Das komplette Börsengrundwissen - Oliver Sparing - E-Book

Das komplette Börsengrundwissen E-Book

Oliver Sparing

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Beschreibung

Er beschreibt die möglichen Zielsetzungen und Grundvoraussetzungen für jeden dieser Anleger und erklärt darüber hinaus auf einfache Weise die verschiedenen an der Börse gehandelten Instrumente, vom Aktienhandel über ETFs und Anleihen bis hin zu Futures. Das Buch beschreibt außerdem umfangreich, auf welche psychologischen Fallen der Trader zu achten hat und der Autor zeigt Möglichkeiten auf, wie Positionen und das Risiko richtig gemanagt werden. Nach Beendigung des Buches ist jeder Leser in der Lage dazu, seine individuellen Investitionsziele zu definieren und hat das nötige Wissen zur Hand, um an der Börse aktiv zu werden. - Erfahren Sie nötiges Basiswissen, um an der Börse erfolgreich zu werden. - Finden Sie heraus, welcher Investorentyp Sie sind, um Ihre individuellen Ziele zu bestimmen. - Tauschen Sie Vorurteile gegen Wissen ein. - Lernen Sie alle Börseninstrumente samt Ihren Vor- und Nachteilen kennen. - Entdecken Sie Ihre Möglichkeiten, um an der Börse aktiv zu werden.

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Seitenzahl: 469

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Über dieses Buch

Es bereitet mir große Freude, mich mit anderen Menschen über die Themen Geld und Investitionen auszutauschen. Ich bin der Meinung, es ist ein sehr spannender und vielseitiger Bereich und wir können hier viel voneinander lernen und profitieren.

Dennoch bin ich mir darüber im Klaren, dass ich damit einer eher seltenen Spezies angehöre, denn - und diese Phrase haben wir in Deutschland wohl schon alle einmal gehört - “über Geld spricht man nicht”. Ich möchte in diesem Buch keine Ursachenforschung betreiben und der Sache auf den Grund gehen, warum sich dieser Leitgedanke so sehr in unseren Köpfen manifestieren konnte, vielmehr möchte ich Sie dazu ermutigen, sich aktiv über Ihre finanzielle Situation Gedanken zu machen und über den bisherigen Tellerrand zu schauen.

Sie werden feststellen, dass sich die Möglichkeiten zur Anlage Ihres Geldes weit über das altbekannte, konservative Sparbuch hinaus erstrecken und, was viel wichtiger ist, Sie keine Wirtschaftsmathematik studiert haben müssen, um selbst als Investor tätig zu werden.

Denn entgegen der Auffassung vieler Menschen bietet gerade die Börse eine Vielzahl an Möglichkeiten, auch ohne tiefe Vorkenntnisse Ihr Geld gewinnbringend anzulegen. Hierfür müssen Sie weder über Insiderwissen noch ein immenses Kapital verfügen. Wichtig ist, dass Sie verstehen, wie die Börse funktioniert, was Sie dort handeln können und vor allem, wie Sie Ihre Ziele definieren. Ich stelle daher in diesem Buch 4 individuelle Investorentypen vor, vom passiv agierenden Hobbyanleger bis hin zum professionellen Berufstrader und erkläre Ihnen ausführlich, welche Grundvoraussetzungen Sie für die jeweilige Handelsart erfüllen müssen und welche Möglichkeiten sich Ihnen hier jeweils bieten.

   Jeder Mensch kann die Börse nutzen,

um sein Geld für sich arbeiten zu lassen   

__________oliver Sparing

Sparing Investment Academy Gmbh

www.sparing-academy.de | Social Media @sparing.academy

Auf diese Weise können Sie am Ende des Buches für sich selbst klar bestimmen, was Sie von der Börse erwarten und in welche Richtung Sie sich als Investor entwickeln können. Unabhängig davon, wie Ihre Entscheidung hierbei schlussendlich ausfällt, werden wir in diesem Buch ein fundiertes Basiswissen aufbauen, welches die Grundlage all Ihrer späteren Handelsentscheidungen bilden wird. Sie lernen sämtliche relevanten Börseninstrumente kennen, die an der Börse gehandelt werden. Hierbei geht es mir nicht nur um deren theoretische Funktionsweise, sondern auch ihre praktische Anwendung und den Nutzen beziehungsweise Vorteil, den die jeweilige Handelsklasse für Ihren Handelsansatz darstellt.

Darüber hinaus besprechen wir die wichtigsten psychologischen Grundlagen des Börsenhandels sowie Ihre mentale Einstellung zum Thema Geld, welche einen wesentlichen Baustein darstellt, um als Investor aktiv zu werden. Sie werden am Ende des Buches in der Lage sein, Ihre persönlichen und ganz individuellen Ziele zu definieren und Sie werden wissen, welche Möglichkeiten Ihnen mittels des Börsenhandels zur Verfügung stehen, um diese zu erreichen. Vor Ihnen liegt eine spannende, neue Welt und ich wünsche Ihnen viel Freude dabei, diese zu entdecken!

Ich wünsche Ihnen nun viel Spaß mit diesem Buch,

Ihr Oliver Sparing

INHALTSVERZEICHNIS

Kapitel 1

Vorwort

1.1 Was die Börse nicht ist

1.2 Für wen ist dieses Buch?

1.3 Was bietet Ihnen dieses Buch?

Kapitel 2

Spekulieren und Investieren

2.1 Das Spekulieren

2.2 Das Investieren

Kapitel 3

Investitionsmöglichkeiten

3.1 Humankapital

3.2 Immobilien

3.2.1 Die eigene Wohnimmobilie

3.2.2 Der Immobilienkauf zur Vermietung oder Spekulation

3.2.3 Investition in Reits

3.3 Edelmetalle

3.4 P2P Kredite

3.5 Ausserbörsliche Anleihen

3.6 Börse

Kapitel 4

Zielsetzung verschiedener Investoren Typen

4.1 Der passive Investor

4.1.1. Zeitlicher Aufwand

4.1.2. Anlagehorizont

4.1.3. Mindest- und Idealkapital

4.1.4. Anlageklassen

4.1.5. Risiko

4.1.6. Fachwissen

4.1.7. Vor- und Nachteile

4.1.8. Erwartungshaltung und Rendite

4.2 Der aktive Investor

4.2.1. Zeitlicher Aufwand

4.2.2. Anlagehorizont

4.2.3. Mindest- und Idealkapital

4.2.4. Risiko

4.2.5. Anlageklassen

4.2.6. Fachwissen

4.2.7. Vor- und Nachteile

4.2.8. Erwartungshaltung und Rendite

4.3 Der Teilzeittrader

4.3.1. Zeitlicher Aufwand

4.3.2. Anlagehorizont

4.3.3. Mindest- und Idealkapital

4.3.4. Risiko

4.3.5. Anlageklassen

4.3.6. Fachwissen

4.3.7. Vor- und Nachteile

4.3.8. Erwartungshaltung und Rendite

4.4 Der Berufstrader

4.4.1. Zeitlicher Aufwand

4.4.2. Anlagehorizont

4.4.3. Mindest- und Idealkapital / 4.4.4. Risiko

4.4.5. Anlageklassen

4.4.6. Fachwissen

4.4.7. Vor- und Nachteile

4.4.8. Erwartungshaltung und Rendite

4.5 Fazit der 4 Investorentypen

Kapitel 5

Börseninstrumente

5.1 Aktien

5.1.1 Was sind Aktien?

5.1.2 Warum sollten Sie in Aktien investieren?

5.1.3 Die Aktienkategorien

Value Aktien

Dividendenaktien

Growth Aktien

Blue Chips

Penny Stocks

5.2 Fonds

5.2.1 Was sind Fonds?

5.2.2 Warum sollten Sie in (passiv gemanagte) Fonds investieren?

5.2.3 Das sollten Sie bei der Auswahl von ETFs beachten

5.2.4 Die Fondskategorien

Aktienfonds

Anleihenfonds

Edelmetallfonds

Rohstofffonds

Immobilienfonds

5.2.5 Passende ETFs finden und analysieren

TER in %

Fondsgröße

Fondswährung

Fondsrendite

Sparplanfähigkeit

Ausschüttungsmethode

Replikationsmethode

5.3 Unternehmens- und Staatsanleihen

5.3.1 Was sind Anleihen?

Konjunkturerwartungen

Zinsniveau

Aktienmarktvolatilität

Bonität

5.3.2 Die Anleihenkategorien

Staatsanleihen

Kommunalanleihen

Unternehmensanleihen

5.3.3 Warum sollten Sie in Anleihen investieren?

5.3.4 Die Anleihenanalyse

5.4 Forex

5.4.1 Was sind die Forex Märkte?

5.4.2 Die Forexkategorien

5.4.3 Warum sollten Sie an den Forexmärkten handeln?

5.4.4 Die Nachteile der Forexmärkte

5.5 Futures

5.5.1 Was sind Futures?

5.5.2 Die Futurekategorien

5.5.3 Warum sollten Sie an den Futuremärkten aktiv werden?

5.5.4 Die Futureanalyse

5.6 Optionen

5.6.1 Was sind Optionen?

5.6.2 Die Optionskategorien

5.6.3 Warum sollten Sie mit Optionen handeln?

5.6.4 Die Optionsanalyse

Der Strikepreis

Die Optionslaufzeit

Die Volatilität

5.7 Weitere Märkte und Handelsinstrumente

5.7.1 Die CFDs

5.7.2 Die Zertifikate

5.7.3 Die Optionsscheine

5.7.4 Die Kryptowährungen

Kapitel 6

Die Wahl des Brokers

6.1 Banken Broker

6.2 Discount Broker

6.3 Gratis- und Mobile Broker

6.4 CFD- und Social Trading Broker

6.5 Profi Broker

6.6 Fazit Wahl des Brokers

Kapitel 7

Vorausetzungen für den erfolgreichen Handel

7.1 Mindset

7.2 Börsen Psychologie

7.3 Risiko- und Money Management

01. Passiver Investor

02. Aktiver Investor

03. Teilzeittrader / Berufstrader

Kapitel 8

Nachwort

8.1 Wie geht es weiter?

Kapitel 9

Glossar

KAPITEL 1 VORWORT

1.1 WAS DIE BÖRSE NICHT IST

Wie viele Menschen vor mir, so bin auch ich auf besonderem Wege zur Börse gekommen. Um den Einstieg in das Berufsleben zu finden, habe ich nach meinem Musikstudium vor der Gründung meines ersten Unternehmens zunächst privaten Gitarrenunterricht gegeben. Einer meiner ersten Schüler hieß Alex, war Mitte 30, Bauunternehmer von Beruf, ein cleverer Kerl. Eines Tages kam Alex mit einem breiten Grinsen in den Unterricht und zückte sofort sein Handy. „Olli, ich muss Dir unbedingt etwas zeigen“, begann er. „Ich habe eine Riesenentdeckung gemacht, das musst Du unbedingt auch probieren. Ich hab‘ letzte Woche bei so einem Broker ein Börsenkonto eröffnet und einfach mal 500 Euro eingezahlt. Schau mal, was daraus geworden ist.“ Strahlend überreichte mir Alex sein Smartphone. Aus den 500 Euro waren innerhalb einer Woche 4.000 Euro geworden. Ich war tief beeindruckt und das ist an dieser Stelle wohl noch untertrieben ausgedrückt. Das erschien mir magisch. Ich stand noch ganz am Anfang meiner beruflichen Karriere, was die

Wirkung, welche diese Zahlen auf mich ausübten, nur umso mehr intensivierte. „Das ist ja so“, fuhr Alex fort, „das heißt ja aus einem bestimmten Grund ‚Börse‘. Es funktioniert nämlich genau wie eine Geldbörse. Du machst die Börse auf, nimmst das Geld heraus, und machst die Börse wieder zu.” Mich packte umgehend die Euphorie. In der Schule habe ich nie etwas über die Börse gelernt. Überhaupt kamen die Themen Geld und Investitionen in meiner schulischen Ausbildung schlicht und ergreifend nicht vor. Meine Großeltern schenkten mir zum 4. Geburtstag ein klassisches Zinssparbuch bei der Bank ihres Vertrauens, zum damaligen Zeitpunkt hat so ein Sparbuch noch 4 % Jahresrendite erwirtschaftet. Heutzutage natürlich undenkbar. Meine Eltern hingegen legten hin und wieder etwas Kapital in Edelmetallen an, davon ab wurde das Geld aber hauptsächlich in das eigene Unternehmen investiert, gespart oder ausgegeben. Alle drei Punkte sind übrigens von großer Wichtigkeit, doch darauf werde ich zu einem späteren Zeitpunkt zurückkommen.

Geblendet von Alexs unglaublichen Ergebnissen und als Opfer meiner eigenen Naivität eröffnete ich also noch am selben Abend mein eigenes Konto bei einem sogenannten Social Trading Broker, welcher noch bis heute mit pfiffigen Facebook Werbespots nichtsahnende Privatkunden für sein sehr fragwürdiges Konzept anwirbt. So wird die Börse für die meisten privaten Händler oftmals zu einem kurzen Abenteuer. Auch ich opferte 500 Euro meiner Ersparnisse, um meine vermeintlich glorreiche Tradingkarriere zu beginnen, in voller Überzeugung, mein Konto, genau wie Alex, in wenigen Tagen um mehrere 100 Prozent wachsen lassen zu können. Frisch aus dem Studium gekommen war das zu diesem Zeitpunkt eine beträchtliche Menge an Geld für mich. Meinen ersten Trade eröffnete ich auf den deutschen Aktienindex DAX. Der Kurs des DAX war bereits seit Stunden am Steigen, also war ich mir sicher, dass er dies auch für den Rest des Tages tun müsse. Ich riskierte für den Trade also die Hälfte meines Geldes und setzte auf steigende Kurse. Alex hatte mir noch am Nachmittag ans Herz gelegt, immer den vollen Kontobetrag zu riskieren und All-In zu gehen, das würde die Rendite stark erhöhen, aber ich als „konservativer Investor“ wollte dieses Risiko nicht eingehen. 50 Prozent Risiko pro Trade müsse reichen. Hier muss natürlich angemerkt werden, dass ich zu diesem Zeitpunkt noch vollkommen der Überzeugung war, dass so gut wie jeder Trade ein Gewinner sein wird. Es ist ja schließlich eine Geldbörse, so dachte ich. In einem späteren Kapitel werde ich Ihnen begründen, warum bereits 5 Prozent Risiko pro Trade in den meisten Fällen ein absolut inakzeptabel hohes Risiko darstellen. Derlei Theorien waren mir jedoch zu diesem Zeitpunkt gänzlich unbekannt. Ich platzierte also meine Long Position, einen Trade, welcher von steigenden Kursen profitiert, und setzte mich gebannt vor mein Notebook – um dabei zuzusehen, wie die Kurse direkt nach dem Eröffnen meiner Order anfingen zu fallen. „Das kann nicht wahr sein“, dachte ich bei mir. Die Börse muss sich gegen mich verschworen haben. Dort muss am anderen Ende der Leitung eine bösartige Person sitzen, die nur auf meine Order gewartet hat, um dann schließlich die Kurse zum Drehen zu zwingen. Eine typische Denkweise, welche wir später im Kapitel „Börsenpsychologie“ noch weiter besprechen werden.

Nachdem ich also mit 200 Euro im Verlust lag, war ich schließlich fest davon überzeugt, dass die Kurskorrektur nun vorbei sein müsse und der DAX fortan seinen Weg nach oben wieder aufnehmen sollte. Ich eröffnete also einen zweiten Long Trade mit dem Rest meines verfügbaren Geldes. Da ich nun zu einem tieferen Zeitpunkt nachgekauft hatte, habe ich somit den durchschnittlichen Preis für mein gesamtes Investment vermindert. Man bezeichnet dies als „Averaging down“, was in der Regel immer eine absolut schlechte Idee ist. Zu diesem Zeitpunkt war ich jedoch der festen Überzeugung, genau das Richtige getan und sogar noch einen guten Deal ausgehandelt zu haben. Zu meinem Entsetzen passierte jedoch, was passieren musste – die Kurse des DAX fielen weiter. Panik überkam mich. Ich sah fassungslos zu, wie mein hart erarbeitetes Geld dahin zu schmelzen schien. Ich fühlte mich paralysiert und wusste nicht, was zu tun ist. Als von meinen anfänglichen 500 Euro noch 50 Euro übrig waren, schloss ich schließlich den Trade, setzte mich auf das Sofa und schrie innerlich die Welt an. Wie konnte dies passieren? Alex hatte mir doch versichert, dass dieses Trading eine sichere Angelegenheit darstellt und man eigentlich nur gewinnen kann. Ich schämte mich dafür, mein Geld so leichtgläubig verschwendet zu haben. War ich zu dumm, zu naiv oder war am Ende doch der hinterlistige Börsenmakler schuld? An dieser Stelle sei erwähnt, dass die Kurskorrektur nach dem Schließen meiner Trades beendet war und der DAX wieder zu steigen begann. Kommt Ihnen diese kleine Geschichte bekannt vor? Natürlich hoffe ich, dass Ihnen ein ähnliches Erlebnis erspart geblieben ist, im Nachhinein bin ich aber äußerst dankbar für diese Erfahrung. Manch einer mag sich an dieser Stelle denken: „Mein Gott, wie dumm muss dieser Kerl sein, so arglos sein Geld zu verschleudern?“. Aber glauben Sie mir, ich bin mit diesem Erlebnis alles andere als ein Einzelfall. Nach offiziellen Angaben diverser Broker verlieren über 80 Prozent aller privaten Trader an der Börse Geld. Hierbei spreche ich von Spekulanten, nicht von Investoren. Ich bin der festen Überzeugung, dass es in der Realität weit über 90 Prozent sind. Dies heisst jedoch im Umkehrschluss, dass die anderen 10 Prozent der Börsenhändler beträchtliche Summen mit ihrem Trading verdienen müssen. Ich befand mich also an einem Scheideweg. Die meisten Privattrader verabschieden sich nach solch einer Erfahrung für den Rest ihres Lebens von der Börse. Sie wird als Kasino und Teufelswerk verflucht oder die Person redet sich schlicht ein, dass die Börse einfach nicht für sie gemacht sei. Nachdem ich die Szenerie ein wenig auf mich habe wirken lassen, war ich allerdings der festen Überzeugung, dass ich zwar dumm vorgegangen bin und einen Fehler gemacht habe, jedoch war ich nun fest entschlossen, die Vorgehensweisen der wirklich erfolgreichen Trader zu erlernen und mir ein fundiertes Wissen anzueignen, bevor ich mein nächstes Geld an den Märkten riskieren werde.

WAS DIE BÖRSE NICHT IST

    DAS IST JA SO“, FUHR ALEX FORT,

„DAS HEISST JA AUS EINEM BESTIMMTEN GRUND ‚BÖRSE‘.

ES FUNKTIONIERT NÄMLICH GENAU WIE EINE GELDBÖRSE. DU MACHST DIE BÖRSE AUF, NIMMST DAS GELD HERAUS,

UND MACHST DIE BÖRSE WIEDER ZU.   

___________ALEX

Ich griff also am nächsten Tag zum Telefonhörer und rief Alex an. Ich schlug ihm vor, bei einem lokalen Hamburger Broker einen Einsteigerkurs für börseninteressierte Anfänger zu besuchen. Alex kam dieser Anruf gerade recht. Er hatte am Vorabend seine kompletten 4.000 Euro Kapital mit nur einem Trade verloren. Er willigte also ein und wir meldeten uns zu dem Seminar an. An diesem Tag begann für mich eine der spannendsten Reisen meines Lebens. Es ist nun gut 10 Jahre her. Seither ist unglaublich viel geschehen. Ich habe zwei Firmen gegründet und nahezu jeden Tag dazu genutzt, meine Fähigkeiten und mein Wissen im Bereich des Börsenhandels zu erweitern. Ich habe Bücher verschlungen, zahlreiche Seminare besucht und nächtelang Charts analysiert, Handelssysteme entwickelt und diese perfektioniert. Ich bin froh und stolz darauf, diesen Fundus an Wissen heute im Rahmen meiner eigenen Investment Akademie weitergeben zu dürfen, eine Arbeit, die mir große Freude bereitet. 10 Jahre später muss ich immer noch lächeln, wenn ich an meine ersten Gehversuche an der Börse denke. Wer weiß, ob ich diesen Weg gegangen wäre, hätte ich damals schon gewusst, wie viele Rückschläge und schwierige Situationen ich noch zu bewältigen hätte, denn ich müsste lügen, wenn ich behaupten würde, dass es während dieser Zeit immer nur bergauf mit meinem Tradingkonto ging. Um nun die Frage aus der Überschrift dieses Kapitels zu beantworten: Die Börse ist definitiv nicht das von Alex beschriebene Portemonnaie, aus welchem man sich jederzeit an beliebigen Summen Geldes bedienen kann. Die Börse bietet aber für alle Personen mit unterschiedlichsten Zielen und finanziellen Hintergründen eine Vielzahl an Möglichkeiten, ihr Geld für sich arbeiten zu lassen und beachtliche Renditen zu erzeugen. Je nach Erwartungshaltung und Zielsetzung sollte das Vorgehen individuell gestaltet werden, doch versichere ich Ihnen, dass die Börse für jeden Anlegertyp die passenden Wege bietet. Ich möchte unterstreichen, als wie lohnenswert sich all der Aufwand im Laufe der Zeit für mich persönlich erwiesen hat. Daher möchte ich nun zwei wichtige Fragen beantworten:

1.2 FÜR WEN IST DIESES BUCH?

Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, mit diesem Buch ein möglichst breites Spektrum an Menschen zu erreichen. In den Köpfen der meisten Personen hat sich die Börse als ein unerreichbares Mysterium manifestiert. Ein Kasino, in dem wohlhabende Menschen mit unfassbaren Summen um sich schmeißen und diese auf lange Sicht wohl auch meistens verlieren. Doch dies ist absolut nicht der Fall, denn die Börse wurde keinesfalls ausschließlich für die besonders vermögenden Menschen erfunden. Ein jedermann kann sie nutzen, um mit der zu ihm passenden Anlagestrategie sein Kapital zu vergrößern und auf lange Sicht finanziell von ihr profitieren. Wenn Sie sich in dieser pessimistischen Denkweise ein Stück weit wiedererkennen, lege ich Ihnen ans Herz – trennen Sie sich bitte schnellstmöglich von dieser Ansicht! Mit dem richtigen Wissen und der für die eigene Zielsetzung passenden Herangehensweise kann wirklich jeder Mensch an der Börse investieren und sein Geld für sich arbeiten lassen. Der Faktor Zeit spielt natürlich bei der Wahl der Strategie eine wesentliche Rolle, ist aber kein Kriterium, das Aktivwerden an der Börse für sich von vornherein auszuschließen. Auch ich war lange Zeit der Auffassung, man müsse sich ein schier maßloses Fachwissen aneignen, um überhaupt darüber nachdenken zu können, als Investor an den Märkten tätig zu werden. Ich versichere Ihnen aber, dass dem nicht so ist. Natürlich, wenn es Ihr Ziel sein sollte, ein regelmäßiges Einkommen über die Börse zu generieren oder gar davon zu leben, dann werden Sie um eine Menge Studium nicht herumkommen. Doch zum „einfachen“ Investieren, beispielsweise in passiv gemanagte Fonds, bedarf es definitiv keiner Hexerei und auf lange Sicht werden Sie hier mit maximal hoher Wahrscheinlichkeit eine positive Rendite erwirtschaftet haben. Wenn Sie Ihr Geld beispielsweise in einen passiven Fonds auf den größten amerikanischen Aktienindex S&P 500 anlegen, so wäre es aus historischer Sicht noch nie vorgekommen, dass Sie bei einer Haltedauer von mindestens 13 Jahren Geld verloren hätten – trotz aller Wirtschaftskrisen. Und hierbei haben Sie noch nicht einmal nach „guten“ und „schlechten“ Aktien sortieren müssen. Kein anderes Investitionsmedium bietet auf lange Sicht derart hohe Wahrscheinlichkeiten auf positive Rendite, nicht einmal das hierzulande so viel beschworene Zinssparbuch. Letzteres ist heutzutage als Anlagemöglichkeit ohnehin in der Bedeutungslosigkeit verschwunden. Um mein Argument zu stützen, sehen Sie sich bitte folgendes Diagramm an:

Es zeigt die Gewinner- und Verliererjahre des S&P 500 seit 1928. Wenn Sie von einer 5-jährigen Haltedauer des Fonds ausgehen, hätten Sie mit etwas Pech am Ende weniger Geld als vorher, wenn Sie beispielsweise direkt vor einer der großen Wirtschaftskrisen gekauft hätten. Bei einer 10-jährigen Haltedauer hätten Sie in lediglich 5 der letzten 100 Jahre nicht kaufen dürfen, um am Ende Geld verdient zu haben. Bei einer 20-jährigen Haltedauer hätten Sie am Ende immer ein Plus erwirtschaftet, selbst, wenn Sie direkt vor der großen Depression 1929 gekauft hätten und die Marktphasen der dreißiger Jahre miterlebt hätten, in welchen es zu großen Kursschwankungen kam. Im historischen Durchschnitt erzeugt der S&P 500 eine jährliche Rendite von rund 9 %. Kein schlechtes Ergebnis, wenn man bedenkt, dass wir hier keine Minute darauf verwendet haben, die Märkte oder einzelne Aktien zu analysieren. Selbstverständlich sind mit etwas Arbeit und Wissen auch weitaus höhere Renditen realistisch. Die Gewinner der offiziellen Futures Trading Weltmeisterschaft, die jedes Jahr von der Robbins Trading Gruppe veranstaltet wird, generieren regelmäßige Renditen im dreistelligen Bereich.

Gewinner- und VerliererJahre des S&P500 seit 1928:

Quelle: https://www.macrotrends.net/2526/sp-500-historical-annual-returns

Hier sind natürlich auch viele Glücksritter dabei, doch bei genauem Betrachten fallen immer wieder dieselben Namen, die diese Renditen mit einer erstaunlichen Konstanz erzeugen. Die meisten dieser Trader haben ihren Hintergrund im automatisierten Trading. Soviel vorweg – automatisiertes Trading verlangt sehr viel Erfahrung und Vorwissen sowie paradoxerweise einen äußerst hohen Zeitaufwand. Darüber hinaus muss man mit einer robusten psychischen Einstellung ausgestattet sein, da man teilweise schmerzhafte Drawdownphasen, also Phasen, in denen der Gewinn zeitweise sinkt, zu überstehen hat. Hierbei handelt es sich um Zeiträume, in welchen Ihr System Verluste erwirtschaftet. Die Drawdownphase gilt dann als beendet, wenn Ihr Gewinn einen neuen Höchststand erreicht hat.

Ich möchte also nochmals zusammenfassen, an wen sich dieses Buch richtet:

Wenn Sie Ihr Geld gern für sich arbeiten lassen möchten, sich auf den Weg zur finanziellen Freiheit begeben wollen oder es Ihr Ziel ist, einen lohnenswerten Bonus für Ihre Altersvorsorge zu erwirtschaften, dann ist dieses Buch genau für Sie! Doch auch wenn Sie sich mehr von der Börse als nur eine bescheidene monatliche Sparrate erhoffen, werde ich Ihnen zahlreiche Möglichkeiten und Wege aufzeigen. Ich habe meinen Weg vom Gelegenheits- zum Hobbytrader und schließlich zum Berufstrader gefunden. Er war teils steinig und ich habe wohl jeden erdenklichen Tradingfehler begangen. Welche dies im Einzelnen sind, werde ich ausführlich im Kapitel über Börsenpsychologie darstellen und hoffe, dass ich somit Sorge dafür tragen kann, dass Sie eventuell den einen oder anderen dieser Fehler bewusst vermeiden können. Sollte es auch Ihr Ziel sein, sich professionell dem Börsenhandel zu widmen, so steht Ihnen in der Tat weitaus mehr Studium bevor als nur dieses Buch. Doch möchte ich Ihnen allem voran eine Vielzahl an Möglichkeiten und Handelsinstrumenten aufzeigen, damit Sie klar selektieren können, für welche Art des Handelns Sie sich interessieren und mit welchen Börsenmärkten und -instrumenten Sie diese in der Praxis umsetzen können.

1.3 WAS BIETET IHNENDIESES BUCH?

Ich kann Ihnen aus Erfahrung sagen, dass jedes Kapitel dieses Buches von der inhaltlichen Komplexität ein eigenes Buch füllen könnte. Schon über die Themen Börsenpsychologie und Mindset sind ganze Werke geschrieben worden. Ich möchte Ihnen daher vielmehr einen Überblick über sämtliche Faktoren geben, die nötig sind, um den Einstieg in das Investieren an der Börse sowie auch das Trading an sich zu finden. Doch möchte ich dies nicht als reines Einsteigerbuch verstanden wissen. Auch erfahrene und bereits profitable Trader möchte ich dazu motivieren, eventuell über ihren bisherigen Tellerrand zu schauen und sich mit weiteren Märkten oder Handelsinstrumenten zu beschäftigen, welche Sie bislang womöglich weniger oder gar nicht in ihr Trading einbezogen haben.

Am Ende des Buches wird jeder Leser seine eigenen Ziele definieren können und in der Lage sein, für sich zu entscheiden, welchen der aufgezeigten Wege er gehen möchte und welche für ihn interessanten Ansätze er weiter verfolgen und vertiefen will. Wir werden in diesem Buch zunächst Schritt für Schritt die einzelnen Grundlagen behandeln, welche für erfolgreiches Handeln an der Börse notwendig sind. Außerdem werden Sie weitere Bereiche neben der Börse kennenlernen, die für modernes Investieren relevant sind.

Im darauffolgenden Kapitel werde ich 4 individuelle Typen von Investoren respektive Tradern klassifizieren. Angefangen beim passiven Investor bis hin zum professionellen Vollzeittrader werde ich Ihnen genaustens darlegen, welche Voraussetzungen für die jeweilige Handelsart vonnöten sind und mit welchem Aufwand dabei zu rechnen ist. Nach den Grundkomponenten werden wir uns mit den einzelnen Märkten und Instrumenten beschäftigen, die Sie an der Börse handeln können. Einer der wichtigsten Aspekte beim Handeln an der Börse ist die psychologische Komponente. Daher widme ich das letzte Kapitel des Buches den immens wichtigen Themen Mindset, Psychologie und Moneymanagement.

Abschließend möchte ich anmerken, dass ich im Laufe des Buches verschiedene Empfehlungen für andere Bücher, Hilfs- und Analyseplattformen, Chartingsoftware und anderes aussprechen werde. Ich möchte unterstreichen, dass ich von keiner dieser Empfehlungen finanziell profitiere und mit keinem Drittanbieter zusammenarbeite. Wenn ich Ihnen irgendeine Art von börsenrelevantem Service empfehle, dann aus rein objektiven Gründen und weil ich persönlich gute Erfahrungen mit dem jeweiligen Medium gemacht habe. Darüber hinaus arbeite ich mit keinem Broker zusammen, von dem ich finanzielle Vorteile erhalte. Letztendlich ist es mir wichtig, dass die Entscheidung, wie Sie Ihren Handel angehen möchten, ganz bei Ihnen liegt!

    ICH WÜNSCHE IHNEN NUN VIEL FREUDE BEIM LESEN

UND HOFFE, DASS AUCH SIE IHRE FINANZEN UND ZUKUNFT

IN DIE EIGENEN HÄNDE NEHMEN WERDEN UND DIE BÖRSE BEI DIESER ZUKUNFTSGESTALTUNG EINE WESENTLICHE

ROLLE EINNEHMEN WIRD!   

KAPITEL 2 SPEKULIEREN UND INVESTIEREN

Bevor wir uns mit den verschiedenen Kategorien des modernen Investierens beschäftigen, liegt es mir am Herzen, einige Missverständnisse in Bezug auf die Begriffe „Spekulation“ und „Investition“ aus dem Weg zu räumen.Beide Disziplinen des Geldanlegens haben in den letzten Jahren einen enormen Schaden an ihrem Image erleiden müssen. Dies ist nicht ganz grundlos, nimmt doch der oligopolbildende Finanzkapitalismus, der sich in den letzten Jahrzehnten immer mehr durchgesetzt hat, teilweise groteske Formen an. Der Einfluss von Wirtschaftslobbys auf die Politik ist größer denn je, was in beträchtlichem Maße mit dafür verantwortlich ist, dass die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander zu klaffen droht. Warum erzähle ich das? Aufgrund der aktuellen politischen Situation ist es für die Medien ein Leichtes, wohlhabende Menschen als eine der Wurzeln allen Übels darzustellen. Auch in der Familie und im Freundeskreis wird nicht selten über „die Reichen“ geschimpft. In der Öffentlichkeit wird von Spekulanten oftmals ein Bild von unmoralischen, vermögenden Menschen gezeichnet, die nicht wissen, was sie mit ihrem Geld noch anstellen sollen und es daher an der Börse „verzocken“. Der vermeintlich bösartige Spekulant geistert wie ein Schreckgespenst durch die Medien und wird nicht selten zur Ursache aller Wirtschaftskrisen der vergangenen hundert Jahre erklärt. In gewissem Maße hat dies auch durchaus seine Berechtigung, das möchte ich keinesfalls leugnen. Doch sind solche Ursachen deutlich komplexer und lassen sich nicht allein auf das Spekulieren an sich zurückführen. Darüber hinaus möchte ich Ihnen ans Herz legen, nicht den Fehler zu begehen, alle reichen Menschen als pauschal bösartig abzustempeln. Wenn das Sprichwort „Geld verdirbt den Charakter“ zu Ihrem Vokabular gehört, dann bitte ich Sie, es schleunigst zu verbannen, wenn Sie es in Betracht ziehen, an der Börse tätig werden zu wollen. Ein guter Mensch wird durch Geld zu keinem schlechten. Ein Mensch mit einem von vornherein verdorbenem Charakter wird jedoch umso mehr auffallen, wenn er zu viel Geld kommt.

2.1 Das Spekulieren

Spekulation ist per se nichts Verwerfliches und hat entgegen der breiten Meinung auch nichts mit Glücksspiel zu tun, auch wenn es durchaus einige Parallelen gibt. Durch das Kapital der Spekulanten werden die Märkte mit Geld versorgt und liquide gehalten, was sowohl in den Aktien- als auch in den Rohstoffmärkten absolut Sinn ergibt und sogar förderlich für diese ist. Durch systematisches Spekulieren ist es möglich, an der Börse auf regelmäßiger Basis Geld zu erwirtschaften, ohne dabei den Märkten Schaden zuzufügen. Ihr Geld stellt in den Aktienmärkten den Unternehmen Liquidität zur Verfügung, um zu wirtschaften und Investitionen zu tätigen. In den Futuremärkten geben Sie den kommerziellen Händlern die Möglichkeit, sich effektiver gegen Preisschwankungen abzusichern und die Preise stabil zu halten. Von größter Bedeutung ist hierbei die Betonung auf systematischesSpekulieren. Wenn Sie beginnen, willkürlich und nach Bauchgefühl oder durch reine Beobachtung der Märkte Trades zu eröffnen, so führt das in aller Regel sehr schnell zur Vernichtung Ihres Kapitals. Es ist von absolut essenzieller Wichtigkeit, dass Sie jeden Ihrer Trades nach einem vorher festgelegten System durchführen, von welchem Sie idealerweise nicht abrücken. Sie müssen nach Eröffnung des Trades klar formulieren können, warum Sie sich dazu entschieden haben, diesen zu eröffnen. Wenn Sie sich für Spekulation interessieren, so führen Sie in den ersten Jahren am besten ein klares Tradingtagebuch, zum Beispiel in Form einer Excel Tabelle. Hier tragen Sie neben den Tradedaten auch eine Anmerkung zu Ihrer Tradeidee mit ein.

BEVOR WIR UNS DEM TRADING TAGEBUCH WIDMEN, MÖCHTE ICH ZUNÄCHST ZWEI BEGRIFFE KLÄREN:

LONG TRADE

Beim Spekulieren schließen Sie eine Wette auf den zukünftigen Verlauf des Kurses eines bestimmten Wertes ab. Sie können diesen kaufen, um ihn später zu einem höheren Preis gewinnbringend zu verkaufen. Dies bezeichnet man als Long Trade.

SHORT TRADE

Sie können die meisten Börseninstrumente jedoch auch leer verkaufen, ohne Sie zu besitzen, um Sie dann zu einem späteren Zeitpunkt und einem idealerweise günstigeren Preis zurückzukaufen. So profitieren Sie von fallenden Kursen, was als Short Trade bezeichnet wird.

ICH FÜHRE NACH WIE VOR MEIN TRADING TAGEBUCH NACH FOLGENDEM SCHEMA:

Long Trades hinterlege ich mit einem grünen Hintergrund, Short Trades mit roter Hintergrundfarbe. Natürlich ist dies nur ein Beispiel und kann je nach Vorlieben und Tradingstil beliebig angepasst werden.

Spalte 1: Datum

In diesem Beispiel handelt es sich also um einen Long Trade, ich habe auf steigende Kurse gesetzt. In der ersten Spalte trage ich das Datum meines ursprünglichen Kaufes sowie in der Zeile darunter das Verkaufsdatum ein.

Spalte 2: Buy oder SellHier trage ich ein, ob ich kaufe (buy) oder verkaufe (sell).

Spalte 3: Handelstyp

In diesem Fall habe ich eine Aktie gehandelt, daher steht in Spalte 3 „Aktienkauf“.

Spalte 4: Börsensymbol

Darauf folgt das Börsensymbol, in diesem Beispiel „SWKS“, die Aktie der Firma Skyworks Solutions.

Spalte 5-7: Anzahl, Preis und Gesamt

In den darauffolgenden Spalten gebe ich an, wie viele Exemplare ich von dem jeweiligen Finanzinstrument gekauft oder verkauft habe, gefolgt von den Preisen für ein Einzelexemplar sowie der Gesamtposition.

Spalte 8: Einahmen Option

Sollte es sich um einen Optionstrade handeln, wird hier die erhaltene Prämie eingetragen.

Spalte 9: Einnahmen Verkauf

Da ich mit diesem Trade einen Verlust realisiert habe, habe ich in die Spalte „Einnahmen Verkauf“ den negativen Wert von „-95,21“ notiert.

Spalte 10: Abruf

Auch dieses Feld bezieht sich auf Optionstrades und bleibt in diesem Falle frei.

Spalte 11: Beschreibung Handel

In der Beschreibungsspalte vermerke ich nun, auf Basis welchen Handelssystems ich den Trade eröffnet hatte und aufgrund welcher Regel dieser geschlossen wurde.

Spalte 12: Einnahmen / Dividenden

Sollte ich in der Zwischenzeit Dividenden erhalten haben, werden diese in Spalte 12 eingetragen.

Spalte 13: Kosten / Gebühren

Abschließend füge ich der Tabelle die gezahlten Transaktionsgebühren ein.

2.2 Das Investieren

Kommen wir nun zur weniger negativ behafteten Anlageform – dem Investieren. Zunächst einmal möchte ich die grundlegenden Unterschiede zum Spekulieren betrachten. Diese gehen aus meiner Sicht weit über den bloßen Zeithorizont des Investments hinaus. Dieser dürfte jedoch das offensichtlichste Merkmal sein, welches Investition von Spekulation unterscheidet. Eine Investition wird zumeist über einen längeren Zeitraum von mindestens fünf Jahren getätigt. Je länger eine Investition gehalten wird, desto höher ist in aller Regel die Wahrscheinlichkeit, dass sie eine positive Rendite abwirft. Einzige Ausnahme ist, wenn die Idee oder das Unternehmen, welchem die Investition zugutekommt, scheitert oder dieses bankrott geht. Die Idee hinter einem Investment hat fast immer einen fundamentalen Hintergrund. Wenn Sie beispielsweise langfristig in ein Unternehmen investieren und dessen Aktien kaufen möchten, so sollten Sie sich vorher Gedanken zu dieser Firma gemacht haben und davon überzeugt sein, dass ihr Konzept ein dauerhaftes Potenzial haben wird. Diese fundamentale Analyse sollte selbstverständlich sehr sorgfältig und nach einem festgelegten System erfolgen.

Fundamentale Daten können auch in der Spekulation eine wesentliche Rolle spielen, der kurzfristige bis mittelfristige Zeithorizont zwingt den Trader jedoch dazu, nach einem bestimmten festen Regelwerk vorzugehen, welches über die reine Fundamentalanalyse hinaus geht. Der einfache Grund hierfür ist, dass die Märkte umso mehr zur Willkür tendieren, je kürzer der Investitionszeitraum ist. So spielt beim Spekulieren – und dies ist die wesentliche Komponente, die auch im Glücksspiel zu finden ist – die Stochastik eine unmittelbare Rolle. Ihr System muss zwingend in der Vergangenheit einen statistischen Vorteil erbracht haben, andernfalls wird es mit großer Sicherheit auch in der Zukunft keine positiven Erträge erzeugen. Der Zeitpunkt des Einstiegs in ein Investment spielt eine deutlich geringere Rolle als bei einer Spekulation. Hier stellt sich zum Beispiel die berühmte Frage, ob man eine Aktie besser kauft, wenn sie gerade ein neues Hoch erreicht hat und am Steigen ist, oder nach Beendigung einer Kurskorrektur. Bei einem entsprechend langen Investitionshorizont wird diese Entscheidung kaum einen Unterschied machen. Aus persönlicher Erfahrung kann ich Ihnen aber an dieser Stelle verraten, dass es immer mehr Sinn macht, in steigende als in fallende Werte zu investieren.

Anders verhält es sich beim Spekulieren. Da es Ihr Ziel ist, nur einen bestimmten Abschnitt des Kursverlaufs für Ihren Trade zu nutzen, muss der Einstieg möglichst genau abgepasst werden. Schon wenige Cent / Ticks / Pips (je nach Markt und Börseninstrument) können hier über Erfolg oder Misserfolg eines Trades entscheiden. Wir werden dieses Phänomen genauer betrachten, wenn wir uns im Kapitel „Moneymanagement“ mit dem Chance-Risiko-Verhältnis, kurz CRV, beschäftigen.Der Investor stellt sein Kapital immer einer Person oder Personengruppe zur Verfügung, von deren Konzept oder Idee er überzeugt ist und auf lange Sicht am Gewinn des Projekts beteiligt sein möchte. Dies muss nicht zwingend ein Unternehmen sein, es kann sich ebenso gut um eine Erfindung, Innovation oder Ähnliches handeln. Der Investor ist hierbei nicht aktiv am Projekt beteiligt, sondern stellt lediglich finanzielle Mittel zur Verfügung. Im Idealfall profitieren beide Seiten von der Investition, indem die aktive Seite das zur Verfügung gestellte Geld nutzen kann, um das Projekt oder die Firma zu fördern und wachsen zu lassen, während der Investor später finanziell von den Ergebnissen profitiert.

Der Spekulant hingegen betrachtet zunächst die historische Wertentwicklung eines an der Börse gehandelten Wertes oder Marktes und zieht dann auf der Basis verschiedener Faktoren Schlüsse auf dessen mögliche zukünftige Kursentwicklung. Die langfristige Idee des sogenannten Underlyings, also des Wertes, den er handelt, interessiert ihn in der Regel wenig oder nur in speziellen Fällen. Auch eine Spekulation kann unter Umständen ein erfolgreiches Geschäft für beide Seiten werden, wie wir später erfahren werden, wenn wir uns mit Future- und Optionshandel beschäftigen werden. Sowohl beim Spekulieren als auch beim Investieren muss Ihnen bewusst sein, dass Sie sich auf ein Risiko einlassen. Dieses Risiko lässt sich durchaus steuern, es gehört aber zum Börsenalltag dazu. Sie werden sich langfristig daran gewöhnen müssen. Unabhängig davon, ob Sie als aktiver Trader spekulieren werden oder sich als langfristigen Investor verstehen, Sie werden von Zeit zu Zeit Geld an der Börse verlieren. Lassen Sie sich hiervon nicht abschrecken. Wichtig ist sowohl beim Spekulieren als auch beim Investieren, dass sich Ihr Geld auf einen langfristigen, nicht auf einen kurzfristigen Zeitraum betrachtet, vermehrt. Mit den richtigen Herangehensweisen und Strategien ist dies mit beiden Disziplinen absolut seriös umsetzbar. Ohne Risiko ist jedoch kein Gewinn möglich. Ich denke, dies gilt für die meisten Dinge im Leben. Wenn wir vorankommen und die nächste Stufe erreichen wollen, sind gewisse Risiken unvermeidbar. Es wird stets ein paar Rückschläge geben, aber auf lange Sicht lohnen sich die Bemühungen.

WENN DAS SPRICHWORT

„GELD VERDIRBT DEN CHARAKTER“ ZU IHREM VOKABULAR GEHÖRT, DANN BITTE ICH SIE,

ES SCHLEUNIGST ZU VERBANNEN,

WENN SIE AN DER BÖRSE TÄTIG

WERDEN WOLLEN.

Zum Abschluss und als Fazit dieses Kapitels möchte ich Ihnen Folgendes mit auf den Weg geben: Sie werden sich überall in Ihrem Umfeld, ob unter Freunden, Familie oder im Arbeitskreis, als Trader, Spekulant und Investor mit gewissen Vorurteilen konfrontiert sehen. Lassen Sie sich hiervon bitte nicht verunsichern. Das Thema Geld ist noch immer ein mit vielen Klischees und Missverständnissen behaftetes. Weder das Spekulieren noch das Investieren macht Sie zu einem schlechteren Menschen und wenn Sie die Sache mit Verstand, System und einer gesunden Einstellung angehen, fügen Sie auch niemand anderem einen Schaden zu. Als Trader handeln Sie in erster Linie für sich selbst und sind entsprechend für sich selbst und Ihre Entscheidungen verantwortlich. Ich persönlich mag diesen Gedanken sehr gern.

 KAPITEL 3 INVESTITIONSMÖGLICHKEITEN

Ich hatte vor Kurzem eine interessante, wenn auch etwas frustrierende Diskussion auf einer Gartenparty. Ein Neffe meiner Freundin hat gerade sein Studium beendet und es hat sich herausgestellt, dass seine Großeltern in der Zeit seit seinem Abschluss des Abiturs sein angespartes Geld verwahrt haben, damit er nicht dazu neigt, es auszugeben. Er konnte durch das fleißige Sparen aller Geldgeschenke von Verwandten und zur Jugendweihe eine stolze Summe von 10.000 Euro ansparen. Ich war beeindruckt und fragte seinen Großvater, wo er das Geld denn in den zwischenzeitlich vergangenen 10 Jahren angelegt hätte.

Er sah mich mit verwunderten Augen an und antwortete ganz selbstverständlich: „Das Geld haben wir gut versteckt. Wo hätte ich es bitte anlegen sollen, es gibt schließlich keine Zinsen mehr und auf einem Bankkonto wäre es auch nicht sicher gewesen.“ Vor 10 Jahren war die Weltwirtschaftskrise gerade beendet. Hätte man das Geld beispielsweise in einen passiven Fonds auf den US-Index S&P 500 investiert und nicht mehr angerührt, so hätte sich das Vermögen von 10.000 Euro in den letzten 10 Jahren mehr als vervierfacht – und das trotz zwischenzeitlicher Coronakrise. Zugegeben, eine dermaßen gute Performance wäre auch viel Glück gewesen und man hätte das Ende der Wirtschaftskrise sehr genau abpassen müssen, doch wie bereits im vorangegangenen Kapitel beschrieben, der S&P 500 legt im Durchschnitt rund 9 % pro Jahr an Gewinn zu. Stattdessen lag das Geld herum und hat an Wert verloren. Wie soll es denn bitte an Wert verloren haben, wenn niemand es berührt hat? Ein teurer Fehler, den die meisten konservativen Sparer heutzutage machen, ist es, die Inflationsrate zu ignorieren. Schauen Sie sich dazu bitte folgende Tabelle an:

INFLATIONSRATEN 2009 - 2019:

Quelle: https://www.finanz-tools.de/inflation/inflationsraten-deutschland

Durch das Erwerben von Staats- und Unternehmensanleihen durch die europäische Zentralbank werden die Märkte mit zusätzlicher Liquidität versorgt. Diese führt langfristig zu einer erhöhten Güternachfrage seitens der Unternehmen und am Ende auch Arbeitnehmer. Eine erhöhte Güternachfrage hat wiederum Preiserhöhungen zur Folge, die entsprechend den Wert des Geldes an sich mindern – der Prozess einer Inflation. Worum es sich bei jenen Staats- und Unternehmensanleihen im Genauen handelt, werde ich im entsprechenden Kapitel über dieses Thema ausführlich beleuchten. Daher ergibt es auch keinen Sinn, wenn man heutzutage nach wie vor die seltsame Angewohnheit hat, Europreise in DM umzurechnen und den ursprünglichen Wechselkurs von 1:2 zu nutzen. Trotz des damals festgelegten Wechselkurses entsprechen die heutigen Europreise aufgrund der vorangeschrittenen Inflationsrate mindestens den damaligen DM Preisen. Statt also die Ersparnisse anzulegen und deren Wert wachsen zu lassen, wurde es Opfer der in der Tabelle aufgeführten jährlichen Inflationsraten des Euro. Zum jetzigen Zeitpunkt, Anfang 2020, sind die 10.000 Euro zwar immer noch 10.000 Euro, haben aber im Verhältnis zu damals nur noch eine Kaufkraft von rund 8.500 Euro. Eine bittere Erkenntnis, nicht wahr? Man kann den Verwandten meiner Freundin hier absolut keinen Vorwurf machen. Wie ich bereits im Vorwort angemerkt habe, sind Finanzen und Kapitalbildung keine Fächer, die in der Schule oder im Studium angesprochen und behandelt werden. Auch in der Erziehung durch die Eltern kommt dieser Bereich oftmals viel zu kurz. Dies kann verschiedene Gründe haben – über Geld wird nicht gesprochen, es herrschen veraltete oder schlichtweg falsche Kenntnisse oder, und auch dies ist heutzutage in vielen Familien leider noch ein gängiges Kredo, das Thema Finanzen wird von vornherein verteufelt und der Besitz von Geld als etwas Schlechtes und Lasterhaftes deklariert.

    DAS GELD HABEN WIR GUT VERSTECKT. WO HÄTTE ICH ES BITTE ANLEGEN SOLLEN, ES GIBT SCHLIESSLICH KEINE ZINSEN MEHR UND AUF EINEM BANKKONTO WÄRE ES AUCH NICHT SICHER GEWESEN.   

Kaum verwunderlich, dass in breiten Teilen der Bevölkerung die finanzielle Bildung vollkommen unzureichend ist. Fakt ist doch aber Folgendes: Geld geht uns alle etwas an! Es ist beständiger Teil unseres Lebens, ob wir uns nun für einen bescheidenen Lebensstil entscheiden oder es genießen, uns verschiedenste Dinge zu leisten. Es ist aus meiner Sicht für jeden Menschen von unschätzbarem Vorteil, sich mit seinen Finanzen auseinanderzusetzen, zu verstehen, wie Geld funktioniert und bewusst und geschickt damit umzugehen. Finanzielle Bildung bietet klare Vorteile für jedermann.

Ein großer Irrtum ist es, zu glauben, dass die einzig lohnenswerte und sichere Anlageform von Geld das klassische Sparbuch bei der Hausbank sei. Auch dank des Internets ist es in der heutigen Zeit einfacher und komfortabler denn je, sein Geld gewinnbringend anzulegen. Natürlich, und das ist die Kehrseite dieser Medaille, gibt es hier auch zahlreiche Fallen und schwarze Schafe, die es dringend zu vermeiden gilt. Ich möchte Ihnen in diesem Kapitel die wichtigsten Kapitalanlageformen vorstellen. Ich werde beschreiben, für wen die jeweilige Anlageform interessant ist und welche Vor- beziehungsweise Nachteile jeder der Bereiche mit sich bringt.

Natürlich ist dies ein Buch über die Börse, aber es ist mir trotzdem wichtig, auch andere Investitionsmöglichkeiten vorzustellen und Sie dazu anzuregen, sich auch mit diesen zu beschäftigen. Eventuell ist Ihnen aufgefallen, dass sowohl das Zinssparbuch als auch kapitalbildende Lebensversicherungen in dieser Auflistung fehlen. Beide sind aus meiner Sicht zum heutigen Zeitpunkt keine relevanten Alternativen zu den anderen Anlagemöglichkeiten. Selbst wenn Sie 0,3 % Rendite als lohnenswertes, weil sicheres Investment betrachten, vergessen Sie bitte niemals die Inflationsrate!

3.1 HUMAN KAPITAL

Erneut möchte ich das Kapitel mit einer Geschichte aus dem Bekanntenkreis beginnen. Im weiteren Familienkreis gibt es einen tüchtigen und hochmotivierten jungen Mann. Henry ist Anfang 20 und hat gerade seine Lehre zum Installateur beendet. Er arbeitet momentan als Angestellter bei einem norddeutschen Betrieb. Wenn an Feier- oder Geburtstagen die Familie zusammenkommt, berichtet er mir oft von seiner Arbeit und seinen Plänen. Im Gegensatz zu den meisten anderen Männern in seinem Alter macht sich Henry bereits viele Gedanken um seine Zukunft.

Er hat begonnen, Bücher über das Thema Mindset zu lesen, sich mit Immobilieninvestments ohne Eigenkapital zu beschäftigen und stellt bereits jetzt Überlegungen an, wie er mittelfristig sein Einkommen steigern kann, um möglichst früh seine Sparrate zu erhöhen. Ich freue mich immer, wenn sich Menschen schon in jungem Alter Gedanken über diese Dinge machen und bereit sind, sich in die Arbeit zu stürzen und viel zu lernen, um sich eine komfortable, sichere und finanziell freie Zukunft zu gestalten. Natürlich ist es nie zu spät, um damit anzufangen, aber das es wesentliche Vorteile mit sich bringt, dies bereits möglichst früh zu tun, liegt wohl auf der Hand.

Als ich Henry kennenlernte, habe ich noch in der Edelmetall Branche gearbeitet und einen Onlineshop für Anlagemetalle betrieben. Ich habe ihm also ein bisschen über Wertanlagen und Börseninvestments erzählt und damit zusätzliches Interesse bei ihm geweckt. Schließlich kam Henry mit einem Anliegen zu mir. Er hatte seine ersten 5.000 Euro angespart und bat mich, ihm Tipps zu geben, wie er diese anlegen sollte.

ICH HABE IHM FÜR DEN ANFANG ZWEI DINGE GERATEN:

1Der Geldbetrag ist noch zu gering, um sich mit größeren Investments zu beschäftigen. Dennoch halte ich es für sinnvoll, von Beginn an ein gut diversifiziertes Portfolio aufzubauen. Sie werden im Laufe dieses Buches noch häufig über Diversifikation lesen. Sie ist der heilige Gral des Investierens. Man versteht darunter die Aufteilung seines Kapitals auf möglichst viele unterschiedliche Anlageklassen und Werte.Diversifikation ist sowohl in Bezug auf Ihr Gesamtportfolio als auch für die einzelnen Investmentbereiche sinnvoll. Sie müssen keinesfalls in sämtliche der hier im Buch erwähnten Anlageformen investieren, doch würde ich Ihnen empfehlen, in mindestens 3 Bereichen tätig zu werden. Die verschiedenen Anlageklassen, sowohl im allgemeinen Sinne als auch im speziellen Bezug auf die Börse, werde ich Ihnen im Laufe des Buches ausführlich vorstellen. So könnten Sie sich beispielsweise ein Aktienportfolio aufbauen und weitere Investitionen in Edelmetalle und P2P Kredite tätigen. Oder Sie betreiben Optionshandel, halten einige Staatsanleihen und besitzen eventuell ein bis zwei Wohnungen, um mit den Mieteinnahmen regelmäßiges Einkommen zu generieren. Auf der anderen Seite ist es ebenso in jedem der einzelnen Investitionsbereiche sinnvoll, zu diversifizieren. An der Börse könnte dies beispielsweise so aussehen, dass Sie ein ETF Portfolio mit 3 ETFs halten, einen Welt ETF, einen Emerging Markets ETF und einen Nachhaltigkeits ETF. Dies sind passiv gemanagte Fonds, welchen wir uns später eingehend widmen werden. Darüber hinaus besitzen Sie Aktien von 10 verschiedenen Unternehmen aus verschiedenen Branchen, die Sie für sinnvoll und langfristig profitabel erachten. Setzen Sie bitte niemals auf nur eine einzelne Aktie, weil Sie in irgendeiner sogenannten Fachzeitschrift gelesen haben, dass diese kurz davor stünde, alle Rekorde zu brechen! Wenn Sie sich für Edelmetalle interessieren, kaufen Sie nicht nur Gold, sondern halten Sie auch Silber und eventuell Platin oder Palladium. Ich habe Henry geraten, sich schon möglichst früh mit seinen Investments breit aufzustellen. Dies hat auf lange Sicht den Effekt, dass das Kapital breit gestreut und damit krisensicher geschützt ist.

STELLEN SIE SICH MIT IHREN INVESTMENTS BREIT AUF. DIES HAT AUF LANGE SICHT DEN EFFEKT,

DASS DAS KAPITAL BREIT GESTREUT UND

DAMIT KRISENSICHER GESCHÜTZT IST.

2Der zweite und für den Anfang viel wichtigere Ratschlag, den ich ihm gegeben habe, ist, zunächst in sich selbst zu investieren. Wie bereits angemerkt kann man mit 5.000 Euro zwar schon vorsichtig an den Märkten tätig werden, dies macht jedoch dann wenig Sinn, wenn keine weiteren Rücklagen vorhanden sind.Ich habe Henry daher vorgeschlagen, zunächst in das zu investieren, was man als „Humankapital“ bezeichnet. Dies können verschiedene Dinge sein: Bücher, um sich Wissen anzueignen, Kurse und Seminare, um von anderen, auf ihrem Gebiet erfolgreichen Menschen zu lernen, Workshops, um sich eigene spezielle Fähigkeiten anzueignen und vieles mehr. Ich bin von einer Sache fest überzeugt:Je mehr Wissen und je mehr Fähigkeiten Sie sich aneignen, desto mehr steigern Sie auch Ihren Marktwert und Ihr Selbstbewusstsein. Unabhängig davon, in welcher Branche Sie tätig sind, versuchen Sie stets, einen Schritt weiter als alle anderen zu denken. Wenn es Ihr übergeordnetes Ziel ist, mit der Börse so viel Geld zu generieren, dass Sie davon leben können, dann besuchen Sie die Kurse von allen Coaches, die Sie begeistern und welche Sie für seriös halten. Lesen Sie so viele Bücher, wie es Ihre Zeit hergibt. Beschäftigen Sie sich mit diversen Strategien und Märkten und handeln Sie diese parallel. Ich garantiere Ihnen, dass dies Ihre Chancen auf Dauer ungemein erhöhen wird, erfolgreich zu sein. Diese Ausbildung in sich selbst kostet Geld, welches Sie bereit sein sollten, zu investieren, bevor Sie mit wirklichem Erfolg rechnen können. Beachten Sie unbedingt, dass es Ihnen auf lange Sicht auch eine Menge an Lehrgeld ersparen kann, direkt von den Erfahrungen und auch den Fehlern derjenigen zu lernen, die vor Ihnen diesen Weg gegangen sind und nun erfolgreich auf dem jeweiligen Gebiet sind. An dieser Stelle muss ich allerdings auch eine Warnung aussprechen. Seien Sie unbedingt kritisch bei der Auswahl Ihrer Lehrer! Bevor Sie ein teures Seminar besuchen oder einen kostspieligen Videokurs erwerben, setzen Sie sich mit der Person auseinander, der Sie Ihr Vertrauen schenken wollen. Gerade im Bereich Finanzen und Börse sind weit über 50 Prozent aller selbsternannten Coaches und Profis schlichtweg Scharlatane, die selbst nicht profitabel an der Börse handeln, sondern Ihr Geld über den Verkauf von unseriösen Seminaren und Videokursen verdienen. Hier werden zumeist fadenscheinige Strategien verkauft, die schlicht und ergreifend nicht funktionieren. Benutzen Sie Ihren gesunden Menschenverstand. Wenn Ihnen ein YouTube Video gigantische Tagesrenditen mit einer vollkommen sicheren Daytrading Strategie ohne jegliches Risiko verspricht, werden Sie skeptisch. So funktioniert das Leben leider nicht, aber dennoch fallen täglich dutzende Menschen auf die dreisten Verkaufsfloskeln dieser Betrüger herein. Lassen Sie sich nicht von den Traumautos blenden, die diese Menschen in den Videos durch die Gegend fahren, während Sie von ihren unglaublich einfachen Handelsstrategien schwärmen, die angeblich prozentual zweistellige Tagesrenditen garantieren. Die Autos sind zumeist nur geliehen und die Strategien nur Schall und Rauch. Das ist selbstverständlich nicht immer der Fall, doch der Coach sollte sein Können und seine Kompetenz in irgendeiner Form transparent belegen können.

BEVOR SIE EINEN HÖHEREN BETRAG IN EIN COACHINGPROGRAMM ODER SEMINAR INVESTIEREN, FRAGEN SIE SICH BITTE STETS FOLGENDES:

1.Kann ich die Person, deren Coaching ich in Anspruch nehmen möchte, persönlich erreichen? Wenn ja, tun Sie es und treten Sie in Kontakt! Wenn nicht, wenden Sie sich an jemand anderen!

2. Kann diese Person Ihren Erfolg in irgendeiner Form belegen? Viele der seriösen Experten veröffentlichen hin und wieder Kontoauszüge, die ihren Erfolg dokumentieren. Auch könnten Sie Personen kontaktieren, die vor Ihnen einen Kurs bei dem jeweiligen Coach belegt haben, um nach deren Erfahrungen zu fragen.

3. Wie tritt diese Person in der Öffentlichkeit auf? Die meisten Coaches haben heutzutage Kanäle bei YouTube oder anderen Plattformen. Wie wirkt die Person auf Sie? Prahlt er oder sie permanent mit seinem respektive ihrem Erfolg und Besitz oder redet der Coach sachlich und praxisorientiert?

4. Wie kritisch tritt der Coach in der Öffentlichkeit auf? Werden ausschließlich die positiven Aspekte seines Handelns erwähnt oder spricht die Person auch über Risiken und mögliche Rückschläge, die mit seinen Strategien auftreten können? Wie bereits im vorherigen Kapitel erwähnt, gehören negative Phasen zu jeder Börsenstrategie dazu und sind absolut unvermeidbar. Wie offen geht der Coach mit dieser Tatsache um?

5. Gibt es eventuell Literatur von dem jeweiligen Coach? Ein Fachbuch ist zumeist für eine überschaubare Summe zu erwerben. Nehmen Sie sich die Zeit und lesen es. So bekommen Sie von vornherein ein Gefühl, ob Sie die Person für kompetent und vertrauenswürdig halten und von ihrem Wissen profitieren können.

DAS WICHTIGSTE INVESTMENT, DAS SIE IN IHREM LEBEN TÄTIGEN KÖNNEN, IST IHRE PERSÖNLICHE ENTWICKLUNG.

3Der letzte Punkt, über den ich mit Henry gesprochen habe, ist die Thematik „Umgang mit Geld“. Beginnen wir zunächst mit einem Phänomen, welches seit Jahren immer häufiger durch die Medien und finanzorientierten Videos bei YouTube spukt: Frugalismus. Hintergrund einer frugalistischen Lebensweise ist es, in den frühen Lebensjahren maximal sparsam zu wirtschaften, um dann ab etwa Mitte 40 ein von Arbeitsaufwand unabhängiges, finanziell freies Leben führen zu können. Maximale Sparsamkeit ist hier in jeglicher Hinsicht wörtlich zu nehmen. Frugalisten versuchen, sämtliche Fixkosten fernzuhalten und stets nur das Billigste vom Billigsten zu konsumieren. Doch ganz offen gesprochen – glauben Sie wirklich, dass Sie in späteren Jahren in der Lage sein werden, das Leben in vollen Zügen zu genießen, wenn Sie bis etwa zum 35. Lebensjahr aus Kostengründen bei den Eltern gelebt und sich von Dosensuppen ernährt haben?

ES IST DAHER VON BEGINN AN ABSOLUT ESSENZIELL, DASS SIE EIN GESUNDES VERHÄLTNIS ZU GELD ENTWICKELN.

Ich persönlich bin fest davon überzeugt, dass eine frugalistische Lebensweise noch nie in irgendeiner Form zu finanziellem Erfolg geführt hat. Wie wollen Sie den Umgang und den Wert des Geldes erlernen, wenn Sie es nie zu schätzen gelernt haben? Wenn Sie Ihre ersten Gehälter nicht auch einmal dazu nutzen, sich etwas zu gönnen, wird Sie auch zu einem späteren Zeitpunkt stets das schlechte Gewissen verfolgen, wenn Sie dies zu tun gedenken. Es ist daher von Beginn an absolut essenziell, dass Sie ein gesundes Verhältnis zu Geld entwickeln. Betrachten Sie das Geld aus verschiedenen Perspektiven. Natürlich bietet es Ihnen auf der einen Seite eine gewisse Sicherheit, auf der anderen Seite sollte es aber auch dazu genutzt werden, Ihre Lebensqualität zu erhöhen. Inwieweit Sie diese für sich definieren, sei natürlich Ihnen selbst überlassen.

Wenn Sie noch am Anfang Ihrer finanziellen Karriere stehen, kann ich Ihnen das Buch „Der reichste Mann von Babylon“ empfehlen. Es behandelt einige grundlegende Angewohnheiten im Umgang mit Geld, welche Sie sich unbedingt zu eigen machen sollten. Auch wenn viele der im Buch beschriebenen Lektionen uns als selbstverständlich erscheinen, so werden Sie sich doch immer wieder bei irrationalen Fehlentscheidungen in Bezug auf Ihre Finanzen ertappen. Einer der wichtigsten im Buch beschriebenen Punkte ist das Sparen eines gewissen prozentualen Anteils des monatlich verfügbaren Einkommens. Der „reichste Mann von Babylon“ spart stets ein Zehntel seines Monatsgehalts, entweder, um eine gewisse Summe für den Notfall liquide parat zu haben, oder, um es zu investieren. Ob Sie sich für ein Zehntel oder einen anderen Anteil entscheiden, ist selbstverständlich auch Ihre Entscheidung, aber ich bin mir sicher, Sie verstehen den Grundgedanken. Doch auch für Sie persönlich sollte jeden Monat eine gewissen Summe übrig sein. Gönnen Sie sich etwas, Sie haben es sich verdient. Vielleicht denken Sie darüber nach, auch für persönliche Ausgaben einen prozentualen Gehaltsanteil zur Verfügung zu stellen. Je mehr Überblick Sie über Ihre Finanzen haben und je geordneter diese organisiert sind, desto schneller werden Sie sich finanziell frei fühlen. Ich gebe Ihnen mein Wort darauf.

4Ein letzter Punkt in diesem Kapitel soll das Gehalt an sich sein. Gerade in den ersten Jahren Ihrer Karriere sollte Ihr Fokus insbesondere darauf gerichtet sein, Ihr monatliches Einkommen zu erhöhen. Keine Investition der Welt kommt an Wichtigkeit an diesen Faktor heran. Bilden Sie sich weiter und spezialisieren Sie sich, um für Ihre Firma von größerem Nutzen zu sein und so möglichst früh in der Gehaltsklasse aufzusteigen. Wenn der Aufbau eines wirklich großen Vermögens und finanzielle Freiheit Ihr Ziel sind, kommen Sie um eine Selbstständigkeit nicht herum.

Kaum einer der Menschen, welche wir heute als finanziell reich bezeichnen, hat es zu diesem Status in einem Angestelltenverhältnis gebracht. Wenn Sie ambitionierte Ziele haben, dann gründen Sie ein Unternehmen. Auch hier möchte ich dennoch eine Warnung aussprechen – eine gute Idee, eine positive Einstellung und ein gesundes Mindset reichen nicht aus, um ein erfolgreiches Unternehmen zu führen. Sie können von den äußeren und inneren Faktoren alles richtig machen, ambitioniert und fleißig an die Sache herangehen und all Ihr Herzblut in eine Firma stecken, dies ist entgegen der breiten Ansicht der modernen Life- und Business Coaches definitiv kein Garant dafür, dass Ihr Unternehmen Erfolg haben wird. Sie können sich an alle Regeln des modernen Unternehmertums halten und dennoch scheitern. Machen Sie sich im Vorfeld einer Firmengründung Gedanken zu allen Aspekten rund um Ihre Branche– Wie ist die Marktlage und Nachfrage? Wie ist die allgemeine wirtschaftliche Situation? Wird mein Produkt oder meine Dienstleistung dringend und langfristig benötigt? So viele äußere Faktoren, auf die Sie schlicht und ergreifend keinen Einfluss haben, spielen bei der Gründung und langfristigen Führung eines Unternehmens eine Rolle. Seien Sie sich dessen bitte stets bewusst. Dennoch – wenn Sie sich in der Unternehmerrolle wohlfühlen, mit dem Risiko und dem aufkommenden Druck leben können und Ihre Firma vom Kunden angenommen wird, dann gibt es keine lukrativere Alternative zu einer Selbstständigkeit.

3.2 IMMOBILIEN

Neben dem Zinssparbuch stellen Immobilien historisch betrachtet die beliebteste Anlageklasse der Deutschen dar. Im Gegensatz zu Ersterem sind Immobilien als Wertanlage auch heute noch von großer Relevanz und bilden eine wertvolle Bereicherung für jedes kapitalstarke Portfolio. Wer sich für eine Investition in Immobilien interessiert, hat zunächst drei relevante Ansatzmöglichkeiten:

A

Die Investition in ein eigenes Heim oder eine Eigentumswohnung, um die Zahlung von Miete zu vermeiden

B

Der Kauf einer Immobilie und deren Vermietung

C

Die Investition in börsengehandelte Immobilienfonds, sogenannte REITs

3.2.1 Die eigene Wohnimmobilie

Wir wollen uns zunächst mit der ersten Variante beschäftigen und ich hoffe, ich schocke Sie an dieser Stelle nicht allzu sehr mit dem Fakt, dass es sich hierbei um den größten Finanzirrtum in den Köpfen der meisten Menschen handelt. Die fremdfinanzierte Geldanlage in eine Immobilie, welche Sie selbst bewohnen, ist keine Wertanlage. An dieser Stelle ist es sinnvoll, zunächst den Begriff „Wertanlage“ etwas näher zu beleuchten. Laut Duden handelt es sich dabei um „etwas, was als wertbeständig gilt und dessen Erwerb daher eine Möglichkeit darstellt, Geld anzulegen“. Wir sind uns dabei sicher einig, dass der Sinn hinter einer solchen Investition nicht nur der Schutz des eigenen Geldes ist, sondern im Idealfall auch dessen Vermehrung ein klares Ziel darstellt. Sofern wir also planen, unser Geld in eine Wertanlage zu investieren, möchten wir, dass diese uns eine gewisse Gewinnrendite einbringt oder zumindest unser Geld schützt und es vor Wertverfall und Inflation bewahrt.

Ein über Kredit finanziertes Eigenheim erfüllt diese Definition nicht, da es Ihnen auf einen langen Zeitraum Kosten erzeugt, anstatt Rendite zu erwirtschaften, während es als Objekt an sich zusätzlich einem Wertverfall unterliegt. Wir sind uns einig, dass ein Gebäude – unabhängig von der Entwicklung der allgemeinen Immobilienpreise – als solches nach 20 Jahren Nutzungszeit einen geringeren Wert hat als zu seiner Bauzeit.Ich möchte Ihnen keinesfalls den Kauf einer Immobilie für den Eigenbedarf ausreden, doch seien Sie sich stets darüber im Klaren, dass es sich dabei um ein Luxusgut handelt und niemals eine Anlageinvestition in die Zukunft. Holger Grethe, der Gründer des Online Finanzportals zendepot.de, hat in einem Artikel wesentliche Irrtümer im Zusammenhang mit dem Eigenheimkauf erläutert und auf sehr treffende Weise auf den Punkt gebracht. Ich möchte Ihnen diese Irrtümer bezugnehmend auf diesen Artikel gern vorstellen und näher besprechen.

DIE 5 IMMOBILIEN IRRTÜMER:

1.IRRTUM

DIE ZINSEN SIND NIEDRIG, ALSO LOHNT SICH EIN KAUF

Dass die aktuell unglaublich niedrigen Kreditzinsen in jedem Fall verlockend wirken, liegt in der Natur der Dinge. Doch hat dies natürlich auch zur Folge, dass umso mehr Menschen denken, sie könnten sich Wohneigentum und die damit verbundene Verschuldung dauerhaft leisten. Sobald die Anfrage auf Kredite in unverhältnis-mäßigem Grad zunimmt, erhöht sich die Gefahr einer Blasenbildung immens. Wenn die Toleranzschwelle zur Kreditaufnahme sinkt, werden konsequenterweise am Ende weniger Kredite bedient werden können und die Blase droht schließlich, zu platzen und Finanzkrisen auszulösen. Ein wesentlicher Auslösefaktor für die Krise von 2008 waren amerikanische Hypothekenkredite, welche inflationär herausgegeben wurden und am Ende nicht mehr durch die Schuldner bedient werden konnten. Die Summe der Immobilienkredite für private Haushalte belief sich im vierten Quartal 2019 laut statista.com auf 1.471 Milliarden Euro. Dies ist eine Steigerung von 26 % im Verhältnis zu 2010. Klammern Sie bitte den Fakt nicht aus, dass Immobilienpreise auch wieder sinken können. Niedrige Zinsen allein sollten niemals ein Kaufgrund für eine Sache sein. Es ist vergleichbar mit dem Kauf eines rabattierten Fernsehers im Elektrofachgeschäft. Sie kommen gut gelaunt nach Hause und erzählen Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin, Sie hätten gerade ein Schnäppchen geschlagen und das TV-Gerät für 1.500 Euro gekauft, wobei der Fernseher normalerweise 2.000 Euro kosten würde. Stolz erwähnen Sie, dass Sie doch 500 Euro „gespart“ hätten. Das haben Sie aber nicht. Sie haben 1.500 Euro ausgegeben. Verwechseln Sie niemals eine Ausgabe mit einer Ersparnis!

2.IRRTUM

STATT FÜR VIEL GELD ZU MIETEN, SOLLTE MAN BESSER „ETWAS EIGENES“ ABBEZAHLEN