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Die einmalige Schönheit und geheimnisvolle Faszination des nördlichen Iths im Weserbergland wird in diesem Bildband vorgestellt. In einem Bilderreigen durch die Jahreszeiten erlebt und erwandert der Betrachter gleichsam diesen ganz ungewöhnlichen Bergzug. Neben Kartenmaterial für Rundwanderungen und begleitenden Texten wird über die Geologie, die botanischen Besonderheiten und die Geschichte des Berges und seiner umgebenden Ortschaften informiert. In einem letzten Abschnitt beschreibt der Autor die Entdeckung von Felsgesichtern an den Klippen bei Coppenbrügge und deren möglichen Zusammenhang mit der Sage vom Rattenfänger von Hameln.
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Seitenzahl: 34
Veröffentlichungsjahr: 2018
Bilder und Text: Gernot Hüsam
Alle Bilder wurden im Ith aufgenommen oder zeigen ihn aus der Umgebung.
Titelbild: Ausblick zum Ith vom Wanderweg Salzhemmendorf – Lönsturm aus
Zu den mit P markierten blauen Nummern lassen sich Podcasts im Internet unter www.ith-sagen.de abhören, wenn man bei einer Wanderung den Punkt auf der Karte erreicht hat und ein Smartphone besitzt. Es gibt einen Flyer bei der Gemeinde Coppenbrügge, auf dem die Podcasts über den QR-Code abgerufen werden können.
Rundwanderwege im nördlichen Ith
Der Ith
Frühling im Ith
Es ist Sommerzeit
Herbst im Ith
Winterzeit am Ith
Die Entdeckung von Felsgesichtern
Zeichenerklärung:
Rundwanderwege
Ith-Hils-Weg
Standort von Informationstafeln (Sagen und Götter)
Co 1 Weg
"Rattenfänger-Panorama-Weg" Länge: 2 km
Höhenunterschied: 70 m
Co 2 Weg
"Götterpfad"
Länge: 7 km
Höhenunterschied: 260 m
Co3 Weg
"Schlossweg"
Länge: 11 km
Höhenunterschied: 270 m
Co 4 Weg
"Pilgerweg"
Länge: 7,6 km
Höhenunterschied: 150 m
Co 5 Weg
"Bessinger Rundweg"
Länge: 3,8 km
Höhenunterschied: 210 m
Auf der Landkarte fällt der Ith wegen seiner außergewöhnlichen Form auf, die an einen riesigen Spazierstock erinnert. Manche bezeichnen ihn auch als gewaltigen Lindwurm, dessen Lage sich über 23 km von Südost nach Nordwest erstreckt. Bei dem Ort Bisperode wendet sich der nördliche Ith in einem großen Bogen nach Coppenbrügge und endet bei Marienau. Der Kamm weist auf seiner West- und Nordseite viele Felsklippen auf, die in einer Beschreibung von 1783 mit einer Bastion, gleichsam einer Festung, verglichen wurden. Diese Klippen bestehen aus hartem Korallenoolith und bildeten im Erdzeitalter des Jura ein Korallenriff im damaligen flachen Meer.
Es ist darum nicht verwunderlich, dass es im Ith viele kleinere Höhlen gibt, die durch Auswaschungen entstanden sind oder sich als Kluft- und Spalthöhlen bei Einstürzen gebildet haben. Eine trägt sogar den Namen "Einsturzhöhle". Ein Felstrichter auf dem Ith bei Coppenbrügge wird "Teufelsküche" genannt und er wird bereits im 18. Jh. als eingestürzte Höhlendecke beschrieben. Auf dem langen Kamm verlief schon in prähistorischer Zeit ein von den Menschen gern genutzter Pfad, auf dem ein leichteres Vorankommen möglich war als in den damals teils sehr sumpfigen Talauen.
Diese Aufnahme entstand 2004 bei einer Ballonfahrt im August in 2 km Höhe. Der Blick wandert über den Ort Coppenbrügge hinweg zum nördlichen Ithbogen und weiter den schmalen bewaldeten Grat entlang. Im rechten Hintergrund kann man bis zur Weser schauen, wo die aktiven Kühltürme des Atomkraftwerks Grohnde zu sehen sind.
Im Inneren des Ithbogens ist der Ort Lauenstein zu erkennen und in der sogenannten Ithbörde hinter dem Höhenzug liegt das zur Gemeinde Coppenbrügge gehörende Bisperode. Am Bildrand links tauchen die Häuser von Marienau auf. Als dunkle geschwungene Linie verläuft die Eisenbahn Hameln Hildesheim quer durchs Bild. Auch die Bundesstraße 1 von Hameln nach Hildesheim durchquert hier noch Coppenbrügge.
Wenn sich der Vorfrühling im März auf dem Waldboden mit den ersten grünen Spitzen im hellen Buchenwald ankündigt, sind auf den steil abfallenden Berghängen im Ith die mit ihren großen, weißen Glöckchen leuchtenden Märzenbecher zu finden.
Zu dieser Zeit begegnet man bei einer Wanderung auf dem jetzt als Ith-Hils-Wanderweg ausgewiesenen Kammweg immer wieder kleineren und größeren Flächen dieses geschützten seltenen Frühlingsboten, der mit dem Schneeglöckchen verwandt ist.
Ganz selten kann man jetzt auch auf den blühenden und stark duftenden Seidelbast treffen. Dieser kleine Strauch ist ebenfalls streng geschützt. Erst später nach Ende der Blüte treiben dann die Blätter aus und die meisten Vorübergehenden bemerken ihn kaum noch, weil er so unscheinbar wirkt. Ihn in den eigenen Garten zu verpflanzen macht wenig Sinn, kommt leider immer noch vor.
Anfang April fängt nun ein Wettlauf der Frühblüher an, denn schon Ende des Monats wird es auf dem Waldboden deutlich dunkler, wenn das Buchenlaub austreibt. Dann muss das große Blühen geschafft sein. Jetzt verwandelt sich der Wald in einen blühenden Garten, und die in weiß und lila leuchtenden Blüten des Lerchensporns bilden riesige Flächen. Dieses duftende Blütenmeer lockt jedes Jahr viele Besucher von weit her an.