Das Kloster der Wollust | Erotischer Roman - Angelique Corse - E-Book

Das Kloster der Wollust | Erotischer Roman E-Book

Angelique Corse

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Beschreibung

Dieses E-Book entspricht ca. 168 Taschenbuchseiten ...   Frankreich im 18. Jahrhundert: Als die feurige Valentina beobachtet, wie ihr Verlobter es mit ihrer Schwester treibt, ist sie fassungslos und erzählt es den Eltern. Die schieben sie als Lügnerin ins Kloster ab. Dort wird Valentina Zeugin vieler geiler erotischer Spiele. Während die Novizin Adeline Valentina im Klostergarten verführt, treibt die Äbtissin harte Sado-Maso-Spiele im Klosterkerker. Doch auch die Mönche aus dem benachbarten Männerkloster lassen ihrer Wollust freien Lauf. Und dann lernt Valentina den mysteriösen Gerald kennen, der in ihr verbotene Leidenschaften weckt. Ist er mit dem Teufel im Bunde?   Diese Ausgabe ist vollständig, unzensiert und enthält keine gekürzten erotischen Szenen.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
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Seitenzahl: 217

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Impressum:

Das Kloster der Wollust | Erotischer Roman

von Angelique Corse

 

Schon von Kindesbeinen an galt Angeliques größte Leidenschaft dem Schreiben. 2015 begann sie, unter verschiedenen Pseudonymen vielseitige Werke zu veröffentlichen. Mit »Sünde in Schwarz« legt sie ihr Debüt im Erotik-Genre vor.Was für sie den Reiz an SM-Erotika ausmacht? »Der Kontrollverlust und die absolute Hingabe. Außerdem das Verruchte, Verbotene.«

 

Lektorat: Ulrike Maria Berlik

 

 

Originalausgabe

© 2025 by blue panther books, Hamburg

 

All rights reserved

 

Cover: © tolikm @ depositphotos.com © phb.cz @ depositphotos.com

Umschlaggestaltung: MT Design

 

ISBN 9783750756137

www.blue-panther-books.de

Prolog

Ihre smaragdgrünen Augen starrten wie hypnotisiert aus dem Fenster. Die Nacht hatte bereits ihren Beutel geschnürt und war bereit, einem neuen Tag Platz zu machen. Ihr Atem ließ das Fensterglas beschlagen und für den Bruchteil einer Sekunde schien die Düsternis nach ihr zu greifen.

Jetzt ist es Tag. Ich bin geschützt, sofern man das so nennen kann. Doch wie lange? Von der Minute an, wenn der Mond erneut am Himmel steht, bin ich verwundbar … so schrecklich verwundbar.

Ihr Blick tastete den schmalen Körper hinab. Er war züchtig mit einem Nachthemd bedeckt, so wie es in diesen Mauern üblich war, ebenso wie ein kleiner Schleier, der ihr Haar verdecken sollte. Nacktheit war streng verboten, obwohl hinter einer verschlossenen Tür so manche Sünde geschah, bei der Gott, und dessen war sie sich absolut sicher, die Fassung verlieren würde.

Gibt es ihn überhaupt?

Jene Frage erfüllte ihre Gedanken nicht zum ersten Mal. Doch sie scheute sich, mit jemandem darüber zu sprechen. Nach außen hin herrschte an diesem Ort Gemeinschaft und Vertrautheit, doch tief in ihrem Innern wusste sie, dass dies mit Abstand die größte Lüge innerhalb dieser Mauern war. Es gab Intrigen, Neid, Missgunst und vielleicht sogar mehr als in der übrigen Welt. Von dem Gefühl des Gefangenseins ganz zu schweigen.

Bis ich IHN traf.

Der Puls raste merklich schneller und sorgte für ein Pochen in den Schläfen. Ihr Körper wurde heiß und die Brustwarzen stellten sich auf. Ein Teil von ihr konnte noch immer nicht fassen, was allein der Gedanke an IHN auslöste. Doch mittlerweile hatte sie akzeptiert, dass es kein Zurück gab. Ihre Seele war ihm verfallen, dem Teufel in Menschgestalt.

Am Anfang hatte sie sich gewehrt und sich selbst dafür gehasst, wie ihr Körper reagierte. Doch je näher er ihr gekommen war, desto mehr hatte sie verstehen müssen, dass es unmöglich war, sich ihm zu entziehen. Alles Beten, alle Buße … Nichts hatte etwas genützt, sondern vielmehr dafür gesorgt, dass sie sich noch schlechter fühlte.

Ein Geräusch sorgte dafür, dass sie sich umdrehte. Irgendwo in der Ferne schlug eine Turmuhr Mitternacht. Ein Schauern floss über ihren Körper und sämtliche Haare stellten sich auf.

Sag … Sag Nein … Lauf weg, solange du noch kannst.

Doch ihre bloßen Füße standen wie festgefroren auf dem Steinboden. Um sie herum herrschte ein beklemmendes Schweigen. Als könnte jemand eine Stecknadel fallen lassen. Dort stand ER, in seiner ganzen Schönheit. Dunkle Haare flossen über seinen Rücken wie ein zweiter Umhang. Dunkle Augen in tiefen Höhlen sowie das leicht hagere Gesicht zeigten, dass ihr Gegenüber viel erlebt haben musste. Kein Wunder, schließlich hatte er den Scheiterhaufen überlebt. Wobei sie nicht wusste, wer dabei die Finger im Spiel hatte.

»Ist das denn so wichtig?«

Sein Timbre verursachte eine Gänsehaut auf ihrem Rücken, und als er die Arme öffnete, zögerte sie nicht und warf sich ihm entgegen. Für den Bruchteil einer Sekunde hatte sie das Gefühl, als würde das goldene Kreuz um ihren Hals wie eine Warnung pulsieren. Doch sie ignorierte es. Während ein Teil von ihr sich fragte, warum die Kette überhaupt noch an ihrem Platz war. Es war ein Abschiedsgeschenk ihrer Eltern gewesen, als sie ihre Tochter mit Tränen und Verzweiflung in dieses Kloster gebracht hatten. Weil sie ihren Wünschen nicht nachgekommen war und somit als ungehorsame Tochter galt.

In diesem Augenblick habe ich begonnen, sie zu hassen.

Früher hätte die junge Frau sich für diesen Gedanken geschämt, jetzt lächelte sie darüber. ER, dessen Hand jetzt sanft über ihren Rücken glitt und den schmalen Körper so eng an sich zog, dass nichts mehr dazwischenkommen konnte, hatte recht. Es war keine Sünde, frei sein zu wollen. Nur manchmal musste man darum kämpfen.

»Bist du bereit?«

Zärtlich umfassten SEINE Hände ihr Gesicht, zeichneten die Form nach. Der kalte Atem streichelte ihr Gesicht, doch es gefiel ihr. Ein Nicken ohne langes Überlegen war ihre Antwort.

»Ja … Ich bin bereit.«

SEINE dunklen Lippen verschlossen ihre Lippen, während SEINE Hand sich in ihre legte. Im nächsten Moment riss sie den Schleier herunter und schüttelte die Haare aus. Wie lange war es her, seit sie diese Pracht zum letzten Mal gespürt hatte? Ungeniert wanderte SEINE Hand über ihre Brust, bevor ER sie erneut küsste.

»So folge mir und werde eine Braut des Himmels … meines Himmels.«

Eine Hitze breitete sich in dem kleinen Raum aus und ein Knistern drang an ihre Ohren.

Kapitel 1

Gedankenverloren und traurig schaute Valentina aus dem Fens­ter der Kutsche, welche unaufhaltsam über den steinigen Weg rollte. Wie viele blaue Flecken ihr Körper schon aufgrund dessen davongetragen hatte, wusste sie nicht. Es mussten einige sein, doch es schien nichts im Vergleich zu dem, was ihr unmittelbar bevorstand.

»Können wir nicht … ?«

»Nein … Du hast deine Entscheidung trotz eindringlicher Warnung unsererseits gefällt. Jetzt musst du mit den Konsequenzen leben, nachdem du Schimpf und Schande über unsere Familie gebracht hast.«

Die Stimme ihres Vaters klang unerbittlich und wie ein Donnergrollen. Valentina zuckte zusammen, wandte den Blick ab und schaute aus dem Fenster. Tränen brannten in ihren Augen, doch es gelang ihr, sie zu unterdrücken.

Sehr gut, diesen Triumph soll mein Vater nicht bekommen.

Aus den Augenwinkeln sah sie, dass er, der seit Beginn ihrer Unterhaltung keine Miene verzogen hatte, immer noch ins Leere und an ihr vorbei starrte. Ohne das Heben und Senken seines Brustkorbes hätte man meinen können, er würde jede Sekunde sein Leben aushauchen. Was zumindest Valentinas Problem lösen würde. Innerlich rief sie sich zur Ordnung. Solche Gedanken waren alles andere als schön. Insbesondere, wenn man bedachte, wie nahe ihr Vater und sie sich einst gestanden hatten. Valentina zwang sich, ihren Blick auf die dichten Nebelschwaden zu lenken, welche über den Feldern liegend an ihnen vorbeizogen. Auf keinen Fall durfte sie jetzt die Fassung verlieren. Immerhin war ein schlechtes Gewissen bisher ausgeblieben.

»Du bist eben eine wahre Hexe«, schrie Rosalie und musterte ihre Tochter wie eine Fremde. »Schon seit der Kindheit warst du aufmüpfig und kaum zu bändigen. Ich hatte gehofft, dass es sich mit der Zeit legen würde. Aber ich habe mich geirrt. Du bringst immer mehr Schande über uns.«

Die Worte ihrer Mutter trafen Valentina wie ein Peitschenschlag. Natürlich hatte sie damit gerechnet, eine Strafe zu bekommen, wenn sie den Heiratsantrag ablehnte. Schließlich war Sebastian ein alter Freund der Familie. Ihr Vater und er hatten schon als Kinder miteinander gespielt und gerauft. Bis heute sprachen sie einander mit Vornamen an, obwohl ihr Vater seinen überhaupt nicht mochte. Daniel … Warum er diesen Namen verabscheute, verstand Valentina nicht. Aber im Gegensatz zu ihrem Vater hatte Sebastian es geschafft, sich bis zur Großstadt Paris durchzuschlagen und dort eines der vielen Ämter zu kaufen. Dadurch würde er in den Adelsstand erhoben.

Valentina presste die Lippen aufeinander, sodass sie nur noch eine weiße Linie bildeten.

Aber das sagt leider noch nichts über seinen Charakter aus.

Am Anfang hatte sie Sebastian noch tolerieren können, obwohl er ihr von Anfang an unsympathisch war. Auch wenn man es ihr als Frau nicht unbedingt zutraute, konnte Valentina Menschen recht gut einschätzen. Manchmal genügte ein Blick in die Augen ihres Gegenübers, um in seine Seele zu schauen. Jenes war einer der Gründe dafür, dass die Leute in dem kleinen Dorf ein paar Hundert Kilometer von der Hauptstadt entfernt sie als Hexe bezeichneten. Jenes geschah selbstverständlich nur hinter vorgehaltener Hand, denn auch wenn ihr Vater noch keinen Adelstitel besaß, hatte er es als einfacher Bauer zu einem gewissen Wohlstand gebracht. Außerdem war der Glaube an Hexen nicht mehr so stark verbreitet wie vor einhundert Jahren. Was jedoch nicht hieß, dass Valentina unvorsichtig werden durfte. Im Gegenteil, im Laufe der Zeit hatte sie gelernt, ihre Interessen und Begabungen zu verschleiern und nach außen hin die naive junge Frau zu spielen. Schließlich erwarteten Familie und Umfeld nichts anderes von ihr. Doch eine Heirat hätte nicht nur die Fassade gefährdet, sondern sie endgültig in eine Rolle gedrückt, die sie nicht wollte.

Alles in Valentina sträubte sich dagegen, ihr Leben als gehorsame Ehefrau zu fristen. Es musste doch mehr geben, als Kinder zu haben und ihrem Mann zu gefallen. Doch wann immer sie das Thema gegenüber ihren Eltern zur Sprache brachte, stieß sie entweder auf taube Ohren oder es gab einen handfesten Streit.

»Was sind das nur für unsinnige Gedanken in deinem wunderschönen Kopf?«, hatte ihre Mutter entrüstet ausgerufen, als hätte ihre Tochter ein schweres Verbrechen begangen. »Selbstverständlich musst du heiraten und Kinder gebären. Das ist die Aufgabe der Frau und außerdem …« Sie warf einen unsicheren Blick auf ihren Gemahl, der in seinem Sessel saß und tat, als würde er die Unterhaltung nicht hören.

Valentina hatte die Luft eingezogen und ihre Wut heruntergeschluckt. Ihr Vater sprach nicht sonderlich viel, es sei denn, er erteilte irgendwelche Befehle, denen alle sofort Folge zu leisten hatten. Doch in letzter Zeit schien er die Welt mehr oder weniger zu ignorieren. Was der Grund dafür war, wusste Valentina nicht.

In solchen Situationen war sie stets in ihr Zimmer geflüchtet und hatte Trost in ihren Büchern gesucht. Jene waren weitaus mehr, als ihre Mutter für ein Mädchen ihres Alters empfahl, aber das störte Valentina nicht. Ein Teil von ihr ahnte, dass die Maske eines Tages fallen musste … Doch mit welchen Konsequenzen?

Valentina sah, wie ihr Vater sich wie automatisch eine Zigarre anzündete. Obwohl es innerhalb einer Kutsche alles andere als ungefährlich war. Er machte einen entspannten Eindruck, als ginge es hier um einen fröhlichen Ausflug und nicht die Zukunft seiner Tochter. Valentina öffnete den Mund, ohne zu wissen, was sie sagen sollte. Ihr Vater war ein Mann, der zu seinem Wort stand. Und wenn er einmal eine Entscheidung getroffen hatte …

»Es ist zu deinem Besten, Valentina.« Die Angesprochene zuckte zusammen und das nicht nur, weil ihr Vater plötzlich mit ihr sprach. »Momentan weißt du scheinbar nicht mehr, was richtig oder falsch ist. Dabei hattest du als älteste Tochter der Familie eine Verantwortung. Und dieser bist du nicht gerecht geworden.«

Warum?, hätte Valentina am liebsten gefragt. Weil ich mich geweigert habe, deinen besten Freund zu heiraten, den ich nicht einmal mag … geschweige denn liebe?

Die Tränen kehrten zurück, doch sie schaffte es erneut, diese zu unterdrücken. Dafür folgte eine große Wut auf das, was ihr Vater sagte.

»Deine Mutter und ich sind deshalb zu dem Entschluss gekommen, dass du nicht nur unbedingten Gehorsam lernen musst, sondern auch eine geistige Reinigung erfahren musst. Irgendetwas hat deinen Geist und wahrscheinlich auch deine Seele vergiftet. Möglicherweise liegt es an den Büchern. Wir hätten dir nicht so viele geben sollen.«

Am liebsten hätte Valentina aufgelacht. Die Bücher waren das Einzige, was sie über die Jahre und besonders die Zeit, als der Zwang seitens der Eltern immer größer wurde, am Leben gehalten hatte. Die Mischung aus Vorträgen und Schlägen mit dem Rohrstock kratzten an ihrer Seele, obwohl Valentina alles andere als schwach war. Im Gegenteil, sie hatte früh gelernt, Verantwortung zu übernehmen und Leid zu ertragen. Aber die Verlobung mit Sebastian war einfach zu viel gewesen. Alles in ihr sträubte sich dagegen, mit ihm den Bund der Ehe einzugehen. Nicht nur, dass diese sehr unglücklich verlaufen würde, sie wäre auch ihr Leben lang sein Schatten und würde außer Kinder bekommen nicht viel kennen.

Außerdem ist er nicht einmal treu.

Erneut lief eine Gänsehaut über Valentinas Rücken und sie unterdrückte den Impuls, ihre Haare nach hinten zu werfen. Bei dieser angespannten Atmosphäre würde ihr Vater es als eine hexerische Geste deuten und schreien. Seit ihrer Ablehnung war seine Tochter für ihn wie eine Fremde, wie seine Augen deutlich verrieten.

Um ihre Tränen zu verstecken, schaute Valentina erneut aus dem Fenster und fragte sich unwillkürlich, wie lange die Fahrt noch dauerte.

Das Kloster scheint irgendwo im Nichts zu liegen.

Sie erlaubte sich ein leises Schluchzen. Jeder weitere Kilometer erschwerte den Gedanken an eine Flucht. Wie sollte man von dort wegkommen? Zu Fuß und ohne Hilfe funktionierte es nicht. Nur, ob sie dort welche bekommen würde? Die Frage ließ sich noch nicht beantworten, trotzdem plagten Valentina massive Zweifel. Ihre Lippen pressten sich so fest aufeinander, dass sie nur eine weiße Linie bildeten.

Vielleicht hätte ich ihn heiraten können. Obwohl ich ihn nicht liebe. Aber nach dem, was Sebastian getan hat …

Die Tränen brannten wie Feuer in ihren Augen. Sie hatte versucht, ihren Eltern davon zu erzählen, war jedoch auf taube Ohren gestoßen. Vielmehr hatte ihre Mutter sogar noch versucht, ihn in Schutz zu nehmen, indem sie behauptete, so etwas liege in der männlichen Natur.

Aber bestimmt nicht mit meiner eigenen Schwester.

Valentinas gesamter Körper zog sich zusammen, als die Erinnerung wie ein Sturm über sie hereinbrach. Alle Versuche, diesen Tag zu vergessen, waren bisher gescheitert. Er hatte sich regelrecht in ihr Gedächtnis gebrannt.

»Ah … Ah …«

Vor Schreck hatte Valentina ihr Buch fallen lassen und war wie von einer Biene gestochen aus dem Garten ins Haus gerannt. Diese Stimme gehörte eindeutig ihrer Schwester Marianne und es klang, als befände sie sich in Schwierigkeiten. Ein Teil von ihr ärgerte sich, dass ihre Ruhe gestört worden war, aber das hinderte Valentina nicht daran, ihrer Schwester zu helfen. Obwohl diese sie mit ihrer unterwürfigen Art manchmal an den Rand der Verzweiflung trieb.

In der Eingangshalle blieb Valentina abrupt stehen und lauschte. Mariannes Schreie drangen unverändert an ihr Ohr und gleichzeitig klangen sie anders als sonst. Was mochte ihrer Schwester zugestoßen sein? Valentina machte eine Kopfbewegung und stürmte, zwei Stufen auf einmal nehmend, die Treppe nach oben.

Dort erwartete sie die nächste Überraschung. Entgegen ihrer sonstigen Angewohnheit hatte Marianne die Tür nicht geschlossen, sondern nur angelehnt. Obwohl ihre Hände leicht zitterten, griff Valentina nach der Klinke und öffnete sie einen Spalt breit. Was sie dort sah, ließ das Blut in ihren Adern gefrieren.

»Wir … Wir sollten das nicht tun«, gab Marianne stockend von sich, während der Mann hinter ihr die Schnüre des Korsetts löste. »Du bist mit meiner Schwester verlobt.«

»Na und«, entgegnete der Mann mit tiefer Stimme und liebkoste ihre Schultern, während das Kleidungsstück zu Boden glitt. »Ich mag um ihre Hand angehalten haben … Aber in Wahrheit will ich dich.«

Valentina zuckte zurück. Das, was sich dort vor ihren Augen abspielte, glich einem Albtraum. Obwohl sie für Sebastian keine Liebesgefühle, sondern Antipathie hegte.

»Das ist wundervoll zu hören.« Mariannes Wangen waren gerötet, während ihre Hände seinen Rücken auf und ab wanderten. »Trotzdem sollten wir nicht …«

»Sei still.«

Die nächsten Worte erstickte er in einem wilden Kuss, den Marianne erwiderte. Ihr leises Stöhnen drang an Valentinas Ohren, während sie Sebastian nahe an ihren Körper zog. Dieser machte sich mit der freien Hand dran, ihre jüngere Schwester aus ihrer Unterwäsche zu holen. Wobei Valentina über sein Geschick erstaunt war. Im nächsten Moment weiteten sich ihre Augen, da Mariannes Hand zwischen seine Beine wanderte und ohne Scham seinen Schwanz massierte.

»Oh ja … Das ist sehr gut.«

Sebastian warf den Kopf nach hinten, während Marianne ihre Bewegungen beschleunigte. Ihr Grinsen war dreckig, so wie Valentina es noch nie zuvor gesehen hatte. Dass ihre schüchterne, folgsame Schwester zu so etwas fähig war, schockierte sie noch mehr. Zumal Marianne einige Sekunden später auf die Knie ging und ihre Hände durch den Mund ersetzte. Mit einer einzigen Bewegung glitt Sebastians Schwanz in ihre Mundhöhle und sie fing an, ihren Kopf vor- und zurückzubewegen.

»Du … Du machst mich wahnsinnig.«

Sein Keuchen schmerzte in Valentinas Ohren. Alles in ihr schrie danach, aus der Situation zu verschwinden. Doch ihre Füße verharrten wie festgeklebt auf dem Boden. Sebastian vergrub seine Hand in Mariannes Haaren und zog sie noch näher an sich heran. Es brauchte nicht viel Vorstellungskraft, um zu wissen, dass sein Schwanz in dieser Sekunde an ihren Rachen stieß. Was Marianne jedoch zu gefallen schien, sie beschleunigte ihr Tempo erneut.

»Das ist genug«, rief Sebastian aus und riss ihren Kopf regelrecht von sich. »Sonst komme ich noch und das möchte ich anders.«

Marianne schaute ihn fragend an. Ihre Lippen glänzten von seinem Lusttropfen und sie schnappte nach Luft. Valentina hingegen zog scharf die Luft ein. Dieser Bastard würde doch nicht wagen, ihre Schwester zu entjungfern. Denn falls doch, war Mariannes Zukunft zerstört. Ihre Hände krallten sich an den Türrahmen. Sie musste eingreifen, doch Valentinas Mund war ebenso unbeweglich wie ihre Beine. Alles, was sie konnte, war fassungslos zusehen.

»Komm mit.«

Sebastian führte Marianne zum Bett und wies sie an, sich hinzulegen. Ihre Schwester gehorchte. Offensichtlich verschwendete sie keinen Gedanken an das Danach. Der Bastard verschloss ihre Lippen erneut mit einem Kuss, den Marianne leidenschaftlich erwiderte. Diesmal brachte Sebastian sie sogar dazu, ihren Mund zu öffnen und seine Zunge willkommen zu heißen. Ein leises Stöhnen folgte.

»Na … Willst du mehr?«

Er nahm ihr Gesicht in beide Hände, und als Marianne nickte, küsste Sebastian erst ihren Hals und anschließend den bloßen Busen. Seine Zunge umkreiste die Nippel, welche schnell hart wurden, bevor er an ihnen saugte.

»Ah …«

Mariannes Beine zuckten reflexartig und sie konnte froh sein, bereits zu liegen. Sebastians Speichel zog sich weiter über ihre Taille und den Bauch. Auch die Innenseite der Schenkel sowie den Venushügel ließ er nicht aus.

»So eine wunderschöne Möse.« Während er sprach, streifte sein Atem das sensible Fleisch und ließ Marianne wimmern. »Sie pulsiert schon, aber ich will sehen, ob du feucht genug bist.«

Mit diesen Worten strich er einmal mit dem Finger durch die feuchte Grotte. Zu kurz, um wirklich zu befriedigen, aber lange genug, dass ihr Körper sich kurz aufbäumte. Als Sebastian sich demonstrativ den Lustsaft von den Fingern leckte, glühten Mariannes Wangen.

»Hmm … Du schmeckst wahnsinnig gut.« Er warf seine langen Haare in den Nacken und kroch zu ihr hoch. »Ich möchte dich kosten … so wie du mich eben.«

Wieder küsste Sebastian Marianne und diese nickte eifrig. Offensichtlich hatte sie verstanden, was er wollte. Als sein Körper sich sanft auf sie legte und sich Haut an Haut rieb, zögerte ihre Schwester keine Sekunde und nahm seinen Schwanz wieder in den Mund. Diesmal umkreiste ihre Zunge zuerst verspielt die Spitze.

»Oh mein Gott«, stöhnte Sebastian und ließ sein Gesicht auf ihre Möse fallen.

Gierig wie ein Verhungerter leckte er mit seiner Zunge hin und her, neckte die Klitoris und schob seine Zunge langsam in sie. An Mariannes Stöhnen war deutlich zu hören, dass sie am liebsten aufgeschrien hätte, aber Sebastians Schwanz hinderte sie daran.

»Himmel … Ich komme.«

Sein Schrei hallte in den Wänden wider und ein Schwall milchweißer Flüssigkeit spritzte ihrer Schwester ins Gesicht. Doch anstatt sich zu ekeln, leckte diese alles hingebungsvoll auf, ehe ihr Körper sich aufbäumte und sie selbst von einem heftigen Orgasmus geschüttelt wurde.

»Ich habe genug gesehen«, flüsterte Valentina.

Ohne einen Blick zurück schloss sie unbemerkt die Tür und ging davon. Eines war ihr in diesem Augenblick klar … Niemals würde sie Sebastian heiraten.

Kapitel 2

»Wir sind da.«

Die tonlose Stimme ihres Vaters holte Valentina in die Wirklichkeit zurück. Wobei sie einige Sekunden lang nicht wusste, wo sie sich befand. War vielleicht ein kurzer Schlaf schuld daran? Ihr Blick wanderte zum Fenster der Kutsche, und als Valentina die Umrisse der ehrfurchteinflößenden Klos­termauern sah, durchfuhr sie ein eisiger Schrecken.

Es ist also doch kein Albtraum, sondern die Wirklichkeit. Meine Eltern wollen mich auf ewig ins Kloster verbannen.

Ihr Körper erstarrte regelrecht zur Salzsäule und die Gedanken drehten sich wie eine Windmühle. Ein Teil wollte flüchten, ohne wirklich zu wissen, wohin. Ein anderer wünschte sich, ihrem Vater das Gesicht zu zerkratzen oder anderweitige Rache zu üben. Obwohl ihre Vernunft mit Nachdruck flüsterte, dass ein solches Benehmen sich nicht schickte.

Es schickt sich auch nicht, seine älteste Tochter zu verstoßen. Nur weil sie nicht gehorcht und die Heirat mit einem untreuen Mann verweigert.

Natürlich hatte Valentina versucht, ihren Eltern von dem Gesehenen zu berichten. Im Glauben, dass sie die Heiratspläne danach auflösen würden. Selbst für einen jungen Mann in Sebastians Alter war die Schwägerin eine verbotene Leidenschaft. Insbesondere dann, wenn diese selbst noch nicht verheiratet war. Schon bei dem Gedanken, wie eine verlorene Jungfräulichkeit Mariannes Zukunft ruiniert hätte, wurde Valentina heiß und kalt. Es hätte weitaus mehr bedeutet, als nur Schande über die Familie zu bringen. Zwar verstand sie auch nicht, warum die Männer in dieser Zeit so großen Wert darauf legten, aber sie taten es und oft mehr, als auf andere Eigenschaften zu schauen.

Dabei stand in einigen Büchern geschrieben, dass es keiner körperlichen Vereinigung bedurfte, um das Jungfernhäutchen reißen zu lassen.

Aber darüber hatte Valentina mit niemandem gesprochen. Zum Glück, wie sie im Nachhinein festgestellt hatte. Denn die Reaktion ihrer Eltern auf das Geschehene war beileibe nicht so ausgefallen, wie sie es erhofft hatte.

»Du liest zu viele Bücher, Kind.« Ihre Mutter hatte versucht, sie zu umarmen, doch Valentina war nur entsetzt zurückgewichen. Sie mochte vielleicht belesen sein, aber nicht schwachsinnig.

»Genau … Ich muss deine Fantasie schon loben. Scheinbar versuchst du alles, um einer Heirat mit Sebastian zu entgehen und etwas für unsere Familie zu tun.«

Den Ausdruck im Gesicht ihres Vaters, während er sprach, würde Valentina niemals vergessen. Es war, als würde er eine Fremde anschauen, die ihn belästigte. Als ihre Eltern widerwillig zustimmten, Marianne zu befragen, stritt diese alles ab. Aus Furcht, wie Valentina vermutete. Sie konnte es ihrer Schwester nicht übel nehmen, obwohl es ihre Situation verschlechterte. Denn unter diesen Umständen stand Valentina als die ungehorsame Tochter da, welche dringend eine Lektion lernen musste.

Aber dass meine Eltern so weit gehen, mich gleich ins Kloster zu verbannen, hat sie vermutlich nicht gedacht.

Noch zu deutlich erinnerte Valentina sich an den verzweifelten Gesichtsausdruck ihrer Schwester, als ihr Vater sie regelrecht in die Kutsche zerrte. Marianne hatte am Fenster gestanden und bitterlich geweint. Ein gemeinsamer Abschied war ihnen verboten worden, weil ihre Eltern befürchteten, Valentinas Verderbtheit könnte sich auf die Jüngere übertragen. Der Anblick hatte ihr beinahe das Herz zerrissen, und wenn sie irgendeinen Groll gegen die Jüngere gehabt hätte, wäre dieser in diesem Augenblick verschwunden.

»Komm schon. Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit.«

Die Stimme ihres Vaters wurde ungeduldig und er machte Anstalten, sie erneut aus der Kutsche zu zerren. Doch Valentina entzog ihm ihre Arme und stieg selbst aus. Von außen betrachtet sah das Kloster so aus, wie sie sich ein Gotteshaus immer vorgestellt hatte. Graue, zum Teil ungleichmäßige Steine, ein Anbau, welcher an die klassische Kirche erinnerte, und einige Gärten, welche von den Nonnen gepflegt wurden. Valentinas Mut sank noch ein wenig tiefer. Hier sollte sie bleiben? Jenes war ganz und gar nicht das Bild, welches sie sich für ihre Zukunft vorgestellt hatte. Auch ohne klare Struktur wusste Valentina, dass sie keine Abhängigkeit wollte. Nicht von einem ungeliebten Ehemann und erst recht nicht von einem Gott, an den sie, tief in ihrem Innern, nicht wirklich glaubte. Aber solche Dinge ihren Eltern anzuvertrauen, hätte einen unmittelbaren Eklat zur Folge gehabt.

Eine Gänsehaut legte sich über Valentinas Arme und sie musste sich beherrschen, um nicht über die züchtig bedeckten Arme zu reiben. Die Kälte war nicht schuld, sondern ihre Angst, welche Stück für Stück in eine regelrechte Panik mündete. Aber das würde Valentina ihrem Vater nicht zeigen … niemals.

»Monsieur le Crois … welche Freude … Euch zu sehen.«

Die Frauenstimme holte Valentina in die Wirklichkeit zurück. Ruckartig hob sie den Kopf und sah eine Frau aus der Klosterpforte treten. Ihrem Gesicht nach zu urteilen, war die Fremde Mitte bis Ende vierzig. Ansonsten waren sowohl ihre Haare als auch der Körper vollkommen verhüllt.

Die Äbtissin, schoss es Valentina durch den Kopf.

Es konnte niemand anders sein. Der Schleier und die übliche Kleidung schienen zu kostbar für eine einfache Nonne oder gar eine Novizin. Schlagartig kehrte ihre Angst zurück und diesmal erlaubte sie sich, kurz über ihre Schultern zu streichen. Das Gefühl verstärkte sich, als ihr Vater sie zu sich rief. Valentinas Beine fühlten sich an wie Stein und dabei wollte sie nichts mehr, als auf der Stelle zu fliehen.

»Valentina!« Auch der Tonfall ihres Vaters erschien schneidend wie ein Messer und der Griff um ihre Schulter schmerzte, als hätte er sie geschlagen. »Das ist Maria von den Engeln, die Äbtissin dieses ehrwürdigen Klosters.«

Pflichtschuldig machte die Angesprochene einen Knicks, obwohl ihre Angst mit jeder Sekunde wuchs. Aus der Nähe betrachtet verlor Marias Gesicht jede Sanftheit. Ihre Augen erinnerten Valentina unwillkürlich an einen Raben und die Züge schienen infolge eines anstrengenden Lebens verhärtet. Auch schien sie ihre Regeln mit aller Macht durchsetzen zu wollen … notfalls mit Gewalt.

»Das ist also Eure Tochter.«

Bevor Valentina etwas unternehmen konnte, trat die Äbtissin einen Schritt auf sie zu und griff ihr in die feuerroten Locken.

»Hexen-Haare«, murmelte sie so leise, dass nur Valentina und ihr Vater es hören konnten. »Das wird Gott gar nicht gefallen.«

»Da habt Ihr recht. Ich wollte sie schon abschneiden, aber meine Frau war dagegen. Schließlich mögen Männer lange Haare, und wenn man die Tochter ursprünglich verheiraten wollte …«

Maria hob die Augenbrauen und schaute abwechselnd Valentina und ihren Vater an.

»Heißt das, sie hat einen Antrag abgelehnt? Aus welchem Grund?«

Ihr Vater winkte ab. »Meiner Ansicht nach hat sie einfach zu viel gelesen. Wir verfügen, wie es sich für unser Haus gehört, über eine große Bibliothek. Leider haben weder meine Ehefrau noch ich selbst darauf geachtet, wie lange Valentina sich dort aufhält, und vor allem, was sie dort liest.«

»Und danach hat sie eine Heirat abgelehnt? Ich verstehe …«