BWL für soziale Berufe - Gabriele Moos - E-Book

BWL für soziale Berufe E-Book

Gabriele Moos

0,0
27,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Rechnungswesen, Controlling und Co für soziale Berufe Betriebswirtschaftliche Modelle, Effektivitäts- und Effizienzüberlegungen bestimmen auch die Soziale Arbeit. Das Buch stellt einen „Streifzug“ durch die BWL dar. Wichtige betriebswirtschaftliche Instrumente und deren Auswirkungen auf das Handeln sozialer Organisationen werden für Einsteiger in die Thematik gut verständlich dargestellt. Neben einer Klärung der Grundbegriffe werden u. a. folgende Themen behandelt: Rechnungswesen, Controlling, Strategisches Management, Finanzierung, Personal-, Qualitäts- und Risikomanagement, Marketing. Für Studierende und auch Leitungskräfte in sozialen Einrichtungen unverzichtbar!

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Seitenzahl: 141

Veröffentlichungsjahr: 2021

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



utb 3120

Eine Arbeitsgemeinschaft der Verlage

Böhlau Verlag · Wien · Köln · Weimar

Verlag Barbara Budrich · Opladen · Toronto

facultas · Wien

Wilhelm Fink · Paderborn

Narr Francke Attempto Verlag / expert verlag · Tübingen

Haupt Verlag · Bern

Verlag Julius Klinkhardt · Bad Heilbrunn

Mohr Siebeck · Tübingen

Ernst Reinhardt Verlag · München

Ferdinand Schöningh · Paderborn

transcript Verlag · Bielefeld

Eugen Ulmer Verlag · Stuttgart

UVK Verlag · München

Vandenhoeck & Ruprecht · Göttingen

Waxmann · Münster · New York

wbv Publikation · Bielefeld

Wochenschau Verlag · Frankfurt am Main

Prof. Dr. Gabriele Moos lehrt Sozialmanagement an der Fachhochschule Koblenz, RheinAhrCampus Remagen.

Dipl.-Kaufmann André Peters ist Finanzvorstand des Diakonie Baden e. V., Geschäftsführer der Diakonie-Baden-Württemberg gGmbH und Vorstand der Diakonie Baden Stiftung.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar.

UTB-Band-Nr.: 3120

ISBN 978-3-8252-5626-5

3., aktualisierte Auflage

© 2021 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München

Dieses Werk einschließlich seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne schriftliche Zustimmung der Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, München, unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen in andere Sprachen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Printed in EU

Einbandgestaltung: Atelier Reichert, Stuttgart

Covermotiv: © Jan Prchal – foltolia.com

Satz: Bernd Burkart; www.form-und-produktion.de

Ernst Reinhardt Verlag, Kemnatenstr. 46, D-80639 München

Net: www.reinhardt-verlag.de E-Mail: [email protected]

Inhalt

Abkürzungsverzeichnis

Vorwort zur 3. Auflage

1 Das Wirtschaften von sozialen Organisationen

1.1 Knappheit der Mittel

1.2 Gilt die Knappheit auch für die Versorgung mit sozialen Gütern?

2 Rechnungswesen

2.1 Betriebliches Rechnungswesen

2.1.1 Externes Rechnungswesen

Buchführung

Gewinn- und Verlustrechung

Bilanz

2.1.2 Internes Rechnungswesen

Kosten- und Leistungsrechnung

Finanzrechnung

Investitions- und Finanzierungsrechnung

2.2 Kostenrechnung

2.2.1 Arten von Kosten und Erlösen

2.2.2 Zwecke der Kostenrechnung

2.2.3 Kostenrechnungssysteme

2.2.4 Kostenarten

2.2.5 Kostenstellen

2.2.6 Kostenträger

2.3 Zusammenhang der Kostenrechnungssysteme

2.4 Umlageverfahren

2.4.1 Prinzipien der Umlage

2.4.2 Umlageschlüssel

3 Controlling

3.1 Begriffliche Grundlagen

3.2 Strategisches und operatives Controlling

3.3 Berichtswesen

3.3.1 Standardberichte

3.3.2 Abweichungsberichte

3.3.3 Bedarfsberichte

3.4 Kennzahlen

3.4.1 Kennzahlensysteme

3.4.2 Finanzwirtschaftliche Kennzahlen

3.4.3 Personalwirtschaftliche Kennzahlen

3.4.4 Kunden- und Leistungskennzahlen

3.4.5 Prozesskennzahlen

3.5 Planung

3.5.1 Planungsbereiche

3.5.2 Kosten- und Leistungsplanung

3.5.3 Der Planungsprozess

3.6 Steuerung

3.6.1 Budgetierungsmodelle

3.6.2 Zielvereinbarung und Kontrolle

4 Strategisches Management

4.1 Begriffliche Grundlagen

4.2 Systematiken der Unternehmungsstrategien

4.3 Szenariotechniken

4.4 Der Strategieentwicklungsprozess

4.4.1 Strategische Markt- und Organisationsanalyse

4.4.2 Strategische Erfolgspotenziale

4.4.3 Strategische Ziele

4.4.4 Strategieumsetzung

5 Risikomanagement

5.1 Risikomanagementsysteme

5.1.1 Internes Überwachungssystem

5.1.2 Controllingsystem

5.1.3 Frühwarnsystem

5.2 Risikomanagementprozess

5.2.1 Risikoidentifikation

5.2.2 Risikoanalyse

5.2.3 Risikobewertung

5.2.4 Risikosteuerung

5.2.5 Risikoüberwachung

6 Finanzierung

6.1 Klassische Finanzierung

6.2 Ergänzende Finanzierungsformen

6.2.1 Stiftungen

6.2.2 Investor-Betreiber-Modell

6.2.3 Public Social Private Partnership

6.2.4 Immobilienfonds

6.2.5 Mezzanine-Kapital

7 Personalmanagement

7.1 Personalplanung

7.2 Personalbeschaffung und Personalmarketing

7.3 Personalauswahl

7.4 Personalfreisetzung

7.5 Personalentwicklung

8 Qualitätsmanagement

8.1 Ziele und Elemente des Qualitätsmanagements

8.2 Bausteine zur Einführung von Qualitätsmanagement

8.2.1 Systematik

8.2.2 Das Qualitätsmanagementsystem

DIN EN ISO 9000 ff.

EFQM-Modell

8.3 Aufbau des Qualitätsmanagementsystems

9 Marketing

9.1 Definition Marketing

9.2 Die vier Ps des klassischen Marketings

9.3 Leistungspolitik (Product)

9.3.1 Leistungs- bzw. Produktarten

9.3.2 Integration des externen Faktors

9.4 Preispolitik (Price)

9.4.1 Preisdifferenzierungen

9.4.2 Preisbündelung

9.5 Vertriebspolitik (Place)

9.6 Kommunikationspolitik (Promotion)

9.6.1 Strategien der Kommunikationspolitik

9.6.2 Kommunikationsinstrumente

9.7 Erweiterung auf sieben Ps

9.7.1 Personalpolitik (Personnel)

9.7.2 Prozesspolitik (Process)

9.7.3 Ausstattungspolitik (Physical Facilities)

Literatur

Sachregister

Hinweise zur Benutzung dieses Lehrbuches

Zur schnelleren Orientierung wurden Piktogramme benutzt, die folgende Bedeutung haben:

Literaturempfehlungen

Merksätze

Abkürzungsverzeichnis

AfA Absetzung vor Abnutzung

AO Abgabenordnung

AR Aufsichtsrat

BAB Betriebsabrechnungsbogen

Basel III Gesamtheit der Eigenkapitalvorschriften

BAT Bundesangestelltentarifvertrag

BH Behindertenhilfe

DIN Deutsche Industrienorm

DV-System Datenverarbeitungssystem

EDV Elektronische Datenverarbeitung

EE Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

EFQM European Foundation for Quality Management

EN Europa-Norm

FIBU Finanzbuchhaltung

FM-Daten Facility Management-Daten

GB Geistige Behinderung

GuV Gewinn- und Verlustrechnung

H 1 Haus 1

HGB Handelsgesetzbuch

ISO International Organization for Standardization

K 1 Klinik 1

Korresp. Korrespondenz

Kto. Konto

KVP Kontinuierlicher Verbesserungsprozess

L + G Lohn und Gehalt

MA Mitarbeiter

NPO Non-Profit-Organisation

PB Psychische Behinderung

PE Personalentwicklung

PDCA-Zirkel Plan Do Check Act-Zirkel

PK Personalkosten

PR Public Relations

QM Qualitätsmanagement

QM-Modell Qualitätsmanagement-Modell

QM-System Qualitätsmanagement-System

SGF Strategisches Geschäftsfeld

SK Sachkosten

Soz. Abg. Sozialabgaben

TN Teilnehmer

TQM-Modell Total Quality Management-Modell

TVÖD Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes

W 1 Wohnbereich 1

WfbM Werkstatt für behinderte Menschen

Vorwort zur 3. Auflage

Das Thema „Betriebswirtschaftslehre“ spielt in allen sozialen Organisationen eine immer wichtigere Rolle. Auch nicht gewinnorientierte soziale Unternehmen (NPOs) müssen nachhaltig schwarze Zahlen schreiben, damit Neuinvestitionen finanziert werden können.

Viele Berufsgruppen, die in sozialen Einrichtungen Verantwortung tragen, stehen oft unvorbereitet vor Unternehmensentscheidungen. Häufig fehlt der Blick für betriebswirtschaftliche Rechenwerke und Zusammenhänge. Zumindest Grundlagenwissen in Betriebswirtschaftslehre gehört seit den frühen 1990er Jahren sicherlich zu einer modern und professionell ausgeübten Leitungstätigkeit in einem sozialen Unternehmen. In vielen sozialen Unternehmen ist das Thema „Betriebswirtschaftslehre“ allerdings viele Jahre sträflich vernachlässigt worden. Lange Zeit haben sich die Wissensgebiete des Sozialwesens und der Betriebswirtschaftslehre gemieden. Nicht das Trennende weiterhin zu betonen, sondern die gemeinsamen Fragestellungen zu erkennen und wahrzunehmen, ist Zielsetzung dieses Buches.

Natürlich stellt sich bei jedem einführenden Lehrbuch das ewige Dilemma zwischen allgemeinen Darlegungen und speziellen Anwendungsfragen, die, in Abhängigkeit von der jeweiligen Einrichtung, sehr unterschiedlich sein können.

Im Sinne einer Einführung wird im vorliegenden Band Grundlagenwissen in den Bereichen Rechnungswesen, Controlling, Strategisches Management, Risikomanagement, Finanzierung, Personalmanagement, Qualitätsmanagement und Marketing vermittelt. Spezielle Anwendungsfragen für einzelne Tätigkeitsfelder (z. B. Controlling in Kindertageseinrichtungen) werden nur am Rande betrachtet, da diese den Rahmen des Buches gesprengt hätten. Angesichts der Komplexität und Breite des Themas können auch nicht alle Teilgebiete der Betriebswirtschaftslehre betrachtet werden.

Dieses Buch ist in erster Linie für Studierende gedacht. Es dürfte auch für Personen mit Führungsaufgaben in sozialwirtschaftlichen Unternehmen nützlich sein.

Remagen und Karlsruhe, im April 2020

Prof. Dr. G. Moos und A. Peters

2 Rechnungswesen

2.1 Betriebliches Rechnungswesen

In Kapitel 1 wurde gezeigt, dass wirtschaftliches Handeln auch für nicht gewinnorientierte soziale Einrichtungen zunehmend an Bedeutung gewinnt. Wie erfolgreich der Umgang mit finanziellen Ressourcen ist, wird im betrieblichen Rechnungswesen aufgezeigt.

Im Rechnungswesen einer sozialen Einrichtung wird das gesamte Leistungsgeschehen in Zahlen, Daten und Fakten abgebildet.

Jede soziale Organisation erhält Leistungen, zum Beispiel von Hilfsmittelherstellern und sonstigen Zulieferern, sei es in der Betreuungstechnik, beim Pflegebedarf oder im administrativen Bereich. Gleichzeitig erbringen soziale Einrichtungen zahlreiche Leistungen für Kunden, etwa durch betreutes Wohnen, Beratungsleistungen oder offene Hilfen.

Geldtransaktionen

Jeweils entgegengesetzt zu den ein- und ausgehenden Leistungsströmen verlaufen Geldtransaktionen. Ein soziales Unternehmen bezahlt Rechnungen und erhält Kostenerstattungen. Aufgabe des Rechnungswesens ist es, diese Leistungs- und Zahlungsvorgänge in einem EDV-System in Geldeinheiten zu bewerten und abzubilden (Abb. 4).

Abb. 4: Zahlungsund Leistungsströme

Tab. 1: Übersicht internes und externes

EXTERNES RECHNUNGSWESENINTERNES RECHNUNGSWESEN (KOSTENRECHNUNG)OrientierungInformation Externer (Staat, Öffentlichkeit)Information des ManagementsGrundlagegesetzlich vorgeschrieben (HGB, AO, Pflegebuchführungsverordnung)freiwillig, gestaltbar

Zu unterscheiden sind das externe Rechnungswesen (Finanzbuchhaltung für Staat und Öffentlichkeit) und das interne Rechnungswesen (Kostenrechnung für das Management). Eine Übersicht über internes und externes Rechnungswesen findet sich in Tabelle 1.

2.1.1 Externes Rechnungswesen

Das externe Rechnungswesen gliedert sich in drei Teilbereiche:

Buchführung

Gewinn- und Verlustrechnung

Bilanz

Buchführung

Im Rahmen der Buchführung werden alle laufenden Geschäftsvorfälle erfasst: Wenn die Einkaufsabteilung Mittel beschafft, bucht die Finanzbuchhaltung anhand der Rechnung diesen Geschäftsvorfall. Gleiches gilt zum Beispiel für Lohn- und Gehaltszahlungen oder Rechnungen an den Sozialhilfeträger. Für die Finanzbuchhaltung gilt der Grundsatz „Keine Buchung ohne Beleg“.

Kontengruppen und -klassen

Damit das gesamte Rechenwerk in der Buchhaltung übersichtlich bleibt, wird jeder Geschäftsvorfall auf ein Sachkonto gebucht. Die Sachkonten wiederum sind zu Kontengruppen und Kontenklassen zusammengefasst, die beschreiben, um welche Art von Geschäftsvorfällen es sich handelt. Tabelle 2 zeigt, dass in den Kontenklassen 4 und 5 Erträge und in den Kontenklassen 6 und 7 Aufwendungen zusammengefasst werden.

Gewinn- und Verlustrechnung

Die Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) wird für das gesamte Geschäftsjahr erstellt und weist den Jahresüberschuss oder -fehlbedarf Rechnungswesen aus. Sie stellt dar, welche Aufwendungen die soziale Organisation, zum Beispiel für Personal, Sachmittel oder Instandhaltungen hatte. Zudem wird ausgewiesen, welche Erträge mit stationären Leistungen, ambulanter Versorgung oder Therapie erzielt wurden. Aus der Differenz beider Größen ergibt sich der Gewinn oder Verlust und bildet so das wirtschaftliche Ergebnis eines Geschäftsjahres ab (Tab. 3).

Tab. 2: Beispiel für einen Kontenplan

BETRIEBLICHE ERTRÄGE4Erträge aus sozialen Leistungen43Rückvergütungen / Vergütung Sachb.44Erträge Hilfs- und Nebenbeträge45Zuweisungen / Zuschüsse47ANDERE ERTRÄGE5Sonstige Zinsen51Sonstige ordentliche Erträge57Übrige Erträge59BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN6Löhne und Gehälter60Gesetzliche Sozialabgaben61Altersversorgung62Sonstige Personalaufwendungen64Lebensmittel / bez. Leistungen65Medizinischer Bedarf66Wasser, Energie, Brennstoffe67Wirtschaftsbedarf68Verwaltungsbedarf69ANDERE AUFWENDUNGEN7Instandhaltung72Steuern, Abgaben, Versicherungen73Zinsen u. ähnliche Aufwendungen74Aufwendungen f. die Nutzung von Anlagegütern (Abschreibungen)77Sonstige ordentliche Aufwendungen78Übrige Aufwendungen79

Es muss zwischen dem ordentlichen Ergebnis aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit und dem außerordentlichen Ergebnis (z. B. besondere Vermögensverluste) unterschieden werden.

Tab. 3: Gewinn- und Verlustrechnung

€ISTErträge aus gewöhnlicher Geschäftstätigkeit8.173.040,96Erträge aus Vermögensverwaltung122.796,00Sonstige Erträge168.367,64Materialaufwand–907.010,24Personalaufwand–6.312.234,30Abschreibungen–22.980,04Abschreibung Finanzanlagen0,00Zinsen–102.221,72sonstige Aufwendungen–965.825,80Mittelzuweisung an Dritte0,00ORDENTLICHES ERGEBNIS153.932,50außerordentliche Erträge2.186,60außerordentliche Aufwendungen–5.935,12AUSSERORDENTLICHES ERGEBNIS–3.748,52Grundsteuern–871,56KfZ-Steuern–999,68EE-STEUERN–1.871,24sonstige Abgaben–7.119,60SONSTIGE STEUERN–7.119,60JAHRESÜBERSCHUSS / -FEHLBETRAG141.193,14

Bilanz

Die Bilanz bildet das Vermögen und die Schulden der sozialen Einrichtung zu einem bestimmten Stichtag ab. Im Laufe eines Geschäftsjahres werden zahlreiche Geschäftsvorfälle getätigt: Es werden Darlehen getilgt, neue Kredite aufgenommen, technische Geräte und Anlagen beschafft oder verkauft. Mit der Bilanz verschafft sich der Leser zum Ende eines Geschäftsjahres (31.12.) einen Überblick, was dem Sozialunternehmen alles gehört (Vermögen) und von wem es sein Geld erhalten hat (Schulden).

Die Gewinn- und Verlustrechnung bezieht sich auf ein Geschäftsjahr und weist einen Jahresüberschuss oder -fehlbedarf aus. Die Bilanz dagegen bezieht sich auf einen Stichtag. Sie beschreibt das Vermögen und die Schulden eines sozialen Unternehmens:

Das Vermögen wird auch als Aktiva und die Schulden als Passiva bezeichnet. Passiva beschreiben, von wem das Sozialunternehmen Geld erhalten hat (z. B. von Banken). Auf der Passivseite wird die Mittelherkunft abgebildet. Aktiva sind dagegen die Verwendungsformen der überlassenen Mittel. Die Gelder sind in Sachanlagen (Grundstücke, Gebäude oder technische Anlagen) investiert oder werden als Vorräte und Zahlungsmittel vorgehalten (Tab. 4).

Tab. 4: Bilanz eines sozialen Dienstleistungsunternehmens

Gemeinsam mit der Gewinn- und Verlustrechnung bildet die Bilanz den Jahresabschluss, der in der Regel vom Wirtschaftsprüfer überprüft und testiert wird.

Das externe Rechnungswesen gliedert sich in Buchhaltung, Gewinn- und Verlustrechnung und Bilanz: