Chronik der Sternenkrieger 1 - Captain auf der Brücke - Alfred Bekker - E-Book

Chronik der Sternenkrieger 1 - Captain auf der Brücke E-Book

Alfred Bekker

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Beschreibung

Mitte des 23. Jahrhunderts werden die von Menschen besiedelten Planeten durch eine kriegerische Alien-Zivilisation bedroht. Nach Jahren des Krieges herrscht ein brüchiger Waffenstillstand, aber den Verantwortlichen ist bewusst, dass jeder neue Waffengang mit den Fremden das Ende der freien Menschheit bedeuten würde. Zu überlegen ist der Gegner. In dieser Zeit bricht die STERNENKRIEGER, ein Raumkreuzer des Space Army Corps , unter einem neuen Captain zu gefährlichen Spezialmissionen in die Weite des fernen Weltraums auf...

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Captain auf der Brücke - Chronik der Sternenkrieger #1

Alfred Bekker's Chronik der Sternenkrieger, Volume 1

Alfred Bekker

Published by Alfred Bekker, 2019.

Inhaltsverzeichnis

Title Page

Chronik der Sternenkrieger 1 | Captain auf der Brücke | von Alfred Bekker

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Chronik der Sternenkrieger 1

Captain auf der Brücke

von Alfred Bekker

Ein CassiopeiaPress E-Book

© by Author

© 2012 der Digitalausgabe 2012 by AlfredBekker/CassiopeiaPress

www.AlfredBekker.de

––––––––

Etwa dreißig Raumschiffe hatten sich am Rand des Tridor-Systems versammelt und eine Kampfformation eingenommen, wie sie bei den Einheiten der Space Army Corps üblich war. Die Leichten Kreuzer und Zerstörer bildeten die Flanken, während sich die größeren und stärker bewaffneten Schweren Kreuzer im Innenbereich der Formation befanden. Im Zentrum richteten zwei Schlachtschiffe der Dreadnought-Klasse ihre Raumgeschütze aus. Die Flotte erwartete ihren weit überlegenen Feind, einen Verband von über vierzig Kriegsschiffen der vogelartigen Qriid. Ein Durchbruch dieser Raum-Armada wäre für die Menschheit einer Katastrophe gleichgekommen. Wenn die kriegerischen Aliens hier siegten, konnten sie tief in den Kernbereich des Verbundes der Humanen Welten eindringen.

Aber mit Verstärkung konnten die Verteidiger nicht rechnen... Die Qriid-Schiffe näherten sich und gingen sofort zum Angriff über. Schon trafen den ersten Zerstörer mehrere Traser-Strahlen in die Triebwerkssektion. Das Raumschiff wurde für Sekunden zu einem Glutball, der schließlich verlosch und nur einige wenige strahlenverseuchte Trümmerteile zurückließ...

*

Commander Rena Sunfrost schluckte. Die Anspannung war der 32-Jährigen deutlich anzusehen. Das fein geschnittene, von kurzem schwarzem Haar umrahmte Gesicht verriet volle Konzentration. Ihr Blick war auf den großen Panorama-Sichtschirm gerichtet, dessen Drei-D-Effekte ein verblüffend naturgetreues Bild der räumlichen Verhältnisse bot.

Das Licht des roten Riesen schimmerte matt. Ein Schatten malte sich am Rand der glutfarbenen Scheibe ab und wanderte langsam den Sonnenäquator entlang. Es handelte sich um einen Gasriesen mit fünffacher Jupitermasse, der sein Zentralgestirn in einer extrem engen Umlaufbahn umkreiste.

Im Vordergrund tobte das Raumgefecht zwischen der überlegenen Qriid-Flotte und den Einheiten des Space Army Corps des Humanen Weltenbundes.

Die Raumer der Vogelartigen bremsten ab. Das Aufflammen der Gegenschubdüsen war deutlich zu erkennen und erleichterte die optische Ortung. Auf Grund ihrer hohen Geschwindigkeit beim Erreichen des Tridor-Systems wären die Qriid-Schiffe ansonsten mit beinahe fünfzig Prozent der Lichtgeschwindigkeit auf ihre Gegner zugerast. Die Wahrscheinlichkeit von Kollisionen war dabei verschwindend gering. Sie wären vermutlich einfach an den Space Army Corps-Schiffen vorbei oder sogar durch ihren Verband hindurchgerast. Das entsprach allerdings eher der auf der Bewaffnung basierenden Taktik des Space Army Corps, und die Vogelähnlichen wären eine leichte Beute für die Geschütze der Verteidiger geworden.

Aber die Qriid wussten sehr wohl, wie man eine Raumschlacht führte. Sie waren gewiefte Taktiker und nach allem, was man über die Geschichte der Vogelartigen wusste, verfügten sie über eine Kampferfahrung im Raumkrieg wie sonst kaum eine andere Spezies im bekannten Universum. So etwas wie einen dauerhaften Frieden schienen sie nicht zu kennen.

Im Jahr 2236 waren Raumschiffe der Menschheit zum ersten Mal auf die Qriid gestoßen und sofort angegriffen worden.

Ein grausam geführter Krieg hatte in den nächsten drei Jahren getobt und auf beiden Seiten ungezählte Opfer gefordert.

Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet das Tridor-System zum Ort der Entscheidung wird, ging es Commander Rena Sunfrost durch den Kopf, während sie verfolgte, wie die Qriid den Schiffen des Space Army Corps konzentriertes Traser-Feuer entgegenschleuderten. Diese Strahlenwaffe ermöglichte vor allem einen zielgenauen Beschuss aus der Distanz. Die Schiffe des Space Army Corps hingegen verfügten mit ihren Gauss-Kanonen über eine ungleich größere Feuerkraft, hatten aber deutliche Nachteile bei der Treffsicherheit. Die Taktik der Qriid lag daher auf der Hand. Sie hielten einen größtmöglichen Abstand zum Gegner und zueinander, der es ihnen ermöglichte, dem Dauerfeuer der Space Army Corps Raumer zu entgehen.

Der Kampf war in vollem Gang.

Die kugelförmigen Schiffe der Qriid setzten ihre Traser mit erschreckender Zielsicherheit ein. Ein weiterer Zerstörer und ein leichter Kreuzer gingen verloren, während eines der beiden Dreadnoughts immerhin den Plasma-Schirm einbüßte, als er unter konzentriertes Traser-Dauerfeuer geriet.

Die Lage ist hoffnungslos, dachte Rena. Wie man es auch dreht und wendet, wir haben letztlich keine Chance.

Daran änderten auch vereinzelte Erfolge der Space Army Corps-Schiffe nichts, denen es gelang, einen Qriid-Raumer mit Dauerfeuer zu belegen.

Tausende von auf halbe Lichtgeschwindigkeit beschleunigte Geschosse durchschlugen dann jede nur denkbare Panzerung.

Sauerstoff trat in gefrierenden Fontänen aus, der Druckabfall war je nach Trefferzahl rapide und wenn Triebwerke oder Energiesysteme getroffen wurden, kam es zur Explosion.

Die Schiffe des Space Army Corps wehrten sich tapfer. In breiter Kampfformation kamen sie den Qriid-Schiffen entgegen, die auf einen Ausweichkurs einschwenkten. Ihre Kommandanten wussten genau, dass es ihr Tod war, wenn sie dem Dauerfeuer ihrer Gegner zu nahe kamen...

Ein Summton ertönte. 

Rena betätigte wie beiläufig einen Schalter und aktivierte damit eine Interkom-Verbindung.

Auf einem Nebenbildschirm erschien das Gesicht von Admiral Norman Fabri, seines Zeichens Chef der Personalverwaltung des Space Army Corps. »Ich würde Sie gern umgehend sprechen, Commander.«

Rena nahm unwillkürlich Haltung an. »Ja, Sir. Kommen Sie herein.«

»Sie werden Ihre Simulation unterbrechen müssen, Commander Sunfrost.«

»Das macht nichts, Sir.«

»Wie Sie meinen.«

Im nächsten Moment glitt die Schiebetür ihres Quartiers zur Seite, und Admiral Fabri betrat den Raum. Er war ein großer, breitschultriger Mann mit grauen, kurz geschorenen Haaren, durch die die Kopfhaut hindurchschimmerte.

Rena salutierte.

»Stehen Sie bequem, Commander«, sagte der Admiral und ließ den Blick schweifen.

Das Schlachtgeschehen auf dem großen Panoramaschirm war wie gefroren. Ein Qriid-Schiff detonierte gerade.

Der Admiral deutete auf die dunkle Scheibe des Gasriesen, der sich deutlich sichtbar als dunkler, kreisrunder Fleck vor dem roten Hintergrund seines Zentralgestirns abhob.

»Die Schlacht um das Tridor-System am 11. September des Jahres 2239«, erkannte Fabri sofort. »Fast genau elf Jahre ist es jetzt her, dass unsere Flotte dort den entscheidenden Sieg gegen eine zahlenmäßig weit überlegene Armada von Qriid-Schiffen errang und den Geierköpfen so starke Verluste zufügte, dass sie sich zurückzogen und sogar zu einem Waffenstillstand bereit waren.«

»Einem unerklärten Waffenstillstand, Sir«, ergänzte Rena Sunfrost.

Das war ein Punkt, der ihr wesentlicher schien. Die Qriid hatten niemals erklärt, dass sie Frieden oder auch nur Koexistenz mit der Menschheit oder irgendeiner anderen raumfahrenden Spezies für möglich oder wünschenswert hielten.

Tatsache war nur, dass sie sich nach der Schlacht im Tridor-System zurückgezogen und ihre Expansion bislang nicht weiter fortgesetzt hatten.

Die Ursachen dafür waren letztlich nicht bekannt, auch wenn es zu diesem Punkt zahllose Spekulationen gab.

Der Admiral hing einige Augenblicke lang an der Schlachtsimulation, die auf dem großen Panoramaschirm dargestellt wurde, überflog anschließend kurz die Anzeigen auf den verschiedenen Displays und Kontrollbildschirmen, ehe er sich schließlich wieder Rena zuwandte.

»Was interessiert Sie so sehr an der Tridor-Schlacht?«, fragte er.

»Sie war ein Wendepunkt im Krieg gegen die Qriid«, erklärte Rena. »Einem Konflikt, bei dem wir damit rechnen müssen, dass er jederzeit wieder aufflammen kann.«

Fabri nickte. »Dieser Analyse stimme ich zu, auch wenn im Rat derzeit Debatten darüber geführt werden, ob man die Mittel des Space Army Corps nicht besser kürzen und in andere Bereiche stecken sollte – nun, da die Qriid schon seit über einem Jahrzehnt nicht mehr angegriffen haben.«

»Ich bin nicht dieser Ansicht, Sir«, bekannte Rena.

Fabri lächelte. »Das ist wahrscheinlich kaum jemand, der im Corps dient.« Er deutete erneut auf das erstarrte Bild in der Simulation. »Sie haben den Simulator der Flottenakademie recht häufig aufgesucht und dabei immer wieder die Schlacht um das Tridor-System mit geringen Variationen ablaufen lassen. Ich wiederhole meine Frage: Was ist der Grund für diese Hartnäckigkeit, Sunfrost?«

»Die Tatsache, dass wir die Schlacht damals nicht hätten gewinnen dürfen, Sir.«

Fabri runzelte die Stirn. »Wie soll ich das verstehen? Wir haben die Schlacht doch schließlich gewonnen und die verdammten Geierköpfe zurück in ihr Territorium gejagt.«