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Kobolde spuken zu ihrer Freude seit Jahrhunderten in einem Schloss.
Das E-Book Das Spukschloss wird angeboten von BoD - Books on Demand und wurde mit folgenden Begriffen kategorisiert:
Kobold Feinchen, Kobold Klafter, Der Freund Peterjunge, Luzifer, Alphons Geisterjäger
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Seitenzahl: 101
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Kobolde, oder wie ihr sie auch nennen wollt, machen seit langem zum Spaß, als Gespenster Streiche in einem Schloss.
Eine wunderschöne, zarte, schemenhafte Gestalt und ein unsichtbarer Hüne, beide machen lustige Possen. Zur Freude der Bewohner, aber auch zum Erschrecken gegen unliebsame Gäste und garstige Besitzer vom Schloss.
Ein Fremder Zaubermeister will aber über den Prachtbau herrschen und die Kobolde verjagen.
Die wehren sich und ein cleverer Junge befreundet sich mit den Gnomen.
Das Aussehen unserer Kobolde. Das erste, übernatürlichen Wesen, kann man sehen, es ist deshalb erkennbar.
Lange, wehende Schleier in weiß, unterbrochen von blutroten und grünen Längsstreifen, umwehen die geisterhafte Erscheinung.
Das Wesen ist so fein und zart wie eine Fee, aber nicht ertastbar. Beim berühren greift man durch es hindurch, ohne was zu fühlen.
Darum kann es durch Hindernisse, wie Wände, bequem durch schweben.
Vor hunderten von Jahren wurde es von seinem Schöpfergeist Quentchen benannt. Auch mal Feinchen.
Ein rechter Name für den schönen Anschein des Kobold.
(im Mittelalter war das Quent ein besonders leichtes Gewichtsmaß, entspricht etwa für … ein kleines bisschen).
Der zweite Kobold ist für Mensch und Tier unsichtbar.
Den Körper kann man aber fühlen, ergreifen.
Er ist groß und von runder, fülliger Figur.
Kleine und kurze Beinchen unter dem beleibten
Rumpf geben ihm ein witziges Aussehen, ja wenn
er nur sichtbar wäre.
Oben auf dem Körper ist noch ein kleiner Kopf
mit riesigen, neugierig blickenden Augen und
großer Nase. Die ragt weit aus dem Gesicht.
Die Ohren sind übergroß und die Ohrlappen
hängen bis zur Schulter herab.
Könnte ein Mensch ihn so sehen, würde der sich
erheblich erschrecken.
Zumal der ganze Körper des Dämons ohne Haare
und braun ist.
Entsprechend ist für ihn der derbe Name,
Klafter.
(Der Name kommt von seiner Abstammung im Mittelalter. Da galt Klafter als ein Längenmaß und auch für ein großes Volumen, also wurde er von dem Geistervater Klafter benahmt).
Auch Menschlein, werden mit der Spukgeschichte
zu tun haben.
Es war einmal…
aber halt, so fangen viele Geschichten an, auch die
von den Abenteuern der zwei lustigen und immer
zu Streichen aufgelegten Kobolde,
... es geschah vor nicht so langer Zeit, da schwebte
das sanfte Wesen Quentchen durch die ihr seit
Jahrhunderten vertrauten Säle des Schlosses.
Friedlich gleitet sie durch die Wände der Räume.
Leider gibt es für sie seit letzter Zeit nichts mehr
zum geistern.
Die neuen Besitzer vom Schloss kommen selten
und hatten noch nie Gäste eingeladen.
Da gab es nichts zum Spuken.
Das war bei den früheren Eigentümern anders.
Da wurde oft freundliche Bekannte eingeladen.
Dann schwebte Quentchen, zum Ergötzen der
Gäste und seiner Bewohner, leise und elegant mit
wehenden Schleiern durch die Räume.
Doch es kamen auch unsympathische Gäste, die
erschreckte sie des Nachts.
Mit Geheul fegte sie durch ihre Schlafzimmer,
sodass sie am Morgen in der Frühe, ohne
Frühstück, eiligst sich verabschiedeten und
abreisten.
Die jeweiligen Schlossherren waren dann
erleichtert. Sie wussten um ihren Kobold und ließen
es walten. Denn wenn unangenehme Besucher
eingeladen werden mussten, konnten so die
Gastgeber die auf feine Art loswerden.
So hatte das Quentchen viele Generationen lang
Spaß mit ihrem Schabernack.
Bis auf einmal...
Da erblickt das Quentchen plötzlich im Thronsaal
einen massigen, großen Körper, mit kleinem Kopf
und langen Ohren, die schlaff herab hängen.
Neugierig umfliegt es den fremden Leib.
Seine kurzen, viel zu kleinen Füße verschwinden
fast ganz unter dem Rumpf. Seine große Nase
sticht aus dem wulstigen Gesicht. Die riesigen
Augen glotzten wie Teller unwillig im Raum umher.
Alles daran passte an dem Körper nicht so recht
zusammen.
„Ho, ho, wer fliegt da an mir vorbei?“, tief dröhnt ein
Ton aus dem massigen Kerl. Er hat sie gesehen.
„Huch, wer bist du? Was suchst du hier in meinem
Schloss?“, wispert erschreckt ihre zarte Stimme.
„Keine Menschenseele weit und breit, nur ein
großer Klumpen besucht mich und schwatzt mich
so laut an. Was willst du hier und bist du
eingeladen?“.
„Ich bin kein Klumpen, ich bin Klafter, ein Geist“,
hallt die tiefe Bassstimme beleidigt durch den Saal,
sodass die Vorhänge der Fenster sich heftig
bewegen.
Der Geist ist verdutzt, dass der schwebende Spuk
ihn sehen kann.
„Wieso kannst du mich sehen! Ich bin doch
unsichtbar!“, dröhnt es wieder durch den Saal.
„Du bist so laut! Bitte sei leiser“, umschwirrt ihn
Quentchen.
„Egal, ich spuke jetzt hier. Du musst mir weichen“.
Aufgeregt flattert das Feinchen hin und her.
„Mein großer Geisterbeschwörer hat mich in dieses
Schloss verbannt, um für ewig die Menschlein zu
erschrecken. Im letzten Jahrhundert war er mit mir
nicht mehr zufrieden. Anderen Lebewesen konnte
ich keine Angst mehr einjagen. Die hatten nur Angst
vor Teufeln und Hexen. Sie verbrannten deswegen
sogar andere Lebewesen“.
Quentchen ist neugierig.
„Das habe ich auch von den bösen Menschlein
gesehen und wäre beinahe ins Feuer geraten“.
„Ohaa“, gähnt Klafter, „ich bin müde vom reden.
Es ist nicht mehr dein Schloss, ab jetzt werde ich
den Menschlein wilden Schrecken einjagen, fertig“
und legt sich zufrieden in die Ecke.
„Hier geistern? Was fällt dir ein! Der Kobold bin ich!
Seit Jahrhunderten spuke ich schon hier“, zirpt
aufgeregt Quentchen.
„Bist du unsichtbar? Nein, aber ich. Gespenster
müssen unsichtbar sein, sonst sind es nur
Zauberverkleidungen“, erwidert er trotzig.
„Was du nicht sagst“ und schwebt um den klotzigen
Körper.
„Fang mich doch“.
Klafter greift nach Quentchen, aber er greift ins
Leere, kann sie nicht fassen.
Sie lacht.
„Wie willst du mich vertreiben, wenn du mich nicht
mal fassen kannst“ und schwebt schnell ein paar
Mal um ihn herum.
Sein kleiner Kopf kann sich nicht so schnell drehen,
wie Quentchen ihn umflirrt und lässt bald das
Haschen sein. Ihm wird schwindlig.
Aufgeregt pendelt sie vor der Nase hin und her.
„Ich bin seit Jahrhunderten hier, niemand kann mir
hier das Spuken streitig machen, habe einen guten
Ruf bei vielen Menschlein die hier wohnten.
Bin immer verlässlich im Herumgeistern und war nie
böse. Nur wenn ungeliebte Gäste hier
übernachteten, machte ich die mit Streichen
verrückt. Nachts habe ich keine Ruhe gelassen.
Sie wollten mich fangen, schlugen mit Händen und
Stöcken nach mir, aber ich huschte durch die
Wände.
Die Schlossherren haben das vor der Abreise am
Morgen erzählt bekommen.
Wie furchtbar ihre Nacht war und sie nicht schlafen
konnten. Ständig war ein leises Hüsteln zu hören
und blutige Schleier wollten sie auch gesehen
haben, der durch die Wände verschwand.
Den Besitzern war zwar von den Spuknächten oft
berichtet worden. Es blieb sie blieben
unbekümmert, nur wenn diese Gäste sich schlecht
benommen und dauernd gemeckert haben, hat
meine Schlossfamilie gelächelt und war über die
Abreise erleichtert.
Klafter döst und brummt Unverständliches.
„Also gut“, Quentchen ist freundlich, „du bist eine
große Erscheinung. Wir sollten uns kennen lernen
und ich will mich mit dir vertragen. Sind wir doch
irgendwie ähnlich“.
Schnell fügt es hinzu,„ ich meine als Gespenster“
und setzt sich auf die Kommode.
„Rufe mich Quentchen. Das kleine Gewichtsmaß.
Mein Großgeist hat mich so benannt, weil ich so
zart und fein in meiner Jugend war“ und klimpert mit
den Augenwimpern.
Feinchen wurde ich manchmal von anderen
Kobolden gerufen. Darf ich dich mal anfühlen und
anschauen“.
Das zarte Wesen fliegt vorsichtig heran, berührt in
gefühlvoll am Kopf.
Klafti erwacht mit großen Augen, seufzt. „Das ist
schön Quent“.
„Quentchen, behalte das du Zausel“.
Er richtet sich auf. „Was ist ein Sausel Quentilein?“.
Es verdreht die schönen Äuglein, schüttelt das
Köpfchen.
„Was kannst du eigentlich? Bestimmt nicht durch
Mauern gehen wie ich. Ich sause einfach hindurch“.
Klafter hat die großen Glotzaugen geschlossen,
genießt noch ihre Berührung.
Er schnauft tief, „ich mache ein Loch durch die
Mauer und gehe hindurch“.
Das Feinchen schaut ihn genau an.
„Du bist wirklich keine Schönheit und zum Gruseln
gut geeignet. Außerdem, warum streiten wir.
Jeder hat seine Vorzüge und gemeinsam können
wir ganz schön spuken. Wie heißt du wirklich?“.
„Wenn du mich nicht auslachst wie die anderen
Kobolde, sage ich dir den Namen. Lach aber ja
nicht.
Nach meiner Schöpfung bin ich sehr schnell
gewachsen und groß geworden. Bei den andern
Geschaffenen galt ich als missgestaltet, und
hässlich. Mein Erschaffer nannte mich dann Klafter,
das alte Maß für Größe, der Missratene.
Der Gespenstervater und die Gnome haben mich
immer geneckt weil ich nicht schön bin, deshalb hat
er mich wegen meiner Hässlichkeit unsichtbar für
sie gemacht“.
Klafter senkt bekümmert den Kopf.
Quentchen streichelt ein herab hängendes Ohr,
beruhigt Klafter.
Ihm gefällt das.
„Sei nicht traurig. Ich rufe dich Klafti, den Namen
finde ich süß, dass hört sich fein in meiner
Umgebung an. Außerdem passt er besser zu deiner
mächtigen Figur“, becirct ihn.
Sie pendelt weit vor ihm, sodass er ständig den
Kopf drehen muss und ihm schwindlig wird, beinahe
zur Seite umfällt.
Der umgarnte Klafter ist von Quentchen hingerissen
und haucht nur Feinchen gegen ihre Schleier, die
von den blutroten Streifen durchzogen sind.
„Hörst du es Klafti, horch“, flüstert sie plötzlich, „da
kommen die angekündigten neuen Menschlein. Die
wollen das Schloss kaufen, unseres. Sie waren
schon einmal hier, aber sind nicht über Nacht
geblieben. Die waren schnell wieder fort. Ich muss
sie mir erst mal anschauen.
Mit dem vorigen Besitzer war ich sehr zufrieden. Er
ließ mich alles tun. Leider sind die Menschlein
sterblich“, seufzt das Schemen.
„In den Jahrhunderten konnte ich mit den meisten
Menschlein gut leben. Sie ließen mich spuken und
hatten Freude daran gehabt, wenn Fremde sie
vertreiben wollten. Die habe ich dann verrückt
gemacht bis die zitternd vor Angst aus dem Schloss
weg gelaufen sind.
Es lebten in den vergangenen Zeiten viele
Schlossherren hier.
Manche konnte ich nicht ausstehen. Sie
behandelten ihre Dienerschaft schlecht.
Die Garstigen habe ich vertrieben, aber oft waren
die neuen Nachfolger gemeiner und behaupteten,
es gäbe keine Geister.
Und heute haben die Menschlein so komische
kleine Kasten in der Hand und laufen damit durch
das Schloss und den Park und suchen einen Geist.
Ich bin ja nicht unsichtbar und muss vor denen
durch das Gemäuer fliegen. Sie verderben mir
meine Freude am Herumgeistern“.
Klaftis tiefe Stimme dröhnt durch die Räume.
„Hoho, da werde ich dir helfen Quentchen, das geht
nicht an dich zu verspotten und zu jagen“.
Sie schwebt vorsichtig etwas zurück, denn seine
imposante Figur überrascht doch Quentchen.
„Bisschen leiser bitte Klafti. Schön das du mir helfen
willst. Ich muss überlegen, wie wir die Menschlein
mit dem Kasten vergeistern können“.
„Die Kasten nehme ich denen weg und hopse
drauf“.
„Das ist eine gute Idee von dir, aber wir wollen
spuken, unseren Spaß haben, nichts kaputt
machen“.
Klafti ist vom Lob über seinem Vorschlag verlegen
und senkt den kleinen Kopf, schließt die riesigen
Augen verschämt und legt die Ohrwatscheln um
den kleinen Kopf.
„Ja, das ist es. Deine unsichtbare Kraft und mein
Schweben durch die Wände. Lass uns zusammen
spuken und die Kastenmenschlein plagen.
Zusammen werden wir unausstehlich“.
Klafti ist neugierig, „stehlich, wie?, was hast du
vor?“.
„Wenn die Neuen mit den rauchenden Kisten auf
Rädern anrollen, schwebe ich vorsichtig heran und
lausche was sie vorhaben. Wenn sie im Schloss
sind, kannst du die Kiste auf Rädern einmal
umdrehen. Die Menschlein sind dann bestimmt
durcheinander, fangen an zu streiten“.
„Mache ich, Quentchen, aber wie drehen?“.
„Einmal herum. Sei vorsichtig Klafti und sei
vorsichtig, mach nichts kaputt. Die müssen ja noch
wegfahren können“, sie schüttelt sich vor lachen.
Quentchen sitzt im Blattwerk der Baumkrone
überblickt den Schlossplatz. Da kommen die
Käufer, belauscht mit den Öhrchen ihr Gespräch.
„Lass uns den Kauf noch überdenken“, rät der
Mann,
Sie ist unnachgiebig und lacht ihn aus.
„Nein, nein. Ich will das Schloss, auch wenn es
spuken soll. Es gibt keine Geister, merk dir das.
Aber zu deiner Beruhigung, ich habe Spezialisten
hierher bestellt.
Die überprüfen mit den Messgeräten ob
Spukgestalten in den Mauern lauern“.
Beide gehen ins Gebäude.
Klafti hopst mit den kurzen Beinchen, mehr wie ein
springender Ball, über den feinen Kiessand zum
Auto.
Er dreht das Auto um 180°, sodass es jetzt verkehrt
herum steht. Hüpft dann unter Quentchens Baum,
wartet.
„Gut gemacht Klafti“, wispert es aus den Blättern.
Die Käufer kommen aus dem Schloss zurück, sind
in ein Gespräch vertieft und gehen zum Auto.
Der Mann bleibt vor dem Auto stehen.
„Nanu, ich habe vorhin andersrum geparkt“,.
„Ach nein, der steht so wie bisher. Du spinnst schon
Chris, denkst schon an Geister“, die Frau ist
ungeduldig.