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Manchmal sitze ich mit Bekannten und Freunden in einer Kneipe und dann reden wir früher oder später von unseren Jobs. Einige von uns sind Geschäftsführer*innen und Vorgesetzte, andere selbstständig, nicht wenige Angestellte in Konzernen oder mittelständischen Betrieben. Wenn dann einer erzählt, was er gerade erlebt hat, geschieht es viel häufiger als man denkt, dass der Rest reflexartig mit einem "Das ist bei uns genauso!" reagiert. Anekdote um Anekdote zum Besten gebend, beweist die Runde vor allem eins: Auch wenn Unternehmen gerne ihren USP, sprich ihr Alleinstellungsmerkmal, wie eine Monstranz vor sich hertragen, müssen sie sich damit abfinden, dass die Chef-Typologie, die Manager-Charaktere und vor allem die Rituale sich häufig ähneln wie ein Ei dem anderen. Ob ein Meeting die Leute in Firma A oder B einschläfert, die Wichtigtuer in Firma C oder D die gleichen Tricks benutzen oder die anfangs euphorisch proklamierte Erfolgsstrategie in den Abstellkammern aller Firmen vergammeln – genau: "Das ist bei uns genauso!" Und das ist manchmal lustig und vielleicht auch tröstlich. Und genau davon handelt dieses Büchlein.
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Seitenzahl: 49
Veröffentlichungsjahr: 2023
Impressum
VORWORT
Die Sechs Gebotedes Meetingman
Im Workshop,da schwimm´ ich
Immer zu spät…
Ich biete: Keine Ideen!
Warum ich so ungeheuergelassen und souverän bin
Floskeln im Meeting –gebt mir mehr!
Koffer packenoder doch lieber schlafen?
Auf Job-Suche
Warten
Und mein Chef lächelt.
Das Misstrauen bleibt
Der kleine Bernhardwurde nicht abgeholt
Die Zeit-Optimiererund die Pünktlichkeit
Zurück an denVerhandlungstisch
Im Verteilerdes Unternehmens
Meeting: Die wichtigstenFragen bleiben immerunbeantwortet
Über Videokonferenzenoder: Wer hat das Mikrofonnoch an?
Eine Stellenanzeige
Coachingoder nicht Coaching,das ist hier die Frage!
DER AUTOR
BUSINESS
ist menschlich
Beobachtungen aus dem mittleren Management
BERNHARD KREBS
Impressum
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.
Texte: © Copyright by Bernhard KrebsFotos und Gestaltung: © Copyright by Susanne Krebs
Verlag:Der kleine Krebs Verlag GmbHKiebitzweg 1693133 [email protected]
und Vertrieb:epubli – ein Service der Neopubli GmbH, Berlin
VORWORT
Manchmal sitze ich mit Bekannten und Freunden in einer Kneipe und dann reden wir früher oder später von unseren Jobs. Einige von uns sind Geschäftsführer*innen und Vorgesetzte, andere selbstständig, nicht wenige Angestellte in Konzer-nen oder mittelständischen Betrieben.
Wenn dann einer erzählt, was er gerade erlebt hat, geschieht es viel häufiger als man denkt, dass der Rest reflexartig mit einem „Das ist bei uns genauso!“ reagiert. Anekdote um Anekdote zum Besten gebend, beweist die Runde vor allem eins: Auch wenn Unternehmen gerne ihren USP, sprich ihr Alleinstellungsmerkmal, wie eine Monstranz vor sich hertragen, müssen sie sich damit abfinden, dass die Chef-Typologie, die Manager-Charaktere und vor allem die Rituale sich häufig ähneln wie ein Ei dem anderen.
Ob ein Meeting die Leute in Firma A oder B ein-schläfert, die Wichtigtuer in Firma C oder D die gleichen Tricks benutzen oder die anfangs euphorisch proklamierte Erfolgsstrategie in den Abstellkammern aller Firmen vergammeln – genau: „Das ist bei uns genauso!“
Und das ist manchmal lustig und vielleicht auch tröstlich. Und genau davon handelt dieses Büchlein.
Viel Spaß damit!
Bernhard Krebs
Die Sechs Gebotedes Meetingman
Mit aller Bescheidenheit, die ich nicht besitze, verrate ich Ihnen heute: Ich bin ein Besprechungs-Mann. Oder genauer, ich bin THE ONE AND ONLY MEETINGMAN!
Wenn ich nicht täglich zehn Stunden und mehr in Besprechungen sitzen und an meinem Ruf intensiv arbeiten würde, hätte ich bereits das einzig relevante Buch zum Thema veröffentlicht und würde in jeder TV-Sendung als Meeting-Prominenter der Kategorie „A plus“ zu den Untiefen des Besprechungskosmos befragt werden.
Sie haben Recht: Für einen Praktiker wie mich ist das zu viel Konjunktiv und zu wenig Imperativ, weshalb ich Sie auf den folgenden Zeilen an ein paar elementaren Regeln teilhaben lassen möchte. Lesen Sie das Konzentrat aus Genius und Erfahrung genau, befolgen Sie die Sechs Gebote und geben Sie – wenn die Zeit gekommen – das Gelernte auf dem Berg der Meeting-Weisheit an Ihre Nachkommen weiter.
1. Du sollst mindestens 10 Meetings am Tag haben
Eine Besprechung am Tag ist definitiv zu wenig; schon allein, weil man seiner Sekretärin oder Kollegin die Chance nimmt, Sie am Telefon zu entschuldigen. Denn neben der Anwesenheitsnotwendigkeit in Besprechungen ist die Nicht-Erreichbarkeit in der Linien-Arbeit elementar für die Wichtigkeit in der Firmenhierarchie.
Zur Sollerfüllung empfiehlt sich, vor einem Meeting ein Vor-Meeting und davor ein Kurzbriefing anzusetzen – ebenso wie danach effektive Nach-besprechungen in Kleingruppen einzuplanen. Die Telefonkonferenz (von Profis „Telko“ oder „Call“ genannt) bietet zudem internationale Chancen, den Tag besprechend zu gestalten.
2. Du sollst die Kollegen um dich scharen.
Die Macht der Initiative: Laden Sie zu Meetings ein bzw. lassen Sie von Ihrer Sekretärin dazu einladen. Eine besonders perfide Variante ist es, Kollegen mittels E-Mailsystem einen Termin „reinzudrücken“ – der Machtpsychologe weiß um die Hemmschwelle, die einer Ablehnung entgegensteht.
Im Gegenzug dazu lassen Sie einen Mitbewerber, der ähnliche Tricks versucht, erst einmal warten. Sie sorgen anschließend dafür, dass der Chef auch keine Zeit hat – und sagen kurz vor dem Termin im Namen beider ab. Der einladende Kollege hat nun die Wahl zwischen zwei Alternativen:
Er storniert den Termin und verliert sein Gesicht bei allen anderen potenziellen Teilnehmern. Das Meeting findet statt – und gibt Ihnen bei allen folgenden Meetings die Gelegenheit zum Kommentar: „Sorry, ich war damals nicht dabei, weil man offensichtlich keinen Wert auf meine Teilnahme gelegt hat.“3. Du sollst für dein Raumklima sorgen.
Banal, aber in seiner Wirkung nicht zu unter-schätzen: Sorgen Sie dafür, dass die Teilnehmer der Besprechung schwitzen, frieren oder geblendet werden. Natürlich sind Sie auf die geschaffenen, möglichst unwirtlichen Extrembedingungen vorbe-reitet – und profitieren von der Unkonzentriertheit der anderen.
Übrigens: Raucher zwingen Sie zur Zustimmung, indem Sie nach circa einer Stunde (das Intervall des Kettenrauchers, nach dem er seine Sucht bedienen muss) eine wichtige Entscheidung zum Thema machen.
4. Du sollst pünktlich sein.
Für den Chef bedeutet dies: pünktlich 5 Minuten zu spät. Für Nicht-Chefs wie Sie aber 5 Minuten zu früh. Nutzen Sie die kurze Zeit, einen offensichtlich elementaren Satz (z.B. „Wir müssen nachhaltig unsere Innovationskraft in optimierten Prozessen spielen.“) zu platzieren – und alle Spätkommenden mit einem ungnädigen Blick zu strafen.
Und jedes Mal, wenn in der anschließenden Besprechung das Wort „Innovation“ fällt, nutzen Sie die Gelegenheit für den Hinweis: „Ja, wenn Sie pünktlich gekommen wären.“
5. Du sollst den Stift nicht aus der Hand geben.
Nutzen Sie die Technik der Sozialpädagogen, die sich auf dem zweiten Bildungsweg zu Mediatoren ausbilden haben lassen und unzählige Firmen davon überzeugt haben, dass ein neutraler Mensch an einem Flip-Chart die Ideen eines Workshops sammeln müsse.
Seien Sie der Mann an dem Flip-Chart, seien Sie der Mann mit dem Stift! Kein Mensch wird realisieren, dass Sie in der Hektik der ideenfindenden Diskussion die eine oder andere Aussage nicht aufschreiben bzw. die Begriffe auf einem weißen Blatt Papier in Ihrem Sinne ordnen. Ein geschickter MEETINGMAN wird hier den Grundstein seiner Einflusssphäre legen.