Das Gericht der 1000 Sünden | Erotische Geschichten - Holly Rose - E-Book

Das Gericht der 1000 Sünden | Erotische Geschichten E-Book

Holly Rose

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Beschreibung

Dieses E-Book entspricht 168 Taschenbuchseiten ... Rechtsprechung mag manchmal sehr trocken sein, dennoch geht es an Gerichten mitunter heiß und frivol zu. Ob ein Anwalt sich seine Dienste mit körperlichen Gefälligkeiten begleichen lässt, eine Staatsanwältin endlich den Anwalt bekommt, auf den sie schon lange ein Auge geworfen hat, oder ein mehrfach Vorbestrafter seine junge Pflichtverteidigerin um den Finger wickelt. Auch bei Gericht ist nicht immer so steif, wie man erwartet. Obwohl - hart wird da doch einiges ... Diese Ausgabe ist vollständig, unzensiert und enthält keine gekürzten erotischen Szenen.

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Seitenzahl: 236

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Impressum:

Das Gericht der 1000 Sünden | Erotische Geschichten

von Holly Rose

 

Ihr Name mag an eine »heilige Rose« erinnern, doch das entspricht absolut nicht Hollys Naturell. Sie ist mit ihren 24 Jahren sehr an Sexualität und sämtlichen Spielarten, die es in diesem Bereich gibt, interessiert. Entdeckt hat Holly ihre Lust bereits im zarten Alter von 13. Allerdings konnte sie zu diesem Zeitpunkt ihr Begehren noch nicht voll ausleben, da die Jungs in ihrem Alter in dieser Hinsicht nichts mit ihr anzufangen wussten. Mit 16 Jahren kam sie mit einem fünf Jahre älteren Mann zusammen und konnte mit ihm endlich ihre sexuelle Leidenschaft ausleben. Sie gab sich mehreren Männern und ebenso Frauen hin. Die Sexintensität reichte von zartem Blümchensex bis zu harten Schlägen der Lust. Um all ihre erregenden Erlebnisse nicht zu vergessen, begann sie, diese aufzuschreiben. Mit ihren Geschichten möchte sie andere sexinteressierte Menschen ermutigen, ihre Gedanken und Wünsche auszuleben, um sich dabei selbst zu entdecken.

 

Lektorat: Jasmin Ferber

 

 

Originalausgabe

© 2023 by blue panther books, Hamburg

 

All rights reserved

 

Cover: © tatchai @ 123RF.com © zeferli @ 123RF.com

Umschlaggestaltung: MT Design

 

ISBN 9783750741812

www.blue-panther-books.de

Vom eigenen Anwalt schamlos ausgenutzt

»Im Namen des Volkes ergeht folgendes Urteil: Die Angeklagte Kristin Scholz, geboren am 31.3.1972 wird aus Mangel an Beweisen freigesprochen.

Zur Begründung: Es ist Frau Scholz nicht in Gänze nachzuweisen, dass sie Ihren Mann im Juni 2022 mit einem Feuerhaken erschlagen hat. Da es sich hier um einen reinen Indizienprozess handelt, da niemand Aussagen zu der Tat machen konnte, als Frau Scholz selbst, keine Fingerabdrücke oder sonstige Beweismaterialien gefunden werden konnten, ist die Angeklagte freizusprechen. Die Kosten des Verfahrens trägt die Gerichtskasse.«

Richter Fanselow schlug resolut mit dem Hammer auf. Die Verhandlung ist geschlossen.

Kristin Scholz, eine Frau mit drei Kindern und einem Mann, der nur Ärger gemacht hatte, war tatsächlich wieder auf freiem Fuß. Kristin wäre ihrem Anwalt am liebsten um den Hals gefallen. Doch der packte schnell seine Siebensachen, ging zum Richtertisch und gab Richter Fanselow die Hand. Dann eilte Dr. Michael Wagner zu seinem nächsten Fall, welcher in einem kleineren Gerichtssaal stattfand.

Kristin war allein in dem großen Gerichtssaal, wusste nicht, was sie jetzt tun sollte. Bis ein Gerichtsdiener diskret hüstelte, und sie damit offenbar anwies, den Saal zu räumen. Hier würde vermutlich in wenigen Minuten eine neue Verhandlung beginnen, ein neues Schicksal würde seinen Lauf nehmen.

***

All das war nun schon wieder ein paar Tage her, und Kristin konnte noch immer nicht fassen, dass man sie freigesprochen hatte. Letztlich traf sie ja auch keine Schuld. Ihr Mann hatte sie so lange getriezt, sie mit Worten demontiert, aufs Elendste beleidigt und sie immer wieder eine dumme Nuss genannt. Da hatte sie tatsächlich zugeschlagen.

Doch wer sollte ihr das beweisen? Sie war sehr professionell vorgegangen. Hatte sich einen Polizeioverall besorgt, Handschuhe aus Polyester getragen und sogar ein Haarnetz über ihr wallend blondes Haar gespannt. All das in der Hoffnung, man möge ihr diese Tat niemals nachweisen können. Ihre drei Kinder brauchten eine Mutter, ohne Hilfe würde sie sowieso nicht klarkommen. Doch ein Leben mit diesem Ekelpaket war auch keine Lösung. Den Schritt, den sie gewählt hatte, war wohl das kleinere Übel. Jetzt galt es, ihr Leben wieder in Ordnung zu bringen. Zumindest konnte sie dies in Ruhe tun.

Sie würde wieder Vollzeit arbeiten, das stand außer Frage, die Kinder mussten in einer Kita versorgt werden. Fürs Erste übernahm das ihre Mutter, aber die war selbst nicht mehr die Jüngste. Kristin seufzte tief.

Der Freispruch war für sie der Anstoß, ein neues Leben zu beginnen. Sie musste sich unbedingt noch bei ihrem Anwalt Dr. Michael Wagner bedanken, dem sie ihren Freispruch zu verdanken hatte und der so schnell von der Bildfläche verschwunden war. Zwar hatte sie im Gerichtsgebäude noch die Augen nach ihm offen gehalten, ihn aber leider nicht mehr gesehen. Das belastete Kristin, denn sie war es gewohnt, Danke zu sagen.

Sie überlegte weiter und sah die Dinge glasklar vor sich. Auch das Häuschen am Stadtrand würde draufgehen, doch das war Kristin irgendwie egal. Es lagen zu viele dunkle Erinnerungen auf dem Haus, sodass sie fast froh wäre, wenn sie es verlassen könnte. Da wäre eine gemütliche Vierzimmerwohnung vielleicht doch die bessere Wahl.

Sie würden leben! Und sie hatte noch genügend Lebenszeit übrig, um dies mit Befriedigung tun zu können.

***

Rechtsanwalt Michael Wagner, dreiundvierzig Jahre jung, rieb sich die Hände. Er wusste zu genau, dass diese Frau schuldig war, als er den Fall übernommen hatte. Er hatte es in ihren Augen, an ihren Gesten gesehen. Das nervöse Zucken um ihre Augen herum, nervös bis unter die Haarspitzen, die Hände ineinander reibend – dazu brauchte er keine Mimik lesen zu können. Er hatte ein Gespür dafür.

Dr. Wagner nahm gern Fälle wie diesen an, von denen er ahnte, dass seine Mandanten schuldig waren. Gewann er, baute er sich kleine Gefälligkeiten ein. So musste seine Klientel ihm, Michael Wagner, zu Willen sein. Sex haben, mit ihm schlafen und alle kamen sie, weil sie froh darüber waren, noch mal davongekommen zu sein.

Der dreiundvierzigjährige Anwalt hatte sich eine gute Strategie zurechtgelegt. Er hatte sich als Pflichtverteidiger bei Gericht eintragen lassen, dort übernahm er Fälle, die andere Anwälte nicht so gern übernahmen, doch Wagner war ein Filou, verdrehte die Dinge so gekonnt, dass die meisten seiner Schützlinge wieder auf freiem Fuß landeten. Dies gelang nicht immer, doch sein Ruf eilte ihm voraus.

So war Michael Wagner nicht überrascht, als ihm seine Privatsekretärin eine Kristin Scholz vermeldete, die mit ihm sprechen wollte und die er gern hereinbat.

»Frau Scholz, wie schön! Was verschafft mir die Ehre?« Er schaute sie fragend an, und Kristin bemerkte einen leicht spöttischen Unterton in seiner Stimme.

»Ich wollte mich persönlich bei Ihnen bedanken, Dr. Wagner. Sie haben mir geholfen, obwohl Sie von Anbeginn wussten, dass ich schuldig war. Ist es nicht so?«

»Schuldig, schuldig!« Wagner wedelte mit den Händen. »Was ist das für ein großes Wort? Schuldig ist man, wenn man etwas vorsätzlich tut. Sie haben sich jedoch lediglich von etwas befreit, was nicht mehr auszuhalten war, sahen keinen anderen Ausweg mehr! War es nicht so?«

»Ja, genauso war es!«, antwortete Kristin erleichtert. »Wie oft habe ich meinen Mann gebeten zu gehen. Wie oft habe ich es im Guten versucht …!«

»Und dann sind Sie zum Bösen übergegangen?« Wagner schmunzelte und taxierte Kristin sehr genau.

»Nun ja – ich wollte einfach …, wollte, dass das aufhört. Ich konnte seine Sticheleien nicht mehr ertragen. Diese widerliche Art alles, was ich sagte, ins Lächerliche zu ziehen. Niemand hätte das ausgehalten. Können Sie das verstehen!«

»Aber ja doch!«, meinte der Rechtsanwalt und grinste in sich hinein. Sie war immer noch unterwürfig. Wusste noch nicht, was Leben hieß. Sie war die perfekte Gespielin für einige wenige Liebesnächte, die er sich genehmigen würde. Es stand ihm zu. Und ihre Demotivierung spielte dem Anwalt zusätzlich in die Hände.

»Nun, meine Liebe«, fragte er leise, »was haben Sie mir denn anzubieten für meine Dienste vor Gericht?«

Kristin stutzte, sah den Anwalt fragend an und sagte kleinlaut: »Wie meinen Sie das? Die Kosten werden doch von der Gerichtskasse übernommen? Sie bekommen doch ihr Geld. Was wollen Sie denn noch?«

Er hüstelte diskret. »Nun, Sie glauben doch nicht wirklich, dass ich mir diese Dienste nicht auf eine gewisse Weise versüßen lasse. Immerhin hätte ich Sie auch ans Messer liefern können. Dass ich es nicht getan habe, dafür müssten Sie mir schon etwas bieten. Schlafen Sie mit mir! Ich bin ziemlich scharf auf ihren durchtrainierten Körper, die prallen Brüste und selbstredend auch …«, er zeigte mit seinem Finger abwärts, »… auf das, was da im Verborgenen schlummert und ganz allmählich zu puckern beginnt.«

Das war es also! Kristin hätte es sich ja denken können! Sie hätte wissen müssen, dass sie diesen Freispruch nicht geschenkt bekommen würde. Die Männer, sie waren alle gleich. Und wieder einmal musste ihr Körper es richten, dass sie mit einem Freispruch davongekommen war. Wollte sie in Frieden leben, blieb ihr gar keine andere Wahl.

Sie pustete einmal kräftig durch, dann sagte sie: »Wie Sie wollen, Herr Anwalt. Ich bin bereit dazu; spielen Sie mit mir, doch danach lassen Sie mich gefälligst in Ruhe. Lassen Sie das Fass nicht überlaufen, Sie sehen, wohin es geführt hat.«

Wagner hob leicht die Augenbrauen, genoss dann aber seinen Triumph.

»Dann würde ich sie doch bitten, am Freitagabend gegen neunzehn Uhr in die Leopoldstraße 41 zu kommen. Es ist mein Privathaus – bitte drücken Sie die Klingel zweimal. Ich freue mich.«

Kristin nickte. Sie ekelte sich vor sich selbst. Leise schloss sie die Tür, verabschiedete sich höflich von der Vorzimmerdame und fand sich auf der regennassen Straße wieder. Auch das noch, dachte sie bei sich, wo war das nächste Café, in dem sie den Regenschauer abwarten konnte?

Sie betrat ein kleines Teestübchen, orderte einen Rooibostee und saß über eine Stunde wie in Trance vor dem Fenster und blickte auf die dicken Regentropfen, die in ihrer Stärke nicht nachzulassen schienen. Man ließ sie dort sitzen. Es war ruhig in dem Café und für Kristin war es das erste Mal, dass sie sich sortieren konnte. Sie kam zu dem Schluss, dass sie um Sex nicht herumkam. Sie fühlte sich ausgenutzt und beschmutzt. Wieso waren Männer so? Wieso musste alles und jedes mit dem eigenen Körper bezahlt werden; sie verstand es einfach nicht. Nicht mehr!

Nach dieser Odyssee, welche sie jahrelang ertragen hatte, kam sie so schnell auch nicht zur Ruhe.

Sie seufzte tief, zahlte ihren Tee und trat hinaus in den Regen, der nun nachgelassen hatte. Doch der feine Sprühregen war fast noch unangenehmer und einen Temperatursturz hatte es auch gegeben. Sie zog ihre Strickjacke fester um ihren Körper. Das erste Mal in ihrem Leben hatte Kristin Angst. Was, wenn dieser Anwalt sie wieder und wieder zum Sex zwingen würde? Was, wenn er sie nie wieder in Ruhe lassen würde? Dann war sie gezwungen dasselbe zu tun, was sie ihrem Ehemann angetan hatte. Sie hoffte, dass es nicht dazu kommen würde!

Ernüchtert ging sie durch die Straßen der Stadt. Die Augen blind vor Tränen fühlte sie sich wie eine Hure. Konnte sich überhaupt nicht annehmen, sich nicht lieben, geschweige denn den Körper eines Mannes auf ihrem ertragen. Sie musste in ihrer Ehe nur eines: Funktionieren!

Dieses Wort würde nie wieder aus ihrem Gehirn verschwinden. Kristin war Weltklasse darin alles herunterzuspielen, gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Wer darauf gedrillt wurde, nahm unwillkürlich diese Haltung ein, und bei Kristin war dies der Fall.

Weiter, immer weiter lief sie, bis sie irgendwann auf die ersten Weiden- und Wiesenflächen des Stadtrandbezirkes traf, wo auch ihr Häuschen stand. Ihre Mutter wartete bereits auf sie, die Kinder lagen schon im Bett.

Mutlos ließ sich Kristin in den Sessel sinken.

»Nicht gut gelaufen?«, fragte die Mutter, und sah ihre Tochter traurig an.

»Doch, doch«, meinte diese, »ich bin nur zu Fuß aus der Stadt gelaufen. Ich brauchte frische Luft und Zeit zum Nachdenken!«

»Ist aber ein weiter Weg zum Nachdenken«, bedeutete die Mutter, und sah ihre Tochter fragend an. »Ist wirklich alles in Ordnung?«

»Ja, Mutter. Mach dir bitte keine Sorgen. Alles okay. Ich habe mich bei dem Herrn Doktor bedankt, danach habe ich mich in ein Café gesetzt und meine Gedanken sortiert. Und nun bin ich hier!«

»Und jetzt?«, fragte ihre Mutter.

»Jetzt schaue ich kurz nach den Kindern, und du setzt dich vor den Fernseher. Ich mache uns Abendessen, okay?«

Ein sanftmütiges Lächeln huschte über das Gesicht von Kristins Mutter. »Du bist so ein gutes Mädchen. Womit hast du all das nur verdient? Und dann noch die Kinder. Ich hatte tatsächlich vergessen, wie anstrengend so ein Tag mit ihnen ist.«

Kristin seufzte. Ein diskreter Hinweis ihrer Mutter, dass sie auch das bald nicht mehr konnte.

»Ist ja nicht für lange, Mutter! Ich werde Druck in der Kita machen; Alleinerziehende werden bevorzugt, das weiß ich aus sicherer Quelle.«

***

Michael Wagner hatte solcherart Sorgen nicht. Der schloss gegen zwanzig Uhr seine Kanzlei und begab sich in sein Haus in der Leopoldstraße 41. Hier würde er am Freitagabend seine Mandantin Kristin Scholz empfangen und mit ihr einen außergewöhnlich sinnlichen Abend verbringen. Er würde sie verwöhnen. Der Anwalt hatte sich Hals über Kopf in die hübsche Frau verguckt.

Da war die Farbe ihrer Haut. Nicht braun, eher karamellfarben. Das blonde Haar trug sie hochgesteckt, ein paar neckische Haarfransen umspielten ihr ovales Gesicht und das süße, kleine Näschen hatte ihm sofort gefallen. Ihre rehbraunen Augen strahlten Wärme aus, welcher er kaum widerstehen konnte, und nachdem er aufgeschlossen und seinen Mantel an der Garderobe aufgehängt hatte, zog er sich seine Hausschuhe an und goss sich einen Whisky ein. Ließ die bernsteinfarbene Flüssigkeit atmen, nahm einen Schluck und fühlte sich gewärmt und geborgen.

Seit Beginn seiner Anwaltskarriere stellte es für ihn eine Herausforderung dar, Mandanten zu verteidigen, die schuldig oder zumindest mitschuldig waren. Trotzdem gelang ihm fast immer ein Freispruch. Diese Dankesgabe, die er hier einforderte, hatte er sich relativ spät überlegt. Doch seitdem machte ihm sein Beruf noch mehr Spaß.

Männer mochte er nicht, dafür Frauen umso lieber. Bewahrte er Männer vor dem Gefängnis, liehen die ihm ihre Frauen für einen Abend. Es war eine Win-win-Situation, die er schamlos ausnutzte.

Heute jedoch konnte er nur an Kristin denken. Die Frau hatte es wahrlich nicht leicht gehabt und er konnte sie sogar verstehen.

Er nippte noch einmal an seinem bernsteinfarbenen Drink, schaute versonnen zum Fenster hinaus, entzündete eine Kerze und setzte sich in seinen Ohrensessel.

Wie wird der Freitag verlaufen?

Wie wird sie drauf sein?

Wird sie tatsächlich bereit sein, sich ihm willenlos zu ergeben?

Soll er ihr gestehen, dass er etwas für sie empfindet?

Nein, entschied er. Das war viel zu früh. Sie hatte gerade das Grauen erlebt. Taktisch unklug ihr zu gestehen, dass sie ihn verzauberte. Aber es würde ihm ein Vergnügen sein, sie zu verwöhnen.

Der Whisky in seinem Glas ging zur Neige, er füllte nach und gönnte sich eine Zigarre, die er nur zu besonderen Anlässen rauchte. Dieser Anlass war besonders.

***

Sie hatte sich immer an ihre Abmachungen gehalten. So auch an diesem Tag, an welchem sie in die Leopoldstraße 41 kommen sollte, wo ihr Anwalt vermutlich schon auf sie wartete.

Kristin nahm ein heißes Bad, wusch und rasierte sich ihre Beine und die Scham. Ihren Haaren gönnte sie eine Haarpackung, damit sie glänzten. Warum sie so einen Aufwand betrieb, wusste sie selbst nicht – vielleicht, um sich selbst einmal wieder zu spüren.

Als sie aus der Wanne stieg und ein Handtuch um den Kopf wickelte, durchwühlte sie ihren Kleiderschrank, in welchem es nicht viel zu entdecken gab. Immerhin hing da ein hübsches Kleid, das sie vom Bügel nahm. Als Unterwäsche wählte sie einen Seidenslip mit passendem BH. Für irgendwelche neckischen Dessous fehlte ihr stets das Geld und ihrem Mann wäre dies vermutlich gar nicht aufgefallen. Dezent schminkte sie sich das Gesicht – vermutlich ging es ohnehin gleich ins Bett. Doch da täuschte sich Kristin gewaltig.

Dr. Michael Wagner war zwar ein Filou, jedoch kein Windhund. Er liebte die Sinnlichkeit, liebte das Vorspiel und stand weder auf schlüpfrige Spielchen noch übereilten Sex. Vielmehr würde er Kristin kommen lassen, sich an ihr weiden und ihr Gutes tun.

Derweil schlüpfte Kristin in ihrem Haus in ihre High Heels, schaute kurz in den Spiegel, gab den Kindern einen Kuss und umarmte ihre Mutter herzlich.

»Wünsch mir Glück«, sagte sie, »dass danach endlich alles vorbei ist!«

Die Mutter seufzte. Ihre Tochter hatte ihr erst Mitte der Woche von den Forderungen des Anwaltes erzählt und sie ratlos mit den Neuigkeiten allein gelassen. Was sollte sie auch tun? Sie wusste doch selbst nicht mehr, was richtig und was falsch war.

***

Warum flog ein Tag, der eigentlich niemals enden sollte, gerade dann so schnell dahin, dass es einem wie eine Millisekunde vorkam. Genauso erging es auch Kristin, als sie an besagtem Freitagabend zu Dr. Wagner unterwegs war und in die Linie 6 stieg, die die Leopoldstraße kreuzte. Sie ging die Straße hinunter, hielt Ausschau nach der Hausnummer 41.

Ein großzügiges Haus erwartete sie. Was hatte sie denn erwartet – eine Mietwohnung?

Zwar war die Villa in die Jahre gekommen, trotzdem war da ein gewisser Charme, dem sich auch Kristin nicht entziehen konnte. In dem kleinen Vorgarten blühten die letzten Rosen, und im hinteren Bereich des Hauses war sicherlich noch ein größerer Garten zu finden.

Sie klingelte – zweimal, wie abgemacht.

Wagner öffnete, und prompt blieb ihm die Spucke weg.

Seine Klientin hatte sich ja richtig in Schale geschmissen. Was für eine attraktive Frau stand da vor ihm. Schon jetzt regte sich in ihm eine gewisse Unruhe – etwas, was er sonst gar nicht kannte.

Die rehbraunen Augen schauten ihn offen an. Ihr Gesicht, so weich und sanft, sprach ihn sofort an. Alles an dieser Frau sprach ihn an und er dachte bei sich: Ich werde dein Leben noch einmal durcheinanderwürfeln. Dann werden wir sehen, was dabei herauskommt!

Er ließ Kristin hinein und sie registrierte mit einem Rundumblick, dass der Herr Rechtsanwalt über einen sehr edlen Geschmack verfügte. Türen gab es offensichtlich keine; nahtlos erstreckte sich das Erdgeschoss von der Küche über das Wohnzimmer hin zu einem Gästezimmer. Es wirkte sehr ansprechend.

Wagner räusperte sich und fragte Kristin, ob sie vielleicht noch auf der Terrasse sitzen oder lieber im Wohnzimmer Platz nehmen wollte? Sie entschied sich für die Terrasse, weil sie auf den Garten gespannt war, der, wie sich herausstellte, tatsächlich ein Kleinod war. Allerdings eines, welches dringend der Pflege bedurfte.

Dafür hatte Dr. Michael Wagner nie eine Hand besessen und auch kein Interesse gezeigt. Er hatte augenblicklich nur Augen für Kristin und dazu pochte sein Glied in Erwartung auf mehr. Er ließ sie jedoch noch in Ruhe, wollte nicht mit der Tür ins Haus fallen. Dennoch strichen seine Finger sanft über ihre warme, weiche Haut und Kristin konnte nicht verhindern, dass ein warmer Schauer der Lust über ihren Körper rann.

Natürlich hätte Wagner auch eine Suite in irgendeinem Hotel buchen können, doch er wollte nicht, dass diese Frau sich wie eine Escortdame fühlte, sondern wie ein willkommener Gast. So also stand Kristin auf der Terrasse der alten Villa und sagte zu Wagner: »Können Sie sich keinen Gärtner leisten oder lieben Sie diesen Shabby-Look?«

Michael brach in schallendes Gelächter aus.

»Der war gut!«, resümierte er und bekam sich gar nicht wieder unter Kontrolle. »Aber, um deine Frage zu beantworten, du hast recht. Dieser Garten braucht offenbar eine weibliche Hand. Du hättest nicht zufällig Lust?« Ohne es zu bemerken, war Michael zum »Du« übergegangen und Kristin schien dagegen auch keine Einwände zu haben.

Sie sah ihn nur an und sagte leicht bissig: »Weißt du, ich wurde hier einbestellt, um eine Pflicht zu erfüllen. Dazu bin ich bereit, allerdings nur dazu. Ich muss morgen bereits wieder um vier Uhr aufstehen – ich habe einen sehr straff organisierten Zeitplan.«

»Wie schade«, meinte Michael. Er reichte Kristin eine Champagnerflöte, füllte gekühlten Champagner hinein, außerdem hatte er Früchte der Saison sowie kleine Appetithäppchen arrangiert. Mehr hielt er für übertrieben.

Besitzergreifend legte er seine Hand auf ihren Rücken, fuhr sanft hinauf und wieder hinunter, drehte Kristin zu sich herum und küsste sie sanft auf den Mund. »Ich weiß nicht, was es ist. Aber es ist, als wenn ich in Schokolade beiße. KRISTIN, der Name zergeht mir auf der Zunge.« Er stupste sie von der Terrasse in den großen Wohntrakt, wo alles so herrlich luftig daherkam, doch Kristin bekam eine Gänsehaut. Es konnte doch wohl nicht sein, dass sich dieser Anwalt mehr erhoffte als eine Nacht?

Sie wäre nicht bereit für eine neue Verbindung und wollte sie auch nicht. Er hatte sie gebeten hierherzukommen, sie war seiner Aufforderung gefolgt. Alles Weitere würde sich finden.

Kristin fand sich in einem Kingsize-Bett in rötlicher Aufmachung wieder, denn das Wohnzimmer schloss sich ja an das Gästezimmer an. Auf dem Bett lag noch der Talar Michaels, welchen er lässig in die Ecke des Zimmers kickte.

Danach erkundeten seine Hände Kristins Haut. Er zog sie zu sich heran, sog den Duft ihres nach Maiglöckchen duftenden Parfüms ein und presste seinen Kopf gegen ihren. Seine Lippen liebkosten ihr Gesicht und er wisperte erregt: »Du bist wunderschön. Ich hätte es auch nicht länger ertragen, so gemobbt zu werden.«

Das war der einzige Satz, welcher an diesem Abend in Bezug auf Kristins Straftat fiel, für Michael war die junge Frau eine einzige Wundertüte. Sie war überrascht, wie zärtlich er sein konnte. Schlanke Finger und erhitzte Handflächen rutschten zögerlich, fast unfreiwillig über ihre olivfarbenen Nippel, streichelten, griffen und liebkosten diese. Ihren BH hatte er achtlos auf das Bett geworfen, nun beugte er seinen Kopf nach unten, nahm einen vorwitzigen Nippel zwischen seine Lippen und saugte ihn mit seinem Mund. Leckte ihn, umkreiste ihn mit der Zunge und knabberte daran, als ob Geschmack und Beschaffenheit außergewöhnlich wären.

Unbändiges Verlangen heizte ihn an. Trotzdem hielt er sich noch etwas zurück, doch seine Hände befanden sich im Dauereinsatz. Er wollte das Eis brechen, welches Kristin umgab, denn momentan benahm sie sich eher wie eine Schaufensterpuppe, die willenlos vor ihm stand und ihn einfach machen ließ. Ihre Hände hingen herunter, und sie ließ geschehen, was unvermeidlich war. Sein heißer, nasser Mund zog an ihren Nippeln. Ein erster Stich, der ihren Magen traf. Verdammt!

Kristin konnte es nicht länger leugnen, dieser Mann erregte sie. Da mochte sie sich noch so sehr zur Wehr setzen, ihre Möse und ihr Gefühl sprachen da eine völlig andere Sprache.

Diese Lippen, welche sanft über ihren Körper glitten, machten Kristin völlig verrückt. Nie zuvor hatte ein Mann sie so behandelt, nie zuvor an ihren nackten Brüsten geknabbert, ihr wurde leicht schummerig zumute. Es war ein sinnliches Spiel der Lust – seine Hände, die sanft streichelten, die ihre Taille umfassten, sie an sich zogen. Sein nasser Mund auf ihren Nippeln. Schließlich krallte sie ihre Hände in seine Schultern hinein, hielt sich an ihm fest. Sie war so feucht, dass sie damit zuerst gar nicht umzugehen wusste. Doch dann stöhnte sie leise auf, und Michael entließ ihre Brüste aus seinem Mund. Er öffnete den Knopf seiner Jeans, zog diese über seine Hüften nach unten und trat sie nach unten weg.

Sie wartete, bewegte sich nicht, wurde aus diesem Anwalt einfach nicht schlau. Er hätte es sich so einfach machen können. Hätte sie gefickt, vielleicht noch einen Drink angeboten. Das Ganze hätte vielleicht eine halbe Stunde gedauert, doch schien nicht sein Begehr zu sein. Er wollte sie – Kristin merkte es mit jeder Faser ihres Körpers.

Er kniete zu Kristins Füßen, griff nach ihren Pobacken, währenddessen er ihren Slip bereits entsorgt hatte. Hatte ihn einfach in zwei Teile zerrissen und ihn zwischen ihrem Geschlecht durchgezogen. Nun kneteten seine Hände ihre zwei Halbmonde, fast schon etwas zu intensiv, doch Michael war unglaublich erregt, dass Kristin großzügig darüber hinwegsah.

Seine Nase drängte sich an ihren Anus, das Rimming ließ Kristin fast ausflippen und als sein heißer Mund weiter zu ihren Schamlippen wanderte, über das feste Fleisch der jungen Frau wanderte, da wäre Kristin beinahe gekommen. Wie ein junger Hund jaulte sie auf, intensive Schübe der Lust ließen ihre Muskeln reagieren. In Erwartung auf mehr krallte sie sich in Michaels volles schwarzes Haar fest. Unermüdlich leckte seine Zunge über ihre pochende Möse und Kristin war so verunsichert, dass sie nicht mehr wusste, was hier eigentlich geschah.

Den heutigen Abend hatte sie sich so ganz anders vorgestellt, dabei war der Sex mit dem Anwalt einfach himmlisch. Diese Intimität, diese Erregung; sie hatte sie jahrelang vermisst und hier fand sie sie. Fand es auch gar nicht mehr schlimm, dass sich Michaels Zunge zwischen ihre Schenkel drängte, und tief in ihre warme, feuchte Lustspalte hineinglitt, darin herumwuselte und ihr ohnehin erregtes Fleisch mehr und mehr reizte. Er nahm ihren natürlichen Duft auf, knabberte an den Außenseiten ihrer Vagina. Kristins Beine zitterten vor Erregung. Automatisch reagierte sie und spreizte ihre Beine weiter.

Sie nahm wahr, dass Michael sein Gesicht schwer auf ihren Hügel sinken ließ und mit beiden Händen sein Hemd über den Kopf zog. Kristin schnalzte mit der Zunge. Er wirkte auf sie so völlig anders als in dem dunklen Gerichtssaal, kaum wiederzuerkennen war er. Ein intensiver Mensch, der mit allen Sinnen zu lieben bereit schien, der einen weichen Flaum auf seinem Körper trug und dessen Rücken ebenfalls leicht behaart war. Das törnte Kristin an.

Sie hatte noch nie einen Mann kennengelernt, der eine Rückenbehaarung aufwies, doch es erregte sie und nicht nur das. Michaels Schaft war nur allzu bereit. Steif und prall stand er von ihm ab, das Verlangen in ihm konnte größer nicht sein und er würde sie sicherlich alsbald nehmen. Kristin wollte nur noch einmal seinen Moschusduft wahrnehmen, ihn noch einmal küssen, noch einmal über seinen Körper streichen. Wie erregend konnte Liebe doch sein.

Doch dann zog Michael das Tempo an. Er wollte in ihr sein. Wollte sie spüren, wollte sie besitzen. Dazu legte er sie auf ein ausladendes Sofa, legte sich auf sie und drang voller Gier in ihre weit geöffnete Möse ein. Seine Augen glänzten wie die Sterne am Himmelszelt, er ließ während der Zeit, in der in ihr verweilte, den Blick nicht von ihrem Gesicht. Registrierte jede noch so kleine Gefühlsäußerung, und als sie ihren Mund öffnete und ein heiserer Ton entwich, da wusste er, dass sie gekommen war. Er stieß seinen Schwanz nun etwas fordernder in sie hinein. Als er sich in ihr ergoss, war es ihm, als wenn tausend Glocken läuteten. Diese Frau brachte ihn schier um seinen Verstand. Er massierte sie mit seinem Finger, brachte sie zu einem erneuten Höhepunkt, genoss ihre Gier. Viel zu lange war es her, dass sie diese Gefühle genießen durfte. Jetzt schloss sie einfach die Augen, ließ ihre Spasmen von ganz unten allmählich in sich aufsteigen, und als sie explodierte, hörte man sie nur sehr leise stöhnen.

Michael schaute fasziniert zu, wie ihre Möse immer feuchter wurde, als der Orgasmus sich näherte. Er hatte sich vor sie gesetzt und zugesehen, er war einfach neugierig gewesen. Doch diese extreme Sinnlichkeit, diese überbordende Leidenschaft und Lüsternheit waren auch ihm fremd. Das sanfte Streicheln ihrer Haut – Michael kannte es anders. Er war erschüttert über diesen Akt der Liebe, der so ganz anders war. Es nahm ihn mit, wie sehr Kristin diese Liebkosungen genoss und wie sanft sie ihn küsste. Nichts an diesem Liebesspiel war von Hektik geprägt, nichts von hartem Sex – da war eine Sucht nach Weichheit und Milde in beiden, die Michael später so beschreiben sollte:

»Sinnlichkeit ging über in Zärtlichkeit, Zärtlichkeit ging über in extreme Liebkosungen und die Liebkosungen gingen über in wundervollen lasziven Sex, den ich mit dir sehr genossen habe.«

Und Michael hatte es wohl sehr gut beschrieben, denn besser hätte es Kristin auch nicht ausdrücken können. Sie sprachen nie wieder darüber. Michael fütterte Kristin mit Liebesworten, mit Küssen, die unter die Haut gingen und Bewegungen von Fingern, die sich in ihrer warmen Spalte sehr wohlfühlten. Kristins Möse pochte, brannte lichterloh und sie musste sich eingestehen, dass es der beste Sex seit ewigen Zeiten für sie war. Plötzlich rollten ihr Tränen über die Wangen und Michael erschütterte dieses Bild mehr, als er zugeben wollte.

»Bin ich schuld daran?«, fragte er, doch sie schüttelte energisch den Kopf.

»Nein, nein«, meinte Kristin sogleich, »ich bin einfach so glücklich, so verdammt glücklich! Es ist alles gut.«

Da drängte er sich an sie. Sein Schwanz war allzu bereit. Er hatte ihn getroffen, ihren Lebensnerv, der so lange brach gelegen hatte. Dieses Mal intensivierte sich sein Stoßen und Kristin konnte sogar fühlen, wie sein Penis in ihrer Möse mehr und mehr anschwoll, bis sich ihre Möse mit seinem Sperma füllte. Es war ein wundervolles Gefühl.

Sie lag auf der Couch, küsste seinen Mund, küsste sein Gesicht, fuhr mit ihrer Hand immer wieder über ihren Körper hinweg, presste sich an. So, als wolle sie ihn nie wieder gehen lassen. Was für eine Wendung! Was für ein wundervolles Happy End.

Sie vögelten die halbe Nacht. Genau das, was Kristin kategorisch ausgeschlossen hatte.