Das Leben an sich - Michael Vogt - E-Book

Das Leben an sich E-Book

Michael Vogt

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Beschreibung

Nicht zuletzt in Zeiten eines erforderlichen Bewusstseinswechsel durch die Herausforderung, die für nahezu alle Menschen durch das kleine "Lebewesen Corona" aktuell gegeben ist, werden die möglichen Hintergründe der Situation beleuchtet, vor allem auch eine nicht klar wahrgenommene Eigenverantwortung des Menschen, die zu der jetzigen Entwicklung mit hat führen können. Die Situation einmal derart zu betrachten, nicht nur nach möglichen Schuldigen im Außen zu suchen, wie wir das so gerne tun, nach Lösungen, die uns schnell wieder in unseren gewohnten Rhythmus, business as usual bringen, sondern den Eigenanteil, die Selbstverantwortung des Menschen zu hinterfragen und das in ganz grundsätzlicher Weise bei vielen Themen unseres Daseins. Zur besseren Erläuterung dienen die sogenannten "Hermetischen Prinzipien der Weisheitslehre", kosmische Lebensgesetze, wie z.B. die von Aktion-Reaktion, Polarität und der Resonanz. Dies nicht nur in Bezug auf das Virus, das vielen Menschen Angst macht, sondern auch im Allgemeinen.

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Seitenzahl: 290

Veröffentlichungsjahr: 2021

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Michael Vogt

Das Leben an sich

Von der Selbstverantwortung des Menschen

© 2021 Michael Vogt

Verlag und Druck:

tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg

ISBN

 

Paperback:

978-3-347-21706-5

Hardcover:

978-3-347-21707-2

e-Book:

978-3-347-21708-9

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

„Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht“

Marc Aurel

„Was wir erwarten, das werden wir finden“

„Wenn auf der Erde die Liebe herrschte, wären alle Gesetze entbehrlich“

Aristoteles

Einleitung

Anlass meine Gedanken in eine sichtbare, damit lesbare, Form zu bringen, ist die Welt, wie ich sie im Moment wahrnehme.

Die Welt, die wie angehalten, sich in einer gewissen Schockstarre befindet und nur mühsam daraus löst.

Die Welt, in der sich gerade jetzt, so meine ich, viele Gesetze unseres Lebens ablesen und erkennen ließen, die seit Anbeginn unser Dasein hier bestimmen.

Gesetze, die wir in der Masse der Menschen nicht kennen, weil sie uns niemand gelehrt hat, weil es keinen Lehrer, kein Unterrichtsfach z.B. in der Schule dazu gab.

Wir hatten vielleicht Religions-und Ethikunterricht neben dem naturkundlichen Lehrplan mit Biologie, Physik und Chemie, sicher vielen sinnvolle Unterrichtsfächer, aber ich erinnere mich an keine einzige Unterrichtsstunde, in der man uns auf das Leben an sich explizit vorbereitet hat.

Vielleicht wurde mal etwas Philosophie eingestreut und interessante Rückblicke aus der Geschichte dargestellt, die uns Zusammenhänge aufzeigen sollten.

Wir haben das Problem, dass wir diese Gesetze nicht gleich erkennen und besser wahrnehmen können, ja sehr viele können sich auch keine vorstellen, glauben nicht an solche und doch wirken sie ständig in unserer Welt.

Warum sollte es überhaupt noch andere Gesetze für unser Leben geben, es läuft doch so scheinbar ganz sinnvoll alleine vor sich hin und das schon seit langer Zeit.

Wir haben doch Gesetze, z.B. Naturgesetze, ein Menge physikalischer Gesetze.

Alles folgt gewissen Abläufen und Rhythmen in uns und auch in der Natur, scheint also wohlgeordnet.

Was brauchen wir mehr?

Für diese Gesetze des Lebens gab und gibt es bis heute kein Unterrichtsfach, da nur wenige sie erkannt und verstanden haben und diese leben. Schon seit langer Zeit erzählten und erzählen viele Weise und Aufgeklärte von diesen Gesetzen, leben sie vielleicht auch, nur verstehen wir ihre Worte, Aussagen und Handeln nicht wirklich.

Sie nennen sie sogar beim Namen und beschreiben Ihre Auswirkungen und Folgen, doch sie können sie uns damit alleine nicht lehren.

Warum reicht das nicht? Sie erzählen uns doch genau davon, wie damals in der Schule, wo der Lehrer noch sagte:

Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernt ihr.

Richtig, jeder erinnert sich daran, wie das die Lehrer und auch unsere Eltern gebetsmühlenartig wiederholten.

Was hat es genützt?

Vielleicht könnte man den Satz etwas modifizieren, dass er eine andere Denkrichtung und innere Ausrichtung für uns ergibt:

Nicht in der Schule lernen wir, sondern nur durch das Leben!

Das Leben an sich ist also die Schule!

Die Schule

An einer Schule muss es Regeln, klare Strukturen, eindeutige, unverrückbare Gesetze geben, um ein großes Durcheinander, ein Chaos zu vermeiden und miteinander effektiv und zielorientiert arbeiten zu können.

Es braucht quasi eine Schulordnung, ein eindeutiges, sinnvolles Gesetz, der sich alle Schüler unterzuordnen haben und nach denen der ganze Unterricht abläuft, wenn sie dann eingeschult sind!

Es gibt im Prinzip nur eine einzige Schulordnung, die jedoch in verschiedene Gesetzmäßigkeiten, Prinzipien und Regeln aufgeteilt ist.

Nur mit diesen Regeln kann der Lernstoff sinnvoll, ohne Störungen und Unsicherheiten mit klarer Struktur vermittelt werden.

Diese Regeln bestimmen das Miteinander in der Schule, wenn wir Schüler gegen sie verstoßen, bekommen wir die Folgen umgehend, manchmal auch erst später zu spüren, wenn wir den Regelverstoß schon vergessen haben.

Denen im Sekretariat des „Rektors“, die die Regeln zusammengestellt haben, ist es letztlich egal, ob wir an sie dachten oder nicht. Da ist man konsequent und lässt nicht mit sich handeln.

Wir haben das ohne Wenn und Aber einfach zu akzeptieren. Punktum. Es hilft nicht, uns über sie aufzuregen, uns zu beschweren.

Es gibt nur allzu viele Mitschüler, die die ganze Schulzeit mit den Gesetzen in Konflikt geraten, weil sie sich einfach nach einem Regelverstoß nicht mit ihnen beschäftigen, sie nicht hinterfragen, ob sie nicht doch sinnvoll sind, sondern durch Unverständnis nicht anerkennen wollen.

Sie kämpfen immer wieder gegen sie an, zumeist unbewusst, da sie sie nicht kennen und begreifen. Sie wollen sie nicht akzeptieren und spüren auch nicht, wie sie durch diesen Kampf Konzentration und Energie für das Wesentliche verlieren.

Dabei würden sie sich ihre Arbeit, das Lernen unglaublich erleichtern, wenn sie diese Regeln einfach akzeptieren.

Diese Regeln bestehen solange wir hier in der Schule sind und können von uns auch nicht in Eigenregie geändert werden! Sie sind ineinander verwoben, wirken in und miteinander. Es ist einfach besser, wenn wir sie besser beachten und verinnerlichen lernen, um sie nicht zu häufig zu verletzten.

Interessanterweise wissen wir aber nicht gleich nach dem Eintritt in die Schule von diesen Gesetzen; bzw. mit der Einschulung haben die meisten von uns Schülern sie bereits wieder vergessen. Möglicherweise waren sie uns nämlich vorher schon bekannt gemacht worden.

Während des Schulbesuchs können sie uns jedoch bewusst werden, was dann sehr hilfreich ist.

Um was für Regeln geht es da nun eigentlich?

Nur Geduld, ich werde sie ihnen im Laufe meiner Ausführungen nahebringen.

Ganz unbewusst haben wir uns also auf diese Gesetze der Schule im Grunde eingelassen; eingelassen, indem wir ganz in das Leben hier eingetaucht sind.

Eingetaucht sind wir in dem Moment unserer Geburt!

Wo und in welchem Raum wir uns vor der Geburt aufgehalten und entwickelt haben, soll uns momentan nicht interessieren. In dem Augenblick, wo wir hier erscheinen, haben wir uns dem Leben hingegeben, uns auf das Leben in dieser Form eingelassen.

Wir haben unsere „Einschulung“ schon mal hinter uns gebracht! Wir vertrauen diesem Geschenk, dass man uns mit unserer eigenen Geburt für uns gemacht hat.

Dazu auch eine nette Parabel, die unsere „Einschulung“ humorvoll beleuchtet:

„Gibt es ein Leben nach der Geburt?“

Ein ungeborenes Zwillingspärchen unterhält sich im Bauch seiner Mutter. “Sag mal, glaubst du eigentlich an ein Leben nach der Geburt?“ fragt der eine Zwilling.

“Ja auf jeden Fall! Hier drinnen wachsen wir und werden stark für das, was da draußen kommen wird.“ antwortet der andere Zwilling.

“Ich glaube, das ist Blödsinn!“ sagt der erste. „Es kann kein Leben nach der Geburt geben, wie sollte das denn bitteschön aussehen?“

“So ganz genau weiß ich das auch nicht. Aber es wird sicher viel heller als hier sein. Und vielleicht werden wir herumlaufen und mit dem Mund essen?“

„So einen Unsinn habe ich ja noch nie gehört! Mit dem Mund essen, was für eine verrückte Idee. Es gibt doch die Nabelschnur, die uns ernährt. Und wie willst du herumlaufen? Dafür ist die Nabelschnur viel zu kurz.“

“Doch, es geht ganz bestimmt. Es wird eben alles nur ein bisschen anders.“

„Du spinnst! Es ist noch nie einer zurückgekommen von ‚nach der Geburt‘. Mit der Geburt ist das Leben zu Ende. Punktum.“

“Ich gebe ja zu, dass keiner weiß, wie das Leben nach der Geburt aussehen wird. Aber ich weiß, dass wir dann unsere Mutter sehen werden und sie wird für uns sorgen.“

“Mutter??? Du glaubst doch wohl nicht an eine Mutter? Wo ist sie denn bitte?“

“Na hier – überall um uns herum. Wir sind und leben in ihr und durch sie. Ohne sie könnten wir gar nicht sein!“

“Quatsch! Von einer Mutter habe ich noch nie etwas bemerkt, also gibt es sie auch nicht.“

“Doch, manchmal, wenn wir ganz still sind, kannst du sie singen hören. Oder spüren, wenn sie unsere Welt streichelt….“

nach Henry Nouwen

Mit der Geburt haben wir haben uns auf das Leben als Schule, als optimale Ausbildungsstätte eingelassen.

Mit der Geburt haben wir uns auf das Hier und jetzt eingelassen.

Wir nehmen dazu ein adäquates Fahrzeug, Vehikel, eine materielle Form, eine Gestalt, einen Körper an, mit dem wir uns nach der Geburt hier perfekt bewegen können.

Übrigens, wer sind wir, die sich auf diesen Weg, auf diesen Körper eingelassen haben?

Nur Geduld, die Antwort ist etwas komplizierter, als Sie denken. Der Unterricht beginnt also mit unserer Geburt, ob wir wollen oder nicht!

Ja, wir wollen doch! Wir wollen im Grunde unbedingt in diese Schule, irgendwas treibt uns, spornt uns an, sie zu besuchen. Wenn wir bloß wüssten was? Was wollen wir lernen?

Die Schule ist eine Ganztages- Lernstätte, wir können durchaus mal ausruhen und die „Seele“ baumeln lassen, sagt man hier. Nur so viel weiß man hier witzigerweise gar nicht von der!

Die Länge des Aufenthaltes an der Schule ist begrenzt; klar, irgendwann reicht es ja auch mit dem Lernen. Aber so einige Jahrzehnte kommen da schon zusammen.

Am Anfang scheint es ewig zu dauern, da man viele spannende Lernjahre hat; je näher man dem wahrscheinlichen Abschluss kommt, umso rasanter erscheint es einem.

Mitschüler

Mit der Geburt sind wir also eingeschult, freuen uns wie ein Erstklässler auf die erste Stunde und finden den Unterricht spannend, gehen gerne hinein, weil auch die Anforderungen noch gering und eher spielerisch sind.

Vom ersten Moment unseres Daseins in der Schule haben wir liebevolle Mitmenschen - Mitschüler, enge, persönliche Vertraute an unserer Seite, wir nennen sie auch Eltern, um sie von den anderen Mitschülern besser unterscheiden zu können.

Sie haben uns den Besuch in der Schule überhaupt erst ermöglicht und sind selber schon länger dabei.

Ohne sie wären wir gar nicht aufgenommen worden, durch sie haben wir den Zugang zu dieser außergewöhnlichen Lehranstalt bekommen. Dafür können und sollten wir ihnen dankbar sein, wir haben sie scheinbar, bevor wir eingeschult wurden, selbst als Helfer ausgewählt, weil sie uns für unsere Lernbedürfnisse als Begleiter am perfektesten, am idealsten erschienen.

Sie sind selber noch in der Schule, jedoch schon längst in viel höheren Schulklassen und haben schon eine Menge lernen dürfen. Sie helfen uns, bis sie ihren, entsprechend ihrem Lerneinsatz bestmöglichen Abschluss gemacht haben.

Danach stehen sie uns leider nicht mehr zu Verfügung.

Diese vertrauensvollen, persönlichen Mitschüler sind von Anbeginn immer ganz eng an unserer Seite, sind unsere wichtigsten Vertrauten, stetig um unser Wohl bemüht, unterstützen uns nach besten Wissen und Gewissen, so gut sie es halt selber bisher gelernt haben.

Zunächst reichen uns ein paar weitere, wenige Mitmenschen in dem engeren Umfeld dieser, unserer persönlichen Vertrauten; doch dann kommen immer mehr Mitschüler dazu, je mehr Klassen wir absolvieren.

Die Mitschüler in den anderen Klassen, von denen wir im Laufe der Zeit noch mehr kennenlernen, helfen uns auch den Lernstoff zusammen anzuschauen und zu bewältigen.

Mit unserem Zusammensein haben wir uns uneigennützig dazu bereit erklärt, uns beim Lernen gegenseitig zur Verfügung zu stehen.

Sie wissen schon mehr, dienen sie uns durch ihre Anwesenheit und den gemeinsamen Austausch an Erfahrungen hier als ausgezeichnete Lehrkräfte.

Es erschienen und erscheinen im Schulunterricht neben den normalen Fach-und Klassenlehrern immer wieder überraschend speziell ausgebildete, überaus kompetente Lehrkräfte, die im Grunde stimmig und überzeugend ihre Lehrmeinung und Thesen darstellen.

Es gab früher welche, die nannte man damals Buddha, Jesus oder Mohammed. In neuerer Zeit lebte z. B. in den 1950er Jahren Bruno Gröning, der mit seinen Thesen und Heilung auf geistigem Weg, die Menschen damals polarisierte.

Von der einen Schülergruppe mit großer Begeisterung angenommen und von anderen Arbeitsgruppen mit viel Bedenken und Widerständen abgelehnt, sorgten sie leider für keine einheitliche Nachhaltigkeit unter allen Mit-Schülern.

Das Erscheinen des einen oder anderen Lehrers sorgte schon öfter für Aufruhr und auch deutliche Veränderungen. Nur es scheint, als hätten die Schüler die Botschaft in der Lehre oft missverstanden, nicht einheitlich akzeptiert. Ja, man ist sich in der Auswertung der Lehrmeinungen gar nicht einig, verdreht und missversteht vieles, bekämpft sich sogar noch und drängt anderen die eigene Meinung oft mit Gewalt auf.

Man nennt das dann missionieren, andere „liebevoll“ zur eigenen Glaubenslehre zu bekehren.

Schade! Es wäre wert, andere Sichtweisen einmal genauer zu anzuschauen.

Vielleicht könnten sie einem doch etwas bringen.

Diese uns eng vertrauten Mitmenschen, genannt Eltern, die immer an unserer Seite sind, die uns in die Schule brachten, springen auch als Lehrer ein, wenn Lehrermangel für bestimmte Fächer besteht, sie unterstützen uns sehr bei unseren Hausaufgaben.

Sie stellen sich uns ganz zur Verfügung, stehen uns mit Rat und Tat zur Seite. Nicht immer nehmen wir den Lernstoff speziell von ihnen gerne an, manchmal nerven sie einen sogar damit, weil wir meinen, wir wüssten schon alles.

Im Rahmen ihrer Möglichkeiten geben diese engen Vertrauten, unsere liebsten Mitschüler, genannt Eltern jedoch immer ihr Bestes!

Das Beste ist das, wozu dieser Mitmensch in seiner Gesamtheit auf Grund seiner derzeit möglichen Ressourcen fähig und im Stande ist.

Mehr wie sein Bestes kann der Mensch übrigens in dem Moment nicht geben!

Das gilt natürlich auch für alle anderen Mitschüler, die uns begegnen und natürlich auch für uns selber. Das gilt es, bei unserer Bewertung und Beurteilung zu berücksichtigen, zu akzeptieren und zu respektieren!

Wenn uns dies stets bewusst ist, würden wir allerdings einander besser verstehen und hätten jederzeit ein besseres, harmonisches Miteinander.

Wir haben dann eine verständnisvollere Einstellung zu uns, zu anderen,kommunizieren besser, handeln besser. Leben besser.

Wir können andere annehmen, einfach so wie sie sind.

Schön, wenn uns das noch besser gelingen würde.

Das Beste ist das, was diese vertrauten Mitmenschen, genannt Eltern, selber in ihrem Schulunterricht gelernt, verstanden und auch verinnerlicht haben. Daran glauben sie, davon sind sie überzeugt, danach handeln sie und nur das können sie auch vermitteln!

Es kann natürlich durchaus sein, dass das Beste, was sie gelernt haben und vermitteln wollen, wir nun gar nicht als das Beste für uns ansehen und uns dagegen wehren, bekämpfen und ganz anders haben wollen.

Wir spüren bald, dass sie den Lehrstoff auch nicht immer richtig verstanden haben und dass sich bei ihnen auch Lücken im Lernstoff auftun.

Die Regeln, die speziellen Gesetze, unter denen wir in der Schule lernen und deren Verständnis, haben wir anscheinend vergessen; wir haben vor der Einschulung vermutlich von ihnen gehört, dann aber irgendwie hier außer Acht gelassen.

Jetzt schenken wir uns mögliche Lehrstunden über diese Regeln, die hier und da mal erwähnt und angeboten werden. Wir empfinden Gesetzeskunde sowieso eher als ein trockenes, langweiliges Thema; nicht lebensnah.

Zu dumm, welch ein Irrtum, mit ihrem Verständnis würde uns der Lehrstoff viel leichter eingehen! Mit der Einschulung haben wir uns auf diese Schul-Gesetze eingelassen; innerhalb dieser Regeln läuft unser Aufenthalt von Anfang an hier ab.

Es reicht bloß nicht von den Gesetzen der Schule durch andere Mitschüler zu hören oder über sie zu lesen, sondern durch den Unterricht selber, in den verschiedenen Fächern, werden wir uns ihrer am besten wieder bewusst, erfahren sie durch Spüren und Fühlen.

Spüren und Fühlen funktioniert aber nicht im Kopf, in unseren Gedanken, mit denen schaffen wir eine eigene Welt, die in diesem Zusammenhang zunächst eher hinderlich ist.

Die Schulgesetze bestimmen die Rahmenbedingungen, innerhalb derer wir lernen dürfen.

Sie wirken, ob wir sie kennen oder nicht!

Die Begrenzungen sind definitiv für die Schüler gleich, alle unterliegen ihnen gleichermaßen und bieten ein tolles geschütztes Erfahrungsfeld.

Diese Gesetze begegnen uns jeden Moment tag täglich, sind der Rahmen im Zusammensein mit unseren Mitschülern, Lehrern.

Wir bewegen uns immer in ihrer Mitte, dazu später mehr.

Wir sind mit allem ausgestattet an, was wir handwerklich benötigen, um den Schulbesuch erfolgreich zum Abschluss zu bringen.

Für die Schule hat man uns freundlicherweise auch ein paar Arbeits-Werkzeuge mit auf den Weg gegeben, damit wir uns hier in dieser materiellen Schul-Welt optimal zu Recht finden.

Mit deren Hilfe können wir in verschiedener Weise den Lehrstoff wahrnehmen und dadurch Erfahrungen machen.

Womit geschieht das? Was sind diese Werkzeuge?

Das sind unsere fünf Sinne, die uns mit der Geburt zusammen zur Verfügung gestellt wurden und die wir ab diesem Zeitpunkt nutzen.

Wir können Sehen, Fühlen, Riechen, Schmecken und Hören.

Tolle Werkzeuge, die uns helfen; die aber nur hier in der Schule in einem gewissen Rahmen gelten.

Diese fünf Sinne sind wie Wahrnehmungsfilter, mit der wir diese Schulwelt allerdings ausschließlich in ihrer Körperlichkeit, in ihrer Form als Materie wahrnehmen können.

Dazu eine sehr stimmige Theorie von Paul Watzlawick, einem österreichischen Philosophen:

„ Wir Menschen können die Welt nicht wahrnehmen, wie sie ist, sondern nur, wie unsere Sinne es vermögen. Es werden Wahrnehmungsfilter wirksam, die in jedem ein anderes Modell der Welt entstehen lassen.

Diese Wahrnehmungsfilter entstehen individuell durch Prägungen, v.a. in der Kindheit durch das familiäre, kulturelle und soziale Umfeld und durch persönliche Erfahrungen.

Das Handeln und Fühlen des Einzelnen richtet sich konsequenterweise nach seinem Modell der Welt und nicht nach der wirklichen Welt.

Weil niemand wirklich wissen kann, wie die Welt ist, gibt es keine richtigen oder falschen Modelle von der Welt.“

Zunächst gibt es die Grundfächer nach der Einschulung, wie Sprechen und Laufen lernen, das noch relativ spielerisch funktioniert, aber wobei Letzteres durchaus schon erstmals Mut, besser Vertrauen von uns fordert. Wir schaffen dies aber letztlich, weil wir von Natur aus genügend Vertrauen in die Schule mitbringen.

Wir kennen, bevor wir eingeschult sind, die Lehrfächer zwar nicht genau, werden sie im Laufe der Schulzeit bald wahrnehmen und ihre Herausforderungen deutlich spüren.

Das Unterrichtsfach Angst, von dem wir hier in der Schule das erste Mal hören, ist eins der Hauptfächer, das eine Menge Lernzeit einnimmt und uns bis zum Abschluss der Schulzeit immer begleiten wird. Je mehr wir lernen, umso besser werden wir auch in diesem Lehrfach.

Es braucht Geduld, der Lernstoff geht uns dabei auf keinen Fall aus. Mit unserer baldigen Entwicklung kommen dann weitere Haupt-und Neben- Fächer hinzu, die unsere ganze Aufmerksamkeit fordern.

Das wichtigste Fach ist sicher die Liebe, in dem wir am meisten zu lernen haben, was uns auch am schwersten fällt, da der Lernstoff umfangreich und vielschichtig ist.

Diese Unterrichtsstunden haben wir daher am häufigsten, ist wohl auch nötig.

Andere Fächer sind damit verbunden, wie Achtsamkeit,Dankbarkeit,Achtung,Demut und Respekt.

Wir haben die Wahl, wir können uns weigern, den Lernstoff anzunehmen, die Unterrichtsstunden zu schwänzen, einfach nicht mitmachen zu wollen, weil uns anderes wichtiger ist.

Für den „Rektor“. den höchsten Lehrer an der Schule, den wir leider nie persönlich kennenlernen, ist das in Ordnung, er ist uns überhaupt nicht böse! Vielleicht bedauert er es, da er unser Potential erkennt und uns schätzt.

Er wünscht sich vielleicht, dass wir uns mehr bemühen, aber er drängt uns nicht.

Man gibt uns hier und da ein paar deutliche Anmerkungen, weil man unsere richtigen Ansätze sieht.

Wenn wir offensichtlich etwas nicht verstanden haben, wiederholen sich immer wieder unermüdlich, mit Engelsgeduld diese Themen für uns, indem wir immer wieder dieselben Haus- Aufgaben gestellt bekommen!

Wenn wir sie dann endlich einmal mühsam gelöst haben, freut man sich für und mit uns und lässt ab diesem Moment das Thema ruhen, weil wir es ja jetzt gelernt und verinnerlicht haben! Das Thema kommt dann nicht mehr.

Ein sehr lieber, rücksichtsvoller Lehrer sozusagen, der uns auch nur dann mal etwas schärfer und energischer zur Brust nimmt, wenn wir so gar nicht folgen wollen, andere belästigen und ständig den Unterricht stören. Das hat dann für uns Konsequenzen.

Die Schule selber hat mit einem mangelnden Lernfortschritt von uns kein Problem, denn es liegt ja an uns, was aus uns wird.

Wir werden dann halt nicht in die nächste Schulklasse versetzt und müssen den Stoff wiederholen, so wie an der Schule eben die Regeln sind. Dies Prinzip akzeptiert ja auch jeder, wenn er den Weg von der Grundschule bis möglicherweise zur Uni durchläuft.

„Wenn es so scheint, dass ich also ständig etwas durch das Leben lernen kann, vielleicht gibt es dann eben auch einen Lehrer, der das Leben nutzt, um mir Lernstoff an zu bieten!“

Einen interessanten Spruch, den ich einmal gefunden habe; die Frage, ob es möglicherweise so einen Schulleiter, eben „Rektor“, hinter allem gibt, der das Lehrmaterial nach einem sinnvollen Plan zusammenstellt.

Klingt gar nicht so abwegig, so könnte es sein.

Übrigens apropos Schule; ich habe mich noch gar nicht über die Schulräume ausgelassen, in denen wir lernen dürfen. Unglaublich riesig kann ich nur sagen, einen Menge Platz haben wir zur Verfügung gestellt bekommen.

Wir nennen ihn auch Planet Erde.

Da haben alle Mitschüler genügend Raum, bisher war es jedenfalls so. Doch inzwischen wollen erstaunlicherweise immer mehr diese Schule besuchen und da wird’s teilweise schon richtig eng. Auch das Schulessen, für dessen Bereitung sich einige Mitschüler bereit erklärt haben, wird manchmal schon knapp. Wenn alle zusammen helfen, daran hapert es noch etwas, lässt sich diese Herausforderung gewiss lösen.

Wieviel und was man lernen will, ist in der Schule grundsätzlich freigestellt. Es wird dort nicht wirklich Druck ausgeübt.

Am Anfang läuft, wiegesagt alles spielerisch ab. Mit der Zeit wachsen die Anforderungen im Unterricht, wir müssen uns mehr konzentrieren; der Lernstoff wird umfangreicher und komplexer. Man hat jedoch immer die Wahl.

Wenn man sich als Schüler gegen das Lernen stellt, kann man dies durchaus tun. Klar, dann allerdings trägt man auch ganz allein die Verantwortung für die Folgen.

Wir können dann unmöglich weder den Lehrer noch die Mitschüler dafür verantwortlich machen, wenn wir zu keinen Fortschritten kommen.

Ist doch völlig klar; wäre ja auch geradezu lächerlich, unsere eigenen Versäumnisse beim Lernen den anderen in die Schuhe zu schieben! Es gibt keine Pflicht zum Lernen, außer man will es, nimmt sich dann selber in die Pflicht.

Das ist eine gute Entscheidung, auch wenn das Wort Pflicht sich zunächst unangenehm anfühlt, da es an Gehorsam und Strafe bei Nichterfüllung erinnert.

Selbstverantwortung

Damit wären wir schon mitten drin in einem weiteren, ganz wichtigen komplexen Unterrichtsfach, das in der Schule angesagt ist.

Da geht es zunächst um Selbst-Verpflichtung.

Es geht um die Entschiedenheit, mit der wir uns selber z.B. zum Lernen, zu einem Tun verpflichten.

Mit dieser Entscheidung übernehmen wir gleichzeitig die volle Verantwortung für die Wahl und seine Folgen und gehen gleichsam in die Selbst-Verantwortung!

Das ist allerdings ein riesiges, ganz umfangreiches Lehrfach, bei dem uns der Lehrstoff bis zu unserem Abschluss immer mal wieder um die Ohren gehauen wird!

Wir Schüler tun uns mit dem Verständnis dieses Lehrfachs einfach sehr hart! Weil wir in den Unterrichtstunden dieses Faches, nicht aufmerksam genug sind, bekommen die meisten von uns Schülern den Lehrstoff immer wieder vorgesetzt.

Ich kann davon auch ein Lied singen.

Denn fälschlicherweise unterstellen wir dem Weg der Selbst-Verantwortung eine bedrückende Schwere, Belastung und Bürde, denn wenn wir in unserem Tun scheitern, drohen uns Vor-Würfe, von unseren Mitschülern eventuelle Schuldzuweisungen, vor denen wir Angst haben.

Angst vor Selbstverantwortung ist also ein Thema.

Wie wir sehen werden, sind die verschiedenen Lehrfächer miteinander verbunden und die Unterrichtsstunden finden zugleich statt.

Wir wollen vor anderen und auch besonders vor uns selbst nicht als Versager dastehen. Manchmal glauben wir, die Verantwortung für unsere Wahl nicht mehr tragen zu können. Wenn es mit unserem Plan und den Ergebnissen mal nicht so gut klappt, manches aus dem Ruder läuft, laden wir, um uns fälschlicherweise vom Gewicht und Druck der Situation zu erleichtern, einen Teil oder auch die ganze Schwere und Last der Verantwortung ab.

Wir laden sie auf andere ab, denen wir ungefragt einen Teil oder sogar das Ganze aufbürden.

Wir machen sie mitverantwortlich, schieben ihnen die Schuld am Misslingen zu. Oder wir beschuldigen sogar die Umstände, die Verhältnisse, die unser Scheitern begleiten.

„Es sind nicht die Umstände, die den Menschen schaffen,

Der Mensch ist es, der die Umstände schafft.“

vom britischen Staatsmann und Autor Benjamin Disraeli

Oder vom englischen Dramatiker und Satiriker George Bernard Shaw der gleiche Denkansatz:

„Man gibt immer den Verhältnissen die Schuld, für das was man ist. Ich glaube nicht an die Verhältnisse. Diejenigen, die in der Welt vorankommen, gehen hin und suchen sich die Verhältnisse, die sie wollen, und wenn sie sie nicht finden können, schaffen sie sie selbst.“

Echte Erleichterung bringt diese Abschiebung von Verantwortung, anderen Schuld zuzuweisen nur im ersten Moment. Der Druck scheint aufgehoben und man fühlt sich entlastet. Ist das wirklich so, hilft das?

Irgendwie bleibt eine spürbare Belastung, wir fühlen uns unfrei.

Wir können uns tief in unserem Inneren nicht von unserem Eigenanteil freisprechen. Den fühlen wir, der macht uns unfrei.

Da fühlen wir uns schuldig. Dies Gefühl befreit nun wirklich nicht gerade.

Die Schuldzuweisungen zu Lehrern, Mitschülern und den Umständen hat zusätzlich noch fatalere Folgen, wir machen uns damit gleichzeitig zu Opfern. Warum? Wir machen sie durch die Schuldzuweisung zu Tätern und wir sind damit die Opfer!

Das bedeutet obendrein, dass wir damit automatisch anderen Mitschülern Macht über uns geben, was uns immer mehr in den Schlamassel hineinbringt.

Wir fühlen uns immer schlechter; Gott, hätten wir doch bloß diese Verantwortung nicht übernommen, geht uns durch den Kopf.

Der Mensch lässt sich daher scheinbar allzu gerne ent-mündigen, gibt seine natürliche Macht ab, die ihm von Natur aus mitgegeben wurde.

Er kann nicht mehr für sich selbst sprechen, ist quasi „ohne Mund“.

Am Ende seiner Zeit, wenn er gar keine Macht mehr hat, sein Leben selbst zu gestalten, bekommt er dann sogar einen Vor-Mund.

Macht ist eine Kraft, eine Energie, die uns befähigt, die eigene, natürliche Autorität in dieses Leben einzubringen.

Macht ist Herrschaft, Stärke und Einfluss. Zunächst also eine ureigene, ganz neutrale Kraft.

Diese Macht kann natürlich positiv oder negativ genutzt werden! Die Macht über sich selbst zu haben, ist sicher der edelste Ausdruck, sicher die am schwierigsten zu erreichende Form.

Macht hat wer macht!

Das sagt allerdings nichts über die Qualität seines Tuns aus.

Es ist gut, wenn es Menschen gibt, die etwas machen, denn nicht jeder hat Entscheidungs-und Führungsqualitäten, ist ein Macher.

Das sollte allerdings liebevoll ausgeübt werden und verdient dann höchsten Anerkennung.

Das fehlt leider manchen Mitschülern, weil sie dazu noch die menschliche Qualität der Liebe, Achtung, Hingabe und Respekt vor dem Mitmenschen in sich vereinigt haben müssten. So entwickelt sich dann eher:

Macht ohne Liebe macht grausam!

Wer nichts macht, die eigene Kraft und Stärke nicht nutzt, sich nicht einbringt, seine Macht abgibt, ist ohne Macht > ohn –mächtig! und ist damit denen ausgeliefert, die nun in ihrem Sinne problemlos das eine oder andere nach ihrem eigenen Wunsch entscheiden können.

Dem ohne-macht kann man alles befehlen, er wird gehorchen.

Die Macht zu haben und sie auch für sich verantwortungs-und liebevoll einzusetzen, ist also gleichbedeutend mit, die Selbstverantwortung zu tragen.

Verantwortung für seine eigenen Geschicke zu übernehmen und sie nicht indie Hände irgendeines anderen Menschen zu legen!

Leider ist das Wort Macht inzwischen absolut negativ besetzt, in der Vergangenheit völlig verdreht, einseitig missbraucht, falsch angewandt und seinem ursprünglichen Sinn beraubt worden. Es wird selbst in den Worterklärungen im Internet meist negativ beschrieben.

Manche Menschen geben die Macht nur allzu gerne an andere ab, weil sie dann für ein eventuelles Versagen nicht schuldig gesprochen werden können!

Man selber hat ja nicht entschieden, sondern der, der die Macht hat.

Der hat also die Schuld jetzt zu tragen. Wo haben Sie in der Vergangenheit durch Schuldzuweisung Ihre Macht abgegeben?

An Ihre Eltern?

An ihre Erziehung?

An Ihre Ausbildung?

An die Lebensumstände?

An andere Menschen?

An den Partner?

An die Gesellschaft?

An den Staat?

Wir meinen fälschlicherweise, dass wir damit dann aus dem Schneider sind. Leider nur sehr oberflächlich betrachtet, die Folgen spüren wir erst etwas später.

Wir verlieren dadurch an Freiheit, Unabhängigkeit, engen uns selber ein, in dem wir uns ab-hängig machen, sind quasi ab-gehängt!

Mit diesem Handeln geben wir unsere Selbstbestimmung, unsere Würde auf, verlieren an Entschiedenheit, weil wir nicht mehr für uns entscheiden können.

Ohne Selbstbestimmung sitzen wir nicht mehr am Lenkrad unseres Wagens, mit dem wir durchs Leben kutschieren, wir haben die Kontrolle über unser Leben verloren; am Steuer sitzen nun ganz andere, die ihren Einfluss in unserem Leben geltend machen.

Wir fühlen uns irgendwie eingeengt, unfrei, weil wir anderen zu viel Raum in unserem Leben gegeben haben.

Ohne Würde verlieren wir an Selbst - Achtung!

Vielleicht ist das sogar das Schlimmste, was wir im Leben verlieren können, nicht Partner, noch Geld, noch Gut!

Die Freiheit haben wir nur in der Welt der Selbstbestimmung und nur diese Freiheit macht dann selbstverantwortlich.

Selbstverantwortung schenkt Freiheit!

Ich möchte ein paar Beispiele aus meinen eigenen ersten Schulstunden dazu zum Besten geben, die ich niemals vergessen habe.

Zum ersten Mal wurde ich mit diesem Lernstoff am Ende der ersten fortgeschrittenen Klassen meines Schulaufenthaltes konfrontiert. Man nennt das auch Abitur.

Damit ich meine Note noch verbessern könne, legt der Klassen-Lehrer mir zwei Ausschnitte von Dramen vor, deren gemeinsame Aussage ich vergleichen möge. Ich habe es nicht vergessen:

Zum einen von Heinrich von Kleist aus seinem Drama:

“Der Prinz von Homburg“ und zum anderen von Wolfgang Borcherts Nachkriegsdrama: “Draußen vor der Tür“.

Ich ahne worum es geht, was das gemeinsame Thema ist, beschreibe es mit allen möglichen Worten. Mein Lehrer, der mich durchaus schätzt, bittet mich, ganz einfach mit einem entscheidenden Wort mein Herumreden abzukürzen, es auf den Punkt zu bringen, dann hätte ich doch die bessere Zensur sicher. Dazu reicht es nicht; Sie können es sich denken. Ich komme partout nicht auf das einfache Wort: Verantwortung, das gleichermaßen beiden Stücken im tieferen Sinne innewohnt.

Das hätte mir durchaus einfallen können; denn mit dem Abschluss dieser Schulklasse ging es ja schließlich mit der Verantwortung für das Kommende los.

Den Text hat der Lehrer im Grunde sehr sinnvoll gewählt!

Da wurde ich also zum allerersten Mal in meinem Lehrplan mit diesem besonderen Fach konfrontiert, das reichte jedoch noch nicht, den Lehrstoff ganz verarbeitet und verinnerlicht zu haben.

Wie ich schon erwähnte, gibt man in der Schule den Schülern öfter die Chance durch Wiederholen der Aufgaben des Lehrstoffes ihn besser zu verstehen und dann umzusetzen.

Im weiteren Schulunterricht speziell zunächst mit weiblichen Mitschülern, durchaus reizvollen Lehrmeistern in verschiedenen Fächern, übersehe ich die Verantwortung und deren Sinn wieder, sie ist mir einfach nicht bewusst und ich gehe es auch meist zu oberflächlich und spielerisch an.

Meinen Anteil an Verantwortung bei einer gemeinsamen Verbindung, will ich lange nicht erkennen, wahrhaben und übernehmen.

So kommt es wie es kommen muss, die Bindungen haben keinen Bestand, ich habe meinen Part noch nicht gelernt. Ich hatte etwas verwechselt.

Die Verantwortung für die Erweiterung der Partnerschaft zu einer kleinen Familie will ich dann doch nicht übernehmen. Ich will mich den Herausforderungen, die damit einhergehen, nicht stellen. Sich gemeinsam vor dem Beamten trauen zu lassen, also sich zu trauen und bei der Zeremonie sich und der Partnerin einen Ring über zu ziehen, ist noch keine Übernahme von Verantwortung. Vielleicht gerade ein erster Schritt dazu, mehr jedoch nicht.

Eine paar weitere Schulstunden zum Thema Selbstverantwortung hatte ich mit einem schon etwas älteren Mitschüler. Er war ein Lehrmeister, der gar nicht mehr so freundlich mit mir umging, da ich meine Hausaufgaben immer noch nicht richtig gemacht hatte.

Durch ein Geschäft, bei dem er mich über den Tisch zog und wodurch ich, aus einer gewissen Gier, es abzuschließen, jegliche Sorgfalt aus den Augen ließ, durfte ich noch einmal spüren, was es heißt selbstverantwortlich zu handeln.

Wollte ich doch im Nachhinein, als sein Schwindel und mögliche finanzielle Verluste sich auftaten, meiner Partnerin eine Mitverantwortung aufbürden, weil sie sich nicht energisch genug für mich in die Bresche geworfen hatte und ihn nicht einbremste.

Ich wollte die Schuld nicht allein tragen, sie auf meine Partnerin mit abschieben, um mich leichter zu fühlen.

Das war aber nicht in Ordnung und brachte keine Erleichterung. Ich sprach auch Finanz-und Steuerberater mitschuldig, da sie mich hätten besser warnen sollen.

Nach einer ganzen Weile erst wurde mir klar, dass ich für den ganzen Verlauf, den ganzen Deal allein verantwortlich war! Ich allein wollte es so, da gab es keinen Zweifel.

Ich konnte und wollte mich nicht mehr der vollen Verantwortung für diese harten Übungs-und Lehrstunden entziehen und mit ganzem Einsatz gelang es mir, dieser Verantwortung schließlich angemessen gerecht zu werden.

So wurde die übernommene Geschäftsidee doch noch ein persönlicher Erfolg, nachdem ich jedoch vorher eine Menge Lehrgeld zu zahlen hatte. Das werde ich nicht vergessen, er war ein unangenehmer auftretender Mitschüler, der mich in seiner Lehrfunktion besonders hart ran nahm, weil ich das mit der Selbstverantwortung immer noch anzuschauen hatte.

Meine Partnerin damals, heute übrigens meine Frau, meinte, irgendetwas habe sie innerlich zurückgehalten, sich einzumischen.

Vielleicht hätte sie meinen Lernerfolg verhindert.

So hatte ich letztlich nur Geld verloren, aber eine Menge in dem Fach Verantwortung gelernt und zusätzlich eine liebe Partnerin an meiner Seite gewonnen.

In asiatischen Weisheiten fand ich den sinnigen Spruch:

„Unsere schwierigsten Mitmenschen sind unsere größten Lehrmeister!“

Ja, das war auf jeden Fall einer. Wie viele schwierige Mitmenschen gibt es da doch!! Ne, das sollen alles Lehrmeister sein?

Sehr unangenehme Lehrmeister, warum können Lehrer nicht freundlicher sein und einen so piesacken und oft obendrein noch grausam sein?

Wo liegt da denn der Sinn, wir glauben doch an Liebe und Verständnis als Basis unseres Zusammenlebens? Das kann doch niemals stimmen! Aber vielleicht hat es nur den Anschein von Lieblosigkeit und Grausamkeit?

Vielleicht sollten wir unsere Zurückhaltung, Abwehr und Angst überwinden und uns dem harten Lernstoff des Lehrers stellen.

Der Spruch bedeutet, dass man gerade durch die größten Herausforderungen, mit denen uns solche Mitmenschen quasi als Lehrer in unserem Leben konfrontieren, am meisten für seine Entwicklung auf allen Ebenen profitieren kann! Wie oft schon, wenn man ehrlich ist, hat sich das bewahrheitet. Dies kann ich nach meiner persönlichen Erfahrung voll unterschreiben, denn die Lehrstunden waren heftig! Warum sind dann Lehrmeister manchmal so extrem schwierig?

Das Unterrichtsfach Selbst-Verantwortung ist echt hart, da braucht es tatsachlich je nach Erkenntnisstand des Schülers schon Lehrer, die das Thema deutlicher und unmissverständlicher beleuchten. Da reichen freundliche und liebevolle Worte im Unterricht nicht mehr aus. Da geht’s dann schon mal zur Sache!

Ja, die Lehrer können einem schon mal den Spiegel vorhalten.

Was für einen Spiegel denn?, na dazu später mehr.

Mein engen, vertrauten Mitschüler, genannt Eltern, hatten mir zu Beginn nach der Einschulung viel von liebevollem Umgang, freundlichen Worten und rücksichtsvollem Verhalten, das untereinander angebracht sei, erzählt und als Empfehlung mitgegeben, solches auch mit in die Unterrichtsstunden zu nehmen. Davon konnte bei meinem älteren Mitschüler keine Rede sein. Gut so, er hatte bei mir keine andere Wahl.