Breifrei Die Praxisbuch-Rezepte - Annelie Köglmeier - E-Book

Breifrei Die Praxisbuch-Rezepte E-Book

Annelie Köglmeier

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Beschreibung

Dieses Buch ist für alle werdenden und frischgebackenen Mamis, die sich für den derzeitigen Trend der breifreien Beikosteinführung interessieren, sich aber nicht ganz allein auf diesen Weg trauen. Sie wollen die Beikost "breifrei" einführen, wissen aber noch nicht so recht, wie? Theoretisch ist vieles klar, aber in der Belastungsprobe des täglichen Breifrei-Fütterns tauchen ständig neue Fragen und Problemchen auf? Und keiner im Umfeld weiß weiter, weil alle nur Erfahrung mit Breifüttern haben? Der Autorin ging es genauso. Mit dem ebenfalls erhältlichen "Breifrei - Das Praxisbuch" begleiten Sie sie und ihre Tochter hautnah und ungeschönt durch alle Höhen und Tiefen des Breifrei-Essenlernens. In dem vorliegenden Buch finden Sie die im Praxisbuch erwähnten Rezepte. Aber nicht nur das: Es gibt umfangreiche Beschreibungen, wie man Gemüse und Obst als Fingerfood vorbereitet und dem Kauvermögen des Babys entsprechend weich gart. Auch Basics wie Reis, Nudeln und Bulgur kommen nicht zu kurz. Sehr praktisch ist der "Kochbaukasten" mit Gemüsebausteinen, Eiweisbausteinen und Sattbausteinen, aus dem man sich sein eigenes Mahl zusammenstellen kann. Zusammen mit den "Familienrezepten" (aus Eiweiß, Gemüse und Sattmachern gemischt) wird damit ein breites Repertoire an Fingerfood-freundlichen Mahlzeiten geboten. Abschließend gibt's noch einen beispielhaften 4-Wochen-Essensplan, in den die Rezepte abwechslungsreich eingeflossen sind.

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Seitenzahl: 124

Veröffentlichungsjahr: 2016

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Breifrei

Die Praxisbuch-Rezepte

von

Annelie Köglmeier

Für dieses e-Book wurden die in der Druckausgabe enthaltenen Tabellen in Texte umgewandelt. Die Seitenverweise mussten für das eBook leider entfallen (weil es je nach eBook-Größe und Ansicht eine unterschiedliche Anzahl von Seiten gibt). Als Goodie gibt’s hier im eBook – im Gegensatz zur gedruckten Ausgabe - alle Fotos in Farbe.

Titelbild:

Gerade erst 10 Monate alt, und schon so viel Appetit auf gebratenen Calamari mit Chorizo und Rucola-Couscous.Das war ein leckerer Spaß!

Vieles mehr rund um die Essenzubereitung für kleine Breifrei-Esser, hilfreiche Tipps und Tricks und jede Menge persönlicher Erfahrungen finden Sie im Buch

Breifrei – Das Praxisbuch

Verlag: epubli GmbH, Berlin

www.epubli.de

(auch als e-Book erhältlich!)

Einführung

Küchengeräte und Zutaten

Gemüse, Obst und sonstige Basics

1. Gemüse

2. Obst

3. Basics

Der Kochbaukasten

1. Gemüsebausteine

2. Sattbausteine

3. Eiweißbausteine

Familienrezepte

Einführung

Als ich mit der breifreien Beikost-Einführung meiner Tochter begann, war ich theoretisch gut informiert. Ich hatte alle verfügbaren Breifrei-Bücher gelesen und auch einige Erfahrungsberichte gegoogelt. Aber trotz des vielen theoretischen Wissens stand ich dann doch in der Küche und hatte Fragezeichen in den Augen:

Wie „weich“ sollte das weiche Gemüse idealerweise sein, das ich meiner Tochter kredenze?

Und wieviel Koch- oder Dampfgarzeit benötigt es dafür?

Welche Lebensmittel sind gut geeignet, und welche für den Anfang besser gar nicht?

Welche Rezepte sind familienfreundlich, taugen also für Baby und auch den Rest der Familie, ohne viele „Extrawürste“?

... und noch einige Fragen mehr.

In meinem Buch „Breifrei – Das Praxisbuch“ können Sie mich auf dem manchmal holprigen, aber immer lehrreichen und oft amüsanten Weg der Breifrei-Beikosteinführung begleiten. Und nebenbei auch noch einiges über die verschiedenen Wege zum Durchschlafen, über Wehwehchen, Fleckenbehandlung, Kita-Eingewöhnungsphasen, Klatsch und Tratsch in der Babygruppe und vieles mehr erfahren – also über den ungewohnten neuen Alltag als frischgebackene Mami. Vielleicht können Sie vielleicht einige Fehler (oder eher Irrungen und Wirrungen?), die ich gemacht habe, für sich selbst vermeiden?

Das vorliegende Buch widmet sich schwerpunktmäßig den breifreien Rezepten. Zur Sicherheit wiederhole ich hier aber noch einmal die wichtigsten Regeln, wenn Ihr Kind breifrei essen lernen soll:

Beginnen Sie erst dann mit Fingerfood, wenn Ihr Baby bereit für Beikost ist:

Ihr Baby sollte sich alleine vom Rücken auf den Bauch drehen können; nur dann ist die Zungenmotorik ausreichend entwickelt, um Bissen im Mund verschieben und nötigenfalls wieder ausspucken zu können.

Ihr Baby sollte alleine greifen können; natürlich nicht in Perfektion, aber eben alleine, ohne fremde Hilfe.

Ihr Baby sollte aufrecht sitzen können, ohne in sich zusammenzusacken. Es muss aber noch nicht alleine in den Sitz kommen können.

Außerdem sollte Ihr Baby Interesse an Lebensmitteln bzw. Nahrungsaufnahme zeigen – sonst sind alle Breifrei-Versuche vermutlich vergebene Liebesmüh.

Ihr Baby muss beim Essen immer aufrecht sitzen. Lassen Sie es nie unbeobachtet!

Dieser Punkt ist wirklich lebenswichtig! In liegender oder halbliegender Haltung (auch z.B. in der Babyschale) ist die Gefahr, dass sich das Baby verschluckt und keine Luft bekommt, deutlich größer.

Und deshalb sollten Sie es auch nie unbeobachtet lassen: Verschlucken passiert manchmal lautlos, und Sie können den hilfesuchenden Blick Ihres Kindes dann nur sehen, aber nicht hören...

Verschluckt? Nicht zögern!

Das Baby in Bauchlage nehmen, und einen beherzten Klapps auf den Rücken geben – und in der Regel wird der falsch verschluckte Happs dann ausgespuckt.

Machen Sie einen Baby-Erste-Hilfe-Kurs, falls Sie sich unsicher fühlen!

Drängen Sie dem Baby nichts auf.

Noch ein Happs für Mama, noch ein Happs für Papa? Machen Sie das besser nicht. Erstens kennt Ihr Baby seine eigene Sättigungsgrenze viel besser als Sie, und

zweitens kotzt es das zuviel gegessene vermutlich nur kurze Zeit später wieder aus. Und dann nicht auf den Latz oder auf den Esstisch, sondern auf Ihren Pulli oder die Spieledecke...

So, diese Warnhinweise mussten sein. Alle andere Ratschläge zu nützlichen Anschaffungen (Hochstuhl, Lätzchen etc.) sowie Tipps und Tricks (Flecken & Co., Notvorrat, Rituale und anderes mehr) lesen Sie am besten im „Breifrei – Das Praxisbuch“ nach. Denn in diesem Rezeptbuch geht’s ja hauptsächlich um Rezepte und Zubereitungstipps.

Für den allerersten Anfang genügen gut greifbare Stücke Gemüse, Obst und Backwaren mit weicher Konsistenz. Das kann als „Nebenprodukt“ des normalen Familienessens entstehen, aber auch separat nur für den kleinen Essanfänger zubereitet werden. Ein paar Tipps und Tricks hierzu finden sich im nachstehenden Kapital „Gemüse, Obst und sonstige Basics“.

Der darauf folgende „Kochbaukasten“ funktioniert wie die Bauklötzchen ihres Kindes: Einfach nach persönlichem Gusto ein oder mehrere Bausteine kombinieren. Oder aus diesem Fundus eine kleine Extrawurst oder eine Abwandlung des normalen Familienessens für den kleinen Esser zaubern – zu Beginn ist nicht jedes Familienessen auch wirklich babygerecht, z.B. lässt sich ein Reispfannkuchen viel leichter essen als normaler gekochter Reis. Und schließlich gibt es im dritten Teil die „richtigen“ Rezepte fürs Familienessen, die bei uns ohne irgendwelche Extrawurst-Abwandlungen für den Nachwuchs bei uns ab dem Zeitpunkt funktioniert haben, an dem die ersten Zähnchen endlich da waren.

Zu guter Letzt gebe ich Ihnen noch einen beispielhaften 4-Wochen-Speiseplan an die Hand. Mein tägliches Problem hieß vor Aufstellung dieses Plans nämlich immer: Was koche ich heute bloß?? Ist ein bisschen so wie wenn man vor einem prall gefüllten Kleiderschrank steht und nicht weiß, was man heute anziehen soll... Betrachten Sie diesen Plan aber bitte nicht als enges Korsett, sondern lediglich als Orientierungshilfe. Abhängig von saisonal verfügbaren Zutaten, Jahreszeit und schlichtweg auch persönliches Gusto kann und soll dieser Speiseplan gerne variiert und fortentwickelt werden!

Viel Spaß beim Kochen, und genießen Sie die Zeit mit Ihrem Baby!

Küchengeräte und Zutaten

Grundsätzlich benötigen Sie für meine Rezepte keine besonderen Küchengeräte – Messer und Schneidbrett, Kochplatten und Ofen sind ja eigentlich in jeder Küche zu finden. Eines möchte ich Ihnen aber doch empfehlen, nämlich einen guten Hochleistungsmixer. Das sind leider nicht die 30-Euro-Mixer in der Aktionsware des Discounters, sondern leider etwas hochpreisiger. Aber vielleicht können Sie sich das ja zu Weihnachten (oder als Baby-Ausstattung) wünschen?

Gute Hochleistungsmixer können die Arbeit in der Küche nämlich deutlich vereinfachen und beschleunigen, indem sie: Schneiden! Jawohl, das geht. „Wet-Chop“ heißt das in der Bedienungsanleitung meines Mixers. Und das funktioniert so:

Man zerkleinert das Gemüse (z.B. Karotten, Sellerie oder auch Zwiebeln) nur sehr grob und gibt es in den Mixbecher. Anschließend wird großzügig mit kaltem Wasser aufgefüllt, so dass das Gemüse locker im Wasser umherschwimmen kann. Nun auf kleiner Stufe langsam so lange mixen, bis das Gemüse vom Mixmesser durchgewirbelt den gewünschten Feinheitsgrad erreicht hat. Dann durch ein Sieb abgießen und voilà!, gleichmäßig klein geschnittenes Gemüse in nur wenigen Sekunden. Okay, es werden keine perfekten kleinen Würfelchen wie von Hand geschnitten – aber wen interessiert das schon, wenn die Gemüsestückchen später in der Soße oder im Gemüsekuchen weichgegart sind?

Meine Prämissen fürs Breifrei-Kochen und Essen habe ich ausführlich schon im Breifrei Praxisbuch geschildert. Hier nochmals eine kurze Zusammenfassung:

• Die Gerichte sollten möglichst schnell und unaufwändig zubereitet werden können. Denn wenn ich eines nach der Geburt meiner Tochter gelernt habe, dann ist es das: Elternzeit heißt nicht mehr Freizeit. Sondern im Gegenteil deutlich weniger Zeit, die man sich auch nicht wirklich frei einteilen kann. Dann soll das Kind halt beim Kochen zusehen, das ist ja auch Beschäftigung! so dachte ich noch vor der Geburt. Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt: Für mein Baby war es zwar interessant, beim Schnippeln und Kochen zuzusehen und dabei eine Zeitlang alleine z.B. mit Schaumschläger und Silikonpinsel zu spielen. Aber eben immer nur für eine begrenzte Zeit, dann wurde die Sache doch langweilig und Mama sollte wieder als richtiger aktiver Spielpartner herhalten.
• Außerdem sollten die Zutaten möglichst leicht erhältlich sein und nicht die Haushaltskasse sprengen. In meinen Bevor-ich-Mama-wurde-Zeiten habe ich auch gerne mal mit nicht ganz alltäglichen Lebensmitteln experimentiert. Ein Gericht erfordert Pak Choi? Kein Problem, dann fahre ich eben nach der Arbeit quer durch die Stadt zu dem kleinen versteckten Asia-Supermarkt und kaufe dieses Kohlgemüse dort ein. Oder mal wieder Lust auf Pulpo? Gibt’s frisch in dem kleinen Fischladen, der blöderweise in der entgegengesetzten Richtung zum Büro liegt und vor dem man nie einen Parkplatz kriegt, also eine perfekte Aufgabe, um den Samstagvormittag rumzukriegen. Wie gesagt, das war bevor Juliane auf der Welt war. Mit Juliane war der Ablauf dann plötzlich anders: Auch jetzt bin ich täglich mit ihr auf Einkaufstour gegangen, aber größtenteils zu Fuß und deshalb nur in der näheren Umgebung von zu Hause. Und da gab‘s (immerhin!) einen Discounter, einen Supermarkt sowie einen gut sortierten und sehr kinderlieben Gemüse-Türken, den ich jeder Mama nur wünschen kann. Aber eben kein Pak Choi und keinen frischen Pulpo. Wobei man sich auch sehr ausgewogen ohne diese Zutaten ernähren kann!
• Größere Sauereien durch stark färbende Lebensmittel wollte ich möglichst vermeiden. Rote Beete? No way, die Sauerei auf Tisch, Stuhl und vor allem auf den liebgewonnenen Babyklamotten möchte ich mir einfach nicht vorstellen. So viel Eisen dieses Powerfood auch hat, aber bei zu vielen Die-bekomm-ich-nie-wieder-raus-Flecken bin ich einfach unentspannt. Da kann ich aus meiner Haut einfach nicht raus. Auch an Tomatensoße habe ich mich erst recht spät gewagt, als meine Kleine schon recht sicher mit ihren Fingern greifen und zielsicher in den Mund befördern konnte.
• Außerdem sollten die Gerichte so salzarm wie möglich sein. Die Panikmache vor Salz ist fast so groß wie die Panikmache vor dem plötzlichen Kindstod. Ja, zugegeben: Mit zu viel Salz kann man ein Baby sogar umbringen. Ich erinnere mich nur zu gut an einen Zeitungsartikel von vor sicherlich über einem Jahrzehnt (und dass ich mir so etwas so lange merken kann, zeigt schon, wie geschockt ich darüber war): Da hatte eine Stiefmutter ihrer 4jährigen Tochter einen Teelöffel Salz in den Pudding gerührt, weil die Kleine ungezogen war. Und ihr Löffel um Löffel davon reingezwungen. Was zu Bauchkrämpfen, Durchfall, später zum Koma und Tod der Kleinen führte. Unter „Tod nach Schoko-Pudding“ ist diese Geschichte im Internet noch immer zu finden. Also, bloß kein Salz! - Bloß kein Salz? Unser Körper benötigt Salz: Natrium spielt eine Rolle bei der Regelung des Wasserhaushalts sowie bei der Reizübertragung von Nerven- und Muskelzellen. Chlorid ist Bestandteil der Verdauungssäfte im Magen. Salz kommt in geringen Mengen in unseren unverarbeiteten Nahrungsmitteln vor, insbesondere natürlich in Fisch und Meeresfrüchten, aber auch in Innereien, Wurzelgemüse und Kräutern. Selbst in Nüssen und Obst ist von Haus aus Chlorid enthalten. (Fußnote: s. http://www.rohkostwiki.de/wiki/Chlorid-Gehalt_von_Lebensmitteln). Es ist wohl unbestritten, dass Salz eine Ursache von Bluthochdruck ist und damit das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall, Arteriosklerose und ähnlicher Leiden erhöht. Ein bisschen salzärmer zu kochen würde uns also sicherlich nicht schaden. Mein Kompromiss: Ohne Kochsalzzugabe für uns und die Kleine kochen, und wir Erwachsenen können dann beim Essen immer noch zum Salzstreuer greifen und etwas nachwürzen.
• Auf Milchprodukte wollte ich so weit wie möglich verzichten.Zugegeben, dieser Punkt wird sehr kontrovers diskutiert. Für die meisten Menschen (unter anderem auch für meine Mutter, die mich in fast jedem Gespräch zur Kinderernährung entsprechend ermahnt hat) ist Milch aus der Ernährung von Babys und Kleinkindern nicht wegzudenken. Schließlich – so wird argumentiert – ist in Milch Calcium enthalten, was unabdingbar für Knochen- und Gehirnwachstum ist. Ohne das regelmäßige Glas Milch seien Osteoporose und brüchige Zähne quasi vorprogrammiert. Aber es gibt auch die Kehrseite der Medaille: Wissenschaftliche Untersuchungen, die Kuhmilch eine Hauptursache an Krankheiten wie Asthma, Mittelohrentzündung, Akne, Diabetes Typ1, diverse entzündliche Darmerkrankungen, ja sogar Prostata- oder Brustkrebs zusprechen. (Fußnote: s.http://de.sott.net/article/15856-Immer-mehr-wissenschaftliche-Studien-bestatigen-Milch-verursacht-vielfaltige-schwere-Krankheiten). Ich bin weder Ärztin noch (Lebensmittel)Chemikerin, und möchte in Bezug auf Unterlassung des Milchkonsums in keinster Weise missionarisch tätig sein. Es soll schließlich jeder selbst für sich entscheiden, was für den eigenen Körper das Beste ist. Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen: Seit ich keine Kuhmilchprodukte mehr zu mir nehme (und das tue ich schon gut drei Jahren nicht mehr, auch während meiner Schwangerschaft waren Milchprodukte tabu), fühle ich mich sowohl körperlich als auch geistig besser und fitter. Die regelmäßigen schweren Erkältungen, die Wochen angedauert haben: Vorbei. Hautunreinheiten? Wie weggeblasen. Blähungen? Nicht mehr als Dauerbegleiter, sondern nur noch nach ausgiebigem Konsum von Hülsenfrüchten. Migräneartige Kopfschmerzen? Kann mich kaum noch daran erinnern... Besonders calciumhaltig sind alle grünen Gemüse, insbesondere Grünkohl (212 mg Calcium in 100g, im Vergleich dazu hat 100 g Kuhmilch „nur“ 120 mg Calcium), Spinat und Brokkoli, aber auch Fenchel, Zwiebeln, Bohnen, Getreide, Bananen oder Nüsse. Wer sich also abwechslungsreich ernährt, sollte locker auf seinen Tagesbedarf von 1000 mg pro Tag für einen Erwachsenen, deutlich weniger für Babys und Kleinkinder kommen. (Fußnote: Empfohlene Tagesmengen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung siehe https:// www.dge.de/ wissenschaft/referenzwerte/calcium/).
• Ich wollte gut greifbares Fingerfood anbieten, mit verschiedenen Haptiken, aber doch so weich dass alles ohne Zähne gegessen werden kann. Ganz zu Beginn ist sicherlich schon ein weichgekochtes Zucchini-Stick in der Größe einer Pommes genug Herausforderung für Ihr Kind. Später wächst es dann mit seinen Aufgaben: Wieviel Spaß es meiner kleinen Tochter zum Beispiel gemacht hat, im Alter von 10 Monaten einen zähen Calamaris-Ring zuerst mit den Zähnen festzuhalten und wie ein Gummiband langzuziehen, um ihn schließlich so zu zerbeißen, dass er ins Gesicht zurückschnalzt, sehen Sie schon auf dem Cover des Breifrei-Praxisbuchs.
• Und natürlich soll die Ernährung ausgewogen, mit allen Nährstoffen, Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen sein – am liebsten natürlich Bio. Ausgewogen bedeutet für mich: Abwechslung. Viele verschiedene Gemüse, viele verschiedene Obstsorten, unterschiedliche Getreide. Variieren Sie Kartoffeln, Süßkartoffeln, Reis, Hirse und vieles andere mehr. Ihr Kind wird nicht immer alle der angebotenen Lebensmittel essen wollen. Das bedeutet nicht automatisch, dass es das heute verweigerte Lebensmittel geschmacklich grundsätzlich nicht mag. Vielleicht braucht es heute andere Inhaltsstoffe einfach gerade mal mehr, andere dagegen weniger oder gar nicht. Mit einem reichhaltigen Angebot vielfältiger Lebensmittel kann Ihr Kind (und Sie übrigens auch!) den ein oder anderen Mineral- und Vitaminspeicher wieder auffüllen, der in den Tagen zuvor vielleicht zu kurz gekommen ist. Meine Kleine kann vor einem Wachstumsschub gefühlte Unmengen von Kohlehydraten (insbesondere Nudeln) in sich hineinschaufeln. Dann wieder gibt es Zeiten, an denen sie sich fast ausschließlich von Obst und Gemüse ernährt hat, oder bei dem Anblick von Eierpfannkuchen vor Freude ganz hibbelig geworden ist, während sie das an anderen Tagen völlig kalt gelassen hat. Ihr Kind weiß am besten, was es gerade braucht. Und bevor es verhungert, wird es sicherlich deutlich und lautstark protestieren!

Abschließend noch ein paar kurze Anmerkungen zu den in den Rezepten verwendeten Zutaten:

Artischocken brauchen Sie nicht frisch zubereiten, keine Angst! Für meine Gerichte genügen Artischockenherzen aus der Dose. Das Abtropfgewicht der von mir verwendeten Dosen liegt bei 240 g – es macht aber nichts, wenn in Ihrer Dose etwas mehr oder etwas weniger Artischocken drin sind. Anders als beim Backen kommt es beim Kochen gottseidank nicht auf grammgenaue Zutaten an.

In einigen Gerichten verwende ich Blätterteig