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Das Glück, von dir geliebt zu werden Arztroman von Sandy Palmer Chefarzt Dr. Ritter - er hat seine Klinik zu einem Krankenhaus gemacht, das weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt ist. Doch jetzt sehnt der engagierte Arzt sich nach mehr Ruhe und einem würdigen Nachfolger... Dr. Thorsten Schäfer, in den Augen seines Chefs ist er der ideale Nachfolger, der einzige, der die Ritter-Klinik im Sinne des Gründers weiterführen kann. Thorsten bekommt eine einmalige Chance, aber der Preis ist hoch: Er soll Anja Ritter heiraten, die Tochter seines Chefs. Sein Herz jedoch gehört der bezaubernden Stefanie...
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Seitenzahl: 85
Veröffentlichungsjahr: 2020
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Das Glück, von dir geliebt zu werden: Arztroman
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Arztroman von Sandy Palmer
Der Umfang dieses Buchs entspricht 83 Taschenbuchseiten.
Chefarzt Dr. Ritter - er hat seine Klinik zu einem Krankenhaus gemacht, das weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt ist. Doch jetzt sehnt der engagierte Arzt sich nach mehr Ruhe und einem würdigen Nachfolger...
Dr. Thorsten Schäfer, in den Augen seines Chefs ist er der ideale Nachfolger, der einzige, der die Ritter-Klinik im Sinne des Gründers weiterführen kann. Thorsten bekommt eine einmalige Chance, aber der Preis ist hoch: Er soll Anja Ritter heiraten, die Tochter seines Chefs. Sein Herz jedoch gehört der bezaubernden Stefanie...
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Alfred Bekker
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Schrill drang der Schrei der Gebärenden aus dem Kreißsaal.
Chefarzt Dr. Ritter blieb mit seinem kleinen Gefolge stehen, sagte kopfschüttelnd: »Nun hört euch das an. Sie benimmt sich, als wollte man ihr die Kehle durchschneiden. Dabei ist es ein ganz normaler Fall.«
»Ihre Schmerzschwelle scheint außerordentlich niedrig zu liegen, Vater.«
Anja Ritter sagte es mit leiser Stimme und ruhigem Blick. Ihre Hände waren in die Taschen des blütenweißen Visitenmantels versenkt. Sie hatte die Patientin vor einer Stunde zum letzten Mal untersucht und dabei die Feststellung gemacht, dass Christa Moldinger überaus schmerzempfindlich war.
»Kinderkriegen ist halt immer mit Schmerzen verbunden«, grollte Christian Ritter. »Man kann die Schmerzen zwar weitgehend ausschalten, erträglich machen, aber ein Spaziergang ist es eben doch nicht, ein Kind auf die Welt zu bringen.«
Christa Moldinger lag auf dem Entbindungsbett und stöhnte laut.
Der Chefarzt trat neben sie und leitete ab sofort die Entbindung. Sie war einfach, ohne jede Komplikation.
Der Klinikchef verabscheute die supermodernen Geburtspraktiken, obschon er sein Haus ganz und gar darauf eingestellt hatte, wohl wissend, dass er das Zepter nicht mehr lange schwingen würde, dass seine Zeit gekommen war, die Zeit des Abtretens, des Überwechselns in den Ruhestand.
O ja, er hatte vorgesorgt in jeder Beziehung. Seine einzige Tochter Anja war genau in die Fußstapfen des Vaters getreten, hatte nicht nur die gynäkologische Facharztausbildung erfolgreich absolviert, sondern entwickelte obendrein Fähigkeiten, wie er sie nie bei ihr erhofft und vermutet hatte. Sie war nicht nur eine begabte erfolgreiche Ärztin, ihre Qualitäten lagen zumindest genauso auf kaufmännisch organisatorischem Gebiet.
Er hatte keine Bedenken, ihr die Leitung der Klinik anzuvertrauen, aber er wünschte dennoch, dass sie dabei einen Mann zur Seite hätte. Einen tüchtigen, einsatzfreudigen, fachkundigen, aufgeschlossenen Kollegen, der es sich zur Ehre gereichen ließ, Schwiegersohn des alten Ritter zu werden. Thorsten Schäfer, sein Oberarzt, schien der ideale Kandidat zu sein.
»Wenn ihr hier fertig seid, kommt doch bitte auf einen Sprung in mein Büro, ja?«
»Gern, Vater.«
»Gewiss, Herr Chefarzt.«
Dr. Schäfer versorgte die erschöpfte, nun aber bereits glücklich lächelnde Mutter.
Anja kümmerte sich um das Neugeborene. »Ein prächtiges kleines Kerlchen, Frau Moldinger. Haben Sie sich schon einen Namen für Ihren Sohn ausgedacht?«
»Andreas...«, hauchte die Wöchnerin selig. »Er soll Andreas heißen, unser Stammhalter.«
Zwanzig Minuten später betraten Anja Ritter und Thorsten Schäfer gemeinsam das Chefarztbüro im Erdgeschoss der Klinik. Vor ein paar Monaten erst war es umgebaut, renoviert und mit neuen Möbeln ausgestattet worden. Jetzt gab es eine Verbindungstür zum Vorzimmer, in dem eine bereits in Pension gegangene Schwester residierte. Nicht gerade zur Zufriedenheit des alten Herrn und auch nicht mit den notwendigen Kenntnissen. Aber wenigstens war das Telefon besetzt und auch für ein paar einfache Briefe reichte es zur Not auch.
»Am ersten November wird sich hier einiges ändern«, verkündete Ritter. »Seht euch das nur an...« Er schob seiner Tochter ein dünnes Aktenstück zu. »Endlich habe ich die ideale Sekretärin gefunden. Ich hab sie herbestellt und möchte, dass ihr sie euch anschaut.«
»Wir?«, murmelte Dr. Schäfer erstaunt. »Verzeihung, Herr Chefarzt, aber...«
»Geschenkt! Ersparen Sie sich die Frage. Ich weiß genau, was Ihnen daran so seltsam erscheint: Was Sie damit zu tun haben. Das wollten Sie doch gerade fragen, ja? Was Sie das angeht? Nun, eine ganze Menge, mein Lieber.«
Sein Blick huschte von Thorsten zu Anja, blieb am Gesicht der Tochter hängen und das bewirkte, dass Anja langsam errötete.
»Bitte, Vater...« Sie murmelte es so leise, dass man es kaum hörte. Eigentlich war es nur die Bewegung ihrer Lippen, aber es reichte aus, um Ritter zu einer ungeduldigen Handbewegung zu veranlassen.
»Nein, nein, ich will es hinter mich bringen Dr. Schäfer!«
»Herr Chefarzt!«
»Wären Sie gegebenenfalls in der Lage, in mir auch etwas anderes zu sehen als nur Ihren Chef?«
Thorsten wurde verlegen. »Ehrlich gesagt, ich weiß nicht, was Sie meinen.«
»Dann will ich es Ihnen erklären. Manche Leute brauchen halt eine Holzhammernarkose. Sie arbeiten gern mit meiner Tochter zusammen, wie?«
»O ja, natürlich.«
»Und als Mensch, wie gefällt sie Ihnen als Mensch?«
Thorsten befeuchtete kurz seine Lippen.
»Ich schätze Ihre Tochter außerordentlich, Herr Chefarzt.«
»Gut, sehr gut. Hochachtung voreinander ist eine der wichtigsten Voraussetzungen überhaupt. Alles andere kommt später von allein.«
»Alles andere?«
Ritter machte eine wegwerfende Handbewegung.
»Die sogenannte Liebe beispielsweise, von der soviel geredet wird. Alles Unsinn, man kommt ohne sie viel besser zurecht. Mit Respekt, Achtung, Freundschaft. Na, ihr werdet schon die passende Lebensform finden, da bin ich ziemlich sicher. Was meine Tochter braucht, ist ein Mensch, mit dem sie reden, auf den sie sich verlassen kann. Der weiß, was sie zu bieten hat...«
»Vater, bitte!«
»Natürlich hast du eine Menge zu bieten!«, sprach Ritter ungeniert weiter. »Die Klinik, beispielsweise. Ist das nichts? Die Zusammenarbeit. Eine höchst lukrative Zusammenarbeit, lieber Schäfer, das darf ich Ihnen versichern. Sie werden es nicht bereuen, niemals werden Sie es bereuen. Natürlich müssen wir einen passenden Status finden. Es geht nicht an, dass Sie meiner Tochter unterstellt werden, nein, das nicht. Gleichberechtigt sollt ihr nebeneinander arbeiten, euch gegenseitig helfen, einer dem anderen. Und machen Sie kein so erschrockenes Gesicht. Ich müsste sonst denken, dass Ihnen mein Plan nicht gefällt. Lassen Sie sich ruhig Zeit zum Verdauen. Man wird schließlich nicht alle Tage Prinzgemahl. Ja und wie gesagt, wenn sich die neue Sekretärin vorstellt, werden wir sie uns gemeinsam anschauen und dann entscheiden, ob sie für uns in Frage kommt. Ein bisschen will ich schließlich noch am Ball bleiben und nicht gleich aufs Altenteil abgeschoben werden. Aber das Mädchen soll von vornherein wissen, wer hier die maßgeblichen Leute sind, wem sie verantwortlich ist. Mir nämlich, meiner Tochter und Ihnen, lieber Schäfer.«
Thorsten hätte später nicht mehr zu sagen gewusst, wie er aus dem Chefarztbüro herausgekommen war. Hinter seiner hohen klugen Stirn wirbelten die Gedanken.
Es war Anjas Stimme, die ihn auf den Boden der Tatsachen zurückbrachte.
»Vermutlich sollten wir uns von nun an, wenn es nach dem Willen meines Vaters ginge, als eine Art Brautpaar betrachten«, lächelte sie ironisch. »Ich wusste zwar, dass er so etwas plante, aber ich hatte keine Ahnung, dass er bereits heute damit herausrücken würde. Mir ist das alles ziemlich peinlich Herr Schäfer. Takt und Fingerspitzengefühl gehörten noch nie zu den Stärken meines Vaters. Fühlen Sie sich überfahren? Sie müssen wissen, dass in Vaters Augen alles und jedes seinen festen Platz, seinen sicheren Wert hat. Auch ich, seine einzige Tochter, die spätere Erbin der Klinik, stelle nur einen Aktivposten in seiner Bilanz dar. Tochter mit Klinik braucht passenden Partner. So ungefähr mögen seine Überlegungen abgelaufen sein. Er nimmt es Ihnen bestimmt nicht übel, wenn Sie nein sagen.«
»Und Sie, Anja?«, fragte Thorsten.
Dr. med. Anja Ritter wurde leicht verlegen. Es stand ihr gut, verschönte die interessanten Züge.
»Ich mag Sie und ich schätze Sie. Sie sind anders als die anderen. Ernster, zuverlässiger, vielleicht sogar besessen von Ihrem Beruf. Genau wie ich. Stillstand gibt es bei mir nicht. Es muss weitergehen, immer weiter. Wenn Sie genauso denken...«
»Ja?«
»Dann kann eigentlich nicht viel schief gehen«, sagte Anja Ritter kameradschaftlich. »Wollen wir nicht wenigstens den Gedanken gemeinsam ventilieren? Vaters Vergleich mit dem Kronprinzen
gefällt mir allerdings überhaupt nicht. Für mich gibt es nur gleichberechtigte Partner, auch oder erst recht in der Ehe. Wenn Sie glauben, sich darauf einstellen zu können, dürfen Sie Anja und du zu mir sagen. Na?«
Thorsten war nicht sicher, ob er das alles auch wirklich erlebte. Die Stimme der Frau, in der er niemals etwas anderes gesehen hatte als die Tochter des Chefarztes und eine begabte, tüchtige, sympathische Kollegin, rauschte an seinem Ohr vorbei. Sekunden später erst wurde er sich bewusst, dass Anja ihm eine Frage gestellt hatte. Eine knappe, burschikose Frage.
Thorsten rettete sich in ein Grinsen. »Und ob, Anja.«
»Na fein«, nickte sie und wandte sich bereits zum Gehen. «Dann also auf gute Freundschaft Thorsten und vielleicht auch mehr.«
In dieser Nacht schlief Thorsten Schäfer nur wenig, fragte sich immer wieder, ob es auch wirklich stimmt. Er sollte in naher Zukunft die Tochter seines Chefs heiraten, die Kollegin Dr. Anja Ritter, zur Zeit Oberärztin der Frauenklinik Dr. Ritter und damit seine Vorgesetzte.
Er mochte sie sehr, empfand sogar Hochachtung für sie, respektierte ihr Können, ihre beruflichen Erfahrungen, die Fähigkeit, das Personal mehr oder weniger durch einen Wink ihres kleinen Fingers zu dirigieren.
Aber nie wäre ihm der Gedanke gekommen, in ihr eine Frau zu sehen, ein Mädchen, mit dem man lachen, flirten, albern könnte. Sie war ein paar Jahre älter als er, aber das machte nichts aus, wirklich nicht. Je länger er über sie nachdachte, um so geringer erschienen ihm die Probleme.
Thorsten gähnte herzhaft und warf sich auf die andere Seite. Drei Uhr morgens, höchste Zeit, dass er endlich einschlief. Um sieben erwartete ihn ein anstrengender Operationstag.
Gewaltsam zwang er sich zur Ruhe, versuchte alle Gedanken abzuschalten. Früher hatte das immer ganz prächtig funktioniert und auch diesmal gelang es wenigstens für kurze Zeit. Dann rasselte das Telefon neben seinem Ohr und als er sich meldete, ließ ihn die Nachtschwester wissen: »Hier ist gerade eine Patientin gekommen, die über heftige Leibschmerzen klagt, Herr Doktor. Sie wohnt in der Nachbarschaft, deshalb will sie nicht erst bis zum Städtischen Krankenhaus fahren. Sie sagt, dass sie vermutlich schwanger sei und seit heute morgen Blutungen habe.«
»Ich komme!«, sagte der Arzt nur. Er ließ den Hörer einfach fallen, schlüpfte in seine bereitliegenden Kleidungsstücke und rannte aus dem sachlich modern eingerichteten Assistentenzimmer im obersten Klinikgeschoss.
Die neue Patientin war bereits entkleidet und lag auf dem Untersuchungstisch. Sie war auffallend blass und wirkte sehr schwach.
»Ich bin Dr. Schäfer. Was führt Sie zu uns, Frau...?«
»Rohm, Daniela Rohm. Ich hab schreckliche Schmerzen, Herr Doktor. Es fing schon am frühen Abend an, aber da glaubte ich noch, dass es von allein besser werden würde. Richtig schwindlig war mir, ich wurde immer schwächer. Mein Mann ging um sieben zur Nachtschicht, ich war allein zu Haus und legte mich ins Bett, immer in der Hoffnung, dass ich vielleicht schlafen könnte und gesund wieder aufwachen würde. Aber es ging nicht.«