Berlin MM-City Reiseführer Michael Müller Verlag - Gabriele Tröger - E-Book

Berlin MM-City Reiseführer Michael Müller Verlag E-Book

Gabriele Tröger

0,0
17,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Anders reisen und dabei das Besondere entdecken Mit den aktuellen Tipps aus den Michael-Müller-Reiseführern gestalten Sie Ihre Reise individuell, nachhaltig und sicher. Die deutsche Hauptstadt ist mehr als nur eine Reise wert – warum, erklären Michael Bussmann und Gabriele Tröger im Berlin-Reiseführer in der siebten Auflage. Dicht gepackte Informationen, alle Sehenswürdigkeiten von A-Z auf 336 Seiten mit 176 Farbfotos. Ein Berlin-Buch, wie kein anderes – abgefahren und angesagt, vornehm oder verrückt: 13 akribisch recherchierte und detailliert beschriebene Touren zeigen die reiche Kultur, Geschichte und ganze Pracht der Berliner Sehenswürdigkeiten samt Berlin-Tipps für eine erlebnisreiche Reise abseits der Top-Sehenswürdigkeiten. Dank 25 Karten plus Plan der S-Bahnen und U- Bahnen finden sich Berlin-Besucher im pulsierenden Berliner Stadt-Dschungel problemlos zurecht. Die Geheimtipps von Michael Bussmann und Gabriele Tröger führen in das Berlin der Berliner, von Underground bis Smart City, vom RAW-Gelände bis zu den Kollhoff-Towers, von Humboldt-Universität bis Friedrichstadt-Palast.Natürlich fehlen auch Kreuzberg, Berliner Mauer, Brandenburger Tor, Checkpoint Charlie, Alexanderplatz, East Side Gallery, Potsdamer Platz, Berliner Dom und Museumsinsel nicht. Ein Buch, prall gefüllt mit Reisetipps für Erstbesucher genauso wie für begeisterte Berliner Wiederholungstäter. Dazu eine kompakte Übersicht der vor Ort recherchierten und für Sie ausprobierten Restaurants, Hotels und Museen der Stadt. Ökologisch, regional und nachhaltig wirtschaftende Berliner Betriebe sind kenntlich gemacht. Ein Berlin-Reiseführer, so vielfältig wie die Stadt selbst.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Seitenzahl: 540

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhaltsverzeichnis
Unterwegs mit Gabriele Tröger und Michael BussmannOrientiert in BerlinDie Stadt, die anders istSightseeing-KlassikerSightseeing-AlternativenEssen gehenAusgehenShoppingWege durch BerlinTour 1: Vom Potsdamer Platz ins RegierungsviertelTour 2: MuseumsinselTour 3: Vom Alexanderplatz ins NikolaiviertelTour 4: Spandauer VorstadtTour 5: Rund um den Checkpoint CharlieTour 6: Tiergarten, Kulturforum und DiplomatenviertelTour 7: City WestTour 8: Schloss Charlottenburg und UmgebungTour 9: Prenzlauer BergTour 10: FriedrichshainTour 11: KreuzbergTour 12: SchönebergTour 13: NeuköllnJWD - Raus aus der CityTreptower ParkKöpenickFriedrichshagen und MüggelseeStasimuseum LichtenbergGedenkstätte HohenschönhausenGärten der Welt MarzahnSpandauDahlemGrunewaldWannseeAusflug nach PotsdamNachlesen & NachschlagenStadtgeschichteKunst und KulturVeranstaltungenNachtlebenSport, Spaß und SpaBerlin mit KindernBerlin (fast) umsonstAnkommen in BerlinRumkommen in BerlinÜbernachtenBerlin von A bis ZWas bringt der Bär auf die Waage?Berlin kompaktAlle MuseenAlle RestaurantsAlle Shopping-AdressenÜber dieses BuchÜbersichtskarten und PläneIndex
Alles im Kasten
Ins Zentrum der MachtAuf der Suche nach der DDR?Die U 6 im geteilten BerlinMoskau lässt grüßen: Monumentalbauten an der Karl-Marx-AlleeFlughafen Tempelhof: Vom Paradeplatz zum Kiter-EldoradoRadtour: Rund um den MüggelseeBerliner Siedlungen der Moderne – UNESCO-Welterbe seit 2008Radtour: Vom Großen Wannsee zum GriebnitzseeGrößenwahn GermaniaDie Mauer, die vom Himmel fielBerlin Kidz, Nomad, EMESS – Street Art in BerlinMauerradweg: Vom S-Bahnhof Bornholmer Straße zur OberbaumbrückeBerlins schönste Friedhöfe – wer liegt wo?Was bringt der Bär auf die Waage?
Kartenverzeichnis
Tour 1: Vom Potsdamer Platz ins RegierungsviertelTour 2: MuseumsinselTour 3: Vom Alexanderplatz ins NikolaiviertelTour 4: Spandauer VorstadtTour 5: Rund um den Checkpoint CharlieTour 6: Tiergarten, Kulturforum und DiplomatenviertelTour 7: City WestTour 8: Schloss Charlottenburg und UmgebungTour 9: Prenzlauer BergTour 10: FriedrichshainTour 11: KreuzbergTour 12: SchönebergTour 13: NeuköllnTreptower ParkKöpenickFriedrichshagen und MüggelseeSpandauDahlemGrunewaldWannseeAusflug nach PotsdamÜbernachten in BerlinZeichenerklärungBerlin und PotsdamVerkehrsnetz Berlin
Tourenverzeichnis
Tour 1: Vom Potsdamer Platz ins RegierungsviertelDie Muss-Tour für alle, die Berlin noch nicht kennen und wenig Zeit mitbringen.Tour 2: MuseumsinselKunst und Kultur aus 6000 Jahren Menschheitsgeschichte über zig Museen verteilt.Tour 3: Vom Alexanderplatz ins NikolaiviertelEin Spaziergang vom bekanntesten Platz Berlins in eine Altstadt, die eigentlich keine ist.Tour 4: Spandauer VorstadtKleine Boutiquen, jede Menge Galerien, spannende Restaurants und die berühmten Hackeschen Höfe – hier schlendert, guckt und genießt man.Tour 5: Rund um den Checkpoint CharlieInteressante Museen und Erinnerungsorte, die sich den dunklen Kapiteln der deutschen Vergangenheit stellen, aber auch viel Kunst.Tour 6: Tiergarten, Kulturforum und DiplomatenviertelRund um Berlins zentrale Parkanlage, in welcher der schönste Biergarten zur Brathendl-Session lädt.Tour 7: City WestKaDeWe, Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, Kurfürstendamm – die City West, nach der Wende ins Hintertreffen geraten, ist heute wieder voller Dynamik.Tour 8: Schloss Charlottenburg und UmgebungNeben der größten erhaltenen Hohenzollernresidenz auch interessante Museen und das Olympiastadion.Tour 9: Prenzlauer BergDer Stadtteil der durchsanierten Altbauten, wahrlich schön und beschaulich.Tour 10: FriedrichshainWer jung und partyfreudig ist, sollte hier den Marker zücken.Tour 11: KreuzbergDer facettenreiche Stadtteil ist quicklebendig und voller Überraschungen, da hart und schroff, dort gemütlich und leger.Tour 12: SchönebergBeliebt nicht nur bei der queeren Crowd – mit netten Bars, Galerien und viel Multikulti-Flair.Tour 13: NeuköllnSchwer in Bewegung – Neukölln ist unter Hipstern der angesagteste Stadtteil Berlins.Tour 14: Friedrichshagen und MüggelseeDer Müggelsee ist der größte Berliner See, und die alte Künstlerkolonie Friedrichshagen ein charmantes Städtchen an dessen Ufer – wäre da nur nicht der Fluglärm bei Ostwind.Tour 15: Wannsee„Pack’ die Badehose ein und dein kleines Schwesterlein, und dann nischt wie raus nach Wannsee.“ Das Ausflugsziel lockt aber auch Kunst- und Kulturfreunde an.
Unterwegs mit
Gabriele Tröger und Michael Bussmann
Manchmal wünschen wir uns, in Graustadt zu wohnen. Oder in Langweilhausen. Das ist meist dann der Fall, wenn das Gästebett nicht zusammengeklappt werden darf, weil schon wieder der nächste Besuch ansteht. Wer in einer der beliebtesten Städte Europas lebt, hat seine Wohnung selten für sich. Aber was macht Berlin so anziehend? Die Schönheit der Stadt kann es kaum sein. Kuppelzauber wie in Rom? Fehlanzeige. Noblesse à la Paris, Altstadtcharme wie in Prag oder royaler Glanz wie in London? Nüscht.
An Lässigkeit und Pep läuft Berlin anderen Kapitalen jedoch schnell den Rang ab. Jeden Knallkopf nimmt die Stadt mit offenen Armen auf, alle Sprachen, Hautfarben und Lebenskonzepte sind hier versammelt. Berlin ist die Stadt der vielen Ideen, der Improvisation und des ewigen Wandels. Konservativem Starrsinn wird mit frisch-frechem Humor und Toleranz Paroli geboten. Berlin ist aber auch die Stadt des Geldmangels, in der Not erfinderisch macht und die Kreativität herausfordert. Kunst und Kultur gehen an der Spree neue Wege, zudem wird Hedonismus ganz groß geschrieben - wo sonst gibt es Bars mit zuckrigen Namen wie „Zu mir oder zu Dir“ oder „Weder gestern noch morgen“? Gleichzeitig ist Berlin in seinen überschaubaren Kiezen urgemütlich. Das alles gefällt auch unseren Gästen. Zum Glück. So kommen sie nach Berlin und wir müssen nicht nach Langweilhausen.
Die Autoren bloggen auf hierdadort.de
Was haben Sie entdeckt?
Haben Sie ein besonderes Restaurant, ein neues Museum oder ein nettes Hotel entdeckt? Wenn Sie Ergänzungen, Verbesserungen oder Tipps zum Buch haben, lassen Sie es uns bitte wissen!Schreiben Sie an: Gabriele Tröger und Michael Bussmann, Stichwort „Berlin“ |c/o Michael Müller Verlag GmbH | Gerberei 19 | D - 91054 Erlangen [email protected]
Orientiert in Berlin
Die Stadt, die anders ist
Berlin ist nicht auf Anhieb zu überschauen und schon gar nicht leicht zu durchschauen. Berlin ist keine architektonische Perle und doch zugleich UNESCO City of Design. Berlin hat keine pittoreske Altstadt, die man abhakt und dann nicht mehr weiß, wohin. Berlin war schon immer Experimentierfeld und Ideenschmiede, ein unausgewogenes Gesamtkunstwerk für sich.
Berlin hat viele Gesichter
Berlin kann reich, schick, schön sein. Andernorts bunt und schrill. Aber auch arm und schäbig. Oder einfach nur langweilig. Es gibt Viertel, da holpern die Rollkoffer über den Gehweg, in anderen die Rollatoren und in wieder anderen die Kinderwagen. Wenn ein Charlottenburger über sein Berlin spricht, hat er eine andere Stadt vor Augen als ein Kreuzberger oder ein Hellersdorfer. Berlin ist Vielfalt, die es zu entdecken lohnt.
Größer, als man denkt
Berlin zählt rund 3,85 Mio. Einwohner, darunter Menschen aus über 190 Nationen, viele schräge Vögel und die Autoren. Wer wissen will, wie die Leute ticken, schaut mal auf notesofberlin.com. Die Berliner leben in zwölf Bezirken, die in 23 Stadtteile gegliedert sind. Die Untereinheiten der Stadtteile bilden die Kieze - oft nur wenige Straßenzüge rund um die namensgebende Geschäftsstraße. Berlin ist zudem weitläufig, was die Stadtfläche anbelangt fast dreimal so groß wie München. Vergessen Sie das nicht: Mal eben vom Alexanderplatz zum KaDeWe spazieren ist nicht drin, da liegen rund 6 km dazwischen.
Herzlose Stadt?
„Das Herz einer Stadt ist dort, wo der Karstadt oder Kaufhof steht.“ Die Grundregel der Provinzmütter gilt nicht für Berlin. Berlin hat acht „Galerias“, wie Karstadt und Kaufhof heute heißen, und noch mehr Zentren. Wer mit dem Auto von Süden kommt, kann wählen zwischen „Zentrum Zoo“ oder „Zentrum Alexanderplatz“. Wer am U-Bahnhof Stadtmitte aussteigt, landet in keinem der beiden Zentren, sondern an der Friedrichstraße. Es gibt nicht das Zentrum, worauf sich alles konzentriert. So geht man in Berlin auch nicht „in die Stadt“ - wohin genau sollte man da gehen? Ohnehin kann man in einem Stadtteil Berlins leben, ohne je in einen anderen zu müssen. Viele Berliner wollen das auch gar nicht: Es herrscht ein ausgeprägter Stadtteilpatriotismus.
Berlins spannendste Ecken
Der touristischste Bezirk ist Mitte, der in etwa vom Tiergarten bis zum Fernsehturm reicht: Brandenburger Tor, Regierungsviertel, Friedrichstraße, Unter den Linden und viele Hotspots mehr sind hier zu finden. In fünf Touren (Touren 1 bis 5) stellen wir diesen Bezirk bzw. seine unmittelbare Nachbarschaft vor.
Auch nehmen wir Sie mit in die City West (westlich des Tiergartens), die ebenfalls voller Highlights steckt: KaDeWe, Gedächtniskirche und, und, und ... Weitere Touren führen durch den charmanten Prenzlauer Berg (nordöstlich von Mitte), durch das jung-aufmüpfige Friedrichshain (östlich von Mitte), durch das einst revolutionäre und heute zur Ruhe gekommene Kreuzberg (südlich von Mitte), durch das aufregende Neukölln (östlich von Kreuzberg), durch das ebenso queere wie gemütlich-unprätentiöse Schöneberg (ebenfalls südlich von Mitte) und zu den schönsten Zielen rund um die Innenstadt. Überall finden Sie Hotels. Buchen Sie dort, wo Sie am Abend um die Häuser ziehen wollen.
Grünes Berlin
Berlins Waldfläche ist größer als seine Verkehrsfläche. Das Stadtgebiet bezaubert zudem durch Parks, Seen, Kanäle und die Spree, die im Oberlausitzer Bergland entspringt und bei Spandau in die Havel mündet. Die 5361 km Berliner Straßen säumen 438.000 Bäume - alles Gründe, warum 90 % der Berliner gern in ihrer Stadt leben (mehr Daten und Fakten ab Link). Dementsprechend zeigt sich Berlin im grünen Kleid am schönsten. Im Winter dagegen ist die Stadt grau, sind die Gehwege oft spiegelglatt, sodass man geradewegs in die Notaufnahme schlittern kann.
Schneller ans Ziel
Viele Berliner Straßen sind kilometerlang, die längste gar über 13 km. Vier oder fünf Bushaltestellen bzw. zwei oder drei U-Bahnhöfe entlang einer Straße gleichen Namens sind keine Seltenheit. Um Adressen anzusteuern, die nicht in den Karten dieses Buches eingezeichnet sind, ist es ratsam, sich die App der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG Fahrinfo) herunterzuladen und dort Straße und Hausnummer einzugeben. So kommen Sie nicht nur am schnellsten zu Ihrem Ziel, sondern steigen auch an der nächstgelegenen Haltestelle aus und nicht am falschen Ende einer kilometerlangen Straße. Mehr zum Nahverkehr ab Link.
Ankommen
Wie Sie vom Berliner Flughafen in die Innenstadt gelangen, erfahren Sie auf Link, alles Wissenswerte zu Bus- und Bahnhöfen auf Link. Und sollten Sie mit dem eigenen Fahrzeug anreisen, so bedenken Sie, dass die Innenstadt (innerhalb des S-Bahn-Rings) Umweltzone ist, in die man zuletzt nur mit einer grünen Plakette fahren durfte (strengere Regelungen für ältere Dieselfahrzeuge sind zu erwarten).
Sightseeing-Klassiker
„Berlin, die größte kulturelle Extravaganz, die man sich vorstellen kann“ (David Bowie). „Sowie man Berlin betritt, ist es mit Schick und Eleganz vorbei“ (Theodor Fontane). „Der Horizont des Berliners ist nicht ganz so groß wie seine Stadt“ (Kurt Tucholsky). „It's a much wilder place than New York City“ (Pulitzer-Preisträger Jeffrey Eugenides).
Unser Tipp: Museumspass Berlin
Mit dem Museumspass Berlin macht man ein richtiges Schnäppchen. Für 32 € kann man drei Tage durch etliche Museen der Stadt ziehen (u. a. durch alle Museen der Museumsinsel). Mehr dazu im Kapitel „Berlin (fast) umsonst“.
Ab ins Museum
♦ Museumsinsel: Die Tempelstadt der Künste. Was gibt es nicht alles zu bewundern: antike Monumentalarchitektur, Kunst des 19. Jh., mittelalterliche Bildwerke. Und selbst in die Augen der Nofretete kann man blicken.
♦ Gemäldegalerie auf dem Gelände des Kulturforums: Ein Sammelsurium an rund 1000 Meisterwerken aus der Zeit vom 13. bis zum 18. Jh. Angrenzend das Kupferstichkabinett, die Kunstbibliothek, van der Rohes Neue Nationalgalerie - ein Bau von einmaliger Schönheit - und weitere Museen.
♦ Jüdisches Museum: Spektakuläre Libeskind-Architektur und eine umfassende Schau zur jüdischen Geschichte auf deutschem Boden von ihren Anfängen bis heute.
♦ Naturkundemuseum: Hier trifft man sich zum Dino-Gucken, die Saurierhallen sind eine Sensation. Außerdem Mineralien, Präparationskunst und, und, und ...
♦ Technikmuseum: Auch wer kein Technikfreak ist, wird mit staunenden Augen durch die Säle spazieren.
Berliner Geschichte
♦ Gedenkstätte Hohenschönhausen: Über das Gelände des ehemaligen Stasi-Knasts führen u. a. Zeitzeugen, die hier selbst inhaftiert waren. Kein Ort zeigt das grausame Gesicht der DDR deutlicher als dieser.
♦ Gedenkstätte Berliner Mauer: Die Gedenkstätte am ehemaligen Mauerstreifen mit spannendem Dokumentationszentrum und Open-Air-Ausstellung
♦ East Side Gallery: Ein bunt bemaltes Stück Mauer, davor Touristen im Selfie-Wahn.
Berliner Wahrzeichen
♦ Brandenburger Tor: Das Wahrzeichen nicht nur Berlins, sondern auch Deutschlands.
♦ Potsdamer Platz: Ein steriler, künstlicher Ort, wie Phönix aus der Asche erstiegen, in Anlehnung an amerikanische Metropolen erbaut. Vergessen Sie nicht, einen Blick ins ehemalige Sony Center zu werfen.
♦ Alexanderplatz und Fernsehturm: Ein Platz, so hässlich wie die Nacht. Die Touristen kommen wegen Primark und dem Fernsehturm. Wer „Ulbrichts Protzstängel“ erklimmen will, sollte etwas Wartezeit einplanen. Der Blick von oben ist auf jeden Fall genial.
♦ Hackesche Höfe: Die Jugendstilhöfe sind eine Augenweide. Lassen Sie sich dort und in der Umgebung ein wenig treiben: originelle Galerien und Lädchen, hübsche Cafés und extravagante Restaurants an allen Ecken und Enden.
♦ Gendarmenmarkt: Der schönste Platz Berlins mit dem schönsten Weihnachtsmarkt. Drei feine klassizistische Bonbons sind hier zu finden: Konzerthaus, Französischer Dom und Deutscher Dom.
♦ Humboldt Forum: Das wiedererbaute Berliner Stadtschloss ist heute ein Forum der Kunst, Kultur und Wissenschaft.
Schlendern
♦ Ku’damm: Bei einem Spaziergang über den Kurfürstendamm und seine Verlängerung, die Tauentzienstraße, kommt man u. a. am KaDeWe, an der Gedächtniskirche und am Bikini-Haus vorbei.
♦ Unter den Linden: Auf der preußischen Prachtstraße zwischen Brandenburger Tor und Humboldt Forum passiert man u. a. die Staatsbibliothek, den Bebelplatz, die Staatsoper, die Humboldt-Uni, die Neue Wache und das Deutsche Historische Museum.
Und außerdem
♦ Große Brückenfahrt: Nur vom Wasser aus erfährt man, wie grün und vielschichtig die Hauptstadt ist. Drei Stunden dauert die Tour, vorbei an vielen Hinguckern. Man passiert rund 60 Brücken - Kopf einziehen!
♦ Reichstagskuppel: Der Besuch der Reichstagskuppel samt Dachterrasse kostet keinen Cent. Nur muss man sich im Voraus anmelden. Wer der Politik aufs Dach steigen will, darf seinen Ausweis nicht vergessen.
♦ Holocaust-Denkmal: Das Stelenfeld mit dem unterirdischen Ort der Information liegt nur einen Steinwurf vom Brandenburger Tor entfernt.
Sightseeing-Alternativen
Viele der großen Touristenmagneten der Stadt sind Orte, zu denen Berliner nur gehen, wenn Besuch sie zwingt. Das Berlin der Berliner entdeckt man bei Kiezspaziergängen oder Radtouren. Hier ein paar Unternehmungstipps abseits der Must-sees.
Veranstaltungskalender beachten!
Ob Berlinale, Karneval der Kulturen, Gallery Weekend oder Fête de la Musique: Irgendein Event oder Festival steigt an der Spree immer, mal mehr und mal weniger durchgeknallt. Schauen Sie in unseren Veranstaltungskalender, ob während Ihres Aufenthaltes etwas Spannendes ansteht!
Sich unters Volk mischen
♦ Durch die Kieze: Tauchen Sie ein ins Berliner Alltagsleben, lassen Sie sich ein auf liebenswerte Narren und originelle Begegnungen, schauen Sie Straßenmusikern, Jongleuren oder Hochseiltänzern im Park zu. Erkunden Sie die Kieze Kreuzbergs und chillen Sie abschließend am Landwehrkanal. Auch Friedrichshain mit seinem maroden RAW-Gelände, der adrette Prenzlauer Berg und die Spandauer Vorstadt mit ihrer Mischung aus Kunst und Kommerz bieten sich für ausgiebige Touren an. Vorschläge für Spaziergänge finden Sie im Reiseteil.
♦ Hertha, ZDF oder Sturz in die Tiefe? Wie wäre es mit einem Adrenalinkick beim Base Flying am Alexanderplatz oder beim Klettern an einem alten Bunker? Einem Ausflug in die Arena, zu Hertha, Union oder den Eisbären? Mit dem Besuch eines grandiosen Spas? Oder wohnen Sie dem ZDF-Morgenmagazin einmal live bei. Mehr Freizeittipps im Kapitel „Sport, Spaß und Spa“.
♦ Tempelhofer Feld: Das windige Areal des 2008 stillgelegten Flughafens Tempelhof steht bei jungen Berlinern ganz hoch im Kurs. Hier schaut man Kiteboardern hinterher, grillt Tofuwürstchen oder trinkt ein kühles Weizen im Biergarten. Durch das denkmalgeschützte Terminal werden spannende Führungen angeboten.
♦ Tote Berliner: Zur Promisuche auf den Berliner Friedhöfen gibt’s als Zugabe eine riesige Portion Stadtidyll. Wer darf es sein? Theodor Fontane, Marlene Dietrich oder lieber Nico und Rio Reiser? Auch die jüdischen Friedhöfe von Prenzlauer Berg und Weißensee sind einen Besuch wert. Mehr Infos auf Link.
♦ S-Bahn fahren: Das Verkehrsmittel mit dem schlechtesten Ruf Berlins lässt sich, sofern es kommt, prima zum Sightseeing verwenden. Eine aussichtsreiche Strecke führt vom Westkreuz zum Ostkreuz. Dabei passiert man u. a. die Museumsinsel, den Alexanderplatz, die Friedrichstraße und den Hauptbahnhof. → Berlin (fast) umsonst
Genießen und staunen
♦ Kunst gucken abseits der großen Museen: Der Stadt mangelt es bekanntlich an vielem, nicht aber an kreativen Köpfen. Und die geben ihr Bestes, den Ruf Berlins als Kunst- und Kulturmetropole weit in die Welt hinauszutragen. Kunst gucken kann man auch in unzähligen kleinen Galerien, auf Straßen und Plätzen. Egal ob riesige Murals an Häusern, überdimensionierte Installationen in Parks oder kleine Denkzeichen in U-Bahnhöfen - alle paar Meter kann man staunen oder sich fragen: „Ist das Kunst oder kann das weg?“ → Kunst und Kultur
♦ Kuriose Museen: Auch davon kann Berlin eine Menge aus dem Ärmel schütteln. Man denke nur an das Medizinhistorische Museum der Charité, eine Art Gruselkabinett der Pathologie, oder an das Museum der unerhörten Dinge. Unerhört, was es da zu sehen gibt. Alle Museen finden Sie aufgelistet ab Link.
♦ Konzert- und Theaterbesuche: Egal ob Philharmonie (grandios!), Maxim Gorki Theater (immer ein Erlebnis!) oder Elektropop im Lido (einfach schön dort) - was so manche Stadt kulturell in einem Jahr zu bieten hat, wird in Berlin an einem einzigen Tag aufgefahren. Für Bühnen und Spielorte → Kunst und Kultur und Nachtleben.
Rad ausleihen!
♦ Mauerradweg: Berlin ist ein Eldorado für Radfahrer, schön flach, schön grün. Eine der spannendsten Touren führt entlang der ehemaligen West-Berliner Außengrenze, innerstädtisch ist der bestens beschilderte Abschnitt zwischen S-Bahnhof Bornholmer Straße und Oberbaumbrücke zu empfehlen.
♦ Nischt wie raus nach Wannsee: Berlins Badewanne ist ein traumschönes Ausflugsziel, die Ufer des Sees erkundet man am besten ebenfalls mit dem Rad. Was für eine Idylle! Schaukelnde Jachten im blauen Wasser, versteckte Sandbuchten, dichter Wald, Schlösser und Schlösschen.
Ausflug für Fortgeschrittene
♦ Potsdam: Wer für Berlins kleine Schwester mit ihren großartigen Kulturdenkmälern nur einen Tag einplant, sollte sich gut überlegen, was er sehen will. Den Park Sanssouci mit all seinen Sehenswürdigkeiten? Altstadt mit Holländischem Viertel und der russischen Kolonie Alexandrowka? Oder soll es in den nahen Filmpark Babelsberg gehen? Egal was, die Anbindung an Berlin ist perfekt: Nur eine halbe Stunde dauert die S-Bahn-Fahrt vom Berliner Hauptbahnhof.
Ausgehen
Berlin gilt weltweit als eine der hippsten Partymetropolen. Nach dem Guten-Morgen-Latte-Macchiato clubben und bei Sonnenuntergang frühstücken - kein Problem in einer Stadt ohne Sperrstunde. Manche Locations machen zwischen Freitagnacht und Sonntagabend gar nicht erst zu, und es gibt Kneipen, die bis zum Corona-Lockdown über Jahrzehnte hinweg nicht eine Stunde geschlossen hatten.
Unsere Ausgehtipps stehen geballt im Kapitel „Nachtleben“. Für jeden Gusto sollte etwas dabei sein.
Wer seinen Abend ruhiger gestalten will, gerne ins Theater geht oder ein klassisches Konzert hören möchte, findet Adressen unter „Kunst und Kultur“.
Party-Mekka an der Spree
Die zum Mythos erhobene Berliner Clubszene erlebt dank Ryanair & Co einen wahren Partytourismus. Millionen junge Leute aus ganz Europa strömen jedes Jahr zum Clubbing nach Berlin - manche buchen nicht einmal eine Unterkunft, sondern feiern einfach durch. Kein Wunder: Das Berliner Nachtleben ist hitzig, frivol und wegen fehlender Sperrstunde unbändig exzessiv. Es steigt in fantasievollen Clubs, die u. a. in stillgelegten Heizkraftwerken, ehemaligen Autowerkstätten oder alten Ballsälen residieren. Im Sommer verlagern sich die Partys auf die Straße, an die Spree und in die Parks, wo zuweilen DJs ihre Turntables aufbauen. Zur Theke wird dann der nahe Spätkauf, der bis in die Puppen geöffnete Alles-was-man-nachts-braucht-Kiosk (übrigens einst eingeführt in Ost-Berlin, damit die Fabrikarbeiter nach Schichtende noch zu ihrem Feierabendbier kamen). Das Berliner Nachtleben hat aber auch für ruhigere Naturen Verständnis - stilvolle Cocktailbars und kuschelige Cafés gibt es wie Sand am Wannsee.
Mitte
In Mitte, insbesondere in der Spandauer Vorstadt, gibt es für jeden Geschmack etwas: Clubs von edel bis abgefahren, noch ein paar alternative Kneipen aus alten Zeiten, stilvolle Cocktailbars und auf elitär getrimmte, blasierte Bars mit strenger Türpolitik. Schickschönreich, Schickschönkreativ und Ich-tu-so-als-gehöre-ich-dazu sind dort unterwegs und zahlen die überzogenen Getränkepreise, ohne mit der Wimper zu zucken. Bars mit allzu strenger Türpolitik finden übrigens im Buch keine Erwähnung.
Kreuzberg und Friedrichshain
Zwei schwer angesagte Ausgehbezirke mit enorm vielen krakeelenden Easyjettern, auf die sich die Dealerszene im Görlitzer Park und auf dem RAW-Gelände eingestellt hat. Doch die beiden Stadtteile unterscheiden sich. In Kreuzberg kann man jederzeit auch noch mit 40 oder 50 auf den Putz hauen, für jeden Geschmack findet sich etwas. Epizentren des Nightlifes sind in Kreuzberg die Gegend um das Schlesische Tor, die Oranienstraße und die Wiener Straße. In Friedrichshain ist das Treiben dagegen sehr jung, alternativ-schräge Locations überwiegen. Gleichzeitig trumpft Friedrichshain mit zwei der schillerndsten Berliner Clubs auf, dem Berghain und dem Kater Blau. Gediegenere Bars gibt es nur wenige.
Prenzlauer Berg
Wer hier früher schon wohnte und wild feierte, regt sich heute über den Lärm auf - Anwohnerbeschwerden sorgten in den letzten Jahr(zehnt)en für den Umzug oder die Schließung vieler Kneipen und Clubs. An die Stelle schräger Locations rückten kuschelige Mutti-Cafés und nett-originelle, aber für Berliner Verhältnisse doch „gesetztere“ Bars. Am besten schaut man sich in den Straßen um den Helmholtzplatz, den Kollwitzplatz und die Gethsemanekirche um.
Neukölln
In Neukölln treiben sich neben Hipstern aus aller Welt auch Touristen auf der Suche nach dem besonders coolen Berlin herum. Englisch und Spanisch sind die Verkehrssprachen. Kaum ein Monat ohne neue Locations. Die oft provisorisch wirkenden Bars ähneln sich alle irgendwie, als gäbe es ein Franchise Concept, haben aber auf ihre simple, schrabbelig-charmante Art dennoch ihren Reiz. Hinzu kommen immer mehr gehobene Cocktailbars und Craft-Beer-Pubs mit Preisen fast wie in Mitte, die die schnauzbärtigen Spargeltarzans lässig bezahlen können. Die Ausgehmeilen schlechthin sind die Weser- und die Weichselstraße, wo man von Kneipe zu Kneipe ziehen kann. Aber Achtung: Clubs gibt es in Neukölln kaum welche, Neukölln ist zum Vorglühen da!
Schöneberg und City West
Rund um den Nollendorfplatz von Schöneberg liegt das Zentrum des queeren Nachtlebens, in der Motzstraße und der Fuggerstraße findet man Locations zwischen Plüsch und Leder. An Sommerabenden sind die Terrassencafés an der Maaßenstraße nette Adressen, um das Schaulaufen zu beobachten. Auch für Heteros gibt es etliche nette Kneipen und Cafés, das Publikum ist meist zwischen 30 und 50. Deutlich gediegener und meist auch an ältere Semester gerichtet (von unterirdischen Teenager-Discos und der Panoramabar Monkey Bar einmal abgesehen) präsentiert sich das Nachtleben der benachbarten City West, sprich in Charlottenburg und Wilmersdorf. Jazzfans sollten sich die Gegend allerdings vormerken.
Shopping
„Made in Berlin“ steht vor allem für Mode, egal ob Haute Couture, Green Fashion oder Streetwear. Aber natürlich kann man auch vieles mehr in der Hauptstadt kaufen - made in Berlin oder anderswo.
Ausführliche Beschreibungen einzelner Shopping-Möglichkeiten in den Vierteln finden Sie am Ende jeder Tour.
Eine Liste aller Geschäfte und Märkte finden Sie ab Link.
Shoppen, bis es quietscht
Zum Shoppen ist Berlin einfach genial - die hiesigen Labels sind so bunt wie die Stadt, die hiesigen Boutiquen so bunt wie die Labels. Aber auch ein Streifzug durch die Fressmeile des KaDeWe mit abschließendem Austernessen macht Spaß, genauso Stöbertouren über die Flohmärkte oder durch die Platten- und Bücherläden auf der Suche nach Raritäten. Aber Achtung: In Berlin laufen die Uhren morgens extrem langsam an: Viele kleinere Geschäfte öffnen erst gegen 11 oder 12 Uhr. Selbst bei manchen Szenebäckern sollte man nicht vor 10 Uhr auftauchen.
Berliner Stil
In Berlin gibt es in Sachen Mode alles, lediglich im oberen Luxussegment hinkt die Vielfalt anderen Metropolen hinterher. Teure heimische Modelabels sind zwar vorhanden, jedoch weniger die entsprechende Kundschaft - dafür ist Berlin immer noch zu arm. Not aber macht erfinderisch, und der „Berlin Streetstyle“ ist heute weltberühmt. Der kann elegant und vintageverliebt sein, romantisch oder überaus kunstvoll, aber auch so schräg, dass er guten Geschmack ad absurdum führt. Rund 800 Berliner Modelabels versuchen sich zu behaupten, und ständig kommen neue hinzu. Bei der Auswahl unserer Einkaufstipps haben wir auf „Made in Berlin“ besonderen Wert gelegt.
Wo gibt’s was?
Der Modezirkus findet an verschiedenen Orten statt. Es gibt nicht das Viertel, das ausschließlich für Haute Couture steht, oder den Kiez, in dem sich die Vintageläden konzentrieren. Pauschal lässt sich sagen: Die verrücktesten und extravagantesten Klamotten und Accessoires findet man in den kleinen Läden in Prenzlauer Berg (rund um die Kastanienallee, den Kollwitz- und Helmholtzplatz), in Friedrichshain (rund um den Boxhagener Platz), in Schöneberg (um die Motz- und Goltzstraße) und in Kreuzberg (rund um die Oranien-, Bergmann- und Wrangelstraße), wo auch so manch punkiger Secondhand-Laden das Angebot bereichert.
Exquisitere Stores und Berliner Labels mit stilvoll-hippen Kollektionen haben die Gegend rund um den U-Bahnhof Weinmeisterstraße in der Spandauer Vorstadt als Adresse.
In der City West (Kurfürstendamm und Umgebung) und in der Friedrichstraße dominieren Beständigkeit und Eleganz, was Flagship-Stores internationaler Marken garantieren. Das Allerweltsangebot, von adidas über H & MbisZara, findet man u. a. ebenfalls in derCity West(Tauentzienstraße und östlicher Kurfürstendamm), am Alexanderplatz und zwischen den nobleren Boutiquen in der Friedrichstraße.
Malls & Co
Malls verteilen sich über die ganze Stadt. Zentral liegen u. a. das Alexa am Alexanderplatz (180 Läden) und die Mall of Berlin am Leipziger Platz (270 Läden). Etwas ganz Besonderes ist die Mall Bikini Berlin in der City West: tolle Architektur, Boutiquen Berliner Designer, Pop-up-Stores. Nahebei stehen auch das bereits angesprochene KaDeWe mit seiner großartigen Feinschmeckerabteilung und die Designermöbel-Mall Living Berlin. Dorthin geht, wer lässig 8000 € für einen Schrank ausgeben kann oder sich einfach nur inspirieren lassen will. Besuchenswert ist auch das Kulturkaufhaus Dussmann in der Friedrichstraße: Bücher, CDs, DVDs, Noten u. v. m. auf fünf Etagen.
Floh- und Wochenmärkte
Der professionellste, aber auch touristischste Flohmarkt ist der Berliner Trödelmarkt (Sa/So). Jünger und freakiger geht es auf den Flohmärkten am Boxhagener Platz und auf dem RAW-Gelände (beide So), auf dem Arkonaplatz (So), beim Nowkoelln Flowmarkt (an jedem zweiten So, Pendant in Schöneberg) und beim Flohmarkt am Mauerpark (So) zu. Letzterer hat den höchsten Unterhaltungswert, da auch noch gutes Streetfood geboten wird.
Zu den besten Wochenmärkten gehören der Markt am Winterfeldtplatz (Mi/Sa), am Kollwitzplatz (Do/Sa), am Boxhagener Platz (Sa) und der Türkenmarkt am Maybachufer (Di/Fr). Besonders charmant sind zudem die Märkte in der Markthalle Neun in Kreuzberg (Fr/Sa): Handwerkerbier, Eis mit Kürbiskernöl, Pulled-Schweinereien u. v. m.
Noch mehr Shoppingtipps
Falls Ihnen unsere Tipps nicht ausreichen: Witzige Produkte von Berliner Designer:innen findet man auch auf berlindesign.store.
Wege durch Berlin
Preußenprunk versus Moderne
Tour 1
Die Tour verspricht Highlights über Highlights im Herzen Berlins. Der eigentliche Puls der Stadt schlägt allerdings woanders. Für Trubel sorgen vorrangig Touristen.
Ehemaliges Sony Center, Wahrzeichen des Potsdamer Platzes
Holocaust-Denkmal, Stelenlabyrinth in Erinnerung an das Grauen
Brandenburger Tor und Boulevard Unter den Linden, muss man mal gesehen haben
Gendarmenmarkt, schönster Platz Berlins
Reichstag, für die Kuppel ist eine Anmeldung nötig
Alte, neue und vergessene Mitte I
Vom Potsdamer Platz ins Regierungsviertel
Zwischen Tiergarten und Museumsinsel hat sich Berlin neu erfunden. Hat historische Bauten, die Krieg und Sozialismus überdauerten, bewahrt und modernisiert. Hat sich bei manchem Neubau an Altes angelehnt oder ging sogar ganz neue Wege. Dem waren lange Diskussionen vorausgegangen - nach dem Mauerfall herrschte Uneinigkeit bezüglich der Neugestaltung der historischen Berliner Mitte und der Neubebauung der dortigen Brachen und Lücken, die noch aus dem Krieg stammten. Die einen wollten eine „kritische Rekonstruktion“, die anderen Wagnisse eingehen. Abgeschlossen ist die Neugestaltung bis heute nicht, noch immer wird abgerissen und neu gebaut.
Die angegebene Dauer der Routen beinhaltet nicht den Besuch von Museen oder anderen Sehenswürdigkeiten. Die Seitenverweise hinter den Sehenswürdigkeiten beziehen sich auf eine detailliertere Beschreibung weiter hinten.
Für den alten Glanz Preußens stehen auf dieser Tour das Brandenburger Tor, die Humboldt-Universität, die Staatsbibliothek, die Staatsoper Unter den Linden oder der Gendarmenmarkt. Ein Synonym für das neue Berlin sind der Potsdamer Platz und das Regierungsviertel mit seinen lichtdurchfluteten Bauten - man kann nur hoffen, dass gläserne Fassaden niemals aus der Mode kommen. Dazwischen gibt es aber auch Belangloses, Kompromissen geschuldet, die aus der Armut Berlins, dem mangelnden Mut der Stadtväter und dem Geiz der Investoren geboren wurden.
Die vielen Sehenswürdigkeiten machen die Gegend nördlich und südlich des Boulevards Unter den Linden zu einem Touristenmagneten. Der Berliner geht hier ins Theater oder in die Oper, in die Uni oder ins Büro. Sich verabreden, essen, feiern, ja. Leben tut er jedoch in der Regel woanders. Ganz nebenbei: Kein Eck Berlins ist so penibel sauber wie jenes hier beschriebene. Weggeworfenes verschwindet so unauffällig, als wären Müllmänner in Zivil unterwegs. Auf das Schaufenster der Stadt gibt man acht.
Tour-Info Länge ca. 6,5 km, Dauer ca. 3 Std., → Karte.
Die Route
Potsdamer Platz
Am Potsdamer Platz steigen gläserne Fassaden gen Himmel, und auch Bürohäuser, wie man sie von der Skyline New Yorks kennt, nur eine Nummer kleiner. Verkehr herrscht auch auf dem Platz, aber nicht mehr so wie in den 1920er-Jahren. Damals war der Platz mit seinen umliegenden Cafés und Restaurants, Grandhotels und Filmpalästen der verkehrsreichste des Kontinents. Was eine Ampel und was ein Zebrastreifen ist, weiß heute jedes Kind. Als man hier aber 1924 die erste Ampel Europas aufstellte und den Zebrastreifen einführte, war das so neu, dass es erklärungsbedürftig war: „Zur Verkehrsregelung ist ein kleiner Verkehrsturm mit Uhr in der Mitte errichtet, der im Volksmund ‚Oberkieker‘ heißt. Der dort in den Haupttagesstunden den Verkehr regelnde Beamte der Schutzpolizei zeigt durch optische Signale (grün bzw. rot) an, welche Durchfahrtrichtung freigegeben ist und welche gesperrt ist. Fußgänger haben sich auch danach zu richten und die vorgeschriebenen Übergänge zu benutzen, die auf dem Fahrdamm durch weiße Linien angedeutet sind“ (Straube-Führer Berlin, 1925).
Nach dem Krieg war der Platz eine weite Ödnis, Niemandsland und zugleich eine Art Dreiländereck: Hier trafen nicht nur der sowjetische (Mitte), der amerikanische (Kreuzberg) und der britische Sektor (Tiergarten) aufeinander, sondern auch Prostituierte, Kleinkriminelle und Schwarzhändler. Tauchte nämlich die Militärpolizei des einen Sektors auf, so flüchtete man einfach in den anderen. Im geteilten Berlin verlief über den heutigen Platz die Mauer, mehrere über den Platz verteilte Mauerelemente erinnern daran.
Acht Monate nach dem Fall der Mauer ging hier mit 350.000 Besuchern das bis dato größte Konzert der Rockgeschichte über die Bühne: „The Wall“. Kurz darauf begannen die Arbeiten an - wieder ein Superlativ - der damals größten Baustelle Europas. Und wie Phönix aus der Asche erhoben sich vier Quartiere - Viertel mit z. T. eigenen Straßen und Plätzen, die alle zusammen den heutigen Potsdamer Platz ausmachen. Es ist eine künstliche Welt, der Versuch einer Großstadtinszenierung in Anlehnung an die Hochhauskultur der USA.
Zur ersten Orientierung stellt man sich am besten einfach neben den Nachbau des „Oberkiekers“ und blickt in Richtung Hochhäuser. In diesem Fall hat man den Leipziger Platz im Rücken (→ „Rund um den Checkpoint Charlie“). Der gläserne Gebäudekomplex mit dem BahnTower bildet das ehemalige Sony Center, wo sich u. a. das Museum für Film und Fernsehen befindet. Rechts davon, durch eine kleine Grünfläche getrennt, erstreckt sich das Beisheim-Center mit dem Ritz-Carlton. Dieses Areal, das bis zum Tiergarten reicht, ließ Otto Beisheim, der 2013 verstorbene Metro-Gründer, erbauen. Links des Sony Centers, durch die breite Potsdamer Straße getrennt, liegt die ehemalige Daimler-City, in die die Alte Potsdamer Straße führt. Zwei Hochhäuser flankieren ihren Anfang, auf dem Dach des rechten befindet sich der Panoramapunkt.
Vom Potsdamer Platz folgt man der Ebertstraße an den Mauerelementen vorbei gen Norden - die Ebertstraße zeichnet hier den einstigen Mauerverlauf nach. Hinter dem Weinberg der Hessischen Vertretung und dem roten Elefanten im Garten der Landesvertretung Niedersachsens tut sich das Stelenfeld des Holocaust-Denkmals auf, das - so war’s nicht gedacht - Kinder zum „Huhu“-Schreien verführt. Auf der anderen Seite der Ebertstraße, schon im Tiergarten, steht einsam und schräg ebenfalls eine Stele: das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen. Die Kriminalisierung Homosexueller durch den Paragrafen 175 im Jahr 1935 führte zu über 50.000 Verurteilungen. Es kam zu Zwangskastrationen und Deportationen in KZs. In der Stele tut sich etwas, gehen Sie hinüber.
Wieder auf der anderen Seite der Ebertstraße folgt die Botschaft der USA. „Hässlich, aber sicher“ titelte „Die Welt“ zu deren Eröffnung. Einziger Hingucker sind die fünfzackigen Sterne des Konzeptkünstlers Sol LeWitt im Eingangsbereich.
Wenige Schritte weiter steht man vorm Brandenburger Tor, Wahrzeichen und touristischer Hotspot Berlins. Das einstige Stadttor trennt den Platz des 18. März vom Pariser Platz. Oft ist es Zentrum von Kundgebungen: auf der einen Seite die Pro-Rufe, auf der anderen Pfiffe. Vom Platz des 18. März führt die Straße des 17. Juni gen Westen durch den Tiergarten auf die Siegessäule zu (→ Tiergarten, Kulturforum und Diplomatenviertel). Vom Pariser Platz hingegen führt der Boulevard Unter den Linden gen Osten dorthin, wo einst das Stadtschloss stand, das heute in neuer, wiederaufgebauter Form den Namen Humboldt Forum trägt.
Pariser Platz
Wie der Potsdamer Platz waren auch das Brandenburger Tor und der Pariser Platz, an der Sektorengrenze zwischen Ost und West gelegen, 28 Jahre lang Sperrgebiet und eine einzige Ödnis. An die einst umliegenden Palais erinnerte nichts mehr. Lediglich ein paar Kaninchen wagten sich seinerzeit in die Nähe der Grenzbeamten. Erst mit dem Wiederaufbau nach der Wende wurde aus dem Karree mit den historischen Abmessungen von 120 x 120 m wieder ein wenig das, was der Platz einmal war: die sog. „Berliner Stube“.

Auf dem Pariser Platz

An das Brandenburger Tor grenzt im Norden das Max-Liebermann-Haus (Hnr. 7). Es steht als an den Originalbau angelehnte Rekonstruktion genau an jener Stelle, wo die Familie Liebermann einst ihr Stadthaus hatte; am Wannsee unterhielt der Maler Max Liebermann zudem noch eine Villa. Beim Anblick der Fackelzüge der SA durch das Brandenburger Tor tat Liebermann den viel zitierten Ausspruch: „Ick kann jar nich soville fressen, wie ick kotzen möchte.“ Das Gebäude beherbergt heute die Stiftung Brandenburger Tor, die darin temporäre Ausstellungen zeigt (Do-So 11-18 Uhr, stiftungbrandenburgertor.de).
Weiter im Uhrzeigersinn fällt die von Christian de Portzamparc entworfene Französische Botschaft ins Auge (Hnr. 5) und an der Südseite des Platzes das Hotel Adlon. Das berühmteste Hotel Berlins wurde 1907 eröffnet, der Wiederaufbau erfolgte in Anlehnung an die Originalfassade. Schon Könige und Kaiser logierten hier, die 185 m2 große Royal Suite bekommt man übrigens ab 16.965 € pro Nacht. Günstiger kommt ein Cocktail oder eine Tasse Tee in der beeindruckenden Lobbybar.
An das Hotel schließt die gläserne Fassade der Akademie der Künste an (Hnr. 4). Im Vorgängerbau bastelte Albert Speer an seinen Modellen für die Welthauptstadt Germania.

Essen & Trinken

2 Capital Beach 3 Grill Royal 5 Kantine des Berliner Ensembles 7 Zollpackhof 8 Käfer Dachrestaurant 10 Café Einstein 11 Cookies Cream 13 Bocca di Bacco 14 Borchardt 15 Augustiner am Gendarmenmarkt 16 Lutter & Wegner 19 Chupenga 20 Intermezzo 22 Liu Chuan Chuan Xiang und Nudelhaus 24 Manifesto 25 Weilands Wellfood

Cafés

4 Böse Buben Café-Bar 6 Refinery High End Coffee 16 Cafeteria der Musikhochschule Hanns Eisler/Mosaik 21 Schokoladenhaus Rausch 23 Tea Lounge

Nachtleben

17 Weingalerie Nö! 18 Newton Bar

Shopping

1 Langer Blomqvist 9 Kulturkaufhaus Dussmann 21 Schokoladenhaus Rausch 26 Deko Behrendt
Die nächste Tür ist ein Muss! Treten Sie ein ins Foyer der DZ-Bank (Hnr. 3). Auch wenn man es von außen gar nicht glauben mag: Hinter der eher unspektakulären Fassade verbirgt sich spektakuläre Architektur. Verantwortlich dafür zeichnete Frank O. Gehry. Schade, dass der Bausenat mit seinem strikten Regelwerk eine solch unkonventionelle Formensprache nur im Verborgenen duldet.
Unter den Linden
Der Boulevard Unter den Linden ging aus einem Reitweg vom Schloss zum Tiergarten hervor. Auf Anordnung des Kurfürsten Friedrich Wilhelm wurden 1647 die ersten Linden und Kastanien gepflanzt. Damals stromerten hier noch aus den nahen Ställen entflohene Schweine umher. Bis ins 18. Jh. blieb die Allee unbefestigt. Aber dann reihten sich wie Perlen an einer Kette peu à peu repräsentative königliche Bauten aneinander, die das militärische und geistig-künstlerische Preußen widerspiegeln sollten. So wuchs die Allee vom Schloss aus gen Westen und fand mit dem Brandenburger Tor ihren krönenden Abschluss. Die Baulücken füllten Aristokraten und das reiche Bürgertum mit Stadtpalais, Hotels, Cafés, Restaurants und noblen Geschäften. 1925 gab es entlang des Boulevards 18 Automobilsalons, 17 Juweliere, 13 Zigarrenläden und v. a.: viel Verkehr. Polizisten regelten ihn mit Trillerpfeife und Trompete. Das Überqueren der Straße war einer Zeitzeugin zufolge ein „Kunststück für Großstädter, eine Pein für Provinzler“. Zwar stahl der Ku’damm in den Goldenen Zwanzigern den „Linden“ nach und nach die Show und stieg zur ersten Adresse Berlins auf. Die Linden aber blieben weiterhin der Prachtboulevard, bis heute verewigt in Büchern, Bildern, Filmen und Chansons. „Auf ‘ner Kilometerlänge sieht man nichts als Menschenmenge“ sang Marlene Dietrich. Und Walter Kollos „Linden-Marsch“war gar die inoffizielle Berlinhymne: „Solang noch Unter’n Linden die alten Bäume blüh’n, kann nichts uns überwinden. Berlin bleibt doch Berlin.“ Wie wahr! Die Nazis holzten die Bäume ab - Boulevard und Stadt waren gesehen. Vieles, an dem Sie vorbeispazieren werden, ist keine 70 Jahre alt! Zu DDR-Zeiten waren die Linden übrigens die Sackgasse der Nation, das Verkehrsaufkommen glich dem einer Dorfstraße. Und so soll es auch wieder werden: Der Straßenverkehr soll von dem 60 m breiten Boulevard mit seinem Band aus Silberlinden in der Mitte weitestgehend verbannt werden.

Die grandiose Innenarchitektur der DZ-Bank am Pariser Platz

Wenige Schritte, nachdem man die Wilhelmstraße überquert hat, liegt linker Hand der Eingang zu Madame Tussauds (Hnr. 4). Hier wurde am 4. Juli 2008 das letzte Attentat auf Hitler verübt: Ein Altenpfleger enthauptete den Führer. Wer will, kann sich im Wachsfigurenkabinett zu Günther Jauch an den Fragetisch setzen. (Tägl. 10-18 Uhr, 29,50 €, madametussauds.com/Berlin.)
Auf der anderen Straßenseite steht die Botschaft der Russischen Föderation. Als Sowjetische Botschaft wurde der Komplex mit Ehrenhof, Repräsentationssälen, Wohnungen und Schwimmbad im Stil des stalinistischen Neoklassizismus zwischen 1950 und 1953 erbaut.
Nachdem man die Neustädter Kirchstraße überquert hat, liegt linker Hand der unauffällige Eingang zum ZDF-Hauptstadtstudio (Hnr. 36-38), wo u. a. Maybrit Illner mit ihren Gästen diskutiert. Das Atrium ist frei zugänglich.
An der Ecke zur Friedrichstraße grüßt Wilhelm Tell vom Haus der Schweiz. Es ist eines jener 13 Gebäude zwischen Brandenburger Tor und Universität, die den Krieg halbwegs unversehrt überstanden haben. Schräg gegenüber, im Büro- und Geschäftszentrum Lindencorso, geht man zum Bentley-, Porsche- und Bugatti-Shoppen.
Dem Lindencorso gegenüber wiederum bestätigen das Cold War Museum und das Bud Spencer Museum (Unter den Linden 10, tägl. 9-17 Uhr, 12 €, für Fans ein Muss, budspencer-museum.com) den Status der Straße Unter den Linden als Tourimeile.
Unmittelbar nach Überquerung der Charlottenstraße liegt linker Hand die Staatsbibliothek, der größte historische Baukomplex in Berlin-Mitte (1914 eröffnet). Allein die Front ist 107 m breit und reicht bis zur Universitätsstraße, in der Länge misst der Komplex 170 m. Im Rahmen der letzten Generalsanierung (2005-2021) kam ein Glaskubus-Lesesaal in der geistigen bzw. räumlichen Mitte hinzu. Verantwortlich dafür zeichnete das Architekturbüro HG Merz- sehenswert, ein Blick in den Hof und die Treppenhalle lohnt. Führungen finden jeden zweiten Freitag um 15 Uhr statt (kostenlos, Anmeldung erforderlich, staatsbibliothek-berlin.de).
Auf Höhe Universitätsstraße beendet das Reiterstandbild des Alten Fritz die Mittelpromenade. Das Denkmal aus der Mitte des 19. Jh. schuf Christian Daniel Rauch. Figuren zeitgenössischer Persönlichkeiten schmücken den Sockel, darunter Militärs, Angehörige des Königshauses und - unter dem Hinterteil des Pferdes - Vertreter von Kunst und Wissenschaft.
Linker Hand folgt die Humboldt-Universität. Begründer Wilhelm und Bruder Alexander sitzen an warmen Sommertagen davor - in Marmor auf hohen Sockeln. Im Winter verziehen sie sich in ein geschütztes Depot. Den beiden zu Füßen findet man zumeist Stände mit antiquarischen Büchern.
Bebelplatz
Gegenüber der Humboldt-Universität erstreckt sich der Bebelplatz, ehemals Opernplatz. Auf ihm veranstalteten am 10. Mai 1933 die Stiefellecker der Deutschen Studentenschaft in SA-Uniform im Zuge der Aktion „Wider den undeutschen Geist“ die Bücherverbrennung. Erich Kästner stand bei strömendem Regen unerkannt in der Menge, als der Feuerspruch verkündet wurde: „Gegen Dekadenz und moralischen Verfall! Für Zucht und Sitte in Familie und Staat! Ich übergebe den Flammen die Schriften von Heinrich Mann, Ernst Glaeser und Erich Kästner!“ Insgesamt wurden 24 deutsche Schriftsteller symbolisch ausgetilgt. Auf Höhe des Schriftzugs der Juristischen Fakultät befindet sich eine Glasplatte im Boden, darunter leere Bücherregale, ein so einfaches wie eindrucksvolles Mahnmal von Micha Ullmann.
Das barocke Gebäude der Juristischen Fakultät selbst wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jh. als Königliche Bibliothek erbaut und nach dem Zweiten Weltkrieg wie die meisten umliegenden Häuser und Palais wiederaufgebaut. Wegen seiner geschwungenen Form wird es auch „Kommode“ genannt. Zugrunde lag ein Entwurf Fischer von Erlachs für die Wiener Hofburg, der einfach kopiert wurde. Da sich die Wiener mit der Umsetzung des Entwurfes Zeit ließen, war die Kopie über 100 Jahre früher fertig als das Original ...
Die Südseite des Bebelplatzes nimmt das Hotel de Rome ein. Das Gebäude wurde einst als Zentrale der Dresdner Bank erbaut und besitzt eine tolle Dachterrasse (→ Übernachten, und Nachtleben). Links davon erhebt sich die St.-Hedwigs-Kathedrale, über die Spötter sagen, sie sehe aus wie eine umgestülpte Teetasse.

Die „Kommode“ am Bebelplatz

Im Osten, gen Fernsehturm, begrenzt die Staatsoper Unter den Linden das Forum Fridericianum, wie der Bebelplatz von Kunsthistorikern auch genannt wird. Mit dem Ensemble repräsentativer Bauten wollte sich Friedrich II. unvergesslich machen. Zu seiner Zeit war der Besuch des Opernhauses übrigens noch kostenlos, aber nicht fürs Volk - das durfte gar nicht erst hinein.
Weiter entlang der Linden passiert man linker Hand, von einem Kastanienhain umgeben, die Neue Wache, heute die Gedenkstätte der Bundesrepublik Deutschland für die Opfer der Kriege und der Gewaltherrschaft.
Darauf folgt, ebenfalls linker Hand, das barocke Zeughaus, die ehemalige preußische Waffenkammer. Wo einst Kanonen und Gewehre (früher „Geschwindschüsse“ genannt), Trommeln und Trophäen lagerten, präsentiert heute das Deutsche Historische Museum seine Sammlungen.
Auf der anderen Seite der Linden steht schräg gegenüber der Neuen Wache das Prinzessinnenpalais, das heute auch den Namen Palais Populaire trägt und die Kunstsammlung der Deutschen Bank beherbergt. Darauf folgen das Kronprinzenpalais (mit Säulenportal, Hnr. 3), in dem hin und wieder Ausstellungen stattfinden, und die Alte Kommandantur (Hnr. 1), heute die Hauptstadtrepräsentanz der Bertelsmann AG und Stiftung. Dieses Ensemble herrschaftlicher Bauten wurde in Anlehnung an die Originalpläne nach dem Zweiten Weltkrieg wiedererrichtet.
Schinkelplatz und Hausvogteiplatz
Die Schlossbrücke führt auf die Museumsinsel, wir aber halten uns unmittelbar vor der Brücke rechts und gelangen so zum Schinkelplatz, der nur durch den Spreearm von Schloss und Schlossplatz getrennt ist.
Im Rücken der Statue des preußischen Architekten Schinkel stand einst die von ihm entworfene Bauakademie - sie soll wiederaufgebaut werden, ein Eckstück als Vorgeschmack steht bereits. Aus der Bauakademie, die die preußische Architektur maßgeblich prägte, ging übrigens später die Technische Universität Berlin hervor.
Ein paar Schritte weiter erhebt sich die Friedrichswerdersche Kirche - ebenfalls nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel errichtet. Gehen Sie hinein: sehenswert und kostenlos.
Der Schinkel Pavillon direkt hinter der Kirche hat mit dem preußischen Baumeister recht wenig zu tun - er wurde zu DDR-Zeiten errichtet. Wo Erich Honecker gerne Gäste empfing, zeigt heute die Kuratorin und Fotokünstlerin Nina Pohl kleine, aber feine experimentelle Ausstellungen, nicht selten sind Big Names darunter. (Oberwallstr. 1, nur Do-Fr 14-19 Uhr, Sa/So 11-19 Uhr, 6 €, erm. 4 €, schinkelpavillon.de.)
Über den Werderschen Markt gelangt man in die Kurstraße. Der Gebäudekomplex linker Hand ist das Auswärtige Amt. Der vordere Teil stammt aus den 1990ern und besitzt einen überdachten Lichthof (mit einem jedermann zugänglichen Coffeeshop). Der hintere Teil ist ein Bau aus der Hitlerzeit und beherbergte einst die geraubten Gold- und Devisenreserven der Reichsbank.
Gegenüber dem Nazibau erblickt man die Berlin Townhouses, ein Ensemble in Reihe gebauter Häuser mit schmalen Fassaden. Im Rücken der Häuserzeile liegt der Hausvogteiplatz. Bis zur Machtübernahme der Nationalsozialisten stellte er das Zentrum der Berliner Mode- und Textilbranche dar, in der überwiegend jüdische Schneider, Modeschöpfer und Händler tätig waren. Ein zweiteiliges Denkmal erinnert daran: am Platz selbst drei Flächen aus verspiegeltem Edelstahl, die Ankleidespiegeln ähneln, auf den Stufen hinab zum U-Bahnhof Informationen über die einst hier ansässigen jüdischen Modefirmen.
Gendarmenmarkt und Friedrichstraße
Über die Taubenstraße gelangt man zum Gendarmenmarkt, vielfach als schönster Platz Berlins gepriesen. Hier trifft man auf den nach dem Krieg wiedererrichteten klassizistischen Dreiklang aus Konzerthaus (Mitte), Französischem Dom (rechts) und Deutschem Dom (links) - die beiden Letzteren waren aber in ihrer Geschichte nie Bischofskirchen. Es lohnt, die weite Freitreppe zum Konzerthaus hinaufzuspazieren, man hat dann meist die Möglichkeit, einen Blick durch die Tür in den Großen Saal zu werfen.
Das Quartier 205 trennt den Gendarmenmarkt von der Friedrichstraße. Nimmt man den Eingang auf Höhe der Rückseite des Deutschen Doms, gelangt man zum „Turm von Klythie“, den der US-amerikanische Künstler John Chamberlain aus Autoblechen und verchromten Stoßstangen schuf. Von hier führt eine unterirdische, leider ziemlich leblose Galerien- und Ladenpassage durch das Quartier 205 und das Quartier 206 zur feinen Foodmeile in den Galeries Lafayette (Quartier 207). Vielleicht aber auch nicht mehr: Zum Zeitpunkt der Recherche wurde gemunkelt, dass der Mietvertrag mit Lafayette, der Ende 2024 ausläuft, nicht verlängert wird und die Zentral- und Landesbibliothek den Standort übernimmt.
Die Friedrichstraße, der wir, nun oberirdisch, weiter Richtung Bahnhof Friedrichstraße folgen - in der Ferne kann man die Hochbahngleise erkennen -, war in den Goldenen Zwanzigern eine der schillerndsten Straßen Berlins. Berühmte Cafés und Restaurants gab es hier genauso wie Theater und Kabaretts, Tanzsalons, feine Gesellschaftslokale, schmierige Vergnügungsetablissements und einfache Schänken. „Nach 4 Uhr“ war die Straße „durchsetzt von gewissen, vielfach sehr elegant angezogenen und je nach Alter und Aussehen entsprechend bemalten ‚Damen‘“ (Straube-Reiseführer „Berlin“, 1925). Die Straße wurde in jener Zeit zum weltweiten Mythos und Synonym für das verruchte Berlin. Die Nazis schoben dem wilden, „undeutschen“ Treiben einen Riegel vor, dann regnete es Bomben. Der Wiederaufbau nach der Wende machte aus der Friedrichstraße eine Geschäftsmeile. Zwischen zeitgenössischen Bauten fallen ein paar wenige Fassaden ins Auge, die den Krieg überdauerten, so z. B. jene des sog. HausesAutomat (Hnr. 167/168). 1905 wurde darin eines der ersten Berliner Automatenrestaurants eröffnet, in dem man Speisen gegen Münzeinwurf aus Automaten bekam. Die Tradition hat das gepflegte Restaurant Bocca di Bacco nicht wiederbelebt.
Nachdem man die Straße Unter den Linden überquert und das Kulturkaufhaus Dussmann mit der laut Eigenwerbung „größten Klassikabteilung der Welt“ passiert hat, gelangt man zum Bahnhof Friedrichstraße. Der Admiralspalast rechts dahinter (also nördlich) wurde 1911 als rund um die Uhr geöffnete Luxustherme und Eislaufbahn eröffnet und 1922 zum Varieté-Theater umgebaut. 1946 gründete sich darin die SED. Heute wird hier ein buntes Programm geboten (→ Kultur).
Gegenüber stehen zwei düstere Hochhäuser. Für diesen Standort hatte übrigens Mies van der Rohe1921 jenen gläsernen Wolkenkratzer „Wabe“ entworfen, der, obwohl nie realisiert, zu einer Ikone der Moderne wurde. Zwischen den Hochhäusern und dem Bahnhof Friedrichstraße befindet sich der Tränenpalast, der zu DDR-Zeiten oft Schauplatz dramatischer Abschiedsszenen war (→ „Die U6 im geteilten Berlin“).
Regierungsviertel
Spaziert man die Spree entlang gen Westen, also wieder unter den Bahngleisen des Bahnhofs Friedrichstraße hindurch, gelangt man ins Regierungsviertel. Den Auftakt bildet linker Hand das Presse- und Informationsamt der Bundesregierung. Am gegenüberliegenden Spreeufer sollen - wenn irgendwann der letzte Plattenbau verschwunden ist und das Ergebnis eines Architekturwettbewerbs feststeht - Büroräume für die Bundestagsverwaltung entstehen.
Auf dem weiteren Spaziergang entlang dem Spreeufer - in der Ferne sieht man bereits die Kuppel des Bundestages - passiert man das ARD-Hauptstadtstudio. Von hier wandern die Kommentare zum politischen Geschehen aus Berlin in die Wohnzimmer.
Auf das ARD-Hauptstadtstudio folgt hinter der Marschallbrücke linker Hand das Jakob-Kaiser-Haus, kein einzelnes Gebäude, sondern ein „Haus aus acht Häusern“ mit 1745 Büros, die durch Achsen und Brücken miteinander verbunden sind. Davor kann man auf einer Glaswand die ersten 19 Artikel des Grundgesetzes in der Fassung von 1949 nachlesen, ein Werk von Dani Karavan.
Das Jakob-Kaiser-Haus gehört wie das Marie-Elisabeth-Lüders-Haus auf der gegenüberliegenden Uferseite zum Bundestag. Das Lüders-Haus beherbergt neben weiteren Büros für die Bundestagsabgeordneten die parlamentarische Bibliothek (1,4 Mio. Bände), außerdem jenen Anhörungssaal, in dem die gefürchteten Untersuchungsausschüsse stattfinden, und das Mauer-Mahnmal.

Am Reichstag

Das Marie-Elisabeth-Lüders-Haus auf ehemals Ost-Berliner Seite ist durch zwei Brücken (die obere hat den Spitznamen „höhere Beamtenlaufbahn“) mit dem Paul-Löbe-Haus auf ehemals West-Berliner Terrain am anderen Ufer verbunden - der symbolische Brückenschlag des Bundestags zwischen Ost und West. Für beide Häuser zeichnete der Architekt Stephan Braunfels verantwortlich.
Direkt am Spreeufer - die Spree war hier der Todesstreifen - erinnern sieben Kreuze an die einstigen Maueropfer. Geht man zu den Kreuzen hinab und schaut dort linker Hand ums Eck, erblickt man zwei grüne Männer auf zwei grünen Leitern. Sie haben, wie so manche Abgeordnete auch, „hohe Ziele“ vor Augen. Die Leuchtskulpturen schuf Neo Rauch.
Für die Besichtigung der Bundestagsgebäude und des Kanzleramts→ „Ins Zentrum der Macht“ .
Der Reichstag mit seinen vier Ecktürmen, seinem klassizistischen Portal und seiner gläsernen Kuppel kommt am besten von seinem begrünten Vorplatz aus, dem Platz der Republik, zur Geltung. Die grauen Container nahe dem Eingang dienen der Besucherabfertigung, ihre Tage sind jedoch gezählt. Für die mehrere Millionen Besucher jährlich soll ein Besucherzentrum am Tiergarten gebaut werden, von wo es dann durch einen Tunnel in den Reichstag geht.
Im Paul-Löbe-Haus kommen die Ausschüsse und Lobbyisten (geschätzte 5000 in Berlin) zusammen und beraten über Fischfangquoten und Subventionen. Das Hauptportal des Hauses mit monumentalem Vordach und verglaster Eingangshalle erhebt sich gegenüber dem Ehrenhof des Bundeskanzleramtes, wo beim Besuch hoher Staatsgäste der rote Teppich ausgerollt wird. Im siebten Stock des Kanzleramts-Kubus hat Olaf Scholz sein Büro, im Stockwerk darüber pflegt er zu speisen. Viel „umbaute Luft“ kennzeichnet die Architektur des Kanzleramtes, das wegen der riesigen Bullaugen an den Seiten - so heißt es in den Kommentaren der vorbeiziehenden Ausflugsschiffe - von den Berlinern „Waschmaschine“ genannt wird. Das ist Humbug!
Gegenüber der Zufahrt zum Kanzleramt steht - irgendwie etwas verloren - die Schweizer Botschaft. Wie durch ein Wunder überstand das Gebäude den Krieg, während alles drum herum in Schutt und Asche versank. Aber allzu viel stand hier schon vor Kriegsbeginn nicht mehr. Das ehemalige feudale Alsenviertel hatte bereits Hitler stellenweise plattmachen lassen, um seinen Traum von Germania zu verwirklichen (→ Kasten).
Im Sommer kann man den Spaziergang in der Strandbar Capital Beach ausklingen lassen. In dem Gebäude mit der weißen Rasterfassade am Ufer gegenüber sitzt übrigens PricewaterhouseCoopers, rechts davonstehen das Futurium und das Bundesministerium für Bildung und Forschung (grünlicher Bau). Linker Hand befindet sich der Hauptbahnhof, der größte Kreuzbahnhof Europas. Er zählt täglich rund 300.000 Reisende und Besucher. Vom Hauptbahnhof gelangt man per U- und S-Bahn oder Bus in alle Ecken der Stadt.
Sehenswertes im Detail
Eyecatcher am Potsdamer Platz
Ehemaliges Sony Center
Der gläserne Komplex nach einem Entwurf von Helmut Jahn umfasst sieben Gebäude, darin u. a. die DB-Konzernzentrale, luxuriöse Penthouse-Wohnungen, das Museum für Film und Fernsehen und das Legoland Discovery Centre. Als Sony Center ging es in die Geschichte Berlins ein. Acht Jahre nach dessen Eröffnung im Jahr 2000 verkaufte Sony das Objekt jedoch, Sony Europe belegt aber bis heute Büroflächen darin. 2023 endeten die Namensrechte. Im gleichen Jahr fanden umfangreiche Umbaumaßnahmen statt. 2024 will das Sony Center unter einem neuen Namen und mit einer großen Food Hall im zentralen Bereich Besucher anlocken.
Der Gebäudetrakt rechts hinter dem BahnTower überbrückt die Reste des einstigen Grandhotels Esplanade, das im Krieg zu 90 % zerstört wurde. Zu dessen Gästen gehörten einst Charlie Chaplin, Greta Garbo und Billy Wilder. Die Ruine selbst diente Wim Wenders als Kulisse für seinen Filmklassiker „Himmel über Berlin“. Für die Neugestaltung des Potsdamer Platzes musste die Ruine versetzt werden. Dabei wurde der 1300 t schwere Kaisersaal auf Luftkissen verschoben (nicht zugänglich, heute ein Veranstaltungssaal). Der angrenzende historische Frühstückssaal wurde für den Transport in über 500 Teile zerlegt. Er gehört wie der Kaisersaal heute zum Restaurant Frederick’s.
Vom Forum in der Mitte des Sony Centers blickt jeder mal nach oben. Abends ist der Blick am schönsten: Die sich selbst reinigenden Stoffbahnen in der grandiosen Dachkonstruktion wechseln dann ihre Farben.
(S)+(U) Potsdamer Platz. das-center-am-potsdamer-platz.de.
Deutsche Kinemathek
Museum für Film und Fernsehen
Spannend konzipierte Zeitreise durch die über 100-jährige Film- und Fernsehgeschichte Deutschlands. Der Schwerpunkt liegt auf jener Zeit, als Berlin noch Hollywood Konkurrenz machte, man denke nur an Murnaus „Der letzte Mann“ oder Langs „Metropolis“. In der „Mediathek Fernsehen“ können 12.000 Sendungen aller Genres ab 1952 per Mausklick abgerufen werden - da werden Kindheitserinnerungen wach! Wie lange es dieses Museum an diesem Ort aber noch geben wird, ist fraglich. Anfang 2025 läuft der Mietvertrag aus, und die Deutsche Kinemathek hat angekündigt, umziehen zu wollen.
Potsdamer Str. 2 (ehem. Sony Center), (S)+(U) Potsdamer Platz. Mi-So 10-18 Uhr. 9 €, erm. 5 €. deutsche-kinemathek.de.
Kunst zwischen Glas und Stahl
Ehemalige Daimler-City
Die ehemalige „Daimler-City“ (wer hier ursprünglich 1990 investierte, kann jeder selbst erraten - 2007 wechselte hier der Besitzer) besteht aus 19 Gebäuden, über 100 Geschäften, zehn Straßen und einer zentralen Piazza. Den Masterplan zum Prototyp des neuen Berlin schufen Renzo Piano und Christoph Kohlbecker. Folgt man vom Potsdamer Platz der Alten Potsdamer Straße, passiert man nach wenigen Schritten den Eingang zum Panoramapunkt auf dem Kollhoff-Tower. Hinauf geht es mit dem schnellsten Aufzug Europas. Oben lädt ein Café ein, nett v. a. am frühen Abend, wenn einem die Lichter Berlins zu Füßen liegen und man auch nach mehreren Gläschen Wein noch den Überblick behält. Etwas weiter steht linker Hand das einstige Weinhaus Huth (Hnr. 5), das einzige noch gänzlich erhaltene historische Gebäude rund um den Potsdamer Platz. Die angrenzende Mall The Playce wurde jüngst neu eröffnet, darin befindet sich mit dem Manifesto Market ein Food Hub mit 22 Essensständen und drei Bars (→ Essen & Trinken).
Etwas weiter trifft die Alte Potsdamer Straße auf den Marlene-Dietrich-Platz. Vor dem dortigen Musical-Theater wird zur Berlinale der rote Teppich ausgerollt, das Theater wird dann zum Filmpalast.
(S)+(U) Potsdamer Platz. Panoramapunkt Potsdamer Platz, Potsdamer Platz 1. Im Sommer tägl. 10-19 Uhr, im Winter bis 18 Uhr. 9 €, erm. 7 €. panoramapunkt.de.
Gegen das Vergessen
Holocaust-Denkmal
2711 aufrechte Stelen, die an Sarkophage erinnern, bilden das Denkmal für die ermordeten Juden Europas (errichtet 2003-2005), das nach einem Entwurf von Peter Eisenmann entstand. Dazwischen befinden sich 23 „Internet-Pflastersteine“ mit einem QR-Code, mit dessen Hilfe man sich die App „Virtuelles Konzert“ herunterladen kann. Beim Gang durch das Stelenfeld (am besten mit Kopfhörer) erklingt dann das eigens für das Denkmal komponierte Werk „Vor dem Verstummen“ von Harald Weiss genau so, wie es 2008 eingespielt wurde: 24 Musiker hatten sich dazu im Stelenfeld verteilt, und je nachdem, wo man gerade spaziert, hört man auf diese Weise mal die Geige lauter, mal den Kontrabass. Unter dem Stelenfeld liegt der Ort der Information (Zugang an der südöstlichen Ecke), der die nationalsozialistische Terrorpolitik kurz erläutert, vielmehr aber die Dimension des Holocaust und die einstige Vielfalt des europäischen Judentums wie auch die Orte des Verbrechens beleuchtet. Im „Raum der Namen“ sind zum Gedenken und in Erinnerung an die ermordeten oder verschollenen Juden über Lautsprecher Kurzbiografien hörbar, mehr als 10.000 sind bereits aufgenommen, 6 Mio. wären möglich. Wären einmal alle Kurzbiografien in der hier präsentierten Form gesprochen, müsste man sechs Jahre, sieben Monate und 27 Tage warten, bis sich der erste Name wiederholt.

2711 Stelen erinnern an die ermordeten Juden Europas

Cora-Berliner-Str. 1, (U) Brandenburger Tor o. (S)+(U) Potsdamer Platz. Ort der Information, tägl. (außer Mo) 10-18 Uhr. Eintritt frei, oft lange Schlangen. stiftung-denkmal.de.
Das Symbol der Stadt
Brandenburger Tor
Zwischen 1788 und 1791 wurde das 65,5 m breite Tor von Carl Gotthard Langhans in Anlehnung an die Propyläen der Athener Akropolis erbaut. Und in Anlehnung an das Mausoleum von Halikarnassos (heute Bodrum/Türkei), eines der sieben Weltwunder der Antike, setzte man eine Quadriga mit der Friedensgöttin Eirene obenauf, ein Werk von Johann Gottfried Schadow. 1806 wurde die Göttin von Napoleon geraubt, 1814 eroberte man sie zurück, fortan tat sie Dienst als Siegesgöttin Viktoria. Bis zum Ende der Kaiserzeit war die breitere mittlere Durchfahrt für das gemeine Volk tabu, nach dem Mauerbau für jedermann - das Tor stand nun im Niemandsland. Im südlichen Torhaus befindet sich heute eine Touristeninformation, im nördlichen der „Raum der Stille“, dessen Vorbild der Meditationsraum im Gebäude der Vereinten Nationen in New York ist. Historische Aufnahmen vom Brandenburger Tor schmücken den gleichnamigen U-Bahnhof, der einer der elegantesten Berlins ist (Zugang auf Höhe des Hotels Adlon).
Pariser Platz, (S)+(U) Brandenburger Tor.
Die Kulturinstitution Deutschlands
Akademie der Künste
In dem von Behnisch & Partner projektierten Gebäude finden Lesungen, Filmvorführungen und spannende Ausstellungen statt. Eine Dependance der Akademie befindet sich in Tiergarten.
Pariser Platz 4, (S)+(U) Brandenburger Tor. Öffnungszeiten und Eintrittspreise variieren je nach Ausstellung. adk.de.
Erinnerung an den Kalten Krieg
Cold War Museum