DAS CHAOS-QUARTETT - Ronald M. Hahn - E-Book

DAS CHAOS-QUARTETT E-Book

Ronald M. Hahn

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Beschreibung

Miss Martinez zügelte ihren Braunen. "Habt ihr was erfahren?" "Im Fort halten sich mindestens dreißig Leute auf", erwiderte Eddie Quick. "Männer und Frauen, aber überwiegend Männer." Ein heller Blitz erhellte die Landschaft und das Fort. In seinem Licht entdeckte Rafferty auf einer Höhe von etwa sieben oder acht Metern zahllose Schießscharten, aus denen schwarze Rohre ins Freie ragten. Ihm standen sogleich die Haare zu Berge. "Sie haben aber auch Kanonen." "Sieht nur so aus", sagte Robinet und grinste. "Es sind Museumsstücke, die die Leute beeindrucken sollen." "Und wie kommen wir rein?", fragte Rafferty. "Über die Schießscharten." Robinet deutete an das Lasso an seinem Sattelhorn. "Ein Experte könnte es um den Lauf einer Kanone werfen und daran hochklettern." "Kennt ihr einen Experten?", fragte Rafferty. Robinet nickte. "Ich bin einer." "Na schön", sagte Miss Martinez. "Versuchen wir es also."

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RONALD M. HAHN

HARDCORE-WESTERN

IX. Das Chaos-Quartett

Roman

Apex-Verlag/Edition Bärenklau

Inhaltsverzeichnis

Das Buch 4 

Der Autor 5 

DAS CHAOS-QUARTETT 7 

In Kürze als E-Book im Apex-Verlag/Edition Bärenklau erhältlich: 111 

 

Das Buch

Miss Martinez zügelte ihren Braunen. „Habt ihr was erfahren?“

„Im Fort halten sich mindestens dreißig Leute auf“, erwiderte Eddie Quick. „Männer und Frauen, aber überwiegend Männer.“

Ein heller Blitz erhellte die Landschaft und das Fort. In seinem Licht entdeckte Rafferty auf einer Höhe von etwa sieben oder acht Metern zahllose Schießscharten, aus denen schwarze Rohre ins Freie ragten. Ihm standen sogleich die Haare zu Berge.

„Sie haben aber auch Kanonen.“

„Sieht nur so aus“, sagte Robinet und grinste. „Es sind Museumsstücke, die die Leute beeindrucken sollen.“

„Und wie kommen wir rein?“, fragte Rafferty.

„Über die Schießscharten.“ Robinet deutete an das Lasso an seinem Sattelhorn. „Ein Experte könnte es um den Lauf einer Kanone werfen und daran hochklettern.“

„Kennt ihr einen Experten?“, fragte Rafferty.

Robinet nickte. „Ich bin einer.“

„Na schön“, sagte Miss Martinez. „Versuchen wir es also.“

Der Autor

Ronald M. Hahn, Jahrgang 1948.

Schriftsteller, Übersetzer, Literaturagent, Journalist, Herausgeber, Lektor, Redakteur von Zeitschriften.

Bekannt ist Ronald M. Hahn für die Herausgabe der SF-Magazine Science Fiction-Times (1972) und Nova (2002, mit Michael K. Iwoleit) sowie als Autor von Romanen/Kurzgeschichten/Erzählungen in den Bereichen Science Fiction, Krimi und Abenteuer.

Herausragend sind das (mit Hans-Joachim Alpers, Werner Fuchs und Wolfgang Jeschke verfasste) Lexikon der Science Fiction-Literatur (1980/1987), die Standard-Werke Lexikon des Science Fiction-Films (1984/1998, mit Volker Jansen), Lexikon des Horror-Films (1985, mit Volker Jansen) und das Lexikon des Fantasy-Films (1986, mit Volker Jansen und Norbert Stresau).

Für das Lexikon der Fantasy-Literatur (2005, mit Hans-Joachim Alpers und Werner Fuchs) wurde er im Jahr 2005 mit dem Deutschen Fantasy-Preis ausgezeichnet. Insgesamt sechsmal erhielt Hahn darüber hinaus den Kurd-Laßwitz-Preis – dem renommiertesten deutschen SF-Preis - , u.a. für die beste Kurzgeschichte (Auf dem großen Strom, 1981) und als bester Übersetzer (für John Clute: Science Fiction – Eine illustrierte Enzyklopädie, 1997).

Weitere Werke sind u.a. die Kurzgeschichten-Sammlungen Ein Dutzend H-Bomben (1983), Inmitten der großen Leere (1984) und Auf dem großen Strom (1986) sowie – als Übersetzer – der Dune-Zyklus von Frank Herbert.

Ronald M. Hahn lebt und arbeitet in Wuppertal.

 

 

Ronald M. Hahn

DAS CHAOS-QUARTETT

 

 

1.

 

Silver City, New Mexico.

Im Crimson Gardenia Saloon blühte an diesem Abend das Geschäft. Die neuen Möbel, die Rafferty vor einer Woche aufgestellt hatte, schimmerten in dunklen Tönen. Der kristallene Lüster an der Decke funkelte, als wollte er die unterschiedlichen Stimmungen der Gäste widerspiegeln, die sich tanzend unter ihm bewegten, an Spieltischen saßen oder den Blick auf die im Hintergrund aufragende Bühne richteten, auf der sich ein Quartett schnauzbärtiger Musiker mit großen Hüten bemühte, sie zu unterhalten.

An der Bar wimmelte es von Menschen. Auf der Tanzfläche schwangen zahllose Paare das Bein. Hin und wieder steigerten sich die Musiker zu einem tosenden Crescendo, das die Tänzer so lange mit jodelnden Zurufen unterstützten, bis der Schlagzeuger einen Schuss in eine Kiste mit nassem Sägemehl abfeuerte, die neben seinem Sitz stand. Alles wiegte sich im Rhythmus einer flotten Melodie, die irgendwelche irischen Einwanderer vor einem halben Menschenleben mit ins südliche New Mexico mitgebracht hatten.

Die Männer – die meisten arbeiteten in Geoff St. Reynards Silbermine – bewegten sich auf dem Tanzboden wie Schulknaben. Die Frauen, im Schnitt fünf bis zehn Jahre älter als sie, wirkten dagegen wie geübte Tänzerinnen und schwebten wie Rosenblätter auf sommerlichen Wegen dahin.

Die Gesichter der Männer glühten hektisch, ihre Augen glänzten. Die meisten Stimmen, die man hörte, hatten einen fröhlichen Klang. Wer scharfe Augen hatte, konnte auf den stark geschminkten Gesichtern der Frauen gelegentlich einen leicht gelangweilten Zug erkennen, doch sie waren Profi genug, um auf ihre naiven Partner so zu wirken, als empfänden auch sie nichts anderes als ausgelassene Fröhlichkeit.

Als die Musik eine Pause einlegte, drängten sich die Tänzer mit den Damen an den langen Tresen. Die Damen bestellten harmlose Dinge, die Männer verlangten nach Whisky, Brandy und Bier. Die meisten murrten nicht, wenn ihre Partnerinnen Mineralwasser verlangten, aber hin und wieder bestand ein Gast darauf, dass seine Begleiterin das Gleiche konsumierte wie er. In solchen Fällen ließen sich die Damen nicht auf Diskussionen ein: Sie stimmten dem Gentleman ohne Widerworte zu und gaben Sam, dem Barkeeper, zwinkernd eine Anweisung, so dass dieser ihr, ohne dass es jemand merkte, ein Whiskyglas mit Tee servierte. Dafür knöpfte er dem spendablen Gast einen Vierteldollar ab und schob der Dame diskret ein bedrucktes Zettelchen zu, das sie bei erstbester Gelegenheit hinter ihrem Strumpfband verschwinden ließ.

Jene Gäste, die in den Separées des Crimson Gardenia saßen und Champagner tranken, hörten von Seiten der Damen fast nie Ausflüchte, denn Champagner war sündhaft teuer, und die fünf Dollar Provision, die für sie bei einer Flasche abfielen, wurden immer gern entgegengenommen.

Einem Großstadt-Greenhorn wäre zuerst bestimmt die vorzügliche Ragtime-Musik aufgefallen, die man hier spielte. Erst dann hätte er sich über die schicke Kleidung der Damen und das schäbige Äußere der Männer gewundert. An den Spieltischen hielten sich nur wenige Damen auf. Hier drängten sich Männer in hellen Scharen um die Faro-, Roulette- und Blackjack-Tische.

Während sie ihr Glück versuchten, sprachen sie über Geschäfte, die alte Heimat, anständige und unanständige Frauen und gerade erstandene oder abgestoßene Silberminen. An den Spieltischen standen penibel gekleidete Stutzer gleich neben den Angehörigen der ungekämmten Masse, doch ein jeder genoss die hier herrschende Zwanglosigkeit. Alle waren fröhlich und gut gelaunt; der Sinn stand ihnen nach Abenteuern, und manch einer war so aufgedreht, dass er in den höchsten Tönen von seinem nächsten Vorhaben schwafelte, das ihm zweifellos eine Million einbrachte, wenn nicht gar mehr.

William Rafferty, auf der Main Street – und wie er hoffte, auch auf allen Nebenstraßen – von Silver City als ansehnlichster Saloonbesitzer und Bankhalter bekannt, hatte seine Schicht um achtzehn Uhr begonnen und freute sich auf den in wenigen Minuten anstehenden Feierabend. Er war schlank, dreiunddreißig Jahre alt und zeichnete sich durch katzenhaft gewandte Bewegungen aus. Wenn er das Wort ergriff, sprach er mit leiser Stimme und zeigte stets ein freundliches Lächeln. Dies bedeutete jedoch keinesfalls, dass er seinen Charakter verleugnete und anderen Leuten in den Arsch kroch. Wenn ihm etwas gegen den Strich ging, sprach er es aus, und schon so mancher Mann, der ihn in seinem schicken grauen Anzug für einen Weichling gehalten hatte, suchte noch heute seine Zähne.

Rafferty konnte fluchen wie ein Kutscher und sanft sein wie ein Lamm. Die im Crimson Gardenia tätigen Damen schätzten ihn deswegen, und so kam es nur selten vor, dass er in den frühen Morgenstunden, wenn der Saloon schloss, den er dem Barkeeper Sam vor einem halben Jahr in einer heißen Schlacht am Pokertisch abgenommen hatte, allein ins Bett ging.

Im Gegensatz zu den haarigen Burschen mit den riesigen Pranken, die in der Umgebung von Silver City im Erdboden wühlten, um es anschließend an den Spieltischen des Crimson Gardenia und anderen Saloons unters Volk zu bringen, hatte Rafferty nur in seiner Jugend der Sinn danach gestanden, körperliche Arbeit zu leisten. Inzwischen hatte er sich etabliert und war der Mann der weißen Hemden, Binder und Westen. Sein Äußeres war stets gepflegt, und er rauchte schwarze Zigarren.

Leider empfand er die Existenz eines Etablierten inzwischen als ziemlich langweilig und spielte seit einigen Tagen mit dem Gedanken, den Saloon an Sam zu verpachten und sein Glück in weiteren Fernen zu suchen.

Na, vielleicht ergab sich in Bälde irgendwas für ihn. Jetzt musste er nur noch schnell die Süchtigen ausnehmen, die sich um seinen Tisch scharten. Doch heute Abend hatte er einen schweren Stand: Montana Charley, der Herr einer großen Silbermine, riskierte zwar ein Vermögen, war aber auch ein gewandter Zocker. Auch E.A. Hogg, der prominente Fotograf, setzte tollkühn und ohne System stapelweise zerknüllte Hunderter, während vier oder fünf andere Burschen, die wie zerlumpte Bettler aussahen aber so millionenschwer waren wie Montana Charley, ihre Einsätzen dazwischen schoben.

Das Spiel war so schwierig zu verfolgen, dass sich Percy, der Saloon-Wachhund, auf seinem hohen Sitz vorbeugen musste, damit ihm nichts entging.

Raffertys Tisch war von eifrigen Zuschauern umlagert, denn Faro war den meisten Menschen aufgrund der verwirrenden Spielregeln völlig unverständlich. Wer am Faro-Tisch den Bankhalter machte, musste geübt, geistesgegenwärtig und geschickt sein. Der Bankhalter musste Karten austeilen, die sich alle naselang ändernden Einsätze im Auge behalten, die Geldscheinstapel sortieren und rasend schnell Gewinn und Verlust ermitteln.

Raffertys Ruhm basierte auf die Tatsache, dass er sich nie verrechnete und seinem Job wie ein Uhrwerk nachkam. Auch an diesem Abend kamen seine Fähigkeiten bestens zur Geltung. Er ging seiner Arbeit konzentriert und schweigend nach.

Deswegen fiel ihm die Gestalt, die sich hinter ihn drängte, anfangs gar nicht auf. Erst nach einer Weile wurden ihm die lechzenden Blicke seiner Mitspieler bewusst: Sie gafften traumverloren und mit heruntergeklappten Kinnladen an ihm vorbei.

Montana Charley wirkte beispielsweise so, als wollten ihm die Augen geradewegs aus den Höhlen in die vor ihm stehende Kaffeetasse fallen. Hogg zupfte am Kragen seines Flanellhemdes als bemühe er sich, an diesem Abend auf jemanden besonderen Eindruck zu machen. Die zerlumpten Krösusse stierten die Gestalt an als hätte sie zwei Köpfe. Andere grinsten dermaßen dämlich, dass sie wirkten wie Verliebte.

Rafferty warf flink einen Blick über seine linke Schulter. Dann stockte auch ihm der Atem. Aber nur für einen Augenblick.

Die Frau stand so dicht hinter ihm, dass ihr linker Busen – er war ziemlich hart und prall – seine Schulter berührte. Da Rafferty gerade mischte, ließ er vor Schreck eine Karte fallen. Er hob sie flink wieder auf, schob sie ins Spiel zurück und sagte nonchalant: „Na, auch Lust auf ’ne Partie, Lady?“

Die Frau antwortete nicht. Sie schaute ihn nur an. Dann hob sie eine Hand, schob ein bedrucktes Kärtchen in die linke Brusttasche seines schicken Jacketts und zwinkerte ihm zu.

Sämtliche Spieler, die sich an Raffertys Tisch aufhielten, verfielen in ein kollektives Stöhnen.

Was für’n Weib! dachte Rafferty. Er schätzte die Dame auf Anfang dreißig. Sie war so groß wie er und dunkelhäutig wie eine Spanierin. Sie hatte schwarze Augen und schwarzes, lockiges Haar. Was da unter ihrem weißen Spitzenkleid wogte, konnte er nur vermuten, aber wahrscheinlich war es das, was dort alle Frauen mehr oder weniger hatten. Ihre Hüften waren so drall, dass er sich am liebsten auf der Stelle in sie verbissen hätte. Eine schmale Taille hatte sie auch. Das weiße Spitzenkleid spannte sich tadellos und wie eine zweite Haut um ihre Rundungen. Ihr Gesicht war oval, ihre vollen Lippen sinnlich und rot, ihre Wimpern lang, schwarz und seidig. Ihr knappes Lächeln zeigte ihm zwei blitzende Zahnreihen. Obwohl ihr Blick einen erfahrenen Eindruck machte, wirkte ihr Gesicht wie das eines unschuldigen Schulmädchens.

„Bis später“, sagte sie und rauschte davon. 

Die Spieler an Raffertys Tisch schluckten, drehten sich um und stierten wie ein Mann hinter ihr her.

Rafferty stellte das Mischen ein und stapelte die Karten in ein Kästchen. Dann nickte er Percy zu, der seinen Platz sofort einnahm und verschwand vom Spieltisch, ehe Montana Charley, Hogg und die anderen etwas merkten.

Als er in der Menge untergetaucht war,  zog er das Kärtchen aus der Tasche, das die Unbekannte ihm überlassen hatte. Es war bedruckt, doch nur mit einem Namen: Rita-Maria Martinez. 

Rafferty reckte den Hals und hielt nach der Frau Ausschau. Da sie fast einsachtzig groß war und den prächtigsten Lockenkopf von Silver City hatte, erspähte er sie kurz darauf im Gewühl der Gäste. Sie zog zahlreiche Blicke auf sich, doch niemand wagte es, sie anzusprechen.

Das ist das Schicksal einer schönen Frau, dachte er und seufzte. Niemand wagt es, mit ihr anzubändeln – aus Angst, man könnte ihrer Vorstellung nicht entsprechen und einen Korb kriegen, der sich gewaschen hat. Er selbst kannte solche Skrupel zum Glück nicht. Schuld daran war Little Bill, der stets mit Engagement zur Sache ging, sobald er einen stramm sitzenden Rock erspähte.

Miss Martinez verschwand in einem Separée. Rafferty folgte ihr.

„Ihre Taktik war erfolgreich“, sagte er und zupfte seinen Binder gerade. „Jetzt stellt sich nur noch eine Frage.“ 

„Und zwar?“, fragte Miss Martinez mit spitzen Lippen. 

„Gehen wir zu Ihnen oder zu mir?“ Rafferty nahm ihr gegenüber Platz und winkte einem Kellner. 

„Was?!“ Am Aufblitzen von Miss Martinez’ Augen sah er, dass er etwas begangen hatte, was die Franzosen ‚Fauxpas’ nannten. Oder wie die Germans sagten: Er war ins Fettnäpfchen – oder etwas Schlimmeres – getreten. Möglicherweise sogar metertief. 

„Ich... ähm...“, haspelte Rafferty nervös, als ihm sein Fehler bewusst wurde. „Damit meine ich natürlich: Wo wollen wir die Verhandlungen führen?“ Er kratzte sich mit einer komischen Gebärde am Kopf. „Ich gehe doch recht in der Annahme, dass Sie irgendwas Geschäftliches mit mir besprechen wollen?“ 

Miss Martinez’ Augen lachten zwar, doch ihr hübsches Gesicht verzog sich nicht.

Herr im Himmel, dachte Rafferty entzückt. Ihre Schönheit könnte glatt Kranke heilen. Er wünschte sich, ihn würde eine Grippe befallen, die seine Theorie bewies. Doch leider fühlte er sich pudelwohl und war so munter wie ein Fisch im Wasser.

„Wir können es hier erledigen“, sagte Miss Martinez. „Ich schätze, dazu brauchen wir nur ein paar Minuten.“ 

„Wie Sie wünschen“, sagte Rafferty. Little Bill raunte ihm zu: Lass deinen Charme spielen, Mann! Wenn du dich anstrengst, kriegen wir sie noch heute Abend auf die Matratze! 

„Halt’s Maul“, knurrte Rafferty leise. 

„Wie bitte?“ 

Rafferty errötete. „Ich hab nicht Sie gemeint.“ Er deutete auf die Bühne, auf der gerade ein junger Mann mit langem Haar, einer Nickelbrille und einer Gitarre Platz genommen hatte. Er besang mit näselnder Stimme eine gewisse Maggie Mae, die man behördlicherseits von der Straße geholt hatte. „Ich kann diesen Liverpooler Akzent nicht hören.“