Bruckmann Reiseführer Mallorca: Zeit für das Beste - Lothar Schmidt - E-Book

Bruckmann Reiseführer Mallorca: Zeit für das Beste E-Book

Lothar Schmidt

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Beschreibung

Handverlesene Autoren-Tipps und Empfehlungen für eine individuelle Reiseplanung, über 400 inspirierende Fotos und eine praktische Faltkarte zum Herausnehmen sorgen nicht nur für eine stressfreie Planung, sondern auch für einen entspannten Urlaub auf Mallorca. Vom Landstädtchen Pollença über die unter Naturschutz stehende Insel Sa Dragonera bis zum Port de Portals, dem mondänen Jachthafen vor den Toren der Hauptstadt Palma: Mallorca hat alles. Sein Charme und seine Schönheit sind in diesem Reiseführer eingefangen, in 50 Traumzielen, die Ihnen Lust auf eigene Entdeckungen machen. So entdecken Sie neben den Highlights auch jede Menge Geheimtipps, die Ihren Urlaub unvergesslich machen. Und es bleibt dabei immer Zeit für authentische Restaurants oder Hotels und die besten Shopping-Hotspots.

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HIGHLIGHTS | GEHEIMTIPPS | WOHLFÜHLADRESSEN

Auf Mallorca ist die Stilleunergründlicher als anderswo.George Sand (1804–1876)

INHALT

Die Insel der Wünsche

PALMA – DIE STADT

 1  Centre històric – Altstadt

 2  Kathedrale La Seu

 3  Palau Reial de l’Almudaina

 4  Museum Es Baluard

 5  Santa Catalina

 6  Museum und Atelier Joan Miró

 7  Castell Bellver

 8  Platja de Palma

SÜDWESTEN

 9  Portals Nous

10 Santa Ponça

11 Port d’Antratx

12 Sant Elm

13 Estellencs und Banyalbufar

14 Sa Granja

WESTEN & NORDWESTEN

15 Valldemossa

16 Reial Cartoixa de Valldemossa

17 Son Marroig

18 Deià

19 Das Tal von Sóller

20 Sóller und Port de Sóller

21 Tren de Sóller

22 Kloster Lluc

23 Sa Calobra

NORDEN & NORDOSTEN

24 Pollença und Port de Pollença

25 Cap de Formentor

26 Alcúdia und Port d’Alcúdia

27 Naturpark S’Albufera

28 Artà und Capdepera

29 Naturpark Halbinsel Llevant

30 Cala Ratjada

SÜDEN & SÜDOSTEN

31 Cala Millor

32 Porto Cristo

33 Von Portocolom bis Cala Figuera

34 Santanyí

35 Colònia de Sant Jordi

36 Cabrera Archipel

37 Rund ums Cap Blanc

INSELMITTE

38 Jardins d’Alfàbia und Raixa

39 Binissalem

40 Alaró

41 Inca

42 Muro

43 Sineu

44 Els Calderers

45 Porreres und Montuïri

46 Manacor

47 Felanitx

48 Campos

49 Llucmajor

50 Puig de Randa

REISEINFOS

Mallorca von A–Z

Kleiner Sprachführer

Register

Impressum

MEHR WISSEN

Tourismus

Mallorcas Küche

Wandern

Archäologie

Radfahren

Mallorcas Weine

Kolumbus

MEHR ERLEBEN

Das sollten Sie sich nicht entgehen lassen

Grand Tour auf vier Rädern

Für Kinder und Familien

Palma – City und Hafen

Wer gerne Süßes mag, wird in Mallorcas Bäckereien bestimmt fündig.

Die Aromen der Insel sind in den Markthallen und Wochenmärkten zu finden.

Pfau in Porto Cristo

Berge und Meer: Willkommen an der Costa Nord.

DAS SOLLTEN SIE SICH NICHT ENTGEHEN LASSEN

Es ist angerichtet. Guten Appetit!

Auf schmalen Pfaden durchs Gebirge streifen, mit dem Rad die Küste entlangcruisen, in alten Gemäuern das Staunen lernen oder bei echt mallorquinischen Speisen die Vielfalt der Aromen preisen: Das Inselglück sieht für jeden ein bisschen anders aus. Wetten, mindestens einer der elf folgenden Tipps wird Ihnen so gut gefallen, dass Sie zu Hause davon Ihren Freunden erzählen.

Auf dem Fahrrad entlang der Strände von Palma radeln. (S. 15 f., 65)

Schon gesehen? Entlang der Bucht von Palma führt ein Radweg ganz nah an der Küste entlang. Dann mal rauf aufs Rad. Mietstationen gibt es reichlich, zum Beispiel bei »Palma on bike«, unterhalb der Kathedrale. Entlang am großen Hafen, den tollen Sandstränden und schönen Promenaden erleben Sie die Bucht von ihrer schönsten Seite. Von Ballermann bis Kreuzfahrtschiff – es gibt viel zu sehen – und alles ohne Steigungen.

Genießen wie ein Mallorquiner (S. 96)

Unter dem Castell von Alaró eine knusprige Lammkeule. In Valldemossa einen dampfenden Teller mit Schweinelende und Kohl. In Algaida ein Tumbet mit Spiegelei, in Sóller ein Orangeneis und in Port d’Alcúdia einen vielgängigen und sternegekrönten Genussgipfel: Was ist schöner, als eine Insel oder ein Land über die besten Gerichte und Küchen kennenzulernen? Die passenden Adressen finden Sie in den Highlight-Kapiteln.

Erleben, wie die Altstadt von Palma erwacht (S. 48)

Es ist kurz nach neun am Morgen, die Sonne bricht durch die Bäume des kleinen Parks unterhalb des Almudaina-Palasts. Ein Parkpfleger geht seiner Arbeit nach, als sei es eine Übung in Meditation. Auch in die stillen Gassen hinter der Kathedrale wirft die Morgensonne ihre goldenen Strahlen. Dort wandelt man durch den wunderbaren Kreuzgang des Klosters Sant Francesç, schaut in die Innenhöfe herrschaftlicher Paläste und landet irgendwann an einem Tresen oder an einem kleinen Tisch bei Café con Leche und einer ofenfrischen Ensaimada.

Wandertraum: die Serra de Tramuntana in der Nähe des Klosters LLuc

Sich in die Kathedrale von Palma stellen und warten, was passiert (S. 42)

Vorsicht, die Kathedrale von Palma ist so schön, so erhebend, dass auch überzeugte Nichtchristen ins Zweifeln kommen. Unter dem hohen Kirchenschiff mit seinen schlanken Säulen hat man das Gefühl, der Raum ziehe und hebe einen an den Schultern. Das Licht, das durch die riesigen Rosetten fällt, macht alles leicht und spirituell. Dass über dem Hauptaltar ein Baldachin aus schwebenden Laternen segelt, verwundert da kaum.

Durch die Serra de Tramuntana wandern (S. 132)

Vor einigen Jahren wäre man für verrückt erklärt worden, wenn man nach Mallorca reisen wollte, um zu wandern. Heute ist es umgekehrt. Wer nicht einmal den Versuch macht, wenigstens ein paar Stunden durch die herrliche Bergwelt der Tramuntana zu stapfen, ja, dem entgeht etwas. Gute Ausgangspunkte sind Deià, das Kloster Lluc und die Wanderparkplätze bei den Stauseen Cúber und Gorg Blau.

In heiligen Höhen den Überblick bewahren (S. 262 f.)

Wo ein Hügel ist, muss auch ein Heiligtum hin. Diesem Credo scheinen die Mallorquiner über Jahrhunderte gefolgt zu sein. Das Ergebnis sind Einsiedeleien, Klöster oder Kapellen mit fantastischer Aussicht – und kurvenreichen Auffahrten. Versuchen Sie es mal mit der Ermita de Sant Salvador in über 500 Meter Höhe oder dem Tafelberg Puig de Randa.

Treppe mit Aussicht: der Kalvarienberg von Pollença

Auf der Ziegeninsel übernachten (S. 208)

Das Zimmer hat keinerlei Luxus. Sogar die Dusche funktioniert nur morgens bzw. abends. Der Handyempfang ist miserabel, und das einzige Lokal schließt um 9 Uhr. Trotzdem oder gerade deshalb ist ein Zwei-Tagesausflug nach Cabrera ein Erlebnis. Die Stille der Insel, der grandiose Sternenhimmel, die Natur des Nationalparks. Cabrera ist Mallorca wie vor hundert Jahren.

365 Stufen in Richtung Himmel gehen (S. 156)

Das Künstlerstädtchen Pollença gehört unbedingt auf Ihre Ausflugsliste. Die schöne Altstadt, die malerische Plaça Major, das Kunstmuseum und die Galerien würden ja schon genügen. Es gibt aber noch mehr zu sehen. Hinter der Hauptkirche steigt eine Treppe schnurgerade in die Höhe. Dass dort oben neben der schönen Aussicht auch eine Kapelle wartet, ist typisch für Mallorca.

Sich im Kurvenrausch dem Meer nähern (S. 146)

Diese 12,5 Kilometer Asphalt sind eine einzige Hymne auf die Serpentine. Um die 800 Meter Höhendifferenz auf steilem Terrain zu bewältigen, windet sich das schmale Panoramasträßchen sogar einmal um sich selbst. Der sogenannte »Krawattenknoten«, Nu de sa Corbata, ist eines der Wahrzeichen Mallorcas. Unten angekommen, wartet das nächste Highlight: die grandiose Schlucht Torrent de Pareis mit Kiesstrand zum Baden.

Den Dorfschönheiten Guten Tag sagen (S. 118)

In den autofreien Gassen von Fornalutx stehen Blumenkübel an natursteinernen Hausfassaden. Alles sieht so malerisch aus, als würde gleich ein mallorquinischer Heimatfilm gedreht. Deià ist auch das reinste Bilderbuchidyll. Selbst der Friedhof hat eine Toplage mit Aussicht über Berge und Meer. Orient sieht aus wie das Bethlehem einer Weihnachtskrippenlandschaft. Und was ist mit Pollença, Sineu, Banyalbufar, Binissalem usw.? Sie sind alle gute Gründe für einen romantischen Landgang.

In Bilderbuchbuchten baden (S. 197 f., 200)

Die Buchten im Südosten sind der Natur so gut gelungen, dass man kaum glaubt, was man sieht. Zum Beispiel die Cala Mitjana, Cala Mondragó oder Cala S’Almunia. Oder die Cala Varques, Cala Sa Nau oder Cala Llombards: Sie alle sind tief eingeschnittene Buchten, in denen türkisgrünes Wasser an einen hellen Sandstrand schwappt. Einfach traumhaft.

DIE INSEL der Wünsche

Kennen Sie Mallorca? Sicher kennen Sie die Baleareninsel, auch wenn Sie noch nie da waren. Bestimmt haben Sie Freunde und Bekannte, die gerade aus dem Urlaub zurückgekommen sind, die regelmäßig auf die Insel fliegen, weil sie dort vielleicht ein Haus oder ein Apartment besitzen. Vielleicht sind Ihre Freunde Radsportler, die im Frühjahr Hunderte von Kilometern auf dem Rennradsattel verbringen. Oder Sie kennen ein Paar, das Jahr für Jahr dasselbe Hotel bucht und traurig ist, wenn ihr Lieblingszimmer bereits reserviert ist. Oder Ihr Kollege fliegt regelmäßig zum Golfen auf die Insel, während ein anderer die Serra de Tramuntana als traumhaftes Wandergebiet entdeckt hat.

Die Deutschen lieben Mallorca. Und auch die Schweizer und Österreicher, die Schweden, die Engländer und viele viele mehr. Aber Hand aufs Herz. Tun Ihre Freunde nicht manchmal so, als sei ihnen diese Inselliebe ein wenig peinlich, als schämten sie sich dafür, dass sie wie alle Welt nach Mallorca fliegen? Nun, lassen Sie sich überraschen, lassen Sie die Vorurteile zu Hause und gehen Sie auf Entdeckungstour. Vielleicht ergeht es Ihnen so, wie fast allen Mallorca-Urlaubern: Wenn Sie erst einmal da waren, kommen Sie immer wieder.

Küste der Künstler. Rund um Deià ist die Nordküste besonders malerisch.

Beste Aussicht. Blick auf die Insel Sa Dragonera bei Sant Elm.

Alles gleichzeitig

Die meisten der rund zehn Millionen Besucher, die jedes Jahr auf der Insel landen, kommen im Sommer und verbringen die Zeit an einem der über 200 Strände. Zugegeben, manchmal ist der Rummel schon fast unheimlich. Doch kaum ist man am Flughafen Sant Joan gelandet, oder hat die Fähre von Barcelona angelegt, kann man sich dem Zauber nicht entziehen. All die Klischees und Vorbehalte – sollte es sie denn geben – lösen sich in Nichts auf. Schon bei der ersten Inselerkundung wird man feststellen: Mallorca ist eine Insel mit vielen Gesichtern – und eine der kurzen Distanzen. Die Welt der Reichen und des Luxus liegt nur wenige Kilometer neben der des Massentourismus, die an die Ferienhaussiedlung wohlhabender Rentner stößt, die wiederum nur wenige Kilometer fahren müssen, um in einer rustikalen Dorfkneipe mit gebrochenem Spanisch oder sogar in katalanischem Dialekt, dem Mallorquin, den Kontakt zu den Einheimischen zu suchen. Auf einer Fläche von rund 100 mal 80 Kilometern lassen sich die unterschiedlichsten Urlaubsträume ausleben – und unterschiedlichste Welten besuchen. Wo findet man eine derart große Auswahl an außergewöhnlichen Landhotels, Luxushotels und Golfplätzen? Wo am Mittelmeer stoßen Meer und Gebirge so malerisch aufeinander wie an der Costa Nord? Wo gibt es auf engstem Raum so viele gute Weingüter und gastronomische Vielfalt, wo können trinkfeste Kegelclubs ebenso glücklich werden wie Ruhe suchende Wanderer?

Strandvergnügen. Noch immer die beliebteste Art, den Sommer auf Mallorca zu verbringen.

Mallorca kann so ziemlich alles. Das heißt natürlich nicht, dass alles nur eitel Sonnenschein ist. Der hohe Ausländeranteil schafft Spannungen. Der Wunsch nach einem Häuschen im Süden treibt die Immobilienpreise in Höhen, die sich ein normal verdienender Mallorquiner kaum leisten kann. Der dichte Verkehr, die dichte Besiedlung und das fragile Wechselspiel aus Ökonomie und Natur – all das sind Begleiterscheinungen des Erfolgs. Der Lebensstandard ist hoch, ebenso wie die Anforderungen an ein zivilisiertes Miteinander. Aber, die Insel entwickelt sich schnell. Sie erfindet sich immer wieder neu. Und das Schöne daran ist, daneben bleibt das Alte erhalten, als ruhender Pol und Referenz, als lebendige Tradition.

Sommer, Sonne und Strand

Die Baleareninsel hat viele schöne Strände, an denen es sich sogar im Herbst noch angenehm baden lässt. An den weiten Buchten von Palma und Alcúdia wuchsen ab den 1960er-Jahren die Tourismuszentren mit ihrer typischen und fast städtischen Architektur. Die Platja de Palma, Badia de Alcúdia, Magaluf, Palma Nova, Paguera, Cala Millor, Cala Ratjada und die Cales de Mallorca sind die Epizentren des Massen- und Pauschaltourismus. Wer sich für einen dieser Orte entscheidet, möchte eine komfortable Unterkunft mit Pool, mindestens Halbpension, einen nahe gelegenen Strand und auch am Abend etwas unternehmen. Beach und Party bieten die Platja de Palma mit ihrem berühmten »Ballermann« sowie die britisch geprägten Pendants Magaluf und Cala Millor im Nordosten.

Ländlich und grün

Jahrelang haben die Medien das Bild von Mallorca als Partyhochburg gepuscht. Am sogenannten »Ballermann«, so war der Eindruck, wurde all das ausgelebt, was zu Hause tabu ist. Zumindest, wenn nicht gerade Karneval oder eine andere Ausnahmesituation zelebriert wird. Die Partymeile an der Platja de Palma gibt es noch. Und gefeiert wird wie eh und je. Aber gemessen an Gesamt-Mallorca ist das Partyareal nicht mehr als ein Randphänomen, und so wird es hier auch behandelt.

In der Ebene bei Marratxi stehen die meisten Windmühlen.

Parallel zur Ballermann-Schelte wurde ab den 1990er-Jahren das »andere Mallorca« gepriesen. Statt Strand, Party und Beton wurden Landschaft, Landleben und Häuser aus Naturstein entdeckt. Das ist alles längst bekannt, und längst ist auch das Inselinnere touristisch voll erschlossen. Die herrlichen Landschaften sind ideal für Radtouren, für Wanderungen im Gebirge, für entspannte Tage in einem rustikalen Agroturismo, einem kleinen Landhotel oder auf einer Finca. Das Angebot an Unterkünften ist enorm. Darunter befinden sich die womöglich schönsten und geschmackvollsten Häuser, die meist ebenso gute Restaurants besitzen. Auch wenn man von einem authentischen oder ursprünglichen Landleben nicht mehr sprechen mag, gibt es doch so etwas wie ein traditionelles Leben. Dazu gehören die Wochenmärkte, die Dorfkneipen und Landgasthöfe, die kirchlichen Feste und die Freundlichkeit der Bewohner – vor allem, wenn man außerhalb der Hauptsaison unterwegs ist.

Aktiv unterwegs

Entdeckungen in Naturparks, Wanderrouten, Trekkingrouten, Radsport, Vogelbeobachtung, Kajaktouren, prähistorische Fundstätten, Besichtigungen von historischen Fincas oder Weingütern – auf dem Land kann man viel erleben. Mit seiner abwechslungsreichen Landschaft hat sich Mallorca auch als Ziel für Wanderurlauber einen Namen gemacht. Hauptwandergebiet ist die Serra Tramuntana, die bis auf 1445 Meter ansteigt. Die spektakulärste Route, der Fernwanderweg GR 221, führt über 150 Kilometer an den höchsten Gipfeln der Tramuntana entlang. Schon seit vielen Jahren wird die Insel auch von Radsportlern besucht. Radprofis aus ganz Europa nutzen die guten Strecken und die Infrastruktur jedes Jahr zum Training. Das Frühjahr ist Radsportsaison auf der Insel. Der dritte Schwerpunkt liegt auf dem Golfangebot. Bei milden Temperaturen und angenehmer Meeresluft lässt es sich gut golfen. Entscheidend für den ausgezeichneten Ruf ist die Qualität der Plätze, die gute Erreichbarkeit und das Angebot von rund 40 Luxus- und Golfhotels.

Da es sich bei Mallorca um eine Insel handelt, die von einem oft türkisfarbenen Meer umgeben ist, darf man den Wassersport natürlich nicht vergessen. Von Mai bis Oktober bietet das Wetter meist ideale Bedingungen. Bootsurlauber haben es gut. Sie können in den schönen und abgelegenen Buchten ankern und sehen beeindruckende Felslandschaften etwa am Kap Formentor, an der Steilküste von Cap Fabioler. Rund 500 Charterboote stehen auf der Insel zur Verfügung.

Wann nach Mallorca?

Die Insel präsentiert sich gern als Ganzjahresziel, doch die Wirklichkeit sieht etwas anders aus. Ohne Zweifel kann man im Winter schöne Tage auf Mallorca verbringen. Allerdings können die, wie schon George Sand und Frédéric Chopin erleben mussten, regenreich und kühl sein. Schnee ist in der Tramuntana keine Seltenheit. Besonders im Januar wird es auch schwierig, eine Unterkunft zu finden, zumindest auf dem Land. In den Touristenzentren ist bis zur Osterwoche nichts los. Wer im Winter kommt, muss also seinen Standort gut wählen. Nichts falsch machen kann man dann mit einem Hotel in Palma. Der Höhepunkt der ruhigen Wintersaison ist die Mandelblüte, die spätestens Anfang Februar beginnt. In dieser Zeit trainieren internationale Radsportteams auf der Insel, während Maler und Fotografen die schönsten Ansichten des Weiß-Rosa-Blütenmeeres suchen. Spätestens ab der Osterwoche haben wieder alle Hotels, Fincas und Hostals geöffnet. Man findet eine blühende, grüne Insel vor, die sich an sonnigen Tagen von ihrer schönsten Seite zeigt. Mit angenehmen Badetemperaturen kann man erst ab Mai, Juni rechnen. In den Monaten März und April ziehen bisweilen heftige Stürme über die Insel. Im Sommer wird es eng und voll. Vor allem im August, der in den Mittelmeerländern der klassische Urlaubsmonat ist, platzt die Insel aus allen Nähten.

Golfen in Traumlage – die Anlage von Alcanada bei Alcúdia

Bei den mitunter sehr heißen Temperaturen drängt es Urlauber und Inselbewohner an die Strände, wo es entsprechend eng wird. Entspannt und fern vom Gedränge ist es selbst im Sommer in einem Finca-Hotel oder einem Agroturismo-Landhotel.

Wer nicht auf die Sommerferien angewiesen ist und trotzdem Sonne und sommerliche Temperaturen sucht, sollte sich vielleicht für den September entscheiden. Das Meer ist noch warm und Baden kein Problem. Zum Wandern und Inselerkunden ist diese Zeit ideal. Das gilt auch noch für den Oktober, in dem es aber zu heftigen Regenfällen kommen kann. Besonders stimmungsvoll ist eine Reise zur Weihnachtszeit. Wer hat die schönste Weihnachtskrippe? Das fragen sich die Mallorquiner Jahr für Jahr, gehen von Kirche zu Kirche, von Kloster zu Kloster und Geschäft zu Geschäft und begutachten, was die Meister der Miniaturkunst geleistet haben.

Feinkost-Klassiker – Colmado Santo Domingo in Palma

Die Zyklopmauer mit Tor von Ses Païsses bei Artà

Kunst und Kultur

Sie sind zum ersten Mal auf Mallorca? Was überrascht Sie am meisten, die abwechslungsreichen Landschaften, die hübschen Dörfer im Inselinnern oder das kulturelle Erbe? Ja, Mallorca ist voll von Kunst und Kultur. Zeugnisse aus prähistorischer Zeit, großartige Bauten der Gotik, herrschaftliche Landgüter des Mittelalters und der Neuzeit prägen das Bild der Insel. Die frühesten Kulturleistungen gehen auf das 2. Jahrtausend v. Chr. zurück. Woher die ersten Siedler kamen, weiß man nicht genau, vielleicht von der Iberischen Halbinsel oder von Nordafrika. Jedenfalls brachten sie eine eigenständige Kultur hervor, die Talayot-Kultur. Ab etwa 1400 v. Chr. errichten die Urmallorquiner runde, manchmal auch eckige Steintürme in Megalithbauweise. Zyklopenmauern wie in Ses Païsses bei Artà schützten die Siedlungen vor feindlichen Angreifern. Die mehrstöckigen Rundbauten dienten als Schutz, Sakralraum oder Grabanlage. Aus Bronze wurden Waffen wie Beile oder Schmuck gefertigt. Mit der Besetzung der Insel durch die Römer im Jahr 123 v. Chr. endet die Talayot-Zeit. Die Römer errichteten die Städte Palma und Pollentia, brachten eine neue Sprache und ab dem 1. Jahrhundert auch nach und nach das Christentum mit. Vielleicht schauen Sie sich in Alcúdia die Reste der ehemaligen römischen Stadt Pollentia an. Dort findet man auch die beste Adresse für Funde aus der Antike: das Museu Monogràfic de Pollentia. Aus römisch-frühchristlicher Zeit sind die Reste der Kirche von Son Peretó in Manacor bemerkenswert. Nach dem Niedergang des Römischen Reiches im 5. Jahrhundert ergreifen die Vandalen die Herrschaft, ehe sich im ersten Drittel des 6. Jahrhunderts das Byzantinische Reich unter Kaiser Justinian die Inselgruppe einverleibte. Was blieb erhalten? Die dürftigen Relikte einer Kapelle bei Porto Cristo und der Kapelle Son Fiol in Santa Maria del Camí. Wer über Mallorca herrschte, als im Jahr 902 die Araber vom spanischen Festland übersetzten, ist nicht ganz klar. Von 902 bis 1229 waren die damals als »östliche Inseln von al-Andalus« bezeichneten Balearen ein Teil der islamischen Welt und machten eine ähnliche Entwicklung durch wie der Staat Córdoba. Zuerst gehörte die Inselgruppe zum Kalifat von Córdoba (902 bis 1015), dann folgte die Eingliederung in das Taifa-Reich von Denia (1015 bis 1076) unter den Emiren Muyahid und Ali. Als dieses Teilreich den Taifa von Zaragoza zugeschlagen wurde, erhielten die Balearen den Status eines unabhängigen Teilreichs unter der Führung der Emire al-Murtadà und Mubashir.

Runde Sache – Castell de Bellver in Palma

1115 kamen sie unter die Herrschaft der Almoraviden. Schließlich eroberten 1203 die Almohaden die Insel. Aus der 300-jährigen Herrschaft der Araber über Mallorca blieb, was das bauliche Erbe betrifft, wenig erhalten. Die Mauren – wie die arabisch-nordafrikanischen Eroberer in Spanien genannt werden – bauten die Festungen von Capdepera, Alaró, Santueri und das Castell del Rei an der Nordküste aus. In Palma zeugen ein Torbogen in der Stadtmauer und die arabischen Bäder von der vergangenen Epoche. Nachhaltiger blieb der Einfluss in der Landwirtschaft, in der Terrassierung der Hänge bei Estellencs und Banyalbufar und ihrer Bewässerung sowie bei der Einbürgerung neuer Kulturpflanzen. Mallorca wurde erst 1229 von den Christen zurückerobert, zu einer Zeit, als die Gotik bereits der vorherrschende Baustil war. Zunächst gehörte die Insel der Krone von Aragón. Nach dem Tod des Eroberers Jaume I. erklärte sein Nachfolger Jaume II. das mallorquinische Königreich gemeinsam mit den nordkatalanischen Grafschaften und der Stadt Montpellier zu einem unabhängigen Königreich, das sich bis 1349 halten konnte. Danach fiel es wieder der katalanisch-aragonesischen Krone zu. Durch den florierenden Seehandel im 13. und 14. Jahrhundert waren die finanziellen Mittel für große Bauvorhaben wie die Kathedrale La Seu, das Castell de Bellver und die Handelsbörse Sa Lotja vorhanden. Diese Bauwerke sind die Höhepunkte sakraler, profaner und militärischer Architektur der Gotik auf den Balearen. Auch das Kloster Sant Francesç in der Altstadt von Palma gehört zu den kulturellen Highlights dieser Zeit. Das Mittelalter prägten Kriege und Unruhen wie die Judenpogrome von 1391 und 1435, die Germanies-Aufstände und der Handwerkeraufstand von 1521–1523. Wichtigster Künstler dieser Epoche ist Guillem Sagrera, der Architekt von Sa Lotja. Seine Fertigkeiten als Bildhauer kann man an der Portada del Mirador der Kathedrale bewundern.

Modernisme – spanischer Jugendstil in Palma

Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich vor allem in Barcelona der Modernisme, der mit der neoklassizistischen Ästhetik seiner Zeit brach. Natürliche Formen kommen in dieser Spielart des Jugendstils, die sowohl in der Architektur als auch in der Kunst vorkommt, nicht nur als Dekor, sondern auch als konstituierende Elemente zum Einsatz. Dem strenggläubigen Antoní Gaudí (1852–1926), dem wichtigsten Vertreter dieser Kunst, wurde die Neugestaltung des Chors in der Kathedrale von Palma anvertraut. Auch bei der Neugestaltung der Klosterkirche von Lluc im frühen 20. Jahrhundert wirkte er als Berater. Die sehenswertesten Gebäude dieser Epoche sind das Jugendstilmuseum Can Prunera in Sóller und das 1903 fertiggestellte Gran Hotel in Palma.

Um die Jahrhundertwende und bis zum Ausbruch des Spanischen Bürgerkriegs begeistern sich auch zahlreiche Maler für die Landschaften der Serra de Tramuntana. In Pollença scharen sich um den aus Barcelona stammenden Maler Hermen Anglada Camarasa (1871-1959) einige Künstler. Von 1956 bis zu seinem Tod im Jahr 1983 lebt und arbeitet Joan Miró in Palma. Sein ehemaliges Atelier und eine umfangreiche Sammlung sind in Cala Pi bei Palma zu sehen. Auch einer der derzeit erfolgreichsten spanischen Künstler ist Mallorquiner: Miquel Barceló (geb. 1957). Eindrucksvoll ist seine Ausgestaltung der Capella del Santíssim in der Kathedrale von Palma (2007).

Geografie

Mallorca ist die größte Insel der Balearen. Der Name »Balearen« leitet sich vom griechischen Wort für werfen oder schleudern ab. Die Bewohner der Inselgruppe sollen bekannt gewesen sein wegen ihrer Treffsicherheit beim Steinschleudern. Neben Mallorca gehören zu den Balearen die kleinere, nördlich gelegene Insel Menorca sowie die Pityusengruppe mit Ibiza und Formentera. Neben den vier Hauptinseln zählen außerdem noch rund 150 kleinere Inseln wie etwa der südlich gelegene Cabrera-Archipel dazu. Die Inseln entstanden durch Auffaltungen vor mehr als 180 Millionen Jahren und waren ursprünglich mit dem spanischen Festland verbunden.

Die bis zu 1445 Meter hohe Serra Tramuntana an der Nordwestküste verleiht Mallorca seinen besonderen Charakter und ist prägend für das Klima. Fast spiegelbildlich verlaufen entlang der Südostküste die Serres de Llevant, die allerdings nur 561 Meter Höhe erreichen. Dazwischen spannt sich eine fruchtbare Ebene. Diese sowie die beiden Gebirgszüge sind die drei großen Hauptlandschaften Mallorcas. Eine detaillierte Unterteilung unterscheidet sechs unterschiedliche Landschaftszonen: die comarques.

Die grandiose Bergwelt in der Nähe des Puig Roig

Serra de Tramuntana

Das Gebirge zieht sich entlang der Nordwestküste. Im Südwesten beginnt der Höhenzug mit der Insel Sa Dragonera vor Sant Elm und reicht im Norden bis zur Halbinsel Formentor. Die Serra ist zwischen einem und 15 Kilometer breit und hat eine Länge von etwa 90 Kilometern. Nördlich von Sóller erhebt sich der höchste Gipfel, der Puig Major, mit 1445 Metern. Weitere neun Gipfel erreichen eine Höhe von mehr als 1000 Metern. Die Landschaft ist vielfältig, fruchtbare Täler und Schluchten unterbrechen die Berglinien. Bei Port de Sóller gibt es den einzigen natürlichen Hafen der Küste. In dieser Region stehen nur kleine, manchmal steinige Buchten zum Baden zur Verfügung. Ausnahmen sind Port de Sóller und Cala Sant Vincenç mit etwas breiteren Sandstränden. In der Serra regnet es mehr als in den übrigen Teilen der Insel, und die Temperaturen fallen je nach Höhenlage deutlich kühler aus. Im Winter kann sogar Schnee fallen. Seit 2011 gehört die Serra zum UNESCO-Welterbe.

Seit Jahrhunderten gepflegt – die Terrassengärten von Banyalbufar und Estellencs

Es Raiguer

Die Region Es Raiguer, eine Übergangszone zwischen Gebirge und Ebene, erstreckt sich südöstlich, parallel zur Tramuntana. Sie reicht vom Umland Palmas über Marratxi, Santa Maria del Camí, Alaró bis Alcúdia und ist insgesamt vergleichsweise wasserreich.

Pla de Mallorca

Die zentrale Ebene der Insel wird immer mal wieder von einzelnen Erhebungen wie dem Tafelberg Puig de Randa unterbrochen. Die Ebene wird intensiv für alle Arten von Landwirtschaft genutzt. Wein und Ackerbau, Obst, Mandeln, Oliven und Gemüse werden durch die Berge der Tramuntana vor kalten Winden geschützt. Im Sommer kann es sehr heiß werden, während die Winter mild und frostfrei sind. Am nördlichen Ende der Ebene bei Can Picafort hat sich ein Feuchtgebiet gebildet, das als Naturpark geschützt wurde: Die artenreiche Albufera ist eine wichtige Station für Zugvögel. Ganz in der Nähe ist die weite Bucht Badia de Alcúdia mit ihren kilometerlangen Sandstränden eines der Hauptzentren des Tourismus.

Llevant

Llevant heißt auf Deutsch »Osten« und lässt schon erahnen, wo diese Region liegt. Die Ostküste beginnt mit der Halbinsel Llevant bei Artà und dem Naturpark Serres de Llevant und zieht sich mit dem gleichnamigen Gebirgszug nach Südwesten. Der höchste Berg der Serres ist der Puig de Morei mit 561 Metern. Neben Artà im Norden gehören zu dieser Region die Gemeinden Capdepera, Manacor, Son Servera und Sant Llorenç des Cardassar. Besser bekannt sind die Touristenzentren, die an den Buchten der Küste entstanden sind: Cala Ratjada, Cala Millor, Cales de Mallorca und Porto Cristo.

Das poröse Karstgestein der Ostküste durchziehen etliche Tropfsteinhöhlen. Die Coves d’Artà bei Canyamel sowie die Coves del Drac und Coves dels Harms bei Porto Cristo können besichtigt werden. Neben den touristischen Zentren gibt es einige unbebaute Buchten mit herrlichen Stränden. Klimatisch zeichnet sich die Region durch kurze, warme und feuchte Winter aus. Der Sommer ist trocken und zum Teil sehr heiß. In Küstennähe kann man es dank der Meerwinde auch im Sommer gut aushalten.

Migjorn

Die südöstliche Spitze Mallorcas nennt sich wie der Wind, der aus dieser Richtung bläst. Der Migjorn schließt an die Ebene Es Pla und die Llevante an. Bis auf die Ausläufer der Serres de Llevant, die mit dem Klosterberg Sant Salvador eine Höhe von 509 Metern erreicht, ist die Region flach. Rund um Campos, dem Zentrum der Region, werden auf den Feldern Johannisbrot und Oliven, Mandeln und Kapern angebaut. Seit Jahrhunderten wird bei Ses Salines Salz aus dem Meer gewonnen. Die flachen Rückhaltebecken, in denen das Meerwasser verdunstet, liegen hinter einem Dünengürtel und dem Sandstrand Es Trenc. Vom nahe gelegenen Touristenzentrum Colonia Sant Jordi kann man zum Nationalpark der Cabrera-Inseln übersetzen. Vom Cap de Ses Salines, dem südlichsten Punkt der Insel, hat man einen guten Blick auf den Archipel. Der Migjorn zieht sich im Westen bis S’Arenal, wo er zwischen dem Cap Blanc und der Feriensiedlung Cala Blava als steile Felsküste ans Meer grenzt.

Eine von vielen – die Tropfsteinhöhle von Artà

Palma de Mallorca

Die Hauptstadt Palma de Mallorca umschließt die weite Bucht von Palma und gilt als eigene Region. Als Verwaltungssitz reicht sie im Südwesten von Cala Millor bis nach S’Arenal am östlichen Ende der langen Platja de Palma und dem gleichnamigen Tourismuszentrum, das durch den sogenannten »Ballermann« berühmt geworden ist.

Blühende Aussichten für Frühlingsurlauber

Palma ist das politische und wirtschaftliche Zentrum der Autonomen Gemeinschaft der Balearen und geht geschichtlich auf eine römische Stadtgründung zurück. An der Platja de Palma, auf der Höhe von Can Pastilla, liegt der einzige internationale Flughafen der Insel.

Pflanzen

Die Pflanzenwelt der Baleareninsel ist durchweg mediterran. Wie auch in anderen Gebieten des Mittelmeers, wurden in den vergangenen Jahrhunderten die Wälder abgeholzt oder brannten nieder. An ihrer Stelle hat sich die Macchie breitgemacht mit ihrer typischen Mischung aus Mastixsträuchern, wilden Oliven, Kermeseichen, Zwergfächerpalmen, Zistrosen, Rosmarin, Lavendel und Thymian. Eine Sonderform der Macchie ist die Garrigue, die Strauchheidelandschaft, die durch Beweidung entsteht. Wo sich Wälder erhalten haben, wachsen Steineichen und Aleppo-Kiefern. Letztere befinden sich vermehrt auf der Halbinsel Formentor und im südlichen Teil der Tramuntana. In den unbebauten Küsten- und Dünengebieten wachsen Strandhafer, Stranddistel, Wacholder, Dornginster, Strandflieder, Meeresfenchel und andere Arten. Im Feuchtgebiet Albufera bei Can Picafort gibt es vor allem Schilfpflanzen, Binsen, Orchideen, Pappeln, Weißdorn und weitere Arten. Weite Landstriche werden geprägt durch den Anbau von Wein, Mandel-, Johannisbrot- und Olivenbäumen. Orangen und Zitronen wachsen seit Jahrhunderten im Tal von Sóller.

Begegnung im Gebirge. Noch etwa 1000 wilde Ziegen leben auf Mallorca, vor allem in der Serra de Tramuntana und auf der Halbinsel Alcúdia.

Tiere

Die Insellage und die Besiedlung vor Jahrtausenden sind mitverantwortlich, dass es keine wild lebenden großen Säugetiere gibt. 1909 wurden die Knochenreste einer heimischen Bergziegenart gefunden. Die Höhlenziege (Myotragus balearicus) gehört zur Gattung der Antilopen und wurde als Haustier gehalten. Der letzte Vertreter dieser Art lebte um 2000 v. Chr. Kaum ein Besucher wird die scheue Ginsterkatze zu Gesicht bekommen. Sie lebt in der Serra de Tramuntana in Steineichen- oder Kiefernwäldern und ist nachtaktiv. Hasen, Kaninchen, Igel sind ebenso anzutreffen wie Schildkröten sowie, besonders zahlreich, Eidechsen. Eine eigene Art hat sich auf der Insel Sa Dragonera entwickelt.

Freunde von Fledermäusen können auf ein knappes Dutzend unterschiedlicher Arten treffen. Geckos sieht man häufiger, ebenso die harmlose Hufeisennatter.

Giftig ist dagegen der Biss der seltenen Kapuzinernatter. Mallorcas vielfältige Vogelwelt umfasst rund 300 Arten, wobei etwa zwei Drittel von ihnen auf Durchreise sind und auf dem Weg nach oder von Afrika in der Albufera oder im Feuchtgebiet bei Ses Salines eine Rast einlegen. Die riesigen Mönchsgeier waren fast ausgestorben. Dank eines Tierschutzprojektes bei Campanet sind sie auf der Baleareninsel wieder heimisch. Im Meer um Mallorca leben Pott- und Finnwale, Delfine und Tümmler, Tintenfische, Muränen, Barsche und die kulinarisch sehr geschätzten roten Garnelen neben vielen anderen Arten.

Umwelt- und Naturschutz

Angesichts der hohen Bevölkerungsdichte und der jährlich rund 10 Millionen Urlauber fällt die Bilanz zwischen Naturschutz und den wirtschaftlichen Interessen recht positiv aus. Eines der größten Probleme Mallorcas ist der Gebietsschutz.

Ohne den Kampf von Umweltverbänden sähe die Insel wahrscheinlich überall so aus wie in Santa Ponsa oder Cala Millor oder wie an den Hängen von Port d’Andratx. Selbst die Dracheninsel vor Sant Elm wäre mit Ferienhäusern bestückt worden, hätten nicht Umweltschützer vehement protestiert. Wichtigster Akteur, wenn es um das Bewahren der Landschaft, Artenvielfalt und Natürlichkeit Mallorcas geht, ist die Grup Ornitològic Balear i de Defensa de la Naturalesa. Der balearische Verein für Vogelkunde und Naturschutz wurde 1973 gegründet und hat in seiner Geschichte schon etliche Erfolge aufzuweisen. Ihm ist der Erhalt der Naturräume der Insel Sa Dragonera, der Platja des Trenc, der Cala Mondragó, des kleinen Feuchtgebietes s’Albufereta und des Cabrera-Archipels zu verdanken.

Umweltbewusstes Verhalten, das Ressourcen schont, sollte auch für Urlauber selbstverständlich sein. Derzeit werden nur etwa 20 Prozent des Mülls in Containern gesammelt und wiederverwertet. Der Hausmüll wandert in die Müllverbrennungsanlage Son Reus bei Palma, die vor Jahren erweitert wurde. Um sie auszulasten wird auch Müll aus anderen Ländern importiert und verbrannt. Viel hat sich in den letzten Jahrzehnten beim Abwasser getan. Kläranlagen kommen verstärkt zum Einsatz und bereiten Abwasser auf, etwa, um damit Golfplätze zu bewässern. Verbesserungsbedarf gibt es noch beim Wasserverbrauch.

Auf Esel und Maultiere trifft man nur noch selten auf Mallorca.

Steckbrief Mallorca

Lage: Mallorca liegt ca. 180 km östlich vom spanischen Festland, auf der Höhe von Valencia. Es ist die größte Insel der Balearen, zu denen auch die Inselgruppe der Pityusen mit Ibiza und Formentera zählt.

Fläche: 3620 qkm (einschließlich der vorgelagerten Inseln)

Küste: 554 km

Hauptstadt: Palma de Mallorca

Flagge:

Amtssprache: Katalanisch und Spanisch (Castellano). Auf der Insel wird neben Spanisch der katalanische Dialekt Mallorquí gesprochen.

Einwohner: 861 000 Menschen leben auf Mallorca. Die größten Städte sind Palma de Mallorca (403 000 Einw.), Manacor (40 000 Einw.) und Inca (31 000 Einw.).

Währung: Euro

Zeitzone: MEZ und MESZ von Frühsommer bis Herbst.

Geografie: Grob lässt sich Mallorca in drei Zonen unterteilen. Im Nordwesten erhebt sich die Serra Tramuntana parallel zum Meer. Der Gebirgszug ist etwa 80 km lang und erreicht mit dem Puig Major eine Höhe von 1445 m. Parallel dazu verläuft an der Ostküste die Serres de Llevant mit max. 561 m Höhe. Dazwischen spannt sich eine fruchtbare Ebene.

Staat und Verwaltung: Mallorca, Menorca, Ibiza und Formentera gehören zum Autonomiegebiet der Balearischen Inseln. Das Autonomiestatut trat 1983 in Kraft und ist mit dem eines deutschen Bundeslandes vergleichbar. Die Hauptstadt ist Palma de Mallorca, wo auch die Regierung, das Govern de les Illes Baleares, ihren Sitz hat. Sie wird alle vier Jahre gewählt. Das Parlament wählt den Regierungschef. Wie auch Menorca und Ibiza, wird Mallorca von einem Inselrat (Consell Insular) verwaltet. Die Insel ist in 53 Gemeinden mit jeweiliger Verwaltung (municipis) gegliedert. Mit Unterstützung der linksorientierten Gruppierungen Podemos und Colalición Més regiert Francina Armengol von der Sozialistischen Partei PSOE als Ministerpräsident die Balearen.

Wirtschaft und Tourismus: 80 Prozent der Wirtschaftsleistung der Insel stammen aus Dienstleistung und Tourismus.

Der Rest entfällt auf Bauwirtschaft (9 %), Handwerk, Industrie, Energie (9 %) sowie Landwirtschaft und Fischfang (1 %).

Religion: ca. 95 Prozent der spanischen Bevölkerung gehören der röm.-kath. Kirche an.

Bevölkerung: Von den registrierten 861 000 Einwohnern lebt die Hälfte in der Hauptstadt Palma. Die Bevölkerungsdichte von 243,7 Einwohnern pro qkm liegt deutlich über dem spanischen Durchschnitt von 92 pro qkm.

Der Anteil registrierter Ausländer liegt bei ca. 20 Prozent.

Geschichte im Überblick

6000–4000 v. Chr. Erste Siedlungsspuren. Womöglich kamen die ersten Inselbewohner von der Iberischen Halbinsel oder Nordafrika. Funde in Höhlen bei Esporles, Sóller und Valldemossa.

1300 v. Chr. Beginn der Talayot-Kultur. Durch die Seefahrt vergößert sich die Bevölkerung. Einführung der Technik der Zyklopmauern. Mehrere Hundert Steinbauten (talaiots) werden errichtet, z.B. Ses Païsses und Capocorb Vell.

ab ca. 700 v. Chr. Die Phönizier treiben Handel bis ins westliche Mittelmeer und errichten Handelsstandorte. Bei Colònia de Sant Jordi betreiben sie eine Saline. Der Hauptstadtort ist aber auf Ibíza. Mallorquinische Steinschleuderer (lat. balearii) kämpfen als Söldner, z. B. bei den Karthagern.

123 v. Chr. Nach den Punischen Kriegen erobern die Römer die Balearen. Palma, Alcúdia und andere Orte werden von den Römern besiedelt. Ab dem 2. Jahrhundert beginnt die allmähliche Christianisierung der Bevölkerung.

426–534 Vandalen besetzen Mallorca, nachdem sie bereits die Iberische Halbinsel geplündert hatten.

534–902 Der byzantinische Feldherr Belisar erobert Mallorca. Die Insel wird Teil des oströmischen Imperiums. Byzanz verliert zunehmend an Macht und Einfluss. Die Baleareninsel wird gegen Ende der Herrschaft von selbsternannten Statthaltern beherrscht.

711 Tariq ibn-Nasyr landet bei Tarifa auf dem spanischen Festland. Beginn der Eroberung der Iberischen Halbinsel und der sich über sieben Jahrhunderte hinziehenden Reconquista.

756 Abd ar-Rahman I. gründet das Emirat von Córdoba.

902 Muslimische Truppen aus Córdoba erobern Mallorca. Palma (Medina Mayurca) wird als Hauptstadt ausgebaut. Beginn der maurischen Herrschaft. Das von den Römern angelegte Bewässerungssystem wird verbessert und erweitert sowie Terrassen angelegt. Wechselnde Herrscherhäuser.

1229 Der junge Jaume I., König von Aragón und Graf von Barcelona, erobert Mallorca. Die Insel wird wieder christlich und festigt den Seehandel der Krone Aragóns.

1276–1349 Mallorca wird selbstständig und ein von Aragón unabhängiges Königreich.

1349 In der Schlacht von Llucmayor fällt Mallorca an den König von Aragón zurück. Ende des unabhängigen Königreichs Mallorca.

1492 Die Katholischen Könige Ferdinand und Isabella nehmen Granada ein, die letzte Bastion eines muslimischen Herrschers. Ende der sogenannten Rückeroberung.

1516 Der spätere Karl V. tritt als Carlos I. die spanische Thronfolge an. Vom Handel mit Lateinamerika bleiben die Balearen bis ins 19. Jahrhundert ausgeschlossen.

15.–18. Jh. Nach Übergriffen von Piraten wird ein Netz von Verteidigungstürmen errichtet. Inquisition und Vertreibung der jüdischen Bevölkerung, Ende des 18. Jahrhunderts erlebt die Insel einen moderaten wirtschaftlichen Aufschwung.

19. Jh. Politische Instabilität. Proklamation Amadeos zum König (1871), Zweite Republik (1873). Wiedereinsetzung der Bourbonen mit Alfons XII. (1874).

1936 Nach einem Staatsstreich durch General Francisco Franco besetzen aufständische Militärs das spanische Festland und seine Inseln. Es kommt zum Bürgerkrieg, aus dem die Putschisten 1939 als Sieger hervorgehen. Von Mallorca aus wurden Luftangriffe auf das republikanische Barcelona geflogen.

ab 1960 Mallorca wird als Urlaubsziel vom spanischen Staat gezielt gefördert und ausgebaut.

1978 Nach dem Tod Francos 1975 leitet König Juan Carlos I. den Übergang zur Demokratie ein (Transición). Die Balearen erhalten 1983 den Status einer Autonomen Gemeinschaft, der u.a. den bis dahin zensierten Gebrauch der mallorquinischen bzw. katalanischen Sprache erlaubt.

1993 Ein Drittel der Küstenregion wird unter Naturschutz gestellt. Der bis dahin ungebremste Bauboom soll gebremst und besser reguliert werden.

2006 Besucherrekord: 9,8 Mio. Touristen kommen nach Mallorca. Neue Autobahnen werden gebaut.

2007 Spanien und Mallorca werden von der Weltwirtschaftskrise und einer nationalen Finanzkrise erschüttert.

2009 Auch auf Mallorca steigt die Zahl der Arbeitslosen. Spanienweit sind knapp 24 Prozent ohne Arbeit.

2009 Bombenattentate. Die baskische Terrorgruppe ETA zündet im Juli/August insgesamt vier Bomben in Palma. Zwei Polizisten finden den Tod.

2011 Der Hafen von Palma wird zu einem wichtigen Drehkreuz für die Kreuzfahrttouristik. Sein vorläufiger Rekord: 537 Kreuzfahrtschiffe legen in 2011 an.

2011 Die Serra de Tramuntana wird von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.

2016 Der 2014 eingeführte Regelkatalog, der die Exzesse an der Platja de Palma zum Teil mit hohen Geldbußen belegt hat, wurde aufgrund einer Klage wieder ausgesetzt.

2018 Steigende Urlauberzahlen bedeuten auch immer mehr Mietwagen: Die Zufahrten zum Kap Formentor, die Straße Sa Calobra und andere Touristenmagneten sollen beschränkt werden.

PALMA – DIE STADT

1Centre històric – Altstadt

2Kathedrale La Seu

3Palau Reial de l’Almudaina

4Museum Es Baluard

5Santa Catalina

6Museum und Atelier Joan Miró

7Castell Bellver

8Platja de Palma

Hauptsehenswürdigkeit ist die gotische Kathedrale La Seu im Süden der Altstadt unweit der Küste.

1 Centre històric – Altstadt

Schönes Palma

Die lebendige Hauptstadt, die von den Mallorquinern einfach »Ciutat« (»Stadt«) genannt wird, ist eine eigene Reise wert: Unter Palmen flaniert man am Hafen entlang, schaut sich in Museen spanische und internationale Kunst an, erkundet verwinkelte Gassen und findet auch zum Einkaufen beste Bedingungen vor.

Rund 400 000 Menschen leben in der Hauptstadt Palma.

Die Hauptstadt von Mallorca ist zugleich der Parlaments- und Regierungssitz der Balearen sowie die einzige Universitätsstadt der Insel. In der Altstadt liegen die Hauptattraktionen, die Kathedrale, das Kloster Sant Francesç, der Almudaina-Palast, herrschaftliche Adelspaläste sowie die arabischen Bäder. Das alte Hafenviertel Sant Pere ist das Zentrum des Nachtlebens, der Restaurants und Kunstgalerien. Etwas außerhalb des Zentrums liegen das Miró-Museum, das Castell Bellver mit großartigem Blick über die Bucht und das Poble Espanyol.

Auch in der Nacht ein Tempel des Lichts – die Kathedrale La Seu

Geschichte

Als die Römer das heutige Mallorca 123 v. Chr. eroberten, bauten sie zwei größere Städte, Pollentia an der Nordostküste und Palmaria Palmensis im Südwesten. Nach dem Zerfall des Römischen Reiches wurden ab Mitte des 5. Jahrhunderts die Vandalen die neuen Herrscher. Als das Kalifat von Córdoba 903 die Insel eroberte, wird Palma, das die Mauren Medina Mayurca nennen, ausgebaut und befestigt. Es wurden Moscheen errichtet, die Medina und der innere Bezirk, die Almudaina-Festung. Mit dem Einzug der Christen unter Jaume I. blieb Palma Residenzstadt. Nach und nach verschwanden die Zeugnisse der arabischen Kultur, die Almudaina wurde zum Palast ausgebaut. Mallorca entwickelte sich im 13. und 14. Jahrhundert zum Verkehrsknotenpunkt im westlichen Mittelmeer. 1901 fielen die Stadtmauern. In der Altstadt war es zu eng geworden, außerdem wollte man die hygienischen Verhältnisse verbessern. Der Stadtring mit den Straßen Avinguda de Portugal, Alexandre Rossello und Villalonga folgten den ehemaligen Mauern. Heute leben mehr als 400 000 Menschen in der Hauptstadt.

Rund um La Seu

Die meisten Palma-Besucher werden von der Kathedrale La Seu (s. S. 42) und dem Königspalast Palau de l’Almudaina (s. S. 48) mit seinen Türmen und Zinnen angezogen. Am Fuß des Hügels, dem ältesten Siedlungsgebiet der Stadt, liegt ein lauschiger Garten, der S’Hort del Rei. Der »Garten des Königs« erinnert mit seinem langen und schmalen Becken und den Wasserfontänen an die Gartenanlage des Generalife in Granada. Alexander Calders »Nancy«-Plastik bewegt sich leicht im Wind. Auch eine Skulptur von Joan Miró und ein Steinschleuderer von Llorenç Rosselló beleben den Park.

Obwohl sich im Kathedralbezirk Sa Portella die wichtigsten Sehenswürdigkeiten befinden, ist es in den Gassen hinter der Seu still. Selbst das sehenswerte Diözesanmuseum auf der Rückseite der Kathedrale lockt nicht allzu viele Besucher an. Dabei kann man den Besuch des Bischofspalastes (Palau Diocesà) aus dem 13. und 17. Jahrhundert seit seiner Restaurierung noch mehr genießen. Erlesene Kirchenkunst wie gotische Tafelbilder, Skulpturen, liturgische Kostbarkeiten werden dort ebenso gezeigt wie Gemälde, die eine Vorstellung des historischen Palma vermitteln.

Geheimtipp

Jüdisches Palma

Das Judenviertel Es Call entwickelte sich im Mittelalter zu einem bedeutenden Zentrum am Mittelmeer. Dort lebten auch die großen Kartografen Jehuda und Abraham Cresques, der Talmudist Jonah Desmaestre und die Astronomen Isaak Nifoci und Vidal Efrai. Die erste Generation der christlichen Einwanderer schikanierte die Juden, während man am Hof das Wissen und Können jüdischer Berater und Finanzverwalter schätzte. Unter den katholischen Königen Ferdinand und Isabella verschlechterte sich die Situation dramatisch. Eine Ideologie von der Reinheit und Überlegenheit des christlichen Blutes zwang alle Nichtchristen, sich taufen zu lassen oder ohne Hab und Gut das Land zu verlassen. In den folgenden Jahrhunderten lebten die zum Christentum konvertierten xuetóns (katalan. »Jüdlein«) unter dem wachsamen Auge der Inquisition am Rand der Gesellschaft. Seit den 70er-Jahren des letzten Jahrhunderts gibt es wieder eine kleine jüdische Gemeinde (Führungens.S. 45).

Skulpturen im Palau March

Einfach gut!

IN KLEINEN PORTIONEN

Ein opulentes Abendmahl ist schön, hemmt aber den Bewegungsdrang. Vor allem in einer Stadt wie Palma ist es schade, Stunden in einem Restaurant zu verbringen, während draußen durch die vermutlich warme Sommernacht gut gelaunte Menschen ziehen. Es gibt eine Alternative: das tapeo, die typisch spanische Kombination aus Essen und Ausgehen. Die kleinen Häppchen (tapas), die man sich zu einem Glas Wein oder Bier bestellt, wurden zwar vom Festland importiert, aber was spielt das schon für eine Rolle. Wer es probieren möchte, hiereinige empfehlenswerte Stationen: Für den Anfang bietet sich die Bar Bosch (Plaça Joan Carles I) an. Nur wenige Meter entfernt, im Tast, werden mit die besten Tapas der Stadt zubereitet (C/ Unió 2).

La Bodeguilla (C/ Jaume 3) hat das Häppchen-Prinzip auf edle Art weiterentwickelt – was sich auch in den Preisen niederschlägt. Hervorragend ist die Auswahl an Weinen.

Einige Meter weiter in der Taberna El Burladero (C/ Concepció 38) wird es typisch spanisch.

Weinliebhaber sollten einen Stopp im Wineing (C/ Apuntadores 24) einlegen, wo es knapp 50 offene Weine zu verkosten gibt.

La Cueva (C/ Apuntadores 5) hat leckere Fleischspieße im Tapasprogramm. Eine Institution ist La Taberna Del Caracol (C/ San Alonso 2). Die Taverne mit der klassischen Tapas-Auswahl liegt ein gutes Stück hinter der Kathedrale in Richtung der arabischen Bäder.

Vom Mirador mit der schönen Aussicht über die Bucht von Palma gelangt man über die Gassen Palau und Sant Pere in die Portella, wo sich ein Besuch im Museu de Mallorca anbietet. Der große Stadtpalast, in dem das wichtigste Museum der Insel residiert, entstand im 16. Jahrhundert durch die Zusammenlegung mehrerer kleiner Gebäude und gehörte dem Grafen Amayans. Die Fundamente stammen von einem maurischen Vorgängerbau. Die Sammlung beginnt mit Funden ab der Frühphase der Talayot-Kultur. Über die Siedlungsphasen der Römer, Goten, Byzantiner, Araber erzählen Keramiken, Schmuck, Waffen und andere Objekte, bevor man die Gemäldesäle mit Werken des 15. bis 18. Jahrhunderts erreicht. Der jüngste Ausstellungsteil widmet sich dem Modernisme, dem spanischen Jugendstil.

Das Museum wird schon seit Jahren restauriert und noch sind nicht alle Räume fertig. Wenn man sich für Kunst und Kunstgewerbe aus Mallorca interessiert, sollte man hingehen: Die Ausstellung wird derzeit in 14 Sälen gezeigt.

GUT ZU WISSEN

NACH PALMA – ABER NICHT AM SONNTAG

Der Sonntag ist ein schwieriger Tag in Palma. Am Vormittag lässt sich noch etwas unternehmen, viele Museen haben geöffnet, die Gläubigen zieht es in die Messe, und in den Cafés werden die Sonntagsausgaben der spanischen Zeitungen gewälzt. Doch spätestens ab 14 Uhr ist Schluss. Alles hat zu, die Straßen sind leer, die Stadt braucht Ruhe.

Eine Vorstellung von der alten arabischen Kultur Mallorcas bekommt man in den Banys Àrabs, den arabischen Bädern in der Can Serra. Durch den ehemaligen Obst- und Gemüsegarten des Herrenhauses Can Fontirroig betritt man die Anlage aus dem 10. Jahrhundert. Auf zwölf Säulen spannt sich ein Gewölbe über den zentralen ehemaligen Heißraum, der wahrscheinlich noch von den Christen genutzt wurde. Zu einem arabischen Bad gehören ein Kaltbaderaum zum Waschen, ein Dampf- oder Heißbaderaum zum Regenerieren und ein Warmbaderaum, in dem man sich ausruhen konnte.

Palmas Altstadt soll die größte in Europa sein.

Der weise Philosoph – Ramón Llull grüßt die Besucher der Altstadt.