Christuszentriert predigen - Bryan Chapell - E-Book

Christuszentriert predigen E-Book

Bryan Chapell

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Beschreibung

Jede Predigt sollte die Gnade Gottes in Christus thematisieren, so die These von Bryan Chapell. Um als Christen gehorsam und siegreich zu leben, ist die Gnade Gottes in Christus unentbehrlich. Daher warnt der Autor davor, lediglich biblische Unterweisungen zu predigen. Biblische Unterweisungen ohne eine Hervorhebung der befähigenden Gnade Gottes durch Christus zu predigen kann zur Entmutigung und Niedergeschlagenheit der Zuhörer beim nächsten Versagen führen. Oder – was noch schlimmer ist – eine Maske wird aufgezogen, um den Eindruck zu erwecken, dass die biblischen Anweisungen und Gebote befolgt werden. Das Einhalten von Ge- und Verboten ohne die befähigende Kraft Christi wird auch von anderen eingefordert. In verständlicher Sprache erklärt Chapell, wie die Botschaft der Gnade Gottes in Christus in Bezug zu jedem Text der Bibel gestellt werden kann.

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Seitenzahl: 73

Veröffentlichungsjahr: 2013

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Bryan Chapell

Christuszentriert Predigen

Edition BSB

Bryan ChapellChristuszentriert Predigen

© 2013 Lichtzeichen Verlag GmbH, Lage Edition BSB

Umschlag/Satz: Lichtzeichen Verlag GmbH, Lage

Copyright © 1994 by Bryan Chapell Veröffentlicht in Englisch unter dem Originaltitel „Christ-Centered Preaching“, Baker Academic, Baker Publishing Group, Grand Rapids, Michigan, 49516, U.S.A.

All rights reserved. Dieses Buch enthält Kapitel 10 der Original-Publikation.

ISBN: 9783869549750

Bestell-Nr.: 548975

E-Book Erstellung: LICHTZEICHEN Medien www.lichtzeichen-medien.com

Edition BSB

Abteilung: Praktische Theologie

Band 4

Die Edition BSB wird herausgegeben vom Bibelseminar Bonn (BSB), einer freikirchlichen theologischen Ausbildungsstätte, die Studierende in einem drei- und einem fünfjährigen Ausbildungsgang für die ehrenamtliche und vollzeitliche Mitarbeit in Gemeinde und Mission vorbereitet.

Die Edition BSB macht Forschungsergebnisse von Dozenten und Studierenden des BSB einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich und möchte so der christlichen Gemeinde im deutschsprachigen Europa dienen.

Bibelseminar Bonn Ehrental 2-4 53332 Bornheim/Bonn

Inhaltsverzeichnis

Vorwort zu Christuszentriert Predigen

Berücksichtigung des Gefallenen-Zustand-Fokus

Die Bestimmung des Gefallenen-Zustand-Fokus

Das Fundament des Gefallenen-Zustand-Fokus

Entschlüsselung der Erlösungssignale

Schein-christliche Botschaften beim Predigen

Eine biblische Predigttheologie

Ein biblischer Predigtfokus

Darlegen der Erlösungsbotschaft

Themenhafter und textlicher Ansatz

Auslegungsansätze

Textlicher Bezug

Typus Bezug

Kontext Bezug

Botschaften ohne Erlösungsinhalt erkennen

Die tödlichen Sei-Botschaften

„Sei wie“ Botschaften

„Sei gut“ Botschaften

„Sei diszipliniert“ Botschaften

Zusammenfassung

Fragen zum Überdenken und Gespräch

Vorwort zu Christuszentriert Predigen

Bryan Chapell ist Rektor des Covenant Theological Seminary in St. Louis (USA) und lehrt seit 29 Jahren Homiletik (Predigtlehre). Das vorliegende Heft “Christuszentriert Predigen” enthält die Übersetzung eines Kapitels seines preisgekrönten Buches Christ-Centered Preaching – Redeeming the Expository Sermon.

Chapell schreibt aus der festen Überzeugung, dass jeder Text in der Heiligen Schrift in Verbindung zur Gnade Gottes in Christus steht. Einige Texte bereiten auf Christus vor, indem sie, z. B. die Erlösungsbedürftigkeit des Menschen darstellen. Andere Texte prophezeien das Kommen Christi. Wieder andere reflektieren Facetten der Erlösung in Christus. Und wieder andere Texte stellen die Folgen der Erlösung in Christus, nämlich den vielfältigen Segen durch die Gnade Jesu, dar. Dabei sind einige Texte wie Samen, der noch nicht aufgegangen ist. Doch die Verbindungen zu Christus sind erkennbar, wenn diese Stellen aus neutestamentlicher Perspektive betrachtet werden. Chapell schreibt:

Deswegen kann kein Aspekt der Offenbarung, abgesondert von irgendeinem Aspekt des Erlösungswerkes Christi, uneingeschränkt verstanden und erläutert werden. [S. 24]

Jesus tadelte die Emmausjünger, weil sie die Aussagen über ihn in den drei Teilen des Alten Testaments – dem Gesetz, den Propheten und den Schriften – übersehen hatten (Lukas 24,26-27). Auch das Verständnis der Apostel öffnete er diesbezüglich, „so dass sie die Schrift verstanden“ (Lukas 24,44-45).

Chapell stellt Paulus als Vorbild für ein christuszentriertes Leben und eine christuszentrierte Verkündigung dar. Paulus schreibt:

Denn ich hielt es für richtig, unter euch nichts zu wissen als allein Jesus Christus, den Gekreuzigten. (1. Kor. 2,2)

… wir aber predigen den gekreuzigten Christus, den Juden ein Ärgernis und den Griechen eine Torheit; denen aber, die berufen sind, Juden und Griechen, predigen wir Christus als Gottes Kraft und Gottes Weisheit. (1. Kor. 1,23-24)

Denn wir predigen nicht uns selbst, sondern Jesus Christus, dass er der Herr ist, wir aber eure Knechte um Jesu willen. (2. Kor. 4,5)

Es sei aber fern von mir, mich zu rühmen als allein des Kreuzes unseres Herrn Jesus Christus, durch den mir die Welt gekreuzigt ist und ich der Welt. (Gal. 6,14)

Die Erlösung durch Jesus zieht sich als roter Faden durch die ganze Schrift, vom 1. Mosebuch bis zur Offenbarung. Der vorliegende Text von Chapell will dem Verkündiger dabei helfen, die Entfaltung dieses roten Fadens zu erkennen und Jesus aus allen Teilen der Heiligen Schrift zu predigen.

Chapell erklärt, dass der Prediger bei der Analyse jedes Predigttextes einen „Gefallenen-Zustand-Fokus“ (kurz: GZF) einnehmen muss.

Der Gefallenen-Zustand-Fokus (GZF) ist der Fokus auf den gemeinsamen menschlichen Zustand, den heutige Gläubige mit denen teilen, an die oder über die der Text ursprünglich geschrieben wurde. Um Gott zu verherrlichen und sich an ihm zu freuen braucht jeder Mensch die Gnade des Textes. [siehe S. 8]

Die biblischen Antworten auf den gefallenen Zustand des Menschen schließen nicht nur die Errettung Verlorener ein, sondern auch biblische Unterweisungen und ein siegreiches Leben Gläubiger durch das errettende Werk Gottes. Jesus erklärte seinen Jüngern folgendes: Ebenso wie Reben eine feste Verbindung zum Weinstock benötigen, um fruchtbar zu sein, brauchen seine Nachfolger eine ständige, enge Beziehung zu ihm, „ … denn ohne mich könnt ihr nichts tun”. (Johannes 15,5)

Chapell thematisiert die Gefahr in der Verkündigung an menschliches Bemühen und eigene Entscheidungen zu appellieren, um biblischen Vorbildern nachzufolgen und Anweisungen zu erfüllen. Weil auch Christen dem Wort Gottes nicht ohne eine lebendige Beziehung zu Jesus gehorchen können, sollte das Vertrauen auf die Gnade Gottes in Christus fester Bestandteil jeder Predigt sein. Auf diese Weise wird der Irrtum der Christen in Galatien vermieden, die ein Leben mit Christus im Geist angefangen hatten, es aber durch Werke des Fleischs vollenden wollten (Gal. 3,1-3).

Möge Gott die Diener seiner Gemeinde stärken und sie darin segnen, christuszentriert zu predigen.

Jim Anderson Bibelseminar Bonnwww.bsb-online.de

Berücksichtigung des Gefallenen-Zustand-Fokus

Schlüssel-Konzept: Der Gefallenen-Zustand-Fokus (GZF) deckt das Ziel des Texts und der Predigt auf.

Die Bestimmung des Predigtthemas ist zur Hälfte erledigt, wenn der Prediger herausgearbeitet hat, was der biblische Autor sagt. Wir verstehen jedoch das Thema nicht in seiner Fülle bis wir auch das Ziel bestimmt haben. Es wäre zu einfach nur über ein dogmatisches Thema oder eine exegetische Erkenntnis zu predigen, ohne dabei die geistliche Last des Textes für reale Personen in ihren täglichen Schwierigkeiten des Lebens zu berücksichtigen. Wenn man es doch tut, dann entledigt sich der Prediger der Verantwortung sich mit dem Schmutz und dem Schmerz der menschlichen Existenz auseinanderzusetzen. Die größere intellektuelle und geistliche Aufgabe ist jedoch herauszufinden, welches menschliches Anliegen den Heiligen Geist dazu bewogen hat, diesen Teil der Heiligen Schrift zu inspirieren, damit Gott in der richtigen Art und Weise durch seine Nachfolger verherrlicht wird.

Die Berücksichtigung des Ziels eines Textabschnitts zwingt uns gerade dazu folgende Fragen zu stellen: Warum werden diese Anliegen angesprochen? Was führte zu diesem Ereignis, diesen Fakten oder zur Aufzeichnung dieser Ideen? Was war die Absicht des Autors? Aus welchem Grund hat der Heilige Geist diese Worte in die Bibel mit einbezogen? Solche Fragen zwingen uns dazu, sowohl den Grund als auch den Inhalt des Textabschnitts in der Exegese zu erarbeiten und beide mit dem Leben der Menschen zu verbinden, zu denen wir von Gott berufen sind, als Hirten die Wahrheit zu sprechen.

Bevor wir das Ziel des Textabschnitts bestimmt haben, sind wir noch nicht bereit die darin liegenden Wahrheiten zu predigen, auch wenn wir viele wahre Fakten über den Text wissen. Selbst wenn dieser Hinweis offensichtlich scheint, wird er vielfältig vernachlässigt. Prediger denken oft, dass sie bereit sind zu predigen, wenn sie ein dogmatisches Thema im Text reflektiert sehen, obwohl sie das spezifische Ziel des Textes noch nicht bestimmt haben. Zum Beispiel ist die Erkenntnis, dass ein Textabschnitt Merkmale enthält, die die Rechtfertigung aus Glauben allein unterstützen, nicht ausreichend, um einen Pastor für die Predigt vorzubereiten.

Eine Predigt ist nämlich nicht lediglich eine systematische Unterrichtsstunde. Warum hat der biblische Schreiber das Thema der Rechtfertigung aus Glauben ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt erwähnt? Welches waren die Kämpfe, Sorgen und Schwächen der Adressaten, an die der Text ursprünglich gerichtet war? Beanspruchten die Menschen Erlösung auf Grund ihrer Taten? Zweifelten sie an der Zulänglichkeit der Gnade? Oder fürchteten sie sich davor auf Grund von irgendwelchen Sünden von Gott abgelehnt zu werden? Wir müssen das Ziel (oder die Last) des Textabschnitts bestimmen, bevor wir das Thema der Predigt wirklich kennen1.

Wir müssen uns nicht fragen, ob es ein Ziel für einen bestimmten Text gibt oder nicht. Die Bibel versichert uns, dass jeder Textabschnitt ein Ziel hat und sagt uns ganz deutlich welches grundlegende Ziel es ist. Der Apostel Paulus schreibt:

Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes ganz zubereitet sei, zu jedem guten Werk völlig ausgerüstet. (2. Tim. 3,16-17; Schlachter, 2002)

Die griechischen Begriffe, die Paulus gebraucht, um die Notwendigkeit unserer völligen Ausrüstung auszudrücken, vermittelt das Konzept der Vervollständigung. Gott beabsichtigt, dass sein Wort uns „vervollständigt”, damit wir seinen guten Zielen dienen können2. Deswegen lautet Vers 17: „ … damit der Mensch Gottes ganz zubereitet sei, zu jedem guten Werk völlig ausgerüstet.” Gott beabsichtigt, dass jeder Teil seines Wortes (also, „alle Schrift”) uns ihm ähnlicher macht, damit seine Herrlichkeit in uns widergespiegelt wird.

Da Gott die Bibel dazu bestimmt hat, uns zum Ziel seiner Herrlichkeit vollständig zu machen, ist die folgerichtige Schlussfolgerung, dass wir in gewisser Weise unvollständig