Das Belgieninfo-Wanderbuch - Michael Stabenow - E-Book

Das Belgieninfo-Wanderbuch E-Book

Michael Stabenow

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Beschreibung

Das Belgieninfo-Wanderbuch enthält 30 Beschreibungen von Rundwanderungen ringsum Brüssel. Ziel ist es, den Leserinnen und Lesern die landschaftliche und kulturelle Vielfalt der Umgebung der belgischen Hauptstadt näherzubringen. Ein Großteil der Routen befindet sich im näheren Umkreis von Brüssel. Daneben wurden auch einige Wanderungen in größerer Entfernung, zum Beispiel in den Ardennen und den Provinzen Antwerpen und Ostflandern, in die Sammlung aufgenommen. Das Wanderbuch bietet neben ausführlichen Wegbeschreibungen auch Hinweise zu Kirchen, Klöstern, Schlössern und anderen Sehenswürdigkeiten sowie den einen oder anderen Hinweis zu Einkehrmöglichkeiten am Wegesrand.

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Seitenzahl: 128

Veröffentlichungsjahr: 2023

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Inhalt

Vorwort

Rund um Brüssel – Zu Fuß auf Entdeckungstouren

Praktische Informationen zur Anreise

Koninklijke Wandeling (Tervuren)

Auf den Spuren von Heinrich Böll und Hans-Werner Richter

Durch die „Grüne Lunge“ Brüssels

Parc de La Hulpe und Forêt de Soignes/Zoniënwoud

Auf den Schlachtfeldern von Napoleon, Blücher und Wellington

Kruisborrewandeling (Asse)

Im Brabanter Flachland (Perk)

An der Nahtstelle zwischen Ebene und Hügelland

Die Runde um Leefdaal

Huldenberg und das Ijsetal

An den Mäandern von Laan und Dijle

Durch den Meerdaalwoud und den Heverleebos

Schavaaiwandeling (Bierbeek)

Im Herzen der „Brabanter Ardennen“

In der Heimat des Gobertange-Steins

Eine kräftige Prise Pajottenland (Gaasbeek)

Auf den Spuren von Kaatsern und Kaltblut

Windmolenwandeling (Onze-Lieve-Vrouw-Lombeek)

Im Hageland zwischen Wald, Wiesen und Weinbergen

Vom Wasserschloss Horst zum Troostembergbos und zurück

Van Berg tot Bergwandeling (Tielt-Winge)

Mene- en Jordaanwandeling (Meldert)

Nobertijnenwandeling (Averbode)

Lintersewandeling

Halewijnwandeling (Zoutleeuw)

Auf und ab in den „Flämischen Ardennen“

Westerlo und Tongerlo

Im Land der Hügel (Ellezelles)

Im Herzen der Ardennen

In und rings um Neutral-Moresnet

Orts- und Landschaftsregister

Autor / Mitarbeit

Knotenpunkte

Vorwort

Verehrte Leserinnen, verehrte Leser, fallera!

In diesen schlimmen Zeiten, in denen man ständig von Kriegsbildern aus dem Fernsehen überwältigt wird, an Einwanderer und Auswanderer denkt, also auch an Stacheldrahtzäune gegen Asylsuchende und Wirtschaftsflüchtlinge, wollen wir uns – Schnitt – dem einfachen Wanderer zuwenden. Dem einfachen Wanderer, der frei mit Wanderschuhen, Regenschutz und einer Ersatz-Unterhose im Rucksack Belgien unbehelligt Stück für Stück kennenlernen will. Verlaufen kann er sich nicht, dazu ist das Land zu klein. Und es gibt die schönen Knotenpunkte, die uns leiten, damit wir abends wieder zuhause sein können.

Die Website Belgieninfo.net berichtet regelmäßig in deutscher Sprache über Politik und Vermischtes, aber eben auch darüber, was für ein schönes Land sich zwischen dem Rheinland und der belgischen Küste verbirgt, das man nicht bei 120 km/h aus dem Auto heraus erkennen und lieben lernen kann. Es regnet ja auch manchmal. Radwandern funktioniert natürlich, wenn man sich entschleunigen will. Allerdings: Wenn mich beim Wandern Menschen mit strammen Waden auf einem neuen Fahrrad eilig überholen, muss ich an meinen alten Mathelehrer denken, der gegen das Radwandern wetterte. "Man muss zu Fuß gehen, wenn man die Welt erleben will", sagte er. Spazierengehen mit der Familie und Picknick auf der ersten besten Waldlichtung meinte er damit nicht.

Michael aus der Belgieninfo-Redaktion hat nicht erst seit dem Ende der Covid-Sperren die Zeit dazu genutzt, neue Wege zu suchen sowie Entdeckungen, Erfahrungen und Vorschläge weiterzugeben. Herausgekommen ist der vorliegende Wanderführer – entstanden mit tatkräftiger Unterstützung von Jürgen, Reinhard und unserem Karikaturisten Quirit. Ihr Buch bezieht sich auf Pfade rund um Brüssel, beiderseits der Sprachgrenze zwischen Niederländisch und Französisch sowie, in einem Fall, in der Deutschsprachigen Gemeinschaft Ostbelgiens. Auch wenn man sie heute nicht mehr so nennen würde – die Wanderburschen werden in diesen Zeiten zahlreicher. „Das Belgieninfo-Wanderbuch“ werden sie gut gebrauchen können, aber es erfordert auch Disziplin. Wer nur spazieren will, muss nicht früh aufstehen. Wer wirklich wandern will, eigentlich schon. "Im Frühtau zu Berge wir ziehn, fallera!" Könnten Sie das noch singen?

Rudolf Wagner

Gründer und Ehrenpräsident von Belgieninfo.net

Rund um Brüssel Zu Fuß auf Entdeckungstouren

Spaziergang oder Wanderung? Alles eine Frage der Definition. Eine Wanderung ist, zumindest lehrt uns dies der „Duden“, ein „längerer Weg durch die Natur, der zu Fuß zurückgelegt wird“. Was unter einem „längerem Weg“ und unter „Natur“ zu verstehen ist, soll an dieser Stelle unbeantwortet bleiben. Im Land der Radsportlegenden von Eddy Merckx bis Wout van Aert gibt es, tagtäglich zu beobachten, natürlich die „Radwanderungen“ - da nicht zu Fuß, sondern auf zwei Rädern zurückgelegt, ein genau genommen mit der „Duden“-Definition unvereinbarer Begriff.

Auf den kommenden Seiten soll es nur um den Zeitvertreib auf zwei Beinen gehen, der sich traditionell in deutschen Landen besonderer Beliebtheit erfreut. Ist Belgien auch ein Wanderland? Die abwechslungsreiche Landschaft von der Nordsee über die Polder, die flämische Tiefebene sowie das mittelbelgische Hügelland bis hin zur nordostbelgischen Heidelandschaft (Kempen) und zu den Ardennen eignet sich grundsätzlich bestens dafür.

Wer am Wochenende außerhalb von Brüssel auf Feldwegen unterwegs ist, wird zuweilen überrascht sein, welche Menschenmassen sich dort tummeln können. Verantwortlich dafür sind zwei staatliche Einrichtungen, die sich die Förderung von Breiten-, aber auch Spitzensport auf die Fahnen geschrieben haben. Im französischsprachigen Landesteil geht es um die „Administration générale du Sport“ (Adeps). Ihr flämisches Gegenstück firmierte bis 2015 unter der Bezeichnung “Bestuur voor Lichamelijke Opvoeding, Sport en Openluchtleven” (Bloso) und seither, eingängiger, unter „Sport Vlaanderen“.

Beiderseits der Sprachgrenze gibt es ein reichhaltiges Angebot an organisierten Wanderungen (https://www.sport-adeps.be/ und https://www.wandelsportvlaanderen.be). Mit von der Partie sind dann auch Eltern mit kleineren oder größeren Kindern sowie Angehörige älterer Generationen. Sie alle bewegen sich, mit oder ohne Hund, meist gemächlich auf den markierten Routen fort. Und dann gibt es jene Teilnehmer, die ausgesprochen schnellen Schrittes unterwegs sind, als gelte es weniger, die Umgebung zu genießen als vielmehr, sich (und andere) der eigenen körperlichen Fitness zu versichern.

Wer solcherlei Ansammlungen meiden will, kann vorsichtshalber einen Blick auf den Terminkalender für organisierte Wanderungen werfen. Angesichts des großen Angebots an Wanderwegen ist es jedoch nicht sehr wahrscheinlich, deren Routen zu kreuzen.

Im Großraum Brüssel waren, anders als zum Beispiel in den Ardennen, gut gekennzeichnete Wege lange Zeit Mangelware. Nicht selten geschah es, dass man auf gut Glück einen Pfad einschlug, um dann an hohen Zäunen, einem verschlossenen Tor eines Anwesens oder Schildern mit der Aufschrift „Verboden Toegang“ oder „Privé. Accès interdit“ zur Umkehr gezwungen zu werden.

Deswegen erschien es lange ratsam, lieber auf ausgetretenen oder zumindest vertrauten Pfaden zu wandeln. All das hat sich geändert, seit – zumindest in weiten Teilen Flanderns – das System der „Wandelknooppunten“ Einzug gehalten hat. In Belgien übernahm seit den achtziger Jahren die Provinz Limburg mit dem Aufbau eines Radwegenetzes die Vorreiterrolle. Wegkreuzungen und -gabelungen wurden mit Ziffern versehen. Auf Grundlage dieser Knotenpunkte („Fietsknooppunten“) lassen sich nach Belieben Routen wählen.

Derselben Logik folgt – für Fußgänger – das inzwischen vor allem in Flandern, aber auch im deutschsprachigen Ostbelgien und einigen anderen Landstrichen der Wallonischen Region gut ausgebaute Netz der „Wanderknotenpunkte“. Wer auf eigene Faust eine Route zusammenstellen will, kann auf der Website www.wandelknooppunt.be fündig werden. Dort lassen sich die Knotenpunkte anklicken und in beliebiger Folge aneinanderreihen. Betrieben wird das Netz der Knotenpunkte von der in Hulshout im Süden der Provinz ansässigen Gesellschaft NodeMapp (www.nodemapp.com).

24 der 30 hier vorgestellten Rundwanderungen beruhen auf den Knotenpunkten. Häufig haben wir uns auf Empfehlungen des Fremdenverkehrsamts der Provinz Flämisch-Brabant (www.toerismevlaamsbrabant.be) gestützt. In manchen Fällen sind die Strecken variiert worden, in anderen das Ergebnis eigener Klickübungen und Wandererfahrungen.

Die meisten der beschriebenen Rundwege liegen nördlich der Sprachgrenze. Das liegt auch daran, dass in Wallonisch-Brabant die Wegmarkierungen oft zu wünschen übrig lassen. Dennoch musste es in einem Führer, der sich vornehmlich mit „Wanderungen rund um Brüssel“ befasst, auch um die Einbeziehung wallonischer Routen gehen. Fündig wurden wir etwa im Herzen der Brabanter Ardennen, (auf gut gekennzeichneten Wegen) in der Heimat des Gobertange-Steins, rings um die prächtige Parkanlage von La Hulpe oder auf den Schlachtfeldern von und bei Waterloo.

Die Knotenpunkte erleichtern es, unbekannte Routen, Ecken und Sehenswürdigkeiten zu entdecken. Zu einem Einschnitt kam es im Frühjahr 2020 nach Ausbruch der Corona-Pandemie. Für viele hieß es in Zeiten verschiedener Formen des Lockdowns, regelmäßig und anfangs stets auf ausreichenden Abstand zu anderen Lebewesen bedacht, die Wanderschuhe zu schnüren und die nähere und etwas fernere Umgebung zu erkunden.

Aus der Not in Pandemiezeiten wurde so eine Tugend mit dem Ziel, die „Belgieninfo“-Leserschaft an rund um Brüssel zu Fuß gesammelten Erfahrungen teilhaben zu lassen. Zunächst erschienen die Beiträge unter der Bezeichnung „Wanderungen durch die Mark Brabant“ – zugegebenermaßen etwas flapsig in Anlehnung an Theodor Fontanes fünfbändiges Meisterwerk „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ betitelt.

Die „Belgieninfo“-Redaktion änderte daher recht bald die Bezeichnung der Rubrik und entschied sich stattdessen für „Wanderungen rund um Brüssel“. Ganz so abwegig ist der Vergleich mit Brandenburg freilich nicht. An Sandböden und Kiefern mangelt es in Brabant ebenfalls nicht. Auch mit Schlössern, Herrenhäusern, Klosterbauten sowie leider inzwischen an Wochentagen für Besucher oft nicht zugänglichen jahrhundertealten Kirchen geizt Brabant nicht. Obwohl sich die Darstellung auf die eigentlichen Wanderrouten und die Landschaft konzentriert, sollen auf Menschenhand zurückgehende Sehenswürdigkeiten nicht zu kurz kommen.

Den besonderen Charme macht die Vielfalt des relativ kleinen Landstrichs aus. Das liebliche, auch als „Toskana des Nordens“ bezeichnete Pajottenland westlich von Brüssel, das durch Wasserläufe tief eingeschnittene Hügelland und Waldgebiete südlich der Hauptstadt, im Norden die beginnende flämische Tiefebene, im Nordosten das jenseits von Löwen gelegene, zunehmend durch Weinberge geprägte Hageland sowie – bei Zoutleeuw – „Het Vinne“, der größte natürliche Süßwassersee Flanderns – all diese reizvollen Ecken befinden sich rings um Brüssel.

Nicht widerstehen konnten wir der Versuchung, Streifzüge jenseits der Grenzen der Provinzen Flämisch-Brabant und Wallonisch-Brabant zu unternehmen. So führt uns die längste und anspruchsvollste Wanderung nach La Roche-en-Ardenne. Dazu kommen Routen in den „Flämischen Ardennen“ in Ostflandern, „Im Land der Hügel“ im Hennegau sowie ein Abstecher nach Kelmis in der Deutschsprachigen Gemeinschaft. Ein Ausflug in die Provinz Antwerpen bringt uns von Westerlo aus zu der prächtigen, im 12. Jahrhundert gegründeten Prämonstratenserabtei Tongerlo. Inspiriert dazu hat uns die Beschreibung der Antwerpener Globetrotter und selbsternannten „Reisebiester“ Thrin und Sam (www.reisbeesten.be).

Wer im Internet surft, stößt auch auf andere Zeitgenossen, die regelmäßig ihre auf Wanderungen in flämischen und wallonischen Gefilden gewonnenen Eindrücke schildern. Zu nennen sind zum Beispiel die Blogs von Ernst Gülcher (https://ernstguelcher.blogspot.com), einem in Oud-Heverlee bei Löwen beheimateten Naturführer und Fotografen, sowie von Didier Reynaert (https://wandelblogdidierreynaert.be), der vor allem in Ost- und Westflandern viel unterwegs ist.

Auf eine umfassende Literaturliste haben wir verzichtet. An Broschüren, die auf Wanderrouten beiderseits der Sprachgrenze verweisen, herrscht keinerlei Mangel. Auskünfte zum kulturellen Erbe an Bauwerken bieten die von den Regionen Flandern und Wallonien erstellen Inventare (https://inventaris.onroerenderfgoed.be und https://agencewallonnedupatrimoine.be). In diesem Zusammenhang kann sich auch ein Klick auf die von der katholischen Kirche (www.kerknet.be) bereitgestellten Informationen lohnen.

Apropos Internet. Auf elektronische Hilfsmittel für Wanderer wie die Apps Cirkwi, Komoot, RouteYou oder Visorando haben wir bewusst verzichtet. Für diese Sammlung konnten wir uns überwiegend auf das praktische und „real existierende“ System der Knotenpunkte stützen. Wohlgemerkt derzeit „real existierend“, da das Netz fortwährend überprüft und ergänzt wird. Ein Blick auf die regelmäßig aktualisierte „Wandelknooppunt“-Internetseite kann daher nützlich sein.

Zu den beschriebenen Wanderungen gibt es jeweils einleitend Hinweise zu Länge, Gehzeit, Schwierigkeitsgrad und zur Beschaffenheit der Wege sowie zur – nicht immer einfachen - Erreichbarkeit der Ausgangs- und Endpunkte mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Dass einige, auf den ersten Blick attraktiv anmutende Routen nicht in die engere Auswahl für diese Veröffentlichung genommen wurden, hat verschiedene Gründe. Mal war die Wegmarkierung leider mangelhaft, mal führte die Route eine gefühlte Ewigkeit an einer vielbefahrenen Straße entlang, mal gab es zu wenig unbefestigte Teilstücke.

Darüber haben wir uns natürlich hin und wieder ein wenig geärgert. Und sogar zuweilen etwas aufregen können wir uns darüber, dass nicht wenige Wanderer – ob zu Fuß oder auf dem Rad – mehr oder weniger achtlos Getränkedosen, Plastikflaschen, allerhand andere Verpackungen und, zu Hochzeiten der Pandemie, Schutzmasken auf oder neben den Wegen hinterlassen. Dass das Gebot, Hunde an der Leine zu führen, offenkundig nur von einer Minderheit auf den Wanderwegen befolgt wird, gehört ebenfalls zu den betrüblicheren Erkenntnissen zwischen Knotenpunkten.

Dennoch überwiegen nach mehreren rund um Brüssel verschlissenen Paaren Wanderschuhen bei weitem die positiven Erfahrungen. Dass Brabant und seine Umgebung so viel zu bieten haben, ließ sich vielleicht erahnen. Nun besteht jedoch Gewissheit darüber und die Lust darauf, noch mehr zu entdecken.

Das „Belgieninfo-Wanderbuch“ soll dazu anregen, nicht nur die Wanderschuhe zu schnüren, sondern auch gelegentlich wasserdichte Kleidungsstücke einzupacken sowie an der einen oder anderen schönen Stelle eine Rast einzulegen. All dies, so eine ernste Angelegenheit ist Wandern nun auch wieder nicht, mit gelegentlichem Augenzwinkern und in der Hoffnung, dass die Leserinnen und Leser Freude an den vorgeschlagenen Routen finden mögen.

Ein ganz herzlicher Dank gebührt dem „Belgieninfo“-Gründer und langjährigen Brüsseler Journalistenkollegen Rudolf Wagner, der die Anregung zu dem „Belgieninfo-Wanderbuch“ gegeben hat. Ein besonderer Dank gilt auch unserem für die Umschlaggestaltung verantwortlichen Karikaturisten Quirit (Jean-Marie Mathues) sowie den „Belgieninfo“-Mitstreitern Reinhard Boest und Jürgen Klute, die durch Rat und Tat zur Verwirklichung von Rudolf Wagners Idee beigetragen haben. Und last not least ein Dankeschön an Almut – nicht nur auch auf den hier beschriebenen Pfaden treue Wegbegleiterin.

Praktische Informationen zur Anreise

Alle in diesem Buch vorgeschlagenen Routen sind Rundwanderungen. Als Ausgangspunkt wird für diejenigen, die mit dem Auto anreisen, jeweils ein geeigneter Parkplatz angegeben. Wir denken aber auch an diejenigen, die lieber die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen wollen (oder müssen), und haben daher entsprechende Verbindungen herausgesucht. Das dauert zwar leider oft deutlich länger. Aber andererseits erlauben Bahn und Bus eine entspannte Anreise und andere Eindrücke des Landes als der Blick durch die Windschutzscheibe eines Autos. Man kann jedenfalls praktisch jedes Ziel auch mit dem ÖPNV erreichen.

In den meisten Fällen kommt man nicht auf direktem Weg zum Ausgangspunkt einer Wanderung, sondern muss umsteigen, manchmal auch vom nächstgelegenen Bahnhof oder von der Bushaltestelle aus noch ein Stück zu Fuß gehen. Einzelne Verbindungen werden nur am Wochenende (Sa./So.) bedient, andere dagegen gerade am Wochenende gar nicht. Die angegebenen ungefähren Fahrtzeiten gelten ab Brüssel (je nach Ziel Bahnhöfe Central, Midi oder Schuman). Züge und Busse verkehren im Idealfall stündlich, allerdings oft auch unregelmäßig. Die genauen Fahrzeiten sollten daher jeweils auf den Internetseiten der Bahn (https://www.belgiantrain.be/de) oder der Busbetriebe De Lijn (https://www.delijn.be/de/) oder TEC (https://www.letec.be/) abgefragt werden; alle Informationen sind auf Deutsch verfügbar. (Reinhard Boest)

Koninklijke Wandeling (Tervuren)

7,6 Kilometer, knapp zwei Stunden; leicht, ausschließlich unbefestigt.

Startpunkt:Waldparkplatz Vlaktedreef, 3080 Tervuren.

Kennzeichnung:Durch Holzpfosten mit grüner Markierung. Es gibt auch die nur mit Hilfe einer App (www.wandelknooppunt.be/nl/home/app) zu nutzenden virtuellen Kotenpunkunkte: 422, 419, 400, 40, 418. 419, 421, 422.

Anfahrt ÖPNV:Achtung: Der angegebene Startpunkt liegt mindestens zwei Kilometer entfernt von Haltestellen. Zum Beispiel kann man die STIB-Straßenbahnlinie 44 (Montgomery – Tervuren) bis zur Haltestelle Quatre Bras nehmen. Auf der gegenüberliegenden Seite ein paar Schritte an der Tervurenlaan entlang gehen, dann nach rechts zum Parkplatz abbiegen, dort nach rechts nach Südosten auf der Ravensteindreef im Wald bis zum Ausgangspunkt laufen.

Sie ist der Klassiker unter den Rundwegen im Großraum Brüssel. Die „Königliche Wanderung“ ist eine der positiven Hinterlassenschaften von König Leopold II., der wegen der brutalen belgischen Kolonialherrschaft im Kongo zuletzt kräftig in Verruf geraten ist. Der vorgeschlagene, 7,6 Kilometer lange Weg beginnt an dem zwischen Tervuren und Jezus-Eik an der Vlaktedreef gelegenen Waldparkplatz. Er führt in Form einer etwas verunzierten Acht durch das „Geographische Arboretum“ und den angrenzenden Kapucijnenbos, die den östlichen Rand des Zoniënwoud/Forêt des Soignes bilden.

Wer sich ein Bild der von 1885 bis 1960 währenden Kolonialzeit machen möchte, sollte die umfassende Sammlung im nahegelegenen Königlichen Museum für Zentralafrika aufsuchen (Leuvensesteenweg 113, 3080 Tervuren, geöffnet dienstags bis freitags von 10 bis 17 Uhr, an Wochenenden von 10 bis 18 Uhr, Eintritt: 12 Euro, Ermäßigungen für Gruppen, Senioren und Studierende) Das Museum ist vor einigen Jahren grundlegend renoviert worden – auch in dem Bestreben eines möglichst abgewogenen Blicks auf die Kolonialzeit.

Die Rundwanderung wartet nicht nur mit Buchen, Eichen und Nadelhözern, sondern – insbesondere im ersten sowie im mittleren Teil – auch mit exotischen Pflanzen auf. Das „Geographische Arboretum“ (www.arboretumtervuren.be/de/home-de/