Bis wir uns finden - Eni Lu - E-Book

Bis wir uns finden E-Book

Eni Lu

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Beschreibung

Dass die siebzehnjährige Sophie noch nie verliebt war, lässt sie stark an sich und ihrer Gefühlswelt zweifeln. All ihre Freundinnen hatten es schon erlebt: die ersten Schmetterlinge im Bauch, dieses besondere Kribbeln, den ersten Kuss. Doch Sophie fühlt nichts, bis sie eines Nachts von einem jungen Mann träumt, der ihr ganzes Leben auf den Kopf stellt. Ohne es beeinflussen zu können, werden die Träume immer realer und ihre Liebe zu ihm stärker. Und so fragt sie sich: Können Träume wahr werden? Wenn Seelen sich verabreden, ist Liebe nicht länger nur ein Wort.

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»I don´t believe in magic.« The young boy said. The old man smiled. »You will, when you see her.«

- Atticus

Inhaltsverzeichnis

Sophie

Der erste Traum

Der zweite Traum

Der dritte Traum

Der vierte Traum

Der fünfte Traum

Der sechste Traum

Der siebte Traum

Der achte Traum

Der neunte Traum

Der zehnte Traum

Gegenwart

Elijah

Der erste Traum

Der zweite Traum

Der dritte Traum

Der vierte Traum

Der fünfte Traum

Der sechste Traum

Der siebte Traum

Der achte Traum

Der neunte Traum

Der zehnte Traum

Der elfte Traum

Gegenwart

Epilog

Danksagung

Über die Autorin

Bisher erschienen

XXL Leseprobe

Sophie

Gegenwart

»Wie soll man sich auf die Realität konzentrieren, wenn die Träume so viel bunter sind?«, ich nahm die Postkarte in die Hand und las sie laut vor. Auch, wenn es nur eine Karte von einer Raststätte irgendwo in Deutschland war, musste ich sie mitnehmen. Ich stöberte noch etwas in den Zeitschriften, konnte nicht an dem Regal mit den Süßigkeiten vorbeigehen, ohne mir welche zu nehmen, zog mir einen Kaffee an dem Automaten in der Ecke und ging zur Kasse.

»Das macht dann 107,53 €. Zahlen Sie bar oder mit Karte?«, die blonde Tankstellenfachverkäuferin sah mich fragend an und lächelte dabei ununterbrochen.

»Mit Karte!«

»Payback?«

»Nein!«

»Sammeln Sie …«

»Nein!«

Ich gab ihr die Karte und stellte fest, dass sich das Lächeln erst mal erledigt hatte. Entschuldigend sah ich sie an, denn im Normalfall war ich ein freundlicher Mensch.

Wirklich!

Ich wartete auf meinen Beleg, packte alles auf einen Arm und ging zurück zu meinem Wagen, der noch an der Zapfsäule stand. Vielleicht hätte ich heute Morgen einfach liegen bleiben und einen Tag später den Urlaub antreten sollen, doch wer konnte mir sagen, dass ich heute Nacht besser schlafen würde? Ich nahm einen großen Schluck von meinem Kaffee, bevor ich ihn in die Becherhalterung stellte, öffnete die Packung Gummibärchen und nahm mir eine Handvoll raus. Die meisten davon landeten sofort in meinem Mund und ich verstaute kauend die Karte im Handschuhfach. Noch einen kurzen Blick in den Spiegel geworfen und geschockt den halb vollen Mund aufreißen. Die Ringe unter meinen Augen waren kaum zu übersehen, meine Augen selbst trüb und blass, wobei sie sonst miteinander um die Wette leuchteten. Sie waren schon immer mein Markenzeichen, einzigartig, wie mein Vater immer sagte, doch gab es dieses Phänomen öfter. Iris-Heterochromie, zwei verschiedene Augenfarben. Das linke Auge giftgrün, das rechte Auge strahlendblau.

Für manche verwirrend, für viele faszinierend, für mich normal.

Ich überlegte, ob ich etwas gegen die Augenringe unternehmen sollte, doch entschied mich dagegen. Ich saß sowieso alleine im Auto und das noch mehrere Stunden. Noch knapp 500 Kilometer, bis ich mein Ziel Venedig erreicht haben sollte. Ungefähr die Hälfte hatte ich schon hinter mir gelassen und konnte es kaum erwarten, endlich anzukommen.

An den Ort, an dem ich schon in meiner Kindheit am liebsten gewesen bin.

An den Ort, an dem meine Eltern auf mich warten würden.

An den Ort, der mich hoffentlich vergessen lassen würde.

Mich ablenken würde.

Von ihm.

In letzter Zeit träumte ich immer öfter von ihm und er wurde von Mal zu Mal realer. Ich konnte oft nicht mehr zwischen Traum und Realität unterscheiden, sah ihn auf der Straße, lief ihm hinterher und sprach ihn an, nur um festzustellen, dass er es nicht war. Jedes Mal brach es mir aufs Neue das Herz, denn ich liebte diesen Mann. Nie zuvor hatte ich geliebt und ich war mir sicher, dass ich nie jemanden so lieben könnte, wie ihn.

Einen Mann, der seit Monaten nur in meinen Träumen existiert.

Ein Mann, der meine Welt auf den Kopf gestellt hat, sodass sie sich zum ersten Mal richtig rum anfühlt.

Einen Mann, der vielleicht nicht mal real war …

Der erste Traum

Sollte es jetzt etwa so weit sein?

Er stand direkt vor mir, seine Augen waren geschlossen, seine Lippen gespitzt, seine Hände lagen an meiner Hüfte und hielten mich an Ort und Stelle. Seit einer Woche war ich sozusagen mit Martin zusammen.

Mein erster Freund.

Wir kannten uns schon einige Zeit, da wir in dieselbe Klasse gingen, doch mein Interesse hielt sich immer in Grenzen. Bis zu dem Abend, an dem mich meine Freundinnen überredeten, es mit ihm zu versuchen. Du bist 17 Jahre alt und hattest noch nie einen Freund. Er mag dich echt gerne und sieht total gut aus!, hatten sie gesagt.

Und was tat ich?

Ich hörte auf sie.

Nun stand ich hier, vor meiner Haustür, mit weit aufgerissenen Augen. Er hatte darauf bestanden mich noch zur Tür zu bringen und kam schneller zur Sache, als ich es mir gewünscht hätte. War ich wirklich bereit dafür?

Klar, er war nett, hübsch und bei allen beliebt, aber … war ich verliebt in ihn?

Nein.

Doch ich war 17 Jahre alt und hatte weder meinen ersten Kuss, geschweige denn mein erstes Mal erlebt. Also, Augen zu und durch. Ich schloss meine Augen, während er immer näher auf mich zukam. Plötzlich berührten sich unsere Lippen, ich erwartete ein Prickeln, ein Kribbeln, ein Feuerwerk der Gefühle, doch spürte…

… nichts.

Nur seine wirklich harten Lippen, die vom Kinopopcorn klebten und rein gar nichts in mir auslösten. Er lächelte mich an und presste ein weiteres Mal seine Lippen auf meine, was sich noch verkehrter anfühlte.

Das war er also?

Mein erster Kuss?

Ich hatte nie irgendwelche Vorstellung, wie er wohl sein würde, doch ich hätte mir mehr erwartet. Vielleicht lag es aber auch daran, dass ich keine Gefühle für ihn hatte; dass ich noch nie Gefühle für einen Jungen hatte.

Er verabschiedete sich von mir und stieg in sein Auto, rief mir noch zu, dass er sich am nächsten Tag melden würde. Schnell öffnete ich die Tür und schlich mich nach oben, damit meine Eltern ja nicht auf die Idee kamen, mich auf das Date anzusprechen. Ich wollte mit niemandem sprechen. Selbst meine beste Freundin rief ich nicht an, sondern schrieb ihr nur eine kurze Nachricht, dass ich mich später bei ihr melden würde.

Ich ließ mich auf mein Bett fallen und strich mir mit beiden Händen über mein Gesicht. Was stimmte nur nicht mit mir? Alle anderen Mädchen aus meiner Klasse waren viel weiter als ich, hatten ihre ersten Freunde, ihren ersten Sex, und ich hatte erst jetzt meinen ersten Kuss hinter mir, mit einem Jungen, der mir absolut nichts bedeutete. Alle erzählten immer von diesem Kribbeln, dieser Aufregung, doch nichts davon spürte ich.

Ich stand wieder auf und ging ins Bad, stellte mich vor den Spiegel und öffnete meinen Zopf, den ich mir am Nachmittag mühevoll geflochten hatte. Meine braunen Haare fielen auf meine Schultern und hingen etwas lockiger als zuvor von meinem Kopf. Ich nahm mir die Abschminktücher, die auf der Ablage lagen, und wischte mir damit über mein Gesicht. Selten schminkte ich mich so viel wie an diesem Abend, doch meine Mutter sagte mir, dass das erste Date etwas Besonderes wäre. Ganze drei Tücher brauchte ich, bis alles restlos entfernt war. Auch die Ringe unter meinen Augen tauchten wieder auf, denn ich hatte die letzten Nächte nicht gut geschlafen. Woran es lag? Ich hatte keine Ahnung.

Nachdem ich mir zwei Mal die Zähne geputzt hatte, da ich den Geschmack von Popcorn und Martin nicht wegbekam, legte ich mich ins Bett und schaltete den Fernseher an, um mich abzulenken. An Schlaf war noch nicht zu denken, denn der Abend hatte mich aufgewühlt.

»Sophie?«, es klopfte an der Tür und ich hörte die Stimme meiner Mutter, wie sie liebevoll meinen Namen aussprach, so, wie es nur eine besorgte Mutter konnte.

»Die Tür ist offen!«, sie betrat das Zimmer, während ich mich aufrecht auf mein Bett setzte. Sofort nahm sie neben mir Platz und sah mich durch ihre große Brille an.

»Wie war dein Date mit Martin? Du warst so schnell in deinem Zimmer verschwunden … kein gutes Zeichen?«, fragend, mit gerunzelter Stirn, sah sie mich an und ich schüttelte den Kopf.

»Er hat mich geküsst und es fühlte sich irgendwie … falsch an! Ich finde ihn wirklich nett, aber ich bin nicht … also …«

»Du bist nicht verliebt in ihn!«, verständnisvoll nickte sie und nahm mich in den Arm. Nie im Leben hatte ich einen so fürsorglichen, liebevollen Menschen gesehen, wie meine Mutter. Viele meiner Klassenkameraden sprachen oft davon, wie genervt sie von ihren Eltern wären, doch ich konnte nie etwas dazu sagen. Ich hatte genug Freiheiten, konnte über alles mit ihnen sprechen und sie halfen mir, wo sie nur konnten.

»Bin ich unnormal?«, meine Mutter gluckste an meinen Hals und ich drückte sie leicht von mir, um ihr verwirrt in die Augen zu sehen.

»Sophie, nur, weil du nicht in jemanden verliebt bist, bist du nicht gleich unnormal. Die einen verlieben sich früher, die anderen später. Du wirst wahrscheinlich noch viele Männer kennenlernen, in die du dich entweder verliebst oder nicht. Martin gehört nicht dazu. So ist das Leben!«, endlich konnte auch ich mir ein Lächeln abgewinnen, denn alles, was sie sagte, beruhigte mich vollkommen.

»Danke, Mama!«, ich gab ihr einen Kuss auf die Wange, bevor sie aufstand und zur Tür ging.

»Schlaf gut, mein Schatz!«, sie pustete mir einen Handkuss zu, den ich sofort auffing, und verschwand aus meinem Zimmer. Nur wenige Minuten später schaltete ich den Fernseher wieder aus, denn die Müdigkeit überkam mich schneller, als gedacht. Ich klopfte mein Kissen auf, kuschelte mich in meine Decke ein und schloss die Augen, in der Hoffnung, wenigstens in dieser Nacht schlaf zu finden.

Ich stehe auf einer großen Wiese und blicke dem Sonnenuntergang entgegen. Das Gras kitzelt unter meinen Füßen, der Wind weht durch mein Haar. Selten habe ich mich so frei gefühlt, wie in diesem Moment. Ich breite meine Arme aus, schließe meine Augen und habe das Gefühl, fliegen zu können. Ich fliege der Sonne entgegen, die sanft auf meiner Haut kitzelt und mich in Wärme hüllt. Ich öffne meine Augen, denn ich möchte sehen, wohin ich fliege, doch ich stehe noch immer auf der Wiese und sehe eine Silhouette im Sonnenlicht.

Die Silhouette eines Mannes.

Er kommt auf mich zu und wird mit jedem Schritt größer, doch ich spüre nicht mal einen Anflug von Angst. Je näher er mir kommt, desto Wohler fühle ich mich, als würde alleine seine Aura mir guttun, mich stärken, mir Sicherheit geben. Nur noch wenige Meter entfernt bleibt er stehen und ich schaue ihn mir ganz genau an, während er mich von Kopf bis Fuß begutachtet. Seine hellbraunen Haare sehen aus, als hätte er sie mit einer Hand nach hinten gekämmt, wobei er eine Strähne vergessen hatte, die ihm noch in der Stirn hing. Seine blauen Augen brennen auf mir. Die Nase gerade, die Lippen voll und wohlgeformt, alles in allem ein perfektes Gesicht. Ein leichter Bartschatten lässt ihn noch attraktiver wirken. Er ist ziemlich groß, mehr als ein Kopf größer als ich und sein Körper ist trainiert und definiert. Durch sein schwarzes, enganliegendes Shirt kann ich jeden seiner Muskeln erkennen und ein Schauer fließt durch meinen Körper.

Noch nie habe ich einen solch schönen Mann gesehen.

Plötzlich streckt er seine Hand aus, entblößt ein Lächeln, das mir kurz den Atem raubt, und kommt langsam auf mich zu. Auch ich setze einen Fuß vor den anderen, strecke meine Hand aus und kann es kaum erwarten, ihn endlich zu spüren. Eine Gänsehaut zieht sich über meinen kompletten Körper, denn es sind nur noch wenige Zentimeter. Nur noch ein Schritt. Gleichzeitig gehen wir den letzten Schritt und endlich berühren sich unsere Finger zart und vorsichtig. Jede berührte Stelle kribbelt und hinterlässt ein warmes Gefühl, das nicht einmal die Sonne so schön hinbekommen würde. Unsere Blicke finden sich und ich halte die Luft an, denn von Nahem ist er noch viel schöner, noch viel größer. Wieder lächelt er auf mich herab, was ich sofort erwidere, denn es ist ansteckender als jede Krankheit. Er sieht fasziniert und erstaunt von einem in das andere Auge, kommt noch einen Schritt näher, sodass sich unsere Körper fast berühren, und legte eine Hand an meine Hüfte. Er nimmt meine Hand und legt sie an seine Brust, legt seine Hand daraufhin an meine Wange, die sofort beginnt zu glühen und zu kribbeln. Es scheint mir, als wolle er etwas sagen, doch er schluckt nur hart und visiert mit seinem Blick meine Lippen an. Als sich unsere Blicke wieder treffen, weiß ich, was passieren wird und ich habe mir selten etwas so sehr gewünscht. Er schließt seine Augen, seine Lippen sind einen Spalt geöffnet, und er zieht mich näher zu sich. Unsere Körper berühren sich und ich kann seinen Herzschlag nicht nur hören, sondern auch spüren. Ungleichmäßig, schnell, ein unvergesslicher Takt. Auch ich schließe meine Augen und lasse mich nur von meinen Gefühlen leiten. Seine Lippen ziehen mich an wie Magneten und tausende Blitze schießen durch meinen Körper, als sie endlich die meinen berühren. Sanft, warm, liebevoll … perfekt. Das Feuerwerk der Gefühle, welches ich mir die ganze Zeit gewünscht hatte, fegt über mich hinweg und hinterlässt die hellsten Farben an meinem Horizont. Seine Zunge streicht zart über meine Lippen, die ich für ihn öffne, als hätte ich es schon tausende Male gemacht. Unsere Zungen berühren sich und ich weiß, dass ich nie genug davon bekommen werde. Sekunden, Minuten, Stunden … wie lange wir uns küssen, weiß ich nicht. Mein Zeitgefühl ist genauso verloren wie mein Herz. Das Gefühl, das ich in jeder Faser meines Körpers spüre, muss es sein.

Das muss Liebe sein.

Unsere Lippen trennen sich voneinander und ich öffne meine Augen, sehe direkt in seine, die so tiefblau wie das Meer glänzen. Sanft streichelt er mit seinem Daumen über meine Wange und lächelt mich an. Sein Blick sagt mir alles, was ich wissen muss und in diesem Moment weiß ich, dass er dasselbe fühlt wie ich …

Geweckt von Vogelgezwitscher streckte ich mich gähnend. Seit Wochen hatte ich nicht mehr so gut geschlafen und ich fühlte mich einfach großartig, was natürlich nur an ihm lag…

Erschrocken riss ich meine Augen auf und setzte mich so schnell hin, dass mich ein leichtes Schwindelgefühl überkam. Der Traum …

Was war das?

Und wo war er hin?

Ich legte die Finger an meine Lippen, denn ich konnte noch immer das Kribbeln spüren. Selbst sein Geschmack lag noch auf meiner Zunge. Mein Herz klopfte plötzlich viel schneller. Meine Haut brannte noch von seinen Berührungen und ich war mir mehr als sicher, dass das kein Traum gewesen sein konnte. Die Gänsehaut, dieses Gefühl von Wärme, Geborgenheit und … Liebe, all das fühlte sich so real an, so wirklich. Ich legte mich wieder hin und zwang mich, meine Augen geschlossen zu halten, in der Hoffnung, den Traum weiterführen zu können, doch alle Versuche waren vergebens. Nur die Erinnerungen an diese Augen, dieses Lächeln, diesen Kuss blieben mir.

Ja…genau so musste es sein.

So musste ein erster Kuss sein…

Der zweite Traum

Ich entschied mich dazu, erst mal abzuwarten und Martin noch eine Chance zu geben. Ganze drei Wochen waren seit unserem ersten und einzigen Kuss vergangen, denn irgendetwas hinderte mich daran, es wieder zu tun. Wir verbrachten meist nur in der Schule gemeinsame Zeit, da ich in den Prüfungsphasen viel zu Hause war, um zu lernen. Auch, dass meine Freundinnen in der Schule immer in meiner Nähe waren, spielte mir gut in die Karten, denn so hielt auch er sich zurück. Ich merkte ihm ständig an, dass er gerne mehr Zuneigung von mir gehabt hätte, doch ich konnte sie ihm nicht geben.

Wegen ihm.

Seit drei Wochen ging er mir nicht mehr aus dem Kopf.

Der junge Mann, der mir die Gefühle gezeigt hatte, nach denen ich mich schon so lange sehnte.

Der mir den Kuss geschenkt hatte, den ich mir in meinem tiefsten Inneren genauso gewünscht hatte.

Der junge Mann, der nicht existierte.

Ich hatte seither nicht mehr von ihm geträumt, so sehr ich es mir auch wünschte, doch sein Bild zeichnete sich ständig vor meinem inneren Auge ab. Auch geschlafen hatte ich seitdem nicht mehr so gut, was mir wieder Augenringe und eine blasse, kränkliche Haut bescherte.

»Wie war die Schule?«, meine Mutter stand am Herd, während ich den Tisch deckte.

»Viel zu lang!«, glucksend drehte sie sich zu mir herum, als mein Vater das Esszimmer betrat. Er gab mir einen Kuss auf die Wange, ging zu meiner Mutter und küsste sie liebevoll auf den Mund.

»Wie war die Arbeit, Schatz?«

»Viel zu lang!«, sofort prusteten meine Mutter und ich los, während mein Vater sich kopfschüttelnd an den mittlerweile fertig gedeckten Tisch setzte.

»Ihr beide seid euch so erschreckend ähnlich!«, sie stellte einen Topf mit Kartoffeln auf den Tisch und setzte sich ebenfalls, was ich ihr gleichtat.

»Falsch! Sophie ist um Einiges besser als ich. Hast du die Klausuren schon zurückbekommen?«, ich nickte und lächelte ihn breit an.

»Wieder mal die volle Punktzahl?«, ich nickte wieder und mein Lächeln wurde breiter.

»Spanisch, Französisch und Englisch?«, diesmal nickte ich Augen verdrehend.

»Streber!«, er gab mir einen Kuss auf die Stirn und ich musste lachen, denn ich wusste, wie es gemeint war. Ich war das Sprachtalent der Familie und liebte es, mir neue Fremdsprachen anzueignen. Schon als junges Mädchen lernte ich italienisch, da ich mich im Urlaub besser verständigen wollte. Seitdem stand für mich fest, dass ich ein Fremdsprachenstudium belegen würde.

»Dafür hast du dir wirklich etwas verdient! Sollen wir gleich eine kleine Shoppingtour starten, wenn Papa wieder auf der Arbeit ist?«, meine Mutter sah mich mit wackelnden Augenbrauen an und ich konnte nicht widerstehen. Eine kleine Auszeit sollte ich mir zwischen dem ganzen Lernen gönnen.

»Das wäre großartig!«, ich klatschte freudig in die Hände, während diesmal mein Vater derjenige war, der die Augen verdrehte. Während des Essens wurde noch mehr über Schule, Arbeit und Studium geredet, doch ich hatte nur die neuen Schuhe im Kopf, die in irgendeinem Laden auf mich warteten.

***

Erst spät kamen wir von der erfolgreichen Shoppingtour zurück und ich konnte es kaum erwarten, all die ergatterten Stücke ein weiteres Mal anzuziehen. Ich lief sofort in mein Zimmer, warf die Tüten auf mein Bett und zog mich bis auf die Unterwäsche aus. Zuerst zog ich die enge, schwarze Jeans an, in die ich mich sofort verliebt hatte. Dazu eine weiße Bluse mit großen Blumenmustern und die weißen Heels, die ich einfach mitnehmen musste. Ich drehte mich vor dem Spiegel und war sehr zufrieden mit dem, was ich sah. Ich konnte mich nie über meine Figur beklagen und merkte ständig die Blicke der Jungs, wenn ich an ihnen vorbeiging.

Ich nickte das Outfit ab und zog das Kleid an, das meine Mutter mir unbedingt kaufen musste. Es war weiß, bodenlang, rückenfrei und an sich einfach wunderschön, doch wann sollte ich es tragen? Nie würde ich einen Anlass dazu finden, doch meine Mutter sagte, dass ich ihr irgendwann dafür danken würde. Wieder drehte ich mich vor dem Spiegel und seufzte laut auf.

Es war perfekt.

Ich sah aus wie ein Engel und fühlte mich wie auf Wolken. Der Stoff war so weich und schmiegte sich um meinen Körper, als wäre es eine zweite Haut. Am liebsten hätte ich es nicht mehr ausgezogen, doch für ein Nachthemd war es zu schade. Ich zog es aus und hing es für eine unbestimmte Zeit in den Schrank, neben all die anderen Kleider, die ich selten trug, und ging ins Bad. Als ich wieder in mein Zimmer kam und die Tüten von meinem Bett nahm, sah ich, dass mein Handy blinkte. Ich legte mich ins Bett und öffnete die Nachricht.

Es tut mir leid, aber ich kann nicht länger mit dir zusammen sein.

Hart schluckend las ich den Satz ein weiteres Mal und legte mein Handy beiseite. Das war härter, als ich gedacht hatte. Natürlich war ich nicht in ihn verliebt und wusste, dass es irgendwann so weit kommen musste, trotzdem setzte mein Herz für einen kurzen Schlag aus. Immerhin war es meine erste Trennung und ich hatte keine Ahnung, wie ich damit umgehen sollte. Sollte ich etwas zurückschreiben? Wenn ja, was? Vielleicht sollte ich meine beste Freundin fragen. Julia hatte bereits mehrere Freunde und steckte mit Sicherheit schon in derselben Situation. Auch meine Mutter könnte ich fragen. Doch dann müsste ich mir anhören, dass es eh nicht gut war, weiterhin mit jemandem zusammenzubleiben, für den man keinerlei Gefühle hatte. Ich könnte auch einfach versuchen zu schlafen und morgen in der Schule persönlich mit ihm sprechen.

Fest entschlossen kuschelte ich mich in meine Decke und hing noch einen Moment meinen Gedanken nach, bis ich fern in meine Traumwelt versank.

Ich bin von vielen Menschen umgeben. Alle rennen hektisch an mir vorbei, jeder scheint im Stress zu sein und ich gehe in der Masse unter. Niemand beachtet mich, niemand nimmt mich wahr. Ich schaue mich um und sehe große Gebäude, Läden, Restaurants. Ich versuche einen Schritt nach vorne zu gehen, doch es funktioniert nicht. Ich bewege mich nicht von der Stelle. Die Menschen um mich herum werden immer schneller. Männer im Anzug, telefonierend, gestresst, rempeln mich an, um schneller an ihr Ziel zu gelangen. Wo auch immer dieses ist. Ich habe das Gefühl zu versinken. Als wären diese Menschen unberechenbare Wellen, die mich immer tiefer in die Dunkelheit ziehen.

Fluchtgedanke.

Ich muss hier weg, doch ich kann nicht.

Auf einmal steht er vor mir, so nah, dass es mir unangenehm ist. Martin.

Er brüllt mich an, doch ich kann ihn nicht hören. Alles, was ich wahrnehme, sind die lauten Stimmen der telefonierenden Männer. Ich halte mir die Ohren zu, schreie, flehe Martin an, mich wegzubringen, doch er schaut mich nur verständnislos an und dreht sich um. Langsam geht er weg, sodass es zwischen den hektischen Menschen aussieht, als würde er sich in Zeitlupe bewegen. Ich schreie lauter und habe das Gefühl, jeden Moment zusammenzubrechen.

Doch plötzlich steht alles still.

Alle Menschen um mich herum sind wie erstarrt, wie gefroren.

Ich hebe meinen Blick und sehe ihn. Er kommt schnellen Schrittes auf mich zu und mit jedem Meter, den er mir näherkommt, beruhige ich mich ein bisschen mehr. Mein Puls wird nun nicht mehr von der Angst, sondern von einem anderen, wunderschönen Gefühl geführt. Sein Gesicht ist ernst, markant, wunderschön, wie in meiner Erinnerung. Doch noch etwas erkenne ich in seinem Blick.

Besorgnis.

Ich will etwas sagen, doch in diesem Moment hat er mich schon erreicht. Mit einer Hand in meinem Nacken und der anderen an meinem Rücken, zieht er mich näher zu sich und drückt mich an seine Brust. Das Gefühl in seinen Armen zu liegen und einfach nur seine Wärme zu spüren lässt mich wieder auf Wolke 7 steigen. Ich spüre seine Lippen an meiner Stirn und sein heißer Atem beschert mir die Gänsehaut, nach der ich mich die letzten Wochen so sehnte. Ich schließe meine Arme um ihn und lege meine Hände auf seinen Rücken, der sich kurz merkbar anspannt. Ich spüre den Schauer, der durch seinen Körper fährt, und drücke ihn noch näher an mich, was er mit einem wohligen Seufzer kommentiert. Er löst sich langsam von mir und die Panik steigt wieder auf.

»Geh nicht! Bitte! Lass mich nicht alleine!«, er steht vor mir und lächelt mich an. Breit, offen und atemberaubend. Er streckt seine Hand nach mir aus, die ich sofort ergreife.

»Ich würde dich nie alleine lassen!«, seine dunkle, heisere Stimme lässt mich kurz erzittern und löst etwas in mir aus, was ich zuvor noch nicht kannte.

»Lass uns gehen!«, er will losgehen, doch ich halte ihn zurück.

»Ich kann nicht. Ich kann mich nicht bewegen.«

Er blickt über seine Schulter zu mir zurück. Unsere Hände sind noch immer miteinander verbunden, sein Mund formt ein beruhigendes, liebevolles Lächeln.

»Vertrau mir!«, ohne seine Worte auch nur kurz anzuzweifeln, setzte ich einen Fuß vor den anderen und gehe los.

Mit ihm.

Wohin?

Das ist mir egal, denn ich würde ihm überall hin folgen.

Wir schlängeln uns durch die noch immer erstarrten Menschen und er führt mich, als würde er unser Ziel genau kennen. Ich fühle mich endlich wieder frei. Unser Weg ist lang, doch schlagartig ändert sich die Kulisse und wir stehen auf einer Blumenwiese.

Auf unserer Wiese.

Er dreht sich zu mir und legt seine Hand an meine Wange, an die ich mich schmiege und die Wärme genieße. Sein Blick ruht auf mir, in meinen Augen, auf meinen Lippen, und ich kann nicht anders, als mich auf meine Zehenspitzen zu stellen, die Arme um seinen Hals zu legen und seinen Mund mit meinem zu verschließen. Sanft und zart küssen wir uns, ohne Eile, aber mit viel Prickeln und Gefühl. Wie sehr ich es vermisst hatte, wird mir erst in diesem Moment bewusst.

Das war es einfach.

So sollte es immer sein …

Ein schrilles Geräusch riss mich aus dem Schlaf, der selten so tief und erholsam war. Ich stellte den Wecker aus und drehte mich zurück auf den Rücken.

Er war wieder da und es kann kein Traum gewesen sein.

Alles fühlte sich so real an, ich konnte ihn noch fühlen, noch schmecken, noch riechen. Selbst die Gänsehaut auf meinem Körper sprach dafür und Gänsehaut lügt nicht.

Gänsehaut lügt nie.

Doch ich konnte mich so viel umsehen, wie ich wollte, er war nicht hier. Er war eine wunderschöne Erfindung meiner Fantasie und mein Kopf spielte mir damit einen fürchterlichen Streich, indem er alles so echt wirken ließ. Ich rieb mir mit beiden Händen die Augen und versuchte den Gedanken an ihn und den Traum beiseitezuschieben, stand auf, und verschwand sofort im Bad. Der Spiegel zeigte mir einen komplett anderen Menschen, als ich ihn noch gestern sah. Meine Augen leuchteten wieder, die Augenringe waren wie weggewischt, ich sah ausgeschlafen und erholt aus.

Selbst meiner Mutter, die in der Küche schon den Tisch fürs Frühstück gedeckt hatte, fiel auf, dass ich anders aussah und ich überlegte, ob ich ihr von den Träumen erzählen sollte. Doch wahrscheinlich würde sie mich für verrückt erklären, was nachvollziehbar war, denn ich wusste ja selbst, dass irgendwas mit mir nicht stimmen konnte.

Wenigstens lenkten die Gedanken an ihn und meine geistige Unzurechnungsfähigkeit mich von dem bevorstehenden Desaster ab, dass mich nun in der Schule erwarten würde. Ich musste mich Martin stellen, bei dem ich mich nicht mehr gemeldet hatte, Julia und den anderen Mädels, die bis gestern noch dachten, dass wir glücklich miteinander wären, und den anderen Mitschülern, die sowieso immer über alles und jeden redeten.

Als ich die Schule betrat und den Gang entlangging, waren die meisten Schüler schon vor Ort. Ich entdeckte Martin, der mit meinen Freundinnen und ihren Freunden in einem Kreis stand und ihnen scheinbar gerade von unserer Trennung erzählte, denn genau das konnte ich aus den geschockten Gesichtern der Mädels erahnen. Plötzlich entdeckte Julia mich und tippte Martin an, der sich sofort umdrehte und zu mir kam. Wie erstarrt blieb ich stehen, während alle um mich herumliefen, redeten und lachten. Genau vor mir blieb er stehen und brüllte mich an.

»Hast du meine Nachricht gestern nicht bekommen? Falls du es noch nicht mitbekommen hast, ich habe mit dir Schluss gemacht! Aber wahrscheinlich interessiert es dich überhaupt nicht, genauso wenig wie ich dich jemals interessiert habe! Du hättest dich wenigstens mal melden können, vielleicht hätte ich dir sogar noch eine Chance gegeben! Und ich war die letzten Wochen so dumm und bin dir hinterhergelaufen … für einen verdammten Kuss! Du bist so ein verklemmtes Miststück! Und ich bin nicht der Einzige, der so über dich denkt! Lass dich bei uns nicht mehr blicken, du bist unten durch!«, Tränen brannten in meinen Augen und ich sah zu meinen Freundinnen, die mittlerweile um uns standen, so wie alle anderen Mitschüler auch. Sie formten mit ihren Lippen ein gequältes Sorry, drehten sich um und gingen, genauso wie Martin. Sie ließen mich alleine stehen, erstarrt, zitternd, gedemütigt.

Es war fast wie in meinem Traum, doch stand ich nun alleine da.

Er kam nicht um mich zu retten.

Er existierte nicht …

Der dritte Traum

Zwei Monate waren seit dem Vorfall in der Schule vergangen und die Gemüter hatten sich wieder beruhigt. Martin entschuldigte sich schon am nächsten Tag für die öffentliche Bloßstellung und erklärte, er sei einfach nur unglaublich gekränkt gewesen. Manchmal ist böse sein eben nur eine Art zu verbergen, wie traurig man ist. Ich konnte es verstehen, doch die Worte, die er mir an den Kopf geworfen hatte, konnte ich nicht vergessen. Auch meine Freundinnen hatten sich bei mir entschuldigt, und da ich kein nachtragender Mensch war, machten wir einfach so weiter, als wäre nichts passiert.

Das Leben musste weitergehen.

Immer.

Wenigstens hatte ich seither nicht mehr von ihm geträumt und war mir mittlerweile ziemlich sicher, dass er nur in meinem Kopf rumschwirrte, damit ich merkte, wie falsch die Beziehung mit Martin war.

Doch irgendwie vermisste ich ihn.

Das Kribbeln der berührten Stellen, das noch stundenlang auf meiner Haut zu spüren war. Seine tiefe, harte Stimme, die gleichzeitig so sanft und warm war. Der Geschmack seiner Küsse.

Das Gefühl, endlich etwas zu fühlen.

Auch wenn ich wusste, dass er nicht existierte, fühlte ich noch die Liebe. Manchmal braucht das Herz eben länger, um etwas zu akzeptieren, was der Kopf längst weiß.

Ein Schauer lief mir über den Rücken und ich lenkte mich schnell von dem Gedanken ab, denn ich musste mich auf andere Dinge konzentrieren. Zum Beispiel darauf, welches Outfit ich am Abend anziehen sollte. Heute war mein achtzehnter Geburtstag und das musste gebührend gefeiert werden. Schon in einer halben Stunde sollte Julia mich abholen, damit wir in den angesagtesten Club der Stadt gehen konnten. Das Diamonds war der Lieblingstreffpunkt unserer Clique, doch da ich die jüngste und der Eintritt unter achtzehn Jahren verboten war, konnte ich erst heute das erste Mal mitgehen. Seit Wochen freute ich mich darauf.

Vor meinem Schrank stehend, fiel mir die Auswahl des Qutfit of the day nicht allzu schwer. Viele Sachen besaß ich nicht, doch was ich hatte, konnte man perfekt miteinander kombinieren. Ich zog also meine neue schwarze Jeans, eine hellblaue Bluse und meine dazu passenden Heels an, ging ins Bad und stylte mich für den Abend. Als ich so weit zufrieden mit mir war, verabschiedete ich mich von meinen Eltern, ging an die Straße, an der Julia schon auf mich wartete und wir fuhren los, um die anderen Mädels einzusammeln und endlich meine Volljährigkeit zu feiern.

***

Der Club war zu voll, die Getränke zu teuer und die Musik zu laut. Ich saß an der Bar und fragte mich ernsthaft, wie die Mädels es hier jedes Wochenende aushalten konnten. Doch die hatten ihren Spaß und waren von der Tanzfläche nicht mehr wegzudenken. Sie bewegten sich im Takt der Musik und es schien mir, als würden sie von den lüsternen Blicken der Männer nur noch mehr angeheizt. Ich hatte schon den ganzen Abend damit zu kämpfen, mir die Männer vom Hals zu halten, denn ich war nicht in der Stimmung für nervige und schlecht Anmachsprüche. Lieber widmete ich mich dem überteuerten Alkohol, der die Situation wenigstens etwas erträglicher machte. Scheinbar war ich für das Partyleben genauso wenig geboren, wie für das Liebesleben.

Ich nahm einen großen Schluck von meinem Cocktail und ließ meinen Blick durch den Club schweifen. Die Mädels sahen zu mir rüber und winkten mich zu sich, doch ich schüttelte nur den Kopf. Sofort verdrehten sie die Augen und fingen an zu tuscheln; eine Reaktion, die ich schon öfter sehen musste. Wieder widmete ich mich meinem Getränk und zog es mit einem großen Schluck leer, lenkte mich ab. Viel zu oft machte ich mir Gedanken darüber, warum sie so auf mich reagierten, warum ich so anders war als sie.

»Bist du ganz alleine hier?«, ich drehte mich zur Seite und blickte in hellbraune, mich sofort einnehmende Augen. Sie gehörten zu einem schick gekleideten, braun gebrannten Mann, der sicherlich ein paar Jahre älter war als ich.