CDU wählen? - Michael Zöller - E-Book

CDU wählen? E-Book

Michael Zöller

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Beschreibung

Der Soziologe Michael Zöller beleuchtet in seinem Beitrag in Kursbuch 174 die ideologischen Hintergründe des Konservatismus und sucht nach einem guten Grund, die CDU zu wählen. Der Text versteht sich als Ergänzung und Abgrenzung zu den anderen Essays in Kursbuch 174, die sich mit der Wählbarkeit der anderen Parteien auseinandersetzen.

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Seitenzahl: 16

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Michael Zöller

CDU wählen?

Was ist konservativ, und ist es die Union je gewesen?

Im vergangenen Sommer konnte man lesen, einem Kreis konservativer Unionspolitiker falle es schwer, sich auf ein geplantes Manifest zu einigen, denn einer der beteiligten Abgeordneten sei »für Atomkraft und gegen den Mindestlohn«, während es sich bei einem anderen genau umgekehrt verhalte (FAZ, 22. 08. 2012), und kürzlich riefen »Die Deutschen Konservativen e. V.« in einer Zeitungsannonce dazu auf, sich einer Dankdresse an den eben zurückgetretenen Papst Benedikt anzuschließen.

Unter dem Namen »Die Deutschen Konservativen« tritt also nicht etwa eine politische Partei auf, sondern ein Verein, von dessen namentlich genannten Mitgliedern ein vor Jahrzehnten aktiver Berliner Innensenator noch der bekannteste ist – und ob die Bezeichnung »konservativ« auf ein unverwechselbares Programm verweist, bleibt unklar.

Drei Fragen

Drei Fragen wären deshalb zu stellen. Erstens: Repräsentiert der Konservatismus eine Summe von Ideen, die ihn von konkurrierenden Vorstellungen unterscheidet? Oder hat man es gar nicht mit einer Theorie, einem Konzept, sondern eher mit einer Haltung, einer Neigung zu tun? Wäre Letzteres der Fall, sodass es sich um eine Disposition, nicht um eine Präposition handelte, dann erübrigte sich allerdings die zweite Frage, die nach der Vergleichbarkeit. Die Abneigung gegen das Staubaufwirbeln (quieta non movere) hätte als so universell zu gelten, dass man überall das Gleiche erwarten dürfte und ein britischer Konservatismus sich von einem deutschen nicht unterscheiden sollte. Falls man sich aber damit nicht begnügen kann, was heißt dann drittens Konservatismus in Deutschland und wer käme als Träger eines solchen Programms infrage?