Brombeerfesseln - Tanja Russ - E-Book
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Tanja Russ

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Beschreibung

Lea ist 29, Fotografin und überzeugte Singlefrau. Sie steht mit beiden Beinen fest im Leben und nimmt die Männer, wie sie kommen. Doch immer fehlt ihr dabei etwas. Bis sie Lukas begegnet. Streng, dominant, leidenschaftlich, bietet er alles, was Lea sich von einem Mann wünscht. Er macht ihr das verführerische Angebot, seine Sklavin auf Zeit zu werden. Lea lässt sich darauf ein und Lukas entführt sie in die dunkle Welt des BDSM. Eine Welt voller Dominanz und Unterwerfung, Schmerz und Lust, doch auch voller fürsorglicher Liebe und gegenseitigem Respekt. Aber ihre besondere Beziehung hat ein Verfalldatum, die Vereinbarung lautet, 6 Monate bleiben sie zusammen ... Textauszug: Lukas bewohnte ein altes, liebevoll restauriertes Haus mit Garage und einem großen Grundstück, außerhalb der Stadt. Er schloss die Haustür auf und ließ sie in einen großzügigen Eingangsbereich mit grauen Fliesen und beigefarbenen Wänden eintreten. Geradeaus erhaschte sie einen kurzen Blick in das Wohnzimmer. Doch Lukas ging an ihr vorbei und versperrte ihr mit seinem Körper die Sicht, als er vor ihr stehen blieb und auf sie hinunter schaute. »Zieh deine Sachen aus.« Sein Ton war kühl. »Wie was jetzt gleich?«, fragte sie erschrocken. »Ich wiederhole mich nicht gern, Baby. Ab sofort wirst du mir gehorchen. Für jede Anweisung, die ich zweimal geben muss, werde ich dich bestrafen. Hast du das verstanden?« Sie schlug die Augen nieder.

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Tanja Russ

Brombeerfesseln

ISBN 978-3-945967-24-9

(c) 2016 Schwarze-Zeilen Verlag

www.schwarze-zeilen.de

Das Coverfoto wurde von Visage_deux (Visage-deux.de) fotografiert, das Model ist Verspera.

Alle Rechte vorbehalten.

Hinweis

Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind nicht beabsichtigt und rein zufällig.

Dieses Buch ist nur für Erwachsene geeignet, bitte achten Sie darauf, dass das Buch Minderjährigen nicht zugänglich gemacht wird.

1

›Himmel, was bin ich für eine verdorbene Schlampe!‹ Lea konnte selbst kaum glauben, dass sie im Begriff war, sich auf einen Mann einzulassen, den sie vorher nur ein paar Mal im Chatroom getroffen hatte. Obwohl das nicht ganz korrekt war. Wenn alles nach Plan lief, würde sie sich ihm sogar für ganze sechs Monate als seine Sexsklavin übereignen.

›Wie kann ich so etwas Schräges auch nur in Erwägung ziehen?‹, fragte sie sich zum wiederholten Male.

Trotzdem, die Vorfreude auf dieses irre Abenteuer jagte Adrenalin durch ihre Adern. Einfach nur geilen, tabulosen, harten Sex, ohne Gefühlsduseleien und ohne weitere Verpflichtungen. Lediglich einige unumstößliche Regeln hatte er angekündigt. Die Einzelheiten würde sie heute Abend erfahren und falls nötig darüber verhandeln können. Noch war sie in der Position dazu ... noch.

Auf jeden Fall war die ganze Sache vollkommen verrückt! So etwas tat eine anständige Frau nicht. Oder? Nun, wen interessierte das schon?

Das Leben liegt denen zu Füßen, die sich nehmen, was sie wollen! Das sollte ab sofort ihr Motto sein und sie war fest entschlossen, diesem Leitsatz Taten folgen zu lassen.

Nach ihrer letzten katastrophalen Beziehung lebte sie seit mittlerweile drei Jahren allein. Vor ein paar Tagen hatte sie ihren neunundzwanzigsten Geburtstag gefeiert und war mit sich und ihrer Welt zufrieden. Lea arbeitete als Fotografin in einer kleinen Agentur in ihrer Heimatstadt Limburg. Fotografieren war schon immer ihre große Leidenschaft gewesen und jeden Tag war sie aufs Neue dankbar dafür, ihre Brötchen mit ihrem Hobby verdienen zu können.

Ihr Freundeskreis war überschaubar und bestand ausnahmslos aus Menschen, mit denen man prima abfeiern konnte, wenn sich die Gelegenheit bot, die aber auch da waren, wenn man sie brauchte.

Anstatt sich mit einem nervigen Lebensabschnittsgefährten herumzuärgern und sich vorschreiben zu lassen, was sie zu tun und zu lassen hatte, gönnte sie sich lieber gelegentlich einen One-Night-Stand. Unkomplizierter Sex in den Armen eines Fremden, damit hatte sie bisher keine so üblen Erfahrungen gemacht. Allerdings fehlte ihr dabei immer etwas, denn ihre speziellen Neigungen konnte ein x-beliebiger Kerl, den sie in irgendeiner Kneipe aufgabelte, nun einmal nicht befriedigen. Denn Lea mochte dominante Männer mit einer feinen gemeinen Prise Sadismus. Sie liebte es, gefesselt zu werden, und hatte nichts dagegen, wenn man ihr ordentlich den Hintern versohlte. Diese besondere Sorte Mann lernt Frau halt nicht mal eben auf der Straße kennen. Doch heute Abend würde sie einen Kerl treffen, der dazu bereit und in der Lage war.

Ihr Wunsch nach dem Austausch mit Gleichgesinnten hatte sie vor einigen Wochen in einen SM-Chatroom getrieben. Schnell war ihr klar geworden, dass dieser virtuelle Darkroom reine Zeitverschwendung war, denn der Hauptanteil der User dort bestand aus Dummdoms und Gestörten. Sie wollte den Computer gerade ausschalten, als sie auf ihn traf. Lukas.

Sie unterhielten sich stundenlang über Gott und die Welt. Sogar vor dem Bildschirm, an der Art wie und was er schrieb, spürte sie seine Dominanz und wohlige Schauer rieselten ihr über den Rücken. Trotzdem konnte sie sich mit ihm auf Augenhöhe unterhalten. Er war ein interessanter Gesprächspartner und spukte ihr ständig im Kopf herum, noch bevor sie überhaupt wusste, wie er aussah. Als sie dann schließlich ihre Fotos austauschten, ging ihr sein Anblick unter die Haut. Sie fragte sich, warum ein Mann wie der, sich wohl in einem solchen Schmuddelchat herumtrieb. Doch ihr Bauchgefühl sagte ihr, dass er echt war.

Sie verabredeten sich ein paar Mal online zum Chatten. Erstaunlicherweise baute sie binnen kurzer Zeit so viel Vertrauen zu ihm auf, dass sie nicht lange zögerte, als er ihr einen völlig verrückten Vorschlag machte.

Lukas wollte eine Sklavin auf Zeit. Eine rein sexuelle Beziehung begrenzt auf sechs Monate, ohne weitergehende Verpflichtungen, ohne Liebesschwüre, ohne Dramen, ohne gegenseitiges Einengen.

Eine Regelung, die Lea grundsätzlich entgegenkam. Es reizte sie, sich diesem dominanten Mann zu unterwerfen. Sie hoffte, dass er ihre dunklen Sehnsüchte erfüllen würde. Außerdem stand ihr der Sinn nach einem Abenteuer. Sich jemandem hinzugeben, den sie nur aus dem Netz kannte, das war gewagt. Ein Nervenkitzel der besonderen Art.

Trotzdem hatte sie Skrupel vor ihrer eigenen Courage und ein bisschen schämte sie sich vor sich selbst, weil sie ernsthaft erwog, etwas so Schräges zu tun. Sie hätte sich wohl niemals darauf eingelassen, wenn es nicht ein Hintertürchen gäbe. Erst nach ihrer Verabredung würden sie beide entscheiden, ob sie ein solches Abkommen eingehen wollten. Sie hatte sich kritisch gefragt, ob sie entweder notgeil oder total verrückt geworden war, aber sie sehnte sich nach dem Spiel von Dominanz und Unterwerfung. Nach Lust und Schmerz. Nach dem Mut zur Demut. Drei Jahre war es jetzt her, dass sie so etwas erlebt hatte und es fehlte ihr. Obwohl die Stimme der Vernunft in ihrem Kopf nicht aufhören wollte, ihr dieses Abenteuer auszureden, war sie wild entschlossen, sich auf diese Liaison einlassen – und auf Lukas.

Bevor sie das Haus verließ, warf sie einen letzten prüfenden Blick in den Spiegel. Der schwarze Rock schmiegte sich eng um ihren kleinen Po und das silbergraue Oberteil betonte jede Kurve an ihr. Hoffentlich hatte sie seinen Geschmack getroffen. Ihr Outfit sollte sexy und sie selbst für ihn leicht zugänglich sein. So lautete seine Anweisung und sie hegte keinen Zweifel daran, dass er damit den freien Zugang zwischen ihre Schenkel meinte. Daher hatte sie auf einen Slip verzichtet, was sich einerseits irgendwie unerhört, andererseits aber so herrlich schamlos anfühlte, dass es in ihrem Schoß prickelte. Ihre schlanken Beine steckten in schwarzen halterlosen Nylons und silberfarbenen, sündhaft teuren High Heels, die sie sich eigens für den Anlass gekauft hatte. Sie liebte hohe Schuhe, denn so konnte sie das ausgleichen, was die Natur ihr an Körpergröße verweigert hatte. Zufrieden mit ihrem Spiegelbild fuhr sie noch einmal kurz mit der Hand durch ihre langen, dunkelbraunen Locken, die ihr seidig über den Rücken flossen, und verließ das Haus.

Ausnahmsweise gönnte sie sich ein Taxi, das sie bis an den Rand der Limburger Altstadt brachte, wo sie zum Essen in einem netten, ruhigen Lokal verabredet waren. Sofern sie einander sympathisch waren, würden sie später am Abend zu ihm fahren.

Unterwegs biss sie nervös auf ihre Unterlippe. Das Ganze war vollkommen verrückt! Kaum zu glauben, dass sie ihm tatsächlich gleich von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen würde und das auch noch ohne Höschen! Dieser Mann machte sie so unglaublich scharf.

›Himmel, wo bin ich in zwei Stunden, wenn dieses Kennenlernen nach Plan verläuft? Werde ich mich in Fesseln winden? Oder vor ihm auf dem Boden knien? Werde ich stöhnen vor Lust oder jammern vor Schmerz? Wird er meine dunkelsten Sehnsüchte erfüllen?‹

Sie schluckte trocken. Wagte sie das wirklich? Oh doch! Es kam überhaupt nicht infrage, so kurz vor dem Ziel zu kneifen. Dann müsste sie sich immer fragen, was sie verpasst hätte.

Als das Taxi vor dem Restaurant hielt, gab sie dem Fahrer mit zittrigen Fingern ein großzügiges Trinkgeld und stieg aus. Ihr Herz klopfte wie ein Presslufthammer und sie musste sich geradezu zwingen, die letzten Meter bis zum Eingang zu gehen. Am liebsten hätte sie sich umgedreht und wäre davongerannt. Der Mut, den sie sich so beharrlich eingeredet hatte, während sie sich für das Date stylte, schien sie mit jedem Schritt, den sie ihm näherkam, ein bisschen mehr zu verlassen. An der Tür verharrte sie zögernd, um sich zunächst einmal einen Überblick über die Gäste im Lokal zu verschaffen. Sie suchte ihn inmitten der Gäste und entdeckte ihn, als er aufstand und in ihre Richtung schaute. Groß, dunkel, breite Schultern, schmale Hüften. Sie schluckte trocken.

Ihr Blick blieb an seinen grauen Augen hängen, die sie durchdringend ansahen. Wow, war alles, was sie denken konnte, als sich ihre Füße wie ferngesteuert auf ihn zu bewegten. Eingehend musterte sie ihn, während die Distanz zwischen ihnen sich verringerte.

Er war mindestens einen Kopf größer als sie. Das schwarze Haar trug er kurz geschnitten und stylish zerzaust. Seine Augen erinnerten an den Himmel während eines Sturms. In diesen Augen konnte man sich vollkommen verlieren. Lea senkte schnell den Blick, um nicht wie eine Idiotin da zu stehen. Sie wusste, sie konnte für nichts garantieren, wenn sie in diesem Gewittersturm versank. Er war nicht im klassischen Sinne schön. Kein Modeltyp, der reihenweise Ohnmachtsanfälle bei den Frauen auslöste. Aber er hatte etwas, das ihr Herz Purzelbäume schlagen und ihre Nippel bei seinem bloßen Anblick hart werden ließ. Schon sein Foto hatte sie fasziniert, doch die Realität war noch um einiges besser, obwohl sie nicht genau bestimmen konnte, was sie so sehr anzog. Vielleicht waren es seine markanten Gesichtszüge, der Dreitagebart, der ihm etwas Verwegenes gab, oder die sinnlichen Lippen. Vielleicht waren es diese Wahnsinnsaugen oder einfach die Art, wie er da stand. Aufrecht, aber lässig. Ein Typ, der sich Respekt zu verschaffen wusste. Nicht durch den Einsatz perfider körperlicher Kraft, sondern durch Autorität. Er wirkte eher kompromisslos als rücksichtslos. Ein Mann wie der würde nicht zurückweichen. Niemals und vor niemandem. Sie war sicher, dass nicht nur ihre Augen auf ihm ruhten. Seine ruhige, intensive Dominanz zog sie mehr und mehr in seinen Bann, je näher sie ihm kam.

Er war ganz in Schwarz gekleidet, was ihm wirklich gut stand. Das Hemd spannte sich über breite Schultern, fiel locker über seinen flachen Bauch und verschwand in einer engen Jeans. Leicht befangen blieb sie vor ihm stehen.

»Hallo Lukas«, presste sie hervor und hatte das Gefühl, nicht genug Luft in ihre Lungen pumpen zu können.

Er zog sie in eine kurze aber kräftige Umarmung. Sein Körper war fest und muskulös. Ein wohliges Schaudern kroch an ihrer Wirbelsäule herab.

»Hallo Lea, schön dich endlich persönlich kennenzulernen.«

Sein tiefer, warmer Bass schickte den Schauer von ihrem Rücken geradewegs in die untere Region ihres Körpers. Wow, wie sexy mochte es erst klingen, wenn dieser Mann ihr Befehle erteilte? Seine Aura sprach die devote Seite in ihr so stark an, dass sie am liebsten hier und jetzt vor ihm auf die Knie gefallen wäre. Lea war überwältigt und eingeschüchtert zugleich. Verlegen setzte sie sich und betrachtete eingehend die Tischplatte.

2

Lukas nahm sich einen Moment Zeit, die Frau zu mustern. Rein optisch war sie ein Sahneschnittchen. Recht klein, was den Vorteil hatte, dass er sie trotz dieser scharfen High Heels, die sie trug, immer noch ein gutes Stück überragte. Trotz ihrer schlanken Figur verfügte sie über eine gut gefüllte Bluse. Ihre Gesichtszüge wirkten edel. Große, braune Augen, hohe Wangenknochen, eine niedliche Stupsnase und ein Schmollmund mit einer etwas zu vollen Unterlippe, in die er zu gerne hineingebissen hätte.

Bei der Vorstellung, wie diese weichen Lippen sich um seinen Schwanz legten, während ihre Rehaugen zu ihm aufsahen, wurde es eng in seiner Hose.

Trotzdem war er nicht sicher, ob er das Arrangement, das ihm vorschwebte, mit ihr eingehen wollte. Die Kleine war ihm viel zu nervös und unsicher. Wie sie da saß, den Blick nach unten auf die Tischplatte geheftet, die Wangen vor Verlegenheit rosarot, war sie genau das, was sich die meisten dominanten Männer wünschten. Allerdings galt das nicht für ihn. Er stand auf Frauen, die zu ihren devoten Neigungen standen. Er mochte es, wenn sie voller Stolz vor ihm knieten und ihm von unten in die Augen sahen.

Andererseits war sie ihm im Chat alles andere als schüchtern vorgekommen, also war das hier auf jeden Fall eine genaue Begutachtung wert. Alles in allem war er positiv überrascht, bei seinem Ausflug in den schmuddeligen virtuellen Darkroom so einem Rasseweib begegnet zu sein.

Selten waren ihm so viele Spinner und Möchtegerndoms- und -subs begegnet wie dort. Die meisten angeblich jungen, blonden, devoten, nymphomanen Sklavinnen waren nach seiner festen Überzeugung noch nicht einmal Frauen gewesen.

An dem Abend, als er sie zum ersten Mal dort traf, war er einfach nach einem harten Arbeitstag zu kaputt gewesen, um in einen der angesagten Fetischclubs zu gehen. Eigentlich ging er sowieso nicht mehr sehr oft in diese Etablissements. Früher hatte er sich fast jedes Wochenende in der Szene herumgetrieben. Nachdem seine Verlobte Emma, die einzige Frau die er jemals geliebt hatte, ihm das Herz aus der Brust gerissen hatte, begann er seine Neigungen auszuleben. Schnell erkannte er, dass er gar keine feste Partnerin brauchte, da sich immer eine willige Sklavin fand, die nur zu gerne bereit war, sich von ihm bespielen zu lassen. Er bedauerte Freunde und Kollegen, die sich von ihren Frauen um den Finger wickeln ließen, nur um sich nach wenigen Jahren geschieden, desillusioniert und pleite dem Suff zu ergeben.

Nein, er brauchte keine Ehefrau, keine unerfüllbaren Erwartungen, keine Vorwürfe und keine Tränen. Was er brauchte, war eine Sklavin, die sich von ihm für einen überschaubaren Zeitraum führen ließ, der wieder vorbei sein musste, bevor es kompliziert wurde. Er liebte neue Herausforderungen, deshalb suchte er sich gern hin und wieder eine neue Spielpartnerin, legte Regeln für eine begrenzte Dauer fest und spielte ein Spiel auf Zeit.

Gewöhnlich fand er seine Sklavinnen in den Szene-Clubs der Stadt. Da konnte er sicher sein, auf eine Gespielin zu treffen, die seinen Neigungen entsprach. Es waren reiner Zufall und ein bisschen Neugier, die ihn in diesen SM-Chat geführt hatten. Er verfolgte das Geschreibsel dort teils amüsiert, teils genervt, bis er auf Lea aufmerksam wurde.

Sie fiel ihm zunächst mehr durch ihren Schreibstil auf, als durch das, was sie inhaltlich von sich gab. Er begann mit ihr zu chatten, um sie näher kennenzulernen. Die Anonymität des Internets war dabei anziehend und abstoßend zugleich. Einerseits faszinierte ihn, wie schnell man sein Gegenüber auf einer recht privaten Ebene kennenlernte. Wie schnell man sehr intime Gedanken austauschte, die nach so kurzer Zeit niemals von Angesicht zu Angesicht auf den Tisch gekommen wären. Andererseits hasste er es, seiner Gesprächspartnerin nicht in die Augen schauen zu können. Er wollte sehen, was in ihr vorging und ob sie ihm die Wahrheit sagte. Die Worte, die sie in die Tastatur hackte, reichten ihm nicht. Dennoch hatte er, während der virtuellen Treffen mit ihr, Lust auf ein Abenteuer bekommen. Er schlug ihr ein Arrangement für sechs Monate vor, ohne sie jemals gesehen zu haben. Es war eine Herausforderung. Zwar hatten sie sich im Chat schon über Ansichten, Vorlieben und Tabus ausgetauscht aber bei einigen Themen war sie geschickt ausgewichen. Sie glaubte vielleicht, er hätte es nicht bemerkt, aber da täuschte sie sich. Jedoch benötigte er den persönlichen Kontakt, um sie besser einschätzen zu können. Genau bei den Fragen, die sie nicht beantworten wollte, brauchte er den Blick in ihre Augen. Nur deshalb ließ er ihre Ausweichmanöver auf der virtuellen Plattform zu. Nun war er gespannt auf dieses Blind Date und auf die nächsten Wochen, falls sie zu einer gemeinsamen Einigung kamen. Wie sehr teilte sie seine Neigungen wirklich? Würde sie seinen Vorstellungen von einer Sklavin entsprechen oder würde er sie erziehen müssen? Zu viel Wenn und Aber entschied er. In den nächsten Stunden würde er es wissen.

Aus den Augenwinkeln sah er eine Kellnerin auf ihren Tisch zusteuern, die schnell noch einen weiteren Knopf an ihrer Bluse öffnete, bevor sie bei ihnen stehen blieb. Sie beachtete Lea gar nicht sondern beugte sich vor, um ihm einen guten Blick in ihren Ausschnitt zu gewähren, und schnurrte:

»Was kann ich für dich tun, mein Hübscher?«

Ihr Tonfall und der Blick, den sie ihm zuwarf, ließen keinen Zweifel daran, dass sie nicht unbedingt die Getränkebestellung im Sinn hatte.

Er schaute gleichmütig an dem freizügig dargebotenen Busen vorbei. Blickte stattdessen seine Begleiterin an, die die Lippen vor Empörung zu einem Strich zusammenkniff.

»Was möchtest du trinken?«

»Ich nehme eine Cola light, denke ich. Auf Alkohol verzichte ich heute lieber.«

Er lächelte. »Das sehe ich genauso. Eine Cola light, eine normale Cola und die Karte bitte«, bestellte er ohne den Blick auch nur für eine Sekunde von Leas Gesicht zu lösen.

»Das wäre alles«, fügte er hinzu, als die Kellnerin sich nicht schnell genug in Bewegung setzte. Verdrossen stakste sie ohne ein weiteres Wort Richtung Tresen davon.

Er legte eine Hand unter Leas Kinn und hob sanft aber energisch ihren Kopf.

»Wenn das hier funktionieren soll, dann musst du mich anschauen. Wenn du den Blick auf den Boden richten sollst, werde ich dir das sagen. Ansonsten lege ich Wert darauf, dein Gesicht und deine Augen zu sehen. Ich will wissen, was in dir vorgeht und wie du auf die Dinge, die ich mit dir anstellen werde, reagierst. Das kann ich nur, wenn du mich ansiehst. Hast du das verstanden?«

»Ja.« Sie blickte ihn jetzt direkt an. Ihre Unterlippe zitterte etwas, als sie Luft holte.

Er strich sanft mit dem Finger darüber. »Und ich möchte, dass du mir in ganzen Sätzen antwortest, ein Ja oder Nein reicht mir nicht.«

»Ja Lukas, ich habe dich verstanden«, sagte sie leise.

Er lächelte leicht. »Schon besser«, und ließ ihr Kinn los, weil die Kellnerin mit den Getränken zurückkam.

Er überflog die Karte und bestellte ein Steak mit Pommes und Salat. Lea wählte gegrillte Forelle mit Butterkartoffeln und Gemüse. Gut so, er mochte es nämlich nicht, wenn Frauen, mit denen er aß, nur an ein paar Salatblättern knabberten. Und die Kleine musste sich nun wirklich keine Sorgen um ihre Figur machen.

»Du bist nicht der Typ Frau, der sich mit einer Internetbekanntschaft auf ein sexuelles Arrangement einlässt. Warum also willst du das hier tun?«, fragte er direkt, sobald die Kellnerin verschwunden war.

Sie straffte die Schultern und sah ihn entschlossen an. »Doch genau das bin ich.«

»Bist du dir sicher?« Er legte eine Hand auf ihr Knie. Reflexartig presste sie die Beine zusammen.

»Spreizen!«, befahl er ruhig aber streng, während er ihr fest in die Augen sah.

Sie holte zittrig Luft, kam aber seiner Aufforderung nach. Langsam wanderte seine Hand an der Innenseite ihres Schenkels nach oben. Sie hielt die Luft an und starrte ihn an.

»Atmen! Bist du dir wirklich sicher, dass du das bist?«, kam er auf seine Frage zurück, während seine Hand ihr Ziel fand und er zufrieden feststellte, dass sie, seiner Anweisung folgend, kein Höschen trug und außerdem rasiert war. Ein Finger teilte ihr Fleisch und drang sanft in sie ein. Ihr Schmollmund öffnete sich ein wenig, ihr Atem ging schneller.

»Bitte«, flüsterte sie, »Ich kann mich nicht konzentrieren, wenn du mich so berührst.«

Er schmunzelte, zog seine Hand zurück und hielt ihr den feucht glänzenden Finger, der soeben noch in ihr gesteckt hatte, an den Mund.

Sie folgte seiner stummen Aufforderung und leckte ihn ab. Dabei unterbrachen sie kein einziges Mal den Augenkontakt. Plötzlich schien ihr wieder bewusst zu werden, wo sie sich befanden und was sie gerade getan hatte. Denn sie schaute sich hektisch um, nur um festzustellen, dass niemand zu ihnen herübersah.

»Hör auf, mich zu verwirren!«, sagte sie heftig.

Ihr Gesicht war hochrot angelaufen, was ihr verdammt gut stand. Er stellte sich vor, wie sie sich mit genau dieser Gesichtsfarbe und vor Lust verhangenen Augen in Ketten wand, während sie seinen Namen schrie.

»Doch, ich bin genauso eine Frau und ich will genau das, was du mir geben kannst!«, stieß sie entschlossen hervor und er hatte Mühe, sich auf ihre Worte zu konzentrieren.

»Und das wäre?«, fragte er leise.

»Warum fragst du das? Wir haben stundenlang gechattet. Du weißt, worauf ich stehe und ich weiß, worauf ich mich einlasse.«

»Ich will es aber von dir hören, Lea. Du kannst vieles schreiben im Schutze der Anonymität des Internets. Ich will es hören und dabei dein Gesicht sehen. Und ich will wissen warum. Meiner Frage nach dem Warum bist du bisher immer ausgewichen. Im Chat habe ich dir das durchgehen lassen, jetzt nicht mehr.«

Sie atmete tief ein. »Okay, wenn du es unbedingt noch mal hören musst: Ich steh drauf, gefesselt zu werden, und ich habe Lust am Schmerz. Ich mag es, dominiert zu werden. Ich will mich dir ausliefern und ich bin bereit zu ertragen, was deine dunkle Begierde mir abverlangt.«

»Und warum suchst du dir dafür keinen netten, dominanten Mann, der dich heiratet und dir den Hintern versohlt, bis dass der Tod euch scheidet?« Er schien einen Nerv getroffen zu haben, denn sie zuckte heftig zusammen.

»Nein! Kein Bedarf! Ganz bestimmt nicht!« Eine einzelne Träne kullerte über ihre Wange, die er sachte fortwischte.

»Warum nicht? Was ist passiert?«

Sie atmete tief durch und begann stockend zu erzählen: »Am Anfang funktionierte es gut. Er war nicht mein erster fester Freund, aber er war mein erster Dom. Er hat Dinge mit mir getan, von denen ich bis dahin nicht einmal zu träumen wagte. Ich gab mich ihm völlig hin und war glücklich dabei. Ich dachte, er wäre der Eine, den ich wirklich lieben könnte. Deshalb hatte ich nichts dagegen, als er schon nach ein paar Wochen vorschlug, zusammenzuziehen. Aber im Nachhinein betrachtet war der Einzug in die gemeinsame Wohnung auch schon der Anfang vom Ende. Er beließ es plötzlich nicht mehr dabei, mich nur im Bett zu dominieren. Wenn wir essen gingen, bestellte er für uns beide, ohne zu fragen, ob seine Auswahl mir zusagte. Er begann, mich zu kontrollieren. Beispielsweise rief er zu Hause an, um zu überprüfen, ob ich nach Feierabend direkt heimgefahren war. Wenn ich nicht ans Telefon ging, wollte er später genau wissen warum nicht. Ich musste Rechenschaft ablegen, wenn der Einkauf länger dauerte. Ging ich mit Kollegen noch etwas trinken, verlangte er anschließend genaue Auskunft darüber, wo ich gewesen war und mit wem. Er isolierte mich systematisch von meinen Freunden und Kollegen, indem er jedes Mal einen Aufstand probte, wenn ich ohne ihn weggehen wollte. Wenn wir gemeinsam mit Freunden ausgingen, wirkte er entweder gelangweilt oder er kritisierte und nörgelte in ihrer Gegenwart an mir herum. Er trieb es so weit, dass ich mich nach und nach von meinem Freundeskreis zurückzog, weil es so peinlich und anstrengend war. Bevor ich aus dem Haus ging, kontrollierte er sogar meine Kleidung. Hielt er sie für zu aufreizend, musste ich mich umziehen.«

Lea unterbrach sich, weil das Essen kam. Eine Weile aßen sie schweigend. Lukas stellte ganz bewusst keine Fragen, weil er sehen wollte, was sie von sich aus preisgab.

»Na ja und so weiter«, nahm sie den Faden schließlich wieder auf. »Da gab es so viele Kleinigkeiten, es würde zu lange dauern, das jetzt alles zu erzählen. Tatsache ist: Er nahm mir die Luft zum Atmen und ich war kreuzunglücklich. Ich bin keine 24/7 Sub. Niemand hat mir vorzuschreiben, was ich esse oder anziehe oder wann und mit wem ich abends ausgehe. Meine Eigenständigkeit ist mir wichtig. Ich brauche Augenhöhe bei einem Partner, mit dem ich mein Leben teile. Ich bin wirklich nur im Schlafzimmer devot. Dort hat er das Sagen, in allen anderen Lebenslagen bin ich zu Kompromissen bereit, aber nicht zur Selbstaufgabe. So etwas wie damals will ich nie wieder durchmachen müssen. Ich habe einfach keine Lust, meine Eigenständigkeit gegen einen Kerl zu verteidigen, der meint, nur weil ich devot bin, darf er mich unterbuttern und mit Haut und Haaren vereinnahmen. Trotz allem bin ich eine normale gesunde Frau und habe gewisse Bedürfnisse. Ich liebe Sex und habe nach diesem Reinfall schon viel zu lange darauf verzichtet. Für jemanden mit meinen Neigungen ist ein schnelles Abenteuer schwierig, denn ich möchte nicht gefesselt und geknebelt feststellen müssen, dass mein Gegenüber ein Psychopath ist.«

Sie sah ihm entschlossen in die Augen. »Das, wonach ich mich sehne, kann mir nur ein Mann geben, der so tickt wie du. Und ich will es, ohne dafür meine Unabhängigkeit aufgeben zu müssen. Nur beim Sex werde ich mich unterwerfen, ansonsten möchte ich frei sein.«

Er hatte ihre Hand genommen, während sie redete, weil er das Gefühl hatte, sie bräuchte eine kleine Stütze. Jetzt streichelte er sanft über ihren Handrücken.

»Woher willst du wissen, dass ich kein Psychopath bin?«

»Das ist eine gute Frage. Mein Gefühl sagt mir, dass du es nicht bist, keine Ahnung wieso. Aber ich kann mich eigentlich immer auf meinen Bauch verlassen.«

Er lächelte. »Ich kenne diesen Typ Mann, den du da beschrieben hast. Leider gibt es immer mal schwarze Schafe in unserer Szene. Aber so sind nicht alle Doms, weißt du. Ich bin mir sicher, du findest jemanden, der zu dir passt und der die gleichen Vorstellungen von einer Beziehung hat wie du. Obwohl ich irgendwie das Gefühl habe, es gibt da noch etwas anderes, was dich leitet, außer deinem Bauch. Auch wenn du mir gerade einen kleinen Einblick gewährt hast, fehlen mir noch eine Menge Informationen, um deine Beweggründe verstehen zu können. Das Bild ist zurzeit noch nicht stimmig für mich. Da gibt es etwas, was dir wichtig ist, was du mir noch nicht erzählt hast. Habe ich recht?«

Wieder nahmen ihre Wangen eine zarte Röte an.

»Wie kommst du darauf? Wie kannst du das wissen, obwohl wir uns doch so gut wie gar nicht kennen?«, wisperte sie, teils geschockt, teils fasziniert.

Lukas schenkte ihr ein Lächeln, von dem er wusste, dass es seine beruhigende Wirkung auf Frauen selten verfehlte. »Bitte erzähl es mir.«

Lea rang mit sich. Sie hatte noch nie jemandem von ihrem Traum erzählt, hütete ihn wie einen Schatz tief in ihrem Inneren.

»Sei mir nicht böse, aber das ist einfach zu früh. Wir kennen uns kaum, eigentlich gar nicht. Wer weiß, vielleicht erzähle ich dir das später einmal. Es hat auch nichts mit meinem Ex zu tun. Es ist etwas sehr Persönliches, etwas an das ich glaube. Für das, was wir beide planen, musst du das nicht wissen. Vielleicht sollten wir uns zunächst einmal auf die Richtlinien konzentrieren, die du vorgeben möchtest.«

Lukas schaute sie lange an, dann bezwang er seine Neugier und nickte. Immerhin hatte er ihr bereits ein Thema entlockt, über das sie nicht gerne sprach. Damit begnügte er sich für den Moment.

»Okay. Richten wir unsere Aufmerksamkeit auf das Nächstliegende. Wenn wir uns zu diesem Arrangement entschließen, wird es für ein halbes Jahr gelten und für diesen Zeitraum gibt es Spielregeln. Denn wenn wir uns aufeinander einlassen wollen, sollten wir wissen, was wir zu erwarten haben.

Wir haben uns beide ärztlich untersuchen lassen und die Ergebnisse vorab per Mail ausgetauscht. Wir sind gesund, und damit das auch so bleibt, wird es für keinen von uns andere Sexualpartner geben. Falls wir uns dazu entscheiden, bei einer Session weitere Personen mitspielen zu lassen, ist das Benutzen von Kondomen zwingend erforderlich. Da ich weiß, dass du die Pille nimmst, sind keine sonstigen Verhütungsmaßnahmen notwendig, solange nur wir zwei miteinander spielen. Falls du sie mal vergisst, sag mir Bescheid.

Jeder von uns lebt sein Leben wie bisher in seiner eigenen Wohnung. Wir werden versuchen, uns an den Wochenenden mindestens einmal zu treffen. Wenn das in Ausnahmefällen wegen beruflicher oder privater Termine nicht klappt, dann ist das okay, sollte aber die Ausnahme bleiben. Darüber hinaus verabreden wir uns, sofern wir Zeit und Lust dazu haben.

Wir werden viel und oft reden und die Dinge, die wir getan haben oder tun wollen, analysieren, weil ich wissen muss, was ich dir zumuten kann. Wenn ich dir Fragen stelle, wirst du sie in ganzen Sätzen beantworten und du wirst mir in die Augen schauen, es sei denn, ich befehle dir etwas anderes.

Wenn wir uns zu einer Session verabreden, wird es vorkommen, dass ich dir vorschreibe, was du anzuziehen hast. Wenn ich das tue, gehört das zum Spiel und zu den Plänen, die ich für die Session habe. Ich mache das nicht, um in dein Leben einzugreifen.

Um uns schnell während eines Spiels darüber auszutauschen, wie es dir geht, verwenden wir das Ampelsystem. Das bedeutet, dein Safewort lautet: ROT.

Für den gesamten Zeitraum, in dem wir miteinander spielen, gehört deine Lust mir. Du wirst dich nicht selbst befriedigen, es sei denn, ich erlaube es dir ausdrücklich.

Unser Abkommen gilt für sechs Monate. Danach geht jeder von uns seiner Wege. Es wird weder eine Verkürzung noch eine Verlängerung geben.

Wir werden diese Grundsätze mit unseren Unterschriften besiegeln. Hast du noch Fragen dazu?«

Lea sah ihn mit einem leicht spöttischen Grinsen an. »Was dir da vorschwebt, hört sich schon eher nach einem Vertrag an, als nach Spielregeln. Du hältst dieses Regelwerkdoch nicht ernsthaft für rechtsgültig, oder?«

Leicht genervt hob er eine Augenbraue. »Wie du das nennen willst, ist mir egal. Ich habe ganz sicher nicht vor, dich auf die Einhaltung meiner Verhaltensrichtlinien zu verklagen. Ich möchte lediglich, dass wir beide wissen, worauf wir uns einlassen und es notfalls auch nachlesen können. Das Ganze soll eine gewisse Ernsthaftigkeit haben und mit unseren Unterschriften bestätigen wir, dass wir uns an diese Grundsätze halten werden.«

Lea biss sich auf die Unterlippe. »Nun, dann habe ich noch eine Frage.«

Er hob eine Braue. »Frag.«

»Wie hart wirst du mich ran nehmen, dass du mir ein Safewort an die Hand gibst?«

Er lachte leise. »So hart, wie es uns beiden Spaß macht, Baby. Eine Session ist kein Kindergeburtstag. Das Safewort dient dabei deinem Schutz. Und für mich wird es einfacher, mich gehen zu lassen, weil ich weiß, dass du mich stoppen kannst, wenn es dir zu viel wird. Aber ich werde mich bemühen, dich so gut einzuschätzen, dass du das Safewort nicht einsetzen musst. Du wirst lernen, mir zu vertrauen. Es ist meine Aufgabe und meine Pflicht, auf dich zu achten. Ich werde dich an deine Grenzen führen und manchmal auch darüber hinaus. Aber immer nur so weit, wie du es erträgst. Darauf gebe ich dir mein Wort. Wenn du möchtest, können wir das auch in die Regeln mit aufnehmen. Über alles andere werden wir zu gegebener Zeit reden.«

»Nun okay«, murmelte sie zögernd. »So wie ich das sehe, gibt es nur zwei Möglichkeiten. Entweder ich vertraue dir oder wir vergessen das Ganze. Und da ich mich auf dieses Abenteuer einlassen will, muss ich mich auch auf dich einlassen.«

»Genauso ist es. Ich schlage vor, wir nutzen diesen Abend als Testphase. Wenn wir uns miteinander nicht wohlfühlen oder irgendetwas nicht stimmt, beenden wir es noch heute. Wenn du damit einverstanden bist, dass wir zu mir fahren, werde ich dich jederzeit nach Hause bringen, wenn du das möchtest. Du musst es mir nur sagen. Nur wenn wir es beide wirklich wollen, setzen wir morgen unsere Unterschriften unter die Spielregeln.«

Lea schaute ihn lange an. Musterte sein Gesicht, seine Hände. Ihre Gedanken standen ihr deutlich ins Gesicht geschrieben. Sie versuchte sich vorzustellen, wie seine Hände ihr Lust und Qualen schenken würden. War sie stark genug für seine Fantasien? Konnte sie ihm vertrauen? War sie mutig genug, sich auf so etwas einzulassen?

»Denk nicht so viel, Baby. Du hast dein Safewort. Dir kann nichts passieren, denn sobald du ROT sagst, höre ich sofort auf. Wenn du nach Hause möchtest, fahre ich dich auf der Stelle und ohne Diskussion. Es liegt in deiner Macht, es zu beenden, zu jeder Zeit. Ja oder nein, entscheide dich!«

Sie schluckte krampfhaft, dann straffte sie die Schultern. Mit einem Lächeln erinnerte sie sich an das, was er vorhin gesagt hatte. Ganze Sätze wollte er von ihr hören, nicht wahr?

»Ja Herr, bitte spiel mit mir, nimm mich mit in deine Fantasie. Bitte benutz mich, lass mich fliegen und fang mich auf, bevor ich falle.«

Lukas hob überrascht eine Braue. Solch unverblümte Worte hätte er der kleinen Maus nie und nimmer zugetraut. Das könnte interessanter werden, als er erwartet hatte. Er mochte die Art, wie sie ihn Herr nannte, obwohl ihm Anreden dieser Art normalerweise nichts gaben. Bei ihr klang es respektvoll aber nicht unterwürfig und er stellte fest, dass er sich daran gewöhnen könnte.

Sanft aber bestimmt griff er nach ihrem Kinn, zog ihr Gesicht näher zu sich. Der Blick seiner sturmgrauen Augen befahl ihr, nicht wegzusehen. Er strich mit seinen warmen Lippen über ihren Mund. Dann nahm er ihre Unterlippe zwischen seine Zähne und knabberte daran. Ganz sachte anfangs, doch der Druck wurde stetig größer. In ihren Augen sah er alles, was er wissen wollte. Sie mochte das zarte Necken.

Der Biss überraschte sie zunächst, aber dann begriff sie, worum es ihm ging. Der leichte Schmerz, den er ihr zufügte, fuhr wie ein Blitz in ihren Unterleib, schickte kleine heiße elektrische Schläge direkt in ihren Schoß. Sie stöhnte leise auf. Er las in ihren Augen, wie weit er gehen konnte, biss lediglich so fest, dass der Schmerz ihr Lust bereitete. Behutsam bewegte er sich an der Grenze zu echtem, unangenehmen Schmerz, jedoch ohne diese zu überschreiten. Er ließ sie seine Dominanz spüren, aber auch seine Sensibilität. Nach einer gefühlten Ewigkeit, in der sich ihre Welt auf graue Augen, sanfte Lippen und genussvollen Schmerz reduzierte, beendete er den Kuss und streichelte ihre Wange.

»Danke«, flüsterte er leise.

Sie fragte sich, wofür? Für ihre offenen Worte? Dafür, dass er in ihr lesen konnte, was er für ihr Spiel wissen musste? Für den Vertrauensvorschuss, den sie ihm gab, indem sie mit ihm ging? Sie wusste es nicht und es war ihr auch egal. Das hier fühlte sich richtig an! Sie wollte es, die ganze falsche Moral konnte ihr bitteschön gestohlen bleiben! Er beugte sich noch einmal vor und küsste sie. Sie öffnete den Mund, ließ ihn willig ein. Ihre Zunge stieß in seinen Mund. Berauscht von seinem Geplänkel küsste sie ihn leidenschaftlich, doch er ließ sich nicht auf ihre stürmische Eroberung ein. Träge umkreiste er ihre Zunge mit seiner, neckte, streichelte, tanzte mit ihr. Er setzte sich durch, nötigte sie zu einem quälend langsamen Rhythmus, obwohl sie sich am liebsten auf ihn gestürzt hätte. Sogar in seiner Sanftheit dominierte er sie, zwang ihr seinen Willen auf. Ein heißes Verlangen pochte in ihrem Unterleib, rieselte von dort aus durch ihren Körper. Lea glaubte zu zerfließen.

Der Kuss wurde intensiver, hungriger. Lukas schmeckte verführerisch wie die Sünde selbst. Sie freute sich, dass sie nicht gekniffen, sondern sich getraut hatte, herzukommen. Sie wollte ihn. Wenn er mit wenigen Mitteln schon in der Lage war, sie so scharfzumachen, was mochte der Abend dann noch für Wonnen bereit halten? Er legte sein Verlangen in diesen Kuss, gab ihr ein wortloses Versprechen auf eine unvergessliche Nacht. Sie wimmerte, krallte ihre Finger in seinen Arm, in dem Versuch ihm näher zu sein. Doch der Tisch stand ihnen im Weg und holte sie beide zurück in die Realität. Seine Lippen lösten sich von ihren.

»Lass uns gehen«, sagte er nur und zauberte mit nur drei Worten eine Gänsehaut, die an ihren Armen hinauf, bis in den Nacken kroch. Als sie mit glasigen Augen und geröteten Wangen nickte, winkte er die Kellnerin heran und zahlte. Händchen haltend verließen sie das Lokal und die missbilligenden Blicke der anderen Gäste, denen ihre heißen Küsse offenbar nicht entgangen waren, interessierten sie beide kein bisschen.

3

Die Fahrt zu ihm dauerte eine gute halbe Stunde, aber Lea bekam nicht allzu viel davon mit. Ihr Herz klopfte viel zu schnell. Ihr Körper prickelte. Sie fühlte sich ängstlich, verrucht, erwartungsvoll, erregt, alles auf einmal.

Lukas bewohnte ein altes, liebevoll restauriertes Haus mit Garage und einem großen Grundstück, außerhalb der Stadt. Er schloss die Haustür auf und ließ sie in einen großzügigen Eingangsbereich mit grauen Fliesen und beigefarbenen Wänden eintreten. Geradeaus erhaschte sie einen kurzen Blick in das Wohnzimmer. Doch Lukas ging an ihr vorbei und versperrte ihr mit seinem Körper die Sicht, als er vor ihr stehen blieb und auf sie hinunter schaute.

»Zieh deine Sachen aus.« Sein Ton war kühl.

»Wie was jetzt gleich?«, fragte sie erschrocken.

»Ich wiederhole mich nicht gern, Baby. Ab sofort wirst du mir gehorchen. Für jede Anweisung, die ich zweimal geben muss, werde ich dich bestrafen. Hast du das verstanden?«

Sie schlug die Augen nieder.

»Schau mich an!», donnerte er.

Lea zuckte zusammen, ihr Herz hämmerte und durch ihren Magen raste eine Achterbahn. Sie hob den Blick.

»Ja Lukas, ich habe dich verstanden.«

Sie beeilte sich, ihr Oberteil über den Kopf zu ziehen, wobei sie vor Verlegenheit wieder einmal auf entzückende Art errötete. Darunter kamen ihre helle, blassrosa Haut und ein schwarzer Spitzen-BH zum Vorschein. Zum Anbeißen!

Er achtete darauf, seinen Gesichtsausdruck vollkommen neutral zu halten, während sie den BH auszog und ihre üppigen Brüste entblößte. Zwei perfekte volle Hügel mit zarten rosa Höfen und prallen kirschroten Nippeln, die ihre Erregung deutlich verrieten. Sie stieg aus dem Rock.

»Stopp, lass die Strümpfe und die Schuhe an!«

›Oh Gott‹, dachte sie leicht panisch. ›findet er mich halbwegs attraktiv? Gefällt ihm, was er zu sehen bekommt? Hätte ich doch mehr Sport getrieben in den letzten Wochen, oder besser noch in den letzten Monaten. Sind meine Oberschenkel noch straff oder eher wabbelig? Und mein Hintern? Himmel, habe ich einen Hängearsch?‹ Nervös versuchte sie, in seinem Gesicht zu lesen, doch er musterte sie mit undurchdringlicher Mine nur kurz von oben bis unten. Unmöglich, seine Gedanken zu erraten. Wortlos griff er nach einem Seidenschal und verband ihr die Augen.

»Hände auf den Rücken«, ordnete er an und fixierte sie mit einem weiteren Schal. Dann fasste ihre Oberarme und dirigierte sie geradeaus ins Wohnzimmer. Dort ließ er sie los und entfernte sich von ihr.

»Komm zu mir«, klang sein Befehl plötzlich von irgendwoher.

»Was? Aber wie ...«

»Komm zu mir!« Sein Ton war jetzt streng und er betonte jedes einzelne Wort. Sie ging ein paar wackelige kleine Schritte in die Richtung, aus der seine Stimme gekommen war. Blieb stehen, lief zögerlich weiter.

»Dreh dich nach rechts«, drang es aus dem Raum. Sie tat es, stoppte wieder, machte dann einige weitere unsichere Schritte.

»Jetzt nach links.«

Wieder hielt sie an. Wenn sie wenigstens die Hände hätte ausstrecken können, aber die Möglichkeit hatte er ihr ja genommen. Nichts als schwarze Finsternis hinter dem verdammten Tuch. Schließlich war sie noch nie in diesem Haus gewesen, konnte noch nicht einmal Umrisse erkennen und musste hier herumstolpern. Aber vermutlich hatte sie dankbar zu sein, dass er sie nicht auf Knien kriechen ließ. Das fing ja gut an! Frustriert und tief verunsichert stolperte sie weiter.

»Dreh dich nach rechts«, hörte sie seinen Befehl nun aus einer anderen Richtung.

»Hey, du hast den Standort gewechselt! Das ist unfair! Was ist das für ein blödes Spiel?«, brach es aus ihr heraus.

»Ja, ich habe den Standort gewechselt! Und ich werde ihn auch noch zehn Mal wechseln, wenn es nötig ist. Wir spielen dieses blöde Spiel, wie du es nennst, solange bis ich das Gefühl habe, dass du mir zumindest ein bisschen vertraust. Solange, bis du verinnerlicht hast, dass ich dich weder über einen Stuhl stolpern noch vor einen Schrank laufen lasse. Und jetzt beweg dich! Rechts!«

»Entschuldige bitte, es tut mir leid.« Sie schloss hinter dem Schal die Augen, atmete ein paar Mal tief durch. Sammelte sich, suchte und fand ihre innere Mitte. Nachdrücklich rief sie sich ins Gedächtnis, wie sehr sie das hier wollte und dass es ohne ein Mindestmaß an Vertrauen nicht funktionieren würde. Noch einmal atmete sie tief ein und aus. »Ich bin bereit, Lukas, bitte führe mich«, sagte sie dann entschlossen. Ihre Stimme klang jetzt gelassen.

»Dreh dich nach rechts«, verlange er wieder.

Sie tat es und lief mit langsamen, aber festen Schritten los. Kein Zittern, kein Zögern, kein Anhalten.

»Jetzt nach links.«

Sie gehorchte, konzentrierte sich nur noch auf seine Stimme, spürte seine Präsenz im Raum und ließ sich von ihm leiten. Er wechselte noch zweimal den Standort und dirigierte sie durch das Zimmer. Sie folgte seinen Anweisungen, bis er sie in eine sanfte Umarmung zog.

»Das hast du gut gemacht, Baby. Genau das ist es, was ich von dir will«, flüsterte er ihr ins Ohr. Sie schmiegte sich an seinen warmen, muskulösen Körper und wünschte, sie könnte die Arme um ihn legen. Gott, er fühlte sich einfach wunderbar an. Er nahm ihr die Augenbinde wieder ab. Sie blinzelte, doch er ließ ihr keine Zeit, sich umzuschauen, sondern packte ihre Hüften und hob sie auf seinen massiven Esstisch.

»Hey, Moment mal, warte.«

Er hob eine Augenbraue und schaute sie fragend an.

»Du hast mir im Chat erzählt, du hast einen SM-Keller mit selbst gebautem Mobiliar. Den würde ich gerne sehen.«

Die Braue wurde noch ein Stückchen höher gezogen. »Ach ja? Du bist neugierig auf meinen Spielplatz?«

»Ja, bitte zeig ihn mir.«

Er schien einen Augenblick zu überlegen. »Nun Baby, wenn du da runter willst, dann kostet dich das etwas im Gegenzug.«

»Was meinst du?«

»Bleib einen Moment hier sitzen, ich bin gleich wieder da.«

Was blieb ihr anderes übrig, als seiner Bitte nachzukommen. Mit auf dem Rücken gefesselten Händen war es schwierig, einfach wieder herunter zu hopsen, ohne sich wehzutun. Also nutzte sie den Augenblick und sah sich um. Ihr Blick fiel geradeaus auf eine sehr bequem aussehende beige Ledercouch mit passendem Sessel und einen niedrigen Couchtisch davor. Eine gemütliche Chill-out-Area, die zu einem Filmeabend vor dem großen Flachbildfernseher einlud. Allerdings stand Lea im Moment überhaupt nicht der Sinn nach behaglicher Trägheit.

Der offene Kamin passte da schon eher zu ihrer Stimmung, denn er heizte ihre Fantasie unglaublich an. Sie sah sich selbst davor auf dem Boden liegen, nackt mit weit gespreizten Beinen. Lukas über ihr, wie er sie mit seinem Gewicht auf den Boden presste und hart in sie stieß. In ihren Ohren hallten ihre Schreie, gemischt mit seinem Keuchen und dem Knacken eines Holzbalkens, der langsam in den Flammen verbrannte. Sie stöhnte auf. Gott, sie hoffte, ihn auch noch in der kalten Jahreszeit besuchen zu können, wenn ein Feuer im Kamin prasselte und die Flammen mit ihren Körpern um die Wette zuckten. Sie riss sich aus ihrem Tagtraum und konzentrierte sich wieder auf ihre Umgebung.

Das Wohnzimmer gefiel ihr. Groß, sehr modern eingerichtet, aber trotzdem urgemütlich. Der dunkle Dielenboden gab dem Raum eine heimelige Atmosphäre und bildete einen schönen Kontrast zu den weiß gestrichenen Wänden.

Sie fühlte sich wohl und geborgen, was angesichts der paar Stunden, die sie sich kannten, erstaunlich war, aber trotzdem war es nun einmal so. Ihre Nervosität und ihre Bedenken waren verschwunden.

Kurze Zeit später kam er mit etwas, das wie ein Gewirr aus schmalen Ledergürteln aussah, zurück. Er hängte das Gewirr über eine Stuhllehne und zog Lea sanft vom Tisch.

»Du hast Stil«, sagte sie bewundernd.

»Danke, aber mir steht jetzt nicht der Sinn nach einem Gespräch über Inneneinrichtung.«

Er nahm ein Gürtelteil, schlang es unter der Brust um ihren Oberkörper und schloss die schmale Schnalle an ihrem Rücken. Mit zwei weiteren Gurten band er jeweils ihre Brüste ab. Das Endergebnis war ein BH aus Ledergurten, ohne die Körbchen, die ihm den Blick verwehrt hätten. Einen zweiten Gurt befestigte er locker um ihre Hüften. Von dort aus führte er auf jeder Seite jeweils ein Lederband senkrecht nach unten.

»Spreizen«, befahl er und sie beeilte sich, seiner Aufforderung nachzukommen, auch wenn es sich merkwürdig anfühlte, nackt vor ihm zu stehen und sich ihm jetzt auch noch weiter öffnen zu müssen. Ihrem Schamgefühl zum Trotz seinen Anweisungen zu gehorchen, war ein wenig beklemmend, aber auch aufregend. Jetzt wurde es ernst und das Gefühl, sich ihm zu ergeben, erregte sie bei aller Unsicherheit sehr.

Lukas schlang die Gurte zwischen ihren Beinen hindurch über ihren Po und schloss sie mit einem Druckknopf am Gürtel, der um ihre Hüften lag.

»Okay, setzt dich wieder auf den Tisch, lehn dich ein wenig zurück und spreiz die Beine.«

Sie tat es und keuchte überrascht auf, als er einen kleinen Vibrator in sie einführte, den sie vorher gar nicht gesehen hatte. Mithilfe von Lederriemen und Druckknöpfen fixierte er das Toy, damit es an Ort und Stelle blieb, egal wie sie sich bewegte. Mit geschlossenen Augen genoss sie das Gefühl, während er Fußmanschetten um ihre Knöchel schnallte. Er wies sie an, sich auf die Füße zu stellen. Der herrliche Druck zwischen ihren Beinen entlockte ihr ein leises Wimmern. Lukas schloss die Ledermanschetten schmunzelnd um ihre Handgelenke. Dann legte er ihr ein breites Lederband so eng um den Hals, dass es schon fast unangenehm war.

»Jetzt kommt der Clou, Baby«, raunte er ihr zu und brachte vier dünne Kettchen mit Druckknöpfen an den Gurten an, mit denen er ihre Brüste abgebunden hatte. In der Mitte der Ketten befand sich eine Klemme, die aussah wie eine Kreuzung aus Wäscheklammer und Haarspange. Diese Klemmen klipste er ohne Vorwarnung gleichzeitig auf beide Brustwarzen.

Ein scharfer Schmerz schoss wie ein Stromschlag durch ihre Nippel und Lea schnappte erschrocken nach Luft.

»Sag mir Bescheid, wenn es zu weh tut.«

»Gott, das tut richtig weh«, presste sie hervor.

»Okay, dann sitzen sie gut«, flüsterte er ihr ins Ohr. Dann hob er sie vom Tisch und stellte sie auf die Füße. Lange und zärtlich küsste er sie, bis sie alles um sich herum vergaß. Nur seine Lippen auf ihren, seine Zunge, die sie spielerisch neckte, sein herrlicher Geschmack und sein männlich herber Duft waren noch wichtig. Sein Mund löste sich sanft von ihrem und er verband die beiden Nippelklemmen mit einem weiteren schmalen Kettchen miteinander, an dem er probehalber zog.

»Ah, oh Gott!«, keuchte sie. Ihre Knospen schmerzten so sehr, dass ihr die Tränen in die Augen traten.

Lukas drückte auf eine kleine Fernbedienung in seiner Hand und der Vibrator in ihr erwachte zum Leben.

»Oh Lukas«, keuchte sie, als Wellen der Lust von ihrer Mitte ausgehend durch ihren ganzen Körper jagten. Ihre Knie wurden weich und sie hatte Mühe, aufrecht stehen zu bleiben.

Mit funkelnden Augen stoppte er das Toy. »Ganz ruhig, Baby, wir haben noch nicht einmal angefangen.«