Das Märchen von Chorweiler - Brigitte Klotzsch - E-Book

Das Märchen von Chorweiler E-Book

Brigitte Klotzsch

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Beschreibung

Im Jahr 1977 fotografierte Manfred Klotzsch die neu entstandene Siedlung Köln-Chorweiler. Im Jahr 2023 scannte er die alten Negative ein. Diese Bilder inspirierten mich zu folgenden Ideen: Seit Steinwüsten Blüten treiben, eine alte Dame mit einer jungen Detektivin gemeinsame Sache macht, der Sterngucker von der Mondfrau auf den richtigen Weg gebracht wird und der Riese ein wahrer Held ist, weiß man, dass es Wunder gibt.

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Seitenzahl: 30

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Im Jahr 1977 fotografierte Manfred Klotzsch die neu entstandene Siedlung Köln-Chorweiler. Im Jahr 2023 scannte er die alten Negative ein. Diese Bilder inspirierten mich zu meinem neuen Buch:

„Das Märchen von Chorweiler.“ Eine wichtige Rolle nimmt dabei ein Riese ein.

Mehr will ich nicht verraten, lest und schaut selbst.

August 2023. Brigitte KLotzsch

Inhaltsverzeichnis

Umzug nach Chorweiler

Chorweiler-Balkone

„Ich will doch keine Detektivin sein!“

Der Wald von Chorweiler

Chorweiler ist Sieger im niedrigsten CO2-Gehalt

Der Traumriese

Der Sternguckerjunge

Banges Warten

Abenteuer im Weltall

1. Umzug nach Chorweiler

Hoch erhobenen Hauptes schritt Madame Editha mit ihrer Schildkröte auf der Hand in ihre neue Wohnung in dem neu gebauten Kölner Stadtteil Chorweiler in der 27. Etage.

Sie trug wie immer ihre elegante schwarze eng anliegenden Hose und das dazu passende T-Shirt.

Das Besondere war, dass sie eine knallrote Boa trug, die wie ein Kissen beide Oberarme verzierte.

Die Schildkröte trug sie wie eine Trophäe vor sich her. Sie verabscheute den Lift und ging alle 27 Treppen bis zu ihrer Etage zu Fuß. Dabei traf sie einen kleinen Jungen aus der allerobersten Etage, der die Treppe herunterhüpfte und sich wunderte, dass eine so alte Dame auch die Treppe nahm..

Nach dem anstrengenden Aufstieg, musste sie sich zum Mittagsschlaf niederlegen. Erfrischt stand sie auf und genehmigte sich einen kleinen Becher Ingwereis auf dem Balkon ihrer neuen Wohnung. Die war in den höchsten Tönen von der Wohnungsbaugesellschaft gelobt worden, ihre Aussicht und der viel gepriesene Südbalkon mitten in Köln-Chorweiler. Sie war umgeben von hohen Gebäuden, die wie Felsen in den Himmel ragten.

Das einzige, das sie aus ihrem früheren Leben mitgenommen hatte, war ihre Schildkröte, die sie in ihrer Langsamkeit von jeher fasziniert hatte. Sie hatte sie vor dem Umzug aus ihrem Winterschlaf im Kühlschrank geweckt und war erfreut, wie munter das Tier hier war.

Allerdings hatte sie nicht erwartet, wie sehr das Einheitsgrau von Chorweiler ihr aufs Gemüt schlagen würde.

Sie schaute in ihre neue Wohnung. Dort hatte sie mithilfe ihrer Tochter alle Wände mit Bücherregalen zugestellt. Die Bücher waren ihre Gesellschaft.

Auf dem Balkon stand ihre kräftige Aloe Vera Pflanze, die ihr so sehr gefiel mit ihren kräftigen dicken Blättern, die wehrhaft im Wirbel der Sonne zuwuchsen. Ab und zu brach sie ein fleischiges Blatt ab und benutzte es zur Schönheitspflege ihrer Haut. Die Bücherwände und die Aloe Vera waren wohltuend für ihr Auge und ihre Seele.

Sie erhob sich und schaute auf die gegenüberliegende Fassade: da reihte sich ein Balkon neben den anderen, sich ewig wiederholend und daneben an immer derselben Stelle, ein Fenster! Sie schaute traurig in die leere Gegend: kein Kind, keine Frau, kein Mann, keine Katze, kein Hund, schlicht, kein lebendes Wesen war auf den vielen verschachtelten Balkonen zu erblicken… Nur einen Wäscheständer erspähte sie auf einem der ewig gleichen Balkone.

Sie war nicht sicher, ob sie nicht voreilig gehandelt hatte, in diese Steinwüste zu ziehen.

Als sie so vor sich hinblickte, erkannte sie eine Taube, die wie gezielt genau den gegenüberliegenden Balkon ansteuerte und auf dem Geländer landete.

Neugierig schaute Editha, was dieses Tier dort vorhatte. Bald wurde ihre Geduld, die nicht gerade eine ihrer Stärken war, belohnt. Auf dem Balkon erschien ein etwa zehnjähriges Mädchen, das die Hand mit etwas Futter ausstreckte. Die Taube landete tatsächlich auf der kleinen Hand und pickte vorsichtig die Körner auf. Einmal gelang es dem Mädchen sogar, die Taube mit beiden Händen zu umfassen und sie liebevoll an sich zu drücken.

Da begegneten die großen Kinderaugen denen der uralten Frau.