Cattle Valley: Die Narben seines Herzens - Carol Lynne - E-Book

Cattle Valley: Die Narben seines Herzens E-Book

Carol Lynne

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Beschreibung

Zac Alben erholt sich noch immer von der verhängnisvollen Nacht, die sein bisheriges Leben in Scherben und sein Gesicht vernarbt zurückgelassen hat. Er versucht, sich wieder einigermaßen in die Normalität einzufügen, doch so richtig will ihm das nicht gelingen. Und da ist ja auch noch sein Arbeitskollege Jakob, für den er starke Gefühle hegt – positive wie negative. Aus Selbstschutz hält er Jakob auf Abstand, aber der lässt sich nicht so einfach abschütteln und hat sich fest vorgenommen, Zac auf seinem Weg zur Besserung zur Seite zu stehen. Letztendlich muss Zac einsehen, dass er noch ganz am Anfang seiner Suche nach sich selbst steht und Jakobs Hilfe brauchen wird, um sich währenddessen nicht zu verlieren… Band 18 der "Cattle Valley"-Reihe. Buch ist in sich abgeschlossen.

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Seitenzahl: 166

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Deutsche Erstausgabe (ePub) Mai 2022

Für die Originalausgabe:

Copyright © Carol Lynne 2010

Originally published in the English language as

»Cattle Valley: Scarred«

by Totally Entwined Group Limited, UK

The moral rights of the author have been asserted.

Für die deutschsprachige Ausgabe:

© 2022 by Cursed Verlag

Inh. Julia Schwenk

Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das der Übersetzung,

des öffentlichen Vortrags, sowie der Übertragung

durch Rundfunk und Fernsehen, auch einzelner Teile,

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit

Genehmigung des Verlages.

Bildrechte Umschlagillustration

vermittelt durch Shutterstock LLC; iStock; AdobeStock

Satz & Layout: Cursed Verlag

Covergestaltung: Hannelore Nistor

Druckerei: Print Group Sp.z.o.o. Szczecin (Stettin)

Lektorat: Susanne Scholze

ISBN-13: 978-3-95823-944-9

Besuchen Sie uns im Internet:

www.cursed-verlag.de

Aus dem Englischen von Doris Lichter

Liebe Lesende,

vielen Dank, dass ihr dieses eBook gekauft habt! Damit unterstützt ihr vor allem die*den Autor*in des Buches und zeigt eure Wertschätzung gegenüber ihrer*seiner Arbeit. Außerdem schafft ihr dadurch die Grundlage für viele weitere Romane der*des Autor*in und aus unserem Verlag, mit denen wir euch auch in Zukunft erfreuen möchten.

Vielen Dank!

Euer Cursed-Team

Klappentext:

Zac Alben erholt sich noch immer von der verhängnisvollen Nacht, die sein bisheriges Leben in Scherben und sein Gesicht vernarbt zurückgelassen hat. Er versucht, sich wieder einigermaßen in die Normalität einzufügen, doch so richtig will ihm das nicht gelingen. Und da ist ja auch noch sein Arbeitskollege Jakob, für den er starke Gefühle hegt – positive wie negative. Aus Selbstschutz hält er Jakob auf Abstand, aber der lässt sich nicht so einfach abschütteln und hat sich fest vorgenommen, Zac auf seinem Weg zur Besserung zur Seite zu stehen. Letztendlich muss Zac einsehen, dass er noch ganz am Anfang seiner Suche nach sich selbst steht und Jakobs Hilfe brauchen wird, um sich währenddessen nicht zu verlieren…

Widmung

Für Patric Michael. Obwohl wir uns nicht kennen, hast du mein Leben mehr berührt, als ich ausdrücken kann.

Deine Charakterstärke sollte uns allen ein leuchtendes Beispiel sein.

Kapitel 1

»Guten Morgen, Zipperface«, flüsterte Zac Alben seinem Spiegelbild zu. Er steckte seinen elektrischen Rasierapparat ein und führte ihn an seine linke Wange. Die linke Seite war einfach. Da musste er nicht so behutsam vorgehen wie bei der rechten.

Zac drehte den Kopf zur Seite, wie er es jeden Morgen tat, und begann, die dunklen Stoppeln, die über Nacht gewachsen waren, abzurasieren. Er hasste den Elektrorasierer, er rasierte für seinen Geschmack nie gründlich genug, aber seine Haut war immer noch zu empfindlich für eine richtige Klinge.

»Das Frühstück steht auf dem Tisch«, rief sein Vater Butch.

»Bin gleich da«, gab Zac zurück. Er fuhr sich mit der Hand über die linke Wange und war zufrieden. Bevor er sich umdrehte, um sich der anderen Hälfte seines Gesichts zu widmen, nahm er sich einen Moment Zeit, um sein Spiegelbild im Profil zu betrachten.

Obwohl er sich selbst nie für umwerfend gehalten hatte, hatte er immer gewusst, dass er gut aussah. Vielleicht war es Karma, dass er seine einstige Schönheit verloren hatte. Zac verabschiedete sich stumm von dem attraktiven Mann im Spiegel und wandte sich der reflektierenden Oberfläche vollständig zu.

Für die rechte Gesichtshälfte brauchte er immer dreimal so lange. Kurz nach dem Unfall, bei dem er schreckliche Narben davongetragen hatte, hatte er versucht, sich einen Bart stehen zu lassen, aber schnell festgestellt, dass die gezackten Narben dadurch noch deutlicher hervortraten, statt verdeckt zu werden.

Ein Geräusch zu seiner Linken erregte seine Aufmerksamkeit. Zac sah seinen Vater in der Badezimmertür stehen. »Musst du hier rein?«

»Nein. Ich habe mich nur gefragt, wo du bleibst. Rühreier schmecken beschissen, wenn man sie kalt werden lässt.«

»Entschuldige bitte, wenn ich mich nicht mehr so schnell fertig machen kann wie du«, blaffte Zac.

Butch schüttelte den Kopf und ging, ohne ein weiteres Wort zu sagen. Zac verfluchte sich selbst. Er musste aufhören, seine Wut und Frustration an seinem Vater auszulassen, einem Mann, der alles stehen und liegen gelassen hatte, um nach Cattle Valley zu fliegen, nachdem Zac fast ums Leben gekommen war.

Er beendete die Rasur und schob den Rasierer unter das Waschbecken, da er wusste, dass er erst am Montag wieder nach Hause kommen würde. Am Wochenende fanden die Cattle Valley Days statt und Zac hatte sich freiwillig gemeldet, um durchzuarbeiten, damit die anderen Rettungssanitäter freinehmen konnten.

Zac betrat die Küche des hübschen Bungalows, in den er sich auf den ersten Blick verliebt hatte, und blieb neben dem Tisch stehen. »Es tut mir leid.«

Butch schüttelte den Kopf und nahm einen weiteren Bissen von seinem Speck. »Ich gewöhne mich langsam daran.«

»Ja, und genau das ist das Problem. Ich muss aufhören, meine Laune an dir auszulassen, sonst vergraule ich dich.« Zac nahm Platz und griff nach Salz und Pfeffer.

»Darüber wollte ich schon mit dir sprechen«, begann Butch.

Zac konnte am Blick seines Vaters erkennen, dass er abreisen würde. »Wann gehst du?«

»Mein Flug geht am Dienstagmorgen. Ich dachte, ich bleibe dieses Wochenende noch hier und schaue mir an, was es mit dem ganzen Trubel auf sich hat.«

Zac nickte. Die Cattle Valley Days waren schon immer ein großes Fest gewesen, aber nach dem Einsturz der Tribüne im letzten Jahr rechnete man damit, dass sich die Besucherzahl durch auswärtige Gäste verdoppeln würde. Zac wusste, dass die meisten Fremden, die kommen würden, gute Menschen waren, aber es würde auch die unvermeidliche Menge an morbiden Leuten auftauchen, die sich den Ort der schlimmsten Katastrophe in der Geschichte Cattle Valleys ansehen wollten.

»Sammy hat heute und morgen frei. Du solltest ihn anrufen.«

»Oh, ich bin sicher, er wird bei seinem Freund sein. Es macht mir nichts aus, allein herumzuschlendern.«

Zac schüttelte den Kopf. »Leo arbeitet heute, also wird Sammy wahrscheinlich für die Gesellschaft dankbar sein.«

Butch zuckte unverbindlich mit den Schultern und aß weiter. »Jakob hat heute Morgen wieder angerufen.«

Zac, der sich bis eben noch auf sein Frühstück konzentriert hatte, hob den Kopf. Es gefiel ihm nicht, dass seine erste Reaktion auf Jakobs Namen immer ein Anflug von Aufregung war. Er bemühte sich, schnell eine ausdruckslose Miene aufzusetzen. »Was wollte er denn?«

»Er wollte wissen, ob du heute Dienst hast. Ich habe ihm gesagt, dass du das ganze Wochenende arbeitest.«

Zac widmete sich wieder seinen kalten Eiern. »War das alles?«

»Nun, er hat gefragt, wie es uns geht.« Butch legte seine Gabel weg und stützte sich mit den Unterarmen auf der Tischkante ab. »Wirst du mir jemals erzählen, warum du den Jungen immer wieder wegstößt?«

»Nö. Das ist eine Sache zwischen ihm und mir. Glaub mir, es ist besser so.« Zac war der Appetit vergangen, er stand auf und trug seinen Teller zur Spüle. Er kratzte das nicht gegessene Essen in den Mülleimer und stellte seinen Teller in den Geschirrspüler.

»Komm auf der Feuerwache vorbei, wenn dir langweilig wird.« Zac drückte seinem Vater einen kurzen Kuss auf den glatt rasierten Kopf. »Ich rufe dich später an.«

»Pass auf dich auf«, sagte Butch.

Zac schnappte sich seine Tasche und ging zur Tür hinaus. Auf der Veranda blieb er stehen und atmete tief ein. Es würde ein heißer Tag werden. Zum Glück würde er entweder in der klimatisierten Feuerwache sein oder im Krankenwagen herumfahren.

***

Jakob Cox verfolgte die Parade mit wenig Begeisterung. Obwohl es eine typische Kleinstadtparade war, die Jakob normalerweise genoss, konnte er nicht aufhören, an Zac zu denken. Er fragte sich, wie das Wochenende wohl verlaufen wäre, wenn Terry nicht völlig durchgedreht wäre und Zac mit dem Gesicht voran in einen gläsernen Couchtisch gedonnert hätte.

Würde er sich die Parade mit Zac oder Terry im Arm ansehen? Hätten sie ihrer Vereinbarung inzwischen überhaupt zugestimmt?

Jakob seufzte und trat zurück, damit die anderen sich am Anblick der Parade erfreuen konnten, die ihn einfach nicht reizte. Er bahnte sich einen Weg durch die Menge und schob sich in Richtung Bäckerei.

Er erreichte die Tür in dem Moment, als die Highschool-Band vorbeimarschierte. Jakob flüchtete schnell in das kühle Innere von Brynn’s Bakery und schloss die Tür, als gerade die Bläser vorbeikamen. Er nahm sich einen Augenblick Zeit, um für die Klimaanlage dankbar zu sein.

»Dieses Jahr sieht es gut aus.«

Jakob blickte auf und lächelte Gill an. »Ist es anders als letztes Jahr?«

Gill gluckste. »Nicht wirklich, aber wenigstens haben sie sich dieses Jahr entschieden, die Pferde ans Ende der Parade zu stellen. Normalerweise sind die Reihen der Musikkapelle nicht so ordentlich wie jetzt, weil alle versuchen, den dampfenden Pferdeäpfeln auszuweichen.«

Jakob musste zum ersten Mal an diesem Tag lächeln. Er ging weiter in die Bäckerei und musterte die Vitrine. »Ich dachte, ich bringe etwas zur Feuerwache rüber. Ist Kyle da?«

Gill schüttelte den Kopf. »Er arbeitet am Spritzgebäckstand auf dem Rummel. Ich habe ihm gesagt, ich würde den Laden übernehmen.« Er grinste. »Hier ist es kühler.«

»Ich kann es dir nicht verdenken.« Jakob wies auf die Tür. »Leiser ist es auch.«

»Da hast du recht.« Gill stand auf und kam zum vorderen Tresen. »Steht dir der Sinn nach Donuts oder Süßspeisen?«

Jakob zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es nicht. Für Donuts ist es vielleicht ein bisschen spät. Wie wäre es mit einem Kuchen? Vielleicht der mit dieser Kokosnusscreme.«

Gill nickte und holte einen Kuchen aus dem Kühlschrank neben der Vitrine. »Ist das alles?«

Jakobs Gedanken wanderten zu Zac, wie sie es ständig taten. »Gib mir auch ein halbes Dutzend von diesen Zimtkeksen.«

Mit einem Stück Wachspapier griff Gill in die Auslage und nahm sechs Kekse heraus. »Dann arbeitet Zac wohl heute. Er liebt diese Dinger.«

»Ja«, erwiderte Jakob.

Gill steckte die Kekse in eine Tüte und holte dann einen größeren Beutel mit einem Henkel heraus. Er legte die Schachtel mit dem Kuchen nach unten und die Kekse obendrauf. »Brauchst du Kaffee?«

»Nein, danke.« Jakob bezahlte seine Einkäufe und schob sein Portemonnaie wieder in die Tasche. »Schönen Tag noch.«

»Dir auch«, rief Gill, bevor Jakob die Tür öffnete.

Mit dem Mitbringsel, um das Eis zu brechen, in der Hand machte sich Jakob auf den Weg zur Wache.

***

Als Jakob die Feuerwache erreichte, war Leo bereits mit dem Feuerwehrauto zurück, mit dem er die Parade angeführt hatte. Jakob ging unbemerkt in den Gemeinschaftsraum. Er blieb an der Tür stehen und beobachtete Zac beim Fernsehen.

Jakob lächelte, da er so entspannt aussah. Seit dem Unfall verkrampfte sich Zac jedes Mal sofort, wenn Jakob in seine Nähe kam und verließ den Raum, aber jetzt konnte Jakob, wenn auch nur für ein paar Minuten, den Mann, den er liebte, nach Herzenslust ansehen.

In seiner Brust begann es zu ziehen, aber Jakob wagte nicht, sich zu bewegen und zu versuchen, den Schmerz der letzten Monate wegzureiben. Stattdessen beobachtete er die Gefühlsregungen auf Zacs Gesicht, als er über das Fernsehprogramm lächelte. Bart Simpsons Stimme war unverkennbar im Hintergrund zu hören. Wie viele Episoden hatten sie schon zusammen gesehen? Terry hatte sich nie für die Zeichentrickserie für Erwachsene interessiert, aber Zac liebte sie genauso wie Jakob.

»Darf ich mit zusehen?«, fragte er und trat weiter in den Raum.

Zac verspannte sich sofort und brachte seinen Sessel in eine aufrechte Position. »Ist gleich zu Ende.« Anstatt die vernarbte Seite seines Gesichts von Jakob abzuwenden, wie er es bei allen anderen tat, tat Zac das Gegenteil.

Wie jedes Mal, wenn Zac das machte, fühlte sich Jakob, als hätte er eine Ohrfeige bekommen. Er holte tief Luft und hielt den Beutel hoch. »Ich habe ein paar Sachen aus der Bäckerei für dich und Leo mitgebracht.«

»Das hättest du nicht tun sollen.«

»Es war mir ein Vergnügen«, hielt Jakob dagegen. Er stellte die Tüte vor Zac auf den Couchtisch und setzte sich auf das Sofa.

»Nein, ich meine, das hättest du wirklich nicht tun sollen. Vor allem, weil ich weiß, wie du tickst, und ich bin mir sicher, da sind Kekse für mich drin.«

»Ja. Und?«

Zac seufzte und lehnte sich in seinem Sessel zurück. »Es ist aus zwischen uns, Jakob. Wenn du so einen Scheiß machst, schöpft Leo nur Verdacht.«

»Na und?« Jakob versuchte, sein Temperament zu zügeln. Sich mit Zac zu streiten, war nicht der richtige Weg, um wiedergutzumachen, was er getan hatte. »Im Gegensatz zu dir schäme ich mich nicht für das, was wir hatten.«

»Scham hat damit nichts zu tun. Meinst du, ich will, dass meine Freunde wissen, was für eine Schlampe ich bin?«

»Schlampe? Wie kannst du das sagen? Terry ist derjenige, der mich in dein Bett eingeladen hat. Wenn er das nicht getan hätte...«

»Wenn er es nicht getan hätte, würde ich nicht wie ein Freak aussehen. Und jetzt hör auf damit!«

»Was zum Teufel ist hier los?« fragte Leo, der gerade ins Zimmer kam. Es war offensichtlich, dass sie Leo beim Duschen gestört hatten. Er stand mitten im Gemeinschaftsraum, tropfte auf den Fliesenboden und hatte sich ein Handtuch um die Hüften geschlungen.

Jakob stand auf und schüttelte den Kopf. »Nichts. Ich bin nur vorbeigekommen, um euch eine Kokosnusscremetorte zu bringen.« Er wischte sich die schweißfeuchten Hände an der Jeans ab und warf einen letzten Blick zu Zac, bevor er zur Vordertür hinausging.

Er blieb stehen und setzte sich auf die Bank unter dem großen, Schatten spendenden Baum vor der Feuerwache. Er wusste nicht, warum er überrascht sein sollte. In letzter Zeit endete es jedes Mal, wenn er sich mit Zac im gleichen Raum befand, mit einem Streit.

Jakob beugte sich vor und stützte den Kopf in die Hände. Jede Nacht träumte er davon, Zac wieder in seinen Armen zu halten, und jeden Morgen wachte er allein auf.

***

Sobald Jakob das Zimmer verlassen hatte, kramte Zac schnell die Kekse aus der Tüte und versteckte sie im Küchenschrank neben der Dosensuppe. Er schob den Kuchen in den Kühlschrank und goss sich ein Glas Eistee ein.

»Es war nett von Jakob, uns Nachtisch zu bringen«, sagte Leo.

»Ja. Ich schätze, er fühlt sich schuldig, weil wir arbeiten und er nicht.«

Leo nahm eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank und starrte Zac an. »Was ist los mit euch beiden? Früher habe ich euch immer zusammen gesehen, aber jetzt scheint es, als könntest du es kaum ertragen, mit ihm im gleichen Raum zu sein.«

Zac nahm sein Glas Tee und ging in Richtung Gemeinschaftsraum. »Lass gut sein.« Eine Bewegung vor dem großen Fenster erregte seine Aufmerksamkeit. Er ging hinüber und starrte Jakob an, der allein auf der Bank vor der Wache saß.

Ein großer Teil von Zac wollte hinausgehen und den deprimiert wirkenden Mann trösten, aber um sich selbst zu schützen, blieb er, wo er war. Geistesabwesend stellte er sein Glas auf den Fenstersims, während er Jakob weiter anschaute.

Er erinnerte sich daran, wie er Terry seinen neuen Partner vorgestellt hatte. Jakob und er hatten sich gut verstanden, vielleicht zu gut. Nachdem er herausgefunden hatte, dass Jakob keine anderen Freunde in der Stadt gefunden hatte, hatte er ihn zu sich nach Hause zum Grillen eingeladen.

Terry war zuerst dagegen gewesen, aber das hatte sich schnell geändert, als er die Tür geöffnet hatte. Jakob war mehr als hinreißend, das war Zac schon am Tag ihres Kennenlernens aufgefallen. Was er nicht gewusst hatte, war, wie witzig und charmant Jakob außerhalb der Arbeit war. Zac bereute immer noch den Tag, an dem er Terry diesen Floh ins Ohr gesetzt hatte.

Da er die Hamburger-Patties zubereitete, rief Zac Terry zu, er solle die Tür öffnen. Er hörte, wie Terry ihren Gast begrüßte, und lächelte. Terry redete weiter und Zac verdrehte die Augen. »Verhör ihn nicht gleich in den ersten fünf Minuten.«

Terry brachte Jakob in die Küche und Zac konnte nicht umhin, das Lächeln auf den Gesichtern der Männer zu bemerken. Nachdem er mit der Zubereitung der Patties fertig war, wusch sich Zac am Spülbecken die Hände.

»Du hast mir gar nicht gesagt, dass Jakob eine Harley fährt«, sagte Terry. Er öffnete den Kühlschrank, nahm zwei Bierflaschen heraus und reichte eine an Jakob weiter.

Zac zuckte mit den Schultern und warf das Geschirrtuch auf den Tresen. »Ich habe es wohl nicht für wichtig gehalten.«

Terry überraschte ihn, indem er ihn für einen innigen Kuss gegen den Tresen drängte. Obwohl Zac den Kuss seines Liebhabers erwiderte, wanderte sein Blick in Jakobs Richtung. Er hatte seinen neuen Partner nicht eingeladen, um ihn vor den Kopf zu stoßen. Zac spürte, wie Terrys Erektion sich gegen ihn drückte, und beendete den Kuss.

»Was ist in dich gefahren?«, fragte er.

Terry lächelte. »Ich sondiere nur das Terrain, Schatz.«

Verwirrt griff Zac nach seinem Bier und trank einen Schluck. »Was soll das denn heißen?«

Lachend schüttelte Terry den Kopf und trat zurück. »Nichts.« Er wandte sich an Jakob, der schweigend dagestanden hatte. »Lass uns auf die Terrasse gehen, während das kleine Frauchen das Essen fertig vorbereitet.«

Zac kniff die Augen zusammen. Er wollte gerade etwas zu Terry sagen, als Jakob das für ihn übernahm. »Es ist nicht mädchenhaft, Spaß am Kochen zu haben. Zum Teufel, ein Großteil der besten Köche sind Männer.«

Terry schnaubte und öffnete die Hintertür. »Kommst du?«

Jakob blickte zu Zac. »Brauchst du Hilfe?«

Zac schüttelte den Kopf. »Ich bin hier drin sowieso erst mal fertig. Jetzt müssen nur noch die hier auf den Grill«, sagte er und hielt den Teller mit den Hamburger-Patties hoch. »Du könntest mir aber noch ein Bier holen.«

Jakob tat sofort, worum er gebeten worden war, und hielt Zac die Tür auf. »Schicke Terrasse.«

Terry, der bereits auf einem der bequemen Sessel lümmelte, nickte. »Zac hat sie anlegen lassen, kurz bevor ich eingezogen bin.«

Zac biss die Zähne zusammen, als er feststellte, dass Terry den Grill nicht angeworfen hatte, obwohl er ihn zuvor darum gebeten hatte. Er stellte den Teller ab und drehte sich zu seinem Freund um. »Ich dachte, du würdest den Grill anfeuern?«

Terry zuckte mit den Schultern. »Muss ich vergessen haben.«

Zac biss sich auf die Zunge, ging in die Garage und holte die Tüte mit der Holzkohle, das Feuerzeugbenzin und eine Schachtel Streichhölzer. Terry war hinter ihm und versuchte, Jakob in ein inhaltsleeres Gespräch zu verwickeln. Es gab Tage, an denen Zac sich nicht erinnern konnte, warum er noch mit Terry zusammen war.

Ein warmer Körper schmiegte sich an seinen Rücken und zwei Arme legten sich um seine Taille. »Es tut mir leid. Soll ich das übernehmen?«

Zac lehnte sich gegen Terrys kräftigen, muskulösen Körper. »Schon okay, ich kümmere mich darum.«

Terry küsste Zacs Hals, während er seine Hände nach unten wandern ließ und Zacs Schwanz umfasste. »Du wirst mich später nicht dafür bestrafen, oder?«

Zac verdrehte die Augen. Sie hatten jede einzelne Nacht Sex, wenn er nicht auf der Wache war. Warum sollte Terry jetzt etwas anderes vermuten? Lag es daran, dass er sich vor Jakob zum Affen gemacht hatte? »Bestrafe ich dich jemals?«

»Nein, deshalb liebe ich dich ja so sehr. Du bist eine gierige kleine Nutte im Bett.« Obwohl Terry geflüstert hatte, befürchtete Zac, dass es laut genug gewesen war, dass Jakob es hören konnte.

»Lass das.« Er stieß Terry den Ellbogen in den Magen.

»Was, das?« Terry begann, den Reißverschluss von Zacs Hose zu öffnen.

Zac stieß fester mit dem Ellbogen zu und zog sich zurück, wobei er fast in den Grill gefallen wäre. »Was zum Teufel ist in dich gefahren?«

»Denk einfach darüber nach, Schatz, ich bin sicher, du wirst es herausfinden.« Terry drehte sich um und setzte sich wieder hin.

Zac atmete tief durch und griff nach der Schachtel mit den Streichhölzern. Er zündete eins an, ließ es auf die Holzkohle fallen und wich einen Schritt zurück, als die Flammen aufloderten. Zac starrte in die Flammen und dachte darüber nach, was Terry vorgeschlagen hatte. Es war nicht das erste Mal in ihrer Beziehung, dass Terry einen anderen in ihr Bett holen wollte. In der Vergangenheit waren ihre Dreier immer One-Night-Stands gewesen, aber mit Jakob war das anders, sie beide mussten weiter zusammenarbeiten.

»Bist du bereit dafür?« fragte Jakob und zog damit Zacs Aufmerksamkeit auf sich.

Er wandte sich vom Grill ab und sah den gut aussehenden Sanitäter an. Jakob saß lächelnd da und hielt Zac eine volle Bierflasche hin.