Crashkurs Emerging Markets - Leon Müller - E-Book

Crashkurs Emerging Markets E-Book

Leon Müller

4,9

Beschreibung

Immer wieder begegnet man dem Schlagwort "Emerging Markets", doch was verbirgt sich dahinter? Dieser Crashkurs gibt eine Einführung ins Thema. Was sind Emerging Markets? Worin bestehen die Risiken, worin die Chancen? Wie können Anleger von den Wachstumsmärkten am besten profitieren? Was ist dabei zu beachten? Welche Anlagemedien bieten sich an? Leon Müller, Redakteur beim renommierten Börsenmagazin "Der Aktionär" beantwortet diese und weitere Fragen in bündiger und leicht verständlicher Form. Er nimmt Einsteiger an die Hand und führt sie Schritt für Schritt ins Thema ein, sodass nach der Lektüre jeder Leser in der Lage ist, sich selbst auf den aufsteigenden Märkten dieser Welt zu versuchen.

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Seitenzahl: 192

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Crashkurs Emerging Markets

Was sind Emerging Markets, wie kann man dort anlegen, welche Chancen gibt es und wo lauern Risiken?

Leon Müller

© Copyright 2008:

BÖRSENMEDIEN AG; KULMBACH

Gestaltung und Satz: Jürgen Hetz, Werbefritz! GmbH, Kulmbach

Druck und Bindung: CPI – Ebner & Spiegel, Ulm

Leon Müller – Crashkurs Emerging Markets

9783941493667

Band 3 der Serie „Crashkurs“

Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.ddb.de> abrufbar.

Alle Rechte der Verbreitung, auch des auszugweisen Nachdrucks, der fotomechanischen Wiedergabe und der Verwertung durch Datenbanken oder ähnliche Einrichtungen vorbehalten.

Postfach 1449 • 95305 Kulmbach

Tel. 09221-9051-304 • Fax 09221-9051-4444

Inhaltsverzeichnis

TitelImpressumVorwortKapitel 1 - Das Jahrhundert der Emerging MarketsKapitel 2 - Die Märkte der ZukunftKapitel 3 - Emerging Markets im ÜberblickKapitel 4 - Chancen und Risiken der Emerging MarketsKapitel 5 - Der Weg zum Emerging-Markets-DepotSchlusswortAnhangÜber den Autor:Die Crashkurs-Reihe geht weiter!

Vorwort

Man könnte meinen, die Welt spiele verrückt. Wir leben heute in einer Zeit, die vergänglicher kaum sein könnte. Zugegebenermaßen eine fragwürdige Behauptung, war die Zeit doch schon immer in gleichem Maße vergänglich, schließlich sind wir weder fähig, sie aufzuhalten noch zu beschleunigen. Aber wann hat uns der Fortschritt derart schnell eingeholt, wie er es heute tut? Zu welcher Zeit mussten wir so viele Veränderungen verkraften wie innerhalb des letzten Jahrzehnts? Wann, wenn nicht jetzt, erleben wir einen der größten Umbrüche in der Geschichte?

Die einstigen Zugpferde der Weltwirtschaft, namentlich großartige Nationen wie Deutschland, Großbritannien, Japan, Kanada und die Vereinigten Staaten von Amerika, scheinen müde von ihrem Weg an die Spitze. Das zurückliegende Jahrhundert hat sie viel Kraft gekostet und gleichzeitig sehr reich gemacht und mit ihnen ihre Einwohner. Niemals zuvor in der Geschichte herrschte ein derart hoher Wohlstand in unserer Gesellschaft. Doch jetzt, kaum dass das neue Jahrhundert angebrochen ist, erleben wir eine neue Entwicklung – den Aufstieg der Emerging Markets. Denn während wir uns in unserem Wohlstandsleben bequem einrichten, verlangsamt sich das Wirtschaftswachstum in den Industriestaaten allmählich – die USA haben ihre Rolle als Lokomotive der Weltwirtschaft längst eingebüßt – und es treten rund um den Globus junge vor Kraft und Elan strotzende Volkswirtschaften aus dem Schatten hervor. Sie übertreffen sich gegenseitig mit immer höheren Zuwachsraten und blicken auf ein Boomjahr nach dem anderen zurück.

Die Zeitungen und Fernsehsendungen sind voll davon. Artikel mit Überschriften wie „Brasilien – Sambalaune am Zuckerhut“ oder „China – der Drache ist erwacht“ finden sich in jeder deutschen Tageszeitung. Und trotzdem ist die Kunde vom Aufschwung in den Emerging Markets noch nicht zu allen durchgedrungen. Aber vielleicht wollen einige auch nicht wahrhaben, dass Nationen wie China, Indien, Brasilien oder Russland im Begriff sind, die Weltordnung, wie wir sie zu schätzen wissen, auf den Kopf zu stellen. Dabei ist die Frage, ob dieser Wandel eintreten wird, längst beantwortet. Es stellt sich vielmehr die Frage, wann er uns einholen wird, und auch darauf gibt es schon erste Antworten. So belegen etwa neueste Zahlen, dass China noch 2008 Deutschland als drittgrößte Volkswirtschaft der Welt ablösen könnte. Unvorstellbar, aber dennoch wahr.

Diese schleichende, aber nicht mehr aufzuhaltende Entwicklung bietet Ihnen als Anleger die Möglichkeit, von diesem Wandel zu profitieren. Sich gegen ihn zu stemmen ist schließlich unmöglich und ihn dauerhaft zu ignorieren wäre unklug. Wem würde es nützen, wenn Sie die Augen vor der Zeitenwende verschließen würden?

Doch Sie brauchen nicht zu verzweifeln oder sich zu ärgern, wenn Sie bislang nicht in den Emerging Markets investiert haben. Auch dann nicht, wenn Ihnen selbsternannte Gurus versuchen, weiß zu machen, Sie hätten die Gelegenheit bereits verpasst oder würden sie verpassen, wenn Sie nicht sofort Ihren Bankberater anrufen und ihn auffordern, für Sie alles Mögliche aus den Emerging Markets zu kaufen, nur um dabei zu sein. Vergessen Sie es. Das wäre auf keinen Fall der richtige Weg. Es ist nie zu spät. Und die Tatsache, dass sich die Aktien von Unternehmen aus den aufstrebenden Ländern in den zurückliegenden Jahren bereits fantastisch entwickelt haben, sollte Sie nicht abschrecken. Schließlich gehen Sie auch nicht hin und meiden DAX-Werte wie der Teufel das Weihwasser, nur weil diese innerhalb der letzten 20 Jahre eine beeindruckende Performance von geschätzten 400 Prozent aufs Parkett gelegt haben.

Es gibt viele gute Gründe, sein Geld in Emerging Markets zu investieren. Ohne bereits an dieser Stelle zu sehr ins Detail gehen zu wollen, möchte ich Ihnen nur ein simples Beispiel vor Augen führen. Stellen Sie sich vor, Ihnen stünde eine Zeitmaschine zur Verfügung und Sie könnten mit dem Wissen, das Sie heute haben, ins Deutschland der Nachkriegsjahre reisen. Was hätten Sie getan? Hätten Sie Aktien deutscher Unternehmen gekauft? Falls ja, dann könnten Sie jetzt auf ein stattliches Vermögen zugreifen. Wenn Sie Ihr Kapital heute mehren möchten, steht es Ihnen selbstverständlich frei, nach wie vor in Deutschland zu investieren. Doch warum sollten Sie sich, bildlich gesprochen, mit einer vergleichsweise kleinen Ernte zufriedengeben, wenn Sie auch eine große einfahren können?

Nutzen Sie Ihr Wissen über die Entwicklung nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Deutschland und anderen Industriestaaten gewinnbringend für die Zukunft. Zwar ist die Situation im Nachkriegsdeutschland nicht unmittelbar mit der jetzigen in den Emerging Markets vergleichbar. Doch es gibt erstaunliche Parallelen, die sogar um einige Pluspunkte auf Seiten der Emerging Markets ergänzt werden. So haben diese Länder gegenüber ihren westlichen Vorbildern reichlich aufzuholen. Dabei liegt der Vorteil klar auf ihrer Seite. Keines dieser Länder muss das Rad neu erfinden, um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können. Ganz gleich ob Sie China oder ein beliebiges anderes Land betrachten: Jedes von ihnen kann ohne Weiteres auf die im Westen entwickelten Technologien zurückgreifen und sich diese zunutze machen, indem es Gebrauch von ihnen macht oder sie gar verbessert. Entsprechend werden diese Länder nicht alle Entwicklungsstufen durchmachen, die heutige Industriestaaten durchlaufen mussten, um dorthin zu kommen, wo sie jetzt stehen. Emerging Markets setzen nicht einen Fuß vor den anderen, sie legen einen Sprint hin.

Wenn Sie heute beispielsweise in Argentinien mit dem Zug von der Landeshauptstadt Buenos Aires ins 710 Kilometer entfernte Córdoba, dem Zentrum der argentinischen Automobilindustrie, fahren wollten, würden Sie für die Strecke 14 lange Stunden benötigen. Hierzulande müssten Sie lediglich einen Bruchteil dieser Zeit aufwenden, um die gleiche Entfernung zu bewältigen, und Sie wären bei Weitem nicht so erschöpft und durchgeschwitzt wie nach der Odyssee durch halb Argentinien. Doch anstatt die Strecke zu modernisieren und die Fahrtzeit so auf zehn oder neun Stunden zu verkürzen, überspringt das Land diesen Schritt. Es hat kurzerhand den französischen Alstom-Konzern damit beauftragt, die beschriebene Verbindung komplett neu zu gestalten. Nach Fertigstellung der Strecke wird dort ein „Cobra“ genannter Zug mit bis zu 320 Stundenkilometern durch die Landschaft jagen, ganz wie in einem modernen Industriestaat.

Das Gute daran ist, dass der Kapitalmarkt Ihnen zahlreiche Möglichkeiten bietet, von dieser Entwicklung zu profitieren. Es liegt an Ihnen, diese Chancen auch wahrzunehmen. Ob Sie heute damit beginnen oder morgen, spielt dabei eine eher untergeordnete Rolle. Fest steht allerdings: Je früher Sie anfangen, sich für Emerging Markets zu interessieren, desto mehr wird es Ihnen Ihr Bankkonto danken. Dennoch sollten Sie gelassen agieren. Es hilft Ihnen nämlich nichts, blindwütig jede Aktie zu kaufen, der ein Ruf von China, Indien oder welchem Land auch immer anhaftet. Nirgends sind Stock-Picking und Timing so entscheidend wie bei der Anlage in Emerging Markets.

Mit diesem Buch haben Sie bereits den ersten Schritt in die richtige Richtung getan. Nach der Lektüre werden Sie wissen, wie Sie den Markt aussuchen, der Ihren Kriterien am ehesten entspricht, welche Unternehmen besonders vielversprechend sind und welche Besonderheiten Sie bei der Anlage in Emerging Markets beachten müssen, um nicht alsbald Schiffbruch zu erleiden. Am Ende des Buches finden Sie noch einige Quellenangaben, mithilfe derer Sie sich selbstständig immer auf dem Laufenden halten können. Denn neben Stock-Picking und Timing sind tagesaktuelle Informationen zu den jeweiligen Märkten besonders wichtig. Anders als in den etablierten Märkten kann nämlich die Stimmung in einem Emerging Market wie Vietnam, Russland oder Brasilien von heute auf morgen umschlagen. Politische Unruhen, Naturkatastrophen oder das plötzliche Desinteresse der internationalen Finanzjoungleure – wie es gerade bei kleineren Emerging Markets immer wieder zu beobachten ist – können eine Börse ins Bodenlose fallen lassen. Die tägliche Lektüre einer überregionalen Tageszeitung sollten Sie sich daher zur Pflicht machen, wenn Sie es nicht schon längst getan haben. Dabei geht es noch nicht einmal darum, sich Tag für Tag die Kursnotierungen anzuschauen. Das kann sogar kontraproduktiv sein. Emerging-Markets-Investoren denken langfristig, kurzfristige Kursauschläge sollten daher nicht überbewertet werden. Wichtig ist vielmehr, dass Sie sich über das politische Geschehen auf dem Laufenden halten. Und keine Angst, es muss ja nicht gleich die Shanghai Daily oder die The Times of India sein. Hiesige Zeitungen in deutscher Sprache reichen vollkommen aus. Schließlich hilft Ihnen die Information, dass Ahmed Juwari heute in Kalkutta geheiratet hat, bei der Anlageentscheidung nicht unbedingt weiter. Keine Frage, es ist schön, dass Sie sich auch für das gesellschaftliche Leben der Inder interessieren. Aber ob Sie dadurch zu einem besseren Investor werden, ist wohl eher anzuzweifeln.

Denken Sie nicht zu lange darüber nach, konzentrieren Sie sich lieber auf das Wesentliche. Und das Wesentliche ist: Sie müssen wissen, welche Stufen der wirtschaftlichen Entwicklung es gibt, welche Länder welcher Kategorie angehören und welche Besonderheiten die einzelnen Märkte haben. In einem zweiten Schritt erfahren Sie dann, wie Sie bei der Anlage in Emerging Markets vorgehen, wie Ihr Depot strukturiert sein sollte und woher Sie die relevanten Informationen beziehen können. Wie gesagt, wenn Sie dieses Buch vollständig durchgelesen haben, sind Sie in der Lage, eigenständig Investitionsentscheidungen für die Emerging Markets treffen zu können. Also auf geht’s, gehen wir in medias res.

Kapitel 1

Das Jahrhundert der Emerging Markets

Jede Entwicklung hat einen Anfang und ein Ende, wobei in den meisten Fällen der genaue Zeitpunkt nur schwer auszumachen ist. Die Welt wurde schon von vielen Völkern und Nationen beherrscht. Vor zwei Jahrtausenden waren es die Römer, die die größte Macht innehatten. Einige Jahrhunderte später schien das Osmanische Reich alles je Dagewesene übertrumpfen zu wollen. Zu Kolonialzeiten stieg das britische Empire zur Weltmacht auf und vereinte ein Viertel der Erdbevölkerung auf sich. Bis ins 20. Jahrhundert hinein dominierte Europa schließlich die Welt, ehe es von den USA als politische und ökonomische Weltmacht abgelöst wurde. Doch die Vereinigten Staaten von Amerika, die größte Volkswirtschaft der Welt, büßen Stück für Stück ihre Vormachtstellung ein, wenngleich der vorzeitige Zusammenbruch der Sowjetunion, die sich über Jahrzehnte hinweg ebenfalls als Weltmacht verstand, Amerika zwischenzeitlich noch stärker gemacht hat. Doch wie gesagt, die Fassade bröckelt. Und es gibt nicht wenige, die behaupten, die Zeitenwende stehe uns nicht erst noch bevor, sondern wir befänden uns bereits mittendrin. Diese Wende ist eine Abkehr von den dominierenden Nationen des Westens und hin zu den Neuankömmlingen aus dem Osten und Süden unseres Planeten.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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