Das Abendmahl - Oda-Gebbine Holze Stäblein - E-Book

Das Abendmahl E-Book

Oda-Gebbine Holze Stäblein

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Beschreibung

Speziell in Ostfriesland gibt es ein ausgeprägte ängstliche Scheu vor dem Abendmahl. Die Ostfriesen sagen: Da steht doch überall unter den Altarbildern, die das Abendmahl darstellen: Wer unwürdig isst und trinkt, der isst sich das Abendmahl zum Gericht. - Ja, wenn das so ist: weiß ich denn, ob ich würdig bin? Dann gehe ich doch lieber auf Nummer sicher und gehe gar nicht erst hin zum Abendmahl, dann kann ich auch nichts falsch machen. Es ist Schaden angerichtet worden. Nicht materiell; es ist ein tiefer und schwer zu heilender geistlicher Schaden entstanden. Den Christen ist eine wesentliche Gabe unseres Herrn schlicht vorenthalten worden. Herausgeber: Hans-Jürgen Sträter, Adlerstein Verlag

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Seitenzahl: 29

Veröffentlichungsjahr: 2021

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Referat beim Kreisfrauentreffen in Leer am 13.11.2003

Liebe Frauen!

Zunächst möchte ich mich herzlich für die Einladung zu Ihrem Treffen bedanken, und ich will, weil Sie ein volles Programm haben, gleich in das Thema einsteigen:

„Das Abendmahl - Eine verpasste Chance in der Kirche Ostfrieslands?“

Inhalt:

1. Abendmahlsscheu in Ostfriesland

2. Aufräumarbeiten

2.1. Wie kommt Jesus überhaupt darauf, mit den Jüngern dieses letzte Mahl zu feiern? Gab es Vorbilder oder Vorläufer?

2.2. Das Abendmahl als Verkündigung des Todes Jesu.

2.3. Das Abendmahl: ein Mahl der Hoffnung auf das kommende Reich Gottes

2.4. Das Abendmahl ist eine Mahlfeier mit dem auferstandenen Christus

3. Klärungen

3.1. Wie ist das zu verstehen?

3.2. Sind Beichte und Abendmahl zwingend miteinander verbunden?

3.3. Wozu ist das Abendmahl nötig?

4. Warum Brot und Wein?

5. Gemeinschafts- oder Einzelkelch?

6. Wie oft Abendmahl feiern?

7. Dürfen Kinder das Abendmahl mitfeiern?

8. Literatur

„Kommt zum Abendmahl!“

„Tischgemeinschaft“

1. Abendmahlsscheu in Ostfriesland

Vor einiger Zeit kam ein Gemeindebrief aus dem Sprengel bei mir in der Landessuperintendentur an, aus dem ich Ihnen ein paar Zeilen vorlesen möchte. Der Pastor schreibt: „Liebe Leser! Es ist Sonntag morgen. Ich stehe mit der Küsterin und einem Kirchenvorsteher in der Kirchentür. Ich wundere mich. Der Gottesdienstbesuch ist heute geringer als sonst. „Dat is doch normal,“ sagen mir die beiden. „Vandage is doch Kark mit Abendmahl! Dor kamen immer minner Lü!“

Aha! So ist das also in Ostfriesland. Gehört habe ich das schon öfter, dass viele, die sich ansonsten als gute Christen verstehen, um die Kirche einen Bogen machen, wenn das Abendmahl gefeiert wird. Jetzt habe ich es also nicht nur vom Hörensagen erfahren, sondern auch schwarz auf weiß. So ist es wirklich.

Speziell in Ostfriesland gibt es ein ausgeprägte ängstliche Scheu vor dem Abendmahl. Die Ostfriesen sagen: ‚Da steht doch überall unter den Altarbildern, die das Abendmahl darstellen:

Wer unwürdig isst und trinkt, der isst sich das Abendmahl zum Gericht. - Ja, wenn das so ist: weiß ich denn, ob ich würdig bin? Dann gehe ich doch lieber auf Nummer sicher und gehe gar nicht erst hin zum Abendmahl, dann kann ich auch nichts falsch machen.’

Das ist ja eine ganz alte Geschichte, die Abendmahlsscheu. Ich will sie kurz erzählen. Im 17. Jahrhundert hat es eine Erweckung gegeben, eine reformiert-pietistische, und strenger kann es kaum sein.

Da kamen Pastoren aus den Niederlanden nach Ostfriesland, die verkündigten: nur wer sündlos ist, wer schon ein bekehrter Mensch ist, d.h. mit einem Bein schon fast im Himmel steht, nur der kann das Abendmahl würdig empfangen. – Ja, und wer konnte denn von sich behaupten, er sei sündlos? Selbst frisch gebeichtet kann es doch passieren, dass einen irgendein böser Gedanke, irgendeine Versuchung anspringt – und schon ist es vorbei mit der Sündlosigkeit. Es gab damals Pastoren, die systematisch ihrer Gemeinde das Abendmahl verweigert haben mit der Begründung: Ihr seid nicht ohne Sünde, ihr seid nicht würdig.

Und diese Pastoren haben es geschafft, die Gemeinde vom Abendmahl ganz fern zu halten, sie zu entwöhnen. In einer Gemeinde in Ostfriesland ist sechzig Jahre lang kein Abendmahl gefeiert worden.