Das Märchen von dem Myrtenfräulein - Clemens Brentano - E-Book

Das Märchen von dem Myrtenfräulein E-Book

Clemens Brentano

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Beschreibung

mehrbuch-Weltliteratur! eBooks, die nie in Vergessenheit geraten sollten. Der Prinz von Porzellanien, der nur das Spiel mit eitlen Damen in einer kühlen Porzellanwelt kennt, möchte das Myrtenbäumchen der armen Töpfersleute besitzen. Es wurde den beiden anstelle eines Kindes beschert. Der Prinz wird krank vor Sehnsucht. Das Töpferpaar bringt ihm die Myrte. Er verliebt sich in sie und entdeckt eines Nachts, dass in der Myrte ein schönes Mädchen wohnt. Fast scheitert die Hochzeit, aber die beiden werden doch ein glückliches Paar. In Porzellanien zieht die grüne Natur ein.

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Seitenzahl: 19

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Das Märchen von dem Myrtenfräulein

Clemens Brentano 

Inhaltsverzeichnis
Über den Autoren:
Das Märchen von dem Myrtenfräulein
Impressum

Über den Autoren:

Clemens Wenzeslaus Brentano de La Roche war ein deutscher Schriftsteller und neben Achim von Arnim der Hauptvertreter der sogenannten Heidelberger Romantik. 

Das Märchen von dem Myrtenfräulein

Im sandigen Lande, wo nicht viel Grünes wächst, wohnten einige Meilen von der prozellanenen Hauptstadt, wo der Prinz Wetschwuth residierte, ein Töpfer und seine Frau mitten auf ihrem Tonfeld neben ihrem Töpferofen, beide ohne Kinder, einsam und allein. Das Land war ringsum so flach wie ein See, kein Baum und Busch war zu sehen, und es war gar betrübt und langweilig. Täglich beteten die guten Leute zum Himmel, er möge ihnen doch ein Kind bescheren, damit sie eine Unterhaltung hätten, aber der Himmel erhörte ihre Wünsche nicht. Der Töpfer verzierte alle seine Gefäße mit schönen Engelsköpfen, und die Töpferin träumte alle Nacht von grünen Wiesen und anmutigen Gebüschen und Bäumen, bei welchen Kinder spielten; denn wonach das Herz sich sehnt, das hat man immer vor Augen.

Einstens hatte der Töpfer seiner Frau zwei schöne Werke auf ihrem Geburtstag verfertigt, eine wunderschöne Wiege von dem weißesten Ton, ganz mit goldenen Engelsköpfen und Rosen verziert, und ein großes Gartengefäß von rotem Ton, rings mit bunten Schmetterlingen und Blumen bemalt. Sie machte sich ein Bettchen in die Wiege und füllte das Gartengefäß mit der besten Erde, die sie selbst stundenweit in ihrer Schürze dazu herbeitrug, und so stellte sie die beiden Geschenke neben ihre Schlafstelle, in beständiger Hoffnung, der Himmel werde ihr ihre Bitte gewähren; und so betete sie auch einst abends von ganzer Seele:

Herr, ich flehe auf den Knien, Schenke mir ein liebes Kind, Fromm will ich es auferziehen: Ists ein Mägdlein, daß es spinnt Einen klaren reinen Faden Und dabei hübsch singt und betet; Ists ein Sohn durch deine Gnaden, Daß er kluge Dinge redet Und ein Mann wird treu von Worten, Stark von Willen, kühn von Tat, Der geehrt wird aller Orten, Wie im Kampfe, so im Rat. Herr! bereitet ist die Wiege, Gib, daß mir ein Kind drin liege! Ach, und sollte es nicht sein, Gib mir doch nur eine Wonne, Wärs auch nur ein Bäumelein, das ich in der lieben Sonne Könnte ziehen, könnte pflegen, Daß ich mich mit meinem Gatten Einst im selbsterzognen Schatten Unter ihm ins Grab könnt legen.