Das Gefühl von ihr: Erotische Novelle - Katja Slonawski - E-Book

Das Gefühl von ihr: Erotische Novelle E-Book

Katja Slonawski

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  • Herausgeber: LUST
  • Kategorie: Erotik
  • Serie: LUST
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2019
Beschreibung

"Als die Lichter im Tunnel verschwinden, kann ich ihr Lächeln nicht mehr sehen, aber ich spüre es an meiner Wange. Ihr warmer Atem sucht sich seinen Weg durch die kühle Luft und legt sich wie eine Bestätigung über mein Gesicht, breitet sich wie ein Stromfeld aus. Sie beugt sich vor, ich spüre sie durch die Dunkelheit auf mich zukommen."In einem ruhigen Zugabteil sitzen sich zwei Frauen gegenüber. Draußen fällt der Regen und die Fenster beschlagen immer mehr, während eine bemerkenswerte Anziehungskraft entsteht. Zwischen ihnen wächst eine Sehnsucht, und die Hoffnung nach Kontakt, sich zu entdecken und zu spüren, steigt. Jeder Blick und jede Bewegung wird analysiert. Schnell ist die Vorstellung so intensiv und die Begierde so stark, dass sie irgendwie ausgelebt werden muss.-

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Seitenzahl: 26

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Katja Slonawski

Das Gefühl von ihr: Erotische Novelle

Lust

Das Gefühl von ihr: Erotische Novelle ÜbersetztGesa Füßle Original Känslan av henneCopyright © 2018, 2019 Katja Slonawski und LUSTAll rights reservedISBN: 9788726121995

1. Ebook-Auflage, 2019

Format: EPUB 2.0

Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit Zustimmung von LUST gestattet.

Das Gefühl von ihr

Der Wald zieht unbemerkt vorbei. Kleine Ortschaften. Wollige Schafe in einer stummen Landschaft. Wenn mir zu schwindlig davon wird, die nahen Dinge anzusehen, kann ich den Blick auf etwas weiter Entferntem weilen lassen. Ich denke, dass das wie im Leben ist: darauf zu fokussieren, was einem zu dem Zeitpunkt am meisten Kraft gibt. Ab und zu werden wir in einer gleichen Bewegung herumgeschüttelt; wir wenigen Passagiere, wir, die irgendwo hinwollen. Der Waggon quietscht und jemand blickt auf. Ich strecke meinen Hals, versuche, in dem knarrenden Sitz eine bessere Position zu finden. Sie sind wie dafür gemacht, dass man nicht einschlafen kann; wahrscheinlich gehört das so. Wenn ich Zug fahre, sehe ich immer aus dem Fenster, was dazu führt, dass mein Hals steif wird. Aber ich kann es nicht lassen. Der Regen, der über die Weiten fällt, ist heute dünn und leicht, wie ein langsamer Kuss. Ich kann den schweren Regen wartend in den Wolken liegen sehen. Er ist schon fast blauschwarz vor lauter Warten, dass er endlich raus kann, dass er über uns herfallen kann, die wir in dem wattierten Stahlriesen eingesperrt sind. Ich will in dem Regen baden, meine Kleider ausziehen und unter dem Himmel liegen, wenn er sich öffnet. Lass ihn kommen, lass ihn fallen. Der Waggon quietscht wieder in seinem engen Gleis und diesmal bin ich es, die aufblickt.

Mein Blick landet zufällig auf einer Frau, die rückwärts fährt und somit mir zugewandt auf der anderen Seite des Ganges sitzt. Sie liest eine Tageszeitung, so eine, die raschelt, und trinkt etwas aus einem Pappbecher. Ich betrachte eine Weile lang ihre Finger um den Pappbecher, ehe ich den Schnipsel des Teebeutels und die Schnur über dem Rand bemerke. Die Teesorte kann ich nicht erkennen, sie sitzt zu viele Reihen entfernt. Ihre Finger sehen verfroren aus. Sie trinkt in kleinen, vorsichtigen Schlucken, und ich stelle mir vor, dass sie den Tee hauptsächlich gekauft hat, um sich aufzuwärmen. Es zieht im Waggon, aber ich bin wie immer zu dick angezogen und habe damit somit kein Problem. Ich würde ihr gern meinen Schal anbieten, der zusammengeknüllt und unbenutzt auf dem Sitz neben mir liegt. Wäre das komisch? Ich stelle mir vor, wie sie auflacht und zugibt, dass sie etwas fiert. Sie würde mich fragen, ob ich mich setzen will, ob ich nichts dagegen habe, rückwärts zu fahren. Habe ich nicht. In meiner Vorstellung setze ich mich neben die Frau und sehe zu dem Platz, auf dem ich gerade selbst noch gesessen habe, wo mein echter Körper noch immer sitzt. Wie sieht er aus? Wie sehe ich