Das Geheimnis von Wickwood - Hanna Dietz - E-Book

Das Geheimnis von Wickwood E-Book

Hanna Dietz

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Beschreibung

Wickwood, eine Kleinstadt in den USA. Ein rabenschwarzes Geheimnis, das seit Generationen ganz Wickwood im Bann hält. Eine Tasche, so böse wie ein Pakt mit dem Teufel. Und ein Mädchen, dessen Wünsche eine zerstörerische Kraft entfachen. Stellas Leben in Wickwood ist an Langeweile nicht zu überbieten. Bis sie Liv kennenlernt, die ihr eine wunderschöne Tasche schenkt. Plötzlich gehen Stellas geheimste Wünsche in Erfüllung. Sie ist begehrt und beliebt - auch bei Tom! Dann passieren unheimliche Dinge. Als schließlich eine ihrer Klassenkameradinnen verunglückt, merkt Stella, dass sie ihren Mitmenschen tödliches Unheil bringt. Sie will den Fluch brechen und dazu muss sie herausfinden, was vor dreißig Jahren in Wickwood geschehen ist. Doch bei den Bewohnern von Wickwood stößt sie auf eine Mauer des Schweigens - und schwebt bald selbst in Lebensgefahr.

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Seitenzahl: 469

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Hanna Dietz

Das Geheimnis von

WICKWOOD

Hanna Dietz,geboren 1969 in Bonn, arbeitet als freie Journalistin für Fernsehen, Hörfunk und verschiedene Zeitschriften. Darüber hinaus veröffentlicht sie belletristische Romane und Sachbücher, die regelmäßig auf der Spiegel-Bestsellerliste zu finden sind. Mit der Thriller-Trilogie »Zu schön zum Sterben« wurde sie auch beim jüngeren Publikum bekannt. Hanna Dietz lebt mit ihrer Familie in Bonn.

Außerdem von Hanna Dietz im Arena Verlag erschienen: Gefährliche GedankenGefährliche Gefühle

 

 

 

 

 

 

 

1. Auflage 2015 © 2015 Arena Verlag GmbH, Würzburg Alle Rechte vorbehalten Umschlaggestaltung: Frauke Schneider ISBN 978-3-401-80471-2

www.arena-verlag.deMitreden unter forum.arena-verlag.de

PROLOG

Wahrheit ist nichts wert, wenn sie niemand glaubt. Keinen Pfifferling ist sie wert, nicht den Dreck unter den Schuhen, nicht das Schwarze unter den Fingernägeln.

Ich hatte mal gedacht, die Wahrheit stünde über allem, wäre ein heiliges Gut, etwas, das sich zu bewahren lohnt und das sich am Ende durchsetzen wird.

Jetzt, nach all dem, was geschehen ist, weiß ich es besser.

Nicht die Wahrheit setzt sich durch, sondern das, woran die Menschen glauben wollen. Menschen wollen keine Wahrheit. Sie wollen ihre Überzeugungen bewahren. Denn die sind es, die ihre kleine Welt zusammenhalten. Die ihnen das Gefühl der Sicherheit geben und die sie nachts ruhig schlafen lassen.

Die Wahrheit ist für sie ein Angriff auf ihre Welt. Und um ihre Welt zu schützen, gehen einige Menschen sehr weit. Dafür sind sie bereit, andere als Lügner zu beschimpfen. Oder zu ermorden.

Dabei ist es nicht so, dass die Wahrheit für mich sehr angenehm ist. Im Gegenteil: Mir ist vielleicht das Schlimmste passiert, was einem Menschen passieren kann. Ich habe die Wahrheit über mich selbst herausgefunden. Ich weiß jetzt, wozu ich fähig bin.

Jacob sagt, es sei nicht meine Schuld. Es sei diese Tasche gewesen, diese verdammte Tasche, die mich verführt hat. Aber ich weiß es besser. Es war nicht die Schuld der Tasche, dass das Mädchen verunglückt ist. Es war meine Schuld. Ganz allein meine Schuld.

Nur ist das etwas, das ich niemandem erzählen kann. Denn sonst würde man mich für verrückt halten. In die Klapsmühle stecken. Oder ins Gefängnis. Die Wahrheit ist auch für mich gefährlich.

Ich habe etwas erlebt, das weit jenseits jeder Vorstellungskraft liegt.

Ich habe ein furchtbares Geheimnis entdeckt, aber niemand glaubt mir.

Ich habe etwas getan, aber ich darf es keinem verraten.

Wahrheit ist nichts wert, wenn sie niemand glaubt. Keinen Pfifferling ist sie wert, nicht den Dreck unter den Schuhen, nicht das Schwarze unter den Fingernägeln. Und dennoch wiegt sie schwerer als jede Lüge. Sie lastet auf mir wie ein gigantischer Felsbrocken.

Jacob sagt, ich solle alles aufschreiben. Dann würde es mir besser gehen. Doch ich weiß nicht, ob es mir jemals wieder besser gehen wird. Versuchen muss ich es. Sonst verliere ich den Verstand. Denn selbst ich, die ich all das erlebt habe, habe Schwierigkeiten, es zu glauben.

Nur das Papier, auf das ich meine Geschichte schreibe, wird geduldig sein und keine Zweifel äußern. Und das ist der erste tröstliche Gedanke seit langer Zeit.

KAPITEL 1MITTWOCH, 1. OKTOBER 1997

Die Schule lief bereits seit über zwei Wochen und die Sommerferien waren nur noch eine Erinnerung, die wie das Grün der Bäume langsam verblasste. Ich versuchte immer noch, mir einzureden, dass ich mich daran gewöhnen würde. Dass bald alles besser würde. Es fiel mir allerdings von Tag zu Tag schwerer. Mein Leben hatte einen Zustand der Ödnis erreicht, der kaum noch zu übertreffen war. Meine beste Freundin war nach Texas gezogen, Tausende Meilen von hier entfernt. Mein Vater, mit dem es jedenfalls hin und wieder was zu lachen gab, arbeitete, seit die Filiale von Stocklen Industries in Crowsville geschlossen worden war, in der Zentrale in Chicago und fuhr nur am Wochenende die 382 Meilen runter zu uns nach Wickwood.

Ich war also unter der Woche allein mit meiner Mutter, und ich musste feststellen, dass das Zusammenleben mit einer Person, die einem fremd war, noch viel einsamer machte als das Alleinsein. Vor allem, wenn sie einem ständig auf die Pelle rückte, mit ihrem Putzlappen wedelte und Belehrungen und Zurechtweisungen wie Staubflocken aufwirbelte, die sich in meinem Kopf zu dem einen Gedanken zusammenfügten: Du kannst es ihr sowieso nicht recht machen.

Alles an meiner Mutter war pragmatisch: die kurzen braunen Haare, die floral gemusterten Blusen mit den umgekrempelten Ärmeln, die kurzen Fingernägel, das automatische Lächeln. In der Küche trug sie natürlich eine Schürze, als ob Flecken auf ihren aschgrauen Tweedröcken auffallen würden. Wobei es überhaupt fraglich war, ob sie jemals Flecken produzierte. Denn in unserer ganzen Wohnung blitzte und blinkte es und vermutlich hätte man sogar Operationen auf dem Küchentisch durchführen können ohne nennenswertes Risiko einer Bakterieninfektion.

Ich fragte mich öfter, für wen sie eigentlich diese Hausfrauennummer abzog. Schließlich war nur ich hier und ich gab mir redlich Mühe, keinerlei Begeisterung für ihren Putzfimmel zu zeigen, um sie nicht auch noch darin zu bestärken. Natürlich war meine Rebellion gegen die Diktatur der Hygiene rein theoretischer Natur. Wie so viele Eltern verfügte meine Mutter nur über eine äußerst niedrige Toleranzgrenze gegenüber Widersprüchen aller Art. Immerhin hatte ich durchgesetzt, dass sie nur einmal in der Woche den Sauberkeitsstandard meines Zimmers kontrollierte. Dazu hatte ich eine ausgeklügelte Taktik, jeden Freitag mein Zimmer in einen vorzeigbaren Zustand zu versetzen: eine saubere Tarnfassade und dahinter das Chaos.

An diesem Mittwochmorgen setzte ich mich im Bett auf, ließ die Beine herunterbaumeln und versuchte, mir Gründe einfallen zu lassen, warum das heute auch ohne meine beste Freundin Melanie ein guter Tag werden würde.

Auch heute fiel mir nur einer ein. Und das war natürlich Tom. Tom Porter. Tom war Senior auf der Harold-Brockman-Highschool. Auf anderen Highschools mochten die Quarterbacks der Footballmannschaften die begehrtesten Jungs sein, bei uns war es Tom. Er war Gitarrist und Sänger der Schulband mit dem unbescheidenen Namen Hall of Fame und jedem war klar, dass er irgendwann genau dort landen würde. Genau wie sein großes Idol Eric Clapton, den Tom sehr verehrte und den er bei jedem Auftritt erwähnte. Toms Schönheit war zwar nicht perfekt, die blauen Augen vielleicht etwas zu nah beieinander, die Nase nicht ganz gerade, aber das störte kein bisschen. Denn er hatte dieses Leuchten. Wie ein Fernseher, der ständig lief und den man anstarren musste, auch wenn man gar nicht hingucken wollte. Obwohl er mit seinen blonden kurzen Haaren eher der nordische Typ war, hatte seine Haut auch im Winter den bronzenen Ton des Sommers und seine Lippen waren immer so rot, als hätte er gerade Himbeersirup getrunken oder ein Mädchen geküsst. So wie er durch die Gänge schlenderte, mit lässigem Schritt und siegessicherem Blick, der einen mitten ins Herz traf, war sofort klar, dass dieser Typ auf die Bühne gehörte.

Ja, Tom Porter war definitiv ein guter Grund, aufzustehen und in die Schule zu gehen.

Aus der Küche strömte der Duft nach Vanille. Es war Mittwoch: Waffeltag. Meine Mutter huschte emsig zum Herd und legte eine frische Waffel auf meinen Teller. Dann reichte sie ihn mir mit einem wie aus dem Klischee-Lehrbuch für Begrüßungen geträllerten »Guten Morgen, Stella«.

»Danke, Mom«, sagte ich und mir schnürte sich die Kehle zu. Frühstücken war absolut nicht mein Ding. Um sieben Uhr in der Früh war mein Magen generell nicht auf Nahrungsaufnahme eingestellt. Aber meine Mutter hatte eine genaue Vorstellung von einer geregelten Nahrungsaufnahme, und das Frühstück auszulassen, war in ihrem Konzept nicht vorgesehen.

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