Burmester und der Mörder in Uniform: Hamburg Krimi: Burmester ermittelt 2 - Alfred Bekker - E-Book

Burmester und der Mörder in Uniform: Hamburg Krimi: Burmester ermittelt 2 E-Book

Alfred Bekker

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Beschreibung

Burmester und der Mörder in Uniform: Hamburg Krimi: Burmester ermittelt 2 von Alfred Bekker Ein neuer Fall um den Hamburger Privatdetektiv Aldo Burmester und seine charmante Assistentin Jana Marschmann. Im Hamburg des Jahres 1991 macht ein selbsternannter Ordnungshüter Jagd auf auf freigesprochene Kriminelle. Der Killer sieht aus wie 'dein Freund und Helfer'. Er trägt eine Polizeiuniform. Doch er mordet ohne jede Rücksicht und nimmt das vermeintliche Recht in die eigenen Hände. Die Hamburger Polizei gerät in Verruf, denn unter den rechtschaffenden Polizisten befindet sich offenbar ein Wolf im Schafspelz. Der Hamburger Privatdetektiv Aldo Burmester hat eine besonders harte Nuss zu knacken. Alfred Bekker ist ein bekannter Autor von Fantasy-Romanen, Krimis und Jugendbüchern. Neben seinen großen Bucherfolgen schrieb er zahlreiche Romane für Spannungsserien wie Ren Dhark, Jerry Cotton, Cotton Reloaded, Kommissar X, John Sinclair und Jessica Bannister. Er veröffentlichte auch unter den Namen Neal Chadwick, Henry Rohmer, Conny Walden und Janet Farell.

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Seitenzahl: 124

Veröffentlichungsjahr: 2022

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Burmester und der Mörder in Uniform: Hamburg Krimi: Burmester ermittelt 2

Alfred Bekker

Published by Alfred Bekker, 2022.

Inhaltsverzeichnis

Title Page

Burmester und der Mörder in Uniform: Hamburg Krimi: Burmester ermittelt 2

Copyright

Burmester und der Mörder in Uniform

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Burmester und der Mörder in Uniform: Hamburg Krimi: Burmester ermittelt 2 

von Alfred Bekker

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Ein neuer Fall um den Hamburger Privatdetektiv Aldo Burmester und seine charmante Assistentin Jana Marschmann.

Im Hamburg des Jahres 1991 macht ein selbsternannter Ordnungshüter Jagd auf auf freigesprochene Kriminelle.

Der Killer sieht aus wie 'dein Freund und Helfer'. Er trägt eine Polizeiuniform. Doch er mordet ohne jede Rücksicht und nimmt das vermeintliche Recht in die eigenen Hände. Die Hamburger Polizei gerät in Verruf, denn unter den rechtschaffenden Polizisten befindet sich offenbar ein Wolf im Schafspelz. Der Hamburger Privatdetektiv Aldo Burmester hat eine besonders harte Nuss zu knacken.

Alfred Bekker ist ein bekannter Autor von Fantasy-Romanen, Krimis und Jugendbüchern. Neben seinen großen Bucherfolgen schrieb er zahlreiche Romane für Spannungsserien wie Ren Dhark, Jerry Cotton, Cotton Reloaded, Kommissar X, John Sinclair und Jessica Bannister. Er veröffentlichte auch unter den Namen Neal Chadwick, Henry Rohmer, Conny Walden und Janet Farell.

Copyright

Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

Alfred Bekker

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© dieser Ausgabe 2022 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

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Burmester und der Mörder in Uniform

von Alfred Bekker

1

Hamburg 1991...

Manchmal sind die Dinge ganz anders, als sie scheinen.

Schein und Sein.

Und in diesem Fall war der Schein harmlos - und das Sein mörderisch.

Der Killer sah aus wie 'dein Freund und Helfer'.

Er trug eine Polizeiuniform.

Aber trotzdem war er ein Killer, auch wenn sein Opfer davon in diesem Augenblick noch nichts ahnte. Aber das gehörte wohl einfach zu den Regeln dieses tödlichen Spiels, ds schlicht und ergreifend Mord hieß.

Von seinem Gesicht war kaum etwas zu erkennen, denn er trug eine dunkle Sonnenbrille und die Mütze war tief ins Gesicht gezogen. Ein eiskaltes Lächeln spielte um seine dünnen, blutleeren Lippen.

Er wartete.

Auf sein Opfer.

Er wartete und hatte auch alle Zeit der Welt dazu. Er kannte die Gewohnheiten des Mannes, den er sich zum Opfer auserkoren hatte, gut genug, um zu wissen, dass dieser jeden Moment auftauchen konnte. Und als dann der metallicfarbene Ferrari um die Ecke rauschte, löste er den Halteriemen seines Polizeiholsters.

Fast wie in diesen alten Western-Filmen, dachte der Killer, wenn sich die Kontrahenten zum Showdown bereitmachten.

Alles strebte unaufhaltsam dieser einen Sekunde zu, in der es knallte.

Aber dieses würde kein Duell werden, sondern eine Hinrichtung.

Ja, dachte der Killer. Hinrichtung! Das ist das richtige Wort!

Der Ferrari parkte vor dem PARADISE, einem etwas heruntergekommenen Hamburger Nachtclub, der sicher auch schon einmal bessere Zeiten gesehen hatte.

Es war noch früh am Morgen - ein sonniger, aber eiskalter Frühlingsmorgen in Hamburg. Und um diese Zeit war im PARADISE natürlich noch nichts los.

Wirst wohl geschäftlich hier zu tun haben, du Ratte, dachte der Killer und verzog ganz leicht den Mund, so dass auf der linken Seite eine Goldkrone zum Vorschein kam.

Seine Hand legte sich um den Griff des Polizeirevolvers.

Die Tür des Ferraris ging auf, ein Mann im braunen Kamelhaarmantel stieg aus. Er trug einen gezwirbelten Kaiser-Wilhelm-Schnurrbart, der ihm etwas Geckenhaftes gab. Um das Handgelenk klimperte ein Goldkettchen. Man sah es in der Sonne glitzern.

Er wirkte wie ein Mann, der sehr schnell zu sehr viel Geld gekommen war - und nun mehr davon besaß, als er sich je hatte vorstellen können. Wahrscheinlich stammte er aus kleinen Verhältnissen, denn er schien in seinem ganzen Auftreten besonderen Wert darauf zu legen, dass auch ja niemand seinen Reichtum übersah.

Ein Wangenmuskel des Killers zuckte unruhig.

Ja, dachte er. Dreckiger Reichtum! Geld, das in Blut getränkt war und mit dem man sich freikaufen konnte, wenn man am Haken des Gesetzes hing.

Doch das alles würde dem Kerl im Kamelhaarmantel jetzt auch nichts mehr nützen.

"Herr Kollar?"

Der Mann im Kamelhaarmantel blickte zu seinem Mörder hinüber und legte die Stirn in Falten. Mit der Rechten fasste er an seinen gezwirbelten Schnurrbart und drehte daran.

"Was gibt's?" Sein Ton drückte deutliche Herablassung aus.

Er weiß, dass die Markenträger zahnlose Papiertiger sind, dachte der Killer. Aber da wird er sich noch wundern, wenn er gleich auf die Ausnahme von der Regel trifft!

"Sind Sie Herr Arnold Kollar?"

"Ja, der bin ich. Was soll das? Ich weiß, dass hier Halteverbot ist, aber ich habe hier immer schon geparkt. Es hat sich nie jemand daran gestört."

Kollar kam ein paar Schritte näher und baute sich vor dem Mann in der Polizeiuniform breitbeinig auf.

Dieser blieb eiskalt.

"Sie sind also Herr Arnold Kollar - Drogendealer, Zuhälter und Mörder!"

Kollar schluckte. Die Sache wurde ihm jetzt einfach zu bunt. So etwas hatte er sich schon lange nicht mehr von einem Uniformträger bieten lassen müssen!

"Jetzt mach dich mal nicht zu wichtig, kleiner Bulle! Gerade hätte ich dir noch fünfhundert D-Mark dafür gegeben, damit du mich hier parken lässt ..."

"Es geht nicht um Ihren Parkplatz, Kollar!"

"... jetzt überlege ich, ob ich dir nicht bei Gelegenheit mal ein paar Gorillas vorbeischicken sollte, die so einen kleinen Hosenscheißer wie dich mal richtig in die Mangel nehmen."

Arnold Kollar war richtig in Fahrt gekommen, sein Kopf hochrot geworden, wie bei einem Säugling, der sich verschluckt hat.

Aber dann war er plötzlich still - und das hatte einen einleuchtenden Grund.

Kollar blickte jetzt nämlich direkt in die blanke Mündung eines Polizeirevolvers.

"Mach keine Dummheiten!", zischte er und drehte sich nach allen Seiten um. Aber da war niemand. Um diese frühe Stunde war man hier fast so einsam wie in der Wüste. Und wenn wider Erwarten doch jemand die Szene beobachten würde, so wusste Arnold Kollar nur zu gut, dass er auch dann nicht auf Hilfe hoffen konnte.

Aus der Ferne wirkte es vermutlich jetzt noch wie eine gewöhnliche Verhaftung. Außerdem kümmerte sich hier jeder nur um seinen eigenen Dreck. Wenn irgendwo eine Waffe gezogen wurde, schaute man weg. Und wenn ein Polizist dabei war, wollte man schon gar nichts damit zu tun haben.

"Heben Sie die Hände, Herr Kollar!"

"Was immer du mir verwerfen willst, kleiner Bulle, meine Anwälte hauen mich in zwei Stunden wieder heraus."

"Ja, ich weiß", kam es eisig zurück. "Ich weiß das sehr gut, aber diesmal werden Sie keine Gelegenheit dazu bekommen."

Kollar stand mit offenem Mund da und hob die Hände. Man konnte sehen, wie ihm der Puls bis zum Hals hinauf schlug. Er begann jetzt Angst zu haben.

Und der Killer schien dies zu genießen.

"Was ...", flüsterte Kollar. "Was haben Sie mit Ihrer letzten Bemerkung gemeint?"

"Was ich sagte."

"Aber ... Mein Gott! Wollen Sie Geld?"

"Erinnern Sie sich an den Namen Jakob Waldberg? Natürlich erinnern Sie sich. Schließlich haben Sie ihn umgebracht."

"Das stimmt nicht! Ich ..."

"Dem Gericht konnten Sie etwas vormachen, Herr Kollar. Sie konnten Zeugen kaufen und sich Anwälte besorgen, die dem Richter das Hirn einnebelten. Aber mich können Sie nicht täuschen! Bei mir kommen Sie weder Formfehlern noch wegen mangelnden Beweisen davon!"

Kollar atmete tief durch und schien verzweifelt. Vielleicht verfluchte er in diesem Moment die Tatsache, dass in einem engen Sportwagen eben kein Platz war, um eine Horde von Leibwächtern spazieren fahren zu können.

"Die Gerichtsverhandlung ist zu Ende", sagte Kollar. "Ich bin freigesprochen worden. Nehmen Sie das zur Kenntnis! Wenn Sie die Sache wieder aufrollen möchten, wenden Sie sich gefälligst an den Staatsanwalt. Aber Ihresgleichen kann wohl nicht verlieren!"

"So ist es. Ich kann mich einfach nicht damit abfinden, dass jemand wie Sie frei herumlaufen kann."

"Vergessen Sie's! Ist besser so!"

Kollars letzte Bemerkung war eine unverhohlene Drohung und der Killer dachte: Es gehört schon eine ziemliche Unverfrorenheit dazu, noch im Angesicht eines 38er zu drohen.

Aber bei einem Kerl, der der Staatsanwaltschaft von Hamburg von der Schippe springen konnte, war das vielleicht gar nicht so furchtbar ungewöhnlich.

"Sie haben Jakob Waldberg getötet", erklärte der Killer im Brustton der Überzeugung. "Dem Gericht reichten die Beweise nicht, aber ich spreche Sie schuldig, Kollar!"

Es machte 'klick!', als der Hahn des Revolvers gespannt wurde.

"Hören Sie! Machen Sie keine Dummheiten ...", schnatterte Kollar. "Wir können uns bestimmt einigen ..."

Kollar wich ein paar Schritte zurück, sein Gegenüber hob die Waffe und zielte. Der Mann in Uniform war ein guter Schütze.

Kollar stierte seinen Mörder fassungslos an und für eine Sekunde oder etwas mehr geschah überhaupt nichts.

Der Killer wusste, dass sein Opfer in der rechten Manteltasche eine kleine, zierliche Schusswaffe versteckt hatte, deren Griff vergoldet war und die fast wie ein Spielzeug wirkte. Und so war er auch nicht sonderlich überrascht, als Kollar einen letzten, verzweifelten Versuch unternahm, sein Leben doch noch zu retten.

Mit einer schnellen Bewegung riss dieser die Rechte abwärts und griff in die Tasche. Aber die Hand war noch nicht einmal zur Hälfte in den Kamelhaaren des Mantels verschwunden, da krachte bereits seine Waffe..

Ein Ruck ging durch Kollars Körper. Er wurde nach hinten gerissen und taumelte, während sich mitten auf seiner Stirn ein roter Punkt bildete, der immer größer zu werden schien.

Kollar taumelte rückwärts, aber noch bevor er schwer auf das Pflaster schlug, hatte der Mann in der Polizeiuniform zwei weitere Schüsse abgegeben.

2

Kriminalhauptkommissar Sven Dankwers von der Mordkommission Hamburg-Mitte fröstelte - aber das lag nicht so sehr an der Leiche, die zu seinen Füßen auf dem Pflaster lag, sondern daran, dass er seinen Mantel nicht schließen konnte.

Er hatte es versucht, aber das Ergebnis war, dass ihm jetzt auch noch ein Knopf fehlte und seine Kollegen nach Feierabend etwas hatten, worüber sie sich herzhaft amüsieren würden. Die Geschichte würde ihre Runde durch alle Abteilungen der Hamburger Polizei machen, darauf konnte man Gift nehmen. Die Arbeit im Morddezernat war ja ansonsten nicht gerade dafür bekannt, besonders lustig zu sein.

Sven Dankwers war ein massiger Koloss von gewaltigen Ausmaßen, was dazu führte, dass sein Auftreten recht ungeschickt und plump wirkte. Schon so mancher hatte sich allerdings dadurch täuschen lassen. Dankwers war nämlich alles andere als ein Trottel.

Er war ein Spitzenmann seines Fachs!

"Ich kenne das Gesicht", murmelte Dankwers halb zu dem Mann an seiner Seite, halb zu sich selbst gewandt. "Arnold Kollar: Drogendealer, Zuhälter ..."

"... und Polizistenmörder!", rief Herr Grüttner von der Spurensicherung grimmig dazwischen, als er sich über den Toten beugte und von seinen Kollegen dabei angestarrt wurde, als wäre er ein Schamane, der gerade eine heilige Handlung vollzog.

"Ich habe davon gehört", knurrte Brandt, ein hochaufgeschossener Lockenkopf. "Der verfluchte Hund wurde freigesprochen!"

"Von Toten soll man nicht schlecht sprechen", ächzte Grüttner ironisch.

"Von diesem schon", knurrte Brandt und verzog das Gesicht.

"Kollar war ein Schwein, daran ändert auch kein Gerichtsurteil etwas!"

"Es konnte nie bewiesen werden, dass Kollar den Polizisten getötet hat", stellte Sven Dankwers fest.

"Selbst wenn nicht", gab Brandt unbeeindruckt zurück. "Dann sind da immer noch die vielen, die er mit Drogen vollgepumpt und damit ganz langsam getötet hat." Er zuckte mit seinen schmalen Schultern. "Jetzt hat es ihn selbst erwischt. Soll ich es etwa bedauern?"

Dankwers machte eine hilflose Handbewegung.

"Es verlangt ja keiner von uns, dass wir vor Trauer zerfließen. Man erwartet nur, dass wir Arnold Kollars Mörder finden."

Brandt verzog das Gesicht in einer Art und Weise, die Dankwers gar nicht gefiel.

"In diesem Fall hätte ich nichts dagegen, wenn wir ihn nicht fänden", knurrte Brandt grimmig. In seinen Augen blitzte es.

Der Kriminalhauptkommissar runzelte die Stirn.

"Brandt! So kenne ich Sie ja gar nicht! Sie steigern sich ja richtig in die Sache hinein!"

Brandt schluckte und atmete dann tief durch. Seine Hände waren zu Fäusten geballt.

"Ich mag es nicht, wenn wir als Zielscheiben für solche Halunken herhalten müssen ..."

"Geschenkt!"

Jemand gab Dankwers Kollars Brieftasche. Dankwers öffnete sie und zog ein paar Sekunden später einen zusammengefalteten, aus Zeitungsüberschriften aneinandergeklebten Brief hervor.

Unterzeichnet mit: DIE WAHRE POLIZEI.

Dankwers hielt das Papier Brandt hin und meinte: "Ich mag es auch nicht, wenn auf uns geschossen wird, aber ich kann es genauso wenig leiden, wenn einer aus unserem Verein durch die Straßen zieht und in eigener Regie Richter und Henker zugleich spielt!"

Etwas abseits stand noch ein weiterer Beamter. Er schaute sich die Szene nur stumm an und schien fast etwas abwesend. Sein Blick war starr auf Arnold Kollar gerichtet.

"Hey, Marvin, träumst du? Hast du gar keine Meinung dazu?", rief Brandt, der Lockenkopf, unwirsch. "Gestern beim Bier warst du noch derselben Meinung wie ich."

Marvin hob leicht den Blick.

"Mag sein", murmelte er auf eine Art und Weise, die sein Gegenüber spüren ließ, dass er noch immer nicht ganz da war.

Brandt zuckte mit den Achseln und machte eine wegwerfende Handbewegung.

3

"Schon die Zeitung gelesen, Aldo?"

"Nein, bin noch nicht dazu gekommen."

"Dieser Mörder in Uniform hat wieder zugeschlagen. Das elfte Opfer. Langsam blamiert sich unser gemeinsamer Freund Dankwers mit seiner Truppe in Grund und Boden!"

"Sven wird schon wieder auf die Füße fallen, Jana. Verlass dich drauf, er kriegt den Kerl schon!"

Aldo Burmester, der bekannte Hamburger Privatdetektiv, lehnte sich erst einmal im Schreibtischsessel zurück und studierte die kurvenreiche Figur von Jana Marschmann, seiner attraktiven Assistentin.

Jana Marschmann war eine einzige schwindelerregende Silhouette - aber leider wusste Aldo ihre Reize nicht so zu würdigen, wie sie das gerne gehabt hätte.

"Du solltest wirklich mal einen Blick riskieren, Aldo", meinte sie, schenkte sich auf eine unnachahmliche Weise einen Kaffee ein, um sich dann auf Aldos Schreibtisch zu setzen und gekonnt die Beine übereinander zu schlagen.

Aldo grinste unverschämt.

"Tu ich doch!"

Jana hob die Augenbrauen und widmete Aldo einen schmachtenden Blick ihrer unglaublich blauen Augen.

"Eigentlich meinte ich ja die Zeitung", konterte sie kokett. "Aber gegen das andere habe ich auch nichts."

"Nun, was ich im Augenblick sehe, ist auf jeden Fall um vieles erfreulicher, als alles, was man in der Zeitung lesen kann ..."

"Das will ich hoffen!"