Das Dorf: Primos Sohn - Karl Olsberg - E-Book

Das Dorf: Primos Sohn E-Book

Karl Olsberg

5,0

Beschreibung

Teil 7 der erfolgreichen Romanreihe zum populären Klötzchenspiel. Ein Kuss von Golina hat unerwartete Folgen: Primo wird Vater! Leider hat der kleine Nano offenbar Primos Neigung geerbt, sich in Schwierigkeiten zu bringen. Als der böse Enderman Artrax aus seiner Gefangenschaft befreit wird und Nano im selben Moment spurlos verschwindet, muss sich Primo erneut auf eine gefährliche Reise begeben …

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AUSSERDEMBEIPANINIERHÄLTLICH

Spannende Abenteuer-Romane für MINECRAFTER

Greyson Mann: Überlebende der Oberwelt Band 1: Verloren im Dschungel

ISBN 978-3-8332-3429-3

Greyson Mann: Überlebende der Oberwelt Band 2: Vorsicht, Lava

ISBN 978-3-8332-3430-9

Greyson Mann: Überlebende der Oberwelt Band 3: Von Wölfen und Zombies

ISBN 978-3-8332-3523-8

Greyson Mann: Überlebende der Oberwelt Band 4: Sag niemals Nether

ISBN 978-3-8332-3524-5

Karl Olsberg: DASDORF Band 1: Der Fremde

ISBN 978-3-8332-3251-0

Karl Olsberg: DASDORF Band 2: Kolle in Not

ISBN 978-3-8332-3252-7

Karl Olsberg: DASDORF Band 3: Der Streit

ISBN 978-3-8332-3253-4

Karl Olsberg: DASDORF Band 4: Das Ende

ISBN 978-3-8332-3434-7

Karl Olsberg: DASDORF Band 5: Der Golem

ISBN 978-3-8332-3435-4

Karl Olsberg: DAS DORF Band 6: Die Rache des Endermans

ISBN 978-3-8332-3528-3

Ein Minecraft-Abenteuer

Bibliografische Information der Deutschen NationalbibliothekDie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Copyright © 2018 Karl Olsberg. Alle Rechte vorbehalten. Minecraft is a registeded trademark of Notch Development AB. The Minecraft Game is copyright © Mojang AB.

Panini Verlags GmbH, Rotebühlstr. 87, 70178 Stuttgart. Alle Rechte vorbehalten.

Geschäftsführer: Hermann Paul

Head of Editorial: Jo Löffler

Marketing & Kooperationen: Holger Wiest (E-Mail: [email protected])

Produktion: Gunther Heeb, Sanja Ancic

Umschlaggestaltung: tab indivisuell, Stuttgart

Satz und E-Book: Greiner & Reichel, Köln

YDDORF007E

ISBN 978-3-8332-9983-7

Gedruckte Ausgabe:

1. Auflage, März 2018

ISBN 978-3-8332-3621-1

Findet uns im Netz:

www.paninicomics.de

PaniniComicsDE

Für die Muttermeiner drei Söhne

Minecraft Seed für das Dorf: 100200300400500

Erkunde selbst das kleine Dorf am Rand der Schlucht und die Welt darum herum! Das ist ganz einfach (Anleitung für die PC-Version):

1. Starte Minecraft.2. Wähle „Einzelspieler“.3. Klicke auf „Neue Welt erstellen“.4. Wähle einen Namen für deine Welt, z. B. „Das Dorf“.5. Klicke auf „Weitere Weltoptionen …“.6. Gib in das Fenster „Startwert für den Weltgenerator“ den Wert 100200300400500 ein. 7. Klicke auf „Neue Welt erstellen“.

Du spawnst am Hang eines Bergs. Steige hinab in die Ebene zu deinen Füßen und wende dich nach links, dann kommst du bald an ein Dorf, das an einer Schlucht liegt. Dies ist das Dorf, in dem die vorliegende Geschichte spielt. Natürlich verhalten sich nicht alle Bewohner im Spiel genauso wie in meiner Geschichte, aber die Welt, die ich beschreibe, ist genau die, durch die du wanderst. Am Ende dieses Buches findest du weitere Hinweise, wie du die Schauplätze dieser Geschichte erkunden kannst. Viel Spaß dabei!

Hinweis: Dieser Seed generiert die Welt von „Das Dorf“ leider nur in der PC-Version. Als ich diese Geschichte schrieb, war die aktuelle Minecraft-Version 1.8.8. Es ist möglich, dass in späteren Minecraft-Versionen der Seed 100200300400500 auch auf dem PC eine andere Welt generiert als die beschriebene. In diesem Fall musst du eine frühere Version (z. B. 1.8.8) installieren, wenn du die Welt des Dorfs erkunden willst.

1. Schlaflose Nächte

„Nur ein einziges Mal noch, ja?“, fragt Ruuna, die Hexe. Sie versucht, Augen zu machen, die so groß und rund und süß sind wie die der Katze Mina, was sie dennoch nicht ganz so niedlich erscheinen lässt. „Nur ganz kurz. Zwei, drei Runden, dann lass ich wieder den Enderman fahren, ja?“

„Nein“, sagt Primo energisch. „Nein, nein, nein! Ich hab’s dir doch schon erklärt! Wenn wir die Kreisbahn jemals abschalten, hält die Lore an und Artrax teleportiert sich weg.“

„Na und? Der durfte doch schon die ganze Zeit fahren. Jetzt bin ich auch mal dran!“

„Ruuna, die Kreisbahn ist nicht zum Spaß da, sondern um den Enderman gefangen zu halten“, ruft Primo entnervt. „Sie bleibt eingeschaltet und niemand darf damit fahren, Schluss, aus, basta!“

„Das ist gemein!“, sagt Ruuna und zieht schmollend ab.

Er seufzt. Eine Woche ist es jetzt her, seit der böse Enderman gefangen wurde, als er versucht hat, das kleine Dorf am Rand der Schlucht ein zweites Mal zu zerstören. Seitdem hat Primo kaum richtig geschlafen.

Nach ihrem großartigen Sieg über die Mächte der Finsternis gingen die Dorfbewohner schnell wieder zur Tagesordnung über: Priester Magolus überlegte, wie er gegenüber seinem Erzrivalen Wumpus aus dem Wüstendorf mit dem gefangenen Dämon angeben könnte, seine Assistentin Birta tat so, als sei sie die Chefin im Dorf, und kommandierte jeden herum, Kolles Vater Nimrod steckte zusammen mit dem alten Lausius seine Nase in die Bücherstapel der Bibliothek auf der Suche nach alten Geheimnissen, die anderen gingen ihrem Tagesgeschäft als Bauern, Fischer, Schäfer oder Fleischer nach. Sie ignorierten die Kreisbahn einfach, so als sei damit das Problem des Endermans für alle Zeiten gelöst und er werde von nun an auf der Wiese neben der Schlucht so zuverlässig seine Kreise drehen, wie die Sonne morgens auf- und abends unterging.

Nur Primo ließ die Sache keine Ruhe. Schon in der ersten Nacht schlief er schlecht, immer wieder geweckt von Albträumen, in denen der Enderman es irgendwie geschafft hatte, sich aus der Bahn fortzuteleportieren. Schweißgebadet lief er dann jedes Mal mitten in der Nacht zur Kreisbahn, um sich zu vergewissern, dass Artrax immer noch dort war.

Am nächsten Tag erwischte er eines von Jargas Schafen beim Grasen in dem Oval aus Gleisen. Er versuchte es zu verscheuchen, wobei das dumme Vieh beinahe den Hebel berührt hätte, mit dem die Bahn abgeschaltet werden konnte. Irgendwann schaffte er es, das Tier aus dem Oval zu befördern, ohne dabei von der rasend schnell im Kreis herumfahrenden Lore mit dem wütenden Enderman gerammt zu werden. Zum Dank machte ihm Jarga Vorwürfe, er habe ihrem Schaf einen Riesenschreck eingejagt.

Tags darauf spielten Hakun, Olum, Bendo und Kaus auf der Wiese neben der Schlucht Fußschädel. Es dauerte nicht lange, da flog der Schädel in hohem Bogen genau auf den Hebel zu. Er traf ihn nur deshalb nicht, weil im letzten Moment die Kreisbahn dazwischen fuhr, sodass der Schädel vom Kopf des Endermans abprallte und ins Tor von Hakun und Kaus rollte. Es folgte eine mehrstündige Diskussion darüber, ob das Tor galt oder nicht, aber niemand hörte auf Primos Appelle, doch bitte auf der anderen Seite der Schlucht weiterzuspielen.

Die Vorfälle machten Primo endgültig klar, dass es nicht reichte, den Enderman zu fangen – man musste auch dafür sorgen, dass er nicht wieder entkommen konnte. Er schlug vor, eine große Pyramide aus Steinblöcken über dem Gleisoval zu errichten oder wenigstens eine hohe Mauer darum herum zu bauen, um Schafe, Hühner und herumfliegende Schädel fernzuhalten. Doch Magolus verwahrte sich dagegen, den Blick auf „unsere neuste Dorfattraktion“ zu verbauen, und die anderen Dorfbewohner waren der Ansicht, so etwas verschandele die Landschaft.

Auch die Idee, Asimov mit dem Schutz der Kreisbahn zu beauftragen, scheiterte, denn der Golem behauptete, der Aufenthalt in der Nähe der starken, von der Bahn ausgehenden Magnetfelder sei schlecht für seine Schaltkreise, was immer das bedeuten mochte.

In seiner Verzweiflung wandte sich Primo an Lausius, von dem der Plan für die Kreisbahn stammte, doch der Alte hörte ihm wie üblich nicht zu und gab ihm keinen brauchbaren Rat. Selbst sein sonst so kluger Vater Porgo empfahl ihm nur, sich keine Sorgen zu machen. Der hatte gut reden! Er hatte ja nicht ins Ende und auf eine entlegene Insel voller Riesenpilze reisen müssen, um den bösen Enderman unschädlich zu machen. Auch seine Freundin Golina, sein bester Freund Kolle und dessen Freundin Marga hatten keinen besseren Vorschlag, als „die Augen offen zu halten“. Genau diese Aufgabe blieb am Ende bei ihm, Primo, hängen.

Also verbrachte er seitdem etliche Stunden jeden Tag und jede Nacht in der Nähe der Kreisbahn und achtete darauf, dass sich niemand dem Gleisoval auf weniger als zehn Schritte näherte – kein Dorfbewohner, kein Monster, keines der zahllosen Hühner, die im Dorf herumflatterten, keine von Hakuns Kühen, keines von Jargas Schafen oder keiner von Olums Fischen (nicht dass er schon einmal einen Fisch auf der Wiese hätte herumplatschen sehen, aber man konnte ja nie wissen). Kurz, er hatte alle Hände voll damit zu tun, eine Katastrophe zu verhindern, von der die Frage nicht war, ob sie passieren würde, sondern nur, wann.

Und jetzt auch noch Ruuna! Primo mag die Hexe, wobei er nicht ganz sicher ist, ob trotz oder wegen ihrer oft seltsamen Einfälle. Deshalb hat er sich gefreut, dass sie mal wieder mit Willert aus ihrer Hütte im Wald zu Besuch kam. Aber nun geht sie ihm mit ihrem Genörgel auf die Nerven. Ist denn wirklich keiner außer ihm in der Lage, zu sehen, welche Gefahr nach wie vor von dem Enderman ausgeht?

„Er lässt mich nicht mit der Kreisbahn fahren!“, mault Ruuna, als Willert, Kolle, Margi und Golina zur Kreisbahn kommen.

„Ich hab’s dir doch schon erklärt, meine Fledermaus“, sagt Willert. „Das geht nun mal nicht, solange der Enderman da drin sitzt.“

„Aber das ist es ja: Ich finde, der hat langsam genug.“

„Das können wir nicht riskieren. Primo hat recht: Niemand darf mit der Bahn fahren.“

„Das ist gemein!“

„Ach, hier bist du schon wieder“, sagt Golina. Sie wirkt angespannt, als sei sie wegen irgendetwas unzufrieden. „Wir warten alle auf dich. Wir wollten doch den Kuchen essen, den ich gebacken habe.“

„Du siehst ja, was hier los ist“, erwidert Primo.

„Findest du nicht, dass deine Faszination für diese Kreisbahn ein bisschen übertrieben ist? Ich kann ja verstehen, dass ihr Jungs euch für Technik begeistert, aber den ganzen Tag nur vor diesem Ding zu stehen und ihm dabei zuzugucken, wie es im Kreis herumfährt, muss doch sterbenslangweilig sein.“

Primo schüttelt nur traurig den Kopf. Es hat einfach keinen Sinn. Niemand versteht seine Sorgen – nicht einmal Golina.

„Na, wenigstens bist du beschäftigt, während du hier spielst, und kommst nicht wieder auf dumme Gedanken“, sagt sie.

„Dumme Gedanken? Was für dumme Gedanken? Und außerdem spiele ich nicht! Ich versuche lediglich, eine schreckliche …“

„Du weißt genau, was ich meine. Sobald man dich mal für fünf Minuten aus den Augen lässt, fängst du irgendein Abenteuer an und bringst dich in tödliche Gefahr.“

„Aber das ist es ja gerade. Ich versuche doch, zu verhindern, dass …“

„Schwöre mir, dass du das nie wieder tust!“, verlangt sie.

„Dass ich was nie wieder tue?“

„Abenteuer erleben!“

„Wie soll ich das denn schwören?“

Golina zieht eine Schnute. „Dachte ich’s mir doch! Du stehst hier rum und glotzt dieses blöde Kreisding an, statt dich um mich zu kümmern, und insgeheim planst du wahrscheinlich schon wieder einen Ausflug an irgendeinen unerreichbaren Ort voller schrecklicher Monster!“

„Tu ich überhaupt nicht!“

„Dann schwöre es!“

„Aber Golina, man kann doch nicht schwören, dass man keine Abenteuer erleben wird!“

„Aber andere können es doch auch! Guck dir Hakun an, oder Olum. Die sind noch nie losgezogen, um ein Abenteuer zu erleben.“

„Haben sie das denn geschworen?“

„Was? Weiß ich nicht. Ist mir doch egal, ob sie es geschworen haben. Ich will, dass du es mir schwörst!“ Plötzlich glänzen Tränen in ihren Augen. „Ich hab mir solche Sorgen um dich gemacht, als du auf dieser Pilzinsel warst. Niemand wusste, ob du noch lebst. Ich will das nie wieder erleben, nie wieder! Also entweder, du schwörst, dass du so etwas nie mehr machst, oder …“

„Können wir jetzt endlich Kuchen essen oder quatscht ihr beide da, bis die Sonne untergeht?“, unterbricht Ruuna sie.

Golina wirft der Hexe einen giftigen Blick zu, aber dann seufzt sie und sagt: „Na gut, komm!“

Primo blickt noch einmal sorgenvoll zu der Kreisbahn, bevor er ihr zum Haus ihrer Eltern folgt.

2. Ein Schwur mit Folgen

Der Kuchen, den Golina gebacken hat, ist ein wenig angebrannt und trocken, außerdem fehlt für Primos Geschmack etwas Zucker. Er hütet sich jedoch zu meckern, sondern kaut brav auf seinem Stück herum, wobei er immer wieder flüchtige Blicke zur Haustür wirft, als könne er von hier aus sehen, ob sich jemand an der Kreisbahn zu schaffen macht. Nicht auszudenken, wenn irgendwer da draußen Unsinn treibt, während er hier sitzt und Kuchen isst …

„Primo!“, klingt Golinas Stimme scharf. „Ich hab dich was gefragt!“

Er zuckt zusammen. „Was?“

„Ob es dir schmeckt!“

„Äh, ja.“

„‚Äh, ja?‘ Was soll denn das heißen?“

„Gut. Er schmeckt mir gut, dein Kuchen. Wirklich sehr lecker.“

Golina sieht ihn finster an, als wäre das die größte Beleidigung. „Das sagst du nur so!“, behauptet sie.

„Nein, nein, echt jetzt!“, widerspricht Primo. Kolle und Margi kommen ihm zu Hilfe, indem sie den Kuchen ebenfalls lautstark loben.

„Fast so gut wie mein streng geheimes Spezialrezept“, meint Ruuna.

Doch Golina ist offensichtlich noch nicht zufrieden. „Ich bin einfach eine schlechte Köchin“, seufzt sie.

„Überhaupt nicht!“, widersprechen alle.

„Außerdem, dass der Kuchen ein bisschen angebrannt ist, gibt ihm ein ganz besonderes Aroma!“, sagt Primo in dem etwas ungeschickten Versuch, sie aufzumuntern.

Golina macht große Augen. „Angebrannt? Der Kuchen ist angebrannt? Gerade hast du noch gesagt, er schmeckt dir!“

„Nur … nur ein ganz kleines bisschen an den Ecken vielleicht“, stammelt Primo. „Das ist ja gerade das Gute daran!“

Jetzt sammeln sich Tränen in ihren Augen. „Das Gute daran ist, dass er verbrannt ist?“, ruft sie entgeistert. „Das ist doch wohl die Höhe! Ständig rennst du nur in der Welt herum und riskierst Kopf und Kragen oder spielst mit deiner Kreisbahn, und jetzt meckerst du auch noch über meinen Kuchen! Und wenn ich dich um einen kleinen Gefallen bitte, dann ist dir selbst das zu viel! Manchmal glaube ich, du liebst mich gar nicht wirklich!“ Sie springt auf und rennt aus dem Haus.

Alle sehen ihr betreten nach.

„Aber, ich …“, beginnt Primo.

„Geh besser zu ihr, mein Sohn!“, rät ihm Porgo.

Verdattert folgt Primo dem Rat. Golina geht mit hängenden Schultern langsam die Dorfstraße entlang Richtung Kirche.

„Golina, warte doch!“

„Lass mich. Du willst mich bloß trösten.“

Primo weiß nicht, was er darauf antworten soll. Also sagt er einfach: „Es tut mir leid.“ Damit ist man meistens auf der sicheren Seite.

„Schon gut.“

„Was meintest du denn gerade mit dem Gefallen, den ich dir nicht tun will?“

„Das weißt du ganz genau.“

„Wenn ich es wüsste, würde ich dich doch nicht fragen.“

„Da sieht man mal wieder, wie du mir zuhörst.“

„Kannst du mir bitte noch einmal sagen, was das für ein Gefallen war, den ich dir tun sollte?“

Golina seufzt lange und laut. „Na gut. Ich hatte dich gebeten, mir zu schwören, dass du nie wieder ein Abenteuer haben wirst.“

„Das würde ich ja gerne“, sagt Primo. „Aber was, wenn ich das gar nicht selbst entscheiden kann? Was, wenn andere mir ein Abenteuer aufzwingen?“

„Wer sollte das denn tun?“

„Ich weiß es nicht. Aber ich hab mir die Abenteuer, die ich bisher erlebt habe, doch auch nicht ausgesucht. Die sind einfach passiert.“

„Dann hör eben auf damit, solche Sachen passieren zu lassen.“

„Na schön. Also gut, ich mach’s.“

Golina bleibt stehen und wendet sich zu ihm um. „Das würdest du für mich tun? Du würdest es mir wirklich schwören?“

„Ja, na gut, von mir aus. Ich schwöre dir … He! Olum! Kaus! Was macht ihr denn da!“