Bruckmann Reiseführer Cornwall und Devon: Zeit für das Beste - Michael Pohl - E-Book

Bruckmann Reiseführer Cornwall und Devon: Zeit für das Beste E-Book

Michael Pohl

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Beschreibung

Handverlesene Autoren-Tipps und Empfehlungen für eine individuelle Reiseplanung, über 400 inspirierende Fotos und eine praktische Faltkarte zum Herausnehmen sorgen nicht nur für eine stressfreie Planung, sondern auch für einen entspannten Urlaub in Cornwall und Devon. Erleben Sie Cornwall und Devon, den südwestlichsten Teil Großbritanniens. Ein Idyll mit grünen Hügeln, Steilküsten, Sandstränden und mildem Klima. Vielleicht so mild wie Roskilly's Ice Cream in Lizard Peninsula oder auch so charakteristisch wie der Gin der Plymouth Gin Destillery. So entdecken Sie neben den Highlights auch jede Menge Geheimtipps, die Ihren Urlaub unvergesslich machen. Und es bleibt dabei immer Zeit für authentische Restaurants oder Hotels und die besten Shopping-Hotspots.

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HIGHLIGHTS | GEHEIMTIPPS | WOHLFÜHLADRESSEN

»Wer Cornwall, seine Bewohner undihr Land verstehen will, muss auf seineVorstellungskraft zurückgreifen und indie Vergangenheit reisen.«

Daphne du Maurier, Zauberhaftes Cornwall

Das schönste Mauseloch Cornwalls liegt bei Penzance: Mousehole.

INHALT

Das sollten Sie sich nicht entgehen lassen

Willkommen in Cornwall und Devon

DER WESTEN CORNWALLS

  1Land’s End

  2Geevor Tin Mine

  3St. Ives

  4Penzance

  5St. Michael’s Mount

  6Porthleven

  7Lizard Peninsula

  8St. Agnes

  9Newquay

10Falmouth

11Roseland

12Truro

13Isles of Scilly

DER OSTEN CORNWALLS

14Padstow

15St. Austell

16Bodmin Moor

17Tintagel

18Fowey

19Gribbin Head Walk

20Looe

21Liskeard

22Launceston

DEVONS SÜDKÜSTE

23Plymouth

24Burgh Island

25Kingsbridge

26Salcombe

27Dartmouth

28Greenway

29Torbay

30Newton Abbot

31Exmouth

32Beer

33Seaton

34Honiton

DAS HERZ DEVONS

35Dartmoor

36Tavistock

37Lydford

38Okehampton

39Ruby Country

40Totnes

41Exeter

42Crediton

43Tiverton

NORD-DEVON

44Exmoor

45Lynton/Lynmouth

46Great Torrington

47Bideford & Hartland

48Barnstaple

49Ilfracombe

50Lundy Island

REISEINFOS

Cornwall und Devon von A bis Z

Kleiner Sprachführer

Register

Impressum

MEHR WISSEN

Cornwall und das Königshaus

Literatur und Film

Die Küche Südwestenglands

MEHR ERLEBEN

Günstig durch Cornwall und Devon

Cornwall und Devon für Kinder und Familien

Abgeschieden: Burgh Island in Devon

Die Westfassade der Kathedrale von Exeter

Kulinarik wird auch in Cornwall groß geschrieben.

Ankerplatz im Atlantik: auf der Scilly-Insel St. Mary’s

Der pittoreske Hafen von Torquay verzaubert mit seinem Charme.

Blumen, so weit das Auge reicht – das gehört zu Devon und Cornwall dazu.

Allgegenwärtig in Devon und Cornwall: die Schafe

DAS SOLLTEN SIE SICH NICHT ENTGEHEN LASSEN

Zeichen der Vergangenheit Cornwalls als Bergbauregion: Wheal Coates Mine

St. Michael’s Mount (S. 44)

Der Klosterberg vor der Südküste Cornwalls ist so etwas wie der kleine Bruder des großen Mont Saint Michel in Frankreich. Er sieht ähnlich aus und wurde tatsächlich vom selben Orden bebaut. Bei Ebbe ist St. Michael’s Mount zu Fuß zu erreichen und so inzwischen ein ungewöhnliches Ausflugsziel. Wunderschön ist er als Fotomotiv vor allem in den frühen Morgen- und Abendstunden.

St. Agnes (S. 56)

Der kleine Ort im Norden Cornwalls war einst ein wichtiges Zentrum der Bergbauindustrie. In der ganzen Gegend wurden vor allem Kupfer und Zinn abgebaut, die Bergarbeiter lebten hier in St. Agnes. Die verlassenen Betriebsgebäude an der Küste sind heute idyllische Wanderziele und tolle Fotomotive, aber auch der Ort selbst lohnt sich für einen schönen Abstecher.

Isles of Scilly (S. 80)

Sie sind so etwas wie Englands Juwel: Nur per Flugzeug oder mit einer mehr als zweistündigen Schifffahrt zu erreichen, haben die Isles of Scilly ein Eigenleben bewahrt, wie man es in England kaum noch findet. Das warme Klima führt zu einer Blumenpracht sondergleichen, das klare Meer lädt zum Tauchen ein. Hektik gibt es hier nicht, dafür ein ausgefeiltes Zusammenleben der Einwohner, die sich über Gäste immer freuen.

Mittelalterliche Innenstadt: Exeters High Street

Eden Project (S. 96)

In einer stillgelegten Kaolingrube wurde 2001 eines der größten Renaturierungsprojekte Englands abgeschlossen: Das Eden Project besteht aus mehreren Kunststoffdomen, unter denen die Klimazonen der Erde nachempfunden werden. Seltene Pflanzen wachsen hier, auch im Außenbereich. Ein tolles Ziel nicht nur bei schönem Wetter – hier lässt sich mancher Regentag bestens überbrücken.

Burgh Island (S. 144)

Die Insel ist vergleichsweise klein und außerhalb Englands weitestgehend unbekannt. Doch Burgh Island mit seinem gleichnamigen Hotel zieht seit jeher jene an, die in der Abgeschiedenheit Erholung suchen. Berühmtheiten aus aller Welt waren bereits hier, doch die Insel steht jedermann offen. Ein Seetraktor verbindet sie mit dem Festland.

Greenway (S. 162)

Agatha Christies Sommerhaus ist eines der schönsten Anwesen Englands. Mit Blick auf die grün bewachsene Schlucht des Dart River verbrachte die Krimiautorin hier lange Phasen ihres Lebens, auch wenn sie angeblich keinen einzigen Roman an diesem Ort geschrieben haben soll. Das Haus kann nicht nur besichtigt werden – es verfügt auch über Ferienwohnungen.

Dartmoor (S. 188)

Es ist eine Moorlandschaft, wie sie selbst für britische Verhältnisse einzigartig sein dürfte. Das Dartmoor ist bis heute von großen Durchgangsstraßen verschont geblieben, stattdessen schlängeln sich enge Wege durch die Natur. Ideal zum Wandern – und zur Erkundung so mancher prähistorischer Stätte.

Exeter (S. 216)

Einst ein beliebtes Domizil von Kelten und Römern, hat sich die Hauptstadt Devons zu einem lebendigen Zentrum entwickelt. Rund um die mittelalterliche Innenstadt sind moderne Forschungseinheiten entstanden, mehrere Hochschulen und ein pulsierendes Stadtleben mit vielen Pubs. Reste der Stadtmauer, viel Fachwerk und Straßenzüge georgianischer Baukunst zeugen von der Vergangenheit.

Exmoor (S. 234)

Devons nördlicher Nationalpark ist ein Paradies für Wanderer und Pferdefreunde. Denn in den Weiten der Landschaft weiden immer noch die einzigartigen Exmoor-Ponys. Unbedingt besichtigen sollte man auch die Küstenabschnitte des Exmoors mit versteckten Häfen und teils dramatischen Klippen.

Lundy Island (S. 268)

Kein Flughafen, keine Hotels, keine Einkaufszentren – wer nach Lundy Island kommt, kann vor allem das erwarten: Ruhe und Erholung. Die ganze Insel wird von der Stiftung Landmark Trust bewirtschaftet, die einzelne der historischen Gebäude zu Ferienwohnungen hergerichtet hat. Treffpunkt für Bewohner wie Gäste ist die »Marisco Tavern«, der einzige Pub der Insel.

Der St. Michael’s Mountain sieht dem Mont St. Michel in Frankreich zum Verwechseln ähnlich.

WILLKOMMEN IN Cornwall und Devon

Raue Küsten, idyllische Strände, grasgrüne Wiesen und zwischendurch immer wieder jahrhundertealte Schlösser und Herrenhäuser – das ist Südwestengland mit den beiden Grafschaften Devon und Cornwall. Doch auch hippe Surfgegenden sind hier zu finden, kreative Studentenviertel und mit dem Eden Project eines der größten Klimaeinrichtungen der Welt. Die Mischung aus traditioneller britischer Lebensart mit dem Hier und Jetzt ist es, die auch die Briten selbst immer wieder hierherlockt.

Schon Kelten und Römer genossen den Aufenthalt in Devon und Cornwall. Weit vor Beginn der heutigen Zeitrechnung zog es sie hierher, teils auf der Suche nach wertvollen Mineralien, teils mit dem Drang, das eigene Machtzentrum zu vergrößern. Prähistorische Steinkreise, Hügelgräber und alte Knochenfunde beweisen die Attraktivität dieser Region seit Zigtausenden von Jahren. Die Römer verlängerten nicht nur ihr Straßennetz kontinuierlich bis nach Cornwall, sie bauten auch Exeter, die heutige Hauptstadt Devons, zu einer Stadt aus. Die fast vollständig erhaltene Mauer um das Zentrum zeugt bis heute davon.

Hoch über der Altstadt von Launceton thront das imposante Schloss.

Weit ab der Hauptstadt London hat sich über die Jahrtausende so etwas wie ein Eigenleben entwickelt. Die Menschen in Devon und Cornwall interessiert es nicht groß, was ein paar Hundert Kilometer in Richtung Osten entschieden wird, sie haben seit jeher genug damit zu tun, ihren eigenen Lebensunterhalt zu bestreiten. Landwirtschaft, Fischerei und vor allem Bergbau waren über lange Perioden die zentralen Einnahmequellen der beiden Grafschaften. Heute hat sich längst der Tourismus zum wichtigsten Industriezweig entwickelt.

Arm, aber schön

Der Südwesten mag landschaftlich einzigartig sein. Doch wirtschaftlich gesehen zählen Cornwall und Devon zu den ärmsten Gegenden Englands. Nach dem Niedergang von Bergbau und Fischerei als Haupteinnahmequellen der Grafschaft bewahrte sie letztlich nur der Tourismus vor dem Niedergang. Knapp 75 Prozent der Arbeitsplätze sind heute in Cornwall vom Dienstleistungssektor abhängig, der eng mit dem Tourismus verwoben ist. In der Fischerei spielt die Region auf dem international umkämpften Markt quasi keine Rolle mehr. Und der Bergbau ist längst vollständig eingestellt.

Devon hat es seit jeher besser verstanden, sich mit seinen beiden großen Städten Plymouth und Exeter stärker auf andere Industriezweige einzustellen. Doch ohne massive Förderung Großbritanniens und der Europäischen Union wären auch hier längst die Lichter ausgegangen. Was freilich für beide Grafschaften auch große Chancen barg: Die Sanierung alter Hafenviertel, der Ausbau und die Modernisierung der Infrastruktur sowie die Ansiedlung manch innovativer Projekte wären ohne solche Zuschüsse nie möglich gewesen.

Beste (Wetter-)Aussichten: Terrasse am St. Michaels Mount

Wirtschaftsfaktor Fischerei

Sardinen gehörten einst zum Exportschlager der großen Schiffsflotten in Devon und Cornwall. Doch dann übertrieb man es. Durch Überfischung schrumpften die Bestände vor den Küsten Südenglands merklich, sodass heute kaum noch ein privater Fischer von seinem Beruf leben kann.

Viele Fischer von Polperro angeln sich heute Touristen für Ausflüge.

Doch es gibt diese Branche immer noch, und überall finden sich in den Häfen Boote, die gerade mit ihrem Fang eingetroffen sind. Unter anderem in Newlyn, Padstow und Brixham wird ständig frischer Fisch angeliefert. Seeteufel, Austern, Muscheln oder Krebse gehören zum Beliebtesten, das in den Gewässern vor der südwestenglischen Küste gefangen wird. Und sie sind bei Weitem nicht das Einzige: Insgesamt rund 40 Sorten Fisch kommen von hier laufend in den Handel.

Eine eigene Sprache

Diese Art der Verständigung galt bereits als ausgestorben, als man sie im 20. Jahrhundert wiederbelebte: Cornish ist eine der letzten regional begrenzten Sprachen Europas. Sie ist mit dem Walisischen und Bretonischen verwandt und war noch im 18. Jahrhundert Alltagssprache in Cornwall. Bis Cornish vom Englischen zunehmend verdrängt wurde. Irgendwann waren die letzten Muttersprachler ausgestorben, und die Regionalregierung besann sich darauf, etwas gegen die völlige Aufgabe zu tun: Heute sprechen wieder ein paar Hundert Menschen diese Sprache. 2002 wurde sie zudem unter den besonderen Schutz der europäischen Charta für regionale und Minderheitensprachen gestellt.

Im Zeichen des Golfstroms

Was wäre Südengland ohne seine Gärten? Nicht nur die zahlreichen Schlösser und Herrenhäuser sind umgeben von aufwendig angelegten Grünflächen – auch viele Vorgärten von ganz normalen Wohnhäusern gleichen preisverdächtigen Anlagen. Am typischsten sind wohl die Palmen: Wegen des milden Klimas in Devon und vor allem Cornwall wachsen hier Pflanzen, die üblicherweise in Südeuropa anzutreffen sind. Viele Gärtner haben gezielt von den Kanarischen Inseln oder anderen Regionen Spaniens und Südamerikas Blumen nach Cornwall geholt und ihre Region in ein kleines Paradies verwandelt. Wegen des Golfstroms dauert die Blütezeit deutlich länger als im Rest des Landes: Bereits im zeitigen Frühjahr erstrahlen viele Gärten in kunterbunten Farben. Und auch im Spätherbst gibt es noch einiges zu sehen.

Die grünen Gärten und rauen Küsten sind aber nur ein Teil der einzigartigen Natur in diesem Teil Großbritanniens: Mit dem Dartmoor und dem Exmoor verfügt Devon über zwei bedeutende Moorgebiete. Von wenigen schmalen Straßen durchsetzt, scheint hier die Zeit stehen geblieben zu sein. Ein Stück Natur zu konservieren hat sich hingegen das Eden Project zum Ziel gesetzt. Es startete ein riesiges Klimaschutzprogramm in Cornwall, in dem unter riesigen Kuppeln die Klimazonen der Welt nachempfunden werden.

Surfen und Coasteering

Gerade die Küste vor Cornwall gilt als ausgezeichnet für Wassersportler. Surfer finden dank der hohen Wellen perfekte Bedingungen vor. Das verlieh der ansonsten beschaulichen Grafschaft in den vergangenen Jahrzehnten an einzelnen Stellen ein beinahe schon hippes Image: Newquay ist unter Rucksacktouristen so beliebt wie Tarifa in Spanien oder Cairns in Australien. Entsprechend hat sich eine Surf-Community angesiedelt, die mit Strandbars und Partys frischen Wind in den Tourismus bringt. Weitere beliebte Surfspots sind Polzeath, Croyde und Bude.

»Windsurfers heaven« in den Gewässern rund um die Isles of Scilly

Segeln gehört eher an der Südküste zum Alltag, während an vielen Stellen inzwischen auch Trends wie Coasteering nachgegangen wird – das nicht ganz ungefährliche Klippenklettern am Meer. Schwimmen kann zumindest im Süden durchaus ein Vergnügen sein: Wegen des Golfstroms heizt sich das Wasser im Sommer an einigen Stellen bis zu 25 Grad auf.

Wandern und Radfahren

Der South West Coast Path ist so etwas wie das ultimative Erlebnis für Wanderer in Devon und Cornwall. Der gut 1000 Kilometer lange Weg führt einmal die Küste der beiden Grafschaften entlang und reicht jeweils noch ein Stückchen in die Nachbargrafschaften Somerset und Dorset hinein. Er gilt als längster zusammenhängender Fernwanderweg Großbritanniens und ist mit einem Eichel-Symbol gekennzeichnet. Ursprünglich nutzte ihn die britische Küstenwache im Kampf gegen Schmuggler. Längst haben aber Hobbywanderer die Strecke für sich entdeckt. Weil die Höhenunterschiede teilweise erheblich sind, gilt der South West Coast Path allerdings nicht auf jedem Abschnitt als einfach.

Zum Coasteering gehört der Sprung ins kalte Wasser.

Über einen steinigen Pfad geht es zu den Ruinen von King Arthur’s Castle in Tintagel.

Dartmoor und Exmoor bieten sich ebenfalls für Wanderungen an – wobei die Höhenunterschiede auch hier beachtlich sein können. Für Anfänger lohnt sich in fast jeder Stadt ein Blick auf die Landkarte: Meist gibt es außerhalb des Zentrums gut ausgeschilderte Wege, die in die Natur führen.

Radfahrer haben es noch einfacher: Wie im ganzen Land durchzieht das Fernwegeradnetz National Cycle Network auch Devon und Cornwall. Allerorten sieht man die blauen Schilder mit dem weißen Radsymbol und der weißen Ziffer auf rotem Grund – alle nationalen Strecken sind wie Autobahnen durchnummeriert und so angelegt, dass sie über weite Abschnitte frei von Autoverkehr sind. Ein Radverleih findet sich in fast jedem touristisch relevanten Ort.

Kunst und Kultur

Die Naturlandschaft des Südwestens inspirierte schon im 19. Jahrhundert Künstler aus weiten Teilen Europas. Anhänger des Impressionismus zogen zuhauf hierher, um die wie für ihre Motive geschaffene Landschaft auf die Leinwand zu bannen. In den Achtzigerjahren des 19. Jahrhunderts verschlug es eine Künstlergruppe in den kleinen Ort Newlyn im Südwesten Cornwalls, um Alltagsszenen naturalistisch einzufangen. Daraus entstand die Newlyn School of Arts, eine Künstlerbewegung, die vor allem von Stanhope Forbes (1857–1947) und Frank Bramley (1857–1915) geprägt wurde. Um sie herum entstanden weitere Gruppen, sodass sich der äußerste Südwesten Englands zunehmend als Kontrapunkt zur französischen Malerei jener Zeit entwickelte.

Schauspiel am Meer: das Minack Theatre in Cornwall

Heute gilt vor allem St. Ives als Zentrum der Malerei in Cornwall. Das hat im Wesentlichen einen Grund: Die renommierte Londoner Tate Gallery eröffnete in der Stadt eine Außenstelle. Was wiederum im 20. Jahrhundert die Bedeutung der ganzen Region für die Kunst stärkte.

Die Theaterszene hatte es hingegen in diesem Teil Englands schwer. Gegen die Bühnen Londons und anderer großer Städte kamen die Ensembles kaum an. Dafür konnten sie auf die Kulisse setzen – wie das Minack Theatre am südwestlichen Ende Großbritanniens: An der Porthcumo Bay nahe Land’s End werden im Sommer vielleicht nicht die innovativsten Inszenierungen des Landes gegeben, dafür aber die wohl eindrucksvollsten. Denn das Open-Air-Theater ist in die Klippen direkt an der Küste gebaut.

Die Menschen im Südwesten

Zurückhaltend, höflich, bodenständig – und manchmal auch ein bisschen skurril? So sind viele Menschen im überwiegend ländlich geprägten Südwesten Englands. Aber andere sind mitunter auch hyperaktiv, zukunftsgewandt und trendig. Weder Devon noch Cornwall lassen sich so einfach als provinzielles Hinterland abhaken. Die Industrialisierung hat die Region schon vor weit mehr als 100 Jahren eng mit anderen Städten des Landes verknüpft. Universitäten haben die Forschung hergebracht. Ganz England, so scheint es zumindest im Sommer, reist in den Südwesten, um sich zu erholen. Und nicht wenige bleiben, wenn sie das Rentenalter erreicht haben, gleich vollends da.

Dies alles hat die Bevölkerungszusammensetzung verändert. Den typischen Menschen in Devon und Cornwall gibt es heute genauso wenig wie in anderen Gegenden und Regionen. Was geblieben ist, mag vielleicht eine gewisse Gelassenheit sein, die einem allerorten begegnet. Je weiter man nach Südwesten kommt, desto weniger Bedeutung scheint die Zeit zu haben. Heute, morgen – oder erst nächste Woche? Die Menschen setzen auf andere Werte als auf Schnelligkeit und Pünktlichkeit. Es ist meist die Menschlichkeit, der auch Besucher hier begegnen. Und der weit verbreitete Neid unter Nachbarn? Der scheint zwischen Devon und Cornwall nicht allzu sehr ausgeprägt zu sein. Eine Zeit lang versuchten die beiden Grafschaften sogar, sich gemeinsam zu vermarkten. Wer es schon in diese abgelegene Gegend geschafft hat, der wird sich nicht um Grafschaftsgrenzen kümmern, so die weitläufige Ansicht.

Kapitän eines Passagierboots auf den Scilly-Inseln

Jachthäfen säumen die Küsten von Cornwall und Devon wie hier in Ilfracombe.

Geschichte

Nein, ganz leicht war es sicher nicht immer, in dieser Gegend Englands zu leben. Schon weit vor Christus besiedelten die ersten Menschen Devon, was durch zahlreiche archäologische Funde belegt ist.

Auch die Kelten zog es in den Südwesten Englands. Schon früh kamen die Bewohner darauf, dass in den Bergen Edelmetalle lagern müssen, und sie begannen sie abzubauen. Devon und Cornwall wurde bereits rund 2000 Jahre v. Chr. zu einer beliebten Bergbauregion. Ein Trend, der mehrere Tausend Jahre überdauerte – erst im vergangenen Jahrhundert schlossen die letzten Minen. Im ersten Jahrhundert n. Chr. kamen die Römer nach England und besiedelten es bis zur Grenze nach Schottland; auch Devon und Cornwall nahmen sie ein und bauten unter anderem Exeter zu einer befestigten Stadt aus.

Die Seefahrt hatte seit jeher eine große Bedeutung für die beiden Grafschaften. Entdecker wie Sir Francis Drake (1540–1596) und James Cook (1728–1779) stachen von hier aus in See, um die Welt zu erkunden. Unterschiedliche Armeen zogen auf See in den Krieg – vor allem gegen Spanier und Franzosen. Bei der D-Day-Landung in der Normandie hatten auch Devon und Cornwall eine Rolle zugedacht bekommen. Und bis heute pflegt die britische Marine ihre Stützpunkte an der Südküste.

Wirtschaftlich war der Fischfang zwar seit jeher ein wichtiger Zweig, doch genoss vor allem Devon im Mittelalter und später einen exzellenten Ruf in der Herstellung von Wolle, Stoffen und Lederwaren. Häfen auch an vergleichsweise kleinen Orten zeugen bis heute vom regen Handel der Region auch mit Zielen in Übersee. Und als die Eisenbahn im 19. Jahrhundert auch den Südwesten erreichte, wuchs mit dem Tourismus schließlich eine weitere Branche heran. Eine nachhaltige, wie sich schnell herausstellte.

Steckbrief Cornwall und Devon

Lage: Cornwall und Devon sind die beiden südwestlichsten Grafschaften Englands. Sie liegen zwischen dem Bristol Channel und dem Ärmelkanal. Im Osten grenzt Devon an die Grafschaften Somerset und Dorset.

Fläche: 3560 km2 (Cornwall), 6707 km2 (Devon)

Hauptstädte: Truro (17 000 Einwohner) ist die Hauptstadt Cornwalls (540 000 Einwohner). Exeter (120 000 Einwohner) bildet den Verwaltungssitz Devons (1,14 Millionen Einwohner).

Sprache: Die Amtssprache ist Englisch, es wird jedoch von einzelnen Einwohnern wieder Kornisch gesprochen. Dabei handelt es sich um eine keltische Sprache, ähnlich dem Walisischen. Anders als dieses starb Kornisch jedoch im Laufe der Jahrhunderte mehr oder weniger aus. Einzelne Politiker bemühten sich um die Wiederbelebung.

Währung: Pfund Sterling

Geografie: Cornwall und Devon sind geprägt von eindrucksvollen Steilküsten, idyllischen Stränden und hügeliger, grasbewachsener Landschaft wie im Dartmoor. In Cornwall liegen der westlichste (Land’s End) und südlichste (Lizard Point) Punkt Englands.

Klima: In Devon und Cornwall gibt es die höchsten Durchschnittstemperaturen der Britischen Inseln und die meisten Sonnenstunden. Die Sommer sind durchschnittlich 20 Grad warm, aber selten heiß. Selbst im Winter bewegen sich die Temperaturen meist deutlich über null Grad. Schnee gibt es fast nie. Durch die Küstennähe ändert sich das Wetter jedoch schnell, oft mehrfach am Tag. Jährlich fallen statistisch gesehen 750 mm Niederschlag – etwa so viel wie in Hamburg.

Tourismus: Das milde Wetter zieht die Briten seit jeher in diese Ecke der Insel. Zum Ferienbeginn und fast an jedem Feiertag bilden sich lange Autoschlangen auf der Autobahn M 5, die vom Norden nach Devon führt. Der tägliche Nachtzug zwischen London und Penzance in Cornwall erfreut sich nach wie vor größter Beliebtheit. Rund fünf Millionen Besucher kommen Jahr für Jahr hierher in den Südwesten Englands.

Beeindruckend: die Küste im Südwesten

Geschichte im Überblick

35 000 v. Chr.Die ersten Menschen müssen zu dieser Zeit bereits in Devon gelebt haben, wie ein Fund von 1927 beweist: In Kent’s Cavern, Torquay, entdecken Archäologen einen Kieferknochen, der dieser Zeit zugerechnet wird.

6000 v. Chr.Die ersten Menschen besiedeln das Dartmoor. Durch das Abholzen von Eichen entstehen die Moorgebiete.

2900 v. Chr.Die Kelten erreichen Cornwall und Südengland.

2150 v. Chr.Die ersten Menschen beginnen mit dem Abbau von Zinn.

1600 v. Chr.Durch den Export von Zinn und anderen Edelmetallen Europas gelangt der Südwesten Englands zu Reichtum.

1300 v. Chr.Grimspound im Dartmoor wird besiedelt.

43Die Römer erreichen Großbritannien und erobern im Laufe der nächsten Jahre große Teile der Insel – ihre Armee schafft es bis nach Cornwall. In den nächsten Jahrzehnten entsteht das römische Straßennetz, das ebenfalls bis nach Cornwall ausgebaut wird. In Devon besiedeln die Römer vor allem Exeter.

4. JahrhundertIn Devon, Cornwall und Teilen von Somerset und Dorset entsteht das Königreich Dumnonia. Es existiert bis zum späten 8. Jahrhundert und weitet sich nach Westen aus.

400Erstmals wird Kernow erwähnt, ursprünglicher Name Cornwalls.

410Die Sachsen besiedeln erste Teile der Insel.

9. JahrhundertBis zu dieser Zeit lässt sich Cornish, die Sprache Südwestenglands, zurückverfolgen.

13. JahrhundertDie Pest erreicht den Südwesten Englands und dezimiert die Bevölkerungszahl um ein Drittel.

1534Heinrich VIII. (1491–1547) lässt die Church of England gründen und spaltet sich damit von der Römisch-Katholischen Kirche ab. Grund ist die Weigerung Roms, der Scheidung des Königs von Catherine of Aragon (1485–1536) zuzustimmen. Es ist die Geburt der Anglikanischen Kirche.

1588Sir Francis Drake (1540–1596) besiegt von Plymouth aus die herannahende Flotte der Spanier.

1620Das legendäre Auswandererschiff »Mayflower« sticht in Plymouth in See. An Bord sind Pilger, die in den heutigen USA eine Kolonie gründen.

1642–1649Cornwall bleibt während des Englischen Bürgerkriegs eine Bastion der Royalisten im mehrheitlich parlamentarischen Süden Englands.

1720Thomas Newcomen (1663–1729) baut eine für den Bergbau konzipierte Dampfmaschine, die fortan Wasser aus den Stollen pumpt und den Bergbau in eine neue Dimension führt.

1755Nach einem Erdbeben vor Lissabon erreicht am 1. November ein Tsunami die Küste vor Cornwall. Es wird von großen Schäden und Toten berichtet.

1768James Cook (1728–1779) startet in Plymouth, um den Pazifik zu erkunden. Er entdeckt Australien, Neuseeland und Tahiti.

1833Baubeginn der Great Western Railway, die zunächst von London nach Bristol führt, später bis Cornwall verlängert wird. Der britische Ingenieur Isambard Kingdom Brunel (1806–1859) konstruiert die Strecke.

1834Auf den Scilly-Inseln wird die Schulpflicht eingeführt – zum ersten Mal in Großbritannien.

1859Die von Brunel konstruierte Royal Albert Bridge wird eröffnet. Sie verbindet Devon mit Cornwall.

1910In Truro wird die Kathedrale vollendet.

1920Mit »Das fehlende Glied in der Kette« erscheint der erste Kriminalroman von Agatha Christie (1890–1976). Die in Torquay geborene Autorin wird weltweit erfolgreich.

1940–42Die deutsche Wehrmacht bombardiert ausgesuchte Ziele in England aus der Luft – darunter Exeter und Plymouth. Große Teile der beiden Städte werden zerstört.

1951Das Dartmoor wird offiziell Nationalpark. Es ist der erste seiner Art im Südwesten Englands. Das Exmoor folgt drei Jahre später.

1964Der Helikopterservice zwischen Penzance und den Scilly-Inseln beginnt. Es ist der erste Hubschrauberlinienflug Europas, und er besteht bis 2012 fort.

1998Die Schließung der South Crofty Mine markiert das Ende der 4000-jährigen Bergbautradition Cornwalls.

2001Das Eden Project wird in einer Bergbauhalde bei St. Austell eröffnet. Es ist das erste Klimaprojekt seiner Art und läutet den Wandel Cornwalls vom Bergbau zu einem zukunftsorientierten Tourismus ein.

2002Cornish wird zusammen mit Walisisch, schottischem Gälisch, Irisch, Scots und Ulster Scots als schützenswerte Sprache in die europäische Charta für regionale Sprachen aufgenommen.

2006Die UNESCO nimmt die Bergbauregion Cornwall und Devon in das Welterbe auf.

2016In einem Referendum stimmen die Briten am 23. Juni mit knapper Mehrheit für einen Austritt aus der EU. Auch die Einwohner Cornwalls und Devons votieren mehrheitlich dafür.

DER WESTEN CORNWALLS

  1Land’s End

  2Geevor Tin Mine

  3St. Ives

  4Penzance

  5St. Michael’s Mount

  6Porthleven

  7Lizard Peninsula

  8St. Agnes

  9Newquay

10Falmouth

11Roseland

12Truro

13Isles of Scilly

Heute ein sicherer Hafen: Hugh Town auf der Scilly-Insel St. Mary’s

1 Land’s End

Wo England beginnt

Die Küste mag kaum spektakulärer sein als im Rest von Cornwall – dennoch zieht Land’s End fast jeden Cornwall-Besucher an. Denn hier liegt der westlichste Punkt Englands, zumindest wenn man die vorgelagerten Inseln nicht berücksichtigt. Dem Touristenansturm im Sommer kann man leicht entgehen: mit einer Wanderung entlang des Küstenwegs.

Grandioses Schauspiel vor spektakulärer Kulisse: unten im Minack Theatre, oben im Land’s End Park, wo England im Meer verschwindet

Am besten, man lässt in Land’s End Angebote wie 4-D-Show und Erlebnisausstellung links liegen und widmet sich gleich dem eigentlichen Anziehungspunkt dieser Gegend: den Klippen und dem Meer. Der South West Coast Path, der Küstenwanderweg rund um Cornwall und Teile Devons, führt direkt hier vorbei. Welche Richtung man auch einschlägt – beide lohnen sich.

Grandioses Schauspiel vor spektakulärer Kulisse: unten im Minack Theatre, oben im Land’s End Park, wo England im Meer verschwindet

Land’s End selbst, jenes Gelände, an dem über Jahrhunderte bestenfalls Schmuggler an Land gingen, ist heute im Privatbesitz und entsprechend kommerziell ausgeschlachtet. Was sich auch darin zeigt, dass der berühmte Wegweiser, nördlichster Punkt Europas, von einem Fotografen aus der Umgebung für Besucheraufnahmen genutzt wird. Er wurde 1950 aufgestellt und zeigt die Entfernung und Richtung nach New York und John O’Groats im Norden Schottlands an.

Greeb Farm

Sie ist Teil des Erlebnisgeländes Land’s End und bietet eine nette Abwechslung vor allem für Kinder: Auf der Greeb Farm können sie die Tiere der traditionellen Bauernhöfe sehen, sie füttern und einiges über ihre Nutzung erfahren. Die Gebäude der alten Farm sind wieder hergerichtet und stehen zur Besichtigung offen.

Minack Theatre

Dieses einzigartige Freilufttheater wurde in die Felsen der Küste südlich von Land’s End gehauen, nahe dem Ort Portcourno. Zwischen Mai und September werden hier Stücke unter freiem Himmel aufgeführt. Das »Minack«, wie die Menschen in Cornwall das Theater kurz nennen, ist jünger als man denkt, macht es doch den Eindruck, als hätten bereits die Römer hier Tragödien aufgeführt.

Die Engländerin Dowena Cade plante, baute und finanzierte das Projekt von 1931 an bis zu ihrem Tod 1983. Als erstes Stück wurde 1932 in dem erst rudimentär vorhandenen Theater Shakespeares »Der Sturm« aufgeführt.

Das Gelände lässt sich aber nicht nur an Spieltagen besuchen, es ist täglich auch ohne Aufführungen geöffnet. Sehenswert sind die Spieltitel, die in die einzelnen steinernen Sitze gemeißelt sind. Jeder Sitz steht für ein Stück, das hier im Laufe der Jahre aufgeführt wurde. Traumhaft ist der Garten, der erst Ende des vergangenen Jahrtausends rund um das Theater angelegt wurde.

Land’s End Airport

Der kleine Flughafen nördlich von Land’s End wird im Wesentlichen für einen Liniendienst zu den Scilly-Inseln genutzt. Von hier aus starten aber auch regelmäßig spektakuläre Flüge entlang der Küste, vor allem in Richtung Süden bis zum Minack Theatre und weiter zum St. Michael’s Mount. Bei schönem Wetter ist dies ein unvergessliches Erlebnis!

Infos und Adressen

SEHENSWÜRDIGKEITEN

Minack Theatre. Englands einzigartige Open-Air-Bühne an den Klippen von Cornwall. Besichtigung tgl. 10–15.30 Uhr (an Spieltagen kürzer), Portcurno, Tel. 017 36/81 01 81, www.minack.com

ESSEN UND TRINKEN

First and Last Inn. Englands geografisch gesehen erster und letzter Pub ist eine alte Seefahrerpinte aus dem 17. Jahrhundert. Rustikal und herrlich einsam. Tgl. 11.30–23 Uhr, Land’s End, Tel. 017 36/87 16 80, www.firstandlastinn.co.uk

ÜBERNACHTEN

Land’s End Hostel. Urige Unterkunft in einer alten Scheune, unterschiedlicher Komfort zu unterschiedlichen Preisen. Mill Barn, Trevescan, Sennen, Tel. 075 19/30 99 08, www.landsendhostelaccommodation.co.uk

Land’s End Hotel. Dieses modernisierte Hotel überzeugt vor allem durch eines: den Ausblick. Land’s End, Tel. 017 36/87 18 44, www.landsendhotel.co.uk

AKTIVITÄTEN

Scenic Flights. 20-minütige Rundflüge entlang der Küste für 50 £, Land’s End Airport, St. Just, Tel. 017 36/78 52 31, www.landsendairport.co.uk

2 Geevor Tin Mine

Cornwall unter Tage

Über Jahrtausende war Cornwall ein bedeutendes Zentrum des Bergbaus. Zinn und Kupfer gehörten zu den wichtigsten Rohstoffen, die hier gefördert wurden. Doch irgendwann rechnete es sich nicht mehr: Seit den Neunzigerjahren sind auch die letzten Minen geschlossen – wegen ihrer historischen Bedeutung wurden sie jedoch zum UNESCO-Welterbe ernannt. Die größte und bekannteste ist die Geevor Tin Mine im äußersten Süden Cornwalls.

Blick zurück ins Industriezeit alter:der Förderturm des Victory-Schachtes …

Irgendwann vor 4000 Jahren müssen die ersten Menschen in Cornwall auf die Suche nach begehrten Rohstoffen wie Kupfer und Zinn gegangen sein. Professionalisiert wurde der Bergbau im 18. Jahrhundert, im 19. Jahrhundert war Cornwall zeitweise der weltweit größte Exporteur von Kupfer. Die Geevor Tin Mine knapp 20 Kilometer nördlich von Land’s End nahm 1911 ihren Betrieb auf. Fast 80 Jahre lang wurde hier gefördert, am Ende zeigte die Bilanz 50 000 Tonnen Zinn. Wie überall im Land verlor der Bergbau Ende des 20. Jahrhunderts an Unterstützung – 1990 musste die Geevor Tin Mine geschlossen werden. Zu teuer war der britische Bergbau zuletzt, um sich auf dem Weltmarkt behaupten zu können.

Blick zurück ins Industriezeit alter:… und das technische Innenleben der Mine

Das Besucherbergwerk

Bis zu 650 Meter unter der Erde dieses Küstenabschnitts ziehen sich lange Stollen in jede Richtung. Teilweise reichen sie fast anderthalb Kilometer weit unter den Meeresboden. Besucher können einen kleinen Teil davon besichtigen. Frühere Mitarbeiter führen den ganzen Tag über Gruppen »unter Tage« – was zweifelsfrei das größte Erlebnis für Besucher ist. Oben zeugen interessante Ausstellungen und Gerätschaften von der Geschichte des Bergbaus in dieser Gegend. Für Kinder gibt es mit dem Hard Rock Museum Geschichte zum Anfassen, außerdem können sie sich im Goldschürfen üben.

Rund um den Bergbau

St. Just Mining District – Das westlichste Bergbaugebiet Englands war zugleich eines, das am längsten genutzt wurde: Die Geevor Tin Mine schloss erst 1990 ihre Pforten.

Port of Hayle – Im frühen 19. Jahrhundert war Port of Hayle der wichtigste Bergbauhafen im Land sowie weltweit bedeutendster Standort der Dampfmaschinenproduktion.

Tregonning and Gwinear Mining District – In diesem von Herrenhäusern geprägten Gebiet wurde früher nach Kupfer und Zinn gegraben.

Wendron Mining District – Zinnschürfer waren hier viele Jahrhunderte lang unterwegs. Inzwischen ist dieses Gebiet wieder von nahezu unberührter Natur geprägt.

Camborne and Redruth Mining District – In dem einstigen Zentrum des Bergbaus in Cornwall wurden viele wegweisende Erfindungen gemacht wie die Sicherheitszündschnur, die das Leben unzähliger Bergleute rettete.

Gwennap Mining District – Gwennap galt früher als das reichste Bergbaurevier Cornwalls und wurde gern als »Kupferkönigreich« bezeichnet. Die Trasse der alten Erzbahn ist inzwischen eine sehr beliebte Fahrradstrecke von Devoran nach Portreath.

St. Agnes Mining District – Hier an der rauen Küste Nordcornwalls wurde vor allem Zinn verarbeitet. St. Agnes selbst war einst ein Zentrum des Bergbaus.

Luxulyan Valley – Das Tal nördlich von Charlestown ist ein bekanntes Abbaugebiet für Porzellanerde und Kupfererz gewesen. Imposant ist das Treffry-Viadukt.

Caradon Mining District – Der Kupferbergbau in diesem Teil des Bodmin Moors war nicht von langer Dauer. Er endete bereits um das Jahr 1890.

Tavistock – An der Grenze zu Devon wurden einst um die 100 Minen betrieben. Heute ist die Gegend ein Naturschutzgebiet.

Nicht verpassen

MIT DAMPF UNTER TAGE

Unweit der Geevor Tin Mine befindet sich direkt an den Klippen ein kleines Wunderwerk der Technik. Die Beam Engine ist das einzige noch erhaltene Exemplar einer Dampfmaschine ihrer Art: Diese spezielle Version, bei der eine Art Wippe genutzt wird, um Wasser aus dem Bergwerk zu pumpen, war im 18. Jahrhundert sehr populär in Cornwall. Die Beam Engine ist nach wie vor funktionstüchtig und steht an ihrem alten Einsatzort – der Levant Mine, heute betrieben vom Denkmalschutzfonds National Trust. Sehenswert ist auch ein Tunnel, in dem sich die Bergarbeiter für ihre Arbeit umgezogen haben. Besonders schön: ein Spaziergang an den Klippen.

Levant Mine and Beam Engine.

März–Okt. So–Fr 10.30–17 Uhr, Nov.–Febr. Fr 10.30–16 Uhr, Eintritt 7,20 £, Trewellard, Pendeen, in der Nähe von St. Just, Tel. 017 36/78 61 56, www.nationaltrust.org.uk/levant-mine

Zu touristisch wie in manch anderen Bergwerken wird es dennoch nicht: Alle Gebäude und Einrichtungen, die man hier sieht, sind original erhalten und waren noch vor rund 30 Jahren in Betrieb. Ein Erlebnis ist übrigens das »Count House Café« auf dem Gelände, dessen große Glasfront den Blick auf den Atlantik freigibt.

Cornish Mining

Die Geevor Tin Mine ist nur ein Teil des UNESCO-Welterbes von Cornwall: Bergbaustätten in insgesamt zehn Regionen der Grafschaft sowie im Westen des benachbarten Devons wurden 2006 unter den besonderen Schutz gestellt. Das bescherte der Gegend Fördergeld aus unterschiedlichen Fonds, sodass die Bergbauhinterlassenschaften inzwischen zu einem ernst zu nehmenden Tourismusfaktor geworden sind.

Wer gut zu Fuß ist oder das Fahrrad dabeihat, kann eine der acht ausgebauten Bergbaurouten erkunden. Besonders schön ist der Coast to Coast Trail, der fast 18 Kilometer von Portreath im Norden nach Devoran an der Südküste führt. Er folgt zwei alten Handelswegen: der Portreath Pferdebahn von 1812 und der Redruth- und Chasewater-Bahn, die von 1825 an gebaut wurde. Beide Strecken dienten dem Transport von Mineralien in die Häfen. Und alle acht Bergbaurouten führen an historisch bedeutsamen Orten vorbei, die mit dem früheren Tagebau zu tun haben.

Infos und Adressen

SEHENSWÜRDIGKEITEN

Cornish Mining. Alle Welterbeminen Cornwalls auf einen Blick. Insgesamt verteilt sich der Status auf zehn Gebiete. Hier gibt es auch Informationen zu den Bergbaurouten. Tel. 018 72/32 27 67, www.cornish-mining.org.uk

Geevor Tin Mine. Großbritanniens größtes Besucherbergwerk. So–Fr 9–17 Uhr (Nov.–März 9–16 Uhr), Eintritt 12,95 £ (nur Museum 10 £), Pendeen, Penzance, Tel. 017 36/78 86 62, www.geevor.com

ESSEN UND TRINKEN

The North Inn. Rustikaler Pub, in dem einst die Bergarbeiter ein- und ausgingen, mit deftigem Essen und guten Bieren. Es gibt auch einige B&B-Zimmer. Tgl. 11.30–23 Uhr, The Square, Pendeen, Tel. 017 36/78 84 17, www.thenorthinnpendeen.co.uk

Radjel Inn. Idyllischer alter Pub im kleinen Ort Pendeen mit großer Auswahl an Bieren, deftigem Essen und wenigen, einfachen Zimmern. Schöner Außenbereich! Tgl. 11–0 Uhr (So ab 12 Uhr), Boscaswell Road, Pendeen, Tel. 017 36/78 84 46, www.staustellbrewery.co.uk/pub/pendeen/radjel-inn

Die urige Gaststube des »North Inn«

Von außen fast zugewachsen: »The North Inn«

The Queen’s Arms. Einfacher, gemütlicher Pub mit Kaminfeuer und gutem Essen unweit des South West Coast Path. Tgl. 12–23 Uhr, Botallack, St. Just, Tel. 017 36/78 83 18, www.queensarms-botallack.co.uk

ÜBERNACHTEN

Chy Lowena Holiday Cottage. Kleines, idyllisches Bauernhaus unweit der Geevor Tin Mine, das man mieten kann. Hell und geschmackvoll ausgebaut. 25 Boscaswell Road, Pendeen, Tel. 01 13/266 18 12, www.chylowenacornwall.com

The Old Manse. Schön hergerichtetes, kleines Bed & Breakfast am Rande von Pendeen. Trewellard, Pendeen, Tel. 017 36/78 77 90, www.oldmansependeen.co.uk

EINKAUFEN

Pendeen Pottery. Hausgemachte Töpferwaren. Sommer Mo–Sa 10–17.30 Uhr, Winter Mo–Fr 10.30–17 Uhr, The Square, Pendeen, Tel. 017 36/78 80 70, www.pendeenpottery.co.uk

3 St. Ives

Die Stadt der Künstler

Cornwalls Stadt der Strände zieht schon seit dem 19. Jahrhundert Künstler aus aller Welt an – wohl primär wegen ihrer wunderschönen Lage. Heute hat sich St. Ives zu einem gemütlichen Nebeneinander von Galeristen, Künstlern und Badegästen entwickelt. Alle haben eines gemein: Sie schätzen die hervorragenden Fischgerichte, die es in den zahlreichen Restaurants der Stadt gibt.

Das Hafenviertel von St. Ives ist vom Atlantik umspült und …

St. Ives (11 000 Einwohner) verzaubert seine Besucher mit einem geradezu idyllischen Gesamtbild. Von der Bucht aus ziehen sich schmale Gassen mit alten Reihenhäusern ins Landesinnere hinauf. Steinmauern begrenzen die kleinen Grundstücke, Blumen schmücken die Hauseingänge, in den Vorgärten wachsen Palmen, als befinde man sich irgendwo im Süden. Für Sorgen scheint es hier keinen Platz zu geben. Im Hafen von St. Ives liegen kleine Boote vor Anker, die in den Weiten des Meeres keine Chance haben dürften. Doch der Hafen dient ohnehin längst ganz anderen Zwecken als der großen Seefahrt: Touristen machen es sich auf den Sandbänken bequem – denn es sind die vier Strände des Orts, die viele Besucher anlocken.

… im Sommer Sehnsuchtsort vieler Touristen.

GUT ZU WISSEN

HINTEN ANSTELLEN

In Städten wie St. Ives werden Sie unweigerlich mit einer der großartigsten Entwicklungen des britischen Zusammenlebens konfrontiert: der Schlange. Egal wo, egal wann, egal in welchem Zustand – sobald mehr als zwei Menschen aufeinandertreffen, bilden sie eine Schlange. Tun Sie es ihnen gleich, und reihen Sie sich stets ohne Murren hinten ein.

Eigentlich war St. Ives mal ein kleiner Fischerort, bis 1877 eine Eisenbahnstrecke dorthin gebaut wurde. Zunehmend kamen nun die Bewohner aus dem Landesinneren an die Küste, und aus dem Fischerdorf entwickelte sich ein veritabler Badeort. Das zog irgendwann auch die ersten Künstler an, die an dem traumhaften Küstenstreifen Inspiration für ihre Werke fanden. In den Zwanziger- und Dreißigerjahren des 20. Jahrhunderts eröffneten sie ihre Ateliers in St. Ives. Und noch heute kommen zahlreiche Künstler und Liebhaber der Kunst, um in den Galerien zu stöbern oder sich am Strand zu erholen. Das führt zu einem netten Miteinander von Kunstinteressierten und Badegästen. Und es hat einen angenehmen Nebeneffekt: Wer auf der Suche nach originellen Mitbringseln ist, wird in St. Ives fündig.

Bernard Leach (1887–1979) und Shoji Hamada (1894–1978) wagten 1920 den Schritt zu einer ungewohnten Kombination aus westlicher und fernöstlicher Töpferkunst. Ihr Atelier Leach Pottery ist noch heute in Betrieb und inzwischen um ein kleines Museum ergänzt. Auch Schriftsteller schätzen den Ort seit jeher: Rosamunde Pilcher (geb. 1924) etwa, die unweit in Lelant geboren wurde. Virginia Woolf (1882–1941) verewigte St. Ives in ihren Büchern.

Der Ort

Die Fore Street ist so etwas wie die Haupteinkaufsstraße von St. Ives – wobei dies relativ ist: Die schmale Straße ist weit davon entfernt, eine jener High Streets darzustellen, die überall in England mit den ewig selben Filialen großer Ketten aufwarten. St. Ives hält sich an kleine inhabergeführte Läden, nur teilweise stößt man auf (ebenfalls kleine) Filialbetriebe. Die Fore Street führt mehr oder weniger direkt zur Wharf Road, einer hübschen Promenade an einem der Strände. Wichtig: Die Straßen sind allesamt derart schmal, dass man gut daran tut, sein Auto möglichst am Stadtrand zu parken.

Geheimtipp

SONNE, WIND, MEER

Viele Leute zieht es nach Newquay zum Baden – doch die schönsten Strände Cornwalls sind in St. Ives zu finden. Ganze vier sind es direkt in der Stadt: Porthmeor Beach, Porthgwidden Beach, Harbour und Porthminster Beach. Dazu kommen einige Strände in unmittelbarer Nähe, etwa die malerische Carbis Bay, die jedoch im Privatbesitz des dortigen Hotels ist. Der Sand ist hell und fein wie sonst eher in südlichen Gefilden, das Wasser so klar wie nur hier im Südwesten Englands. Ein Besuch von St. Ives wäre kaum vollständig ohne einen erholsamen Tag am Meer. Die meisten der Strände sind übrigens problemlos für die ganze Familie nutzbar – wer zwischen den blauen Flaggen bleibt, dem kann eigentlich nichts passieren.

Einfach gut!

FISCH UND MEHR

Von wegen Fish & Chips: In Südwestengland gibt es hervorragende Fischgerichte abseits von Bierteig und Fritteuse – zum Beispiel im »Seafood Café« in St. Ives (in dem übrigens auch Fleisch aus der Umgebung auf der Karte steht). Frische Garnelen und etliche Fischsorten sind dauerhaft im Angebot, außerdem wird eine hervorragende Fischsuppe serviert. Das alles zu fairen Preisen, wenn man die Frische der Produkte bedenkt. Unbedingt probieren, sofern gerade im Angebot: Muscheln und Hummer aus dem nahen Meer. Das »Seafood Café« eignet sich vielleicht nicht für einen romantischen Abend zu zweit – dafür ist es eher schlicht eingerichtet und sehr wuselig –, aber für ein Essen unter Fischkennern in jedem Fall.

Seafood Café. Tgl. 12–23 Uhr, 45 Fore Street, Tel. 017 36/79 40 04, www.seafoodcafe.co.uk

Der Hafen ist begrenzt durch den Smeatons Pier, einer Mauer aus dem 18. Jahrhundert. Ursprünglich war diese nur etwa halb so lang – wie der Leuchtturm zeigt, der an ihrem Ende steht. Ende des 18. Jahrhunderts verlängerte der Ort die Hafenmauer, um den Schutz vor dem heranrollenden Meer zu vergrößern und noch mehr Schiffen das Anlegen zu ermöglichen. Bei Ebbe sieht man die Überreste eines weiteren Piers. 1860 war es aus Holz gebaut worden, wurde im Laufe der Jahre dementsprechend instabil und stürzte schließlich sogar ein.

The Island

Wer weiter Richtung Landspitze geht, kommt an eine grüne Anhöhe: »The Island« wird sie treffend genannt, ist sie doch so etwas wie die grüne Insel von St. Ives. Vor Jahrhunderten diente dieser Teil als Festung zum Meer – deswegen auch der ursprüngliche Name: Pendinas, befestigte Landzunge. Vom Aussichtspunkt der Küstenwache hat man einen grandiosen Ausblick. Erhalten geblieben sind auch die Mauern eines alten Munitionsdepots aus der Zeit der Napoleonischen Kriege. Heute sind sie in ein privates Wohnhaus integriert. Seit dem 15. Jahrhundert steht auf der Insel die St. Nicholas Chapel. Der jetzige Bau stammt allerdings von 1911. Die kleine Kirche wurde vorrangig von Fischern genutzt.

Meerblick ist Doping für die Immobilienpreise wie hier im Treloyhan-Viertel.

Barbara Hepworth Museum

Die britische Bildhauerin Barbara Hepworth (1903–1975) zog im Zweiten Weltkrieg mit ihrer Familie nach St. Ives. In den Trewyn Studios arbeitete sie von 1949 an bis zu ihrem Tod an ihren Werken. Heute ist aus diesen Studios ein Museum für die Künstlerin geworden – ganz so, wie sie es sich noch zu Lebzeiten gewünscht hatte. Die Tate Gallery unterhält es und zeigt darin zahlreiche Exponate Hepworths, erklärt außerdem einiges über das Leben der Künstlerin. Besonders schön ist der Skulpturengarten des Hauses, in dem abstrakte Werke aus Stein, Holz und Bronze zu sehen sind. Die Künstlerin selbst hatte den Garten so anlegen lassen, wie er heute noch zu sehen ist.

Im Skulpturengarten sind viele von Barbara Hepworths Arbeiten entstanden.

St. Ives Museum

Das Museum in einer Seemannsunterkunft widmet sich der Geschichte Cornwalls und St. Ives. Es wird ausschließlich von Freiwilligen betreut und ist entsprechend einfach gestaltet. Seefahrt und Bergbau sind seine zentralen Themen, war beides doch eng mit der Historie der Stadt verbunden. Ein eigener Bereich ist Edward Hain (1851–1917) gewidmet, dem Gründer einer örtlichen Dampfschiffreederei (1878).

Eng, verwinkelt und pittoresk: die Altstadt von St. Ives

Barnoon Cemetery

Eigentlich nur ein Friedhof – aber ein besonders spektakulärer: Der Barnoon Cemetery ist der älteste von St. Ives (1855) und liegt an der Küste oberhalb des Porthmeor Beach unweit der Tate Gallery. Der Blick aufs Meer ist von hier aus überaus beeindruckend, mit der im Hintergrund liegenden St. Nicholas Chapel ergeben sich schöne Fotomotive. Die Grabsteine stammen aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert, deswegen war der Friedhof auch bereits mehrfach Drehort für Filme, unter anderem der Rosamunde-Pilcher-Reihe.

Trewyn Gardens

Der kleine Park in der St. Andrews Street inmitten von St. Ives ist eine Oase der Ruhe. Subtropische Pflanzen und eine Reihe von Bänken laden zum Entspannen ein. Und auch hier findet sich eine Skulptur in Erinnerung an Barbara Hepworth – die allerdings nur in ihrem Stil erschaffen wurde und nicht aus ihrer Hand stammt.

Am Stadtstrand von St. Ives kann gebadet werden.

Paradise Park

Der familiengeführte Tierpark im Nachbarort Hayle hat sich zu einem beliebten Ausflugsziel gemausert: 1973 gegründet, zeigt er allein 650 Vögel, darunter zahlreiche Papageienarten, Otter, Rote Pandas und Pinguine. Rund um das Wohnhaus Glanmor House (1861) erstreckt sich ein fast sechs Hektar großer Park, in dem man wunderbar spazieren gehen kann. Für Kinder gibt es zahlreiche Spieleangebote sowie eine kurze Eisenbahnstrecke, außerdem erfahren sie jede Menge über Vögel und andere Tiere. Schön ist auch der Walled Garden, in dem überwiegend die Flora Australiens zu bewundern ist. Und wer sich zu Hause im Pflanzen von Exoten üben will: Der parkeigene Plant Shop verfügt über eine reiche Auswahl.

Infos und Adressen

SEHENSWÜRDIGKEITEN

Barbara Hepworth Museum. Febr. tgl. 10–16 Uhr, März–Okt. tgl. 10–17 Uhr, Eintritt 6 £, Barnoon Hill, Tel. 017 36/79 62 26, www.tate.org.uk/visit/tate-st-ives/barbara-hepworth-museum

Leach Pottery. Früheres Atelier der Künstler Bernard Leach und Shoji Hamada, heute ein Museum. Mo–Sa 10–17 Uhr, März–Okt. auch So 11–16 Uhr, Eintritt 4,50 £, Higher Stennack, Tel. 017 36/79 97 03, www.leachpottery.com

Paradise Park. Beliebter Tierpark im Nachbarort Hayle. Apr.–Okt. tgl. 10–17 Uhr, Nov.–März tgl. 10–15 Uhr, Eintritt 14,75 £, 16 Trelissick Road, Hayle, Tel. 017 36/75 33 65, www.paradisepark.org.uk

Tate St. Ives. Cornwall-Dependance der Londoner Tate Gallery. März–Okt. tgl. 10–17 Uhr, Nov.–Febr. Di–So 10–16 Uhr, Eintritt 6,50 £, Porthmeor Beach, Tel. 017 36/79 62 26, www.tate.org.uk/visit/tate-st-ives

ESSEN UND TRINKEN

Portminster Beach Café. Ausgezeichnetes Fischrestaurant am Strand. Sommer tgl. 9.30–21.30 Uhr, Winter So/Di/Mi 9.30–16 Uhr, Do–Sa 9.30–21.30 Uhr, Porthminster Beach, Tel. 017 36/79 53 52, www.porthminstercafe.co.uk

… Treppenhaus der Tate Gallery

Eingangsbereich und …

ÜBERNACHTEN

Carbis Bay Hotel. Saniertes Traditionshotel am Meer mit eigenem Strand. Schicke, helle und freundliche Zimmer. Carbis Bay, Tel. 017 36/79 53 11, www.carbisbayhotel.co.uk

St. Ives Harbour Hotel. Modern und aufwendig saniertes Hotel am Hang mit Blick aufs Meer. Komfortabler, wenngleich kleiner Spa-Bereich. The Terrace, Tel. 084 48/58 91 85, www.stives-harbour-hotel.co.uk

Tregenna Castle Hotel. Wunderschönes Schloss mit großem Anwesen oberhalb von St. Ives. Das Richtige für alle, die Ruhe benötigen. Trelyon Avenue, Tel. 017 36/79 52 54, www.tregenna-castle.co.uk

INFORMATION

St. Ives Visitor & Information Centre. Tgl. 10–16 Uhr, The Guildhall, Street An Pol, Tel. 09 05/252 22 50, www.stives-cornwall.co.uk

4 Penzance

Die Stadt an der Mounts Bay

Die alte Markt- und Hafenstadt Penzance ist so etwas wie das Zentrum des westlichen Cornwall. Eigentlich traumhaft gelegen in der Mounts Bay versprüht der Ort bis heute den eher derben Charme des Maritimen. Durch die Eisenbahnanbindung an London erlebte Penzance von 1866 an einen regen Zulauf von Touristen – schließlich ist hier das Wetter dank der Nähe zum Golfstrom meist einen Tick besser als im Rest des Landes.

Bei Ebbe geht im Hafen von Mousehole nichts mehr.