Das Geheimnis des Weihnachtsbuches - Geschichten von Lesefloh.de - E-Book

Das Geheimnis des Weihnachtsbuches E-Book

Geschichten von Lesefloh.de

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Beschreibung

In ihren Weihnachtsferien bei Onkel Melvin entdecken Ina und Tommy ein mysteriöses Buch mit lauter leeren Seiten. Was hat es damit nur auf sich? Bald bemerken sie, dass das Buch voller weihnachtlicher Abenteuer steckt - in denen sie die Helden spielen sollen! Sie bekämpfen Hexen in Estland, helfen dem australischen Santa Claus, wieder surfen zu gehen und stellen isländische Trolle zur Rede. Ein spannender Adventskalender zum Lesen und Vorlesen rund um so manch außergewöhnlichen Weihnachtsbrauch in unterschiedlichen Ländern.

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Seitenzahl: 87

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Das Geheimnis des Weihnachtsbuches

Erzählt von Petra Bitter und Anke Scheller Mit Illustrationen von Carina Bäumer

© 2018 menadwork Branding GmbH, Düsseldorf

Idee und Text: Petra Bitter, Anke Scheller

Umschlag- und Innenillustration: Carina Bäumer

Umschlaggestaltung, Digitalisierung: Alina Angheleddu

Art Direction: Christiane Grünewald

Buchsatz: Rebecca Schrills

Lektorat: Rebecca Schrills, Jennifer Olpen

Korrektorat: Katrin Ciesielski-Meyer

Verlag und Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44,

22359 Hamburg

ISBN Taschenbuch: 978-3-7469-8969-3

ISBN Hardcover: 978-3-7469-8970-9

ISBN e-Book :978-3-7469-8971-6

Lesefloh ist ein Programm der menadwork Branding GmbH, vertreten durch Patrick Ernst. Mehr Informationen erhalten Sie unter

[email protected] oder www.lesefloh.de

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Inhaltsverzeichnis

1. Weihnachtsferien bei Onkel Melvin

2. Das geheimnisvolle Buch

3. Hokuspokus

4. Das Abenteuer beginnt

5. Der Fluch der dreckigen Besen

6. Ausgehext

7. War alles nur ein Traum?

8. Ein Schiff in Spanien

9. Der wichtigste Helfer im Versteck

10. Weiß Onkel Melvin was?

11. Ist das heiß!

12. Mission Badehose

13. Patchwork kommt an

14. Kleine Spione

15. Schrecken aus der Unterwelt

16. Eine zündende Idee

17. Freudenfeuer trifft Schneeflocken

18. Fensterglotzer und Türenknaller

19. Das Troll-Manöver

20. Die Rabenmutter Grýla

21. Onkel Melvin weiß Bescheid

22. Was ist los am Nordpol?

23. Onkel Melvins Geheimnis

24. Das beste Weihnachten überhaupt

1. Weihnachtsferien bei Onkel Melvin

„ Müssen wir wirklich die nächsten Tage bei Onkel Melvin bleiben?“, mault Tommy von der Rückbank im Auto. „Wir haben doch Weihnachtsferien. Wir könnten doch mit euch reisen“, ergänzt seine Zwillingsschwester Ina, die neben ihm sitzt.

„Also wirklich, ihr beiden“, sagt Mama mit einem kurzen Blick in den Rückspiegel, „es geht doch nur um ein paar Tage. Und zwei naseweise Kinder gehören nun mal nicht auf eine Geschäftsreise!“

„Aber wir wollen auch mal andere Länder sehen, wir würden bestimmt nicht stören“, beharrt Tommy.

„Tommy, wir werden gar keine Zeit haben, uns dort umzuschauen. Wir haben nur lauter Besprechungen mit den Mitarbeitern in unseren Hotels. Und zum Abschluss besuchen wir auch noch die Weihnachtsfeier in unserem Hotel in Griechenland“, sagt Mama. Sie und Papa sind nämlich Manager von einer HotelKette.

„Wir wollen aber auch mit euch Weihnachten feiern“, sagt Ina trotzig.

„Natürlich feiern wir noch Weihnachten zusammen“, schaltet sich nun auch Papa von vorne ein.

„Aber das ist ja erst an Heiligabend und bis dahin sind wir wieder zurück.“

„Und Onkel Melvin freut sich doch schon auf euch“, fügt Mama noch hinzu.

„Onkel Melvin ist aber immer so … so … eigenartig“, sagt Ina.

„Eigenartig?“, fragt Papa mit hochgezogenen Augenbrauen.

„Ja, der benutzt immer so komische Wörter“, sagt Ina.

„Das sind keine komischen Wörter, das ist Fachsprache“, sagt Papa. „Ihr wisst doch, dass er Archäologe ist und für unser städtisches Museum arbeitet. Er erforscht, wie die Menschen früher gelebt haben. Lange, lange bevor ihr überhaupt geboren wurdet.“

„Und von seinen Forschungsreisen hat er viele tolle Sachen mitgebracht, da kann er euch bestimmt spannende Geschichten zu erzählen“, versucht Mama die Zwillinge aufzumuntern.

„Aber …“, setzt Tommy wieder an, wird jedoch gleich von Mama unterbrochen:

„Nichts aber“, sagt Mama und das Auto wird langsamer, bis es schließlich anhält. „Da sind wir auch schon. Schaut, Onkel Melvin hat uns bereits kommen sehen und steht an der Tür.“

„Hopp, raus mit euch“, sagt Papa nun. „In ein paar Tagen sehen wir uns wieder. Jetzt müssen Mama und ich aber wirklich zum Flughafen.“

Sie drücken ihren Kindern noch einen Kuss auf die Wange und winken Onkel Melvin zu. Der winkt zurück – eigentlich schaut er ja ganz ulkig aus mit seinen wirren, weißen Haaren, die ihm wild zu Berge stehen. Ina und Tommy verabschieden sich von ihren Eltern und steigen schließlich aus.

„Na, ihr Rabauken“, begrüßt sie Onkel Melvin, als sie an der Haustür ankommen, „dann machen wir uns mal ein paar schöne Tage.“

‚Rabauken‘ hat er sie genannt – Ina und Tommy schauen sich vielsagend an und kichern verstohlen.

„Du, Onkel Melvin, wirst du mit uns mal Schlittenfahren?“, fragt Tommy gleich schon, als er das Haus betritt.

„Schlittenfahren? Mein Junge, ohne Schnee wird das schwierig“, erwidert Onkel Melvin. Da hat er ja auch nicht ganz Unrecht, muss sich Tommy eingestehen.

„Wir könnten ja auch Plätzchen backen“, schlägt Ina nun vor. Da ist es ja egal, ob es schneit oder nicht.

„Hm“, brummt Onkel Melvin, „mal sehen, ob dafür Zeit sein wird.“

Wie – ob dafür Zeit sein wird … Es sind doch schließlich Weihnachtsferien! Onkel Melvin blickt von einem verdutzten Gesicht ins andere.

„Oh, keine Sorge, weihnachtlich wird es schon werden. Das verspreche ich euch“, sagt Onkel Melvin dann geheimnisvoll und führt die Zwillinge ins Haus. Was meint er damit nur?

2. Das geheimnisvolle Buch

„ Ich zeige euch gleich mal euer Zimmer“, sagt Onkel Melvin und führt sie durchs Haus die Treppe hoch. Überall im Haus stehen merkwürdige Sachen herum, alte Bücher stapeln sich in vielen Ecken, auf Stühlen und Regalen. An den Wänden hängen aus Holz geschnitzte Masken.

„Da wären wir“, sagt Onkel Melvin und hält die Tür auf zu einem Zimmer, in dem zwei Betten stehen. Immerhin, hier sieht es eigentlich ganz gemütlich aus. An der Wand hängt sogar ein ‚normales‘ Bild, das ein Haus in einer schönen Landschaft zeigt.

„Ich hab ein bisschen aufgeräumt. Die Artefakte im Haus nehmen langsam Überhand“, sagt Onkel Melvin. „Ar-te-fak-te?“, spricht Tommy langsam nach. Was soll das denn sein?

„Ach so, ja“, erwidert Onkel Melvin etwas zerstreut, „also das sind Sachen, die in der Vergangenheit von Menschen hergestellt wurden. Die bringe ich oft von meinen Forschungsreisen mit und versuche dann, die Rätsel dahinter zu entschlüsseln.“

„Was denn für Rätsel?“, fragt Ina neugierig.

„Das, meine liebe Ina, ist genau der Punkt. Jeder Gegenstand hat seine eigene Geschichte. Auch dann, wenn er vielleicht viele 100 oder sogar 1.000 Jahre alt ist. Man muss sie ihm jedoch erst mal entlocken, um sie dann für die Nachwelt zu erhalten“, erklärt Onkel Melvin.

„Die Nachwelt?“, fragt Ina.

„Genau, damit meine ich zum Beispiel so schlaue Mädchen wie dich, die viel später auf die Welt gekommen sind“, antwortet der Onkel und stupst Ina leicht mit dem Finger auf die Nasenspitze.

„Wenn ihr ausgepackt habt, könnt ihr zu mir hoch ins Arbeitszimmer kommen. Da zeige ich euch, woran ich gerade arbeite“, sagt der Onkel, dreht sich um und geht eine weitere Treppe hoch.

Was er ihnen wohl zeigen will? Ina und Tommy haben ihre Sachen schnell ausgepackt und laufen hoch zum Arbeitszimmer des Onkels. Hier sieht es ja noch merkwürdiger aus als im Rest des Hauses!

Auf einer Seite hängen an der Wand exotische Masken. Darunter stehen eine Truhe aus Holz und weitere Kisten. Auf der anderen Seite befinden sich Holzfiguren in unterschiedlichen Größen.

„Ha!“, entfährt es Tommy, als er einen bunten Holzpfahl entdeckt. Der ist über und über verziert mit eingeschnitzten Gesichtern und tierähnlichen Figuren. „Das ist ein Totempfahl, so was kenne ich aus meinem Indianerbuch“, sagt Tommy begeistert.

„Das ist absolut korrekt, Tommy“, sagt Onkel Melvin beeindruckt.

Ina geht zu einem Tisch, auf dem ein dickes Buch liegt. Das sieht aber alt aus!

„Darf ich das mal aufschlagen?“, fragt Ina.

„Das kannst du gerne machen, aber du wirst nicht viel entdecken“, sagt Onkel Melvin.

Ina schlägt das Buch auf – doch die Seiten darin sind leer.

„Da steht ja gar nichts drin“, sagt Ina enttäuscht.

„Ja, damit hast du eins der Rätsel entdeckt, die ich noch lösen will. Zu dem Buch gibt es nämlich eine Sage. Wollt ihr sie hören?“, fragt Onkel Melvin.

Ina und Tommy nicken eifrig.

„Also gut. Es heißt, das Buch zeigt seine Geschichten nur ausgewählten Personen. Und auch nur zu einer ganz bestimmten Zeit“, erzählt Onkel Melvin.

„Zu welcher Zeit denn?“, will Tommy wissen.

„Das ist eine gute Frage, Tommy, denn der Sage nach passiert das nur in der Weihnachtszeit“, erzählt Onkel Melvin.

Die Zwillinge machen große Augen – das ist ja genau jetzt!

„Aber bislang konnte ich dem Buch noch nichts entlocken. Ihr seht – die Seiten sind leer“, sagt Onkel Melvin und fügt noch etwas nachdenklich hinzu: „Vielleicht ist es ja doch nur eine Geschichte …“

Ina und Tommy schauen sich an. Vielleicht können sie das Rätsel des Buches lösen – bis Weihnachten sind es ja noch ein paar Tage!

3. Hokuspokus

„ Gute Nacht ihr Rabauken“, sagt Onkel Melvin am Abend, als Ina und Tommy schließlich in ihren Betten liegen. „Ich wünsche euch wunderbare Träume.“

„Gute Nacht Onkel Melvin“, sagen Ina und Tommy gleichzeitig.

Onkel Melvin nickt und schließt die Tür hinter sich. An Schlafen ist für die Zwillinge jedoch noch gar nicht zu denken. Hellwach sind sie! Die Sache mit dem Weihnachtsbuch beschäftigt sie viel zu sehr.

„Du, Ina“, flüstert Tommy in die Dunkelheit, „ich würde ja so gern das Rätsel von dem Buch lösen.“

„Ich auch“, flüstert Ina zurück. „Aber wie? Onkel Melvin weiß ja auch nicht weiter.“

„Vielleicht hat er ja was übersehen. Lass uns doch noch mal nachschauen“, sagt Tommy.

„Wie, jetzt gleich?“, fragt Ina.

„Ja! Onkel Melvin kriegt das gar nicht mit, der schaut doch unten fern“, meint Tommy und ist auch schon mit einem Satz aus dem Bett gehüpft.

Ina zögert kurz, aber Tommy allein zum Buch gehen lassen will sie auch nicht. Womöglich löst er noch das Rätsel – und sie war nicht dabei! Sie schleicht ihm hinterher. Vorsichtig öffnen sie die Tür und lauschen. Tatsächlich, sie können den Fernseher hören. Onkel Melvin schaut wohl einen Film an. Tommy wagt einen Schritt durch die Tür und geht so leise er kann die Treppe hoch zum Arbeitszimmer. Ina folgt ihm gleich. Das Arbeitszimmer ist zum Glück nicht verschlossen. Helles Mondlicht scheint durch die Fenster und lässt die Umrisse der Holzfiguren erkennen. „Mir ist ein bisschen unheimlich“, flüstert Ina und rückt näher an Tommy ran.

„Ach was, wir sind doch zusammen. Und außerdem sind wir jetzt auch Forscher, die haben keine Angst im Dunkeln“, klärt Tommy Ina auf. Mutig macht er ein paar Schritte auf den Tisch zu, wo das Buch liegt.

Wie gut, dass heute der Mond so hell scheint – da müssen sie nicht extra Licht anmachen. Sonst würde sie Onkel Melvin womöglich noch entdecken.

„Und was machen wir jetzt?“, fragt Ina.

„Hm, wir könnten die Hände auf das Buch legen und dann einen Zauberspruch sagen“, schlägt Tommy vor.