Daniel@Bruns_LLC - Bianca Nias - E-Book

Daniel@Bruns_LLC E-Book

Bianca Nias

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Beschreibung

Was haben ein Panther und ein Chihuahua gemeinsam? Anfangs nicht viel … Daniel fühlt sich inmitten des Löwenrudels pudelwohl, obwohl er jetzt neben seinem besten Freund Marc als einziger Mensch unter den Gestaltwandlern lebt. Wenn da nur nicht seine heimliche Obsession für den griesgrämigen, humorlosen schwarzen Panther Ric wäre, der leider überhaupt nicht über seine Späße lachen kann. Ein gemeinsamer Abend in einem Nachtclub und eine gefährliche Mission bringen die beiden jedoch einander näher - viel zu nahe, für den Geschmack des Panthers …

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Bianca Nias

Daniel@Bruns_LLC:

Katzenmenschen

Impressum

© dead soft verlag, Mettingen 2015

http://www.deadsoft.de

© the author

Cover: Toni Kuklik

TK Arts

Bildrechte:

© Volodymyr Burdiak – shutterstock.com

© Eric Isselée – fotolia.com

© DTEurope – fotolia.com

1. Auflage

ISBN 978-3-944737-92-8

ISBN 978-3-944737-93-5 (epub)

Inhalt

Was haben ein Panther und ein Chihuahua gemeinsam? Anfangs nicht viel …

Daniel fühlt sich inmitten des Löwenrudels pudelwohl, obwohl er jetzt neben seinem besten Freund Marc als einziger Mensch unter den Gestaltwandlern lebt. Wenn da nur nicht seine heimliche Obsession für den griesgrämigen, humorlosen schwarzen Panther Ric wäre, der leider überhaupt nicht über seine Späße lachen kann.

Ein gemeinsamer Abend in einem Nachtclub und eine gefährliche Mission bringen die beiden jedoch einander näher – viel zu nahe, für den Geschmack des Panthers …

Widmung

Für T. und L. - meine großartigen Jungs.

In Gedenken an „Brutus von der Weinerde“

(30.10.2005 – 18.11.2014)

Deine Pfotenabdrücke werden für immer in

unseren Herzen sein.

1.Kapitel

„Unsere Kamera hat den Läufer mit der Nummer 1 eingefangen: Ricardo Emerald José de Fuego Otoronga, kurz Ric „The Black Panther“ genannt, befindet sich auf den letzten Kilometern. Der Halbmarathon hat bereits Spuren in seinem Gesicht hinterlassen. Der Berliner mit brasilianisch-amerikanischer Abstammung kämpft. Um sein Ansehen, um seine Würde. Wird er es schaffen, die Bestzeit des Wolfes zu unterbieten?“

Daniel hielt sich eine der Kurzhanteln wie ein Mikrofon vor das Gesicht und ging langsam um ihn herum.

Ric stöhnte gequält auf und stellte das Laufband eine Stufe höher. Die letzten fünf Kilometer seines morgendlichen Trainingslaufs wollte er eigentlich wie üblich mit einem Schlusssprint krönen. Doch Daniel schaffte es mal wieder, ihm gehörig auf den Keks zu gehen. Der Lauf half ihm immer, seine Energie ein wenig loszuwerden und einen klaren Kopf zu bekommen. Aber so konnte er sich beim besten Willen nicht aufs Joggen konzentrieren. Mit einem frustrierten Schnaufen schaltete er das Laufband ab, schlang sich ein Handtuch um den Nacken und griff nach seiner Wasserflasche.

Mann, was ging ihm Daniel auf die Nerven! Sobald sie beide in einem Raum waren, musste er sich diese blöden Sprüche anhören. Und Ric konnte alles leiden, nur keine dämlichen Sprücheklopfer. Nicht, dass alle anderen ihres „Rudels“, wie Jon es so gerne bezeichnete, vor Daniels Spötteleien sicher waren – aber der Mensch schien ihn als seine liebste Zielscheibe ausgemacht zu haben. Manchmal fühlte er sich regelrecht verfolgt. Wie heute Morgen. Kaum hatte er angefangen zu laufen, war Daniel in den Trainingsraum gekommen. Ric trank einen Schluck und wandte sich dem Fenster zu.

Draußen graute erst jetzt der Morgen, obwohl es bereits fast 8 Uhr war. Der Regen wollte einfach nicht nachlassen. Unaufhörlich prasselten die Tropfen gegen das Fenster. Ric lehnte den Kopf an die kühle Fensterscheibe und starrte verzweifelt hinaus, sein Atem ließ die Glasscheibe beschlagen. Wenn das Wetter sich nicht langsam besserte, würde er hier noch am Rad drehen. Warum nur hatte er seine eigene Berliner Wohnung, seinen gemütlichen Rückzugsort, gegen dieses Penthouse getauscht und war hier eingezogen? Jon hatte zwar einige gute Argumente vorgebracht, wie zum Beispiel den gegenseitigen Schutz, den dieses Zusammenleben versprach. Und auch die enge Zusammenarbeit mit ihm und Tajo, die dadurch um einiges einfacher wurde. Aber letztendlich war es wohl der Luxus gewesen, der ihm die Entscheidung erleichterte und der ihm hier kostenfrei geboten wurde: ein vollständig eingerichteter Fitnessraum, ein großzügiges Zimmer mit einem traumhaften Bad, ein Jacuzzi auf der Dachterrasse zum Entspannen, täglich warmes und köstliches Essen, das Keyla zubereitete – das hatte schon etwas für sich. Nur die nervige Quasselstrippe hatte er nicht auf der Rechnung gehabt.

„Warum gehst du nicht … uff … einfach mal raus und läufst … uff … draußen eine Runde? Uff … scheust du dich … uff … vor dem bisschen Wasser?“, ertönte Daniels Stimme jetzt hinter ihm.

Ric drehte nur leicht den Kopf und sah zu, wie Daniel die Kurzhanteln wieder zurück in die Halterungen an der Wand hängte. Der Mann atmete angestrengt, ein leichter Schweißfilm hatte sich auf seiner Haut gebildet, dabei sah er Ric weiterhin durchdringend an. Ach ja, er hatte etwas gefragt.

„Ich mag den Regen nicht. Jedenfalls nicht diesen kalten Regen.“

„Aber in deiner Heimat Brasilien regnet es doch auch oft, nicht wahr? Oder hast du nur schon lange keinen mehr weggesteckt, dass du in den letzten Tagen kaum noch ’ne Minute stillsitzen konntest?“, bohrte Daniel süffisant lächelnd weiter nach.

„In Brasilien ist der Regen wärmer.“ Ric seufzte genervt auf. Die letzte Frage ließ er geflissentlich unbeantwortet. Der Grund, warum er seit Tagen am liebsten die Flucht ergriffen hätte, ging nun zur Hantelbank hinüber und packte ein paar zusätzliche Gewichte auf beide Seiten. Dann ließ sich Daniel mit dem Rücken auf die lederne Bank nieder, langte nach der Stange und korrigierte nochmals seinen Griff, bevor er die Backen aufblies, die Hantelstange mit einem Ächzen aus der Halterung nahm und begann, diese in die Höhe zu stemmen. Automatisch zählte Ric in Gedanken mit. Dreizehn … vierzehn … fünfzehn. Beim letzten Hochdrücken der Stange bemerkte er Daniels leises Keuchen. Ein angestrengtes Zittern lief durch dessen Oberarme und Ric trat schnell hinter seinen Kopf, um notfalls das Gewicht aufzufangen, bevor es auf ihn herunter krachte. Aber er musste nicht eingreifen. Daniel mobilisierte nochmals letzte Kraftreserven und schob die Stange in die Halterung zurück. Zufrieden schnaufend sah er zu Ric hinauf. „Danke, aber ich schaff’ das schon. Bin ein großer Junge. Frag meine Mama!“

„Mann, ich wollte dir nur helfen.“ Seine Stimme klang blöderweise genauso genervt, wie er sich fühlte. Dabei hatte er sich geschworen, Daniel gegenüber keine noch so kleine Gefühlsregung zu zeigen. Und genervt zu sein war eindeutig eine Gefühlsregung. Denn wenn ihn die letzten drei Wochen etwas gelehrt hatten, dann, dass er Daniel niemals irgendeine Emotion zeigen sollte – der sprang nämlich sofort darauf an, um so einen lästigen Spruch loszulassen.

Daniels Augen funkelten verschmitzt und Ric wusste, dass jetzt wieder etwas folgen würde. Also nahm er mit einer Hand die Hantelstange aus der Halterung und hielt sie Daniel auffordernd über die Brust. „Deine Verschnaufpause von einer Minute ist um. Los, mach den nächsten Satz!“

Den verblüfften Gesichtsausdruck des unter ihm liegenden Mannes ignorierte er. Daniel nahm die Hantelstange mit einem leisen Ächzen entgegen und drückte sie hoch.

„Wie kannst du das mit einer Hand halten? Das sind 80 Kilogramm!“, rief er überrascht.

„Eins …“, zählte Ric ungerührt. Daniel schnaufte und senkte das Gewicht wieder, um es erneut hochzustemmen.

„Zwei …“, zählte Ric weiter. Als er bei zwölf angekommen war, merkte er, wie verbissen Daniel kämpfen musste.

„Auf, weiter, nicht schlappmachen! Noch drei!“, forderte er unnachgiebig.

Daniel stöhnte beim Ausatmen, während er die Hantelstange noch einmal nach oben drückte. Dort verharrte er kurz, sein Atem ging stoßweise.

Ric beugte sich ein wenig über ihn und starrte ihn herausfordernd an. „Na, gibst du auf?“

„Niemals“, stieß Daniel zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, hielt seinem Blick stand und senkte das Gewicht auf seine Brust hinunter. Seine Brustmuskeln waren bis aufs Äußerste angespannt, als er das Gewicht leicht schwankend, aber stetig nach oben drückte.

„Gut so. Und noch einen Letzten!“ Unverwandt starrte er in Daniels braune Augen, die sich vor Anstrengung verengt hatten, ihn aber weiterhin ansahen. Sein Gesicht war rot angelaufen, seine Beine zitterten, aber mit letzter Kraft brachte er das Gewicht erneut nach oben. Ric erlöste ihn, nahm ihm sicherheitshalber die Hantelstange ab und legte sie in die Halterungen.

Daniel keuchte angestrengt und ließ seine Arme einfach seitlich herabbaumeln. Kopfschüttelnd wandte sich Ric ab und griff erneut nach der Wasserflasche. Prima, offenbar war dies die einzige Art und Weise, um Daniel die Luft für seine bescheuerten Witzeleien zu nehmen. Das sollte er sich merken. Allerdings fand er dessen Trainingsmethode mehr als seltsam. Wenn nicht sogar gefährlich. „Du solltest nicht so viel Gewicht draufpacken.“

„Wie viele Kilo schaffst du?“, fragte Daniel atemlos.

„Ich weiß es nicht. Habe es nie ausprobiert“, erwiderte Ric abweisend.

„Warum nicht?“

Ric wandte sich der Tür zu. Er brauchte jetzt vor allem eine erfrischende Dusche. „Ich trainiere nicht auf Kraft. Das würde zulasten der Ausdauer und Geschicklichkeit gehen.“

„Oh – okay. Mit deiner Wendigkeit könntest du es im Kampf sogar mit einem Löwen aufnehmen, nicht wahr?“ Daniel starrte an die Decke, langsam beruhigte sich seine Atemfrequenz wieder.

Ric nickte verhalten. „Ja. Die Löwen und Bären haben vielleicht mehr Kraft, aber ich bin schneller.“

Daniel schwieg nachdenklich. Ric warf ihm einen letzten Blick zu und verließ den Trainingsraum. Unglaublich, in den letzten zwei Minuten hatten sie tatsächlich so etwas wie ein vernünftiges Gespräch führen können. Das erste Mal überhaupt. Er sollte Daniel öfter an seine körperlichen Grenzen bringen, vielleicht hatte er dann Ruhe vor ihm.

***

Frisch geduscht und umgezogen machte sich Ric auf den Weg in die Küche. Hunger hatte er zwar nach seinem Trainingslauf noch nicht, aber er hatte gehört, dass Jon im oberen Stockwerk des Penthouses war, das von einem großen Wohnzimmer, einer offenen Küche und einer Dachterrasse eingenommen wurde. Die morgendlichen Gespräche mit Jon über die Planung des Tages waren zu einer festen Angewohnheit geworden. Der Löwe hatte schnell Vertrauen zu ihm gefasst, nicht zuletzt, weil Devon sein bester Freund war und sie Luke vor den Wölfen gerettet hatten.

Jon stand mit Luke an der Terrassentür, gegen die noch immer der Regen prasselte, und drehte sich lächelnd zu ihm um. „Guten Morgen, Ric! Na, bist du deine 20 Kilometer schon gelaufen?“

„N’ Morgen. Nee, waren heute nur 15“, brummte er und versuchte zu ignorieren, dass sich Luke von hinten an Jon anschmiegte und ihm einen Kuss zwischen die Schulterblätter hauchte. Ihm machte es eigentlich nicht viel aus, hauptsächlich von schwulen Männern umgeben zu sein. Aber dabei zusehen, wie sie immer wieder Zärtlichkeiten austauschten, wollte er dann doch nicht. Allerdings konnte er das kaum verhindern, da sich das frisch verliebte Paar ständig irgendwo berührte oder sich knutschend in eine Ecke verzog. Marc und Tajo waren da etwas zurückhaltender in der öffentlichen Bekundung ihrer Liebe, was aber wahrscheinlich eher auf Marcs menschliche Gewohnheiten, nicht vor aller Augen über Tajo herzufallen, zurückzuführen war. Leider hatte es sich für Ric als schwierig herausgestellt, die nächtlichen Lustschreie und eindeutigen Geräusche aus Marc und Tajos Zimmer zu überhören, das direkt neben dem seinen lag. Zu seinem Glück waren die beiden vor einigen Tagen nach Holzhausen abgereist, um dort in der Nähe des von ihnen überwachten Mohammed Al`Bektas zu sein.

Nicht, dass Luke und Jon auf der anderen Seite des Flures wesentlich leiser waren. Ric hatte sich daher kurzfristig mit ein paar Ohrenstöpseln und einem Kopfhörer für seinen Fernseher versorgt.

Wie aufs Stichwort zog Jon Luke in seine Arme und küsste ihn heftig. Seine Hand wanderte zu Lukes Hintern und kniff aufreizend hinein, was Luke mit einem tiefen, aber eindeutig erregten Brummen kommentierte.

Ric wandte sich schnell ab und ging in die offene Küche hinüber. Mann, war das nervig. Ein vernünftiges Gespräch konnte man glatt vergessen, wenn die Löwen ständig ihre Zungen irgendwo reinschieben mussten. Er füllte den Wasserkocher und stellte ihn an. Aus dem Schrank suchte er seine Lieblingstasse heraus und bereitete eine Teekanne vor. Mmh, englischer Earl Grey war für heute Morgen die richtige Wahl. Kaffee verabscheute er, als Einziger in ihrer so merkwürdigen Wohngemeinschaft. Die Kaffeemaschine lief hier eigentlich den ganzen Tag. Kein Wunder, dass die Männer vor lauter Koffein dermaßen aufgedreht waren und kaum Schlaf fanden. Er selbst hatte in seinem Leben lediglich ein einziges Mal Kaffee probiert – um anschließend so wuschig zu sein wie ein Eichhörnchen auf Ecstasy.

„Wo sind Keyla und Judd?“, rief er zu Jon hinüber, ohne sich umzudrehen.

„Die holen Anna vom Flughafen ab“, kam es etwas nuschelnd zurück. Jon hatte seinen Mund wohl noch immer irgendwo vergraben. Wo genau wollte er gar nicht wissen.

„Anna kommt? Was will sie hier?“, fragte er nur mäßig interessiert. Keylas Zwillingsschwester war ihm nur vom Hörensagen bekannt. Der Wasserkocher klickte und Ric konnte sich endlich seinen Tee aufgießen. Gewissenhaft stellte er den Timer seiner Armbanduhr auf die perfekte Zeit ein, die sein Tee ziehen musste.

„Weiß nicht. Hat gestern angerufen“, murmelte Jon abgelenkt.

Ric entfuhr ein leiser Seufzer. Prima, noch so eine Bruns. Die Löwen vermehrten sich hier rasant. Nun gut, wenigstens eine Frau. Wer weiß, vielleicht … er hatte wirklich schon lange keinen mehr „weggesteckt“, wie Daniel das vorhin so nett ausgedrückt hatte. Und die Löwinnen mit ihren langen schlanken Beinen und blonden Haaren waren meistens richtige Granaten. Wenn sie auch alle stets ein Stück größer als er selbst waren. Das hatte ihn jedoch niemals wirklich gestört. Die meisten Frauen sahen gerne darüber hinweg, dass er keine zwei Meter groß war, wenn er ihnen zeigte, was ein Panther zu bieten hatte …

***

Jon löste sich widerstrebend von Luke, als er hörte, wie die schwere Eingangstür sich öffnete und vielfaches Stimmengemurmel in der Diele die Ankunft seiner kleinen Schwester verkündete. Schwer atmend schob er Luke ein Stück zurück, nur um sich dann erneut einen kleinen Kuss von seinen Lippen zu stehlen. „Anna ist da.“ Er seufzte und lächelte liebevoll, als er bemerkte, wie Luke krampfhaft versuchte, sich wieder zu sammeln. Sein Partner atmete tief durch und der leicht glasige Ausdruck in Lukes Augen verschwand. Jons Blick wanderte nach unten. Uuih, die deutliche Beule in Lukes Jeans war allerdings immer noch da.

„Na, so kannst du sie nicht begrüßen gehen.“ Ungeniert legte er seine Hand an Lukes Schritt und drückte leicht zu. Sein kleiner Löwe stöhnte leise auf und ging ein wenig in die Knie. Hastig schubste er Jons Hand weg.

„Lass das, wie soll ich damit vernünftig die Treppe runterlaufen!“ Luke grinste dabei jedoch schelmisch und strich seinerseits mit dem Handrücken nachdrücklich über Jons Hose, in der sich ebenso deutlich abzeichnete, wie sehr ihn Luke anmachte. Ein wohliges Kribbeln breitete sich an der Stelle aus, an der ihn Luke flüchtig berührt hatte.

„Jon?“ Annas nicht gerade sehr leiser Ruf schallte von unten herauf. Er seufzte wiederum verhalten und grinste. Seine Schwester schien vergessen zu haben, dass sie sich nicht mehr auf der Farm in Südafrika befand und daher nicht über die nächsten drei Kilometer nach ihm brüllen musste, damit er sie hörte. Der Weg die Treppe hinunter blieb ihm erspart, denn Anna stürzte ihnen bereits entgegen und warf sich in seine Arme.

„Hallo, da bin ich!“, rief sie und lachte ausgelassen. Sie drückte Jon ein quietschendes und zappelndes Etwas in die Hand und wandte sich Luke zu, um ihn ebenfalls heftig zu umarmen. „Hallo Luke! Gut siehst du aus!“

Jon sah auf das kleine, freudig fiepende Wesen in seiner Hand herab. „Was ist das?“, fragte er erstaunt und versuchte, der schlabbernden Zunge auszuweichen. Er drehte es in seiner großen Hand und musste sich bemühen, das hellbraune strampelnde Vieh festzuhalten, ohne allzu fest zuzudrücken.

„Was willst du mit einem Meerschweinchen?“, fügte er hinzu, um endlich Annas Aufmerksamkeit zu bekommen.

„Pah,Meerschweinchen! Das ist Brutus, mein reinrassiger Chihuahua!“, erklärte sie stolz.

„Ein Hund? Was willst du denn mit einem Hund? Auch wenn ich bezweifle, dass daraus mal ein Hund werden soll – hast du den Verstand verloren? Du hast weder die Geduld noch die Ausdauer, dich um ein lebendiges Wesen zu kümmern!“ Jon hielt das kleine Mistvieh, das immer noch begeistert über seine Hand leckte, am ausgestreckten Arm von sich. Zum Glück, denn ein feiner, aber dennoch druckvoller Strahl hätte fast seine Schuhe getroffen. „Iieeh, es tropft!“ Hastig drückte er den kleinen Hund in Annas Arme. „Das machst du aber wieder weg!“

Anna seufzte und strich dem Hund zärtlich über den Kopf. „Hey, er ist noch ein Welpe! Leider habe ich ihm das noch nicht abgewöhnen können. Immer wenn er aufgeregt ist, pinkelt er los. Aber ansonsten ist er schon fast stubenrein!“

„Fast?“, wiederholte Jon verärgert. „Was heißt hierfast? Und hör auf, ihn zu streicheln, du bestätigst ihn damit noch und er wird es niemals lernen!“ Er starrte in die schwarzen Knopfaugen des Hundes und fixierte ihn drohend. Der winzige Welpe erwiderte seinen Blick und fing leise an zu knurren. Jons Mundwinkel hoben sich amüsiert und er fauchte zur Antwort. So ein Anstarren konnte kein Hund leiden.

„Hör sofort damit auf!“, schimpfte Anna ungehalten. Sie wandte sich mit dem Hund auf dem Arm ab und streichelte ihn unablässig. „Lass dich von der bösen Katze nicht einschüchtern“, murmelte sie zärtlich.

***

Ric betrachtete die blonde Löwin neugierig, die den winzigen Hund nun auf den Boden setzte und sich ihm zuwandte. Sie sah Keyla wirklich zum Verwechseln ähnlich, strahlte aber eine unbändige Energie und Lebensfreude aus, während Keyla immer eher besonnen und in sich ruhend wirkte.

Ihr Blick glitt abschätzend über ihn, bevor sie ihm die Hand reichte. „Hi, ich bin Anna. Du musst Ricardo sein, Devons Freund.“

Er ergriff ihre Hand, drehte sie leicht in seiner und hauchte einen Kuss auf ihren Handrücken.

„Ric genügt. Freut mich, dich kennenzulernen, Anna.“

Ihr hübscher Mund verzog sich zu einem strahlenden Lächeln. Super, sie entzog ihm nicht ihre Hand. Das fing doch schon mal gut an.

Der Zauber des Augenblicks wurde von polternden Schritten auf der Treppe und einem kleinen Aufschrei unterbrochen.

„Ach, ist der süüüüüß! Ja komm, kleines Hundchen, komm zu Papa!“

Daniel. Das musste doch jetzt nicht sein! Ric rollte genervt die Augen. Die wandelnde Nervensäge – nur mit einem Muskelshirt und der knappsten Jeans-Shorts bekleidet, die Ric je an einem Mann gesehen hatte – schmiss sich bäuchlings neben dem Hund auf den Teppich und streichelte mit einem Finger den Hals des Chihuahua. Der kleine Hund warf sich sofort begeistert auf den Rücken und bot der kraulenden Hand seinen Bauch dar.

Ric schnaufte verächtlich. Typisch Hund. Auch wenn sein bester Freund Devon ein Wolf war, konnte er einer solchen kleinen Töle nichts abgewinnen. Hunde waren so leicht zu lenken. Ein paar Streicheleinheiten und schon sanken sie zu den Füßen eines jeden nieder, der noch nicht einmal ihr Herrchen sein brauchte.

Anna lachte fröhlich auf und entzog Ric nun doch ihre Hand. „Hallo Daniel, ich bin Anna. Und das ist Brutus, mein neuer Freund.“

Daniel erhob sich rasch wieder, um sie angemessen zu begrüßen und die von ihr dargereichte Hand zu schütteln. „Hallo Anna! Brutus? Toller Name für den kleinen Krümel! Schön, dass du gekommen bist und ich dich auch kennenlernen kann. Keyla meinte, du willst ein paar Tage bleiben?“

„Ja, mein Dad glaubt, ihr könntet hier noch Unterstützung gebrauchen.“ Sie wandte sich grinsend zu Ric um. „Aber wenn ich sehe, was hier schon an Verstärkung eingetroffen ist, frage ich mich, ob meine Eltern mich lediglich mal für eine Weile los werden wollten.“

Ein pikiertes Räuspern von Jon ließ ihren Kopf herumfliegen. Der warnende Blick, den Jon seiner Schwester zuwarf, entging Ric nicht.Autsch. Der große Alpha-Löwe war wohl von ihrem kleinen Flirt nicht gerade angetan. Zumal bereits Keyla sich ausgerechnet in Judd, einen Kodiakbären, verguckt hatte.

„Wir treffen uns in einer halben Stunde hier oben zu einer Lagebesprechung.“ Jons Stimme hatte den gewohnten Befehlston angenommen. „Anna, komm mit, ich zeige dir dein Zimmer. Und wehe, der Hund macht sein Geschäft hier in eine Ecke. Du bist für ihn verantwortlich!“

„Na, dann hat wenigstens Daniel noch Zeit, sich fertig anzuziehen“, murmelte Ric missmutig und erntete ein gleichermaßen belustigtes Grinsen von Anna wie auch von Daniel selbst. Verdammt. Da waren ihm die Worte entschlüpft, bevor er sie zurückhalten konnte. Annas fragendem Gesichtsausdruck konnte er genau entnehmen, was sie dachte. Seit wann hatte ein Gestaltwandler Probleme mit ein bisschen nackter Haut? Schließlich waren sie es gewohnt, dass ihresgleichen vollkommen nackt herumliefen, da vor oder nach einer Verwandlung keine Kleidungsstücke mehr am Körper waren. Warum also sollte er sich an dem Anblick eines spärlich bekleideten männlichen Körpers stören? Seine hirnverbrannte, unbedachte Äußerung hatte Daniel zudem überdeutlich gezeigt, wie er ihn provozieren konnte. Und dass ihn seine Provokationen alles andere als kalt ließen.

***

Kurze Zeit später hatte Jon es geschafft, sie alle um den Fernseher im Wohnzimmer herum zu versammeln. Daniel setzte sich neben Luke auf die Couch und ließ den Blick über ihre kleine, merkwürdige Gruppe schweifen. Er mochte sie alle sehr gerne. Sogar Ric, die alte Spaßbremse, der ihm jedoch meistens auswich und so gar nicht über seine Scherze lachen konnte. Sauertöpfischer Panther. Komisch, dass er oftmals vergaß, mit wem er es hier zu tun hatte und dass seine neuen Freunde keine Menschen waren. Aber schließlich liefen die anderen – zu seinem Bedauern – nicht ständig in ihrer Tiergestalt herum. Nein, tatsächlich hatte sich niemand mehr vor ihm verwandelt. Nicht, seitdem Jon wieder seine menschliche Gestalt angenommen hatte, nachdem er zwei Tage lang als Löwe bewusstlos gewesen war und seine Verletzung auskuriert hatte. Mit Luke verstand er sich nach wie vor am besten, aber auch der hatte seine vielfache Bitte, sich für ihn zu verwandeln, vehement abgelehnt. Unter anderem mit den Worten: „Das ist doch keine Zirkusnummer!“ Wirklich schade.

Ric hatte sich in größtmöglicher Entfernung zu ihm niedergelassen, Jon blieb weiterhin neben dem Fernseher stehen und Anna setzte sich mit dem kleinen Hund auf dem Arm gerade zu Keyla und Judd. Die Hand des großen Bären war mit der der jungen Löwin verschränkt. Wie festgetackert klebten die zwei die meiste Zeit aneinander. Ein echt schönes Paar. Marc war zurzeit mit Tajo, Hank und den beiden Löwinnen Liz und Paula in Holzhausen und so hatte Jon den Laptop an den Fernseher angeschlossen, um eine Webcamverbindung zum Konferenzraum der hessischen Firmenzentrale zu schaffen.

Auf dem Bildschirm erschien nun Marc und grüßte strahlend in die Runde. „Einen schönen guten Morgen nach Berlin!“

Daniel war froh, seinen alten Kumpel bei so guter Laune anzutreffen. „Hey Marc, Alter, hast du zugenommen oder zaubert dir nur die Kamera fünf Kilo mehr drauf? Keyla ist ja schließlich hier bei uns und du musst gerade selbst kochen!“

Marc lachte hell auf und schien sich ebenso sehr zu freuen, ihn zumindest via Internet zu sehen. „Danke für die Blumen, du Penner! Na ja, so gut wie Keyla kann wirklich niemand kochen. Aber Liz und Paula sind zum Glück ja auch noch da und der Pizzaservice hat uns wohl bereits auf seine VIP-Liste aufgenommen. Hallo Anna“, wandte er sich nun ihrem Neuzugang zu, „hattest du einen guten Flug?“

„Ging so. Zum Glück durfte ich Brutus während des Fluges in seiner Tasche auf dem Schoß halten. Aber der ganze Papierkram rings um seine Einreise nach Deutschland war nicht ohne.“ Sie strich dem Welpen, der sich auf ihrem Schoß zusammengerollt hatte, über den Kopf.

„Brutus?“ Tajo war neben Marc getreten und schaltete sich nun erstaunt in das Gespräch ein. „Seit wann lassen sie Ratten aus Südafrika einreisen?“

Jon warf Anna einen belustigten Blick zu und holte bereits Luft. „Das ist keine Ratte, sondern ein Chihuahua“, mischte sich Luke schnell ein, bevor Jon auf das gleiche Pferd wie sein Bruder aufspringen konnte. „Halloooo, ich denke, wir haben hier Wichtigeres zu besprechen, oder?“

Mit einem amüsierten Schnaufer wechselte Jon das Thema. „Stimmt Luke, du hast recht. Tajo, was haben eure letzten Mitschnitte von Al`Bektas Gesprächen ergeben?“

„Die Wanzen, die wir in seinem Handy und seinem Laptop eingebaut haben, werden in den nächsten Tagen keinen Saft mehr haben. Aber zum Glück hat er gestern ein aufschlussreiches Telefonat geführt. Er wird sich morgen Abend mit jemandem in einem Lokal in Frankfurt treffen. Wer das genau ist, wissen wir nicht, aber er hat danach sehr aufgeregt mit einem seiner Gefolgsleute in Kuwait gechattet. Und da wir den Ort und die Zeit kennen, haben wir uns vorbereitet und in dem Restaurant versteckte Kameras installiert.“

„Wie sieht es dort mit Audioüberwachung aus?“, hakte Jon nach.

„Nicht so gut“, erwiderte Tajo verhalten. „Wir hatten leider nur noch drei Mikrofone hier und haben sie zufällig im Raum platziert. Diese haben keine große Reichweite und wir wissen nicht, an welchem Tisch sie sitzen werden. Ich hoffe, wir können da notfalls kurzfristig improvisieren.“

Jon wiegte nachdenklich den Kopf. „Das ist aber riskant. Ich möchte nicht, dass du und Marc unnötige Risiken eingeht.“

„Unnötige Risiken? Das musst du gerade sagen“, brauste sein Bruder sofort auf. „Ich weiß genau, was du morgen Abend vorhast! Und sag bloß, das wäre nicht riskant!“

Daniel schaute erstaunt von einem zum anderen. Was war denn da im Busch? Von einer geplanten Aktion hatte er noch nichts mitbekommen. An dem verwirrten Gesichtsausdruck der anderen erkannte er, dass sie auch nichts davon wussten. Alle – bis auf Luke – sahen Jon verblüfft an, der wiederum seinem Partner einen vorwurfsvollen Blick zuwarf. Luke neben ihm senkte die Augen und sein rechter Fuß malte Kreise in den tiefen Teppich.

„Jon? Was hast du vor?“, fragte Ric neugierig.

Der große Löwe antwortet nicht, sondern verschränkte die Arme vor der Brust und wandte sich der Fensterfront zu. Ein grimmiger Zug hatte sich um seinen Mund gebildet.

„Er will die Medwedews verwanzen – genau das, was ich ihm seit Tagen auszureden versuche“, tobte Tajo am anderen Ende der Videokonferenz. Daniel sah auf dem Bildschirm, wie sich Marcs Hand beschwichtigend auf seinen Arm legte.

Ric stieß einen überraschten Pfiff aus. „Die russischen Bären? Bist du jetzt völlig meschugge? Deren Haus ist wie eine Festung gesichert. Da kommen wir niemals ungesehen rein!“

Jon drehte sich wieder zu ihnen um. „Deshalb brauchen wir einen Menschen, der nicht durch seinen Geruch sofort als einer der unseren erkennbar ist. Und da wir nur einen hier haben, habe ich dabei an dich gedacht, Daniel.“

Daniels Kopf ruckte hoch und er sah Jon erstaunt an, der ihn sorgenvoll musterte. Er spürte die Blicke der anderen auf sich ruhen und nickte automatisch.

„Nein, auf keinen Fall, das wird er nicht machen! Jon, das ist Wahnsinn!“, brüllte Marc sofort los.

Daniel wandte sich dem Fernsehbild seines aufgebrachten Freundes zu. „Marc, er hat recht. Niemand anderes hier kann das machen. Also, was soll ich tun?“

Jons Miene war ernst. „Die Bären haben nicht genug Parkplätze auf ihrem Grundstück, deshalb stehen immer einige ihrer Autos vor dem Haus auf der Straße. Wir werden einen kleinen Unfall inszenieren, damit sie dich dann ins Haus einlassen. Nichts Heftiges, nur eine deutliche Beule in einem ihrer Autos. Du wirst dann im Haus ein paar Wanzen platzieren, möglichst im Arbeitszimmer oder vielleicht in der Küche. Dort wird meist die Art von Gesprächen geführt, die wir aufzeichnen wollen.“

„Okay, das hört sich machbar an.“ Daniel überlegte kurz. „Aber ich tue das nur unter einer Bedingung.“

„Eine Bedingung? Welche Bedingung?“ Jon sah ihn überrascht an.

„Meine Bedingung ist, dass ich dafür heute Abend ausgehen kann. Du hast es mir seit Tagen schon versprochen. Und wenn du willst, dass ich mich gebührend auf eine solche Aktion konzentriere, sollte ich vorher … du weißt schon … ein wenig Druck ablassen.“ Daniel hob bedeutungsvoll seine Augenbrauen.

Marcs verhaltenes Kichern drang an seine Ohren, aber Daniel ließ Jon nicht aus den Augen. Der seufzte und zuckte nachgiebig mit den Schultern. „Okay, aber du gehst nicht allein aus. Wir wissen nicht, inwieweit wir überwacht und beschattet werden. Ric wird dich begleiten und auf dich aufpassen.“

„Icke? Ick glob, da wird der Hund inna Fanne varrückt!“ Ric fuhr wie von der Tarantel gestochen von seinem Sitz hoch. „Dit is jetze nich dein Ernst!“

Daniel konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Er hatte Ric noch nie „berlinern“ hören. Das klang irgendwie voll süß. Es versetzte ihm jedoch einen kleinen Stich, dass der Panther sich gegen Jons Anweisung, ihn zu schützen, dermaßen sträubte.

„Ric, bitte!“ Marcs Stimme war selbst über die Lautsprecher hinweg eindeutig flehend. „Wenn du bei ihm bist, brauche ich mir nicht so große Sorgen machen.“

Aufreizend ließ Daniel seinen Blick über die ansehnliche Gestalt des Panthers gleiten. Jeder einzelne Muskel von Ric schien sich fluchtbereit angespannt zu haben.

„Hm. Ich frage mich nur, wer da wen beschützen soll und um wen genau du dir Sorgen machst, Marc“, brummte Daniel vergnügt. „Da wo ich hingehen will, mussicheher Rics jungfräulichen Knackarsch retten …“

Das drohende Fauchen des Panthers verursachte ein leichtes Prickeln an seiner Wirbelsäule. Verdammt, war der Typ heiß! Aber leider tierisch prüde. Und bedauerlicherweise durch und durch hetero. Innerlich seufzte Daniel frustriert auf. Was war die Welt manchmal ungerecht!

***

„So willst du gehen? Du hast dich ja nicht einmal umgezogen!“ Daniel sah ihn vorwurfsvoll an, schlüpfte dann aber in seine Schuhe und bückte sich, um die Schnürsenkel zu binden. Rics Blick fiel dabei unweigerlich auf Daniels unbehaarte Brust, die durch das nur nachlässig zur Hälfte zugeknöpfte Hemd sichtbar war. Ein metallisches Blitzen hatte seine Aufmerksamkeit kurzzeitig erregt. Scheiße, der Kerl hatte beide Brustwarzen gepierct! Das war ihm bislang nicht aufgefallen. Nun aber zeichneten sich die silbernen Ringe deutlich unter dem weißen Hemd ab, das er bis zu den Ellbogen hochgekrempelt hatte.

Ric verschränkte die Arme vor der Brust und starrte demonstrativ zur Decke der Diele, ohne auf Daniels Vorwurf einzugehen. Nur … keine … Regung … zeigen. Sein schwarzer Rollkragenpullover mit der schwarzen Jeans war absolut passend. Vor allem nicht so auffällig. Gut, er würde für heute Abend den Babysitter spielen und aufpassen, dass Daniel zu angemessener Zeit zu Hause im Bett lag – allein. Die nächsten Stunden würde er sich wie ein unbeteiligter Zuschauer verhalten und sich keinesfalls von Daniels doofen Sprüchen aus der Reserve locken lassen.

Daniel richtete sich nun wieder auf und trat einen Schritt näher zu ihm. „Ricky-Schatz, du hättest dir mir zuliebe ruhig ein bisschen mehr Mühe mit deinem Äußeren geben können!“, säuselte er. Und das in einem übertrieben tuntigen Tonfall.

Ric unterdrückte einen genervten Schnaufer und schubste ihn hart in Richtung der Wohnungstür. Gott, der Arsch wusste genau, wie sehr er es hasste, mit „Ricky“ angesprochen zu werden! Das durfte allein nur seine Mutter, ihr ließ er diese Verniedlichung gerade noch durchgehen.

„Los mach, damit wir schnell wieder hier sind.“

Er griff zu seiner Jacke und vergewisserte sich, die Autoschlüssel, sein Handy und seine Brieftasche eingesteckt zu haben – zusammen mit den notwendigen Ohrenstöpseln, damit er den Lärm eines Nachtclubs aushalten konnte, ohne Schaden zu nehmen. Warum tat er sich die ganze Scheiße hier an?

Ach ja – Marc hatte ihn darum gebeten. Und ihm konnte er nun mal nichts abschlagen. Aber das war für lange Zeit der letzte Gefallen, den er Marc erwies! Er mochte Marc unwahrscheinlich gerne, aber so tief gingen seine freundschaftlichen Gefühle für den kleinen Menschen nun auch wieder nicht, dass er sich das hier öfter zumutete. Denn das war Daniel – die reinste Zumutung!

Im Fahrstuhl lehnte sich Daniel lässig an die Wand, ohne den Blick von ihm zu lassen. „Du weißt, dass du mit dieserBadboy-Maschejeden einzelnen Twink in Berlin verrückt machen wirst?“ Seine Stimme hatte einen leicht rauen Unterton angenommen. „Ganz in Schwarz, Lederjacke, Ohrring, deine unbewegte, finstere Miene – sie werden reihenweise vor dir niederknien, um deinen Schwanz lecken zu dürfen. Mmh. Ich wette, du bist irgendwo tätowiert, nicht wahr?“

Rics Augenbrauen zogen sich zusammen und er funkelte Daniel wütend an. Seine Worte hatten ein ungewolltes Ziehen in seiner Lendengegend ausgelöst. Wenn der wüsste, wo er … aber das würde er ihm niemals verraten. Der Fahrstuhl hielt an, öffnete zischend seine Türen und machte damit eine Antwort zum Glück überflüssig. Verärgert betrat er die Tiefgarage und marschierte schnurstracks in die Richtung der parkenden Fahrzeuge. Als er kurz über die Schulter hinweg zurückschaute, bemerkte er den gehetzten, furchtsamen Blick, mit dem Daniel sich umsah, bevor er eilig zu ihm aufschloss. Marcs Freund hatte bestimmt immer noch ein beklemmendes Gefühl, die Tiefgarage zu betreten, in der er mit Luke und Marc vor ein paar Wochen in Gefahr geraten war. Okay, das stimmte Ric tatsächlich ein wenig milder. Zu sehen, dass Daniel allein durch die Umgebung verunsichert wurde, ließ ein schwaches Gefühl der Zuneigung in ihm aufkeimen. Zuneigung? Nein. Keine Zuneigung. Allenfalls regte sich wohl sein angeborener Beschützerinstinkt.

2. Kapitel

Die Fahrt zu dem Nachtclub, den Daniel aus dem Internet herausgesucht hatte, verlief in vollkommener Stille. Wäre sich Ric nicht der beklemmenden Angst bewusst gewesen, die Daniel aus allen Poren triefte, hätte er sein Schweigen bestimmt als angenehm empfunden. Es war neu für ihn, Daniel in einer solchen Gemütsverfassung zu erleben. Unentwegt wischte er sich seine Handflächen an der Hose ab und seine Augen irrten ziellos umher, ohne wirklich etwas von der Umgebung wahrzunehmen.

Ric verstand nur zu gut, woher diese Angst rührte. Dies war das erste Mal, dass Daniel das Penthouse verließ, nachdem sie ihn in alles eingeweiht hatten. Nachdem sein gewohntes Weltbild nicht nur ins Wanken gekommen, sondern vollständig zerschellt war. Plötzlich und unfreiwillig war er in die Welt der Gestaltwandler und in ihren Konflikt mit Shirkou Soran hineingezogen worden. Das musste schlimmer als jeder Kulturschock auf Daniel wirken. Unvermittelt war sein Leben in Gefahr gewesen – eine Gefahr mit scharfen Reißzähnen, die darauf lauerte, ihn wirklich und wahrhaftig zu töten. Einzig und allein aus dem Grund, Tajo und Jon emotional zu treffen, würde Shirkou Soran vor einem Mord an den ihnen nahe stehenden Menschen nicht haltmachen. Mit einem Mal begriff Ric, weshalb Marc darauf gedrängt hatte, dass er Daniel schützen sollte. Er war vielleicht der Einzige, der einen nahenden Feind rechtzeitig erkennen würde, war er doch von Devon bis ins kleinste Detail in die ihnen bekannte Kommandostruktur des kurdischen Pumas eingeweiht worden.

In der Nähe des Clubs steuerte Ric den Wagen in eine freie Parklücke und stellte den Motor aus. Daniel rührte sich nicht.

„Komm schon, stürz’ dich ins Vergnügen. Ich werde in deiner Nähe bleiben und aufpassen“, versuchte Ric unwillkürlich, ihm die Angst vor dem nächsten Schritt zu nehmen. Hastig warf er dem Menschen neben sich einen Seitenblick zu. Hatte er jetzt zu … besorgt geklungen? Sofort erwartete er, dass Daniel sein plötzliches Einfühlungsvermögen mit einem blöden Spruch abtun würde, aber er überraschte ihn mit einem leisen: „Danke. Das weiß ich zu schätzen“, und öffnete die Autotür, um auszusteigen.

Ric folgte ihm schnell, verschloss den Wagen und warf einen kontrollierenden Blick in die nähere Umgebung. Nichts. Keine unmittelbare Gefahr war auszumachen. Er drehte sich zu Daniel um und registrierte verblüfft, dass dieser sich anscheinend gefangen hatte. Wieder hatte der Mensch eine deutliche Wandlung durchgemacht. Daniel hatte die Schultern gestrafft und eine selbstbewusste Haltung angenommen. Routiniert ließ der Mann gerade seinen Blick über die Schlange von Wartenden gleiten, die sich vor dem Eingang des Clubs gebildet hatte, und stolzierte zielstrebig auf den Türsteher zu. Ric folgte ihm in kurzem Abstand. Der Türsteher nickte ihnen zu und löste umgehend das dicke Tau, das den übrigen Leuten den direkten Eingang verwehrte. Daniel bedankte sich bei dem Mann noch mit einem überlegenen Lächeln und betrat den Club. Ein wenig konsterniert drehte sich Ric zu dem Türsteher um, der ihnen jedoch bereits wieder den Rücken zuwandte und die anderen, nun eindeutig murrenden Bittsteller in Schach hielt.

„Ist das bei dir immer so?“, entfuhr es Ric unbedacht.

Daniel grinste nur verhalten und zuckte abwertend mit den Schultern. Die laute Musik, die ihnen jetzt beim Betreten des Clubs entgegen schallte, machte eine Antwort sowieso unmöglich.

Schnell drückte sich Ric die mitgebrachte Watte in die Ohren. Augenblicklich wurden die Geräusche um ihn herum zu einer erträglichen Lautstärke gedämpft. Dennoch kam es ihm vor, als würde er in die Hölle abtauchen. Zuckende Lichter, hämmernde Bässe, stickige Luft, ein durchdringender Geruch nach fremden Männern, Alkohol, Sex, der ihn fast umhaute – er beeilte sich, um wieder zu Daniel aufzuschließen, der zwischen tanzenden, größtenteils halbnackten Männern hindurch schlenderte und offenbar die Bar am anderen Ende des Raumes zum Ziel hatte. Gewohnheitsmäßig scannte Ric den Raum nach möglichen Gefahren. Nein, inmitten der teilweise knutschenden und fummelnden Männer war kein Gestaltwandler auszumachen. Außer ihm selbst würde wahrscheinlich keiner seiner Art sich dies hier freiwillig zumuten.

Die Bar war von Menschen umlagert, aber Daniel drängte sich einfach zwischen ihre Leiber, um an den Tresen heranzukommen. Ric bemerkte, wie die Leute Daniel automatisch Platz machten. Merkwürdig. Er versuchte zu verstehen, warum die Menschen in dieser Weise auf ihn reagierten. Mit geübtem Blick erfasste er Daniels Körpersprache, seinen Gesichtsausdruck – und begriff langsam, was die anderen in ihm sahen. Einen Jäger. Hier kam jemand, der das Territorium zu seinem eigenen machte, es beanspruchte. Etwas, das er durchaus kannte. Auch ihm machten die Leute umgehend Platz und spürten unbewusst die Nähe des Raubtieres.

Verstohlen ließ Ric seinen Blick über Daniel gleiten, der sich gerade dem Barkeeper zuwandte. War das noch derselbe Mensch, den er kannte? Der Spaßvogel, der keine Gelegenheit zu einem anzüglichen Spruch verpasste? Mit dem kaum ein vernünftiges Gespräch möglich war, da er alles ins Lächerliche zog und seine Witze riss? Oder auch der ängstliche Typ, der vorhin neben ihm im Auto gesessen hatte und der seine Furcht vor den Gefahren ihrer Welt nicht verbergen konnte? Nein, das hier war eine dritte Version von Daniel. Upgrade 3.0. Der dominante Jäger auf der Suche nach einer Beute, die es wert war, erlegt zu werden.

Irgendwie wunderte er sich darüber. Hatte er ihm den aktiven Part bei so einer Männerkiste einfach nicht zugetraut? Nur, weil Daniel oftmals eine feminine Seite zeigte, er gerne mit Welpen auf dem Boden herumtollte oder – Verzeihung, die Herren – manchmal in einem tuntigen Tonfall sprach, hatte er ihn automatisch in der passiven Rolle gesehen?

Mit einem leichten Schulterzucken schob sich Ric neben ihn an die Bar und nahm dankend die Flasche Bier an, die Daniel für ihn bestellt hatte. Zum Glück schien Daniel seine forschenden Blicke nicht bemerkt zu haben und schenkte ihm jetzt ein selbstsicheres, wenn auch ein wenig mitfühlendes Lächeln. Ric war dankbar, dass er es erst gar nicht versuchte, mit ihm ein Gespräch zu beginnen – aufgrund der Ohrenwatte hätte er sowieso nichts verstanden.

Stattdessen machte Daniel eine Geste mit der Hand, die den ganzen Raum umschloss, und sah ihn fragend an. Ric verstand sofort. Was er hiervon hielt, fragte Daniel. Er schüttelte langsam den Kopf und verzog die Mundwinkel in einer abwertenden Weise. Daniel grinste verwegen, legte aufmunternd seine Hand auf Rics Schulter und lehnte sich ein wenig zu ihm herüber. Augenblicklich versteifte sich Ric, merkte aber sofort, dass Daniel lediglich seine Aufmerksamkeit auf etwas ganz anderes lenken wollte: einen jungen Mann, der in einiger Entfernung zu ihnen tanzte. Widerstrebend musste Ric zugeben, dass dies ein gutaussehender Bursche war, vielleicht gerade 20 Jahre alt, schlank und gepflegt. Sein blondes Haar hatte einen modischen Undercut, oben etwas länger und die Seiten und den Hinterkopf kurz rasiert. Eine knallenge weiße Jeans betonte seine langen schlanken Beine, ein rotes Netzhemd stellte seine Brust mit dem flachen Bauch mehr zur Schau, als dass es etwas verbarg. Gleich mehrere Männer um ihn herum bemühten sich, den Jungen in ihren Bann zu ziehen. Daniel klopfte ihm leicht auf die Schulter, dann stellte er die kaum angerührte Bierflasche auf dem Tresen ab und schlenderte auf sein ausgewähltes Opfer zu. Ric lehnte sich mit dem Rücken an die Bar und beobachtete jeden seiner Schritte. Entschlossen näherte sich Daniel dem jungen Mann, trat vor ihn, legte beide Hände auf dessen Hüften und neigte den Kopf, um ihm etwas ins Ohr zu sagen. Kurz wirkte der Junge überrascht, kam aus dem Takt und stemmte seine Hände gegen Daniels Brust, nur, um gleich darauf mit einem begeisterten Grinsen seine Arme um Daniels Nacken zu legen. Seine Hüfte schob sich an Daniels heran und er rieb sich leicht im Takt der Musik an ihm. Wow, das ging aber schnell. Daniel beugte sich erneut vor, sagte etwas zu ihm und strich provokant mit der Zunge über seine Ohrmuschel. Der Kleine zuckte merklich zusammen. Ric beobachtete, wie Daniels Hände über dessen Rücken nach unten wanderten, bis sie den Hintern des Jungen umschlossen. Fest griff er zu und presste ihn bestimmend an seine Hüfte heran. Dann löste er sich urplötzlich, packte sein Handgelenk und dirigierte ihn von der Tanzfläche herunter, in eine andere Richtung.

Umgehend stieß sich Ric von der Bar ab und eilte durch die Menschenmenge, um ihnen zu folgen. Wo wollte er denn jetzt hin? Hatte er ihn vergessen und wollte ihn hier in dieser Hölle allein zurücklassen?

Nein, Daniel hatte ein anderes Ziel. Einen angrenzenden schmalen Flur, der wohl zu den Toiletten führte. Ric seufzte auf. Was kam denn jetzt alles noch? In kurzem Abstand folgte er den beiden in den Flur. Jetzt erst sah er, dass dieser sich teilte. Links ging es tatsächlich zu den Toiletten, rechts aber … oh Gott. Ein Darkroom.

Ric war nicht von gestern und er hatte gehört, dass es solche Räume in diesen Etablissements gab. Wenn er natürlich auch noch nie zuvor einen betreten hatte. Nur seinen guten Augen hatte er es zu verdanken, dass er in dem schummrigen, vornehmlich roten Licht noch jedes Detail erkennen konnte. Nicht weit vom Eingang des Darkrooms entfernt blieb Daniel stehen, lehnte sich an die Wand und zog den Jungen zu sich heran. Der wollte ihn wohl küssen, aber Daniel drehte den Kopf weg und bot ihm stattdessen seinen Hals dar, den der junge Mann sofort begeistert ableckte. Seine Hände legten sich auf Daniels Brust, dann zupfte er langsam und bedächtig das Hemd aus dessen Hose, knöpfte es vollständig auf und ließ seine Fingerspitzen über den muskulösen Oberkörper gleiten. Daniel hatte die Augen geschlossen und genoss die Behandlung sichtlich. Ric konnte erkennen, dass sich dessen Hose bereits mächtig ausbeulte.

Ein anderer Mann näherte sich Ric und lehnte sich auffordernd an ihn. Mit einem wütenden Knurren schubste Ric ihn zurück.

„Okay, dann nicht, du Spanner!“, erboste sich der Mann und verzog sich wieder. Daniels Kopf flog in seine Richtung. Mist, jetzt hatte er ihn gesehen. Daniel lächelte jedoch nur, schloss die Augen wieder und stöhnte leise auf, da der Junge jetzt seine Erkundungstour zu seinen gepiercten Nippeln fortsetzte, sie mit der Zungenspitze umkreiste und mit den Lippen aufreizend an den silbernen Ringen zupfte. Gleichzeitig bearbeitete er Daniels Kolben durch die Hose hindurch, rieb und drückte ihn behutsam.

Ein glühendes Verlangen schoss in Rics Unterleib und breitete sich heiß in ihm aus. Verdammt, das war der reinste Porno! Live. Unverfälschte Lust. Wilde Gier griff nach ihm und er war froh, an der Wand zu lehnen und ein wenig Halt zu haben. Mühsam unterdrückte er den Reflex, an seine Hose zu fassen und seinen anschwellenden Schwanz in eine bequemere Lage zu bringen. Er wusste nicht, ob er sich dann noch hätte stoppen können. Und sich hier einen zu wichsen, kam gar nicht infrage. Scheiße, es war verdammt egal, dass das zwei Männer waren, die direkt vor ihm rummachten. Es war einfach nur Sex. Und das in einer direkten, unkomplizierten Art und Weise. Kein umständliches Flirten, keine langsamen Annäherungsversuche, um vielleicht irgendwann einmal, Tage später, zum Schuss zu kommen – hier ging es einfach zur Sache.

Purer Sex. Nichts weiter. Aber unsagbar – geil.

Der Junge hatte nun Daniels Hose geöffnet und behutsam seinen Harten herausgeholt. Ric konnte einfach nicht wegsehen. Daniels Schwanz war beschnitten, wie sein eigener, und bereits voll ausgefahren. Eine nicht zu verachtende Länge, wenn auch nicht so dick wie seiner.

Mist, stellte jeder Mann automatisch einen Schwanzvergleich an, wenn er mit dem erregten Teil eines anderen konfrontiert war? Ric schüttelte über sich selbst den Kopf. Der Junge ging mit einem freudigen Stöhnen in die Knie und packte Daniels Schaft, den er leicht rieb. Plötzlich blitzte es metallisch auf. Scheiße, Daniel war auch unten gepierct! Ungläubig starrte Ric auf die kleine silberne Kugel, die direkt am oberen Rand der Eichel durch den Wulst getrieben war. Ein kleiner Stich schoss flammend in seinen Schwanz. Oh Mann, das musste doch wehgetan haben!

Daniel hielt jetzt ein Kondom in der Hand und rollte es sich mit einer flüssigen Bewegung über. Sofort machte sich der Junge über ihn her und versenkte den Schwanz bis zum Anschlag in seinem Hals. Ric wurden die Knie weich. Daniels Worte, die er im Fahrstuhl zu ihm gesagt hatte, hallten unvermittelt in ihm nach. „Jeder einzelne Twink in Berlin wird vor dir niedersinken, um deinen Schwanz lecken zu dürfen ...“ Verdammt, er hatte dabei wohl nicht von seinen Sehnsüchten, sondern aus eigener Erfahrung gesprochen. Schnell verschränkte Ric die Arme vor der Brust, um seine Hände davon abzuhalten, sich nun doch anzufassen.

Der junge Mann lutschte jetzt gekonnt Daniels Schwanz in seiner ganzen Länge und fuhr dann mit der Zunge an ihm entlang, um ihn wiederum zwischen den Lippen verschwinden zu lassen. Unwillkürlich hielt Ric die Luft an. Er meinte, das nasse, sanfte Streicheln an seinem eigenen Schaft spüren zu können. Langsam stieß sich Daniel in den feuchten Mund hinein. Seine Hände hatte er an den Hinterkopf des Typen gelegt und dirigierte ihn zu einem höheren Tempo.

Plötzlich zerrte Daniel den Jungen zu sich hoch, küsste ihn kurz auf den Hals und drückte ihn heftig an die Wand. Oh, oh, was kam denn jetzt? Der Junge stützte sich mit den Händen an der Wand ab und schob Daniel seinen Hintern entgegen.

Ach … du … heilige Scheiße. Er wollte gefickt werden?