Das Bett des Horroralptraums - Sandro Hübner - E-Book

Das Bett des Horroralptraums E-Book

Sandro Hübner

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Beschreibung

Vor der Tür blieb Norman Randall stehen. Er legte einen Finger auf die Lippen, bevor er Claire Cramer anschaute. Seine Augen schielten dabei auf die Tür. »Dahinter steht es«, flüsterte er, »das Bett, das irre Ding, das nicht von dieser Welt ist!« »Bist du sicher?« »Hätte ich dich sonst hergebracht? Ich kenne mich aus. Den Job im Museum habe ich seit zwei Jahren, und ich konnte mich in der Zeit hier genau umsehen.« Er tippte mit der Fingerspitze gegen das dicke Holz der Tür. »Keiner darf dort hinein. Besucher werden an der Tür vorbeigeführt. Aber ich weiß, was sich dahinter befindet ...« _____________________________________________________ Horror hat einen neuen Bestsellerautoren: Sandro Hübner _____________________________________________________

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Über den Autor:

Sandro Hübner, geboren am 07. August 1991 in Görlitz. Besuchte erfolgreich die Schule und widmete sich mit 10 Jahren Kurzgeschichten, Gedichten und Vorträgen die sehr umfangreich verfasst waren. Als er 17 Jahre alt war und sich als Schriftsteller die Zeit, für seinen Ersten Roman: SAD SONG - Trauriges Lied - nahm, machte ihm das Schreiben sehr großen Spaß. Sandro Hübner lebt in Berlin und arbeitet bereits an seinem nächsten Roman.

Vom Autor bereits erschienen: www.sandrohuebner.de

Für dich Mama, Papa Oma und Ur-Oma

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Alle Geschichten, wenn man sie

bis zum Ende erzählt,

hören mit dem Tode auf.

Wer Ihnen das vorenthält,

ist kein guter Erzähler.

E. Hemingway

HORROR

Vor der Tür blieb Norman Randall stehen. Er legte einen Finger auf die Lippen, bevor er Claire Cramer anschaute. Seine Augen schielten dabei auf die Tür.

»Dahinter steht es«, flüsterte er, »das Bett, das irre Ding, das nicht von dieser Welt ist!«

»Bist du sicher?«

»Hätte ich dich sonst hergebracht? Ich kenne mich aus. Den Job im Museum habe ich seit zwei Jahren, und ich konnte mich in der Zeit hier genau umsehen.« Er tippte mit der Fingerspitze gegen das dicke Holz der Tür. »Keiner darf dort hinein. Besucher werden an der Tür vorbeigeführt. Aber ich weiß, was sich dahinter befindet...«

»Klar, das Bett«, sagte Claire.

Norman Randall winkte ab. »Sag das nicht so despektierlich. Ja, es ist das Bett. Nicht nur ein Bett, sondern das Bett. Es ist geheimnisvoll. Es ist unheimlich und man sagt ihm Dinge nach, die einfach fantastisch sind. Auch unglaublich, aber ich weiß, dass es stimmt...«, er nickte heftig,

»… und das ist genau das, was dich in deinem Job nach oben katapultieren wird.« Er hob den Arm. »Sogar nach ganz oben, daran glaube ich fest. Wenn du es siehst, wirst du es merken. Das Ding ist geil. Ja, es ist einfach nur geil.«

Die Reporterin krauste die Stirn. Sie hatte schon einiges über dieses Bett erfahren. Norman hatte immer wieder davon gesprochen, wenn sie zusammen waren. Ob alles so zutraf, wusste sie nicht, aber ihre Neugierde war schon angestachelt worden. Und zwar nicht nur die berufliche, sondern auch die private. Was das Bett genau an sich hatte, war ihr nicht bekannt, weil ihr Freund es ebenfalls nicht wusste. Er hatte nur von einem Geheimnis gesprochen, das sie unbedingt aufklären musste.

Claire Cramer hatte sich erkundigt, woher das Bett stammte. Das hatte ihr auch Norman nicht sagen können. Es war ein Relikt aus der Vergangenheit. Allerdings noch voll funktionsfähig und nicht angeschlagen. Es ging nur die Mär, dass jemand, der sich in das Bett legte, etwas Besonderes erkennen würde.

Für Claire Cramer stand fest, dass nur Neugierde sie in ihrem Job weiterbringen würde, und wenn an Normans Behauptung etwas dran war, war es wirklich eine große Chance für sie, mit einer Bombenstory einen Sprung in ihrer Karriere zu machen.

Warum hatte sie Bedenken? Sie wusste es nicht.

Möglicherweise war es eine Ahnung, die sie vor einer tödlichen Gefahr warnte, aber die Gedanken daran schüttelte sie ab.

Dass sie gestört wurden, brauchten sie nicht zu befürchten. Besucher gab es in der Nacht nicht im Museum, und Norman war der einzige Wachtposten.

Und er hatte den Schlüssel zu diesem Zimmer. Das war besonders wichtig.

»Und? Hast du dich entschieden? «, flüsterte Norman.

Seine Stimme war aus dem Halbdunkel an Claires Ohren gedrungen. Im Gang gab es nur eine Notbeleuchtung, die sich wie ein schwacher Schimmer ausbreitete. Die Atmosphäre passte zu ihrem Zustand. Sie hatte das Gefühl, von einer inneren Stimme permanent gewarnt zu werden, und deshalb zögerte sie.

»Bitte, Claire, du musst dich entscheiden. Ich fände es schade, wenn du jetzt einen Rückzieher machst. Wir haben so oft über das Bett gesprochen und über seine Besonderheit. Das musst du einfach erleben.«

Sie schaute Norman ins Gesicht. Er hatte seine Kappe in den Nacken geschoben. Reflektionen des schwachen Lichtscheins glitzerten in seinen Pupillen, und sie wusste, dass sie ihn nicht enttäuschen durfte.

»Gut, ich mache es!«

»Toll!« Seine Augen funkelten. Den Schlüssel hatte er die ganze Zeit über in der Hand gehalten. Jetzt zeigte er ihn seiner Freundin, bevor er ihn ins Schloss schob.

Claire Cramer war einen Schritt zur Seite getreten, damit ihr Freund mehr Platz hatte. Sie hörte das schabende Geräusch, als sich der Schlüssel zweimal im Schloss drehte.

Danach war die Tür offen. Auf der Klinke lag Normans rechte Hand. Er hatte den Kopf gedreht, damit er seine Freundin anschauen konnte.

»Alles klar?«

Sie nickte. Komischerweise konnte sie nicht sprechen. Der Druck in ihrer Kehle war einfach zu groß.

Sie warf einen Blick ins Zimmer und war im ersten Moment enttäuscht, weil sie so wenig sah. Es lag an der Dunkelheit.

Da ihr Norman den Rat gab, noch ein wenig zu warten, blieb sie vor der Schwelle stehen, sodass ihre Augen Zeit hatten, sich an die herrschenden Lichtverhältnisse zu gewöhnen. Jetzt war sie in der Lage, schon gewisse Unterschiede auszumachen.

Gegenüber der Tür stand der Gegenstand, auf den es ankam. Das Bett!

Und es war kein normales Bett, wie man es in der heutigen Zeit in jedem Möbelladen kaufen konnte. Dieses Bett bestand aus Holz. Etwas verschwommen malte sich ein hohes Kopfteil ab, während das Fußende frei lag. Und sie glaubte auch, so etwas wie eine zerknautschte Decke zu erkennen, die auf dem Bett lag.

»Moment, ich mache Licht.«

»Okay.«

Norman schob sich an ihrer linken Seite vorbei. Es war zu hören, wie seine Hand über die Tapete fuhr, dann einen Schalter fand, den er umdrehte. Nach dem leisen Klick wurde es heller, aber nicht hell.

Ein strahlendes und modernes Licht hätte auch nicht gepasst. Unter der Decke hing eine alte Lampe, die das Bett beleuchtete.

Claire hatte das Zimmer noch nicht betreten. Sie stand auf der Schwelle und wartete ab. Dabei sah sie, dass sie sich nicht getäuscht hatte. Das Kopfende des Bettes bestand aus einem hohen Holzbrett, das zwischen zwei Pfosten befestigt war. Zwei ins Holz geschnitzte Kreise in dem hohen Halbbogen wirkten auf sie wie Augen.

Und es lag tatsächlich eine Decke darauf. Der Stoff war violett und glänzte seidig. Sogar ein Kopfkissen mit dem gleichen Stoff bezogen war vorhanden.

Norman Randall stand an der Seite. »Na«, sprach er Claire flüsternd an, »wie gefällt es dir?«

Sie hob die Schultern.

Das gefiel ihm nicht. »He, das Ding ist echt super. Einmalig. Ich weiß das.«

»Kann sein. Und weiter?«

»Das habe ich dir doch erzählt. Du musst dich hineinlegen, um es zu spüren.

Nur dann kannst du beschreiben, was wirklich mit ihm los ist.«

»Dann tu du es doch.«

»Nein, das musst du am eigenen Körper erleben. Denk an die Geschichte. Die ist einmalig. Dein Chefredakteur wird dir um den Hals fallen. Du wirst sein neuer Star werden. Zögere nicht länger. Ich könnte es nicht so beschreiben wie du. Außerdem haben wir lange über das Bett gesprochen. Es ist einmalig und wirklich einige Jahrhunderte alt.«

Sie sagte nichts. Es gab weiterhin die innere Stimme, die sie warnte. Aber Norman hatte recht. Wenn sie mit einer tollen Geschichte ankam, würde man ihr bestimmt eine Festanstellung anbieten. Dafür musste man schon mal etwas riskieren.

»Und?«

Claire drehte den Kopf. »Ja«, sagte sie, »ich mache es.« Dann funkelten ihre Augen. »Aber du bleibst bei mir!«

Norman lachte glucksend. »Und ob ich bleibe. Glaubst du denn, ich würde verschwinden und dich allein lassen?«

»Ich wollte nur sicher sein.«

Sie gab sich einen Ruck und setzte den ersten Schritt ins Zimmer hinein. Claire wusste nicht, ob sie es sich einbildete, doch es kam ihr vor, als hätte sie eine andere Welt betreten.

Im Zimmer war es kälter als in den Gängen des kleinen Museums. Das hätte sie noch als normal akzeptiert, doch es war keine Kälte, die von außen eindrang, denn es gab kein offenes Fenster. Das einzige, was vorhanden war, sah sie nicht. Es musste sich dort befinden, wo ein Vorhang bis zum Boden hing.

An der linken Seite des Betts stand ihr Freund. Sie entschied sich für die rechte, blieb dort stehen, wo das Kopfende war, legte ihre Hand auf das Kissen und fühlte den wunderbar seidigen Stoff an ihrer Haut, was ihr gut tat.

»Und?«

Sie hob die Schultern. »Ja, der Stoff ist schon etwas Feines.«

»Klar. Und nicht nur er, sondern auch das ganze Bett. Es ist super, mehr kann ich dir nicht sagen. Einmalig und...«

»Hör auf, sonst kannst du dich selbst hineinlegen.«

»Schon gut. Es erregt mich eben ungeheuer. So etwas findest du kein zweites Mal.«

Claire war bereit. Sie strich mit der flachen Hand über die Bettdecke.

»Zufrieden, Claire?«

»Das wird sich noch ergeben.«

»Dann leg dich aufs Bett.«

»Aber nicht mit dem Mantel.«

»Nein, nein, den kannst du ausziehen.«

Claire zog ihren dünnen Mantel aus. Da der Holzboden sauber war, ließ sie ihn einfach fallen. Sie holte noch einmal tief Atem, dann nickte sie.

Vorsichtig setzte sie sich auf den Rand, als wollte sie die Beschaffenheit der Matratze testen, und da sie nickte, schien sie zufrieden zu sein.

Norman Randall beobachtete sie. Er war froh, dass seine Freundin nicht wieder in die Höhe sprang und aus dem Zimmer rannte. Nein, sie tat das, was jedermann tat, der sich auf ein Bett legen wollte.

Langsam ließ sich Claire Cramer zurückfallen. Gleich darauf spürte sie das weiche, seidige Kissen unter ihrem Kopf, und sie konnte nicht sagen, dass es ihr unangenehm gewesen wäre. Ganz im Gegenteil, Claire hatte das Gefühl, sich immer wohler zu fühlen, und freute sich darauf, sich endlich ganz auf dem Bett ausstrecken zu können.

Norman Randall blieb an der Bettseite stehen und schaute auf seine Freundin hinab. Es war abgesprochen, dass er ein Foto machte, damit Claire für ihren Chef einen Beweis hatte.

Irgendwie sah Claire scharf aus. Sie trug ein dunkelrotes Kleid, das bis zu den Knien reichte und einen großen tiefen Ausschnitt hatte. Ihr hüftlanges blondes Haar verteilte sich zu beiden Seiten des Kopfes. Ihr Mund war zu einem leichten Lächeln verzogen, als würde es ihr besonders gut tun, hier auf dem Bett zu liegen. Sie schien nur darauf zu warten, einschlafen zu können und sich schönen Träumen hinzugeben.

»Und? Geht es dir gut?«, fragte Norman.

Ein leises, gedehntes »Ja...« war die Antwort. Das überraschte ihn. »Ehrlich?«

Claire sagte nichts mehr. Sie wollte dieses Liegen einfach nur genießen, und nicht nur das. Es ging weiter. Sie fühlte sich wohl, beschützt. Hätte man jetzt von ihr verlangt, wieder aufzustehen, hätte sie es glatt weg abgelehnt.

Es war und blieb ein Genuss. Die Decke unter ihr strömte etwas aus, das sie kaum beschreiben konnte. Es war ein wunderbares Gefühl. Sie wurde davon umfangen, und es verging nicht viel Zeit, da kam sie sich vor wie jemand, der schwebte und den Kontakt mit der normalen Welt verloren hatte.

Sie hielt die Augen offen. Da sie auf dem Rücken lag, war ihr Blick gegen die Decke gerichtet. Dort sah sie das Holzmuster. Sie konnte die einzelnen Kassetten zählen, aber dann verschwand auch dieses Bild vor ihren Augen.

Sie wusste nicht, was mit ihr geschah. In dem Bett schien tatsächlich etwas zu wohnen. Es strömte eine Kraft aus, mit der sie noch nie zuvor in Kontakt gekommen war.

Was war das nur?

Eine Antwort fand sie nicht. Sie schaffte es nur mit Mühe, normal nachzudenken, weil sich die Kraft verstärkte. Sie erfasste sie von allen Seiten, und als Claire sich konzentrierte, da merkte sie, dass sich unter ihr etwas tat.

Da war das Bett in Bewegung geraten. War es die Matratze oder nur die violette Zudecke gewesen, auf der sie lag? So genau konnte sie das nicht sagen. Sie wusste nur, dass sie sich nicht getäuscht hatte.

Etwas rumorte unter ihr.

Etwas wollte hervor, das sich bisher verborgen gehalten hatte. Und sie stellte fest, dass ihr Wohlgefühl plötzlich verschwunden war. Aber sie war nicht wieder in die Normalität zurückgekehrt, sondern erlebte etwas völlig Neues.

Das Bett bestimmte ihren Zustand! Sie war in dessen Griff geraten, und das Wort Griff erhielt für sie in den folgenden Sekunden eine völlig neue Bedeutung.

Etwas packte sie von unten!

Sehen konnte sie nichts, aber die Bewegungen waren da. Sie spürte sie an der Decke, die nicht starr, aber auch von ihr nicht bewegt wurde, sondern durch eine andere Kraft Falten warf.

Ihre Gefühlswelt hatte sich radikal verändert. Sie war auf den Kopf gestellt worden. Aus Genuss oder Freude war eine kalte Angst geworden. Unter ihr gab es etwas, das es nicht geben sollte, das sich aber immer mehr in den Vordergrund schob.

Und es kam hervor!

Zuerst wollte Claire es nicht glauben, doch sie konnte sich nicht dagegen wehren. Im Bett hatte etwas gelauert. Sie sah es nicht, weil sie es nicht schaffte, den Kopf zu heben. Aber es war stark, stärker als sie – und plötzlich griff es zu. Etwas umschlang gleichzeitig ihre Hand- und Fußgelenke. Etwas, das sich anfühlte wie kalte Totenklauen...

Norman Randall hatte seine Freundin schon seit Längerem intensiv bearbeitet, um sie dazu zu bringen, mit ihm ins Museum zu gehen und sich auf das Bett zu legen.

Wohl hatte er sich dabei nicht gefühlt. Zwar wusste er nicht alles von diesem Bett, aber es gab Hinweise oder Warnungen, sich davon fernzuhalten. Deshalb war auch die Tür stets geschlossen. Aber er hatte es geschafft, sich den Schlüssel zu besorgen und auch seine Freundin heiß zu machen, sich das Bett mal genauer anzuschauen. Sie hatte schon immer nach einer guten Story gesucht, um sich gegen interne Konkurrenz behaupten zu können, und so hatte sie schließlich zugestimmt.

Jetzt war es passiert. Es gab kein Zurück mehr. Er war auch froh, als er sah, dass sich Claire auf dem Bett wohl fühlte. Das bestätigte sie ihm zwar nicht, aber er musste nur in ihr Gesicht schauen, um dies zu erkennen. Ja, sie fühlte sich gut. Ihm fiel ein Stein vom Herzen. Dieses Bett war schon etwas Ungewöhnliches.

Bisher hatte er nur davon gehört, nun erhielt er den Beweis. Von dem Bett musste etwas ausgehen, das für ein entspanntes Gefühl bei der Person sorgte, die darauf lag.

Claire lächelte. In ihren Augen lag der Ausdruck einer tiefen Zufriedenheit. Deshalb brauchte er sich auch keinen Kopf zu machen. Er fragte sich allerdings, wie er es schaffen sollte, Claire wieder aus dem Bett zu bekommen. Zwar schlief sie nicht, aber sie befand sich in einem Zustand, der nicht normal war, denn dass sie so starke positive Eindrücke erleben würde, damit hatte er nicht gerechnet. Und er musste jetzt zugeben, dass dieses Bett tatsächlich etwas Ungewöhnliches war.

Er tat nichts, er wartete ab. Nur wollte er nicht stundenlang neben dem Bett stehen und den Zuschauer spielen.

Der Gedanke war ihm kaum durch den Kopf gezuckt, als ihm etwas auffiel. Er musste schon zweimal genau hinschauen, dann wusste er Bescheid.

Der Ausdruck in Claires Gesicht hatte sich verändert. Er war nicht mehr gelöst, aber auch nicht wieder normal geworden, sondern äußerst angespannt.

Was war da los?

Eine Hitzewelle schoss durch seinen Körper, Schweiß bildete sich auf seiner Oberlippe. Er konnte den Blick nicht von seiner Freundin abwenden, die zwar noch immer auf dem Bett lag, aber längst nicht mehr ruhig war, sondern sich von einer Seite zur anderen wälzte.

Dabei blieb es nicht. Sie bekam Druck von unten, sodass ihr Körper immer wieder angehoben wurde, um dann einen Moment später wieder nach unten zu fallen. Sie war nicht mehr in der Lage, die Stöße auszugleichen.

Norman fand keine Erklärung für dieses Phänomen. Er stand da und staunte mit offenem Mund. Er traute sich nicht, seine Freundin anzufassen, bis ihm klar wurde, dass sich Claire aus eigener Kraft nicht mehr helfen konnte und er eingreifen musste.

Es blieb beim Wollen, denn die andere Seite zeigte ihm, wo es langging. Sie war da.

Und wie sie sich zeigte, war einfach grauenhaft.

Bisher waren auf dem Bett nur die Decke und seine Freundin darauf zu sehen gewesen. Das hatte sich nun geändert. Aus der Matratze oder woher auch immer waren vier Hände gedrungen, die so violett wie die Decke waren und sich anscheinend aus ihr gebildet hatten.

Zwei Hände für die Arme und zwei für die Beine!

Das dachte Normal Randall, und wenig später wurden diese Gedanken zur grauenhaften Realität, denn die knochigen violetten Hände packten zu und umfassten Claires Hand- und Fußgelenke...