Chronik der Sternenkrieger 18 - Planetarer Kampf (Science Fiction Abenteuer) - Alfred Bekker - E-Book

Chronik der Sternenkrieger 18 - Planetarer Kampf (Science Fiction Abenteuer) E-Book

Alfred Bekker

5,0

Beschreibung

Eben noch hatten die flirrenden Lichterscheinungen des Porta-Bereichs von Wurmloch Alpha den Panoramaschirm der STERNENKRIEGER II beherrscht. Jetzt war die Sicht wieder frei auf Myriaden funkelnder Sterne. Aber diese Sterne lagen mehr als 50.000 Lichtjahre vom Ausgangspunkt der Reise entfernt, in einem Raumsektor jenseits des Wurmlochs. »Wurmlochdurchgang erfolgreich absolviert«, meldete Ruderoffizier John Taranos. »Captain, fünfundzwanzig Kriegsschiffe der Etnord nähern sich. Wir müssen damit rechnen, in Kürze unter Feuer genommen zu werden.« Captain Rena Sunfrost erhob sich aus dem Sitz des Kommandanten. »Damit war zu rechnen«, äußerte sich Steven Van Doren, der Erste Offizier. Rena Sunfrost nickte leicht und wandte sich an Lieutenant Commander Robert Ukasi, seines Zeichens Taktikoffizier und in der Befehlshierarchie des Sondereinsatzkreuzers die Nummer drei. »Alles klarmachen zum Gefecht und Feuer frei!« Mitte des 23. Jahrhunderts werden die von Menschen besiedelten Planeten durch eine kriegerische Alien-Zivilisation bedroht. Nach Jahren des Krieges herrscht ein brüchiger Waffenstillstand, aber den Verantwortlichen ist bewusst, dass jeder neue Waffengang mit den Fremden das Ende der freien Menschheit bedeuten würde. Zu überlegen ist der Gegner. In dieser Zeit bricht die STERNENKRIEGER, ein Raumkreuzer des Space Army Corps , unter einem neuen Captain zu gefährlichen Spezialmissionen in die Weite des fernen Weltraums auf...

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Chronik der Sternenkrieger 18

Planetarer Kampf

von Alfred Bekker

Ein CassiopeiaPress E-Book

Die abweichende Original-Printausgabe erschien in der Romanreihe „STERNENFAUST“ unter dem Titel „Kampf der Orsonen“.

© 2005,2008,2013 by Alfred Bekker

© der Digitalausgabe 2013 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich (Westf.)

1. digitale Auflage 2013 Zeilenwert GmbH

ISBN 9783956170423

www.AlfredBekker.de

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Mitte des 23. Jahrhunderts werden die von Menschen besiedelten Planeten durch eine kriegerische Alien-Zivilisation bedroht. Nach Jahren des Krieges herrscht ein brüchiger Waffenstillstand, aber den Verantwortlichen ist bewusst, dass jeder neue Waffengang mit den Fremden das Ende der freien Menschheit bedeuten würde. Zu überlegen ist der Gegner.

In dieser Zeit bricht die STERNENKRIEGER, ein Raumkreuzer des Space Army Corps , unter einem neuen Captain zu gefährlichen Spezialmissionen in die Weite des fernen Weltraums auf...

Alfred Bekker schrieb die fesselnden Space Operas der Serie CHRONIK DER STERNENKRIEGER. Seine Romane um DAS REICH DER ELBEN, die GORIAN-Trilogie und die DRACHENERDE-SAGA machten ihn einem großen Publikum bekannt. Er schrieb für junge Leser die Fantasy-Zyklen ELBENKINDER, DIE WILDEN ORKS, ZWERGENKINDER und ELVANY sowie historische Abenteuer wie DER GEHEIMNISVOLLE MÖNCH, LEONARDOS DRACHEN, TUTENCHAMUN UND DIE FALSCHE MUMIE und andere. In seinem Kriminalroman DER TEUFEL VON MÜNSTER machte er mit dem Elbenkrieger Branagorn eine Hauptfigur seiner Fantasy-Romane zum Ermittler in einem höchst irdischen Mordfall. Im November 2012 erschien mit DER SOHN DER HALBLINGE sein nächster großer Fantasy-Epos bei Blanvalet.

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Inhalt

Cover

Titel

Impressum

Chronik der Sternenkrieger 18 - Planetarer Kampf

Chronik der Sternenkrieger 18 - Planetarer Kampf

Eben noch hatten die flirrenden Lichterscheinungen des Porta-Bereichs von Wurmloch Alpha den Panoramaschirm der STERNENKRIEGER II beherrscht. Jetzt war die Sicht wieder frei auf Myriaden funkelnder Sterne. Aber diese Sterne lagen mehr als 50.000 Lichtjahre vom Ausgangspunkt der Reise entfernt, in einem Raumsektor jenseits des Wurmlochs. »Wurmlochdurchgang erfolgreich absolviert«, meldete Ruderoffizier John Taranos.

»Captain, fünfundzwanzig Kriegsschiffe der Etnord nähern sich. Wir müssen damit rechnen, in Kürze unter Feuer genommen zu werden.« Captain Rena Sunfrost erhob sich aus dem Sitz des Kommandanten. »Damit war zu rechnen«, äußerte sich Steven Van Doren, der Erste Offizier. Rena Sunfrost nickte leicht und wandte sich an Lieutenant Commander Robert Ukasi, seines Zeichens Taktikoffizier und in der Befehlshierarchie des Sondereinsatzkreuzers die Nummer drei. »Alles klarmachen zum Gefecht und Feuer frei!«

*

Zusammen mit einem Verband aus insgesamt dreißig Kriegsschiffen im Dienst des Space Army Corps war der Sondereinsatzkreuzer STERNENKRIEGER durch Wurmloch Alpha geschickt worden.

Nachdem es in der Schlacht um das Alpha Picus System gelungen war, die angreifenden Etnord zurückzuschlagen, war es nun, nach einer Phase der Konsolidierung das Ziel des Oberkommandos, auf der 50.000 Lichtjahre entfernten Trans-Alpha-Seite des Wurmlochs einen Brückenkopf zu errichten, der zumindest so lange gehalten werden sollte, wie man brauchte, um die Porta dauerhaft unpassierbar zu machen.

Flaggschiff des Verbandes war der Carrier LEVIATHAN unter dem Kommando von Admiral Ned Nainovel, dessen von Commodore Moss Triffler befehligte Jägerflotte einen entscheidenden Anteil am schwer erkämpften Sieg über die Etnord bei Alpha Picus gehabt hatte.

Die Space Army Corps Schiffe nahmen eine halbkreisförmige, relativ dichte Formation ein, die verhindern sollte, dass die einzelnen Schiffe sich mit ihren Gauss-Geschützen gegenseitig trafen.

Ein Dreadnought gehörten zur Flotte, und mit ihm natürlich dessen Begleitschiffe – überwiegend Leichte Kreuzer der Scout Klasse.

Darunter unter anderem die NEPTUN unter Commander Raphael Wong.

Der Carrier LEVIATHAN nahm eine zurückgezogene Position in der Nähe der Porta ein. Das anderthalb Kilometer lange, Y-förmige Monstrum aus Stahl und Metallplastik besaß zwar mit seinen zwanzig schwenkbaren Gauss-Geschützen durchaus eine immense eigene Verteidigungskraft, war aber in erster Linie nicht für den Einsatz im Nahgefecht konzipiert, bei dem der Carrier normalerweise immer durch eine große Phalanx aus schussstarken kleinen Schiffen abgeschirmt wurde.

Die Hauptwaffe der LEVIATHAN waren schließlich die dreihundert mit Mesonenantrieb ausgestatteten Jäger. Von der Form her glichen sie einem Torpedo, aber am ehesten konnte man sie als fliegende Gauss-Geschütze mit Antrieb und Pilotenkabine bezeichnen.

Im Vergleich zu anderen Einheiten des Space Army Corps zeichneten sie sich durch ein geradezu unwahrscheinliches Beschleunigungsvermögen und Wendigkeit aus. Sie boten außerdem dem Gegner kaum ein Ziel. Schon die rechtzeitige Ortung eines derartigen Objekts stellte den Gegner vor Probleme. Wenn der Jäger auf dem Ortungsschirm erschien und von der feindlichen Zielelektronik anvisiert werden konnte, war es oft schon zu spät.

Als einziger Raumschifftyp vermochten die Jäger so nahe an ihre Gegner heranzukommen, dass diese häufig genug keine Chance mehr hatten, sich zu wehren.

Im Fall der Etnord kam noch hinzu, dass Jäger die bisher einzig wirklich wirksame Waffe gegen die Gravitationsschilde waren.

Über Interkom meldete sich Titus Naderw, der Pilot des einzigen Jägers, den die STERNENKRIEGER an Bord hatte.

Auf einem Nebenbildschirm erschien sein Gesicht – oder besser gesagt, das, was davon noch sichtbar war. Titus Naderw hatte bereits in seinem Jäger Platz genommen. In der engen Pilotenkabine wurde ein Raumanzug getragen, da es keinerlei Lebenserhaltungssysteme gab.

»Captain! Jäger 1 meldet Gefechtsbereitschaft!«

»Sie haben die Erlaubnis zu starten, Lieutenant Naderw«, sagte Sunfrost.

»Aye, aye, Captain.«

»Viel Glück!«

»Danke, Ma'am. Ich bin mir sicher, dass man davon gar nicht genug haben kann.«

Im nächsten Augenblick wurde der Jäger ausgeklinkt.

Er schloss sich einer breit gefächerten Formation an, die in einem Bogen über die Etnord-Schiffe hinwegfliegen würde, um diese dann von hinten anzugreifen.

Lieutenant Commander Ukasi übernahm von nun an die Koordination der zehn schwenkbaren Gauss-Geschütze an Bord des Sondereinsatzkreuzers STERNENKRIEGER II. Gauss Nummer 1 bis 6 waren nach vorn ausgerichtet.

Der Plasmaschirm, der das Schiff gegen den Beschuss mit Energiewaffen schützen sollte, wurde aktiviert.

Eine weitere Staffel von zwei Dutzend Jägern zog an der Formation der Space Army Corps Schiffe vorbei, um ebenfalls in einem Bogenkurs auf die herannahenden Etnord-Schiffe zu stoßen.

Nacheinander meldeten die Waffenoffiziere der einzelnen Gauss-Geschütze, dass alles für das Gefecht bereit war. Doch Ukasi zögerte noch mit dem Feuerbefehl. Es brachte nichts ein, die Flotte der Etnord mit einem Hagel aus Gauss-Geschossen zu bombardieren, so lange sie noch ihre Gravitationsschirme auf die Space Army Corps Schiffe ausgerichtet hatten.

Diese Schirme schützten die von einer rätselhaften, kristallinen Struktur überzogenen Etnord-Raumer keineswegs vollständig, sondern schirmten maximal 270 Grad ab.

Dafür gab es, wie irdische Wissenschaftler vermuteten, schlicht und ergreifend physikalische Gründe. Ein Rundumschutz durch einen Gravitationsschirm war nicht möglich, da dessen Energien dann wohl das zu schützende Objekt zerrissen hätten.

Nach neueren Erkenntnissen, die natürlich auch Rena Sunfrost bekannt waren, hatten die Etnord mit ihren 270 Grad bereits das Maximum an Schutzwirkung herausgeholt.

Mehr war einfach nicht drin.

Die von Admiral Ned Nainovel ausgegebene Taktik lief darauf hinaus, dass die Etnord-Schiffe gezwungen wurden, die Deckung ihrer Gravitationsschirme zumindest teilweise aufzugeben, wenn sie nicht durch die gefährlich genauen Treffer der winzigen Raumjäger zerstört werden wollten.

Schließlich hatten die Jäger die Möglichkeit, sehr viel näher an den Feind heranzukommen und genauer zu zielen, als dies bei den größeren Space Army Corps Schiffen der Fall war.

Die Etnord begannen bereits mit dem Beschuss durch ihre Strahlwaffen.

Auf die noch immer beträchtliche Distanz gab es zunächst noch keine Treffer. Aber was die Schussdistanz anging, waren die Lasergeschütze der Etnord den Wuchtgeschossen aus den Gauss-Kanonen überlegen. Sie konnten über größere Entfernung sehr viel genauer ihr Ziel finden, als dies selbst mit den neuen schwenkbaren Gauss-Geschützen möglich war, wie sie erstmalig auf der STERNENKRIEGER II und später ebenfalls auf dem brandneuen Carrier LEVIATHAN installiert worden waren.

»Captain, unsere optischen Sensoren liefern uns erste Bilder der Etnord-Schiffe«, erklärte Lieutenant Wiley Riggs, der Ortungsoffizier der STERNENKRIEGER. Er nahm ein paar Schaltungen an seinem Touchscreen vor. Im nächsten Moment waren ein Teil der herannahenden Etnord-Schiffe auf dem Schirm zu sehen. Eine schematische Darstellung in einem Teilfenster des Panoramaschirms veranschaulichte die gegenwärtigen Positionen.

»Es dürfte noch etwas dauern, bis die beiden Jägerstaffeln in optimaler Schussposition sind«, meinte Lieutenant Commander Steven Van Doren. Der Erste Offizier der STERNENKRIEGER

blickte auf die Kontrollanzeigen seiner Konsole.

Die Strahlschüsse der Etnord-Einheiten landeten jetzt die ersten Treffer in der Phalanx der Space Army Corps Schiffe. Aber noch hielten die Plasmaschirme.

Bis zu drei Strahlschüsse konnte ein Plasmaschirm, wie er beim Space Army Corps eigentlich gegen die Traserkanonen der vogelähnlichern Qriid entwickelt worden waren, auffangen.

Man hatte zwar bereits fieberhaft daran gearbeitet, die Schirme zur Abwehr der Etnord zu optimieren, war dabei aber noch nicht viel weitergekommen.

Eine Erschütterung durchlief auch die STERNENKRIEGER, als ein Strahlschuss sie mit geringer Intensität streifte.

»Plasmaschirm bei 90 Prozent«, meldete Wiley Riggs. »Wir haben Glück gehabt.«

Unter den Waffenoffizieren regte sich bereits Unmut.

Lieutenant Kai Retseb, dem Schützen von Gauss 1 gefiel es ganz und gar nicht, dass die STERNENKRIEGER und die anderen Space Army Corps Schiffe einstweilen ohne Gegenwehr die Angriffe der Etnord ertrugen. »Die Hände in den Schoß legen ist absolut nicht nach meinem Geschmack. Oder wie siehst du dass, Tom?«, wandte sich der Lieutenant an Tom Laury, der an Gauss 3 seinen Dienst verrichtete.

»Gefällt mir auch nicht, aber das ist nun mal die taktische Marschrichtung des Admirals!«

»Kein Wunder! Ned Nainovel steht ja auch nicht selber in vorderster Front und lässt sich das Strahlenfeuer um die Ohren brennen. Stattdessen kann er von der Messe der LEVIATHAN

aus ganz ruhig verfolgen, was sich so tut.«

»Hey, Leute, was soll das dämliche Gequatsche!«, meldete sich Stanley Asturias von Gauss 6 zu Wort.

»Was heißt hier Gequatsche?«, beschwerte sich Kai Retseb. »Ihr wisst doch ganz genau, dass es keinen Sinn hat, wie bescheuert auf die Etnord-Raumer zu schießen. Also warten wir besser!«

Die Wahrscheinlichkeit eines Treffers in offener Raumschlacht war extrem gering. Die Gauss-Geschosse hatten allenfalls dann eine Chance, die Gravitationsschirme zu durchdringen, wenn sie in einem ganz bestimmten Winkel auftrafen.

Aber das war reine Glückssache und nur wenn eine gewisse Distanz unterschritten wurde, trafen bei Dauerfeuer überhaupt genügend der quadratischen Gauss-Projektile ihr Ziel, sodass man auf diese Möglichkeit setzen konnte.

Mit etwas mehr Glück wurde ein Projektil so abgelenkt, dass es ein anderes Etnord-Schiff zerstörte. Zunächst war dieses Phänomen schwer erklärbar gewesen, aber seit bekannt war, dass die Gravitationsschirme keine hundertprozentige Schutzhülle war, wusste man, wie es zu diesen vereinzelten Erfolgen gekommen war. Das abgelenkte Projektil war in diesen Fällen durch einen der schutzlosen Korridore gelangt und hatte dann das Etnord-Schiff durchschlagen und mit einem etwa zehn Zentimeter durchmessenden Schusskanal durchziehen können, was sehr häufig bereits das Aus für die getroffene Einheit bedeutete.

Auf diese Gefahr hatte sich die Taktik der Etnord inzwischen weitaus besser eingestellt, indem sie ihre Formation mit zunehmender Annäherung an die Linien der Space Army Corps Schiffe immer weiter auseinanderzog, sodass die Gefahr eines Treffers durch Querschläger minimiert wurde.

Rena Sunfrost wirkte angespannt.

Obwohl sie die Vorteile von Nainovels Taktik durchaus zu würdigen wusste, widerstrebte es ihr dennoch, im Augenblick zur Passivität verurteilt zu sein und nicht eingreifen zu können.

Die Gedanken rasten nur so durch ihren Kopf. Was willst du eigentlich? Bei jedem Gefecht schlägt in erster Linie die Stunde des Taktikoffiziers und der Lieutenants an den Gauss-Geschützen, während der Captain nicht mehr viel tun kann, wenn er den Feuerbefehl erst einmal gegeben hat. Was ist diesmal also anders?

Rena atmete tief durch und ertappte sich dabei, wie sie mit der Hand ihren Talisman berührte, der sich leicht unter dem Kragen der Uniformjacke abhob.

*

Endlich erfolgte die Meldung vom Geschwaderführer der ersten Jägerstaffel. Die Staffel hatte ihre Kampfpositionen eingenommen. Die im Verhältnis zu größeren Raumschiffen aller Art sehr viel wendigeren Jäger griffen in einer perfekt koordinierten Aktion an. Sie näherten sich den Etnord-Schiffen von hinten und feuerten auf deren schutzlose Zonen.

Zuvor eröffnete nun die Phalanx der Space Army Corps Schiffe das Feuer. Aus hunderten von Gauss-Geschützen wurde jetzt Dauerfeuer gegeben.

Die Wahrscheinlichkeit, dass dabei Jäger durch Feuer der eigenen Schiffe getroffen wurden, war durchaus vorhanden, insgesamt aber auf Grund der geringen Größe dieser Kleinstraumschiffe vertretbar. Durch Beschuss mit Gauss-Projektilen ein Objekt von der Größe eines Jägers zu treffen, war auf diese Distanz eher ein Rechenbeispiel als eine reale Möglichkeit. Zudem nutzten die Jäger die Etnord-Schiffe mit ihren Gravitationsschirmen als Deckung, indem sie sich hinter ihnen hielten.

Die meisten dieser Geschosse wurden von den Gravitationsschirmen der Etnord abgelenkt und jagten auf leicht veränderter Bahn weiter. Nur ein verschwindend geringer Bruchteil konnte die Schirme durchdringen, wenn zufällig gerade der richtige Auftreffwinkel vorlag.

Und doch war dieses Dauerfeuer jetzt militärisch gesehen nicht mehr sinnlos, denn es ermöglichte den Jägern die genauere Ortung der unsichtbaren Gravitationsschirme. So waren deren Piloten nicht mehr auf Vermutungen angewiesen, was die Lage der schutzlosen Korridore anbetraf.

Schon gab es die ersten Treffer.

Im Dauerfeuer-Modus kamen die Jäger nahe an die Etnord-Schiffe heran und durchlöcherten sie innerhalb kürzester Zeit mit bis zu zwanzig Treffern – was völlig ausreichend war.

Die Geschosse zogen ihre gefürchteten Schusskanäle kreuz und quer durch das Schiff. Explosionen wurden dadurch in den Triebwerks- und Energieerzeugungssektionen ausgelöst, ganz zu schweigen von dem Druckverlust.

Manchmal gab es Rettungsversuche über Notkapseln und Shuttles. Aber die Zerstörung ging auf Grund der präzisen Treffer durch die Jäger meistens so schnell vonstatten, dass die Piloten bereits Mühe hatten, ihre eigenen Maschinen schnell genug aus dem Gefahrenbereich zu retten.

Die Etnord reagierten, wie es Admiral Nainovel offenbar vorausgesehen hatte. Sie versuchten, ihre Gravitationsschirme teilweise auch nach hinten auszurichten, um gegen die in ihrem Angriffsverhalten einem aggressiven Insektenschwarm ähnelnden Space Army Corps Jägern Paroli zu bieten. Das wiederum machte sie verwundbar gegen das Dauerfeuer aus Admiral Nainovels Verband.

So dauert es nicht lange, bis mehr als ein Dutzend Etnord-Schiffe zu künstlichen Sonnen wurden. Noch war jedoch fast die Hälfte der Etnord-Raumer kampffähig und feuerte mit deutlich erhöhter Schussfrequenz ihre Strahlschüsse ab. Dabei rasten sie auf die Formation der Space Army Corps Schiffe zu.

Eine Erschütterung durchlief die STERNENKRIEGER.

»Treffer in Deck 3!«, meldete Lieutenant Riggs. »Plasmaschirm bei 78 Prozent.«

Ukasi koordinierte derweil unermüdlich den Einsatz der Gauss-Geschütze.

Ein herannahendes und von fünf Jägern verfolgtes Etnord-Schiff wurde vom Dauerfeuer der Gausskanone 1 getroffen und verwandelte sich in einen Feuerball.