Tod und Wiedergeburt - Die (d.i. Mira Alfassa) Mutter - E-Book

Tod und Wiedergeburt E-Book

Die (d.i. Mira Alfassa) Mutter

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Beschreibung

Eine Zusammenstellung aus den Werken Sri Aurobindos und der Mutter über die Bedeutung des Todes und den Prozess der Wiedergeburt. „Selbst wenn es den Wissenschaften – Natur- oder Geheimwissenschaften – gelingen würde, die für ein unbegrenztes Überleben des Körpers notwendigen Voraussetzungen oder Mittel zu entdecken, würde die Seele dennoch, wenn der Körper es nicht schaffte, ein geeignetes Instrument für den Ausdruck des inneren Wachstums zu werden, einen Weg finden, den Körper zu verlassen und sich erneut inkarnieren. Die materiellen oder physischen Ursachen des Todes sind nicht die einzige oder wirkliche Ursache. Die wahrhaftige, innerste Ursache ist die spirituelle Notwendigkeit der Evolution eines neuen Wesens.“ (Sri Aurobindo)

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Seitenzahl: 84

Veröffentlichungsjahr: 2020

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Omsriaurobindomira

ALLES

LEBEN

IST

YOGA

All life is Yoga. – Sri Aurobindo

Tod und Wiedergeburt

Sri Aurobindo | Die Mutter

SRI AUROBINDO

DIGITAL EDITION

SRI AUROBINDO BHAVAN

BERCHTESGADENER LAND

www.sriaurobindo.center

© Copyright 2025

Herausgeber

AURO MEDIA

Verlag und Fachbuchhandel

Wilfried Schuh

Deutschland

www.auro.media

eBook Design

SRI AUROBINDO DIGITAL EDITION

Deutschland, Berchtesgaden

Tod und Wiedergeburt

Auszüge aus den Werken von

Sri Aurobindo und der Mutter

Dritte Auflage 2025

ISBN 978-3-937701-82-0

© Fotos und Textauszüge

Sri Aurobindos und der Mutter:

Sri Aurobindo Ashram Trust

Puducherry, Indien

Blume auf dem Cover:

Celosia argentea. Viele Farben.

Die von der Mutter gegebene spirituelle Bedeutung:

Sehnsuchtsvolles Streben nach Unsterblichkeit

Rein, emporstrebend, voller Vertrauen.

Vorwort

Überall auf der Welt wächst das Interesse an Spiritualität und Yoga. Man kann eine zunehmende Suche nach dem wahren Sinn und Zweck des Lebens erkennen, eine Suche nach tieferen Lösungen für die Probleme, mit denen wir alle konfrontiert sind, und man kann eine zunehmende Bemühung beobachten, am evolutionären Wandel und Fortschritt der Menschheit beitragen zu wollen.

Bei dieser Suche und Bemühung wenden sich immer mehr Menschen an Sri Aurobindo und die Mutter, um Führung und Kraft zu finden. Aber in den umfangreichen Werken Sri Aurobindos und der Mutter wissen wir oft nicht, wo wir Antworten auf unsere Fragen finden können. Aus diesem Grund haben wir zu bestimmten Themen des alltäglichen Lebens einfache Auszüge aus ihren Werken zusammengetragen, die für die Sadhana eine praktische Orientierung im Alltag geben sollen, denn wahre Spiritualität bedeutet nicht, sich vom Leben abzukehren, sondern das Leben mit einer Göttlichen Vollkommenheit zu vollenden.

Diesbezüglich sagte die Mutter:

„Sri Aurobindo sollte nicht nach Büchern studiert werden, sondern nach Themen – was er über das Göttliche, die Einheit, die Religion, die Evolution, die Erziehung, die Selbstvervollkommnung, das Supramental, usw. gesagt hat.“ (CWM Vol. 12, p. 206)

Bei einer anderen Gelegenheit sagte sie:

„Wenn du wissen willst, was Sri Aurobindo zu einem bestimmten Thema gesagt hat, musst du zumindest alles lesen, was er zu diesem Thema geschrieben hat. Man wird dann sehen, dass er die widersprüchlichsten Dinge gesagt zu haben scheint. Aber wenn man alles gelesen und ein wenig verstanden hat, sieht man, dass all die Widersprüche sich ergänzen und in einer integralen Synthese geordnet und geeint sind.“ (CWM Vol. 16, pp. 309-10)

Unsere Titel aus der Reihe ALLES LEBEN IST YOGA sind ein Versuch, etwas mehr Klarheit über ein bestimmtes Thema zu gewinnen und so vielleicht unsere persönlichen Bemühungen in die richtige Richtung zu lenken. Denn Sri Aurobindo sagt:

„Es ist stets wünschenswert, sich in die richtige Richtung zu bemühen; selbst wenn man scheitert, bringt das Bemühen ein bestimmtes Ergebnis und ist niemals verloren.“ (CWSA Vol. 29, p. 87)

Die Übersetzung der Textstellen von Sri Aurobindo erfolgte aus dem ursprünglichen Englisch, während die meisten Passagen der Mutter bereits Übersetzungen aus dem Französischen waren. Fast alle Texte der Mutter wurden ihren Gesprächen, die sie mit Kindern und Erwachsenen führte, entnommen, einige ihren Schriften. Wir müssen außerdem berücksichtigen, dass die Auszüge ihrem ursprünglichen Zusammenhang entnommen wurden und dass jede Zusammenstellung ihrer Natur nach möglicherweise einen persönlichen und subjektiven Charakter hat. Es wurde jedoch der aufrichtige Versuch unternommen, der Vision Sri Aurobindos und der Mutter treu zu bleiben.

Die Textauszüge sind vom Verlag zum Teil mit Kapiteln und Überschriften versehen worden, um ihre Themen hervorzuheben. Sofern es möglich war, wurden sie in Anlehnung eines Satzes aus dem Text selbst gewählt.

Sri Aurobindo und die Mutter machen von der in der englischen Sprache gegebenen Möglichkeit, Wörter groß zu schreiben, um ihre Bedeutung hervorzuheben, häufig Gebrauch. Mit dieser Großschreibung bezeichnen sie meist Begriffe aus übergeordneten Daseinsbereichen, doch auch allgemeine wie Licht, Friede, Kraft usw., wenn sie ihnen einen vom üblichen Gebrauch abweichenden Sinn zuordnen. Diese Begriffe wurden in diesem Buch kursiv hervorgehoben, um dem Leser zu einer leichteren Einfühlung in diese subtilen Unterscheidungen zu verhelfen.

Eckige Klammern bezeichnen Einfügungen des Übersetzers, die um des besseren Verständnisses willen angebracht erschienen. Einige wenige Sanskritwörter wie Sadhana, Sadhaka, Yoga usw. wurden eingedeutscht, da sie durch ihren häufigen Gebrauch bereits als Bestandteil der deutschen Sprache angesehen werden können. Alle anderen Sanskritwörter sind kursiv hervorgehoben, wobei auf diakritische Transkriptionszeichen verzichtet wurde.

Die kursiv geschriebenen Textpassagen vor den Worten Sri Aurobindos und der Mutter sind Fragen bzw. Antworten von Schülern oder sonstige erläuternde Texte.

Inhaltsverzeichnis

Titelseite

Impressum

Anmerkung des Herausgebers

Zitat

1. TOD

1. Warum gibt es den Tod?

2. Was geschieht nach dem Tod?

3. Hölle, Himmel und Geister

4. Wie man Verstorbene schützt

5. Tod – Keine Lösung bei Schwierigkeiten

6. Wie man die Todesangst überwinden kann

7. Unsterblichkeit

2. WIEDERGEBURT

1. Allgemeine Vorstellungen zur Wiedergeburt

2. Der Prozess der Wiedergeburt

3. Wiedergeburt – Einige Erklärungen

4. Die Geburt

5. Die Philosophie der Wiedergeburt

Bibliographie

Orientierungsmarken

Inhaltsverzeichnis

Cover

Titelseite

Copyright

Vorwort

Quellenangaben

Selbst wenn es den Wissenschaften – Natur- oder Geheimwissenschaften – gelingen würde, die für ein unbegrenztes Überleben des Körpers notwendigen Voraussetzungen oder Mittel zu entdecken, würde die Seele dennoch, wenn der Körper es nicht schaffte, ein geeignetes Instrument für den Ausdruck des inneren Wachstums zu werden, einen Weg finden, den Körper zu verlassen und sich erneut inkarnieren. Die materiellen oder physischen Ursachen des Todes sind nicht die einzige oder wirkliche Ursache. Die wahrhaftige, innerste Ursache ist die spirituelle Notwendigkeit der Evolution eines neuen Wesens.

– Sri Aurobindo

Teil 1 TOD

Kapitel 1

Warum gibt es den Tod?

Worte der Mutter

„Der Tod ist die Frage, welche die Natur ständig dem Leben stellt und es daran erinnert, dass es sich selbst noch nicht gefunden hat. Gäbe es die Belagerung durch den Tod nicht, wäre das Geschöpf auf ewig in die Form eines unvollkommenen Lebens gebannt. Weil es vom Tode verfolgt wird, wird es sich der Vorstellung eines vollkommenen Lebens bewusst und beginnt, dessen Mittel und Möglichkeiten auszuloten.“ (Sri Aurobindo, Thoughts and Glimpses, SABCL, Vol. 16, p. 386)

Diese Frage hat sich jeder nur halbwegs bewusste Mensch mindestens einmal im Leben gestellt. In den Tiefen seines Wesens besteht ein so starkes Verlangen, das Leben zu erhalten, es zu verlängern und weiterzuentwickeln, dass in dem Moment, wo man zum ersten Mal mit dem Tod in Berührung kommt – das kann eher zufällig sein, ist aber zweifelsohne unausweichlich –, es eine Art Zurückschaudern im Inneren des Wesens gibt.

Bei sensiblen Menschen erzeugt es Entsetzen, bei anderen Entrüstung. Es besteht eine Tendenz, sich zu fragen: „Was ist das für eine fürchterliche Farce, in der wir mitspielen, ohne es zu wollen oder sie zu verstehen? Warum werden wir überhaupt geboren, wenn es doch nur um zu sterben ist? Warum all die Anstrengung, uns zu entwickeln, fortzuschreiten und unsere Fähigkeiten zu entfalten, wenn am traurigen Ende nur Niedergang und Zerfall warten?…“ Manche Menschen fühlen in sich Auflehnung, andere, weniger starke spüren Verzweiflung, und immer wieder läuft es auf die Feststellung hinaus: „Wenn es einen bewussten Willen hinter all dem gibt, dann scheint er einem abscheulichen Ungeheuer zu gehören.“

Aber hier sagt uns Sri Aurobindo, dass dies ein unverzichtbares Mittel war, um im Bewusstsein der Materie das Verlangen nach Vollkommenheit und die Notwendigkeit von Fortschritt zu erwecken. Ohne diese Katastrophe wären alle Wesen mit ihren Lebensumständen zufrieden gewesen – vielleicht… Das ist nicht sicher.

Aber gut, wir müssen die Dinge so hinnehmen, wie sie sind, und uns sagen, dass wir einen Ausweg aus all dem finden müssen.

Auf jeden Fall befindet sich alles in einem Zustand immerwährender, fortschreitender Entwicklung, das heißt die gesamte Schöpfung, das ganze Universum bewegen sich auf eine Vollkommenheit hin, die zurückzuweichen scheint, wenn man sich ihr annähert, denn was zu einem Zeitpunkt vollkommen erscheint, ist es nach einer gewissen Zeit nicht mehr. Die subtilsten Seinszustände im Bewusstsein folgen dieser sich stetig vollziehenden Aufwärtsentwicklung, und je höher man auf der Skala steigt, desto stärker ähnelt der Rhythmus des Voranschreitens dem Rhythmus der universalen Entwicklung und nähert sich dem Rhythmus der göttlichen Entwicklung an. Aber die materielle Welt ist naturgemäß starr und fest, die Transformation ist dort langsam, sehr langsam, und für das menschliche Zeitempfinden fast nicht mess- und nachvollziehbar. Deshalb besteht ein ständiges Ungleichgewicht zwischen der inneren und der äußeren Bewegung, und dieses fehlende Gleichgewicht, diese Unfähigkeit der äußeren Formen, der Bewegung des inneren Fortschritts zu folgen, führt die Notwendigkeit des Zerfalls und des Formenwandels herbei. Wenn man aber der Materie genügend Bewusstsein einflößen könnte, um den gleichen Rhythmus erreichen zu können, wenn die Materie formbar genug werden könnte, um dem inneren Voranschreiten folgen zu können, käme es zu keinem Zerfall des Gleichgewichtes, und der Tod wäre nicht länger notwendig.

Die Natur hat also, gemäß den Worten von Sri Aurobindo, ein recht radikales Mittel gefunden, um in dem materiellen Bewusstsein das notwendige Streben und die nötige Formbarkeit erwecken zu können.

Es ist offensichtlich, dass das dominanteste Merkmal der Materie die Trägheit ist. Gäbe es diese radikale Gewalt nicht, dann wäre das individuelle Bewusstsein vielleicht so träge, dass es, anstatt sich zu wandeln, lieber in immerwährender Unvollkommenheit leben würde. Das ist möglich. Aber auf jeden Fall sind die Dinge nun einmal so, und für uns, die wir ein bisschen mehr wissen, gibt es nur eine Sache, die getan werden muss: alles in unserer Macht Stehende tun, um dies zu verändern, indem wir die Kraft, das Bewusstsein, die neue Macht rufen, die in der Lage ist, materielle Stofflichkeit mit den Schwingungen zu durchdringen, die sie transformiert, sie flexibel, geschmeidig und fortschrittlich macht.

Natürlich ist das größte Hindernis dabei das Verhaftetsein an den Dingen, so wie sie sind. Aber selbst die Natur in ihrer Gesamtheit meint, dass diejenigen, die das tiefe Wissen haben, zu schnell gehen wollen. Die Natur mag ihre gewundenen Pfade, sie mag ihre aufeinanderfolgenden Versuche, Fehlschläge, frische Anfänge und neue Erfindungen. Sie mag die Phantasie des Pfades, das Unerwartete der Erfahrung. Fast könnte man sagen, dass es umso vergnüglicher für sie ist, je länger es dauert.