Canon EOS R7 - Martin Schwabe - E-Book

Canon EOS R7 E-Book

Martin Schwabe

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Beschreibung

Das R7-Kamerahandbuch für alle Neu- und Umeinsteiger*innen

  • Genaue Anleitung für den Praxiseinsatz der R7
  • Von den Basics bis zu den fortgeschrittenen Funktionen
  • Beschreibt Einsatz alter wie neuer Objektive

Dies ist das Handbuch für alle, die mit der Canon EOS R7 anfangen möchten, richtig zu fotografieren oder die bereits das Vorgängermodell 7D besaßen und nun in die spiegellose Fotografie einsteigen wollen. Die beiden Autoren macht Sie darin schnell und praxisnah mit der Kamera und den Vorzügen des spiegellosen Systems vertraut.
Nach einem kurzen Rundgang durch die Bedienelemente steigen Sie direkt ein. Sie lernen, wie die Kamera Belichtung und Schärfe misst, wie Sie die Motiverkennung für Personen, Tiere und Fahrzeuge einsetzen und die kamerainterne Stabilisierung nutzen, um auch unter schwierigen Lichtbedingungen scharfe und richtig belichtete Bilder zu machen.
Die Autoren erläutern außerdem, wie Sie die verschiedenen Programmmodi P, Tv und Av einsetzen und wie die R7 mit alten und neuen Objektiven optimal zusammenarbeitet. Ein Schnelleinstieg in die Videofunktionen der EOS R7 schließt das Buch ab.

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Martin Schwabe ist Diplom-Ingenieur und schreibt heute als unabhängiger Autor für Print- und Onlinemedien. Nach über 15 Jahren als fotocommunity-Admin und Hauptautor einer Online-Fotoschule verfügt er über viel Erfahrung in der Vermittlung fotografischen Wissens. Er besitzt ein eigenes Fotostudio und hat bereits mehr als ein Dutzend erfolgreiche Bücher über Canon-EOS-Kameras veröffentlicht.

Akki Moto fotografiert seit Anfang der 90er Jahre mit Canon-Kameras und ist seit mehr als 10 Jahren auch als Foto-Trainer, Foto-Reisender, Autor und Fachlektor tätig. Sein umfangreiches Fachwissen vermittelt er u. a. in etlichen Einstellworkshops für Kameras aus dem Canon R-System. Akki Moto testet gern die Grenzen des Machbaren in der Fotografie aus. Seine Schwerpunkte sind Geschwindigkeit (Tiere, Motorsport), Sport, Events und natürlich die Reisefotografie.

Zu diesem Buch – sowie zu vielen weiteren dpunkt.büchern – können Sie auch das entsprechende E-Book im PDF-Format herunterladen. Werden Sie dazu einfach Mitglied bei dpunkt.plus+:

www.dpunkt.plus

Martin Schwabe · Akki Moto

Canon EOS R7

Das Handbuch zur Kamera

Martin Schwabe

Akki Moto, www.akkimoto.de

Lektorat: Boris Karnikowski

Copy-Editing: Friederike Daenecke, Zülpich

Satz & Layout: Birgit Bäuerlein

Herstellung: Stefanie Weidner

Umschlaggestaltung: Helmut Kraus, www.exclam.de

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

ISBN:

 

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978-3-86490-950-4

PDF

978-3-96910-933-5

ePub

978-3-96910-934-2

mobi

978-3-96910-935-9

1. Auflage 2023

Copyright © 2023 dpunkt.verlag GmbH

Wieblinger Weg 17

69123 Heidelberg

Hinweis:

Der Umwelt zuliebe verzichten wir auf die Einschweißfolie.

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Es wird darauf hingewiesen, dass die im Buch verwendeten Soft- und Hardware-Bezeichnungen sowie Markennamen und Produktbezeichnungen der jeweiligen Firmen im Allgemeinen warenzeichen-, marken- oder patentrechtlichem Schutz unterliegen.

Alle Angaben und Programme in diesem Buch wurden mit größter Sorgfalt kontrolliert. Weder Autoren noch Verlag können jedoch für Schäden haftbar gemacht werden, die in Zusammenhang mit der Verwendung dieses Buches stehen.

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Vorwort

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

die Canon EOS R7 ist die erste »einstellige Kamera« im R-System mit APS-C-Sensor. Als wir unsere EOS R7 erhielten, stellten wir freudig überrascht fest, dass Canon nicht nur den Autofokus in puncto Leistung nochmals deutlich verbessert hat, sondern dass auch die Motivprogramme erweitert wurden (SCN und Kreativfilter), ohne bei den Profifunktionen Abstriche zu machen. Zudem hat Canon eine Reihe von bekannten Funktionen nochmals erheblich verbessert. Damit wird diese Kamera sowohl bei Hobby- als auch bei Berufsfotografen ihre Zielgruppe finden.

Dieses Buch wird die Bedienungsanleitung Ihrer Kamera nicht ersetzen. Das heißt, Sie werden in ihm nicht jede einzelne Funktion beschrieben finden – denn vieles davon wird Ihnen bereits bekannt sein. Eine illustrierte Bedienungsanleitung zu schreiben, war nicht unser Ziel. Stattdessen konzentrieren wir uns auf die fotografischen Themenschwerpunkte »Schärfe« und »Belichtung« sowie auf die neuen Funktionen der EOS R7 und fügen Tipps für die fotografische Praxis hinzu.

Dies ist unser erstes gemeinsames Buch. Die Zusammenarbeit hat uns viel Freude bereitet, und es soll nicht das letzte Buch von uns gewesen sein. Fotografisch haben wir unterschiedliche Herangehensweisen und Vorlieben, und so konnten wir uns perfekt ergänzen.

Sollten Sie nach dem Lesen noch Fragen haben, laden wir Sie ein, dem EOS R-Forum unter www.canon-eos-r-forum.de oder der Facebook-Gruppe www.facebook.com/groups/canoneosr5r6 beizutreten. Auf beiden Plattformen tauschen wir uns regelmäßig mit anderen Nutzerinnen und Nutzern von Kameras aus dem EOS R-System aus. Sie werden dort hilfreiche Tipps bekommen, und wir stehen dort auch für Fragen zur Verfügung.

Wir möchten folgenden Personen danken:

Boris Karnikowski für seinen fachlichen und strukturellen Support

Birgit Bäuerlein für den wieder einmal perfekten Satz des Buches

Peter und Martin Achatzi für den fachlichen Austausch sowie für die Beschaffung und den Verleih von Canon-Produkten

Wir wünschen Ihnen viel Freude mit diesem Buch und viel Spaß beim Fotografieren mit Ihrer EOS R7!

Martin Schwabe und Akki Moto

Inhaltsverzeichnis

  1Einführung

1.1Die Hardware im Detail

1.1.1Die Vorderseite

1.1.2Linke Seite

1.1.3Die Oberseite

1.1.4Rückseite

1.1.5Die rechte Seite und die Unterseite

1.2Ein Blick auf die Details

1.2.1Das Bajonett

1.2.2Der Akku

1.2.3Speicherkarten

1.2.4Der Verschluss

1.2.5Der Bildsensor

1.2.6Der Sucher

1.2.7Menüstruktur und Bedienung

  2Der Autofokus

2.1Funktionsweise und Technik

2.1.1Der Kontrast-Autofokus

2.1.2Der Phasen-Autofokus

2.1.3Das Beste aus beiden Welten: Dual Pixel CMOS AF II

2.1.4Autofokus-Messfelder auswählen

2.2Die Autofokus-Funktionen im Detail

2.2.1Die Grenzen des Autofokus

2.2.2Problemfälle

2.2.3»One Shot« optimieren

2.2.4Der Autofokus-Modus »Servo«

2.2.5Das Ausgangsfeld für die Verfolgung

2.2.6Der Autofokus der EOS R7 im Vergleich

2.2.7Back- und Frontfokus

2.2.8Schränkt die Offenblende die Autofokus-Funktion ein?

2.3Die Cases

2.4Die Cases im Überblick

2.4.1Case 1 – der Universelle

2.4.2Case 2 – Konstanz ist gefragt

2.4.3Case 3 – der Erfasser

2.4.4Case 4 – nichts ist konstant

2.4.5Der Case »Auto«

  3Einstellung des Autofokus

3.1Die Autofokus-Methoden im Detail

3.2Die richtige Autofokus-Methode wählen

3.2.1Spot-AF

3.2.2Einzelfeld-AF

3.2.3Autofokus-Bereich erweitern

3.2.4Die drei Zonen und der Gesamtbereich

3.3Der Turbo für den Autofokus: Tastenbelegung

3.3.1Die Taste »AF-ON« konfigurieren

3.3.2Die Schärfentiefen-Prüftaste

3.4Manuell fokussieren

3.4.1Manuelles Fokussieren ohne Autofokus-Unterstützung

3.4.2Manuelles Fokussieren mit Autofokus-Unterstützung

3.4.3Eine Schwäche des Autofokus der EOS R7

  4Die Belichtung

4.1Verdoppelung und Halbierung der Lichtmenge

4.2Das Histogramm im Detail

4.2.1Die 18 % und die Graukarte

4.2.2Das Live-Histogramm im Sucher einsetzen

4.3Die Belichtungsmessung der EOS R7

4.3.1Die Mehrfeldmessung

4.3.2Selektivmessung

4.3.3Mittenbetonte Messung (Integralmessung)

4.3.4Spotmessung

  5Die Programme

5.1Die automatische Motiverkennung (Vollautomatik A+)

5.1.1Autofokus in der Automatik

5.2Besondere Szene (SCN)

5.3Der Kreativfilter-Modus

5.4Die Kreativprogramme

5.4.1Programmautomatik (P)

5.4.2Blendenautomatik (Tv)

5.4.3Zeitautomatik

5.4.4Die flexible Automatik Fv

5.4.5Das Programm M(anuell)

5.4.6Das Programm B(ulb)

5.4.7ISO-Empfindlichkeit-Einstellungen

5.5Die individuell belegbaren Programme

5.5.1Die Programmbelegung

5.5.2Eigene Einstellungssets

  6Besondere Aufnahmetechniken

6.1Mehrfachbelichtung

6.1.1Die Bildverrechnung

6.2High Dynamic Range (HDR)

6.3Fokus-Stacking

6.4RAW-Burst

6.5Bildstabilisierung und Belichtungszeit in der EOS R7

6.5.1Stabilisierung statischer Motive

6.5.2Mitzieher

6.6Objektive an der EOS R7

6.6.1Der Autofokus-Antrieb

  7Video mit der EOS R7

7.1Video im Fotomodus aufnehmen

7.2Videos im Videomodus aufnehmen

7.2.1Die Videoformate

7.2.2Weitere wichtige Videoeinstellungen

7.2.3Videos in der Kamera schneiden

7.2.4Einzelne Bilder abspeichern

Index

1

Einführung

Im Jahr nach der Einführung der spiegellosen Kameras EOS R5 und R6 kamen die ersten Gerüchte auf, dass Canon auch ein APS-C-Modell der R-Reihe herausbringen würde. Manche glaubten nicht daran – mit der Begründung, dass es ja die M-Reihe gebe; andere erinnerten hingegen an die großen Erfolge der Spiegelreflexmodelle EOS 7D und 7D II.

Genau so ein Modell fehlte bisher in der R-Reihe: kompatibel im Bajonett und mit derselben Leistungsfähigkeit bzw. demselben (teilweise sogar höherem) Funktionsumfang wie bei den großen Geschwistermodellen. Am 23. Juni 2022 war es dann so weit. Die ersten EOS R7-Modelle wurden in Deutschland ausgeliefert, und so gelangte auch eine Kamera zu uns. Und wie erhofft, aber nicht erwartet: Die EOS R7 orientiert sich in vielen Punkten an der EOS R3, also an dem derzeit größten Modell der R-Reihe.

Die PDF-Bedienungsanleitung der Kamera hat über 1.000 Seiten – allein daran können Sie den komplexen Funktionsumfang der EOS R7 erkennen. Mit diesem Buch möchten wir aber nicht die Anleitung repetieren, sondern Ihnen Tipps aus der Praxis geben, wie Sie Ihre neue Kamera ausreizen können. Wir werden auch den einen oder anderen Blick auf die Hintergründe der Technik werfen, weil dies Ihr Verständnis verbessert und die Funktionen begreifbar macht.

1.1Die Hardware im Detail

Wie immer zu Beginn eines Buches möchten wir mit Ihnen einen ersten Blick auf die Kamera selbst werfen und die äußeren und inneren Werte der Kamera etwas detaillierter betrachten. Schließlich werden Sie ähnlich wie wir die neue Kamera zuerst in die Hand nehmen und sich orientieren, wo Sie welche Taste finden und welche Bedienelemente sich geändert haben oder sogar gleich geblieben sind.

Lassen Sie uns daher die Kamera gemeinsam betrachten. Wir werden Ihnen dabei schon erste Informationen zu den Neuerungen geben, die auf den ersten Blick nicht offensichtlich sind.

1.1.1Die Vorderseite

Abb. 1.1 Die Vorderseite der EOS R7 mit geschlossenem Verschluss. Ist die Kamera ausgeschaltet, wird der Bildsensor durch den mechanischen Verschluss verdeckt (je nach Einstellung). (Foto: Canon)

Als Erstes ist uns aufgefallen, dass die Kamera sehr kompakt wirkt, dabei aber ein angenehmes Gewicht hat. Anders als ihre Spiegelreflexvorläufer EOS 7D und 7D II hat die EOS R7 keinen internen Blitz mehr und – klar – das Pentaprisma für den optischen Sucher ist auch weggefallen.

Direkt rechts vom Bajonett finden Sie die bekannte Objektiventriegelungstaste, unten im Bajonett die vergoldeten Kontakte für die Stromversorgung und den Datenaustausch mit den Objektiven. Die Zahl der Kontakte hat gegenüber dem EF-Bajonett deutlich zugenommen, da die Kamera mit den (RF-)Objektiven erheblich mehr Daten austauscht als noch zu Zeiten des EF-Bajonetts.

Die Schärfentiefe-Prüftaste, unten links am Bajonett) hat jetzt eine Doppelfunktion bekommen. Sie funktioniert an einer EOS R7 beim Druck auf die Taste wie an einer DSLR – allerdings besser: An einer DSLR wird beim Abblenden über die Taste nur die relative Änderung der Schärfentiefe angezeigt. Das heißt, Sie können nicht die tatsächliche Schärfentiefe ablesen, sondern nur ihre Veränderung. Zudem wird das Bild im Sucher zum Teil erheblich dunkler. Bei der EOS R7 bleibt es hell, außerdem wird die absolute Veränderung der Schärfentiefe angezeigt.

Zusätzlich befindet sich an dieser Stelle der AF/MF-Schalter. Hier können Sie – wenig überraschend – von manuellem Fokus auf Autofokus umschalten und umgekehrt. Dies gilt allerdings nur für Objektive, die keinen eigenen AF/MF-Schalter haben. In allen anderen Fällen dominiert der Schalter am Objektiv. Die Schärfentiefe-Prüftaste können Sie in den Individualeinstellungen mit anderen Funktionen belegen, den AF/MF-Schalter jedoch nicht; der Schalter selbst kann nur deaktiviert werden.

Ansonsten finden sich an der Vorderseite der Empfänger für den IR-Fernauslöser sowie eine kleine Lampe unterhalb des Programmwahlrades, die das Ablaufen des Selbstauslösers signalisiert.

Besonders erwähnen möchten wir die kleine Klappe unten an der Innenseite des Griffs. Sie ist leicht zu übersehen. Dort wird das Kabel herausgeführt, wenn Sie mit einem Netzteil arbeiten. Alternativ kann die Kamera auch über USB geladen/betrieben werden, sofern Sie ein geeignetes Netzteil bzw. eine Powerbank haben.

Der Auslöser funktioniert nicht anders, als Sie es gewohnt sind: Der erste Druckpunkt startet die Belichtungsund Schärfemessung, der zweite Druckpunkt löst die Aufnahme aus (Werkseinstellung).

1.1.2Linke Seite

Abb. 1.2 Die linke Seite der EOS R7 mit den Schnittstellen und Anschlüssen (Foto: Canon)

Anders als bei der EOS R6 ist der Schalter für den Videomodus der EOS R7 in den ON/Off-Schalter integriert. Dadurch ergeben sich insbesondere in Verbindung mit dem Moduswahlrad Bedienungsfreiräume. So stehen jetzt auch die individuellen Aufnahmemodi C1 bis C3 für Video zur Verfügung. Damit hat die R7 wie die R5 sechs C-Bereiche (drei für Foto, drei für Video) und entfaltet so einen enormen Funktionsumfang (dazu später mehr). Entsprechend gut ist die EOS R7 auch für Videoaufnahmen geeignet, sofern die richtigen Objektive verwendet werden und Sie ein externes Mikrofon nutzen. Die EOS R7 besitzt zwar interne Mikrofone für Stereoaufnahmen, diese sind aber nur ein Notbehelf und eignen sich nicht für professionelle Tonaufnahmen.

Auffällig und sehr erfreulich ist die Tatsache, dass die linke Seite inzwischen deutlich mehr Klappen hat als früher üblich und viele Schnittstellen einzeln zugänglich sind.

So finden sich dort Anschlüsse für Kopfhörer, um den aufgezeichneten Ton besser beurteilen zu können und ein Mikrofoneingang, beide mit 3,5-mm-Klinkenbuchse. Zwischen diesen beiden Audioanschlüssen findet sich die Schnittstelle für den Kabelfernauslöser. Sie benötigen die Version E3 und nicht mehr N3 wie bei anderen Modellen. Allerdings liefern Fremdhersteller ihre Fernauslöser inzwischen mit Adaptern, sodass sie auf jeden Fall passen werden.

Hinter der rechten Abdeckung verbergen sich die Anschlüsse USB und HDMI. Der Anschluss für USB entspricht USB-C und kann zur Datenübertragung, aber auch für das Laden der Kamera verwendet werden. Der Micro-HDMI-Anschluss dient dazu, externe Monitore oder Fernseher anzuschließen.

1.1.3Die Oberseite

Abb. 1.3 Die Oberseite der EOS R7 (Foto: Canon)

Die Oberseite ähnelt vom Aufbau her der EOS R6, hat sich aber in einigen Details verändert. Wie erwartet, gibt es kein Kopfdisplay. Manche werden es vermissen. Da sich aber im Sucher eine Vielzahl von Anzeigen generieren lassen und diese zudem (ein Novum) individuell konfigurierbar sind, ist es eher eine Sache der Gewöhnung.

Auf der linken Seite befindet sich nur noch die Markierung der Sensorebene. In der Mitte finden Sie den Blitzschuh, der sich auf den ersten Blick nicht von früheren Blitzschuhen unterscheidet. Canon bezeichnet diese Schnittstelle als »Multifunktionsschuh«. Ein genauer Blick zeigt dann auch, warum: Im vorderen Teil befindet sich eine weitere Schnittstelle, an die eine Vielzahl von Zubehör angeschlossen werden kann. Der Vorteil dieses Designs ist der erweiterte Funktionsumfang. Der Nachteil ist, dass Sie zur Nutzung einiger älterer Blitze und Transmitter einen Adapter kaufen müssen (Canon AD-E1), der rund 60 € kostet. Einen internen Blitz besitzt die EOS R7 nicht.

Abb. 1.4 Dieses Symbol zeigt Ihnen die Lage der Sensorebene an.

Abb. 1.5 Etwas verborgen sind die neuen Kontakte des Multifunktionsschuhs.

Das Programmwahlrad direkt neben dem Blitzschuh hat anders als die R6 oder der Vorgänger EOS 7D II wieder Motivprogramme, die sich hinter der Einstellung SCN verbergen, sowie erfreuliche drei Speicherplätze (C1–C3) für eigene Einstellungs-Sets sowohl für Foto als auch für Video.

Tipp

Die Taste Lock ist genau genommen eine Multifunktionssperre geworden, da Sie in den Individualeinstellungen C.Fn 5 (orange Menüs) festlegen können, was Sie alles mit der Taste sperren wollen. Sie können damit sogar die Touch-Funktion des Kameradisplays sperren.

Der Auslöser und das Hauptwahlrad sind Ihnen sicher bekannt. Die Bedienung hat sich nicht geändert, ebenso wenig wie die der Multifunktionstaste M.Fn. Sie dient dem schnellen Wechsel zwischen unterschiedlichen Einstellungen. Wenn Sie vorher die Taste AF-Messfeldwahl gedrückt haben, wechseln Sie mittels M-Fn die Autofokus-Methoden. Mit der Taste für Movie-Aufnahme (mit dem roten Punkt) starten oder stoppen Sie die Videoaufnahme (übrigens auch im Fotomodus, die Kamera verwendet dann die Einstellungen aus dem Kameramenü 10). Rechts daneben befindet sich die Taste ISO, mit der Sie direkten Zugriff auf die ISO-Einstellungen haben. Zwischen dem Programmwahlrad und ON/OFF/Video befindet sich die Taste Lock, mit der Sie die Einstellräder gegen versehentliches Verstellen sichern können. Ein aktiviertes Lock wird sowohl im Sucher als auch auf dem Display angezeigt.

Der Hauptschalter (ON/OFF/Video) ist um eine dritte Position für Videoaufnahmen erweitert worden und gibt in dieser Stellung den Zugriff auf die sehr umfangreichen und spezifischen Videofunktionen und -einstellungen frei.

Hinweis

Genau wie bei Foto wirken die Einstellungen des Programmwahlrades bei Video direkt. Welche Einstellung was bewirkt, können Sie auf Seite 211 in Kapitel 7 nachlesen.

1.1.4Rückseite

Abb. 1.6 Die Rückseite der EOS R7 (Foto: Canon)

Die Gehäuserückseite der EOS R7 wirkt sehr übersichtlich und aufgeräumt. Beherrscht wird sie von einem großen Klappdisplay mit einer Auflösung von 1,6 Megapixel (MP). Das Display lässt sich in der Helligkeit regulieren und wird häufig zu hell eingestellt. Fotos, die auf dem Display korrekt belichtet wirken, erweisen sich dann später als unterbelichtet. Wenn es darauf ankommt, lohnt sich daher immer der Blick auf das Histogramm, das Sie über die Taste INFO einblenden können.

Oberhalb des Displays befindet sich der elektronische Sucher. Er zeigt natürlich kein analoges eingespiegeltes Bild mehr, sondern besteht aus einem kleinen Monitor mit 2,3 MP. Für diesen digitalen Sucher gibt es eine Einstellung, die den optischen Sucher einer DSLR simuliert. Diese Einstellung funktioniert tatsächlich erstaunlich gut. Es gibt zwei Gründe, diese Einstellung zu nutzen: Sie mögen es einfach lieber so oder Sie arbeiten mit Blitz. Die Belichtungssimulation fällt dann allerdings weg.

Rechts vom Sucher befindet sich der Augensensor. Er sorgt – je nach Einstellung – dafür, dass jeweils nur das Display oder nur der Sucher eingeschaltet ist, um Akku-Leistung zu sparen.

Links neben dem Sucher befindet sich nur noch eine Taste MENU. Sie ruft die Menüs zur Einstellung der Kamera auf. Eine RATE-Taste wie bei der EOS R6 fehlt, diese Funktion ist bei der Bildansicht allerdings über die Taste Q erreichbar.

Rechts vom Sucher finden Sie den Multicontroller und das Schnellwahlrad . Der Multicontroller ist ein wenig nach oben gerückt, aber trotzdem gut mit dem Daumen erreichbar, da die EOS R7 recht kompakt ist. Der Multicontroller ist insbesondere dann sehr hilfreich, wenn Sie die Autofokus-Felder im Sucher schnell und komfortabel verschieben wollen. Durch Druck auf den Multicontroller wird das AF-Feld zentriert.

Rechts neben dem Schnellwahlrad befindet sich die Taste AF-ON (AF-Start) . AE-Lock (Messwertspeicher) und AF-Messfeldwahl sind im Vergleich zur EOS R6 an die Seite gerutscht. Die Taste AF-Messfeldwahl ist doppelt belegt und ersetzt auch die Taste Lupe der EOS R6. Alle Tasten können Sie in den Individualeinstellungen mit anderen Funktionen belegen.

Eine große und gewöhnungsbedürftige Änderung ist der Wegfall des zweiten Schnellwahlrades. Es wurde durch Kreuztasten ersetzt. Sich umzustellen dauert aber nicht lange.

Oberhalb der Kreuztasten finden Sie die Taste INFO, mit der Sie verschiedene Einstellungen vornehmen können. Eine wichtige Funktion ist die Möglichkeit, schnell zwischen den unterschiedlich konfigurierten Anzeigen wechseln zu können, um z. B. das Histogramm als Hilfestellung für die Belichtung abzurufen oder die Wasserwaage einzublenden.

In der Mitte der Kreuztasten finden Sie wieder eine Doppelbelegung: die Tasten Q und Set. Viele Parameter der Kamera lassen sich damit schnell ansteuern und verändern, entweder mithilfe des Displays (mit Touchbedienung) oder über die verschiedenen Stellräder.

Unterhalb des Daumenrades finden Sie wie bei der EOS R6 die Tasten Wiedergabe und Löschen, die Sie für die Durchsicht Ihrer Aufnahmen benötigen.

1.1.5Die rechte Seite und die Unterseite

Hier finden Sie die bekannten Klappen, um Speicherkarten (rechts) bzw. den Akku (unten) einzusetzen. In beiden Fällen müssen Sie nur darauf achten, die jeweilige Klappe richtig zu schließen, da sich sonst die Kamera nicht einschalten lässt.

Abb. 1.7 Die EOS R7 besitzt zwei Kartenschächte. Der auf dem Bild vordere Schacht ist Schacht 1. (Foto: Canon)

1.2Ein Blick auf die Details

In diesem Abschnitt geht es um einige Bauteile und -gruppen, deren Funktion Sie kennen sollten, die sich aber nicht in die spezifischeren nachfolgenden Kapitel (etwa zu Autofokus oder Belichtung) einfügen lassen. Die Kenntnis dieser Details erleichtert Ihnen die Entscheidung, wenn es um die Erweiterung Ihrer Kamera um Zubehör wie Akkus, Speicherkarten und Objektive geht.

1.2.1Das Bajonett

Auf den ersten Blick unterscheidet sich das RF-Bajonett kaum vom bisher verwendeten EF-Bajonett. Beim direkten Vergleich der beiden werden Sie die erhöhte Zahl der elektrischen Kontakte im unteren Teil des Bajonetts bemerken und feststellen, dass der Sensor viel näher am Bajonett sitzt.

Abb. 1.8 Das Bajonett der EOS R7 mit freiliegendem Sensor – die Kamera ist eingeschaltet. (Foto: Canon)

Der Abstand zwischen der Bajonettebene und der Sensorebene wird Auflagemaß genannt und ist eine ganz wesentliche Größe. Das Auflagemaß bestimmt, welche Objektive verwendet werden können und welche nicht. Objektive werden nämlich immer für ein bestimmtes Auflagemaß konstruiert. Diese Konstruktion gibt den Brennpunkt vor. Von der Lage des Brennpunktes hängt es ab, ob ein Objektiv in der Stellung »unendlich« ein scharfes Bild auf den Sensor projizieren kann.

Das Auflagemaß für RF- und RF-S-Objektive beträgt 20 mm, EF-M-Objektive haben 18 mm, EF- und EF-S-Objektive 44 mm. »RF« und »EF« sind die Bezeichnungen für Objektive, die für das Kleinbildformat gerechnet sind. »EF-S« ist das Bajonett für Canons APS-C-DSLRs, »EF-M« das für spiegellose Kameras mit APS-C-Sensor. Den verschiedenen Auflagemaßen kommt eine besondere Bedeutung zu: Ein Objektiv mit RF-Bajonett kann direkt an die EOS R7 montiert werden, da es passend konstruiert ist.

Objektive wie EF-S und EF würden bei direkter Montage am RF-Bajonett einen zu kleinen Bildkreis produzieren mit starken Schatten in den Ecken und zudem in keinem Bereich mehr fokussieren. Sie benötigen daher einen Adapter, der die fehlenden 24 mm ergänzt. Diesen Adapter gibt es in verschiedenen Versionen – damit erschließt sich die EOS R7 die gesamte Objektivwelt der EF- und EF-S-Objektive. Objektive der EF-M-Reihe können dagegen nicht adaptiert werden.

Aus dem neuen Auflagemaß ergibt sich, dass auch die alten FD-Objektive verwendet werden können, was am EF-Bajonett nicht möglich war. Zur Erinnerung: EF hat ein Auflagemaß von 44 mm, FD von 42 mm. Adapter mit einer Breite von -2 mm gibt es nicht, also müsste eine Korrekturlinse verwendet werden, die sich aber katastrophal auf die Bildqualität auswirken würde. Für RF reicht ein Adapter, der das Auflagemaß von 20 auf 42 mm erweitert – so können FD-Objektive ohne Probleme manuell verwendet werden, ohne »unendlich« zu verlieren.

Gleiches gilt auch für die große Zahl an Objektiven mit einem Bajonett für Nikon oder M42. Sie müssen zwar manuell fokussiert werden, die EOS R7 stellt dafür aber Hilfsmittel zur Verfügung.

Abb. 1.9 Das Symbol der Linie mit dem Kreis zeigt von oben die Sensorebene. Die Markierung ist 22 mm von der Bajonettauflage entfernt, daher auch der Begriff »Auflagemaß«.

Tipp

Wenn das neue Objektiv beim Wechsel plötzlich nicht mehr an die Kamera passt, ist das kein Grund zum Verzweifeln. Sie haben vermutlich nur versehentlich den EF-RF-Adapter zusammen mit dem vorigen Objektiv abgenommen und weggepackt (eigene Erfahrung).

Bildkreis und Sensornutzung

Der Bildsensor der EOS R7 ist kleiner als bei der EOS R6, hat aber eine erheblich größere Auflösung. Zum Vergleich: Verwenden Sie ein APS-C-Objektiv an der EOS R5, verbleiben ca. 17,5 MP. Die EOS R7 bietet hingegen auf der gleichen Sensorgröße ca. 32,5 MP, also etwa die doppelte Auflösung. Bezogen auf die Fläche eines APS-C-Sensors ist damit die Auflösung der EOS R7 höher als die der EOS R5. Viele R5-Nutzer schreiben, dass sie die R5 gerne wegen der Crop-Reserven nutzen; die EOS R7 hat diese Crop-Reserve sozusagen schon eingebaut.

Hinweis

Bitte achten Sie außer auf die reine Kompatibilität auch auf weitere Hinweise der Hersteller: Bei manchen Objektiven müssen bestimmt Funktionen deaktiviert werden, damit das Objektiv korrekt arbeitet.

Mit der Einführung der EOS R7 kann die Kombination aus EOS R6 und R7 als Alternative zur R5 sehr interessant sein – je nach Anwendungszweck. Die Kombination ist günstiger, hat einen höheren Funktionsumfang, und Sie haben direkt eine Backup-Kamera.

Da der kleine Bildkreis (APS-C) ausreicht, um den Sensor der EOS R7 auszuleuchten, können Sie fast alle Objektive aus dem Hause Canon verwenden: EF und EF-S mit dem EF/RF-Adapter, RF und RF-S ohne Adapter.

Dies gilt auch für alle kompatiblen Objektive von Drittherstellern, allerdings sollten Sie auf den Herstellerseiten vor dem Kauf nachsehen, ob die Objektive kompatibel sind oder ein Update der Firmware benötigen.

Übrigens, der Sensor hat eigentlich sogar 34,5 MP. Die zusätzlichen Megapixel werden für den IBIS bzw. für die automatische Horizontausrichtung benötigt, doch dazu später mehr.

1.2.2Der Akku

Die EOS R7 wird mit einem Akku mit der Bezeichnung LP-E6NH geliefert. Erfreulicherweise bleibt die Kompatibilität mit den DSLRs und den alten Akkus mit geringerer Kapazität erhalten. Sie können daher in der EOS R6 auch frühere Varianten dieses Akkus verwenden, also den LP-E6 oder den LP-E6N.

Die Akku-Versionen unterscheiden sich lediglich in der Kapazität:

•LP-E6:

1.800 mAh

•LP-E6N:

1.865 mAh

•LP-E6NH:

2.130 mAh

Wenn Sie also ein passendes anderes Kameramodell von Canon besitzen (ab EOS 60D oder aus der Reihe EOS 7D/5D), haben Sie gleich geeignete Ersatzakkus. Diese haben etwas weniger Ausdauer, reichen aber als Reserve. Mit dem LP-E6NH haben Sie unserer Erfahrung nach kaum weniger Reichweite als mit früheren DSLRs und deren Akkus mit weniger Kapazität, sofern Sie den Sucher und den Bildschirm nicht allzu exzessiv nutzen.

Abb. 1.10 Von der Form her nicht zu unterscheiden, sind die drei Akkuversionen untereinander kompatibel. Aufschluss über die Version gibt das Etikett.

Sollten Sie dennoch weitere Akkus benötigen, dann werden Sie schnell feststellen, dass die originalen Akkus nicht gerade günstig sind. Aktuell liegen die Preise je nach Anbieter zwischen 100 und 120 € – viel Geld für einen Akku. Es muss nicht zwingend ein Original-Akku sein, Sie sollten aber immer im Hinterkopf behalten, dass es nicht nur um die reine Kapazität der Akkus geht. Auch die Geschwindigkeit der Leistungsabgabe spielt bei bestimmten Anwendungen eine Rolle, und diese wiederum spricht für das Original.

Die Akkus haben einen kleinen Chip, über den sie mit der Kamera kommunizieren und den Akku-Stand und die Ladekapazität melden. Ohne den Chip fehlt diese Akku-Anzeige, und die Kamera geht irgendwann einfach aus, wenn der Akku leer ist. Achten Sie daher vor dem Kauf unbedingt auf die Kapazität und auf den vorhandenen Info-Chip.

Hinweis

Wenn Sie noch LP-E6-Akkus haben, können Sie diese weiterverwenden. Denken Sie aber bitte daran, dass diese Akku-Generation am Ende ihres Produktlebenszyklus steht und ggf. einige Funktionen der Kamera nicht unterstützt.

1.2.3Speicherkarten

Ein wesentliches weiteres Zubehör sind die Speicherkarten, ohne die keine Fotos und keine Videos aufgezeichnet werden können. Die EOS R7 besitzt zwei Speicherslots, die Karten im Format SD aufnehmen. Folgende Versionen werden unterstützt: SD sowie SDHC und SDXC mit UHS-I und UHS-II.

Beide Slots sind gleichwertig. Es ist für die Leistung der Kamera daher unerheblich, in welchen der beiden Slots Sie die Karte stecken. Wichtig ist eher, wie Sie die beiden Steckplätze nutzen. Die EOS R7 bietet dafür eine ganze Reihe unterschiedlicher Optionen. Es kann sinnvoll sein, zwei Karten parallel zu verwenden, auch wenn sich der Sinn nicht sofort erschließen mag. Grundsätzlich sollten Sie wissen, dass SD-Karten nur eine eingeschränkte Lebenszeit haben, da die Anzahl der möglichen Speicherzugriffe begrenzt ist. Durch interne Korrekturmaßnahmen, die die Schreib- und Lesezugriffe auf immer andere Bereiche der Karte verteilen, wird Ihnen dieser Fall eher selten begegnen – viel relevanter ist die rein mechanische Abnutzung. Wir schätzen, dass wir in den letzten zehn Jahren rund ein Dutzend SD-Karten verschlissen haben.

Abb. 1.11 Speicherkarten mit 16 oder 32 GB, UHS-I und Class 10 reichen für viele Anwendungen der EOS R6 aus. Bei schnellen Reihenaufnahmen sind Sie mit UHS-II allerdings im Vorteil, da die EOS R7 einen relativ kleinen Pufferspeicher hat, der aufgrund der hohen Dateigröße schnell vollläuft.

Leider treten Defekte an SD-Karten ohne Ankündigung auf, und die Daten sind dann nur mit extremem Aufwand zu retten (wenn überhaupt). Wenn man privat fotografiert, mag das hinnehmbar sein, aber auch hier gibt es Momente, in denen Sie sichergehen wollen, dass Sie keine Daten verlieren (etwa bei Hochzeiten und anderen Familienfeiern). Für diesen Fall können Sie in der EOS R7 zwei Speicherkarten verwenden und beide Karten mit den identischen Daten beschreiben. Sie erzeugen also gleich bei der Aufnahme in der Kamera schon ein Backup. Für alle, die professionell fotografieren, kann dies sogar »überlebenswichtig« sein.

Eine andere Möglichkeit ist der Speicherüberlauf, der insbesondere bei Videoaufnahmen wichtig werden kann. Ist Karte 1 voll, werden alle weiteren Daten automatisch auf Karte 2 geschrieben.

Die dritte Möglichkeit wäre, dass Sie die Fotos in verschiedenen Qualitäten parallel auf die Karten schreiben: die Fotos in maximaler Qualität auf Karte 1, in geringer Auflösung auf Karte 2. Diese Karte geben Sie dann z. B. dem Model mit, damit es in Ruhe zu Hause die Aufnahmen durchsehen kann.

Abb. 1.12 Über die Taste »Q« aktivieren Sie die Einstellungen auf dem Monitor und wählen mittels Multicontroller die jeweilige Funktion. Anhand der Anzeige können Sie sehen, dass zwei Karten eingesteckt sind.

Abb. 1.13 Über die Taste »Set« rufen Sie das Menü auf und können die verschiedenen Bildqualitäten einstellen.

Abb. 1.14 Sie erreichen die Einstellungen auch über die Registerkarte »Shoot 1« im roten Menü.

Abb. 1.15 Sie müssen in einem Zwischenschritt wählen, ob Sie Karte 1 oder 2 einstellen wollen.

Abb. 1.16 Neben RAW können Sie auch CRAW auswählen. Sie sparen dadurch Platz auf der Karte und verlieren kaum Qualität.

Abb. 1.17 Wenn Sie auf das Feld direkt neben der Bildqualität gehen, können Sie das Aufzeichnungsverhalten der Karten festlegen.

Abb. 1.18 Sie haben hier vier verschiedene Optionen zur Auswahl.

Hinweis

Bevor Sie mit CRAW arbeiten, sollten Sie prüfen, ob Ihr bevorzugter RAW-Konverter mit diesem Format umgehen kann. Viele können es nämlich nicht. Sie müssen dann zu dem Canon-eigenen Konverter DPP greifen.

Welche Speicherkarte benötigen Sie?

SD-Karten gibt es in den unterschiedlichsten Ausführungen. Premium-Modelle mit hoher Kapazität können weit über 100 € kosten, während Sie einfache Karten für 1 bis 2 € bekommen. Die Unterschiede liegen nicht nur in der Speichergröße, sondern insbesondere in der Zuverlässigkeit und in der Geschwindigkeit, mit der Daten auf die Karte geschrieben werden können.

Da die EOS R7 je nach Modus sehr große Datenmengen produziert und ihr Pufferspeicher nicht gerade überdimensioniert ist, empfehlen wir SDXC-Karten mit UHS-II und Class 10. (In der höchsten Auflösung und der RAW-Einstellung reicht der Pufferspeicher gerade mal für 42 Aufnahmen, die bei 30 Bildern pro Sekunde bzw. RAW-Burst schnell verbraucht sind.) Von den älteren Versionen der SD-Karte sollten Sie daher Abstand nehmen: Sie bremsen mit ihnen die EOS R7 aus.

Es sollte daher schon eine SDHC- oder besser eine SDXC-Karte sein, da beide einen erheblich höheren Datendurchsatz bieten. (SDUC-Karten hingegen werden laut Spezifikation nicht oder nicht mit voller Kapazität erkannt und angesprochen.) Mit einer Kapazität von 32 GB reicht so eine Karte für rund 870 RAW-Aufnahmen.

Die folgende kleine Zusammenfassung in tabellarischer Form sollte Ihnen bei der Entscheidung für die richtigen Speicherkarten helfen:

Tab. 1.1 Wenn Sie detaillierte Informationen zu SD-Karten suchen, finden Sie bei Wikipedia umfangreiche Informationen.

1.2.4Der Verschluss

Wenn Sie das Objektiv abnehmen und in das Bajonett Ihrer EOS R7 schauen, während sie ausgeschaltet ist, sehen Sie den mechanischen Verschluss, der erkennbar aus drei Lamellen besteht, die horizontal angeordnet sind. Der Verschluss hat den Vorteil, dass er den Sensor der Kamera bei Objektivwechseln vor Staub schützt. Seine Hauptaufgabe ist allerdings, bei bestimmten Verschlussarten die Belichtung kontrolliert und schnell zu beenden.