Best of Unsinn - Jan Philipp Zymny - E-Book

Best of Unsinn E-Book

Jan Philipp Zymny

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Beschreibung

Endlich am Start! Das Best-of des Meisters der Absurdität und des groben Unfugs! "Best of Unsinn" versammelt die besten Texte aus Jan Philipps ersten 10 Bühnenjahren. Neben Klassikern wie "AWESOME!", "Eine beliebige Sonntagspredigt", "Physik ist schön. Niemand braucht Physik" oder Frisch-Bekanntem wie zum Beispiel "Die Telefonkette" oder "Der Taxi-Dialog" findet ihr dort auch unveröffentlichtes und ganz neues Material.

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Seitenzahl: 230

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Best of Unsinn

Jan Philipp Zymny

Erste Auflage 2021

Alle Rechte vorbehalten

Copyright 2021 by

Lektora GmbH

Schildern 17–19

33098 Paderborn

Tel.: 05251 6886809

Fax: 05251 6886815

www.lektora.de

Covermotiv: Fabian Stürtz, fabian-stuertz.com

Covermontage: Olivier Kleine, olivierkleine.de

Lektorat & Layout Inhalt: Lektora GmbH, Denise Bretz

978-3-95461-175-1

Vorwort

27 Jahre ist es her, dass ich in einem Einmachglas im Keller meiner Eltern zur Welt kam, und 10 Jahre seit meinem ersten Auftritt bei einem Poetry Slam. Am 26. März 2010 in einem Container hinter dem Wuppertaler Opernhaus. Moderiert wurde die Veranstaltung von einem Mann, der sich selbst Mesco Carrera nannte. Ich weiß beim besten Willen nicht mehr, warum. Aber vielleicht lag es daran, dass er meistens auf der Bühne nur mit einer Carrera-Bahn bekleidet war.

An jenem Freitagabend waren neben etwa acht Leuten im Publikum nur zwei Poeten anwesend – Max Humpert und ich. Bis heute vermute ich, dass dort Max die einzige vernünftige Person war. Er hatte jedenfalls schon ein bisschen Slam-Erfahrung. Im Gegensatz zu mir.

Ich hatte Poetry Slam auf YouTube gefunden – hauptsächlich den Text »Fleischsalat« von Volker Strübing und »Slayer« von Misha Verollet –, war dermaßen begeistert, dass ich auf den Gedanken kam: »Das will ich auch machen!« und hatte über die darauffolgenden Wochen zwei eigene Texte geschrieben. Der erste handelte von einem Feuerwehrmann, der sich anscheinend im Bereitschaftsdienst befand und aus der Ich-Perspektive beschrieb, wie angespannt, aber auch vorfreudig er war, dass jeden Moment ein Einsatz passieren könnte. Am Ende des Textes stellte sich jedoch heraus: War gar kein Feuerwehrmann. Es war die ganze Zeit ein Handtuch, das im Badezimmer hing und darauf wartete, benutzt zu werden.

Das war exakt so bescheuert, wie Sie sich das gerade vorstellen, liebe Leserin, lieber Leser. Sie fragen sich bestimmt, worum es wohl in dem zweiten Text ging. Ich weiß es leider nicht mehr. Mein Gehirn erinnert sich nicht. Vermutlich aus Gründen der staatlichen Sicherheit.

Jedenfalls lasen Max und ich seiner*ihrerzeit je zwei Texte vor, was sich gut traf; ich hatte ja auch nur zwei. Die acht Menschen im Publikum lauschten – wobei einer in der Pause ging, obwohl es gar keine Pause gab – und Mesco spielte in der Ecke mit seiner Carrera-Bahn. Am Ende wurde die letzte Punktwertung eingeholt, um den Sieger des Slams zu verkünden, und da geschah es. Jener schicksalhafte Moment. Direkt bei meinem ersten Poetry Slam hatte ich es ohne größere Vorbereitung geschafft, aus dem Stand Zweiter zu werden! Ich hatte meine Bestimmung gefunden.

Moment. Poetry Slam? In einem Container? Ohne größere Vorbereitung? Handtuchfeuerwehrmann? Ein Opernhaus in Wuppertal?

Ja. Das war mein erster Slam. Da soll sich nochmal jemand wundern, was für Texte ich schreibe. Es konnte ja nur Unsinn dabei rumkommen.

Ich weiß, das klingt alles sehr skurril, aber im Prinzip ist das genauso passiert. Was allerdings danach alles passiert ist, konnte niemand ahnen. Am wenigsten ich. Ich bitte Sie, ich war ein Siebzehnjähriger, der in einer blechernen Kiste selbstgeschriebene Geschichten über Handtücher vorlas. Ich hatte von nichts eine Ahnung.

Erst jetzt, wo ich zehn Jahre älter und zwei Jahre weiser bin, kann ich in der Rückschau sagen: An diesem Abend rastete das Universum für mich ein. Die Zahnräder meines Kosmos griffen ineinander und konnten endlich sauber durchdrehen. Genau wie ich.

In den folgenden Jahren durfte ich nicht nur herausfinden, dass mir Schreiben und Auftreten immense Freude bereiten, sondern mich auch erfüllen, mir ein tiefes Gefühl der Befriedigung verschaffen. Ich erinnere mich speziell an den ersten Auftritt in Frankfurt beim Slam FFM. Das war wenige Monate nach jenem allerersten Slam in Wuppertal, da saß ich nach der Veranstaltung allein im Künstler*innenbereich neben der Bühne und hatte wohl ein dermaßen zufriedenes Grinsen auf den Lippen, gepaart mit einem Blick, der irgendetwas weit jenseits des Horizontes fixierte, dass einer der beiden Veranstalter und Moderatoren auf mich zukam und fragte, was denn los sei. Ich konnte damals nicht anders, als davon zu stammeln, wie dankbar und glücklich ich darüber war, dass ich mit meinem Quatsch den Leuten im Publikum wenigstens für ein paar Minuten eine gute Zeit bereiten konnte. Für ein paar Augenblicke konnte ich den Leuten etwas geben, das sie kurz den Mist, der sonst da draußen passiert, vergessen lässt. Etwas, das einfach nur schön ist. Das war der Moment, wo mir das zum ersten Mal wirklich bewusst geworden ist, und es erfüllte mich von meinen kribbelnden Füßen rauf in die elektrisierten Haarspitzen mit Glück und Dankbarkeit. Bis heute kann ich mich genau daran erinnern. Auch wenn ich davor einige Biere zur sicheren Verwahrung in meinen Bauch umgefüllt hatte. Nur für den Fall, dass in der Nähe gefährliche Bierräuber ihr Unwesen trieben.

Nein, seien wir ehrlich. Zwei, drei Gläser Ebbelwoi (dt.: Apfelwein) im Club Voltaire später war ich dermaßen aus dem Leben geschallert, dass ich die Frankfurter Spezialität »Handkäs mit Musik« für tatsächlich essbar hielt. Sollten Sie, liebe Leserin, lieber Leser, nicht wissen, was Handkäs mit Musik ist, weil Sie nicht aus dem Rhein-Main-Gebiet kommen oder weil Sie etwas sind, das man, glaube ich, mit dem Wort »vernünftig« beschreibt, lassen Sie mich kurz erläutern. Handkäs ist ein Käse, dessen Reifeprozess vorschnell abgebrochen wurde, weil der Hersteller über die Dauer der Produktion jeden Lebenswillen verloren hat. Bedauerlicherweise hat der Hersteller aber schlimme Schulden, weshalb die so entstandenen Käseklümpchen, welche im Kern immer noch sehr »quarkig« sind, trotzdem verkauft werden müssen. Sie schmecken, als hätte man mir die Kindheit gestohlen und durch Spinnen ersetzt. »Musik« wiederum sind einfach Zwiebeln. Sie schmecken ganz okay.

Sie verstehen also, wie betrunken ich gewesen sein muss. Nichtsdestoweniger ist der oben beschriebene Moment nach der Show präsent und klar in meinem Gedächtnis verblieben und ich durfte ähnliche Momente immer wieder erleben über meine Karriere bis hierhin. Ich halte das für ein absolutes Privileg, dass ich eine Tätigkeit finden durfte, die mich erfüllt und mit der ich den Leuten ein kleines Geschenk machen kann. Auf dieses Privileg kann ich nur mit einem Gefühl reagieren: Dankbarkeit.

Ich bin dankbar, dass es ein Veranstaltungsformat wie Poetry Slam gibt, das so bunt, widersprüchlich und seltsam ist, dass ich mit meinen bunten, widersprüchlichen und seltsamen Gedanken und Werken nicht nur hineinpassen, sondern mich auch darin wohlfühlen darf.

Ich bin dankbar, dass ich dadurch viele Menschen kennenlernen durfte, die mich inspiriert und unterstützt haben: Max Humpert und Fabian Navarro, mit denen als Slam-Team (Team 101) und lieben Freunden ich die wunderbare Welt des kompetitiven Vorlesens selbstgeschriebener Texte erforschen durfte. Gemeinsam durften wir recht schnell sogar Erfahrungen mit eigenen kleinen Shows sammeln.

Marc-Oliver Schuster (alias »Katze«), der mich in den Anfängen als mein Slam-Papa unter seine Fittiche nahm, mit herrlich bekloppten Gigs versorgt und mich auf meine ersten Touren geschickt hat.

Die lieben Menschen vom Lektora-Verlag, allen voran Karsten Strack, die meinen Wahnsinn auch noch bereitwillig in Bücher gedruckt und mit mir die fantastische Welt der Romane erforscht haben.

Alle Leute, mit denen ich jemals eine Lesebühne haben durfte, namentlich David Grashoff, Sascha Thamm, Jan Möbus, Patrick Salmen, Sebastian 23, Andy Strauß, Sulaiman Masomi, Theresa Hahl und Jason Bartsch in den Lesebühnen »Los Lesebuenos«, »Familie Rodriguez liest«, »Salmen & Zymny – Die Lesebühne«, »LMBN« und »Unendlich viele Affen«.

Jason Bartsch nochmal alleine, der vom Kollegen zum Freund, zum Bruder wurde und dabei immer Inspiration, Kritiker und Ansporn blieb und bleibt.

Tino Bomelino, der mir vieles beigebracht hat und dabei half, auch einige Dinge abseits der Bühne zu verstehen.

Die unzähligen Veranstalterinnen und Veranstalter aus verschiedensten Bereichen, mit denen ich in den Jahren zusammenarbeiten durfte. Die all die administrativen, technischen Aufgaben vor, nach und während der Show erfüllen, welche die Shows erst ermöglichen. Im selben Atemzug sind natürlich Techniker*innen, Barpersonal, Security, Abendleitung, Künstlerbetreuung, Helfer*innen und viele mehr zu nennen.

Die lieben Menschen der Kaderschmiede-Agentur, insbesondere Jan-Oliver Lange und Chris Poelmann, mit denen ich den schwierigen Übergang vom Poetry Slam zu abendfüllenden Soloshows machen und in die größere Welt der Kleinkunst eintauchen sowie über vier Jahre Förderung und Zusammenarbeit genießen durfte.

Meine neue Agentin, Julia Jahn, und Björn Gögge in seiner Funktion als Premiumbjörn, mit denen ich hoffnungsvoll und zuversichtlich in die Zukunft schauen darf. Es ist ein Wunder, Leute zu haben, die mit genau so viel Herzblut und Begeisterung an meiner Kunst arbeiten.

Ich bin dankbar, dass ich nicht nur einen Job, sondern eine Berufung finden durfte, die mein Leben mit so viel Bedeutung erfüllt, in der ich meine absurden, surrealen Gedanken und Gefühle frei ausdrücken darf und die mein kosmisches Getriebe sauber laufen lässt.

Ich bin dankbar für die wichtigsten Menschen – mein Publikum. Menschen, die meine Videos schauen, Bücher, DVDs, Merch kaufen, zu meinen Soloshows kommen und mich auf vielfältigste Arten unterstützen. Menschen, die mein kleines Geschenk annehmen wollen. Sie ermöglichen mir, dass meine Berufung auch mein Beruf sein kann.

Aus diesem Grund ist das Buch all diesen Mensch*innen und Umständen gewidmet, die mich an diesen Punkt gebracht haben. Vielen Dank! Ich verspreche, euer Vertrauen und Geld weise einzusetzen, um auch in den nächsten zehn Jahren exzessiv zu schreiben, aufzutreten und besser zu werden … und um eine Maschine zu bauen, die gemeine alte Damen in Raketentreibstoff umwandelt. Aber das hat persönliche Gründe.

Viel Spaß mit dem Buch!

Jan Philipp Zymny

2010–2012

Auszüge aus dem Tagebuch meiner kleinen Schwester vom Sommer 2008

(Alle Namen wurden geändert, um mich zu schützen.)

Montag:

Jan Philipp ist so ein Arsch! Ich hasse ihn, weil er doof ist. Er nimmt mir immer alles weg! Voll der Doof-Arsch!

Heute habe ich mit Christine gesprochen. Sie ist meine allerbeste Freundin 4 ever hdgdlp3q,8 auf der ganzen Welt. Ich mag sie aber eigentlich nicht. Sie ist voll die Zicke. Ich hasse sie, aber sie weiß das nicht. Die ist nämlich voll doof, hahaha, ich schwöre, die merkt nix, die Doofe. Christine sagt, sie will was von Torsten. Ich weiß aber nicht was. Vielleicht Lakritze oder ein Butterbrot. Na ja, mach es gut, Tagebuch.

Dienstag, aber drei Wochen später:

Ich will jetzt wieder öfter Tagebuch schreiben, weil ich so viel zu erzählen habe. Es fällt mir aber gerade nichts ein, deshalb schreib ich morgen weiter. Tschüss.

PS: Jan Philipp ist doof und ein Arsch! Ich hasse ihn.

Mittwoch:

Liebes Tagebuch, ich muss weg. Es ist was passiert. Ich schreibe später darüber ...

So, jetzt bin ich wieder da. Es war doch nichts. Heute hat Jan Philipp mir nichts von seiner Schokolade abgegeben, obwohl ich es ihm befohlen hatte. Eigentlich hat er sogar noch meine aufgegessen.

Ich hasse ihn, weil er doof ist und ein Arsch.

Donnerstag:

Ich habe das Gefühl, dass ich morgen ein Abenteuer erleben werde.

Freitag:

Ich habe kein Abenteuer erlebt.

Sonntag:

Mama und Papa sind auch doof. Bisher waren sie nett, aber jetzt nicht mehr, weil ich Hausarrest bekommen habe. Ich hasse sie nicht so sehr wie Jan Philipp, aber schon irgendwie total. Ich glaube, ich laufe weg.

Montag:

Ich wollte weglaufen, aber es ging nicht, weil ich ja Hausarrest hab. Kann ich wohl erst am Donnerstag weglaufen.

Dienstag:

Ich will gar nicht mehr weglaufen. Christine hat angerufen. Sie will morgen vorbeikommen. Das wär ja total doof, wenn ich dann nicht da wär. Wahrscheinlich will sie aber eh nur wieder Barbie spielen, die Doofe. Immer nur Barbie spielen. Ich bin schon viel zu groß dafür. Ich lese lieber »Effi Briest« von Fontane, auch wenn mich der Poetische Realismus eigentlich nicht überzeugt.

Mittwoch:

Fontane ist doof und ein Arsch. Ich hasse ihn, weil Effi Briest so langweilig war.

Er und mein Bruder sollten sich mal treffen. Sie gründen dann wahrscheinlich den Club der doofen Ärsche und schreiben zusammen langweilige Texte. Ich hasse sie.

Donnerstag:

Janine, die Freundin von Christine, ist so dick, dass ihre Eltern dachten, dass sie Vierlinge wird, aber sie ist dann doch nur eine Janine geworden. Sie nickt immer die ganze Zeit. Ich glaube, sie hat Parkinson im Kopf oder so. Janine tut mir schon leid, aber ich hasse sie, weil sie doof ist. Das war es eigentlich ... Nein, halt, doch nicht! Jan Philipp ist ein Arsch und doof, weil ich ihn hasse.

Freitag:

Liebes Tagebuch, rate mal, wer doof und ein Arsch ist ...! Genau! Ins Tagebuch schreiben ist so cool. Keiner soll hier reingucken. (Upps!)

Spätsommer:

Hilfe! Hilfe! Tagebuch, ich stelle mir vor, dass mein Gehirn gasförmig ist! Jetzt habe ich jedes Mal, wenn ich niese, Angst, dass ich den Verstand verliere!

(Hier enden die Aufzeichnungen.)

Ode an den Döner

Oh, Döner, du! Nur dir zu Ehren

Will ich dich heut verzehren

Zuvor, du König aller Fleischgerichte

Lausche, wie ich dich bedichte:

Wie Yin und Yang harmonieren

In dir die Pflanzen mit den toten Tieren.

Und doch, wie könntʼ es anders sein

Die Soße passt auch noch hinein

Selbst wenn man ihn verstümmelt

Und nur noch an dem Fladen mümmelt

Den Döner ganz entkernt

Und all die Zutaten entfernt

Ach, wenn auch mit zitternden Händen

Könntʼ man ihn noch als modisches Mützchen

Verwenden

Doch treibt mich jene alte Plage:

Scharf oder nicht scharf?! Das ist hier die Frage!

Anti-Ode an den Döner

Ach, Döner, garstiger – du Sack!

Du und der ganze Kebab-Kack!

Ach, und die vielen, vielen Ahnen!

Wie sollte ich es wissen, planen?

Ich habe nicht daran gedacht

Doch ihr – ihr habt mich fett gemacht!

Du, Döner! Blöde Kuh!

Ich hasse du!

(An dieser Stelle hab ich die Grammatik nicht nur des Reimes wegen etwas gebeugt, sondern auch, um meine unfassbare Wut auszudrücken!)

Du dummes Schwein!

»Halt, das kommt in die Döner nicht hinein.«

Schnauze!

Seinetwegen hab ich so ʼne Plauze!

Ade, verpiss dich, ich hab dich verpetzt

Ans Gesundheitsamt und durch Currywurst ersetzt!

Entschuldigung an den Döner

Ja, sorry, du, ne?

Das war echt nicht so gemeint.

Hat sich halt einfach gereimt.

Ballade vom pekuniär beeinträchtigten Agrarwirt, seiner ehelich verhafteten Lebensabschnittsgefährtin und einer Kuh

(Ein Text zum Mitmuhen)

Nachts liegt der ganze Hof im Stillen.

Draußen auf dem Feld, da zirpen nur die Grillen.

Und in der warmen Sommerluft

Die im Stalle riecht und mufft

Macht die einzʼge letzte Kuh

Dort im Stall ganz leise: »Muh.«.

Das meiste Rind ist fort, der Bauernhof zerfällt

Denn dem Besitzer fehlt nun mal das Geld.

In diese nicht mehr ganz so heile Welt

Tritt der Bauer, und der hält

Dort in seiner Hand

Verborgen im Gewand

Ein rostig-scharfes Eisenrohr.

Was hat er wohl mit diesem vor?

Das fragt sich die allerletzte Kuh

Und macht ganz leise zweimal: »Muh. Muh.«

Seine Absicht, die erkennt sie nicht

Doch im ersten Stock, da brennt noch Licht.

Es ist des Bauern liebe Frau

Und der Bauer weiß genau

Auch wenn ihm die Lösung nicht geheuer

Die Alte kommt ihn viel zu teuer.

Sein Hof ist Schrott und er bankrott.

Und darum hat es keinen Zweck

Die Bäuerin muss weg!

Und jetzt hält er grad das Eisenrohr.

Zufälle gibtʼs, die kommen vor.

Zügig überquert er den Hof

Aber im Stall die Kuh, die ... guckt nur doof!

Schon steht der Mann im Schlafgemach

Und ohne großes »Weh!« und »Ach!«

Sondern einfach mit ʼnem Plock!

Steckt der Frau der Pflock im Kopp!

Diesem sah die Kuh von draußen durch das

Fenster zu

Und macht erstaunt ganz leise: »Muh.«

Doch das hat der Bauer mitgekriegt

Worauf er den Hals verbiegt.

Dann schaut er mit dem Äuge:

Wo steht er denn? Der Zeuge?

Schon hat er die Kuh erkannt

Und seine Waffe in der Hand.

Er stellt sich vor die Kuh

Er sagt verbittert: »Du!«

Worauf die Kuh erwidert: »Muh?«

Was andʼres kann sie halt nicht sagen.

Ist ja auch ʼne Kuh und kein Papagei.

»Heute gibt es Steaks, zwei oder drei …«

Sagt der Bauer, und dann kommt der Tod vorbei

Auf dem Land hört niemand oder wird sich je bemühen

Um die Schreie von Frauen und von Kühen (Muh!).

So bleibt der Mordfall unentdeckt

Der Mann nicht in den Knast gesteckt.

Der Bauer füllt sein Haushaltsloch

Denn Subventionen kriegt er immer noch.

(Dieses Gedicht wurde mit Hilfe des Google Übersetzers vom Deutschen ins Bulgarische, ins Arabische, ins Chinesische, ins Japanische, ins Französische, ins Aramäische, ins Finnische, ins Dänische, nochmal ins Aramäische und ins Deutsche zurückübersetzt. Das kam dabei heraus:)

N! Der Nacht ist der ganze Hof im Pazifik

Denn das Land war nicht mehr interessant Kakerlaken

In den heißen Sommermonaten

Geruch in einem stabilen und handgelötet

Power in der Rinder

Dort, im Auto mit leiser Stimme: »Moo«

Die meisten des Rindfleisches ist nicht, das Gut ist eingeteilt

Da der jetzige Besitzer fehlt, und sogar Geld

In dieser Welt, aber nicht perfekt

Wenn die Betriebe und Vertragsrecht

Dann, in der Hand

Versteckt in Kleidung

Rusty Eisenrohr und Sharp

Was ist das bequem?

Das Problem ist jetzt die letzte Kuh

Und zweimal mit leiser Stimme:

»Roh Moo-hyun. Sheehan«

Glaube, nicht erkennt

Aber auf der ersten Etage, ist noch Licht brannte

Bauernhof von Maria

Die Bauern wissen, dass am Ende

Obwohl die Auflösung ist nicht sicher

Alte Frau ist zu teuer

Scrap die Aufgabe, gibt es keine

Dies ist nicht logisch

Die Frau muss weg!

Jetzt ist die Stadt aus Eisen Rohr

Bei einem Zwischenfall

Schnell durch das Gericht

Allerdings Viehstall, sah er einfach nur dumm ...

Auch im Schlafzimmer

WEH nicht viel! Und Action contre la Faim!

Allerdings nur für die ʼNEM Block!

Diese Frau ist ein Glas Keil!

Dieses Fenster von Rindern

Ruhig sehr aufgeregt: »Moo.«

Doch die Farm mitgekriegt

Wie ist es, Kurve

Dann betrachten wir das Auge

Wenn er damit? Zeugen.

Rinder wurden identifiziert

Waffe in der Hand

Sein gestohlenes Vieh

Er sagte bitter: »Du!«

Begeben Sie sich in die Kuh: »Zu ihm?«

Sie sagte auch, dass er nicht aufhören konnte.

Ist es wirklich wahr Vieh, als der Papagei.

»Heute gibt es Steaks, zwei oder drei«

Und die Bauern gesagt, und dann der Tod.

Niemand kann in dem Land, hören oder sehen, ist es immer

Der Schrei! Frauen und Rinder (Wu)

Dies gewährleistet, dass die Tötungen nicht ausgesetzt sind

Niemand im Gefängnis

Farm zu füllen Löcher Haushalt

Zur Unterstützung hat er noch.

Erlkönig 2.0

Was wäre, wenn Goethe den Erlkönig heute geschrieben hätte?

Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?

Jemand, der nicht weiß, was Autos sind!

Ende

Zymnys Faust feat. Goethe (2011)

I Studierzimmer

Faust: Guten Tag,

Ich bin Faust und furchtbar schlau,

Trotzdem weiß ich nichts genau.

Und nichts Genaues weiß man nicht,

Weshalb man sich den Kopf zerbricht.

Hab mein Leben lang gelernt, gestrebt, Darüber ganz vergessen, wie man lebt,

Da steh ich nun, ich armer Tor,

Und bin so blöd wie Styropor!

Was soll ich tun? Hilfe fändʼ ich nett.

So frag ich nun – das Internet!

(Faust beschwört das Internet ... Das Internet erscheint)

Internet: Ich bin das Internet. LOL! Ich grüße Sie. Suchen Sie nach Pornographie?

Faust: Nein!

Internet: ROFL!

Ansonsten hättʼ ich lustige Bilder von Kätzchen.

Faust: Hör mir auf mit deinen Mätzchen!

Ist das alles, was du kannst?

Internet: OMG!

Ich hab noch einen Panda, der zu Techno tanzt.

Faust: Okay, okay, ich hab genug.

Besser, ich beende diesen Spuk.

Ich mach den Browser lieber zu …

Internet: Fuuuuuu ...

Faust: Noch immer keinen Deut gescheiter,

Viel schlimmer – selbst das Web brachte mich nicht weiter!

Weiß nichts, noch, wie es ist zu leben,

Was soll es dann auf dieser Welt

Noch Rechtes für mich geben?

Kurz: Mir ist das alles hier zu dumm!

Ich glaub, ich bring mich einfach um!

(Bimbambimbam!)

Oh, die Osterglocken ... ich bring mich doch nicht um.

Vielleicht such ich mir einfach ʼne Freundin mit großen Brüsten

Oder ich lass mir von RTL die Bude verwüsten.

(Mephisto tritt, indem der Nebel fällt, hinter der Zentralheizung hervor)

Mephisto: Wer hat mich gerufen?

Faust: Ein roter Kerl mit Hörnern, Schweif und Hufen

– es ist Hellboy!

Mephisto: Also, du hast meinen Namen genannt!

Faust: Hab ich nicht und mir sind die meisten bekannt.

Mephisto: Du bist aber nicht gerade schnell,

Wie wäre es denn mit RTL?

Faust: Hm – das erklärt so einiges.

Aber noch nicht, warum du bei mir bisʼ.

Mephisto: Faust, ich bring dir bei, wie man lebt,

Wie man Spaß hat, ordentlich einen hebt,

Wie man Frauen angräbt, erklär ich dir haarklein.

Wenn du willst, werde ich dein Wingman sein.

Alles, was ich als Gegenleistung erwarte,

Ist deine Seele und eine YugiOh-Sammelkarte.

Faust: Warum ein Bildchen von Pappe und Plastik?

Mephisto: Deine Seele interessiert dich schein­bar nicht, fantastisch!

Damit haben wir einen Vertrag, mein lieber Faust.

Ich bin froh, dass du dem Teufel vertraust.

Dann auf und hinaus in die Nacht,

Dir krieg ich schon was beigebracht.

II Auerbachs Keller

Faust: Was ist das für ein Ort, an dem ich mich beweg?

Mephisto: Das, mein lieber Freund, ist eine Diskothek!

Wo die Jugend feuchtfröhliche Flatrate-Feten feiert.

Faust: Und nachher vor dem Club auf die Straße reihert.

Mephisto: Ach was! Denk doch nicht an die Konsequenzen,

Sei kein Frosch, Faust, und lass uns jetzt dancen!

Beweg deinen Body zum Beat,

Merk, wie jede Sorge verfliegt,

Spür die Gedanken im Schädel vibrieren,

Lass dir von den Bässen die Seele massieren!

(Uz! Uz! Uz!)

Faust: Mephisto?!

Mephisto: Sprich, Faust, was willst du?!

Faust: Ich hab genug, Teufel, bring mich hier raus,

Denn ich halte diesen Krach nicht mehr aus!

Mephisto: Also gut, die Nacht ist noch jung!

III Hexenküche

Faust: Das kommt mir hier so vor ...

Das kommt mir hier so vor ...

Wie ein Crack-Labor!

Mephisto: Nein, Faust, das kann nicht sein.

Nein, Faust, das bildest du dir ein.

Trink den Trank, den das Mütterchen dir gibt

Und dann finden wir jemanden, der sich in dich verliebt.

Mütterchen: He, da! Bin kein Mütterchen!

Bin 24 und ein Mann!

Faust: Teufel, da siehst du, wohin Drogenmiss­brauch führen kann.

Mephisto: Denk nichʼ, trink, und nimm ʼne Pille

– rot oder blau?

Ach, nimm beide, wir besorgen dir jetzt ʼne Frau!

IV Am Brunnen

Mephisto: Du gehst jetzt zu der hin und bringst folgenden Spruch ...

(flüster ... flüster ...)

Faust: Und du glaubst, das ist genug?

Mephisto: Ja!

Faust: Alles klar!

Hi, ich bin Faust, wie heißt du?

Gretchen: Gretchen.

Faust: Ich find, du bist ein echt hübsches Mäd­chen.

Hoffentlich hastʼ eine gute Haftpflichtversi­cherung.

Gretchen: Sag, was du willst, und red nichʼ he­rum!

Faust: Deinetwegen hab ich ʼne Beule im Bein­kleid.

Gretchen: … Boah, wie schlecht! Ich bin diese Anmache leid!

Faust: Teufel! Ich hab mich total blamiert!

Mephisto: Stimmt, ich hab dich ja auch sabotiert!

Scheitern gehört zum Leben dazu!

Faust: ... DU!

Teufel, was tust du mit der Kamera?

Mephisto: Weil das grad echt der Hammer war,

Stell ich den Scheiß ins Internet!

Faust: Nein! Das wird Konsequenzen haben!

Rechtliche Konsequenzen! Hörst du?

V Vor Gericht

Faust: Warum ich hier stehe, Frau Salesch, und klag,

Ist, der Teufel erfüllte nicht den Vertrag!

Er versprach, zu zeigen, wie es ist, zu leben;

Stattdessen hat er mir eine Lektion im Trinken, Experimentieren und Scheitern gegeben.

Mephisto: Ich seh den Vertrag als erfüllt

Und bin da nicht zu zweifeln gewillt.

Salesch: Erheben Sie sich, im Namen des Volkes ergeht folgendes Urteil,

Wer mit dem Teufel handelt, den erwartet ein Unheil.

Wer sich beschwert, anstatt weiterzumachen,

Über den kann das Gericht nur herzlich lachen.

Märchen mit Opa

Es war einmal zu einer Zeit, als das Wünschen noch geholfen hat ...

Opa: »Siehst du, Junge, so muss das anfangen.«

... da war ein kleiner Bursche ...

Opa: »Bestimmt so einer wie du!«

... der hatte eine kleine Schwester ...

Opa: »Ha, genau wie du!«

... und half seinem Vater täglich beim Holzhacken und Arbeiten ...

Opa: »Haha, kein Stück wie du, Junge!«

... denn die Familie war arm und brauchte das Geld ...

Opa: »Wir waren auch arm damals. Als ich so alt war wie du, da hat man für einen Pfennig zwei Laibe Brot und einen Liter Milch bekommen – und man bekam noch Wechselgeld raus!

Aber so viel Geld hatten wir gar nicht! Wir konnten das Brot im Schaufenster immer nur angucken und mussten davon sattwerden.

Nur reiche Protze haben damals überhaupt Brot gegessen. Bei uns armen Leuten gab es Steine! Morgens Steine, mittags Steine und abends Steinsuppe aus Resten von Steinen, die es gestern gab.

Schlimme Zeiten waren das, aber hat es uns geschadet? Nein! Gut, ich habe mit zwölf alle meine Zähne verloren, aber das war damals so und da war man stolz drauf – und dankbar!«

Ich: »Opa, erzähl weiter.«

Opa: »Ach ... ja.«

... Der Junge half seinem Vater nach Kräften und arbeitete viel und lang, doch es reichte vorne und hinten nicht. Die Familie blieb arm...

Opa: »Wir waren auch arm damals! Als ich so alt war wie du, da mussten wir das Geld in Schubkarren zum Bäcker bringen und konnten uns trotzdem nicht mal einen halben Laib Brot leisten. Weißt du, was wir stattdessen gegessen haben?«

Ich: »Ach, Opa, das Märchen!«

Opa: »Nee, die Frage war ernst gemeint. Ich habʼs vergessen ... Na ja, wird wohl nicht so wichtig gewesen sein ...«

... und weil der Junge so hart arbeiten musste, um zusammen mit seinem Vater die Familie zu ernähren, konnte er nicht zur Schule gehen ...

Opa: »Ich bin zur Schule gegangen, wie sich das gehört, und ich musste meine zwölf Geschwister im Bollerwagen hinter mir herziehen ... hin und zurück – nur bergauf!«

... Eines Tages, als die Familie sich mühsam etwas Geld vom Munde abgespart hatte, konnte der Junge hinaus in die Welt ziehen, um ein Handwerk zu erlernen. Er wanderte weit ...

Opa: »Ich bin auch mal weit gewandert! Damals haben wir die Panzer nach Russland getragen über Hängebrücken und barfuß durch den Schnee. Danach sind wir drei Tage unter Wasser marschiert, ohne einen Tropfen zu trinken, und als es anfing, zu regnen, haben wir uns unter den Brücken untergestellt.«

Ich: »Mit den Panzern?«

Opa: »Mit den Panzern!«

... bald kam der Junge an eine Brücke ...

Opa: »Aha! Da drunter standen wir!«

Ich: »Nee, Opa!«

... und bald kam er an eine Wiese …

Opa: »Aha! Da drunter standen wir!«

Ich: »Das glaubst du ja wohl selber nicht!«

Opa: »Stimmt!«

... auf jener Wiese tollten Kinder über das Gras und spielten gar lustige Spiele ...

Opa: »Junge, früher haben Kinder richtig gespielt! Richtig gespielt! Nicht so wie ihr heute, ihr guckt doch den ganzen Tag nur fern! Was siehst du im Fernsehen, Junge?«

Noch bevor ich richtig nachdenken kann, hab ich schon »TV TOTAL« gesagt. Gut, dass mein Opa kein Alt-Nazi ist ...

Opa (böse): »Ausgezeichnet, Sprössling! ›Total‹ kenne ich, aber früher hieß es ›Volksempfänger‹! Richtig gespielt! Gute Gesellschaftsspiele haben wir gespielt, z. B. ›Arier ärgere dich nicht‹!«

Ich bin echt froh, dass mein Opa nicht so ist. Dafür vergisst mein Opa, wenn es um Technologie geht, das Märchen und beginnt, sich aufzuregen.

Opa: »Ihr jungen Leute heutzutage mit euren neumodischen Geräten. Das macht euch alle faul! Ihr, ihr, ihr mit euren faulen elektronischen Zahnbürsten! Was ist los mit der Jugend? Ist Zähneputzen eine zu große körperliche Anstrengung für euch? Wie hab ich mir das vorzustellen? Müsst ihr direkt ins Sauerstoffzelt, wenn eure Zahnbürste keinen Motor hat?«

Ich: »Opa, warum legst du denn jetzt das Buch weg?«

Opa: »Das brauch ich nicht. Ich habe alle Märchen selbst erlebt! Das erzähl ich dir alles locker aus dem Hut!

Also, Hänsel und Gretel, die wollen jetzt Rapunzel das Fürchten lehren, aber das mag die nicht und darum geht die zu Frau Holle und schiebt die ganzen Kissen einfach in den Ofen, weil sie auch keine Lust hat, die immer zu schütteln, und die sieben Zwerge sind auch da, aber die böse Königin ist wütend, weil in dem Glassarg doch bloß ein Schweineherz liegt, und ihr Spiegel sagt die ganze Zeit nur: ›Ach, müsstʼ ich doch nur nicht immer die Asche putteln!‹ Und alle leben glücklich bis ans Ende ihrer Tage! So!«

Ich: »Was ist denn nun mit der Moral von der Geschichte?«