Bewusstsein - Die (d.i. Mira Alfassa) Mutter - E-Book

Bewusstsein E-Book

Die (d.i. Mira Alfassa) Mutter

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Beschreibung

Das Wort „Bewusstsein“ ist eines der am häufigsten verwendeten Wörter in der spirituellen und wissenschaftlichen Literatur. Gleichzeitig gehört es zu den am häufigsten missverstandenen Begriffen. Doch ist das Bewusstsein für alles im Leben von zentraler Bedeutung. Ein Verständnis dessen, was Bewusstsein ist, sowohl intellektuell als auch spirituell, ist wichtig, um Leben und Schöpfung, die spirituelle Reise und die Entwicklung des Lebens zu verstehen. Angesichts seiner immensen Bedeutung für Sri Aurobindos Yoga und die Metaphysik der Schöpfung konzentriert sich diese Ausgabe von ALLES LEBEN IST YOGA auf dieses Schlüsselwort, damit Licht auf das geworfen werden kann, was eigentlich die Quelle des Lichts ist!

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Seitenzahl: 105

Veröffentlichungsjahr: 2020

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Omsriaurobindomira

ALLES

LEBEN

IST

YOGA

All life is Yoga. – Sri Aurobindo

Bewusstsein

Sri Aurobindo | Die Mutter

SRI AUROBINDO

DIGITAL EDITION

SRI AUROBINDO BHAVAN

BERCHTESGADENER LAND

www.sriaurobindo.center

© Copyright 2025

Herausgeber

AURO MEDIA

Verlag und Fachbuchhandel

Wilfried Schuh

Deutschland

www.auro.media

eBook Design

SRI AUROBINDO DIGITAL EDITION

Deutschland, Berchtesgaden

Bewusstsein

Auszüge aus den Werken von

Sri Aurobindo und der Mutter

Zweite Auflage 2025

ISBN 978-3-96387-047-7

© Fotos und Textauszüge

Sri Aurobindos und der Mutter:

Sri Aurobindo Ashram Trust

Puducherry, Indien

Blume auf dem Cover:

Helianthus. Gelb, gefüllt.

Die von der Mutter gegebene spirituelle Bedeutung:

Intensität des Bewusstseins im vollen supramentalen Licht

Es ist strahlend und glänzend um die Welt zu erleuchten.

Vorwort

Überall auf der Welt wächst das Interesse an Spiritualität und Yoga. Man kann eine zunehmende Suche nach dem wahren Sinn und Zweck des Lebens erkennen, eine Suche nach tieferen Lösungen für die Probleme, mit denen wir alle konfrontiert sind, und man kann eine zunehmende Bemühung beobachten, am evolutionären Wandel und Fortschritt der Menschheit beitragen zu wollen.

Bei dieser Suche und Bemühung wenden sich immer mehr Menschen an Sri Aurobindo und die Mutter, um Führung und Kraft zu finden. Aber in den umfangreichen Werken Sri Aurobindos und der Mutter wissen wir oft nicht, wo wir Antworten auf unsere Fragen finden können. Aus diesem Grund haben wir zu bestimmten Themen des alltäglichen Lebens einfache Auszüge aus ihren Werken zusammengetragen, die für die Sadhana eine praktische Orientierung im Alltag geben sollen, denn wahre Spiritualität bedeutet nicht, sich vom Leben abzukehren, sondern das Leben mit einer Göttlichen Vollkommenheit zu vollenden.

Diesbezüglich sagte die Mutter:

„Sri Aurobindo sollte nicht nach Büchern studiert werden, sondern nach Themen – was er über das Göttliche, die Einheit, die Religion, die Evolution, die Erziehung, die Selbstvervollkommnung, das Supramental, usw. gesagt hat.“ (CWM Vol. 12, p. 206)

Bei einer anderen Gelegenheit sagte sie:

„Wenn du wissen willst, was Sri Aurobindo zu einem bestimmten Thema gesagt hat, musst du zumindest alles lesen, was er zu diesem Thema geschrieben hat. Man wird dann sehen, dass er die widersprüchlichsten Dinge gesagt zu haben scheint. Aber wenn man alles gelesen und ein wenig verstanden hat, sieht man, dass all die Widersprüche sich ergänzen und in einer integralen Synthese geordnet und geeint sind.“ (CWM Vol. 16, pp. 309-10)

Unsere Titel aus der Reihe ALLES LEBEN IST YOGA sind ein Versuch, etwas mehr Klarheit über ein bestimmtes Thema zu gewinnen und so vielleicht unsere persönlichen Bemühungen in die richtige Richtung zu lenken. Denn Sri Aurobindo sagt:

„Es ist stets wünschenswert, sich in die richtige Richtung zu bemühen; selbst wenn man scheitert, bringt das Bemühen ein bestimmtes Ergebnis und ist niemals verloren.“ (CWSA Vol. 29, p. 87)

Die Übersetzung der Textstellen von Sri Aurobindo erfolgte aus dem ursprünglichen Englisch, während die meisten Passagen der Mutter bereits Übersetzungen aus dem Französischen waren. Fast alle Texte der Mutter wurden ihren Gesprächen, die sie mit Kindern und Erwachsenen führte, entnommen, einige ihren Schriften. Wir müssen außerdem berücksichtigen, dass die Auszüge ihrem ursprünglichen Zusammenhang entnommen wurden und dass jede Zusammenstellung ihrer Natur nach möglicherweise einen persönlichen und subjektiven Charakter hat. Es wurde jedoch der aufrichtige Versuch unternommen, der Vision Sri Aurobindos und der Mutter treu zu bleiben.

Die Textauszüge sind vom Verlag zum Teil mit Kapiteln und Überschriften versehen worden, um ihre Themen hervorzuheben. Sofern es möglich war, wurden sie in Anlehnung eines Satzes aus dem Text selbst gewählt.

Sri Aurobindo und die Mutter machen von der in der englischen Sprache gegebenen Möglichkeit, Wörter groß zu schreiben, um ihre Bedeutung hervorzuheben, häufig Gebrauch. Mit dieser Großschreibung bezeichnen sie meist Begriffe aus übergeordneten Daseinsbereichen, doch auch allgemeine wie Licht, Friede, Kraft usw., wenn sie ihnen einen vom üblichen Gebrauch abweichenden Sinn zuordnen. Diese Begriffe wurden in diesem Buch kursiv hervorgehoben, um dem Leser zu einer leichteren Einfühlung in diese subtilen Unterscheidungen zu verhelfen.

Eckige Klammern bezeichnen Einfügungen des Übersetzers, die um des besseren Verständnisses willen angebracht erschienen. Einige wenige Sanskritwörter wie Sadhana, Sadhaka, Yoga usw. wurden eingedeutscht, da sie durch ihren häufigen Gebrauch bereits als Bestandteil der deutschen Sprache angesehen werden können. Alle anderen Sanskritwörter sind kursiv hervorgehoben, wobei auf diakritische Transkriptionszeichen verzichtet wurde.

Die kursiv geschriebenen Textpassagen vor den Worten Sri Aurobindos und der Mutter sind Fragen bzw. Antworten von Schülern oder sonstige erläuternde Texte.

Inhaltsverzeichnis

Titelseite

Impressum

Anmerkung des Herausgebers

Zitate

1. WAS IST BEWUSSTSEIN?

1. Macht der Wahrnehmung und schöpferische Energie

2. Wahrnehmung und Kraft

3. Bewusstsein – Die grundlegende Tatsache im Dasein

4. Die wissenschaftliche Auffassung von Bewusstsein

5. Bewusstsein und Phänomen

6. Was ist Bewusstsein

7. Wissen durch Identifikation des Bewusstseins

8. Selbstbegrenzung des einen Bewusstseins

9. Freiheit und Vorherbestimmung – Bewusstsein ist multidimensional

10. Bewusstsein und seine Instrumente

11. Waches und schlafendes Bewusstsein

12. Verschiedene Bewusstseinszustände

13. Jedes Element ist Teil des Ganzen

14. Individuelles und universales Bewusstsein

15. Das Ausgerichtetsein des Bewusstseins

16. Die doppelte Natur im Menschen

17. Das den Menschen umhüllende Bewusstsein

18. Das Bewusstsein des Körpers

19. Zonen des Bewusstseins

20. Die Bewusstseinszentren oder Chakras

21. Der Sitz des Göttlichen Bewusstseins im Menschen

22. Gnostisches Bewusstsein

2. DER BEWUSSTSEINSWANDEL

1. Bewusst werden

2. Mit dem Bewusstsein Schwierigkeiten begegnen

3. Notwendigkeit der Einbeziehung des physischen Bewusstseins

4. Die Erfahrung des Bewusstseinswandels

5. Das Wachstum des Bewusstseins

6. Das Finden des wahren Bewusstseins

7. Das Huhn und das Ei

8. Bewusstsein und Technik

9. Über dem Leid stehen

10. Was ist das Beste für uns?

11. Das Bewusstsein während der Aktivität hoch halten

12. Die Erweiterung des Bewusstseins

13. Identifikation durch Konzentration

14. Das Verständnis für andere

15. Zusammenarbeit

16. Entwicklung des kosmischen Bewusstseins

17. Die Wende des Bewusstseins

18. Um die Welt zu ändern, musst du dich ändern

19. Der Wandel des Bewusstseins

20. Göttliches Bewusstsein und Transformation

Bibliographie

Orientierungsmarken

Inhaltsverzeichnis

Cover

Titelseite

Copyright

Vorwort

Quellenangaben

Eine spirituelle Evolution, eine Evolution des Bewusstseins in der Materie in einer ständigen, sich entfaltenden Selbst-Gestaltung, bis die Form den innewohnenden Geist offenbaren kann, ist also der Grundton, das zentrale bedeutungsvolle Motiv der irdischen Existenz.

– Sri Aurobindo

Man mag in sich selbst suchen, man mag sich erinnern, mag beobachten. Man muss erkennen, was geschieht, man muss aufmerksam sein. Das ist alles. Manchmal – wenn man eine hochherzige Tat sieht, von etwas Außergewöhnlichem hört, wenn man zum Zeugen von Heldentum oder Edelmut oder Seelengröße wird, wenn man jemanden trifft, der ein besonderes Talent aufweist oder der in einer außergewöhnlichen oder wunderbaren Weise handelt – löst das eine Art Begeisterung oder Bewunderung oder Dankbarkeit aus, die plötzlich im Wesen erwacht und die Tür zu einem Zustand öffnet – einem neuen Bewusstseinszustand, einem Licht, einer Wärme, einer Freude, die man zuvor nicht kannte.

– Die Mutter

Teil 1 WAS IST BEWUSSTSEIN?

Kapitel 1

Macht der Wahrnehmung und schöpferische Energie

Worte Sri Aurobindos

Bewusstsein ist nicht nur eine Macht der Wahrnehmung des Selbstes und der Dinge, es ist oder besitzt ebenfalls eine dynamische und schöpferische Energie. Es kann seine eigenen Reaktionen bestimmen oder sich der Reaktionen enthalten. Es vermag nicht nur auf Kräfte zu reagieren, sondern kann aus sich Kräfte erschaffen oder hervorbringen. Bewusstsein ist Chit, doch ebenfalls Chit Shakti.

Bewusstsein wird meist mit dem Mental identifiziert, doch das mentale Bewusstsein ist nur der menschliche Bereich, der genausowenig alle möglichen Bewusstseinsbereiche erfasst, wie menschliches Sehen alle Farbabstufungen oder menschliches Hören alle Tonabstufungen erfasst – denn es gibt vieles darunter und darüber, das für den Menschen unsichtbar und unhörbar ist. Ebenso gibt es Bewusstseinsbereiche über und unter der menschlichen Ebene, mit denen der durchschnittliche Mensch keinen Kontakt hat und die ihm daher unbewusst erscheinen – supramentale, obermentale und submentale Bereiche.

Wenn Yajnavalkya sagt, dass es kein Bewusstsein im Brahman-Zustand gäbe, spricht er von einem Bewusstsein, wie das menschliche Wesen es kennt. Der Brahman-Zustand ist der eines höchsten Daseins, das sich im höchsten Grade seiner selbst bewusst ist, svayamprakasa – es ist der Zustand von Sachchidananda,Sein-Bewusstsein-Seligkeit. Selbst wenn man davon als „jenseits von Dem“ spricht, paratparam, bedeutet dies nicht, dass es ein Zustand des Nicht-Seins oder Nicht-Bewusstseins ist, sondern dass er sich vielmehr jenseits der höchsten spirituellen Sphäre des kosmischen Daseins und Bewusstseins befindet (jenem „Ursprung darüber“ in dem erleuchteten Paradoxon des Rigveda). Aus der Beschreibung des chinesischen Tao und des buddhistischen Shunya geht hervor, dass jenes ein Nichts ist, in dem alles ist – genauso ist es mit der Verneinung des Bewusstseins dort. Überbewusst oder unterbewusst sind nur relative Ausdrücke. Wenn wir uns in das Überbewusste erheben, sehen wir, dass es ein größeres Bewusstsein ist als unser bislang höchstes und es uns daher in unserem normalen Dasein verschlossen ist; und wenn wir in das Unterbewusste eintreten können, finden wir dort ein Bewusstsein, das anders als das unsere an seiner untersten mentalen Grenze und uns aus diesem Grund normalerweise nicht zugänglich ist. Das Nichtbewusste schließlich ist nichts als ein involvierter Bewusstseinszustand, der – obschon auf andere Weise als das Tao oder Shunya – alle Dinge unterdrückt in sich enthält, so dass unter einem Druck von oben oder von innen sich alles daraus zu entfalten vermag – „eine untätige Seele mit nachtwandlerischer Kraft“.

Die Abstufungen des Bewusstseins sind universale Zustände, die nicht von der Einstellung der subjektiven Persönlichkeit abhängen. Vielmehr wird die Einstellung der subjektiven Persönlichkeit von der Bewusstseinsebene bestimmt, auf der sie gemäß ihrem Typus oder evolutionären Entwicklungsstadium eingeordnet ist.

Es ist deutlich, dass mit Bewusstsein etwas gemeint ist, das im Wesentlichen durchweg das Gleiche, jedoch seinem Zustand, seiner Voraussetzung und Wirkungsweise nach verschieden ist. Es können in ihm in andersartigen Abstufungen oder Formen jene Tätigkeiten, die wir Bewusstsein nennen, bestehen, und zwar in einem entweder unterdrückten, ungeordneten oder in einem unterschiedlich geordneten Zustand. In anderen Zuständen hingegen können sich andere Tätigkeiten manifestieren, die unterdrückt, ungeordnet oder latent in uns vorhanden oder aber weniger vollkommen manifestiert, weniger ausgebreitet, weniger intensiv und machtvoll sind als in jenen höheren Bereichen oberhalb unserer höchsten mentalen Grenze.

Kapitel 2

Wahrnehmung und Kraft

Worte Sri Aurobindos

Bewusstsein besteht aus zwei Elementen, dem Wahrnehmen des Selbstes und der Dinge und Kräfte sowie aus bewusster Macht. Das Wahrnehmen ist zuerst erforderlich, das heißt du musst die Dinge im rechten Bewusstsein wahrnehmen, in der rechten Weise, du musst sie in ihrer Wahrheit sehen. Doch das Wahrnehmen als solches ist nicht genug. Es müssen ein Wille und eine Kraft vorhanden sein, die das Bewusstsein wirksam machen. Jemand kann sich dessen, was verändert und zurechtgerückt werden muss, voll bewusst sein, ist aber unfähig, die Veränderung zu vollziehen. Ein anderer mag die Willenskraft besitzen, doch – da ihm die rechte Wahrnehmung fehlt – nicht in der Lage sein, sie in der rechten Weise und am rechten Ort anzuwenden. Der Vorteil ist, im seelischen Bewusstsein zu leben, dass du die rechte Wahrnehmung besitzt, dass dein Wille sich im Einklang mit dem Willen der Mutter befindet und du die Kraft der Mutter rufen kannst, damit sie die Wandlung vollzieht. Denjenigen, die im Mental und Vital leben, fällt dies nicht leicht. Sie müssen meist ihre persönliche Bemühung einsetzen, da die Wahrnehmung, der Wille und die Kraft des Mentals und Vitals verstreut und unvollkommen sind und die verrichtete Arbeit unvollständig und unbestimmt ist. Allein im Supramental sind Wahrnehmung, Wille und Kraft immer eine Bewegung und selbsttätig wirksam.

Worte Sri Aurobindos

Wenn Bewusstsein und Energie das Gleiche wären, hätte es keinen Sinn, zwei verschiedene Begriffe dafür zu gebrauchen. An Stelle von „Ich bin mir meiner Fehler bewusst“ könnte man sagen: „Meine Fehler sind in mir wirksam.“ Und wenn ein Mensch schnell läuft, könnte man sagen: „Er läuft mit großem Bewusstsein.“ Bewusstsein ist das, was die Dinge wahrnimmt – Energie ist eine in Tätigkeit versetzte Kraft, welche die Dinge tut. Bewusstsein kann Energie enthalten, bewahren oder ausströmen. Das bedeutet jedoch nicht, dass es nur ein anderes Wort für Energie ist und es sich nach außen wenden muss, sobald die Energie sich nach außen wendet, und dass es nicht zurücktreten und die tätige Energie beobachten kann. Wenn eine große Trägheit in dir ist, heißt das nicht, dass du und die Trägheit das Gleiche sind und wenn die Trägheit sich erhebt und dich überwältigt, dass du es bist, der sich erhebt und sich selbst überwältigt.

Kapitel 3

Bewusstsein – Die grundlegende Tatsache im Dasein

Worte Sri Aurobindos

Alles Leben hier ist ein Stadium oder ein Umstand der fortschreitenden Evolution eines Geistes, der sich in der Materie