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Brühen to go sind in New York der letzte Schrei, hippe Genießer stehen vor den Läden Schlange. Der Sud aus Gemüse, Fleisch oder Knochen gilt seit Jahrhunderten als Lebenselixier und erlebt jetzt ein fulminantes Comeback. Ob als klare Brühe oder Cremesuppe, als Grundlage für Saucen oder Risotto, aromatischer Sud zum Garen von Muscheln und Fisch oder unkompliziertes Soulfood für die Familie – Brühen sind die ultimative Basis der modernen Küche. Das Standardwerk dazu kommt von GU: In Brühen vom Feinsten dreht sich für Anfänger wie Geübte und von der Warenkunde bis zu den Rezepten alles um den Suppentopf, von der Dashi-Brühe bis zu vegetarischen Varianten, von Essenzen aus Pilzen, Geflügel oder Wild, asiatischen Klassikern wie Pho Bo, Tom Ka Gai oder Sobanudelsuppe bis hin zu süßen Kreationen als Dessert oder Drink. Ob Fliedersüppchen, Spargelessenz oder Miso-Brühe, Bouillabaisse oder Frozen Cucumber - mit diesen Rezepten kann sich jeder sein eigenes, feines Wunsch-Süppchen kochen!
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Seitenzahl: 135
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© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2018
© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2018
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Projektleitung: Dr. Maria Haumaier
Lektorat: Cora Wetzstein
Korrektorat: Waltraud Schmidt
Covergestaltung: independent Medien-Design, Horst Moser, München
eBook-Herstellung: Ina Maschner
ISBN 978-3-8338-6216-8
1. Auflage 2018
Syndication: www.seasons.agency
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Die Backzeiten können je nach Herd variieren. Die Temperaturangaben in unseren Rezepten beziehen sich auf das Backen im Elektroherd mit Ober- und Unterhitze und können bei Gasherden oder Backen mit Umluft abweichen. Details entnehmen Sie bitte Ihrer Gebrauchsanweisung.
Brühen schmecken köstlich, sind wohltuend, bekömmlich und gerade in den letzten Jahren zu einem regelrechten Trendgetränk avanciert. Ernährungsbewusste New Yorker tauschen schon seit Längerem ihren morgendlichen To-go-Kaffee gegen eine heiße Fleischbrühe. Doch auch wer nichts von Trends hält, kann beruhigt sein Süppchen kochen: Seit der Mensch das Feuer entdeckt hat, werden Brühen zubereitet. Sie spielen seit jeher sowohl in kulinarischer als auch in ernährungsphysiologischer Hinsicht eine wichtige Rolle, beispielsweise in der traditionellen chinesischen Fünf-Elemente-Ernährung oder in Japan, wo sie ebenfalls bereits zum Frühstück serviert werden. Brühen sind ein wertvoller Eiweißlieferant, da sie jedoch fast keine Kohlenhydrate und wenig Fett enthalten, belasten sie den menschlichen Organismus und das Verdauungssystem kaum. In dieser Hinsicht sind Brühen die perfekte Nahrung zur Regeneration, aber auch im Alltag trägt der Genuss dieses Traditionsgetränks zum Wohlbefinden bei.Zur Herstellung von Brühen werden Gemüse, Fisch, Fleisch oder Knochen in Wasser ausgekocht. Dabei lösen sich Aromen, Mineralstoffe und Fette und verleihen der Brühe ihren charakteristischen Geschmack. Sie brauchen zum Kochen einer Brühe weder Vorkenntnisse noch großes Geschick, hingegen spielt Sorgfalt eine große Rolle, sowohl bei der Vorbereitung der Grundzutaten als auch beim Einhalten einer gleichbleibenden Kochtemperatur. Die teilweise lange Zubereitungsdauer einer Brühe sollte niemanden abschrecken, denn die Hauptarbeit leistet der Herd. Sind die Grundzutaten einmal aufgesetzt, besteht die Aufgabe des Kochs nur noch darin, die Brühe zu kontrollieren, nach einer gewissen Zeit Gemüse und Kräuter zuzufügen und zu guter Letzt die kostbare Flüssigkeit durch ein feines Sieb zu gießen und sie mit Salz abzuschmecken. Am besten kochen Sie gleich große Mengen für den Vorrat: Nach dem Abgießen erneut aufgekocht, kann die Brühe siedend heiß in sterile Schraubverschlussgläser abgefüllt werden, oder sie wandert ins Tiefkühlfach. Guten Appetit und immer eine Handbreit Brühe unterm Löffel wünscht Ihnen
In nur leicht siedendem Wasser werden die Grundzutaten für eine Brühe gekocht und so deren feine Aromen und gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe extrahiert.
Fischbrühe
Für eine Fischbrühe benötigen Sie topfrische Zutaten. Meist werden Karkassen von weißfleischigen Meeresfischen wie Steinbutt, Heilbutt, Seezunge oder Wolfsbarsch ausgekocht. Die Karkassen müssen Sie zuvor von den Kiemen befreien und gründlich wässern, damit möglichst viele Trübstoffe ausgewaschen werden. Krustentierkarkassen mit ihrem markanten und gleichzeitig süßlichen Geschmack lassen sich solo oder in Kombination mit Fischkarkassen zu edlen Brühen auskochen.
Hühnerbrühe
Für eine Hühnerbrühe eignen sich sowohl Suppenhühner als auch Hühnerkeulen, -flügel oder -karkassen. Bei Suppenhühnern handelt es sich um ca. 2,5 kg schwere Legehennen, deren Fleisch schon etwas zäh ist. Langes Auskochen ergibt jedoch eine kräftige und gehaltvolle Brühe. Ideal sind Hühnerkeulen, weil sich ihr Fleisch nach dem Kochen leicht vom Knochen lösen und als Suppeneinlage oder für ein feines Ragout weiterverarbeiten lässt.
Gemüsebrühe
Für klassische Gemüsebrühen eignen sich Lauch, Zwiebeln, Champignons und Wurzelgemüse wie Sellerie, Möhren, Pastinaken und Petersilienwurzeln. Aber auch mediterrane Gemüsesorten wie Tomaten, Paprikaschoten und Fenchel lassen sich hervorragend auskochen. Tomaten mit ihrem hohen Fruchtsäuregehalt und natürlichen Umami-Geschmack wirken sich positiv auf die Komplexität einer Brühe aus.
Knochenbrühe
Knochenbrühen benötigen ca. vier Stunden zum Auskochen und ihre Basis stammt meist von Rindern. Jedoch auch Kalbs-, Lamm- und in seltenen Fällen Schweineknochen ergeben aromatische Brühen. Rinderknochen werden vorab kurz in kochendem Wasser blanchiert. Wer mag, kann die Knochen auch im Backofen rösten, wodurch die Brühe noch geschmacksintensiver wird. Das in den Knochen enthaltene wasserlösliche Protein Kollagen lässt die fertige Brühe im kalten Zustand leicht gelieren. Sehr gut geeignet für die Zubereitung einer Rinderbrühe sind auch Beinscheiben: Sie besitzen sowohl einen Markknochen als auch kollagenreiches Muskelfleisch, das bei schonendem Köcheln wunderbar zart wird und sich als Suppeneinlage oder für einen Fleischsalat eignet.
Robuste Kräuter wie Rosmarin (1), Thymian(2) und Lorbeer (3) kommen ca. 15 bis 30 Min. vor Ende der Garzeit in die Brühe. Rosmarin und Thymian sind reich an ätherischen Ölen, deshalb sollten Sie sie eher sparsam dosieren.
Der dominante Estragon, der kraftvolle und leider stiefmütterlich behandelte Liebstöckel (4) sowie die allseits beliebten Petersilienblättchen (5) kommen ca. 5 bis 20 Min. vor Ende der Garzeit in die Brühe.
Eine angedrückte Knoblauchzehe (6) macht sich in einer Brühe immer gut. Frischer Knoblauch besitzt ein zarteres und feineres Aroma als getrockneter Knoblauch, ist aber nicht immer erhältlich.
Unter die Rubrik Kräuter zählen auch zarte Gemüsetriebe wie die Spitzen von Staudensellerie (7), Fenchelgrün (8) und Petersilienstängel (5), die ebenso 20 Min. vor Ende der Garzeit zugefügt werden.
Erst zum Servieren sollten Sie einer Brühe frisch gezupften oder grob gehackten Koriander (9) oder Dill zufügen. Das Gleiche gilt auch für Basilikum; sie würden allesamt durch das Aufkochen an Frische und Aroma einbüßen.
Sowohl der spezielle aromatische Kick als auch die gesundheitsfördernde Wirkung, die man vielen asiatischen Gewürzen zuschreibt, lässt ihre Beliebtheit bei uns stetig wachsen.
Die Heilpflanze mit ihrem frischen und scharfen Aroma gehört zu den beliebtesten Gewürzen der asiatischen Küche. Ausgekocht oder frisch gerieben verleiht Ingwer jeder Brühe eine appetitanregende Schärfe.
Diese japanische Spezialität aus getrocknetem, geräuchertem und zum Schluss fermentiertem Bonito (eine Fischart, die mit Makrelen und Thunfischen verwandt ist) ist zusammen mit der Meeresalge Kombu die Grundzutat für die aromatischen japanischen Dashi-Brühen.
Das schilfartige Gras enthält das ätherische Öl Citral, welchem es sein zitronig-frisches Aroma und den Namen verdankt. Zitronengras wird hauptsächlich in der südostasiatischen Küche verwendet, mittlerweile hat es aber zum Glück auch den Weg nach Mitteleuropa gefunden.
Ursprünglich kommt die Paprikapflanze mit ihren kleinen Schoten aus Südamerika. Es gibt viele unterschiedliche Sorten, die in ihrem Schärfegrad stark variieren. Das für die Schärfe verantwortliche Capsaicin löst beim Verzehr die Ausschüttung von Endorphinen aus, die Glücksgefühle hervorrufen.
Die vor den Küsten Japans, Koreas und Chinas wachsende Alge gibt es bei uns nur in getrockneter Form zu kaufen. Reich an Mineralstoffen und mit ihrem feinen Geschmack nach Meer ist sie eine beliebte Einlage in Miso-Suppen und Dashi-Brühen.
Die getrockneten Beeren aus der chinesischen Region Sichuan haben eine Zitrusnote und enthalten ätherische Öle und Pflanzenstoffe, die einen prickelnden und leicht pelzigen Effekt auf der Zunge hinterlassen.
Der in China und Japan auch wildwachsende Speisepilz ist nach dem Champignon der meistangebaute Pilz der Welt. Er ist aufgrund seines hohen Gehalts an natürlicher Glutaminsäure (Umami) sehr geschmacksintensiv und kommt frisch und getrocknet zum Einsatz.
Die Würzpaste aus fermentierten Sojabohnen und Getreide wird hauptsächlich in der japanischen Küche verwendet. Es gibt verschiedene Arten mit unterschiedlichen Aromen. Für alle Miso-Pasten gilt: Nicht kochen, nur sanft erhitzen!
Beide Saucen eignen sich, um fertige Brühen und Suppen umami-würzig abzuschmecken. Fischsauce wird hauptsächlich in Thailand und Vietnam verwendet und ist aufgrund ihres starken Eigengeschmacks etwas gewöhnungsbedürftig.
Gewürze verleihen Brühen individuelle Geschmacksrichtungen und enthalten zahlreiche sekundäre Pflanzenstoffe wie ätherische Öle und Phenole, denen antioxidative und antimikrobielle Wirkung zugeschrieben werden.
Brühen für die Vorratskammer sollten Sie in Bezug auf Gewürze relativ neutral halten und nur Pfeffer und eine Nelke zufügen. Bei Wildbrühen darf es jedoch noch etwas Wacholder und Piment sein, bei Fisch und Krustentieren ein Teelöffel Fenchelsamen. Das Ziel ist es, eine geschmackvolle Grundbrühe zu erhalten, die den Koch in der Vielfalt der Verwendungsmöglichkeiten nicht einschränkt. Salz kommt erst zum Schluss in die Brühe, denn so können Sie den Salzgehalt am besten steuern. Sobald Sie jedoch eine exakte Vorstellung von der Verwendung Ihrer Brühe habe, fügen Sie ihr nach Lust und Laune die Gewürze zu, die sie am Ende so raffiniert und schmackhaft wie möglich machen.
Sommerlicher Suppengenuss
Steht Ihnen der Sinn nach Sommer und Südfrankreich, so würzen Sie eine Gemüse-, Fisch- oder Geflügelbrühe mit Safran und dem leicht pikanten Paprikapulver Piment d’Espelette, ein hervorragendes Gewürz, das in keinem Gewürzschrank fehlen sollte. Kombiniert mit Zucchini oder Artischocke, hellem Hühnchenfleisch oder Meeresfischen, abgerundet mit Taggiasca-Oliven und Thymian ergibt diese Brühe köstliche Suppen, Eintöpfe oder Schmorgerichte.
Seelenwärme im Winter
Etwas Zimt, Sternanis und Kardamom geben einer Rinder-, Enten- oder Wildbrühe eine winterliche Note, die beispielsweise wunderbar zu einem Eintopf mit Fleisch, Graupen und Wurzelgemüse passt. Fügt man dieselben Gewürze zusammen mit Zitrusschale, Kreuzkümmel und Chili einer Geflügel- oder Fleischbrühe hinzu, wirkt sie eher orientalisch-sommerlich und lässt sich fantastisch mit Huhn oder Lamm, Paprika und Tomaten kombinieren. In welche Richtung die Reise geht, kommt also auf die Menge und Zusammenstellung der Gewürze an – der Vielfalt sind dabei keine Grenzen gesetzt! Probieren Sie doch einfach mal neue Kombinationen aus.
Knochenbrühen sind ideal als wärmender Trunk für zwischendurch, als Hauptzutat für gehaltvolle Suppen oder als Basis für intensive Saucen. Die lange Kochzeit lohnt sich in jeder Hinsicht.
1,2 kg knorpelreiche Rinder- und Markknochen
1 große Gemüsezwiebel
2 Möhren
100 g Knollensellerie
1 Stange Lauch
3 Knoblauchzehen
einige Stängel Petersilie
3 Zweige Thymian
500 g Suppenfleisch vom Rind (z. B. Beinscheibe)
3 Lorbeerblätter
15 Pfefferkörner
2 Nelken
1 ½ EL Salz
Für ca. 3 l
30 Min. Zubereitung
4 Std. Garen
Pro Liter ca. 120 kcal, 5 g E, 13 g F, 6 g KH
TIPPS FÜR MEHR GESCHMACK
Suppenfleisch macht Brühen erst richtig schmackhaft. Geben Sie darum auch in die Knochenbrühe ein Stück durchwachsenes, sehnen- und knorpelreiches Beinfleisch. Im Inneren der Markknochen befindet sich Knochenmark, das größtenteils aus Fett besteht und die Vitamine Thiamin, Niacin und Retinol enthält. Es ist nach 30–45 Min. gar. Wer mag, kann das nahrhafte Fett ganz einfach mit einem Teelöffel aus den Knochen lösen, auf frisch geröstetes Brot streichen und mit etwas Salz und Pfeffer bestreuen – köstlich!
1 kg Suppenfleisch vom Rind (z. B. Beinscheiben)
1 Gemüsezwiebel
1 Möhre
50 g Knollensellerie
1 Stange Lauch
2 Knoblauchzehen
5 Stängel Petersilie
1 Zweig Thymian
1 Lorbeerblatt
10 Pfefferkörner
1 Nelke
Salz
Für ca. 2 l | 10 Min. Zubereitung | 2 Std. 45 Min. Garen |Pro Liter ca. 80 kcal, 4 g E, 4 g F, 4 g KH
1 kg Hähnchenkeulen (vorzugsweise Bio- oder Freilandhaltung)
1 Zwiebel
1 Möhre
1 Pastinake
50 g Knollensellerie
½ Stange Lauch, nur der helle Teil
1 Knoblauchzehe
3 Stängel Petersilie
1 Lorbeerblatt
10 Pfefferkörner
1 Nelke
Salz
Für ca. 2 l | 10 Min. Zubereitung | 1 Std. 15 Min. Garen | Pro Liter ca. 40 kcal, 0 g E, 0 g F, 8 g KH
Wichtig: Alle Grundzutaten für eine gute Fischbrühe müssen absolut frisch sein. Auch kleine Meeresfische, die als Beifang in den Netzen der Fischer landen, können im Ganzen ausgekocht werden.
1 kg Fischkarkassen, möglichst von weißfleischigen Seefischen (z. B. Stein- oder Glattbutt, Seezunge, Petersfisch, Wolfsbarsch, Seeteufel)
1 Zwiebel
1 Möhre
50 g Knollensellerie
½ Stange Lauch, nur der helle Teil
3 Champignons
5 Stängel Petersilie
1 Knoblauchzehe
30 g Butter
200 ml trockener Weißwein
2 Eiweiß
1 Lorbeerblatt
1 TL Pfefferkörner
1 EL Meersalz
Für ca. 2,5 l
35 Min. Zubereitung
40 Min. Garen
Pro Liter ca. 240 kcal, 16 g E, 16 g F, 8 g KH