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Ein prickelnder Konzertbesuch! Auf dem Weg zum Konzert treffen Jenny und ihre Freundin im Zug auf Nicholas und seinen Freund. Obwohl Jenny vergeben ist, kann sie die Augen nicht von Nicholas lassen. Ihm geht es genauso, und es beginnt ein heißer Flirt, der mitten im Konzert seinen Höhepunkt findet... Die Kurzgeschichten-Sammlung enthält: Die Frau aus der Dessousabteilung und Das heiße Konzert. Camille Bech, geb. 1963, ist eine bekannte Autorin im Bereich der erotischen Litteratur. Sie hat bereits eine Reihe von Romanen und Novellen für Erwachsene herausgegeben.
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Seitenzahl: 53
Veröffentlichungsjahr: 2020
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Camille Bech
Lust
Das heiße Konzert – Zwei erotische Novellen Übersetzt Rebecca Jakobi Coverbild/Illustration: Shutterstock Copyright © 2015, 2020 Camille Bech und LUST All rights reserved ISBN: 9788726781571
1. Ebook-Auflage, 2020
Format: EPUB 2.0
Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit Zustimmung von LUST gestattet.
Carl war auf der Jagd nach einem Weihnachtsgeschenk für seine Schwester. Er hatte es immer wieder vor sich hergeschoben und hätte am liebsten einfach einen Gutschein gekauft.
Es war nicht leicht. Auf ihrem Wunschzettel standen nur Dinge, die er lieber nicht kaufte, erst recht nicht für seine Schwester.
Er hatte sich schon mehrmals auf den Weg ins Kaufhaus gemacht, aber immer war etwas Wichtiges dazwischengekommen, dem er einen bedeutungslosen Weihnachtseinkauf unmöglich vorziehen konnte.
Am zweiundzwanzigsten Dezember kurz vor Ladenschluss passierte das bedauerlicherweise nicht. Wie sehr er auch sein Gehirn durchforstete, ihm fiel nicht die kleinste Kleinigkeit ein, die er noch unbedingt erledigen musste.
In seinem fünfunddreißigjährigen Leben hatte Carl sich noch nie so deplatziert gefühlt wie jetzt, auf der Rolltreppe zur Dessousabteilung. Beim Anblick der Auslage lief er rot an und wäre am liebsten sofort wieder nach unten gefahren.
Seine Erfahrung mit Frauen war begrenzt. Zwei waren es gewesen, um genau zu sein. Agnethe aus der Oberstufe, und Julie, die wie er im Firmenhauptsitz in New York gearbeitet hatte.
Für Agnethe war das alles noch genauso neu gewesen wie für ihn. Sex hatte nicht an erster Stelle gestanden, meistens war es auf ein paarmal im Monat herausgelaufen, immer nur zu seiner Befriedigung.
Er erinnerte sich noch gut an ihr lautes Seufzen, wenn es endlich wieder vorbei war, und hatte es nach dem jähen Ende ihrer dreijährigen Beziehung auch nicht gerade vermisst.
Mit Julie war es anders gewesen. Leidenschaftlich und auf ihren Wunsch mehrmals die Woche.
Sie war das pure Gegenteil von ihm gewesen: er öde und verstaubt, sie verführerisch und nur so vor Energie sprühend.
Er hatte sie mehrmals gefragt, was in aller Welt sie mit ihm wollte, schließlich hätte sie jeden haben können. Wenn sie unterwegs waren, schauten ihr ständigTypen hinterher.
Anders als Agnethe und er selbst, war Julie sehr schön. Sie hatte langes, nussbraunes Haar und funkelnde, dunkle Augen.
Sie war ein kleines Stück größer als er und machte ihn zum glücklichsten Mann der Welt, während sie beim Sex ihre langen, schlanken Beine um seine Lenden schlang.
Die Trennung war unumgänglich gewesen. Die Firma erwartete, dass er nach ein paar Jahren in den Staaten wieder zurückkam, und so verliebt er auch war, die Karriere hatte Vorrang.
Er hatte ihr vorgeschlagen, mit nach Dänemark zu kommen, sie aber abgelehnt. Also waren sie auseinandergegangen – keine weitere Diskussion.
Er hatte sie vermisst, sich nun, sechs Jahre später, aber mit dem Gedanken angefreundet, dass aus ihnen nichts mehr wurde. An eine andere hatte er sich noch nicht gewagt. Wenn sich seine körperlichen Bedürfnisse meldeten, legte er Hand an und kam mit Julies Anblick in seiner Vorstellung innerhalb weniger Minuten zum Höhepunkt.
Trotz ihres ausgeprägten Geschlechtstriebs, war er schüchtern geblieben, und die Verlegenheit drohte, Überhand zu gewinnen, als er sich im Laden umsah.
Dort waren Ständer mit Spitze und (sehr) knappen Kleidungsstückenso weit das Auge reichte. Weiße, schwarze, cremefarbene und rote BHs überall. Carl musste ein paarmal schlucken und atmete tief durch. In wenigen Tagen war Weihnachten, und seine Schwester brauchte ein Geschenk.
Eine jüngere Frau mit langen Beinen und vollem Busen kam mit einem breiten Lächeln auf ihn zu.
Sie trug ein enges, kurzes Kleid, vermutlich von den bevorstehenden Feiertagen inspiriert. Die turmhohen Stilettospassten zum Kleid, und er überlegte, ob er sich zwischen den Kleiderständern verstecken oder einfach zur Rolltreppe flüchten sollte.
„Können wir Ihnen behilflich sein?“
Sie sah ihn an, als wäre das hier ein völlig normaler Aufenthaltsort für einen wie ihn.
„Ja, doch … meine Schwester, sie wünscht sich so einen … ja, hier, sehen Sie selbst.“
Er gab ihr Lises Wunschzettel, während er auf seine Füße schaute und feststellte, dass seine Schuhe mal dringend wieder geputzt werden mussten.
„Sicher doch, dann müssen wir nach dort drüben. Kommen Sie!“
Zum Glück hatte Lise ihre Größe mit aufgeschrieben. Sonst hätte er die Rundungen der jungen Frau für einen ungefähren Vergleich begutachten müssen.
Sie suchte BHs in allen Farben und Facetten, Corsagen und Bodystockings heraus, er musste sich nur noch entscheiden.
„Worüber würden Sie sich denn am meisten freuen?“
Er schaute weg. Die Frage war ein bisschen persönlich, und woher sollte er überhaupt wissen, was sich junge Frauen wünschten?
„Also, wenn es wirklich für Ihre Schwester gedacht ist, würde ich die Roten nicht empfehlen. Sie sind quasi auf Weihnachten beschränkt, für Leute, die ein bisschen Schwungin die Feiertage bringen wollen.“
Er wollte ganz bestimmt nicht wissen, womit seine zwölf Jahre jüngere Schwester die freien Tage verbrachte. Außerdem musste sie es vor den Augen ihrer ganzen Familie auspacken.
„Meiner Schwester würde vielleicht der cremefarbene am besten gefallen“, sagte er und betonte meiner Schwester besonders. Er hatte den Eindruck, diese Farbe sei am diskretesten. Sie erinnerte ihn an eine Zeit als die Frauen noch nicht so freizügig gewesen waren.
Er wollte Lise keine Corsage oder einen Bodystocking schenken, also entschied er sich schnell für einen BH mit dazu passendem, nicht allzu engem Slip. Dann folgte er dem Rotschopf zur Kasse und ließ seinen Blick unauffällig auf ihrem Ausschnitt verweilen, während sie die Kleidung sorgfältig einpackte. Sie sah verdammt gut aus, und jetzt, wo sich der Einkauf dem Ende zuneigte, entspannte er sich allmählich.
„Können wir Ihnen sonst noch behilflich sein?“
Freundlich lächelnd schob sie das verpackte Geschenk über die Ladentheke.
„Vielleicht bei einer Kleinigkeit für Ihre Frau?“
„Nein … ich habe keine, das war also alles.“
„Wie schade … wir haben auch etwas für Herren, wenn Sie das interessiert.“
„Ja, ich weiß nicht, nein … ich denke, das war alles.“
Ein paar neue Unterhosen hätte er zwar schon gebrauchen können, wollte das aber lieber dem Verkäufer in der Herrenabteilung überlassen.
„Trunks sind gerade im Angebot, kommen Sie doch kurz mit.“
Er hatte keine Chance zu antworten, ehe sie schon auf dem Weg zu ein paar Kleiderständern am anderen Ende des Raums war.
Das Päckchen unter den Arm geklemmt eilte er ihr hinterher. Nein zu sagen war ihm schon immer schwergefallen, zumindest so, dass man auch ernstgenommen wurde.
Sie breitete einige dieser sogenannten Trunks