dann wird der Besitz so aufgeteilt, wie ich es eben aufgezählt habe. So ist es im Gesetz festgelegt.“

„Und wer erbt meinen Besitz, wenn ich mal gestorben bin?“, bohrt Lasse weiter.

„Deinen?“ Mama lacht. „Welchen Besitz meinst du denn?“

„Meine Holzeisenbahn zum Beispiel. Oder die Playmobil-Sammlung.“

Mama schmunzelt vergnügt. „Solange du noch nicht verheiratet bist und keine Kinder hast, erben wir Eltern deine Holzeisenbahn.“

Lasse kichert. „Was wollt ihr denn damit anfangen? Die soll lieber Ben bekommen!“

„Dann solltest du mal ein Testament schreiben und das festlegen.“

„Das mach ich auch!“ Lasse wendet sich an Papa: „Papa, hast du ein Testament geschrieben?“

„Nein.“ Papa schaut Mama an. „Aber das sollten wir unbedingt mal tun. Man weiß ja nie, wie schnell einem etwas zustößt.“

„Erbe ich dann deine Polizei-Uniform?“

Papa lacht. „Die gehört mir ja nicht. Die muss ich wieder abgeben, wenn ich kein Polizist mehr bin.“

„Und du, Opa?“ Lasse tippt von hinten Opa an, der direkt vor ihm hergeht. „Hast du ein Testament geschrieben?“

„Ja, das habe ich.“

„Und was steht da drin? Bekomme ich auch etwas?“

Opa dreht sich kurz zu Lasse nach hinten und macht ein wichtiges Gesicht. „Das Testament ist geheim. Es wird erst verlesen, wenn ich gestorben bin.“

„Wann stirbst du?“

Mama drückt Lasses Hand fester und schaut ihn streng an. „Lasse, bitte! Willst du etwa, dass Opa stirbt?“

„Nein, natürlich nicht. Aber ich will wissen, was in seinem Testament steht!“

Margret, die neben Opa geht, blinzelt ihn an: „Ja, das will ich auch wissen. Da gäbe es so einiges, von dem ich hoffe, dass du an mich gedacht hast.“

„So weit kommt es noch“, beschwert sich Opa, „dass ich hier auf offener Straße erzähle, wer von euch was bekommt!“ Er macht eine Kopfbewegung auf Margret zu. „Wenn ich mal unter der Erde bin, dann könnt ihr euch ohne mich um meinen Besitz streiten.“

Margret zieht eine Schnute, als sei sie beleidigt, aber sie grinst dabei. „Ach, Heinrich, wir streiten doch nicht.“

Lasse hört schon nicht mehr zu, sondern geht jetzt wieder neben mir. „Ich vererbe dir meine Eisenbahn. Ja? Aber du musst gut darauf aufpassen. Und meinen Agenten-Geheim-Block, den ich mir ganz neu gekauft habe. Und meine Biene-Maja-DVD-Box.“

„Deine Biene-Maja-DVDs kannst du behalten“, kommt es spontan von mir zurück.

„Wenn ich gestorben bin, dann brauche ich sie ja nicht mehr.“

„Du spinnst ja wohl!“ Ich schüttle den Kopf über diese verrückten Gedanken von meinem Bruder. „Wann hattest du denn vor zu sterben?“

„Das weiß ich nicht. Aber man kann ja nie wissen. Vielleicht werde ich mal bei einem unserer Agentenfälle von einem Verbrecher ermordet!“

„Du spinnst echt! Du stirbst nicht! Und damit Schluss!“ Ich habe wirklich keine Lust, mir jetzt schon auszumalen, wie das wäre, wenn Lasse einmal stirbt. Lasse soll nicht sterben. Und er soll auch nicht darüber reden. Ich merke, wie allein der Gedanke daran mir einen Stich in den Bauch versetzt. Genau genommen soll niemand von denen, die ich liebe, sterben. Auch Oma und Opa nicht. Ich weiß noch, wie vor ein paar Jahren Oma Mechthild gestorben ist, die Mama von Mama. Das war furchtbar. Mama hat tagelang nur geheult. Und ich war auch völlig fertig. So was brauche ich nicht noch mal.

4

„Wir sind da“, sagt Nina endlich und zeigt nach vorne.

Das Haus, auf das wir zugehen, liegt hinter einem gepflasterten Hof und einem winzigen Vorgarten beinahe direkt an der Straße. Es ist alt, groß, weiß verputzt und hat von außen gesehen mindestens zwei Stockwerke. Einige große Dachfenster lassen darauf schließen, dass auch der Dachboden weitere ausgebaute Zimmer hat. Seitlich vom Haus ist ein Garten zu sehen, in dem verschiedene Gemüsesorten wachsen. Außerdem eine große Wiese mit zwei Obstbäumen, die sich bis weit hinter das Haus erstreckt. Der Rand der Wiese zur Straße und zu den Nachbarn hin ist mit Sträuchern und Büschen bepflanzt. Auf dem Hof vor dem Haus könnten mindestens zwei Autos nebeneinander parken. Im Moment steht aber nur eins darauf. Ein dicker silberner VW Geländewagen, dessen Fahrertür sich sofort öffnet, als wir den Hof betreten. Ein Mann um die 50 steigt aus. Er hat kurz geschorene Haare, einen langen braunen Bart wie ein Wikinger und trägt eine braune Lederjacke mit einem Pelzkragen.

„Guten Abend“, beginnt er sofort, „mein Name ist Josef Dumpferl. Ich bin der Hausverwalter.“ Er gibt einem nach dem anderen die Hand, auch uns Kindern. „Schön, dass Sie es sich einrichten konnten zu kommen. Das Haus ist in einem guten Zustand. Aber wie Sie sich denken können, hat sich bei Menschen in einem gewissen Alter eine Menge Zeug angesammelt. Das müsste mal geordnet und sortiert werden. Einige Möbel könnten sich beim Verkauf als sehr wertvoll herausstellen. Aber das können Sie sich ja in Ruhe anschauen.“

„Gibt es denn ein Testament?“, fragt Margret geradewegs heraus.

„Bei den Ämtern ist nichts hinterlegt“, antwortet Herr Dumpferl. „Aber es würde mich nicht wundern, wenn Herr Ohl noch zu Lebzeiten eins verfasst hätte. Wenn, dann müsste es irgendwo im Haus zu finden sein. Aber Sie werden verstehen, dass ich es nicht gewagt habe, in den privaten Unterlagen von Herrn und Frau Ohl zu wühlen. Das überlasse ich Ihnen als den nächsten Angehörigen.“

Er holt einen Schlüsselbund aus seiner Tasche und geht die wenigen Stufen zur Haustür nach oben.

Wir anderen folgen ihm.

Die Haustür führt zunächst in einen winzigen Vorraum, der offensichtlich nachträglich an das Haus angebaut wurde. Durch eine weitere Tür kommt man in den eigentlichen Hausflur. Er ist groß. Drei Türen gehen in weitere Zimmer ab. Direkt links neben der Flurtür führt eine riesige Marmortreppe in den ersten Stock. An der Wand hängt etwas wie ein Bild, das aber mit einem Tuch zugehängt ist. Daneben ein großes Holzkreuz. Auf einem kleinen Schränkchen stehen mehrere abgebrannte Kerzen. Es riecht nach blank geputztem Holzboden und alten Möbeln, aber auch nach Kerzenqualm und irgendwie merkwürdig, wie nach verbrannten Kräutern. Nina hebt vorsichtig den Stoff über dem Bild an der Wand hoch. Ich kann erkennen, dass darunter ein Spiegel hängt.

Herr Dumpferl betritt durch die Tür auf der rechten Seite den ersten Raum. Alle gehen ihm hinterher und befinden sich in einem großen Wohnzimmer. Mir fallen sofort die vielen Kerzen auf, die auch hier überall herumstehen: auf den Tischen, auf kleinen Regalen, sogar auf dem Kaminsims. Die meisten sind bis fast nach unten abgebrannt. Einige stecken in alten Kerzenleuchtern, die irgendwie unheimlich wirken. Neben ein paar alten Fotos hängen gleich mehrere schwarze Kreuze an den Wänden.

„Die gute Stube“, nennt Herr Dumpferl das und zeigt mit der offenen Hand durch den Raum.

Alle nicken. Margret fährt mit dem Zeigefinger über eine Nische im Wohnzimmerschrank und schaut sich anschließend ihren Finger an, ob er staubig geworden ist. Dann nickt sie noch mal. „Schön.“

Herr Dumpferl drängt sich an der Besichtigungsgesellschaft vorbei zur Tür heraus, geht durch den Flur in das nächste Zimmer, das genau gegenüber vom Eingang liegt. Wieder latschen ihm alle hinterher. Jetzt sind wir eindeutig in der Küche. Kühlschrank, Herd, Spüle, Hängeschränke – alles wie in einer normalen Küche, nur eben sehr alt. Auf der langen, dunklen Arbeitsfläche neben dem Kühlschrank stapeln sich alte Zeitschriften und Kataloge, Tablettenschachteln, Backbücher, einzelne Zettel, Fotos, Blöcke, Stifte, leere Obstschalen, jede Menge Kleinkram und wieder: Kerzen, Kerzenleuchter, Kerzenschalen. An den Wänden: Kreuze. Über der Eckbank hängt das Farbfoto von einem alten Mann in einer Uniform.

„Die Küche“, fasst Herr Dumpferl das alles zusammen. „Bis vor einem Jahr hat Gertrud, also Frau Ohl, hier noch selbst gekocht.“ Wieder nicken alle. Aber keiner sagt: „Schön.“ Mama pustet sich die Haare aus der Stirn und schaut Papa kritisch an.

„Ich finde das unheimlich hier“, flüstert Ronja ihrer Mutter zu.

Nina sieht sie nur streng an und zischt: „Sei still.“

Herr Dumpferl verlässt die Küche und beginnt die Treppe nach oben zu gehen.

„Was ist das für ein Zimmer?“, fragt Margret und zeigt auf die dritte Tür, die neben der Marmortreppe.

„Da geht es in den Keller“, antwortet Herr Dumpferl.

Margret zieht an dem Türgriff. Die Tür geht nicht auf.

„Man muss feste ziehen“, sagt Herr Dumpferl.

Margret zieht kräftiger. Nichts passiert.

Papa geht zu ihr und rüttelt mit beiden Händen am Türgriff. „Die ist abgeschlossen.“

„Kann sein“, sagt Herr Dumpferl. „Aber da ist wirklich nichts Interessantes.“

„Gibt es keinen Schlüssel?“ fragt Margret.

„Doch. Bestimmt. Aber ich hab keinen.“ Damit geht er weiter nach oben.

Wieder schaut Mama Papa an, diesmal rollt sie mit den Augen. „Na, super“, stöhnt sie leise. „Das kann ja heiter werden.“