Das Leben macht Geschenke, die es als Problem verpackt - Karl Rabeder - E-Book
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Das Leben macht Geschenke, die es als Problem verpackt E-Book

Karl Rabeder

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Beschreibung

Im Nachhinein betrachtet hat jedes Problem sein Leben bereichert. Das sagt der Coach und ehemalige Millionär Karl Rabeder. Inzwischen weiß er, wie man das Gute im Schlechten frühzeitig erkennt und das eigene Handeln danach ausrichtet. Dafür ist es notwendig zu erfahren, was der Kopf von der entsprechenden Situation hält, und gleichzeitig zu hören, was der Bauch dazu sagt. Leider spricht zu den meisten ausschließlich der Kopf, der Bauch hat zu schweigen. Und hört man beide, stößt man auf die nächste Schwierigkeit - Verstand und Gefühl gehen getrennte Wege. Die gute Nachricht: Man muss den Kopf nicht ausschalten, um den Bauch zu verstehen; die beiden können zu Verbündeten werden. Karl Rabeder zeigt in seinem Ebook einen Dreischritt zur Problemlösung, der rationales Denken und Bauchgefühl in Einklang bringt und dafür sorgt, dass man das Wachstumspotenzial erkennen und nutzen kann, das Probleme mit sich bringen.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 186

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VORWORT

WAS SIE ÜBER DIESES BUCH WISSEN SOLLTEN

Vielleicht ist es Ihnen auch schon einmal so ergangen: Ein Problem hat sich Ihnen in den Weg gestellt, Ihnen tiefe negative Gefühle beschert, Sie fast aus der Bahn geworfen. Und erst einige Zeit nach Auftreten dieses Problems ist Ihnen klar geworden: »Das war das Beste, was mir passieren konnte. Ohne dieses Problem hätte ich eine ganz wichtige Erfahrung, eine Korrektur meines Lebensweges nie machen können.« Statt solche Erkenntnisse mehr oder minder zufällig und erst im Nachhinein zu gewinnen, erscheint es mir sinnvoller, gleich beim Auftreten eines Problems die wahre Botschaft dahinter zu suchen. Denn dadurch verhindere ich, meine gesamte persönliche Energie durch Leiden und flickwerkartige Problemlösung zu verschwenden.

Mir ist es in meinem Leben oft so ergangen. Die wundervollsten Geschenke, die mir mein Leben bisher beschert hat, waren in Probleme verpackt. Daher kann ich inzwischen beim Auftreten eines Problems fast immer sagen: »Hurra – ein Problem! Was ist das Geschenk dahinter?«

Anfangs bin ich diesen Geschenken nur zufällig auf die Spur gekommen, später habe ich dann eine Systematik in meiner Suche entwickelt, die man wie folgt beschreiben könnte: Ein Problem taucht auf. Anstatt daran zu verzweifeln oder mich auf eine hektische Problemlösung zu konzentrieren und so die wichtigen Botschaften und die wahren Geschenke hinter meinem Problem zu übersehen, nehme ich Kontakt zur Stimme meines Herzens auf. Diese intuitive Komponente meines Seins stellt mir dann gemeinsam mit meinem Verstand gezielte Fragen, durch die ich das Geschenk hinter meinem Problem wahrnehmen kann.

In diesem Buch lernen Sie, Probleme auf diese Weise zu betrachten. Wenn Sie die Geschenke hinter Ihren Problemen entdecken wollen, ist es aber zuerst notwendig, wieder intensiven Kontakt mit Ihrem Bauchgefühl aufzunehmen.Informationen, Techniken und Übungen, die Ihnen helfen, Ihre intuitive Seite verstärkt wahrzunehmen, ziehen sich wie ein roter Faden durch dieses Buch. Daher lade ich Sie ein, es mit Herz und Hirn zu lesen und die beschriebenen Übungen zu machen. Nehmen Sie dabei wahr, was Ihnen Ihr Bauchgefühl und Ihr Kopf mitteilen.

Für die meisten eher kopflastigen Europäer ist dieses Teambuilding, also die Zusammenarbeit von Kopf und Bauch, eine ganz wichtige Voraussetzung, um in die Tiefe ihres Seins zu gelangen. Genau dort sind die meisten Geschenke auch verborgen.

Sie zeigen sich bei jedem Menschen unterschiedlich, und dennoch gibt es eine Gemeinsamkeit: Sie besteht in der Instanz, die Ihnen mitteilt, was genau das Geschenk ist. Und diese Instanz ist ein Team – das Team von Bauch und Herz, Seele und Kopf. Lernen Sie, Probleme als etwas zum Leben Gehörendes anzunehmen und die Aufgabe und Botschaft jedes einzelnen Problems wahrzunehmen.

Vielleicht widersprechen einige Passagen Ihrem eigenen Gefühl der Logik oder Klarheit. Das sind die Stellen, die sich weniger an Ihren Intellekt, Ihren Kopf richten als vielmehr an Ihren Bauch, Ihr Herz und Ihre Seele. Nehmen Sie dann einfach wahr, was ein Text, was eine Übung mit Ihnen macht, welche Bilder, Gefühle, Sehnsüchte auftauchen, egal ob diese vordergründig mit dem aktuellen Problem zu tun haben oder nicht.

Anhand der vier großen Lebensbereiche (und damit Problembereiche) Beruf, Gesundheit, Beziehungen und Geld stelle ich Ihnen mögliche Wege vor, wie Sie rasch und einfach das Geschenk hinter einem Problem entdecken können. Einfache Beispiele zeigen Ihnen, wie mögliche Fragen zu einem Problem aussehen. Rasch werden Sie das dahinterliegende System verstehen und sowohl bewusst als auch intuitiv auf all Ihre Probleme anwenden können.

Wenn Sie sich manchmal mehr Konkretheit wünschen, seien Sie sich des folgenden Zusammenhanges gewahr: Konkretisierung ist ein Wunsch des Kopfes, der alles logisch, klar, strukturiert und schablonenhaft erklärt haben will. Das Herz, der Bauch, die Seele jedoch sprechen völlig anders. Das Leben an sich hält sich an keine Schablonen. Und deshalb sind die Ausdrücke des Bauches, die Sprache der Seele, eben nicht klar, sondern von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich – ebenso wie die Probleme und die dahinterliegenden Geschenke. Deshalb verwende ich in den Textpassagen auf den nächsten Seiten, in denen es um Bauch, Herz oder Seele geht, oftmals eine »offene« Sprache, die sogenannte Milton-Sprache. Diese habe ich im Rahmen meiner Beschäftigung mit NLP kennengelernt.

Sie lässt ein freies, persönliches Assoziieren zu – dadurch, dass sie auf kunstvolle Art vage ist.

Die Sprache Ihres Bauches hängt unter anderem von Ihrem bevorzugten Sinneskanal und den Prägungen durch Ihre Erziehung, Ihre Umwelt und die Gesellschaft ab. All diese Faktoren machen Ihre Seelensprache zu einer Art persönlicher Visitenkarte, einem unverwechselbaren Fingerabdruck. Da aber, wie der berühmte französische Autor Antoine de Saint-Exupéry schreibt, das Wesentliche für die Augen – also für den Intellekt – unsichtbar und nur mit dem Herzen wahrnehmbar ist, ist es für ein wirklich erfülltes Leben in Balance einfach notwendig, diese neue Sprache zu erlernen, um so auch sein Herz, seinen Bauch, seine Seele wahrnehmen zu können.

In diesem Buch geht es auch nicht um das perfekte Lösen von Problemen, mit Betonung auf dem Wort Lösen. Denn viele Probleme müssen nicht mehr gelöst werden, wenn man das Geschenk dahinter wahrgenommen hat. Das ist der Fall, wenn man erkennt, dass ein Problem-Geschenk nur ein Wegweiser ist, der sich mitten in den eigenen Lebensweg gestellt hat und einen auffordert, sich neu zu orientieren.

Darüber hinaus, da möchte ich ganz ehrlich zu Ihnen sein, werden Sie in diesem Buch viel mehr Fragen als Antworten finden. Das ist kein Grund, Ihr Geld zurückzuverlangen. Ich bin der Überzeugung, dass es meine Aufgabe als Autor, Coach und Trainer ist, Ihnen die richtigen Fragen zu stellen, durch die Sie für sich die richtigen Antworten in sich selbst finden werden. Wenn dann eine meiner Fragen weitere Fragen in Ihnen auftauchen lässt, dann sind Sie auf einem spannenden Weg, der Ihr Leben ungemein bereichern wird. Lassen Sie die Fragen einfach sprudeln und hören Sie auf die Antworten in Ihrem Inneren!

Genau so, wie es in diesem Buch nicht ums Lösen von Problemen geht, so geht es auch nicht ums Wissen. Es geht vielmehr darum, das Geschenk hinter dem Problem wahrzunehmen und auszupacken.

Und weil dieses Wahrnehmen meist nicht mit dem Intellekt (Kopf) möglich ist, sondern intuitiv, mit dem Bauch oder Herzen erfolgt, ist es nötig, wieder mehr mit sich selbst in Kontakt zu treten und Zugang zur eigenen Intuition zu finden. In diesem Buch stoßen Sie auf eine Vielzahl von Möglichkeiten, diesen Zugang zu finden, sowohl wissenschaftliche, philosophische als auch spirituelle.Sie lernen auch einige buddhistische Sichtweisen kennen und finden viele verschiedene Übungen, die dazu dienen, Ihre Herzenswahrnehmung zu verbessern. Daher bitte ich Sie, nicht logisch darüber zu urteilen, ob eine Übung in Ihrem Falle hilfreich ist oder nicht, sondern sie einfach zu machen und dabei mit all Ihren Sinnen wahrzunehmen, was sie in Ihnen auslöst und was dabei auftaucht – egal ob es vordergründig mit Ihrem Problem zu tun hat oder nicht.

Sehr oft zeigen sich die Geschenke hinter einem Problem zuerst als kurze »Wahrnehmungsblitze« im bevorzugten Sinneskanal. In diesem Buch lernen Sie daher auch die von Ihnen bevorzugten Sinneskanäle kennen. Dadurch gelingt es Ihnen leichter, mit Ihrem Innersten Kontakt aufzunehmen und Hinweise auf die in Ihren Problemen verpackten Geschenke zu erhalten. Erst durch intensiveres Nachfragen und Nachspüren werden die Botschaften Ihres Bauches immer klarer greifbar, in der Rückschau oft auch logisch erklärbar.

Um die nötige Wahrnehmungsweite zu erreichen und den eigenen Bauch zu verstehen, ist es notwendig, diese Wahrnehmung zu schulen und dadurch zu lernen, wie sich das eigene Herz mitteilt und wie man mit ihm kommunizieren kann. Dazu zeige ich Ihnen einige Wege auf und lade Sie ein, sie gemeinsam mit mir zu beschreiten. Lassen Sie sich dabei von Ihrem Herzen leiten.

Viel Freude dabei wünscht Ihnen

Probleme sind notwendig, denn erst Not macht wendig

Das Leben ist ein ständiger Prozess der Wandlung. Nichts lässt sich vorhersagen, es kann jederzeit eine überraschende Wendung eintreten, die alles, was bisher war, infrage stellt oder umkrempelt.

Plötzlich auftretende Probleme und unangenehme Veränderungen im Alltag können einen regelrecht aus der Bahn werfen. Plötzlich ändern sich die altgewohnte Ordnung und der übliche Tagesablauf; manchmal wirkt ein Ereignis geradezu wie ein Schock. Probleme können in vielerlei Gestalt auftreten: Schwierigkeiten am Arbeitsplatz mit dem Chef oder den Kollegen, eine angespannte Atmosphäre zu Hause, in der es zu häufigen Streitereien kommt, Verlust eines Familienmitglieds oder Partners durch Trennung oder Tod, finanzielle Sorgen oder eine ernsthafte Krankheit. Jedes dieser Probleme ist für den Betroffenen gravierend und bedrohlich. Trotzdem oder gerade deshalb sollte man jede Schwierigkeit als Wegweiser verstehen, der einem hilft, einen neuen Blick auf sein Leben zu werfen. Wie Ihnen das gelingt, werde ich Ihnen im Verlauf dieses Buchs zeigen.

UNSER PROBLEM MIT PROBLEMEN

Jedes Problem, jedes Unbehagen angesichts einer bestimmten Lebenssituation, jede unangenehme Wendung im Leben birgt auch immer eine Chance – aber erst, wenn man in der Lage ist, die damit verbundene Botschaft zu erkennen und zu verstehen. Denn ein Problem muss nicht immer die Form einer existenziellen Krise annehmen. Oft ist diese bedrohliche Veränderung nur der Höhepunkt einer unguten Lebenssituation, die sich schon seit Langem unbemerkt und im Verborgenen zugespitzt hat, weil man nicht mehr ausreichend auf sich selbst und seine eigentlichen Bedürfnisse geachtet hat. Man ist sich sozusagen auf diese Weise im Lauf der Zeit selbst abhandengekommen.

Erste Anzeichen

Ein untrügliches Anzeichen für eine beginnende »Schieflage« im Leben ist das Gefühl der inneren Unzufriedenheit oder grundloser Traurigkeit. Man ist wütend, deprimiert, gereizt oder neidisch auf andere Menschen, denen es vermeintlich besser geht als einem selbst. Diese negativen Gefühle deuten darauf hin, dass etwas nicht stimmt, dass man nicht mehr im Lot ist und sein inneres Gleichgewicht verloren hat. Oft liegen solchen Stimmungen konkrete Schwierigkeiten wie Konflikte mit dem Partner oder Probleme am Arbeitsplatz zugrunde. Doch manchmal verspürt man sie auch, ohne recht zu wissen, wo sie genau herkommen. Häufig gehen sie mit einem diffusen Gefühl von innerer Leere oder eines nagenden Bedürfnisses einher, das man dann auf verschiedenste Arten zu befriedigen sucht – durch noch mehr Arbeit, durch Alkohol oder Genussmittel, durch extensiven Sport, durch Sex, durch Shopping.

Doch das alles bringt einem keine andauernde Befriedigung, sondern lässt einen am Ende des Tages leer und frustriert zurück.

Vom Problem zur Krise

Was zunächst eine bloße Stimmung zu sein scheint, kann sich zu einem handfesten Problem auswachsen und zu behandlungsbedürftigen Beschwerden führen. Häufig lassen Leistungsfähigkeit und Motivation so nach, dass man in Gefahr gerät, seinen Arbeitsplatz und damit sein gesichertes Einkommen zu verlieren. Oder man macht, unbewusst und unbeabsichtigt, Menschen in seinem Umfeld so unglücklich, dass es zu einer Trennung kommt. Im schlimmsten Fall spitzen sich die Probleme dann zu einer existenziell bedrohlichen Lebenskrise zu. Doch bevor wir uns dem Thema zuwenden, wie wir solche Situationen, die im Leben jedes Menschen auftreten, positiv umwandeln können, sehen wir uns die »Quelle allen Übels« einmal genauer an.

Ein Gedanke: Es gibt keine Sicherheit

Eine Krise oder ein Problem kann sich zu einer Situation entwickeln, in der sich alles zuspitzt; im schlimmsten Fall kommt es zu einer existenziellen Katastrophe. Es ist, als ob plötzlich ein Pausenknopf gedrückt würde: Die Zeit steht still; nichts geht mehr, und man wird gezwungen, sich mit sich selbst, mit seinem Leben auseinanderzusetzen. Alles, was vor Kurzem noch selbstverständlich erschien – die finanzielle Sicherheit, das soziale Netz aus Familie und Freunden, die intakte Beziehung oder das gute Ergebnis beim letzten Gesundheits-Checkup, erweist sich unter Umständen plötzlich als gigantische Mogelpackung. Die Sicherheit, die man durch diese Umstände zu haben glaubte, ist nur eine vermeintliche. So zeigt uns jedes Problem, dass es im Leben keine absolute Sicherheit gibt.

Was bedeutet eigentlich Problem?

Der Begriff Problem stammt aus dem Griechischen (πρόβλημα, próblema) und bedeutet so viel wie »eine gestellte Aufgabe«. Und damit ergibt sich auch schon der richtige Blickwinkel: Bei einem Problem handelt es sich um eine (wenn auch manchmal schwierige) Aufgabe, eine schwer zu beantwortende Frage oder eine Schwierigkeit, die sich einem in den Weg stellt.Die Lösung liegt dabei selten auf der Hand, sondern ist unklar, durch irgendeinen Umstand blockiert und immer mit gewissen weiteren Schwierigkeiten verbunden.

Schematisch kann man sich das folgendermaßen vorstellen:

Ein Problem ist zum einen ein unerwünschter Zustand, zum anderen eine Situation, die ein bestimmtes, auf die Situation abgestimmtes Handeln erfordert.

Ein Problem beinhaltet immer auch einen erwünschten Endzustand und damit ein wünschenswertes Ziel.

Ein Problem bedeutet immer, dass der Übergang von Punkt 1 zu Punkt 2 erschwert ist und man im Moment noch keinen Weg findet oder kennt, wie man sein Wunschziel erreichen kann und das Problem überwindet.

Auf den ersten Blick sind Probleme also immer etwas Unangenehmes; sie stellen Hindernisse dar, die den normalen, gewohnten Gang der Dinge blockieren. Angesichts eines Problems scheint es einem unmöglich, von der unbefriedigenden oder bedrückenden Ausgangssituation in eine angenehme, wünschenswerte Zielsituation zu gelangen. Jetzt treten Emotionen wie Wut, Angst, Trauer oder Selbstmitleid zutage, die uns lähmen und die uns am Weitergehen hindern. Dabei treten Probleme im Alltag jedes Menschen in vielerlei Gestalt auf und zwingen uns – oder bringen uns – zum Innehalten, Nachdenken und Nachspüren.

Bedenken Sie aber eines: Auch wenn jedes Problem sich zunächst unangenehm anfühlt, wird es Ihnen dabei helfen, Fehlerquellen in Ihrem Leben zu identifizieren und zu beheben. Man kann es sogar so formulieren: Je eher ein Problem im Leben auftritt, desto besser ist das für Sie, weil es dazu führt, dass Sie ein wünschenswertes Ziel schneller erreichen.

Die häufigsten Probleme

Die häufigsten und am dramatischsten empfundenen Probleme treten in folgenden Bereichen auf:

Beruf/Karriere:Probleme mit dem Chef und/oder Kollegen; keine oder stockende Entwicklungsmöglichkeiten; Arbeitsplatzverlust; Existenzangst; generelle Unzufriedenheit mit dem (gewählten) Beruf; Mangel an kreativen Entfaltungsmöglichkeiten; zu hohe Arbeitsbelastung, zu wenig Freizeit

Gesundheit:Spürbare körperliche und seelische bzw. mentale Symptome (Lustlosigkeit, Gereiztheit, Gefühle des Versagens oder der Sinnlosigkeit, Angst, Müdigkeit und Erschöpfung, Schlaf- und Konzentrationsstörungen, Verzweiflung, Depressionen, chronische Motivationslosigkeit, Suchtverhalten in Form von Substanzen- oder Alkoholabhängigkeit, Abhängigkeit von Fernsehen und Internet, Stimmungsschwankungen, Kopf- und Rückenschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden); Übergewicht; Appetitlosigkeit

Partnerschaft:Untreue, Fremdgehen; Sprachlosigkeit; Gleichgültigkeit gegenüber dem Partner; Zweckbeziehung; mangelnder Respekt; Konkurrenz; Trennung und/oder Scheidung; aber auch: Tod eines geliebten Menschen

Geld:Das Gefühl, dass immer zu wenig Geld vorhanden ist, um (lebens-)wichtige Bedürfnisse zu decken; Konsum über die eigenen Verhältnisse aus Statusgründen; das Gefühl, dass viel Geld auf Dauer auch keine Lebenszufriedenheit schenkt

Hurra, ein Problem!

Ich werde Ihnen auf den nächsten Seiten zeigen, dass es sich durchaus lohnt, ein Problem willkommen zu heißen, anstatt es als etwas Lästiges oder Unangenehmes zu empfinden, das man so schnell wie möglich beiseiteschieben muss. Zum einen hat das Beiseiteschieben keinen Sinn, weil ein verdrängtes, also nicht gelöstes Problem früher oder später wieder auftauchen wird – und zwar meistens in einer noch penetranteren Form. Zum anderen gehören Probleme zu jedem Leben dazu; kein Leben läuft glatt und reibungslos ab. Im Gegenteil: Man kann jedes Leben als eine Anhäufung von Problemen betrachten, und unsere Aufgabe besteht darin, gründliche und passende Lösungen zu suchen.

Probleme sind Entwicklungshelfer

Dass wir so oft versuchen, Probleme schnell vom Tisch zu wischen oder wegzuschauen, wenn es wehtut, hängt mit unserem ökonomisch arbeitenden Gehirn zusammen: Wir haben ein festes Bild davon, wie es bei uns – im Beruf, in der Partnerschaft, in unserem Inneren – aussehen soll, und nehmen dieses Bild als gegeben hin. Wenn dieses Bild nun durch äußere Einflüsse – eben in Form von Problemen – gestört wird, versuchen wir, diese Störung zu ignorieren oder möglichst schnell auszuschalten. Dabei bieten auftretende Schwierigkeiten uns eine viel größere Chance: Sie können dafür sorgen, dass wir unsere Vorstellungen immer wieder neu an unsere Bedürfnisse anpassen. Auf diese Weise helfen uns Probleme dabei, dass wir in unserer Wahrnehmung offen und beweglich bleiben und uns innerlich und äußerlich weiterentwickeln. Bedenken Sie, dass ein Problem beträchtliche kreative Ressourcen freisetzen kann. Die tollsten Erfindungen, angefangen vom Rad über die Glühbirne bis hin zum Computer, wären nie zustande gekommen, wenn es vorher keine Probleme gegeben hätte. Daher betrachte ich ein Problem immer als etwas Gutes, denn es gibt mir die Gelegenheit, meinen Standpunkt zu verändern, Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten und mein Leben besser zu gestalten.

Meine eigene Geschichte

Wir lernten uns in einem Tanzlokal kennen, meine spätere Partnerin, Mitarbeiterin und Ehefrau Irene und ich. Wir waren uns sofort sympathisch, tanzten miteinander und trafen uns in den nächsten Wochen öfter. Langsam und irgendwie ganz selbstverständlich wurde aus uns ein Paar. Eigentlich wollte Irene nach ihrem Lehramtsstudium Physiotherapeutin werden, doch dann beschloss sie, in meine Firma »Karl Rabeder Kunsthandwerk« einzusteigen, die ich schon während meines Studiums gegründet hatte. Sie übernahm dort die Bereiche Büroorganisation und Produktdesign. So schritt die Entwicklung unserer Firma zügig voran. Ich gab dabei die Richtung vor, und sie folgte mir.

Der Erfolg unseres Unternehmens übertraf alle Erwartungen. Wir arbeiteten oft 14 bis 18 Stunden täglich, hatten aber außerhalb der Hochsaison auch sehr viel Freizeit. Dann widmete ich mich »meinem« Sport, dem Segelfliegen, fuhr von einem Wettbewerb zum nächsten und wurde von Irene wunderbar unterstützt und betreut.

Eigentlich war diese Symbiose großartig, weil wir einander wunderbar ergänzten und tolle freundschaftliche Gefühle füreinander empfanden.

Und trotzdem machte sich tief in meinem Inneren ein Gefühl bemerkbar, dass irgendetwas nicht passte. Trotz der wirtschaftlichen und sportlichen Erfolge (ich hatte auch die Betreuung des österreichischen Junioren-Nationalteamsübernommen) fehlte mir immer mehr der Sinn bei meinem Tun.Nur wagte ich nicht, mich zu beklagen, denn schließlich konnte ich mir doch so viele materielle Wünsche erfüllen: den Besuch edler Restaurants, luxuriöse Urlaube, große Häuser und dergleichen. Außerdem war ich damals noch fest davon überzeugt, dass ich mir mit meinem Geld auch Freiheit erkaufen könnte.

Irgendwann war es dann so weit: Ich fuhr mit den Segelflieger-Junioren ins Trainingslager nach Frankreich, Irene in den Urlaub zum Tauchen. Bei der Rückkehr holte sie mich vom Bahnhof ab, und ich wusste vom ersten Moment an, dass sich ab jetzt alles ändern würde. Sie eröffnete mir, dass sie einen anderen Mann kennen- und lieben gelernt hätte und sich von mir trennen wollte. Das war für mich ein Schock; in der Folgezeit litt ich sehr, jedoch vor allem aus gekränktem Stolz und Selbstzweifeln.

Eines jedoch machte mich neugierig. Irene hatte mir auf mein Drängen hin etwas von der Liebe erzählt, die sie für diesen Mann empfand. Eine Liebe, die sie so für mich nie empfunden hatte. Und in mir meldete sich eine ganz leise Stimme, die sagte: »Das möchte ich auch!« Ich empfand große Sehnsucht, auch ein so wundervolles Gefühl von Liebe für eine Frau empfinden zu können. Denn es war nicht die große Liebe, sondern eine wundervolle Freundschaft gewesen, die uns verbunden hatte und uns immer noch verbindet. Ich zolle ihr größten Respekt für ihre Entscheidung, dem Zustand innerer Leere in unserer Beziehung ein Ende zu setzen, um sich einem neuen Leben zuzuwenden. Denn erst durch diese Trennung konnte Irene sich selbst finden und einen eigenen Weg als Fotografin einschlagen.

Und auch ich durfte nach dieser Trennung eine Liebe kennenlernen, die viel mehr war als nur Freundschaft. Und so zeigt sich: Es war ein großes Geschenk, das Irene uns beiden durch die Trennung gemacht hat – obwohl ich das nicht auf Anhieb erkennen und verstehen konnte.

WIE PROBLEME ENTSTEHEN

Jeder Mensch hat von Geburt an Bedürfnisse. Mit einigen kommen wir auf die Welt; das sind die sogenannten Vitalbedürfnisse wie Atmen, Essen und Schlafen. Andere entwickeln sich erst im Lauf des Lebens. Jede dieser menschlichen Neigungen und Notwendigkeiten beruht, so formulierte es einer der Gründerväter der humanistischen Psychologie, Abraham Maslow (1908–1970), auf fünf Stufen.

Der US-amerikanische Psychologe widmete sich der Erforschung der Lebensmotive, auf deren Grundlage der Mensch sich selbst verwirklicht. Demnach besitzt jeder Mensch eine eigene, biologisch begründete innere Natur. Diese ist ein besonderes Gattungsmerkmal und sollte optimal entwickelt und gefördert werden. Durch die vorherrschenden Mechanismen der Gesellschaft kann dieser Kern eines Menschen jedoch leicht unterdrückt werden, was erhebliche Folgen nach sich zieht. Denn wenn diese innere Natur einer Person verneint wird, wird der Mensch krank.

Alles, was der Mensch zu brauchen meint

Maslows Theorie führte zur »Maslow’schen Bedürfnispyramide«, die heute zu den fest verankerten wissenschaftlichen Glaubenssätzen der westlichen Welt gehört. Der Boden dieser Bedürfnispyramide besteht aus den Grundbedürfnissen,die so alt sind wie jedes Leben auf der Erde selbst. Sie entstehen aus dem Überlebenstrieb, weshalb das wichtigste Vitalbedürfnis darin besteht, zu atmen und ausreichend zu essen und zu trinken. Bei manchen Menschen kann sich dieser Urtrieb so stark zeigen, dass sie unglaubliche Vorräte horten oder mehr essen oder trinken, als ihnen guttut. In grauer Vorzeit hatte dieses Verhalten durchaus einen Sinn, wenn es darum ging, sich für Hungerzeiten zu wappnen. In Zeiten des Überflusses deutet dieses Verhalten eher auf bestimmte Ängste oder eine Leere hin, die durch Nahrungsmittel aufgefüllt werden will. Auf dieser untersten Pyramidenstufe befinden sich auch alle anderen körperlichen Bedürfnisse nach Schlaf, Schmerzfreiheit und Fortpflanzung.

Auf der zweiten Stufe steht das Bedürfnis nach Sicherheit:Schutz vor Gefahren, Recht und Ordnung, materielle Sicherheit; durch Sicherung von Wohnstätte und Arbeitsplatz, einer bestimmten gesellschaftlichen Ordnung und Gesundheit wird dieses Anliegen gefestigt.

Das drittwichtigste Bedürfnis besteht nach Maslow in sozialen Kontakten:Das Zusammensein und Gespräche mit anderen, Freundschaften, Partnerschaften, Fürsorge und Empathie werden auf dieser Stufe gelebt. Auch dieses entstammt einem uralten biologischen Programm, denn das Überleben war in der Gemeinschaft einfacher, als wenn man auf sich allein gestellt war.

Auf der vierten Stufe stehen die Individualbedürfnisse:höhere Wertschätzung durch Status, Respekt, Anerkennung, Wohlstand, Einfluss und Erfolg. Diese Bedürfnisse kann man sich auf vielerlei Weise erfüllen: indem man viel Geld verdient und sich materiellen Luxus gönnt; indem man viel leistet und erfolgreich ist, am besten mehr als jeder andere; indem man zügig Karriere macht; aber auch, indem man sich für andere aufopfert. All das zieht mitunter fatale Folgen nach sich, da man oft einen enormen Kraftaufwand betreiben muss, um die gewünschte Anerkennung zu erzielen und auf Dauer zu erhalten.

Das fünfte Bedürfnis besteht in dem Wunsch nach innerem Wachstum und Selbstverwirklichung. Ein Mensch will wissen, wer er ist und worin seine besonderen Fähigkeiten bestehen; er will seine Talente entfalten und seine Möglichkeiten ausschöpfen.

Später ergänzte Maslow die Bedürfnishierarchie noch um eine sechste Stufe: das Bedürfnis nach Transzendenz.

Maslow ging davon aus, dass man die höheren Stufen erst erreichen kann, wenn die Bedürfnisse der unteren Stufen ausreichend befriedigt sind. Überspitzt formuliert könnte man sagen: Erst wer satt und gesichert ist, wer anerkannt und geliebt wird, kann innerlich wachsen. Dabei zeichnen diese höheren Bedürfnisse einen Menschen als Individuum aus; sie sind im Gegensatz zu den physiologischen Grundbedürfnissen nicht zwingend zum Überleben notwendig.

Werden die höheren Bedürfnisse ausreichend befriedigt, so entfalten sie eine weitreichende Wirkung. Zum einen führen sie zu Lebenszufriedenheit und tiefem Glück, zu Gelassenheit und Ausgeglichenheit, aber auch zu mehr Gesundheit, besserem Schlaf und einem längeren Leben. Insgesamt führen die Beschäftigung mit den höheren Bedürfnissen und ihre Befriedigung zu einer größeren und authentischeren Individualität.

Bedürfnispyramide nach Maslow

Wie Bedürfnisse zu Problemen werden