Bescherung: Eine besonders heiße weihnachtliche Erotiksammlung - Camille Bech - E-Book

Bescherung: Eine besonders heiße weihnachtliche Erotiksammlung E-Book

Camille Bech

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  • Herausgeber: LUST
  • Kategorie: Erotik
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2023
Beschreibung

"Saras Rücken krümmte sich und Bella spürte, wie die Vulva unter ihren Fingern pulsierte. Saras Keuchen wurde zu einem Schrei, der einen langen Moment anhielt." Bist du bereit für eine sinnliche Weihnachtszeit der anderen Art? Anlässlich des Lucia-Abends trifft Bella wieder auf die Freunde, mit denen sie ihre Ausbildungszeit in der Schauspielschule verbracht hat. Die sehr unkonventionelle Clique feierte in ihrer Freizeit wilde Sexpartys, die keine Tabus kannten. Doch mittlerweile gehen alle auf die Dreißig zu. Wird das Feuer trotzdem noch einmal erwachen? Diese Frage kann Bella sehr schnell mit Ja beantworten, denn die erste heiße Nummer mit der verführerischen Sara lässt nicht lange auf sich warten. Wird das Aufeinandertreffen der Clique so heiß, wie es einmal war? Träge in der Vorweihnachtszeit? Diese Sammlung erotischer Geschichten ändert das. Wilde Sexpartys beim weihnachtlichen Zusammenkommen, ein buchstäblich atemberaubender Adventskalender, wie du ihn noch nie erlebt hast und viele weitere erotische Abenteuer, die uns den Verstand rauben. Für alle, die sich die (Vor-)Weihnachtszeit mit einer ungewöhnlicheren Lektüre versüßen wollen. Diese Sammlung enthält folgende erotische Kurzgeschichten: Der Tanzlehrer - Erotische Novelle Der Adventskalender - Erotische Novelle Der Lucia-Test - Erotische Novelle Kalendersex: Erotische Novelle 12. Dezember: Der Lucia-Umzug – ein erotischer Adventskalender 15. Dezember: Alles, was ich mir wünsche – ein erotischer Adventskalender 21. Dezember: Zu Weihnachten komme ich nach Hause – ein erotischer Adventskalender Der Ski-Flirt: Erotische Novelle Weihnachtswunsch: Erotische Novelle Die Frau aus der Dessousabteilung: Erotische Novelle

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Seitenzahl: 280

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Malin Edholm, Lisa Vild, Elena Lund, Vanessa Salt, Camille Bech, Lea Lind, Elise Storm, Erika Svensson

Bescherung: Eine besonders heiße weihnachtliche Erotiksammlung

Übersetzt von Alina Becker

Lust

Bescherung: Eine besonders heiße weihnachtliche Erotiksammlung

 

Übersetzt von Alina Becker

 

Titel der Originalausgabe: Gifted: A Very Hot X-mas Erotica Collection

 

Originalsprache: Schwedisch

Coverimage/Illustration: Shutterstock

Copyright © 2023 Malin Edholm, Lisa Vild, Elena Lund, Vanessa Salt, Camille Bech, Lea Lind, Elise Storm, Erika Svensson und LUST

 

Alle Rechte vorbehalten

 

ISBN: 9788727131115

 

1. E-Book-Ausgabe

Format: EPUB 3.0

 

Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit der Zustimmung des Verlags gestattet.

 

www.sagaegmont.com

Saga ist Teil der Egmont-Gruppe. Egmont ist Dänemarks größter Medienkonzern und gehört der Egmont-Stiftung, die jährlich Kinder aus schwierigen Verhältnissen mit fast 13,4 Millionen Euro unterstützt.

Der Tanzlehrer - Erotische Novelle

Der Tanzlehrer Aydin schwingt aufreizend die Hüften und wir anderen sollen ihn nachahmen. Ich gebe mein Bestes, führe die Bewegungen aber viel zu übertrieben aus. Die Arme hoch, drehen. Die unendlich lange Spiegelwand zeigt unsere schwitzenden Körper, die in drei Reihen hintereinander tanzen. Aydin steht vorn und ich schräg hinter ihm.

Ich versuche immer, so nah wie möglich bei ihm zu stehen, aber dieses Mal sind es zwei Mädels, denen das besser gelingt als mir. Sie sind erbärmlich. Es scheint, als würden sie versuchen, so sexy wie möglich zu tanzen, nur, um die Aufmerksamkeit des Lehrers auf sich zu lenken, aber sie versagen total. Die eine hat keinerlei Rhythmus im Körper und die andere ist zu unerfahren.

Ich selbst tanze seit ich denken kann – ich liebe die Musik, den Rhythmus und was dieser mit dem Körper macht – obwohl ich selbst erst letzten Herbst damit begonnen habe, Fuego zu tanzen. Es ist ein feuriger und verführerischer Tanz, äußerst lebendig, inspiriert von lateinamerikanischen Rhythmen, der perfekt zu mir passt. Ich bin zu wild für Ballett, zu feinfühlig für Jazz und zu feminin für Street Dance.

Die Musik, die Aydin auflegt, ist immer spanisch, mexikanisch oder brasilianisch und mir wird heiß, wenn ich sie höre, so, als würde ich an einem Strand während des Sonnenuntergangs tanzen. Im Ausland. Und keineswegs in einer Räumlichkeit in Uppsala. Wenn ich die Augen schließe, tue ich so, als würden die letzten Sonnenstrahlen mein lockiges, hellbraunes Haar streicheln und so, als wäre ich von einer Menschenmenge umringt, die mir bewundernd zuschaut. Manchmal, wenn mein tanzender Körper die Sonne bedeckt, werde ich zu einer schwarzen Silhouette. Meine sinnlichen Bewegungen lassen die Männer entflammen. Allen voran Aydin. In meinen Fantasien steht er ganz vorn im Publikum und klatscht in die Hände. Nach einer Weile leistet er mir vielleicht Gesellschaft, seinen dunklen Blick nur auf mich gerichtet und flüstert meinen Namen. Natalia. Es klingt wunderbar aus seinem Mund.

Er ist so verdammt gutaussehend. Sein eigener Name ist offenbar türkisch, aber als er sich vorstellte, erzählte er stolz, dass er halb Türke, halb Spanier sei – und dass, bezüglich seines Äußeren, die spanische Hälfte überwog. Seine Haut ist hellbraun, seine Haare kastanienfarben und seine Augenbrauen dick. Jede Woche hat er dichte Stoppeln und ist immer dunkel um die Augen herum. Vielleicht schminkt er sich, ich weiß es nicht genau, aber es sieht zumindest natürlich aus. So, als würden sich Schatten unter seinen Augenbrauenknochen bilden.

Wenn er jetzt seinen verdammt heißen Tanz vor dem Spiegel vollführt, rutschen seine Lederarmbänder umher. Beide Handgelenke sind von den abgetragenen Bändern bedeckt. Er trägt schwarze Trainingskleidung und die Haare stehen ihm vom Kopf ab, so füllig und lebendig sind sie. Ich starre ihn an, während ich alle Bewegungen nachahme. Manchmal haben wir Augenkontakt im Spiegel, dabei verzieht er jedoch keine Miene. Immer so seriös. Als ginge es beim Tanzen um Leben und Tod.

Nach dem letzten Lied ist es Zeit zum Dehnen. Die Leute lachen und keuchen atemlos nach diesem Workout, aber ich fühle mich noch nicht fertig, 45 Minuten reichen mir nicht mehr. Es zuckt in den Beinen und ich sehne mich danach, weiter zu tanzen. Wie soll ich es bis nächsten Dienstagabend aushalten? Warum muss so viel Zeit dem Stretchen gewidmet werden, obwohl es so unbeschreiblich langweilig ist? Und unnötig? Klar, wenn man älter ist, ist es vielleicht von Vorteil…aber nicht für mich, die gerade einmal 25 ist. Wie alt wird Aydin sein? Etwas über 30 vielleicht?

Als das letzte ruhige Stretch-Lied zu Ende geht – halleluja – bereite ich mich mental darauf vor, zu Aydin zu schlendern und etwas zu sagen, ihm vielleicht für die tolle Stunde zu danken oder ihn etwas zu einem der Lieder zu fragen. Ja, das ist eine gute Idee. Ich kann ihn um den Link zu der Playlist bitten und dann wird er ihn mir ja wohl schicken, vielleicht per Mail… oder auf Facebook. Wir könnten dort Freunde werden.

Ich erhebe mich und strecke meine Gelenke. Es knackt im Nacken und in einem Arm. Jemand schaltet das grelle Deckenlicht ein, sodass es in den Augen weh tut. Ich hasse es, wenn die Stunde vorbei ist. Die Realität fühlt sich rau und kalt an, während die warme und fast schon träumerische Stimmung von gerade wie weggeblasen ist. Die Magie ist fort. Jetzt sind wir wieder in einem tristen Raum, der ebenso gut auch die Turnhalle eines Gymnasiums hätte sein können und alle Mängel werden in den Spiegeln sichtbar: das komische Licht lässt mein Haar eher zottelig als sexy aussehen und die weinroten Trainingsklamotten scheinen unangebracht für jemanden, der so blass ist wie ich. Im Dunkeln sah alles besser aus.

„Aydin?“, zwitschert eines der beiden Mädels, die während der Stunde am nächsten zu ihm getanzt haben, die mit dem völlig fehlenden Taktgefühl. Mit bewusst reizvollen Bewegungen zieht sie den Haargummi aus ihrem Zopf und schüttelt ihr dünnes, platinblondes Haar. „Du warst unglaublich! Wo hast du gelernt, so zu tanzen?“

Ach, typisch. Das andere Mädchen stellt sich hinter ihr an, richtet ihre langen, schwarzen Haare und ihre Trainingsklamotten mit dem Blick auf den Spiegel. Ich könnte mich in die Schlange der bewundernden Frauen einreihen, aber ich denke gar nicht daran, mich so verzweifelt zu geben. Beim letzten Mal habe ich es zumindest geschafft, „Tschüss“ zu sagen und das ist auch irgendwie eine Art Sieg, wenn man bedenkt, wie viele immer mit ihm reden wollen. Beim nächsten Mal werde ich schneller sein, ganz einfach.

Ich gehe in den Umkleideraum und bilde mir trotzig ein, dass Aydin mir mit seinem Blick folgt und sich fragt, warum ich nicht bleibe.

***

Nachdem ich so lange geduscht habe, dass ich die Letzte in der Umkleide bin, beeile ich mich mit dem Anziehen, nehme die Sporttasche über die Schulter und male ein kleines Herz mit dem Zeigefinger auf einen der Spiegel. Dann gehe ich hinaus in den dunklen Flur und erschaudere, als ich die Dampfoase verlasse. Trotzdem fühle ich mich kuschelig und warm unter der Winterjacke, so, wie man sich nur nach einer richtig langen Dusche fühlen kann. Der fruchtige Duft des Duschgels umgibt mich, als hätte er sich auf der Haut festgesetzt, um zu bleiben.

Meine Schritte hallen auf dem Steinboden wider, als ich zur Vordertür gehe. Schneit es draußen immer noch? Die Tür zum Tanzsaal steht einen Spalt breit offen und auch, wenn es dort drinnen ebenso dunkel ist wie hier, kann ich es nicht lassen, hineinzuschauen um zu sehen, ob noch jemand da ist.

Bewegungen. Ich lege meine Hand auf die kalte Türklinke. Jemand tanzt dort drinnen, lautlos. Es ertönt keine Musik aus den Lautsprechern und es macht keinerlei Geräusche, wenn sich die Person über den Boden bewegt. Ist das Aydin? Es muss Aydin sein. Niemand sonst tanzt so. Er ist eins mit sich selbst – nein, eins mit der Luft, die ihn umgibt. Ich kann es nicht lassen, ihn anzustarren. Es ist so wundervoll. Wie soll ich jemals sein Niveau erreichen? Er bewegt die Hüften, wirft den Kopf hin und her und schnellt mit dem gesamten Oberkörper vor und zurück. Zudem hat er die volle Kontrolle über seine Arme.

Unsere Blicke treffen sich im Spiegel.

Ich friere auf dem Boden fest.

Er sieht mich.

Der Tanz endet abrupt und er wischt sich den Schweiß von der Stirn. Statt mich streng anzuschauen, wovor ich mich instinktiv fürchte, verzieht sich sein Mund zu einem Lächeln.

„Natalia!“ Er winkt so, als wolle er, dass ich zu ihm gehe. „Komm!“

„Aber ich…“

Mein Protest ist kaum zu hören und ehrlich gesagt weiß ich überhaupt nicht, warum ich es versuche. Es ist ja genau das, was ich will, ich will ja eine Chance bekommen, mit Aydin allein zu sein. Es ist nur so, dass ich einen Bus erwischen muss, wenn ich es schaffen will, zurück in der Innenstadt Uppsalas zu sein, bevor die Nacht hereinbricht. Obwohl ich daran vielleicht auch hätte denken sollen, bevor ich so verdammt lange geduscht habe.

„Ich dachte nicht, dass noch jemand da ist“, sagt der Tanzlehrer, als ich langsam näher komme.

„Tanzt du immer allein nach dem Unterricht?“

„Nur, wenn ich nicht nach Hause will.“

Ich ziehe eine Augenbraue nach oben und bleibe genau hinter ihm stehen. Wir sehen uns einander im Spiegel an. „Warum das? Hast du eine furchtbare Frau, die sauer auf dich ist? Schreiende, hungrige Kinder?“

„Nichts davon.“ Er zuckt mit den Schultern. „Nur…Einsamkeit.“

„Ach so.“

„Und du? Warum bist du so spät noch hier?“

Ich öffne die Jacke – es ist warm hier drin – und lächle so fröhlich ich kann, obwohl ich weiß, dass es vielleicht eher niedergeschlagen aussieht. „Ach. Einsamkeit. Ich weiß, was du meinst. Ich habe einen Hamster, der ab und zu gefüttert werden muss, aber ansonsten ist meine Wohnung ziemlich leer.“

„Ich habe eine Katze.“ Er lacht. „Eigentlich ist es traurig. Alle sagen, ich soll jemanden finden, aber es ist schwer, die Richtige zu finden.“

„Oh ja. Alle glauben, dass das so leicht wäre.“

Da dreht er sich um, sodass wir einander zugewandt in der Dunkelheit stehen. Anfangs steht er einfach nur da und atmet. Sein Brustkorb hebt und senkt sich, während sich die Spannung zwischen uns steigert. Ich kann mich nicht bewegen, kann nicht sprechen. Meine Schuhsohlen kleben auf dem blanken Holzboden fest. Dann geht er auf mich zu, greift vorsichtig nach dem flauschigen Kragen meiner Winterjacke und sieht mich fragend an.

„Zieh die hier aus“, sagt er, „und tanz´ mit mir.“

Ich schlucke. „Tanzen? Mit dir? Jetzt?“

„Es klingt ja nicht so, als würde irgendwo jemand sitzen und auf uns warten. Abgesehen von einem Hamster und einer Katze… und die kommen bestimmt noch eine Weile allein klar. Oder was meinst du?“ Das Letzte ist ein Flüstern, das ein Kribbeln in meinem Inneren verursacht.

„Ich denke schon…“

„Gut.“ Er zieht mir die Jacke aus und legt sie auf den Boden. Ebenso meine Umhängetasche.

Ich fühle mich entblößt ohne die beiden, obwohl ich während des Unterrichts noch lässiger gekleidet bin. Jetzt habe ich einen engen schwarzen Pullover an, der über den Brüsten spannt, ein paar zerrissene Jeans in derselben Farbe und ich habe das Gefühl, dass es an der einen Brust noch immer feucht ist, da ich sie nicht gut genug abgetrocknet habe. Habe ich dort einen dunklen Fleck? Ich weiß es nicht. Vielleicht. Meine Haare sind jedenfalls nass und zu einem Pferdeschwanz gebunden, was gut ist, da andernfalls mein gesamter Oberkörper nass gewesen wäre. Ich ziehe die Schuhe aus.

„Komm!“, sagt Aydin erneut, nimmt meine Hand und führt mich zu der Spiegelwand. „Du willst doch weitertanzen. Du bist noch nicht fertig, das sehe ich. Du willst mehr.“

Und dann beginnt er zu tanzen. Ich ahme ihn nach, gebe mich vollkommen hin und spiegele seine leidenschaftlichen Bewegungen. Anstatt auf uns selbst in den Spiegeln zu schauen, sehen wir einfach den anderen an. Zuerst tanzen wir mit einigen Metern zwischen uns, aber je mehr Zeit vergeht, desto mutiger werden wir. Bald berühren wir uns im Tanz, so, als wäre der Fuego ein Tango oder eine Salsa. Er dreht mich, leitet mich, führt mich wie ein Gentleman, während ich mich wie ein Wirbelwind unter seinem Griff bewege.

Flache Atemzüge und verschwitzte Körper. Das surrende Geräusch der Lüftung. Jedes Mal, wenn Aydin mich in seine Arme zieht, ist es, als wären wir aneinander geklebt. Seine Haut ist brennend heiß, ebenso wie sein Atem. Seine Augen sind Lava. Wir verschmelzen mit einander, er verbrennt mich. Schnell weiß ich nicht mehr, wo ich aufhöre und er anfängt. Wir bewegen uns durch den Saal, wir sind der Saal und er führt mich zu immer gewagteren Bewegungen. Einmal legt er seine Hände um meine Taille, wirft mich in die Luft und fängt mich wieder auf. Als ich lande, ist mein Gesicht genau über seinem. Seine Lippen, so nah. Er leckt sich über die Lippen und tanzt weiter, als wäre nichts geschehen.

Ein anderes Mal zieht er mich so nah wie möglich an sich und der Tanz wird intimer als je zuvor. Ich bewege mich an seinen Oberschenkeln entlang, gleite vor und zurück und lasse ihn nicht eine Sekunde aus den Augen. Meine Möse pulsiert so wild, dass ich verrückt werde. Hat Aydin nicht eine deutliche Beule zwischen den Beinen? Die enge Trainingshose tut nicht viel dafür, so etwas zu verbergen. Ich reibe mich etwas an ihm, presse die Hände auf seinen Rücken und stöhne leicht.

Seine Hände auf meinem Hintern, seine Lippen auf meinem Hals. „Aaahh. Natalia…“

„Aydin…“

Unsere Hüftbewegungen werden eindeutiger. Wir atmen erregter, bewegen uns auf der Stelle und sehen einander nur an. Dann legt er seine Hände um meinen Kopf, hält ihn fest und senkt den Blick auf meine Lippen. Ich öffne sie etwas, bin bereit. Bitte, küss mich!

Und das tut er.

Mit einem lauten Stöhnen küsst er mich mit Zunge und allem. Ich liebe es, wie direkt er ist, das gefällt mir. Ich presse meine Brüste gegen seinen Brustkorb, presse meinen gesamten Körper an ihn und lasse ihn führen. Er schmeckt so, wie er riecht: etwas rußig und holzig. Vielleicht nach Sandelholz.

Der Kuss vertieft sich. Das Schmatzen übertönt die Lüftung. Ich versinke in seinen Armen und vergesse alles andere. Das Jetzt besteht aus Liebkosungen, Zungen und sehr heißem Atem. Er berührt mich überall und ich vergrabe die Finger in seinem dichten, braunen Haar. Wir machen herum wie Teenager, japsen nach Luft und saugen an der Zunge des anderen.

Plötzlich hebt er mich hoch, macht einige Schritte und drückt mich gegen die Spiegel. Es knirscht hinter meinem Rücken. Aydin presst mich härter dagegen und reibt sich an meiner Pussy. Wir haben Trockensex. Er ist bereits steinhart. Bald zerrt er an meinen Klamotten und ich reiße an seinen. Mein Pullover fliegt durch den Saal, ebenso der BH. Aydin beugt den Kopf hinunter, nimmt eine Brust in den Mund und ich stöhne mit dem Blick an die Decke gerichtet. Seine Zunge kreist um meine steife Brustwarze. Herum, rundherum. Manchmal spüre ich seine Zähne.

Ich versuche, seine Trainingshose mit einem Fuß auszuziehen, aber es gelingt mir nicht. Schließlich lässt er mich wieder los und auf den Boden, küsst mich auf den Mund und zieht sich gleichzeitig seine Hose und die engste Unterhose aus, die ich je gesehen habe. Er ist nackt, abgesehen vom Trainingsunterhemd. Ich erkenne starke Oberschenkelmuskeln und einen massiven Schwanz.

Gerade, als er sich erneut nach mir streckt, weiche ich zurück und tanze für ihn. Er knurrt, als er die Verfolgung aufnimmt. Ich lache, drehe mich herum und tanze davon, jedes Mal, wenn er näher kommt. Sein Schwanz sieht gewaltig aus in der Dunkelheit und wird durch das Spiel auch nicht schlaffer, eher im Gegenteil. Manchmal kommt er an mich heran, streicht leicht gegen meine Schenkel, bevor ich wieder außer Reichweite bin.

„Natalia! Komm her!“

„Dann musst du mich fangen!“

Aydins Hände schließen sich um meine Taille und dieses Mal kann ich mich nicht befreien. Er gibt einen triumphierenden Laut von sich, nimmt mich hoch und geht mit langen Schritten durch den Saal.

„Was machst du?“, jaule ich mit zappelnden Beinen und versuche, streng zu klingen, obwohl mir das Lachen im Hals brodelt. „Lass mich runter!“

Ohne ein Wort zu sagen legt er mich auf eine dünne, rote Trainingsmatte und hält mich mit einer Hand auf dem Bauch fest. „Besser so?“

Ich nicke stumm. Sein Schwanz zuckt und meine Pussy pocht. Ich will ihn jetzt, dieses Vorspiel dauert schon zu lange. Deshalb fliehe ich nicht, als er sich auf mich legt. Stattdessen hebe ich den Oberkörper an, lege eine Hand auf seinen schweißnassen Nacken und küsse ihn innig. Er streichelt meine Brüste, knetet die Brustwarzen eine Weile und lässt dann seine Hände nach unten wandern und zieht mir die schwarze Jeans aus.

Alles, was seine Finger berühren zerspringt in Funken. Ich winde mich unter ihm. Meine Möse schreit nach Linderung und pulsiert wie verrückt. Ich spüre den Rhythmus in ihr – eine ganz eigene Musikrichtung, zu der man tanzen könnte – und jeder Pulsschlag breitet sich in meinen Hintern, Bauch und in die Schenkel aus. Mein gesamter Körper ist von purer Lust erfüllt.

„Steck ihn rein!“, flüstere ich in der Dunkelheit. „Fick mich!“

Ich muss ihn nicht zweimal bitten. Aydin sinkt auf mir herab, stützt sich auf den Armen ab und drückt seine Eichel gegen die Öffnung meiner Spalte. Die Schamlippen schließen sich um ihn, feucht und dick. Er gleitet mit Leichtigkeit in mich hinein. Aaaah, dieses Gefühl. Ich verschlinge ihn und er presst sich hinein, soweit es geht. Er sieht mich ehrfürchtig an, beugt sich nach vorn und küsst mich auf die Wange, auf das Ohr und hinunter bis zum Kiefer. Bei jedem Stoß bekomme ich einen Kuss.

Die Matte gleitet vor und zurück unter unseren Körpern und die Tür zum Tanzsaal steht noch immer offen. Hoffentlich kommt niemand vorbei. Ich stöhne, als Aydin mich härter nimmt, umschließe mit den Händen seine starken Arme. Wie lange habe ich nicht schon genau hiervon geträumt? Und jetzt passiert es. Er stöhnt laut und bewegt sich hitzig. Bald fühlt es sich so an, als würden wir im Liegen tanzen. Unsere Bewegungen sind sinnlich und für einen außenstehenden Betrachter bestimmt wunderschön. Ich lasse ihn führen, werfe meinen Kopf hin und her und nehme die Arme sexy über den Kopf.

„Du machst mich verrückt“, zischt Aydin. Dann legt er völlig unerwartet beide Hände um meinen Hintern und zieht mich mit ihm hoch. Er geht einem unbekannten Ziel entgegen und ich sitze auf seinem Schwanz fest. Bei jedem Schritt drückt er sich weiter in mich hinein. Schwindelerregender Genuss.

Er macht eine Hand frei und drückt auf etwas. Die Stereoanlage?

Dann setzt die Musik ein. Despacito von Luis Fonsi. Ich lache über die schwungvolle Liedauswahl. Aydin lächelt mich an, nimmt seine linke Hand wieder zurück auf meinen Rücken und beginnt zu tanzen. Tanzen! Ich klammere mich an seinem Hals fest und genieße seine sich in mir bewegende Erektion. Niemals zuvor hat sich Sex so lustvoll angefühlt.

Aydin bewegt die Lippen zum Text, bewegt seine Hüfte vor und zurück, ebenso zu den Seiten. Er bewegt sich schnell durch den Saal, so, als würde ihn das Gewicht in seinen Armen überhaupt nicht behindern. Ich werfe einen Blick in den Spiegel. Unsere Silhouetten sehen elegant und wahnsinnig heiß aus.

Dann ergreift Aydin meinen Hintern erneut mit beiden Händen und bewegt mich hoch und runter auf seinem pulsierenden, feuchten Schwanz. Alles ist gut im Spiegel sichtbar. Ich sitze auf ihm und wir sind perfekt für einander.

Es dauert nicht lange, bis ich zu den spanischen Rhythmen komme. Jetzt ist es ein anderes Lied, aber ich höre nicht welches. Der Puls dröhnt in meinen Ohren und ich schreie. Aydin hört auf zu tanzen, stöhnt laut und legt mich erneut auf die Matte. In einem wilden Refrain kommen wir gemeinsam. Meine Möse verkrampft sich um seinen Schwanz. Er bewegt sich schneller und schneller, während sein Ständer wächst und sich meine Vagina ausdehnt. Euphorie. Wir schweben gemeinsam und überall ist Schweiß und Rhythmus und spanische Musik. Seine Lippen auf meinen. Wir küssen einander, bis die Wellen des Orgasmus abgeklungen sind, küssen einander während ein Lied nach dem anderen läuft, küssen einander bis unsere Lippen schmerzen und pulsieren.

„Jetzt hast du wohl deinen Bus verpasst“, flüstert Aydin und streicht mir die feuchten Haare aus der Stirn. „Schon ziemlich lange.“

„Oh, glaubst du?“, frage ich ironisch.

„Ja, leider.“ Die Augen glimmen. „Und du musst vielleicht nochmal duschen.“

„Wir können doch jederzeit gemeinsam duschen.“

„Das können wir. Was sagst du denn zu einer Wiederholung nächste Woche?“ Aydin zuckt mit dem Schwanz in meiner Pussy. „Ich kann mir keinen schöneren Abschluss für die Tanzstunde vorstellen…“

„Abschluss? Oder eher Anfang?“

„Ich mag es, wie du denkst, Natalia.“

„Gut. Denn du wirst mich jetzt eine ganze Weile nicht mehr los.“

Der Adventskalender - Erotische Novelle

Jessica saß gerade in einem Personalmeeting, als eine ankommende SMS das Handy stark an ihrem Oberschenkel vibrieren ließ. Unauffällig nahm sie es in die Hand und las die Benachrichtigung der Post, gerade als ihr Chef ihnen eine Predigt über die GDPR-Verordnung und deren Auswirkungen auf die Zeitung hielt, für die Jessica arbeitete.

„Wer war das?“, zischte Carro in Jessicas Ohr. Das plötzliche Geräusch ließ sie zusammenzucken, und von der anderen Seite des Tisches bemerkte sie die neugierigen Blicke ihres Kollegen Bob. Natürlich dachte Carro, dass die SMS von einem heißen Typen war – Carro dachte an nichts anderes.

„Niemand“, flüsterte Jessica zurück und sah, wie ihre Kollegin enttäuscht die Schultern sinken ließ. Jessica versuchte, sich auf die monotone Stimme ihres Chefs zu konzentrieren, aber Mal um Mal bemerkte sie, wie ihre Gedanken abschweiften. Sie dachte fieberhaft darüber nach, kam aber nicht drauf, was sie bestellt hatte.

Jessicas Kollegen saßen da und gähnten um die Wette, während das Meeting seinen Lauf nahm. Es war anzunehmen, dass alle, genau wie sie, an etwas anderes dachten. An einen Artikel, der geschrieben werden musste, ein fesselndes Interview oder vielleicht auch welche weihnachtliche Süßspeise sie für den Weihnachtsabend vorbereiten wollten.

Der November würde schon bald in den Dezember übergehen und zu dieser Zeit des Jahres waren die Redaktionen immer ein wenig verschlafen – alle hatten ihre Gedanken woanders. Alle außer Jessica, soll das heißen. Sie dachte nicht daran, etwas zwischen sich und ihren Traum kommen zu lassen. In ihrem Einjahresplan, der sie zu Schwedens nächster Topjournalistin machen sollte, passten weder Weihnachtsfeste noch Dates noch sonst etwas in der Art. Sie hatte beschlossen, es ganz nach oben zu schaffen und war bereit, alles andere zu opfern, um dorthin zu gelangen.

Aber trotz ihres Willens aus Stahl war da ein Gedanke, der sie den ganzen Tag Aufmerksamkeit kostete. Sie kam einfach nicht drauf, was auf der Post auf sie warten konnte. Vielleicht waren es Mappen oder Ordner, die eines der Archive geschickt hatte, die sie in den letzten Monaten besucht hatte. Oder es handelte sich um einen Fehler, weil sich Jessica ziemlich sicher war, dass sie im letzten halben Jahr nichts bestellt hatte.

Sie war gerade dabei, sich als Vorbereitung auf die kommenden Friedensgespräche in den Jemenkrieg zu vertiefen, als ein tätowierter Arm sich in ihr Sichtfeld streckte und einen dampfenden Becher Kaffee vor sie auf den Schreibtisch stellte. Ohne den Blick vom Bildschirm zu nehmen, nickte sie zum Dank und nahm den Kaffeebecher entgegen. Aus den Augenwinkeln sah sie, wie der Assistent mit einem Tablett voller Kaffeebecher verschwand und zum nächsten Schreibtisch weiterzog und dann zum nächsten. Wie er sich all die verschiedenen Kaffeewünsche der Redaktionsleute merken konnte, war ein Mysterium für sie.

Als der Tag sich seinem Ende näherte, kam Carro auf einen Sprung zu ihrem Arbeitsplatz vorbei. Die immer fröhliche Kollegin lehnte sich an Jessicas Schreibtisch an und stieß dabei fast einen Stapel Papier hinunter.

„Kommst du mit auf einen Drink?“ Ihren Kopf hatte sie schiefgelegt, und sie bedachte Jessica mit einem Blick, der deutlich machte, dass nur eine Antwortmöglichkeit infrage kam. Jessica konnte sich jetzt nichts Schlimmeres vorstellen, als in einer gedrängten Bar beim Afterwork zusammen mit Carro und einer Gruppe von Zeitungsleuten zu sitzen. Nicht, weil sie die Leute nicht mochte, oder weil sie unsozial war, sondern weil sie eher der Typ war, der sich zu zweit mit Menschen traf – irgendwo, wo man auch hören konnte, was der andere sagte.

„Also …“, begann Jessica ausweichend, bemerkte Carros unzufriedene Miene und fügte schnell hinzu: „Ich habe ein Date.“

Da schossen Carros Augenbrauen nach oben, als würde sie denken Wirklich? Ein Date? Jessica glaubte einen Funken von Misstrauen in Carros Augen erkennen zu können – ein sehr berechtigtes Misstrauen, weil seit ihrem letzten Date sicher schon ein halbes Jahr vergangen war.

„Du weißt schon, die SMS von heute Morgen?“, erklärte Jessica weiter. „Ich wollte nichts sagen, solange so viele Leute um uns waren, aber ja … es gibt da jemanden.“ Etwas flammte in Carros Augen auf und mit einem leisen Jaulen machte sie einen Satz von Jessicas Schreibtisch.

„Ich wusste es! Du musst mir alles erzählen!“ Sie lehnte sich vertraulich zu Jessica, wie jemand, der bereit ist, sich ein Geheimnis anzuhören.

„Ich komme noch zu spät, Caroline“, sagte Jessica, während sie ihren Kram zusammenpackte und den Computer ausmachte. „Ich muss nach Hause und …“ Was machen Singlefrauen eigentlich vor ihren Dates? „Meine Beine rasieren“, sagte sie weiter, während sie innerlich wegen sich selbst die Augen verdrehte. Carro lehnte sich mit einem unverkennbaren Ausdruck von gespieltem Schock mit weit aufgerissenen Augen und Mund zurück.

„Du kleine Schlampe“, lachte sie und tätschelte Jessicas Hintern. Mit einem Schlag wurde Jessica klar, warum die anstrengende, laute Carro auch eine ihrer Lieblingskolleginnen war. Sie scherte sich einen Dreck darum, was andere von ihr dachten oder hielten – sie machte ihr eigenes Ding und das, wenn irgendwas, konnte Jessica respektieren.

Aus Versehen begegnete Jessica Bobs Blick auf der anderen Seite des Raums. Er hatte ihre Unterhaltung offensichtlich belauscht und nach seinem verletzten Gesichtsausdruck zu schließen, war er nicht sehr erfreut über Jessicas bevorstehendes Date. Als Jessica neu in der Redaktion gewesen war, hatte sie auf einer Weihnachtsparty – ihre erste und letzte Weihnachtsparty in der Redaktion – etwas zu viel getrunken und war am nächsten Tag neben Bob aufgewacht. Er hatte seitdem die Hoffnung nicht aufgegeben, dass sich etwas zwischen ihnen entwickeln könnte, obwohl sie ihn mehrfach abgewiesen hat.

Um nicht zu lachen und sich noch mehr Blöße zu geben, eilte Jessica an Carro vorbei, den Blick stur auf den Ausgang gerichtet und begleitet von den Rufen ihrer Kollegin: „Go get him, tiger! Ich will am Montag alle schmutzigen Details hören!“

 

Es war schon lange her, seit Jessica das Büro so früh verlassen hatte, ohne dass sie zu einem Interview musste oder etwas anderes Berufsbedingtes zu erledigen hatte. Die Stadt hatte sich bereits in Dunkelheit gehüllt und Jessica wanderte planlos die weihnachtlich dekorierte Straße entlang Richtung zu Hause. Es war der letzte Tag im November und überall waren gestresste Mütter von Kleinkindern zu sehen, die sowohl an ihren Einkäufen als auch an den Kindern schwer zu tragen hatten. Sie dachte darüber nach, dass sie jetzt eine von ihnen sein könnte und wie ihr Leben wohl aussehen würde, wenn sie sich nicht für ihre Karriere und gegen all das entschieden hätte.

Die Vibration an ihrem Oberschenkel holte sie zurück aus ihren Gedanken und ließ sie anhalten. Sie zog einen Handschuh aus und fischte das Handy aus der Tasche. Carro hatte ihr eine Nachricht geschickt, deren Inhalt sich aus drei Emojis mit rausgestreckter Zunge, einer lila Aubergine und drei Tropfen Wasser zusammensetzte. Jessica unterdrückte ein Lachen und schüttelte nur belustigt den Kopf, gleichzeitig fürchtete sie sich schon vor Montag, wenn sie genau Bericht erstatten müsste über ein Date, das nie stattgefunden hat.

Gerade als Jessica das Handy wieder sperren wollte, sah sie die Nachricht von der Post, die sie früher am Tag erhalten hatte. In ihrer Eile, so schnell wie möglich dem Büro zu entkommen, hatte sie sie fast vergessen. In ihr regte sich wieder die Neugier. Was für ein Paket konnte das sein?

Als der Angestellte mit einem Riesenpaket auftauchte, dachte Jessica nur, wer denn so blöd sein konnte, ein so großes Paket zu bestellen. Als sich dann herausstellte, dass das Paket an Jessica adressiert war, überlegte sie stattdessen, wer nur so blöd sein konnte, ihr so ein großes Paket zu schicken und wie sich dieser Jemand vorgestellt hatte, dass sie es nach Hause transportieren sollte.

„Meine Güte“, hauchte sie, als sie das Paket am Tresen stehen sah. Der junge Mann sah leicht belustigt drein und war schon dabei, die nächste Nummer in der Warteschlange aufzurufen, als Jessica ihn fragte: „Ich habe eigentlich nichts bestellt, das muss ein Fehler sein. Kannst du es zurückschicken?“

„Es gibt keinen Absender. Ich kann dir leider nicht helfen, wenn du keine Adresse hast.“ Mit diesen Worten rief er die nächste Nummer auf. Fluchend und stöhnend trug Jessica das schwere, höchst unhandliche Paket nach Hause. Wer auch immer ihr das geschickt hatte, sie würde der Person die Hölle heiß machen.

Mit einem Knall ließ sie das Paket auf den Fußboden in ihrem Flur krachen und stöhnte laut, bevor sie in die Küche eilte, um eine Schere zu holen und die Kiste zu öffnen.

War sie vorher schon verwirrt gewesen, war das nichts im Vergleich zu dem, was sie jetzt fühlte. In dem großen, braunen Karton lagen mehrere kleinere Päckchen in unterschiedlichen Größen. Alle waren in Weihnachtspapier eingewickelt und mit einer roten Schleife versehen. An jeder Schleife hing ein Kärtchen, auf dem deutlich eine Ziffer geschrieben stand. Jessica kramte in der Kiste und fand ein weißes Kuvert, auf dem in derselben Handschrift wie auf den Kärtchen stand: Lies mich. Mit pochendem Herzen öffnete sie das Kuvert und las:

Diese Kiste enthält einen Adventkalender mit Geschenken, die ich speziell für dich ausgewählt habe. Jedes Paket ist nummeriert und soll, beginnend mit dem ersten Dezember und abschließend mit dem Weihnachtstag, auch in dieser Reihenfolge geöffnet werden. Ich hoffen, dass du die Geschenke gut gebrauchen kannst und dass sie dir jede Menge Genuss schenken.

Frohe Weihnachten, Jessica. Von einem heimlichen Verehrer.

Jessica erwachte alles andere als ausgeschlafen. Sie hatte sich die ganze Nacht hin und her gewälzt und sich den Kopf darüber zerbrochen, wer dieser heimliche Verehrer sein könnte, und sie hatte versucht, sich selbst zu überreden, zumindest eines der Geschenke zu öffnen. Aber sie hatte so ein Gefühl, dass sich hier jemand etwas genau überlegt hatte und sie sich selbst die Überraschung verderben würde, wenn sie schummelte. Jessica hatte trotz allem Prinzipien, und Unordnung gefiel ihr gar nicht. Sie wusste nicht, woraus die Überraschung bestand, hatte aber beschlossen, die Angelegenheit vorerst auf sich beruhen und den Dingen ihren Lauf zu lassen. Ein Päckchen nach dem anderen.

Nachdem sie ihr Frühstück fertiggegessen und ihren Morgenkaffee getrunken hatte, setzte sie sich auf ihr Sofa und packte eines der Geschenke aus. Sie wollte es fast nicht zugeben, aber wie sie da so im Pyjama und eingehüllt in eine Decke auf ihrem Sofa saß und ein Weihnachtsgeschenk öffnete, überkam sie ein nostalgisches Gefühl. Sie konnte den Pfefferkuchen beinahe schmecken, roch den Duft von Tannennadeln und hörte das Klappern der Geschenke, die sie und ihre Schwester immer heimlichen geschüttelt hatten.

Dass sie sich in den letzten Jahren von ihrer Familie ferngehalten hatte, um sowohl Feiertagen als auch Geburtstagen zu entgehen, versetzte Jessica jetzt einen traurigen Stich. In Wahrheit konnte sie die Fragen einfach nicht mehr hören, wann sie denn den Richtigen finden, wann sie sich zur Ruhe setzten und wann sie eine Familie gründen wolle. Sie konnte es nicht mehr hören, wenn ihre Mutter ihr erzählte, wie sie damals ihre Karriere für die Familie geopfert hatte – und dass das das Beste gewesen war, was sie hätte tun können. Darum hatte Jessica beschlossen, sich von ihrer Familie zu distanzieren und hatte sich weiter in der schützenden Schale, die die Arbeit ihr bot, zurückgezogen. Es gab immer etwas zu tun, und nie fragte jemand sie, warum sie tat, was sie tat und wann sie gedachte, damit aufzuhören. Sie atmete tief ein und schüttelte den Kopf, um die negativen Gedanken zu vertreiben. Darüber musste sie jetzt nicht nachdenken. Sie hatte ein Geschenk zu öffnen.

Unter dem Geschenkpapier war noch ein kleines Kuvert zusammen mit einem zylinderförmigen Objekt, das in hauchdünnes, lila Seidenpapier eingewickelt war. Jessica konnte der Versuchung nicht widerstehen und ging direkt zu dem kleinen Geschenk über. Als sie erkannte, was der kleine Gegenstand war, den sie erst für einen Lippenstift gehalten hatte, lachte sie laut. Jessica öffnete sie das kleine Kuvert und las: Alle Frauen brauchen einen guten Vibrator. Ich hoffe, dass dieser dir dabei helfen kann, dich zu Weihnachten zu entspannen. Von einem heimlichen Verehrer.

Lächelnd nahm sie den Vibrator in die Hand und machte ihn an. Die Vibrationen kitzelten ihre Fingerspitzen und sandten Schauer ihr Rückgrat entlang. Er war viel schöner als ihre alter Dinosaurier von einem Vibrator, der schon vor zu langer Zeit seinen Dienst angetreten hatte. Der neue bot zehn verschiedene Geschwindigkeitseinstellungen und war außerdem wasserfest.

Ein merkwürdiges Gefühl breitete sich in ihrer Magengegend aus. Jessica konnte spüren, wie die Muskeln in ihrem Bauch und Unterleib sich an- und entspannten. Es war ein warmes, pulsierendes Gefühl. Sie führte den vibrierenden Lippenstift an ihre Vulva und platzierte ihn an ihrer Klitoris, dazwischen nur der angenehme Flanellstoff ihres Pyjamas.

Die Vibrationen ließen sie laut keuchen. Es war schon lange her, dass sie sich selbstbefriedigt hatte, so lange, dass sie schon ganz vergessen hatte, wie schön das sein konnte.

Sie lehnte sich im Sofa zurück und ließ die Vibrationen in ihrem Körper nachhallen. Ihre Hüften wiegten sich im Takt und die in ihr aufwallende Lust wurde immer größer. Sie war schon sehr nahe, das spürte sie. Mit einem Knopfdruck steigerte sie die Vibrationen zu einem intensiv anhaltenden Gefühl nahe der Schmerzgrenze. Ihre nackte Vulva klebte an ihrer Pyjamahose und der Flanellstoff rieb sich angenehm an ihrer vergrößerten Klitoris. Die Vibrationen ließen ihren ganzen Körper erbeben – ihre Beine spannten sich an und ihre Zehen kringelten sich, als der Orgasmus sie überkam.